Die Bedeutung des (Rest-) Wassers

Die Bedeutung des (Rest-) Wassers Vortrag bei Energieallianz Glarus Werner Meier, Dr. sc. nat. ETH/Geschäftsführer WWF GL mit Beiträgen von Dr. Tine B...
Author: Petra Schwarz
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Die Bedeutung des (Rest-) Wassers Vortrag bei Energieallianz Glarus Werner Meier, Dr. sc. nat. ETH/Geschäftsführer WWF GL mit Beiträgen von Dr. Tine Bratrich, ETH Zürich und Prof. Dr. Bernhard Wehrli, EAWAG Kastanienbaum

Energieallianz Glarus

23. Oktober 2012

Ziele KW-Promotoren: WK-Strom produzieren - Gewinn machen Ziele WWF: Natur schützen – Erneuerb. Strom prod. Gemeinsames Ziel: Mit Gewinn erneuerbaren Strom aus WK produzieren, aber nicht um jeden Preis! Vortrag Energieallianz

23. Oktober 2012

Grundfrage: Wie können Fliessgewässer zur Stromerzeugung genutzt werden mit möglichst wenigen Auswirkungen auf deren Funktionen sowie Fauna und Flora, welche darin und rundherum lebt? Projekt „Ökostrom“ der EAWAG in Dübendorf Resultate flossen in „naturemade star“-Zertifizierung für Ökostrom ein. Fragen, die behandelt werden: • Wieso braucht es Restwasser? •Geht es nur um einige Fische? • Schwall-Sunk-Problematik? • Was für Lösungen gibt es? Vortrag Energieallianz

23. Oktober 2012

Struktur der Schweizer Wasserkraftanlagen • 60% der inländischen Stromproduktion stammt aus Wasserkraft • 170 Anlagen > 10MW produzieren 90% von insgesamt 1200 Anlagen • 700 Wasserkraftanlagen < 300 kW : 0,6% Jahresproduktion 10-40 MW 40-200 MW > 200 MW

• < 10% Gewässer in natürlichem oder naturnahen Zustand

(Quelle: VSE 1995)

Vortrag Energieallianz

• über 80% des techn. Ausbaupotenzials genutzt 23. Oktober 2012

Einflüsse der Wasserkraftnutzung Geschiebe

Stauraum

Wasserfassungen

A. Peter, EAWAG

Restwasserstrecke Schwall/Sunk

Vortrag Energieallianz

23. Oktober 2012

An vielen Stellen meist Restwasser 0

Vortrag Energieallianz

23. Oktober 2012

Gewässer brauchen Wasser

PUSCH-Tagung Energieperspektive

24. November 2011

Gewässer brauchen genügend Restwasser

Vortrag Energieallianz

23. Oktober 2012

.

80

Temperaturerhöhung im Brenno

60

Berechnet mit Wasserkraftwerk

Abfluss (m

3

/s)

Messung bei Loderio

Berechnet ohne Wasserkraftwerk 40 20

.

0

1-Apr 20

1-Mai

1-Jun

1-Jul

Temperatur (°C)

Berechnete Tagesmittel mit Wasserkraftwerk Berechnete Tagesmittel ohne Wasserkraftwerk 15

10

5 1-Apr Energieallianz Glarus

1-Mai

1-Jun

1-Jul 23. Oktober 2012

Meier 2002

Es braucht Geschiebe & Hochwasser Hochwasser 1987 mit 550 m3s-1

Bratrich et al. 2004, River Research Applications 20, 865-882 Vortrag Energieallianz

23. Oktober 2012

Wichtig: Durchgängigkeit flussaufwärts, flussabwärts und lateral Ökosysteme sind vernetzt! Ganz wichtig sind Schnittstellen für Artenreichtum

Vortrag Energieallianz

23. Oktober 2012

Beispiel Fische Von den 54 einheimischen Fischarten sind nur 22% nicht gefährdet

7

12

ausgestorben

(22%) 5

vom Aussterben bedroht stark gefährdet / gefährdet potenziell gefährdet 14

16

nicht gefährdet

(BUWAL, 1994; EAWAG/PEAK 2000) Vortrag Energieallianz

23. Oktober 2012

Es geht nicht nur um Fische!

Betty Fritz, 2011

Vortrag Energieallianz

23. Oktober 2012

Es geht nicht nur um Fische!

Vortrag Energieallianz

23. Oktober 2012

Schwall-Sunk Problematik

[m3/s]

Vortrag Energieallianz

23. Oktober 2012

Vortrag Energieallianz

23. Oktober 2012

Rückhaltebecken für Schwall-Sunk

12 Stunden lang 30 m3 s-1 speichern braucht 1.3 Mio. m3 Becken bei 10 Meter Tiefe entspricht dies 13 Hektaren Land. Vortrag Energieallianz

23. Oktober 2012

Projekt Beruhigungsbecken Hasliaare, KWO Scheizer et al. (2008) WEL (3), 209

Sanierung Schwall- Sunk: • Gemeinsame Lösungen für RückgabeKetten erarbeiten • Ausgleichsbecken für Pumpspeicher Vortrag Energieallianz

23. Oktober 2012

Lösungen: Fischtreppen

Energieallianz Glarus

23. Oktober 2012

Fischabstieg: Neue Technologien wie Coanda-Rechen

Energieallianz Glarus

23. Oktober 2012

Captage „Pitsch“ im Engadin

Seitliche Wasserentnahme bei Dotierung Flaz Energieallianz Glarus

23. Oktober 2012

Angebot & Nachfrage bei Strom

Quelle: Prognos 2011

PUSCH-Tagung Energieperspektive

24. November 2011

Technische und ökologische Potenziale 30

Quelle: Prognos 2011, BFE 2011

Potential [ TWh]]

25

20

15

10

5

0 Wasserkraft

Solarenergie

Windenergie

Geothermie

Biomasse plus

1. Die ökologischen und technischen Potenziale werden nicht ausgeschöpft. 2. Genügend Spielraum um nur ökologische Wasserkraftprojekte umzusetzen. Energieallianz Glarus

23. Oktober 2012

Substitution von 40 TWh bis 2035

1) Potential Energieeffizenz

19 TWh

2) Erneuerbare Energien - Photovoltaik 2025-2035 - Biomasse - Geothermie - Windkraft - Wasserkraft

12-15 TWh Jahresschwankungen im Bereich von 6 TWh ± 5000 GWh 2.2 TW 1.5 TWh 1 TWh

Energieallianz Glarus

23. Oktober 2012

Schwankungen der tatsächlich produzierten hydraulischen Energie Produktion [GWh]

46'000 43'000 40'000 37'000 34'000

Jahresschwankungen im Bereich von ± 5000 GWh

31'000 28'000

2009

2008

2007

2006

2005

2004

2003

2002

2001

2000

1999

1998

1997

1996

1995

1994

1993

1992

1991

1990

25'000

Quelle: Gesamtenergiestatistik der Schweiz, BFE

Grund für die Schwankungen ist vor allem das Klima (Niederschlag  Wasserführung)

Energieallianz Glarus

23. Oktober 2012

Anteil Um- und Neubau sowie Kleinwasserkraft (KWK) und Grosswasserkraft (GWK) an der Gesamtproduktionssteigerung

22.4%

29%

71%

Neubau Umbau

Energieallianz Glarus

77.6%

Grosswasserkraft Kleinwasserkraft

23. Oktober 2012

Anteile Neu- und Umbau von Klein- und Grosswasserkraft seit 2000

6%

14%

GWK - Neubau (3)

16% GWK - Umbau (14) KWK - Neubau (23) 64%

Energieallianz Glarus

Höchste Steigerung der mittleren Produktionserwartung durch Umbau von Grosswasserkraft, nicht durch Neubau!

KWK - Umbau (27)

23. Oktober 2012

Grosses Ausbau-Potential bei bestehenden Anlagen bietet Chance für ökologische Aufwertungen

PUSCH-Tagung Energieperspektive

24. November 2011

Produktionsgewinne durch Ausbau grosser Wasserkraftwerke

Zentrale Rheinfelden + 415 GWh + Fischgängigkeit + Ersatzmassnahmen

Energieallianz Glarus

Zentrale Lavey – St. Maurice + 100 GWh + Restwasser + Ersatzmassnahmen

23. Oktober 2012

Vortrag Energieallianz

23. Oktober 2012

Danke für die Aufmerksamkeit! www.wwf-gl.ch Energieallianz Glarus

23. Oktober 2012

© 2011, WWF. All photographs used in this presentation are copyright protected and courtesy of the WWF-Canon Global Photo Network and the respective photographers.