die unternehmerische Verantwortlichkeit von VW? die politische Verantwortlichkeit der Bundesregierung?

Zentrale Ergebnisse der Befragung zum VW-Abgasskandal Das Forschungsinstitut Quotas hat vom 29.03. – 03.04.2017 eine Online-Befragung zum VW-Abgasskan...
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Zentrale Ergebnisse der Befragung zum VW-Abgasskandal Das Forschungsinstitut Quotas hat vom 29.03. – 03.04.2017 eine Online-Befragung zum VW-Abgasskandal bevölkerungsrepräsentativ für die Bundesrepublik Deutschland durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 1.000 Personen zu unterschiedlichen Themen im Zusammenhang mit dem VW-Abgasskandal befragt. Die Themenbereiche setzen sich wie folgt zusammen:      

Pkw-Besitz Pkw-Marke Vom VW-Abgasskandal Betroffene Rolle und Bewertung der unterschiedlichen Institutionen Persönliche Bewertung und Schlussfolgerungen aus dem VW-Abgasskandal Soziodemographische Daten

Wie bewerten Sie nach Schulnoten...

Frage: Im September 2015 hat Volkswagen (VW) öffentlich den Einsatz einer Betrugssoftware zur Einhaltung der Abgaswerte bei bestimmten DieselModellen zugegeben und in den USA ca. 22 Milliarden Euro an unterschiedlichen Entschädigungsleistungen zugesagt. Deutsche und europäische Geschädigte erhalten bislang nichts und VW verzeichnet in Deutschland seit vielen Monaten Absatzrückgänge. Der Abgasskandal ist bisher nicht umfassend aufgeklärt.

(Durchschnittsnoten)

die unternehmerische Verantwortlichkeit von VW? 4,4

die politische Verantwortlichkeit der Bundesregierung? 4,3

die Rolle der Ökologie- und Verbraucherverbände? 3,6

die kritische Funktion der Öffentlichkeit und der Medien? 3,3

I N=1000

Die Bewertung der Befragten fällt bei der unternehmerischen Verantwortlichkeit von VW mit einer Durchschnittsnote von 4,4 besonders negativ auf, dicht gefolgt von der politischen Verantwortlichkeit der Bundesregierung mit einem Notendurchschnitt von 4,3. Aber auch die Rolle der Ökologie- und Verbraucherverbände wird mit 3,6 eher negativ bewertet. Die kritische Funktion der Öffentlichkeit bzw. der Medien schneidet mit einem Notenschnitt von 3,3 noch am besten ab.

1

Was ist Ihr Eindruck, vertritt die Bundesregierung eher Unternehmensinteressen oder Bürgerinteressen? 45,2% 30,7% 19,5% 4,1%

0,5%

N=1000

Insgesamt 75,9% aller Befragten haben den Eindruck, die Bundesregierung vertritt Unternehmensinteressen bzw. eher Unternehmensinteressen anstatt allgemeiner Bürgerinteressen.

Zu Beginn dieses Jahres hat der Volkswagen-Konzern erklärt, die Untersuchungsergebnisse der selbst eingesetzten und finanzierten Untersuchungskommission zum VW-Abgasskandal nicht veröffentlichen zu wollen, weil die wichtigsten Erkenntnisse bereits den amerikanischen Justizbehörden übermittelt worden seien. Inwieweit stimmen Sie diesem Vorgehen zu?

39,4%

19,5%

20,4%

10,1% 6,1%

4,5%

Stimme voll und Stimme eher zu Unentschieden ganz zu

Stimme eher nicht zu

Stimme Kann ich nicht überhaupt nicht beurteilen zu N=1000

59,8% der Befragten lehnen die Nichtveröffentlichung der internen Untersuchungsergebnisse zum VW-Abgasskandal ab. Insgesamt 14,6% stimmen der Vorgehensweise von VW zu. 2

In Deutschland werden die betroffenen VW-Kunden im Gegensatz zu den amerikanischen Kunden bisher nicht entschädigt. Sollten die VW-Kunden in Deutschland entschädigt werden? 84,6%

Ja

6,3%

9,1%

Nein

Kann ich nicht beurteilen

N=1000 Eine deutliche Mehrheit von 84,6% aller Befragten befürwortet eine Entschädigung der vom VW-Abgasskandal betroffenen VW-Kunden in Deutschland.

Wie hoch sollte Ihrer Meinung nach der Schadenersatz pro Fahrzeug für die von der Manipulation betroffenen VW-Kunden in Deutschland ausfallen, ohne gleichzeitg den Konzern in den Bankrott zu treiben? (Nur die Befürworter einer Entschädigung)

35,6% 33,6%

19,1%

11,7%

bis 2.000 Euro

bis 5.000 Euro

bis 10.000 Euro

Kann ich nicht beurteilen

N=846 Insgesamt 35,6% der Befragten befürworten eine Entschädigung bis 5.000 Euro, während 33,6% angeben es nicht beurteilen zu können. 3

Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Stand der Aufarbeitung und den damit verbundenen Konsequenzen aus dem VW-Abgasskandal? 36,3%

23,1% 20,1% 11,3% 5,6%

3,6%

Vollkommen zufrieden

Eher zufrieden

Unentschieden Eher unzufrieden

Vollkommen unzufrieden

Kann ich nicht beurteilen

N=1000 Der Anteil der Unzufriedenen mit der Aufarbeitung des VW-Abgasskandals liegt zusammen bei 56,4%.

Gehört Ihrer Meinung nach das politische Protestmittel Boykott generell zur Demokratie, wenn es sich um ein nachweisbares Unternehmens- oder Staatsversagen handelt?

34,8%

26,0%

18,9%

11,2% 6,7% 2,4%

Stimme voll und Stimme eher zu ganz zu

Unentschieden

Stimme eher nicht zu

Stimme Ich bin mir nicht überhaupt nicht sicher zu

N=1000 Eine Mehrheit von 53,7% der Befragten befürworten das politische Protestmittel Boykott als Bestandteil der Demokratie.

4

Der Volkswagen-Konzern hat bisher keine Entschädigungen in Deutschland angeboten und verweigert bislang die umfassende Aufklärung des Skandals. Inwieweit stimmen Sie einem befristeten Boykottaufruf gegen VW zu, der von Umweltgruppen, Jugendorganisationen, Studenten und Professoren organisiert wird, um diese Forderungen durchzusetzen?

34,7% 25,7% 19,6% 11,1%

Stimme voll und Stimme eher zu Unentschieden ganz zu

Stimme eher nicht zu

4,9%

4,0%

Stimme überhaupt nicht zu

Kann ich nicht beurteilen

N=1000 Insgesamt 60,4% der Befragten würden einen befristeten Boxkottaufruf gegen VW zur Durchsetzung der Forderungen befürworten.

Es sollte eine unabhängige Untersuchungskommission und einen runden Tisch von Politikern, VWVerantwortlichen und Umwelt-/Verbraucherverbänden geben, die sich über private, ökologische und gesundheitsrelevante Entschädigungen verständigen. Inwieweit stimmen Sie dieser Aussage zu?

42,5% 35,1%

15,1%

3,5% Stimme voll und Stimme eher zu ganz zu

Unentschieden

Stimme eher nicht zu

1,7%

2,1%

Stimme Ich bin mir nicht überhaupt nicht sicher zu

N=1000 Eine deutliche Mehrheit von 77,6% aller Befragten befürwortet die Einrichtung einer unabhängigen Untersuchungskommission. 5

Wenn Sie in nächster Zeit ein Auto kaufen würden, käme für Sie der Kauf eines VW in Frage?

25,5% 23,6%

24,3%

19,0%

7,6%

Ja, auf jeden Fall

Wahrscheinlich schon

Vielleicht

Wahrscheinlich nicht Nein, auf keinen Fall

N=1000 Für 47,9% der Befragten kommt der Kauf eines VW-Autos in nächster Zeit eher nicht bzw. auf keinen Fall in Frage.

Was ist der ausschlaggebende Grund? (Basis: Nur Befragte, für die ein VW-Kauf in nächster Zeit wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall in Frage käme)

48,2%

20,0%

18,4% 8,6% 4,8%

Autos sind mir Kaufe grundsätzlich Modelle gefallen mir VW-Abgasskandal insgesamt zu teuer kein VW nicht

Sonstige

N=479 In fast der Hälfte der Fälle ist mit 48,2% der VW-Abgasskandal der ausschlaggebende Grund für die Kaufablehnung eines VW-Pkws. 6

Wenn Sie in nächster Zeit ein Auto kaufen würden, käme für Sie der Kauf eines VW in Frage? (Basis: Nur VW-Besitzer)

30,0%

29,6%

18,9% 14,6%

6,8%

Ja, auf jeden Fall

Wahrscheinlich schon

Vielleicht

Wahrscheinlich nicht Nein, auf keinen Fall

N=280 Insgesamt 21,4% der VW-Besitzer würden sich beim nächsten Autokauf vermutlich gegen einen VW entscheiden. Dagegen stehen 48,9% dem Kauf eines VW-Autos nach wie vor positiv gegenüber. Bei den Kunden deren Fahrzeug vom VW-Abgasskandal betroffen ist, liegt der Anteil derer, die sich vermutlich gegen einen VW entscheiden würden, mit 32,6% noch höher. Allerdings kann dieser Wert aufgrund der geringeren Stichprobe nur als Trend betrachtet werden. Bei der Betrachtung der verschiedenen Altersgruppen fällt auf, dass die Altersgruppe der 3544jährigen einem eventuellen zukünftigen Kauf besonders negativ gegenübersteht. Zudem lehnen eher Männer mit 24,4% im Vergleich zu Frauen mit 18,1% einen zukünftigen VWKauf ab.

Institut Quotas GmbH Holstenplatz 20 D-22765 Hamburg Kontakt Thomas Krautscheid Leiter Verkehr und Umwelt Tel: 0049 40 410969-24 Mail: [email protected] 7

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