GRUNDLAGEN Wer ist Allah?

PHILOSOPHIE Was ist eine Geisteswissenschaft?

IM LICHTE DER TUGENDHAFTEN Umar Ibn Al-Khatab

KUNST Darf Kunst alles?

Nr: 0002 | Mai 2015 | 0.00 Euro

DAS MAGAZIN, DAS VERBINDET

DER WAHRE REICHTUM SO KANNST DU EINER DER REICHSTEN MENSCHEN DER WELT SEIN

MEDIZIN WENN ZELLEN ZUCKERHUNGER HABEN, OBWOHL ES IM BLUT ZU VIEL DAVON GIBT. © HD Wallpapers





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VORWORT |

Astoria-Megler Bridge © Kay Gaensler

Liebe Leser, nach der großen Unterstützung und den vielen Komplimenten, die unsere erste Ausgabe bekommen hat, freuen wir uns und fühlen uns zugleich verpflichtet, diesen Weg weiter zu gehen. Nun würden wir die Möglichkeit nochmal nutzen, uns vorzustellen. Wir sind eine Gruppe von Studenten aus Düsseldorf und Umgebung, die ein Magazin gegründet haben. Das Magazin heißt „ALKANTARA“, ein arabisches Wort, was zu Deutsch “die Brücke” bedeutet. Wir stammen ursprünglich aus unterschiedlichen Ländern, die weitgefächert zwischen Indonesien und Marokko liegen. Wir möchten in Deutschland neue Brücken zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen aufbauen und vorhandene weiter verstärken. Vor allem liegt es in unserem Interesse, Vorurteile gegenüber Muslimen abzubauen und ein Vertrauen zwischen der muslimischen und nicht - muslimischen Bevölkerung zu schaffen. Es heißt ja, dass der Mensch vor den Dingen Angst hat, die er nicht kennt. Im Falle des Islams ist es noch zusätzlich so, dass sein wahrer Inhalt, von vielen Medien entstellt wurde und weiterhin wird.







Darum haben wir es als unsere Pflicht angesehen, das Bild des Islams in einem Magazin so darzustellen, wie es der Wahrheit entspricht. Der Grund dafür ist, dass Ehrlichkeit und Transparenz langfristig zu einem besseren Verständnis und somit zu mehr Toleranz und Akzeptanz führen. So haben wir bereits in der ersten Ausgabe die Themen „Jihad“ und „Terrorismus“ aufgegriffen. In dieser Ausgabe möchten wir unsere Mission fortsetzen und Themen behandeln, die zu einem besseren Verständnis des Islams führen und ihn in seiner schönen Wahrheit präsentieren. Wir würden uns freuen, wenn die zweite Ausgabe euch gefällt. Zudem freuen wir uns auch über Feedback und Verbesserungsvorschläge. Euer ALKANTARA-Team

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DES MONATS

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Die zweite Richtlinie ist, dass die Gläubigen angesichts von Widrigkeiten geduldig sein sollten. Sie müssen sich Geduld und Ausdauer unter allen Um-

Dieser Vers scheint sehr kurz zu sein, aber in seinem Inhalt und in seiner Bedeutung ist er sehr tiefsinnig. Er gibt den Gläubigen drei Richtlinien: Die erste ist, dass sie ihre Ausdauer entwickeln sollen, wenn sie eine gottesdienstliche Handlung unternehmen: Die Mühe, der sie sich bei der Pilgerfahrt gegenübersehen, beim Darbringen der Gebete und beim Fasten wie auch bei der Ausführung anderer Pflichten, sollte von ihnen entschlossen getragen werden.

ständen angewöhnen, seien es Schicksale, Probleme im Alltag, oder beim Ausüben von religiösen oder nichtreligiösen Handlungen. Die dritte Richtlinie ist, dass du immer für den Weg Al-

DES MONATS

H A D I T H

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“O die ihr glaubt, geduldet euch, haltet standhaft aus, seid kampfbereit und fürchtet Allah, auf dass es euch wohl ergehen möge!” (Sure 3, Vers 200)

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VERS UND HADITH DES MONATS |

legenheiten im Leben ist. Er besitzt unendliche Weisheit, Stärke und Wissen und kann somit alles auf der Erde und im Universum kontrollieren. Demnach ist der Allmächtige auch der Versorger für alle Lebewesen, vom kleinsten Insekt bis zu jedem einzelnen Menschen - ob sie an Ihm glauben oder nicht. Er kümmert sich um seine Gläubigen, ihrem Wohlergehen und ihren Lebensunterhalt. So zeigt der Vogel das größte Vertrauen, indem er morgens losfliegt und sich darauf verlässt, dass Allah ihn versorgen wird. Vertrauen oder “tawakkul” heißt hier aber nicht, dass tatsächliches Arbei

“Würdet ihr auf Allah vertrauen, so wie ihr auf Ihn vertrauen solltet (und auch könnt), so würde Er euch versorgen, wie Er den Vogel versorgt: er fliegt (morgens) mit leerem Magen hinaus und kehrt (abends) mit vollem zurück.” (At-Tirmidhi 2344) Dieser Hadith des Propheten (s.a.s.) stellt das Vertrauen auf Allah sehr schön in einer Metapher dar. Das arabische Wort “tawakkul”, welches hier verwendet wird, drückt aus, dass man sich aufrichtig und im Herzen auf Allah verlässt. Man vertraut darauf, dass Allah der Herrscher und Lenker aller Ange-







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lahs gut vorbereitet sein solltest, so zum Beispiel beim Kampf gegen deine eigenen niederen Begierden. Nachdem diese drei Richtlinien erteilt worden sind, sagt Allah auch, wie man diese Eigenschaften entwickeln sollte. Allah sagt: Erfülle deine Pflicht Allah gegenüber und fürchte Ihn, damit du erfolgreich sein mögest. Die Furcht vor Allah ist die Hauptquelle aller anderen Tugenden und in ihr liegt das Geheimnis deiner individuellen wie deiner kollektiven Wohlfahrt begründet. Den Geduldigen ist ein großer Lohn versprochen: “... Gewiss, den Standhaften wird ihr Lohn ohne Berechnung in vollem Maß zukommen.” (Sure 39, Vers 10).

ten und Streben nach dem Lebensunterhalt dadurch unnötig wird. Allah hat bestimmt, dass wir arbeiten müssen und Er versorgt diejenigen Menschen, die sich anstrengen. Also muss man für sein Ziel hart arbeiten und sich gleichzeitig auf die Versorgung Allahs verlassen.

Dua des Monats: “Unser Herr, auf Dich verlassen wir uns, und Dir wenden wir uns reuig zu. Und zu Dir ist der Ausgang” (Sure 60, Vers 4)

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GESCHICHTE |

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ines Tages versuchte ein kleiner Junge aus einer Telefonzelle eine reiche wohlhabende Frau anzurufen. Leider war er nicht groß genug um die Nummer einzutippen. Da nahm er sich ein leeres Kästchen, um es als Stufe zu benutzen, so konnte er die Tasten erreichen und die passende Telefonnummer wählen. Schließlich nahm die Frau den Hörer ab.

WER RUFT DA AN?

Der Junge: „Hallo, meine geehrte Dame. Ich möchte gerne bei Ihnen in ihrem großen Haus als Hilfskraft arbeiten. Ich würde mich um Ihren schönen Garten und um ihre Blumen sehr gut kümmern und sie sehr gut pflegen.“ Die Frau: „Wir brauchen keine Hilfskräfte. Wir haben nämlich jemanden, der diese Arbeit erfüllt und brauchen keine andere Hilfskraft.“ Der Junge: „Ich könnte auch täglich arbeiten und mich sogar nur mit dem halben Lohn Zufrieden geben.“ Die Frau: „Wir haben aber schon jemanden, der diese Arbeit macht und ich bin mit ihm zufrieden.“ Der Junge: „Ich will auch ohne Lohn auf den Garten und auf die Blumen aufpassen. Geben Sie mir eine Chance. Ich kann auch nicht nur auf den Garten aufpassen, sondern auch die Passagen im ganzen Haus und die Durchgänge täglich reinigen und sauber halten.“ Astoria-Megler Bridge © Kay Gaensler

Die Frau: „Mein lieber Junge, die Stelle ist von einem guten Mitarbeiter belegt und wir sind mit ihm sehr zufrieden.“ Der Junge ging vom Kästchen herunter und wollte gehen. Ein Mann, der das Gespräch mithörte, rief den Jungen und bat ihm, dieselbe Tätigkeit bei ihm zu verrichten. Der Junge sagte: „Dankeschön, aber ich kann nicht. Ich habe eigentlich schon einen Job. Ich bin nämlich dieser Arbeiter, der auf den Garten der Frau, die ich eben angerufen habe, aufpasst! Ich habe die Dame angerufen, weil ich meine Leistung evaluieren wollte und wissen wollte, ob die Frau, also meine Arbeitgeberin, mit meiner erbrachten Leistung zufrieden ist oder nicht.“ Dem kleinen Jungen hat es interessiert zu wissen, ob seine Arbeit die vollste Zufriedenheit der Dame erfüllt oder nicht. Er wollte sich sicher sein, dass die Arbeitgeberin mit ihm zufrieden ist. Er wollte mit sich selber abrechnen und seine Fehler selber korrigieren, bevor jemand anders sie darauf hinweist. Dies ist eine ehrbare Einstellung, die jeder von uns bei seiner Arbeit zu Tage legen sollte.

Quelle: Flickr, eijoux, CC BY-NC 2.0







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MEDIZIN |

WENN ZELLEN ZUCKERHUNGER HABEN, OBWOHL ES IM BLUT ZU VIEL DAVON GIBT.

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Quelle: Flickr, Melissa Wiese, CC BY-NC 2.0

iabetes mellitus (griech. für “honigsüßer Durchfluss”), im Volksmund als Zuckerkrankheit bekannt, ist die häufigste Volkskrankheit Deutschlands. Betroffen sind 12% aller Deutsche im Alter zwischen 25 und 79 Jahren. Die Erkrankung hat kontinuierlich zunehmende Tendenz. Dunkelziffer sind deutlich mehr, da die Diagnose erst Jahre später gestellt wird. Die Krankheitbezeichnung verdankt seinen Namen dessen Hauptsymptom, nämlich dem erhöhten Zuckerspiegel im Blut und im Urin. Die Zuckerkrankheit ist eine Glukosestoffwechselstörung, die durch unterschiedliche Ursachen Zustande kommen kann. Alle Zuckerkrankheitsformen führen zur Überzuckerung (Hypergykämie). Eigentlich soll ein Hormon das verhindern: das Insulin. Insulin wird in den B-Zellen des Pankreas gebildet und sorgt dafür, dass die Zuckerkonzentration im Blut immer im Normbereich liegt. Der überschüssige Zucker wird u.a. in den Leber- und Muskelzellen hinein transportiert. Das ist eigentlich eine Win-Win-Situation. So haben die Zellen ihr Bedarf an Zucker und zugleich ist die Zuckerkonzentration im Blut im Normbereich und es kommt zu keinen zuckerbedingten Organschädigungen.





Insulin ist ein “Anabolikum” oder ein “anaboles Hormon” (Aufbauhormon) und sorgt unter anderem auch für den Muskelaufbau. Das ist auch der Grund, warum einige Bodybuilder, die eigentlich nicht an Zuckerkrankheit leiden, Insulin spritzen. Was passiert bei Diabetes mellitus? In einfachen Worten ist es so, dass man im Körper entweder gar kein Insulin hat (Typ 1) oder dass Insulin zwar vorhanden ist, das aber entweder nicht ausreichend ist oder die Zellen resistent dagegen sind (Typ 2), nach dem Motto: “Insulin? Nein, danke! Du bist nicht unser Typ. Wir finden dich zwar nett, aber uninteressant und werden daher nicht auf dich reagieren.” Dies hat zur Folge, dass die Körperzellen, die sich durch Zucker ernähren, hungern, obwohl es eigentlich im Normalfall eines typischen Zuckerpatienten ein Überzuckerungszustand im Blut herrscht. Die Zuckerkrankheit kann man in vier Gruppen einteilen:

gegen körpereigene Zellen (Autoantikörper). Die Zerstörung der B-Zellen tritt in der Regel in den ersten 24 Lebensjahren auf. Diese kann aber auch langsam fortschreiten und es kann mehrere Monate oder sogar Jahre andauern, bis alle B-Zellen vollständig zerstört sind. Mit ihrer Restfunktion können die B-Zellen noch genug Insulin bilden, so dass die Krankheit erst viel später diagnostiziert werden kann, Für die Diagnose ist es wichtig, diese Autoantikörper im Blut zu bestimmen. In seltenen Fällen kann man solche Autoantikörper erst nach den ersten 24 Lebensjahren feststellen und somit kommt es zum spät auftretenden Diabetes mellitus Typ 1 ab dem 25. Lebensjahr. Diese Sonderform von Diabetes mellitus Typ 1 nennt sich LADA (Abkürzung für “Latent Autoimmune Diabetes in Adults”, zu Deutsch: “verzögert auftretender, autoimmun bedingter Diabetes beim Erwachsenen”). Die Behandlung von LADA ist ähnlich wie die Behandlung von Typ 1 und zwar durch lebenslange Insulin-Applikation.

1- Diabetes mellitus Typ 1 (5-10 % aller 2- Diabetes mellitus Typ 2 (85-90 % Diabetiker):

aller Diabetiker):

Die Ursache ist, dass die B-Zellen des Pankreas, die normalerweise Insulin produzieren, fälschlicherweise durch körpereigene Antikörper zerstört werden. Der Körper bildet aus unerklärten Gründen “versehentlich” Antikörper

Dieser Typus betrifft Patienten ab dem 25. Lebensjahr, am häufigsten tritt diese Erscheinung jedoch ab dem 40. oder 50. Lebensjahr auf. Zu den Risikofaktoren gehören hier außer die genetische Veranlagung auch Übergewicht,



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MEDIZIN |

Bewegungsmangel und übermäßiger mellitus, vor allem zu erwarten bei Zuckerkonsum. ungünstiger Blutzuckereinstellung seit mehr als zehn Jahren. Hier kommt es nicht zu einem absoluten Mangel an Insulin wie bei Typ 3- Diabetische Retinopathie: die Schä1, sondern zu einem relativen Insulin- digung der Gefäße im Augenhintermangel, wie oben erwähnt. grund führt zu einer zunehmenden 3- Diabetes mellitus kann auch als Folge von anderen Krankheiten wie der Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) auftreten oder aufgrund einer Medikamenteneinahme wie die orale Einnahme von cortisonhaltigen Präparaten. 4- Gestationsdiabetes schaftsdiabetes):

(Schwanger-

Circa 4% aller Schwangerschaften sind davon betroffen (das sind weniger als 0,5% aller Diabetes-Erkrankten). Die Ursache hierfür ist die schwangerschaftsbedingte Produktion von Hormonen, die Zucker im Blut erhöhen und somit anti-insulinär arbeiten. Ganz wichtig für die Betroffenen aller Zuckerkrankheitsformen sind die sog. Spätkomplikationen. Diese Spätkomplikationen treten auf, wenn die Zuckerwerte über längere Zeiten, also über Jahre, nicht richtig eingestellt sind. Dies führt zu Schädigungen in unterschiedlichen Organen. Man könnte natürlich diese Spätkomplikationen zeitlich sehr stark nach hinten verschieben, indem man darauf achtet, dass die Zuckerwerte im Sollbereich liegen. Die wichtigsten Spätkomplikationen sind: 1- Arteriosklerose und Mikroangiopathie: Verhärtung und Elastizitätsverlust (und somit Verengung) von Arterien und damit erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und weitere Gefäßkrankheiten. 2- Diabetische Nephropathie: Schädigung der kleinsten Gefäße (Kapillaren) in der Niere bei langjährigem Diabetes



Sehstörung. 4- Diabetische Neuropathie: die Erkrankung der Nerven durch zuckerbedingte Schädigung der Nervenhülle, welches vor allem zu einer Störung der Sensibilität und Motorik führt. 5- Diabetischer Fuß: schmerzlose, schlecht abheilende Verletzungen des Fußes. Diese sind schmerzlos aufgrund der Neuropathie, also der Empfindungsstörung (fast fehlendes Gefühl am Fuß, dadurch gibt es keinen Schmerzreiz). Die schlechte Genesung solcher Verletzungen ist bedingt durch die Schädigung der Blutgefäße. Die Heilstoffe des Körpers kommen wegen der Mikroangiopathie nicht in ausreichender Menge am Fuß an, wodurch der Heilungsprozess verzögert wird.

terschiedlichen Zeitpunkten über 200 mg/dl betragen. Also auch nach dem Essen dürfen die Zuckerwerte bei einem gesunden Menschen nicht über 200 mg/dl steigen. Wie kann man Diabetes mellitus behandeln? Man kann es eigentlich ganz einfach in einem Satz zusammenfassen: die beste Therapie ist die möglichst normnahe Einstellung der Blutzuckerwerte und der HbA1c. Der „HbA1c“ ist der Anteil des mit Glukose gebundenen Hämoglobins (sog. glykiertes Hämoglobin) am Gesamt Hämoglobin des Körpers. Dieser Wert beträgt in der Regel 4-6 %. Bei Diabetikern ist der Wert höher. Je schlechter die Zuckereinstellung ist, desto höher ist der Wert.

Die Bestimmung dieses Wertes ist extrem wichtig, weil HbA1c das sogenannte „Zuckergedächtnis“ ist. Dieser Wert ist abhängig von der Blutzuckerkonzentration in den letzten 2-3 Monaten also retrospektiv, somit ist er ideal zur Wie kann man Diabetes mellitus diag- Qualitätskontrolle der Blutzuckereinnostizieren? stellung. Bei Diabetikern können Werte Bei Typ 1 ist es relativ einfach: der bis 6,5% unter bestimmten Umständen Nachweis von bestimmten Autoanti- toleriert werden. körpern im Blut des Patienten lässt auf Es ist wichtig zu wissen, dass sowohl eine Erkrankung schließen. bei Diabetes mellitus Typ 1 als auch Bei Typ 2 ist es anders: man misst die Blutzuckerkonzentration bei leerem Magen. Die Messung erfolgt an der Fingerkuppe (Kapillarblut) mit einem sog. “Finger-Stix”. Werte über 110 mg/ dl zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten (mind. 1 Tag Abstand bis man wieder nüchtern ist) sichern die Diagnose. Andernfalls wenn eine Messung der Zuckerwerte im nüchternen Zustand nicht möglich ist, kann man trotzdem zu zwei verschiedenen Zeitpunkten die Blutzuckerkonzentration messen (2 Stunden nach jeder Mahlzeit). In diesem Fall ist die Diagnose gesichert, wenn die Zuckerwerte in den zwei un

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bei Typ 2 eine gesicherte genetische Komponente vorhanden ist, heißt also, dass Diabetes mellitus vererbbar ist. Es gibt aber einen Unterschied zu den “gewöhnlichen” Erbkrankheiten: die Vererbung von Diabetes mellitus ist multifaktoriell, d.h. dass das Risiko Diabetes zu entwickeln neben der genetischen Vorbelastung auch von individuellen Faktoren wie Bewegungsmangel, falsche Ernährung, Übergewicht abhängt. Näheres zu diesem Thema wird in einer der nächsten Ausgaben folgen.

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PHILOSOPHIE |

ihren empirischen Methodendogma beugt. So entwickeln sich nacheinander die Geisteswissenschaften aus dem Geiste der Naturwissenschaft und verändern althergebrachte Arten des Denkens und Kategorierens. Welche Fächer also die Geisteswissenschaften bilden ist eine Vielzahl, die den Menschen je nach Perspektive als Individuum bis zu dem Menschen als gesellschaftliches Wesen denken. Worüber sie denkt ist das Gewordene des Lebens des Menschen auf dieser Welt, Quelle: Flickr, Todd Klassy, CC BY-ND 2.0 seinen Machenschaften, also seiner „Kulturschaffung“. Der Fokus liegt also auf der Kultur, der zweiten Natur des Menschen. as Denken hat sich von je her mit „Die Geisteswissenschaften sind der ‹Ort›, an dem sich der Natur befasst, das Beharrende, moderne Gesellschaften ein Wissen von sich selbst in Stetige, Vorhandene, das Sein also, Wissenschaftsform verschaffen. […] es ist ihre Aufgabe, wie auch das Seiende. Sie hat gedies in der Weise zu tun, daß ihre Optik auf das kultusinnt über Gott, die Natur und den relle Ganze, auf Kultur als Inbegriff aller menschlichen Menschen. Mit dem modernen MenArbeit und Lebensformen, auf die kulturelle Form der schen öffnet sich auch ein moderWelt geht, die Naturwissenschaften und sie selbst eingenes Denkparadigma, mehr noch als schlossen.“ (Denkschrift „Geisteswissenschaften heute) ein Denkparadigma eröffnet sich mit Odo Marquardt schreibt: „Die Geisteswissenschaften dem modernen Menschen eine neue Welt, eine Welt wie helfen den Traditionen, damit die Menschen die Moderüber die Vorhandene aufgestülpt wird. Von der modernen nisierung aushalten können; sie sind […] nicht moderPhilosophie können wir sagen, dass sich ihr Denken vom nisierungsfeindlich, sondern – als Kompensation der Vorhandenen zum Gewordenen gewendet hat. Nicht mehr Modernisierungsschäden – gerade modernisierungsernach dem Was ist, ist die Spurensuche, sondern nachdem möglichend. Dafür brauchen sie die Kunst der WiederWas geworden ist, damit auch das Wer dieses Werden, der vertrautmachung fremd gewordener Herkunftswelten“ sich wandelnde Mensch. Der Mensch rückt in den VorDie Kulturwissenschaft also als Psychotherapie der dergrund des Denkens, wird Akteur und Betrachter seiner eigenen Krankheit! Und damit auch die immer wieeigenen Werke, ein neues Delirium, eine Psychose ohne derkehrende Rechtfertigung der modernen Welt? gleichen. Der Anthropozentrismus wiegt die Welt aus den Was bringt also diese intellektuelle Tätigkeit, werAngeln und ist somit auch der Beginn, auch für etwas das den euch alle Fragen und meinen das Portmonee, heute stattfindet. Zuerst bildet sich das Rechnen, die Welt also was werdet ihr damit machen können, wie eure verwandelt sich zu einem großen Markt, sie dringt in die Brötchen verdienen? Von dieser nutzorientierten FraTiefen Strukturen der Natur, wie auch in die Tiefen des ge abgesehen, bleibt das Warum dieser Tätigkeit naGeistes, verwandelt, verwandelt alles was sie berührt in türlich offen. Was erhoffen wir, oder was können wir Gold, König Midas gleich. Die moderne Geschichte könndurch das Studium einer Geisteswissenschaft erhoffen? te man auch als eine Geschichte der Markterschließung Der Muslim lebt im Angesicht der Idee, dass er vor Alschreiben. lah schreitend für seine Taten Rechenschaft ablegen wird. Diese Lebensweise wird ihm auch stets in seinen aktualen Die „Geisteswissenschaft“ ist also in erster Linie ein VerTaten leiten müssen. So wird und muss er sich um sein such ihre Berechtigung dadurch zu erlangen, in dem sie Tun ein Bewusstsein entwickeln. Woraufhin schreitet er, sich dem starken Diskurs der Naturwissenschaften und wohin verläuft sein Weg, wo endet sein Weg zwangsläufig?

WAS IST EINE GEISTESWISSENSCHAFT?

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IM LICHTE DER TUGENDHAFTEN |

UMAR

IAL-KHATTAB B N

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enn man in der menschlichen Geschichte einen Vorbild für Frömmigkeit, Willensstärke, Bescheidenheit und Gerechtigkeit suchen möchte, dann ist das Beispiel von Umar ibn Al-Khattab unumgänglich. Umar oder Al Faruq (eine Person die zwischen Wahrheit und Lüge bzw. zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit unterscheiden kann) wie ihn der Prophet (s.a.s.) nannte, war einer der einflussreichsten Gefährten, sowohl während der Prophet (s.a.s.) noch lebte, als auch nach seinem Tod. Er war der zweite Kalif (Nachfolger des Gesandten s.a.s.) Sein Weg zum Islam Umar trat im sechsten Jahr nach der Offenbarung zum Islam über, sein Alter betrug damals 27 Jahre. Er erlebte die berühmten Schlachten von Badr und Uhud sowie alle ereignisreichen Vorfälle mit dem Propheten (s.a.s.). Er gehörte zu denen, die am Tag von Uhud mit dem Propheten (s.a.s.) gefestigt waren und zu den ersten die vorausgeeilt sind. Außerdem war Umar ibn Al-Khattab einer der Schwiegerväter des Propheten (s.a.s.) und einer der großen Gelehrten der Sahaba sowie einer ihrer enthaltsamsten. Sein Übertritt zum Islam galt als ein Sieg für den Islam, wie die folgende Überlieferung von ibn Masud (r.a.) bestätigt: „Wir wurden siegreich als Umar den Islam angenommen hat“.



Durch die Erhörung des Bittgebets des Propheten (s.a.s.) hat der Islam seinen Weg in Umars Herzen gefunden. Ibn Umar überliefert, dass der Gesandte Allahs sagte: „Oh Allah mach den Islam siegreich durch einen der beiden Männer, der dir am liebsten ist: Abu Jahl oder Umar ibn Al-Khattab. Und derjenige, der am liebsten bei Allah gewesen ist, war Umar.“ (Ahmad, Tirmidhi Hadith Hassan Sahih) Sein Wissen Ibn Umar überliefert, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: „Als ich im Schlaf lag (Traum) trank ich (Buttermilch) bis ich sah, dass die Buttermilch aus meinen Fingern floss, so gab ich Umar davon zu trinken.“ Sie sagten: „Wie interpretierst du dies, oh Gesandter Allahs?“ Er sagte: „Das Wissen“. (Bukhari und Muslim) Seine Tugend und seine Geradlinigkeit Sad ibn Abi Waqas überliefert, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: „Oh Sohn des Khattab! Bei dem in dessen Hand meine Seele ist! Es gibt keine Begegnung zwischen dir und dem Shaitan außer das er einen anderen Weg auswählt als deinen.“ (Bukhari und Muslim) Abu Said Al Khudri sagte: „Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: „Während ich schlief, wurden mir die Menschen, in Hemden bekleidet, vorgeführt. Einige trugen sie bis zur Brust, andere kürzer, und mir wurde auch Umar ibn Al-Khattab in einem Hemd gezeigt, dessen Ende er hinter sich herschleifte.“ Die Leute fragten: „Und wie hast du dies gedeutet, o Gesandter Allahs?“ Er sagte: „Es ist die Religion!“ (Bukhari und Muslim). Sein Scharfsinn Abu Hurairah überliefert, dass der Prophet (s.a.s.) sagte: „Es gab von den Völkern vor euch Menschen, die mit den Engeln sprechen konnten ohne dass sie Propheten gewesen sind. Wenn es jemanden aus meiner Ummah gibt der dies machen kann, so ist es Umar.“ (Bukhari und Muslim). Seine Hohe Stellung Uqbah ibn Amir sagte, ich hörte den Gesandten Allahs (s.a.s.) sagen: „Wenn es einen Propheten nach mir geben würde, so wäre es Umar.“

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(Ahmad, Tirmidhi Sahih nach Albani). Seine Wahrhaftigkeit Ibn Umar überlieferte, dass der Prophet (s.a.s.) sagte: „Wahrlich, Allah setzte die Wahrheit auf der Zunge und dem Herzen von Umar.“ (Ahmad, Tirmidhi Sahih nach Albani). Seine Enthaltsamkeit An einem Tag der Ramadah-Zeit (eine Zeit der Hungersnot) aß er nur Öl, bis sein Magen anfing zu knurren. Er sagte zu seinem Magen: „Knurre oder knurre nicht, bei Allah du wirst keine Butter schmecken bis die Kinder der Muslime etwas essen.“ Seine Furcht vor Allah Er hatte zwei schwarze Striche an seinem Gesicht vom vielen Weinen. Er las bestimmte Verse im Nachtgebet und weinte, bis er umfiel und er dann zu Hause Krankenbesuche bekam. Er sagte als er im Sterben lag: „Wehe Umar wenn ihm nicht vergeben wird.“ Anas ibn Malik überliefert: „Ich ging eines Tages mit Umar ibn Al-Khattab raus, bis er alleine hinter einer Wand ging und ich ihn hörte wie er sagte: Umar ibn Al-Khattab ist jetzt Führer der Gläubigen?! Bei Allah kleiner Sohn von Khattab, fürchte Allah oder er wird dich bestrafen!“ Seine Sorge für die Ummah Al Awzai sagte: „Umar ging eines Nachts raus, dann folgte ihm Talha ibn Ubaidullah, bis Umar in ein Haus ging und dann in ein anderes. Später ging Talha in dieses Haus rein und fand eine alte blinde Frau dort sitzen. Er sagte zu ihr: Wieso kommt dieser Mann zu dir? Sie sagte: Er hat mir ein Versprechen gegeben seit dem Tag so und so. Er bringt mir das, was ich brauche und bringt meinen Müll raus. So sagte Talha: Möge deine Mutter dich verlieren Talha, willst du etwa der Staubwolke von Umar hinterher laufen?“ Ibn Abbas sagte: „Umar wurde schwarz vom vielen fasten.“ Er weinte immer wieder als er im Fajr Gebet den folgenden Vers rezitierte: „Er sagte: „Ich klage meinen unerträglichen Kummer und meine Trauer nur Allah (allein)“ (Vers 12, Sure 86). ALKANTARA-MAGAZIN

HERZENSANGELEGENHEIT |

AUFRICHTIGKEIT

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er Muslim sollte stets mit Aufrichtigkeit (Al-Ikhlas) handeln. Denn nur so werden einem die guten Taten von Allah angenommen. Doch was bedeutet Aufrichtigkeit eigentlich genau? Etymologisch stammt das Wort Al-Ikhlas vom Verb khalusa, was soviel bedeutet wie „rein sein“, „frei sein von Beimischung“. Im religiösen Kontext bedeutet Aufrichtigkeit, dass man seine Taten nur für Allah verrichtet, allein um der Annäherung Allahs wegen und nicht um von den Menschen gehört oder gesehen zu werden und auch nicht, um ein weltliches Gut zu erlangen. Wie wichtig die Aufrichtigkeit ist, wird an mehreren Quranstellen deutlich. So heißt es in Sura „Al-Bayyina“(98) Vers 5: „Und nichts anderes wurde ihnen befohlen, als nur Allah zu dienen und (dabei) ihm gegenüber aufrichtig in der Religion (zu sein)...“ Außerdem wird in Sura „Al-Kahf“(18) Vers 110 erklärt: „Wer nun auf die Begegnung mit seinem Herrn hofft, der soll rechtschaffen handeln und beim Dienst an seinem Herrn (Ihm) niemanden beigesellen.“ Das Paradies erhält man folglich nur, wenn man sich all den weltlichen Dingen lossagt, kein Lob oder Dank von den Menschen erwartet, sondern einfach nur aus Liebe zu Allah das Gute gebietet und das Schlechte verbietet.



Quelle: Flickr.com, Las, CC BY-NC-ND 2.0

Man muss sich im Klaren sein, wie groß die Barmherzigkeit Allahs ist. Selbst für Dinge, die man nicht ausgeführt hat, aber im Inbegriff war, sie zu tun, erhält man Belohnung (Hasanat) von Allah. Die wichtigste Bedingung aber ist, dass die Absicht (Nyah) rein ist. In einem Hadith bei Abu Dawud (Nr.564) wird überliefert: „Wer die rituelle Waschung (Wudu) sorgfältig vollzieht, danach zur Moschee geht – und dann vorfindet, dass die Leute das Gebet beendet haben – diesem gibt Allah dieselbe Belohnung wie demjenigen, der zusammen mit den Leuten gebetet hat, ohne dass dies seine Belohnung schmälert.“ Diese Großzügigkeit Allahs muss man zu schätzen wissen und in allen seinen Handlungen vor Augen halten. Wäre es nicht schade, wenn man den Lohn seiner Taten verliert, nur weil man unaufrichtig war? Angesichts der Tatsache, dass die meisten Menschen die vergänglichen irdischen Güter lieben und die Aufmerksamkeit ihrer Mitmenschen suchen, kann man sehr leicht in unaufrichtigem Handeln

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geraten. Es ist wichtig, die Situationen zu erkennen, in der man zur Unehrlichkeit (gegenüber Allah) neigt, damit man sie besser bekämpfen kann und ein besserer Mensch wird. Grundsätzlich gibt es zwei Arten der „Unaufrichtigkeit“: Zur ersten Kategorie gehören Menschen, die gottesdienstliche Handlungen ausführen, um materielle Güter zu erlangen. Als Beispiel kann man einen Mann nehmen, der studieren geht, vielleicht sogar an einem Doktortitel arbeitet, weil er ausschließlich eine hohe Anstellung in einer Firma und das Ansehen in der Gesellschaft erreichen will und nicht, weil er das „Streben nach Wissen” als religiöse Pflicht ansieht. Und dies wird streng bestraft: „Wer immer das schnell Eintreffende (d.h. das Diesseits) will, dem gewähren Wir darin schnell, was Wir wollen – demjenigen, den Wir wollen; hierauf haben Wir für ihn die Hölle bestimmt, der er ausgesetzt sein wird, mit Vorwürfen behaftet und verstoßen.“ (Sure 17, Vers 18) Zur zweiten Kategorie zählen Menschen, die rechtschaffene Werke tun, ALKANTARA-MAGAZIN

HERZENSANGELEGENHEIT |

um von den Menschen gesehen und gelobt zu werden. Dies nennt man Augendienerei (Riya). Augendienerei ist sehr gefährlich, weil dies eine Form der Beigesellung darstellt, die äußerlich nicht erkennbar ist, sondern etwas ist, dass im Inneren des Herzens passiert und in dem man schnell hinein fallen kann, wenn man sein Herz nicht prüft. Und wer Beigesellung praktiziert, der kann keine Hilfe von Allah erwarten. In einem Hadith bei Muslim (Nr. 2985) sagt der Prophet (s.a.s.): „Allah, der Erhabene sagte: ‚Ich bin derjenige, der von allen Teilhabern die Beigesellung (Shirk) am wenigsten braucht. Wer eine Tat begeht, in der er mir einen Teilhaber beigesellt, den verlasse ich sowie seine Beigesellung“ Die Facetten der Augendienerei sind zahlreich. All die möglichen Formen der Augendienerei zu kennen, ist

unabdingbar, um sie effektiv von seinem Herzen zu befreien. Augendienerei begeht man beispielsweise, wenn man das Gebet verrichtet und plötzlich seine Rezitation verschönert, sobald Menschen anwesend sind. Auch das Tragen bestimmter Kleidung (z.B. Abaya) kann Augendienerei sein, wenn man damit beabsichtigt, von den anderen als besonders fromm genannt zu werden. Selbst die Wahl der Wörter kann Riya sein, wenn man sich damit nur als gelehrsam, weise profilieren will. Es kann sogar sein, dass das sichselbst-Tadeln vor anderen Leuten Riya sein kann, wenn man bei den Leuten den Eindruck hinterlassen will, dass man selbst bescheiden ist und dadurch ihre Zuneigung gewinnen will. Wie ihr unschwer erkennen könnt, ist es sehr leicht, vom aufrichtigen Handeln abzuweichen.

Deshalb müssen wir als Muslime zu jeder Zeit uns die Frage stellen, wofür wir eine bestimmte Tat machen und wen wir eigentlich damit glücklich machen wollen. Uns muss klar werden, wie gewaltig die Strafe sein wird, wenn wir uns unaufrichtig verhalten. Wir müssen uns außerdem bewusst sein, dass uns die anderen Menschen keinen Lohn geben können. Der einzige und beste Versorger ist Allah (swt). All das Vermögen, der Ruhm und die Ehre auf der Erde sind vergänglich und werden spätestens mit dem Tod beendet. Einzig alleine bleiben die aufrichtigen Taten. Wenn wir uns all das vergegenwärtigen, so werden wir, so Allah will, Erfolg im Diesseits und Jenseits erreichen.

WOHIN MIT MEINEM

KAPUTTEN HANDY?

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enn du ein Problem mit deinem Handy hast, versuchst du auf jeden Fall es schnellstmöglich zu lösen. Dazu schaust du in der Bedienungsanleitung deines Handys nach oder du wendest dich an deinen Anbieter bzw. an den Hersteller. So wird das Problem gelöst. Aber hast du mal darüber nachgedacht, wie ist es, wenn es nicht an einem Handy liegt, sondern an etwas viel Komplizierterem – nämlich an dir?

Quelle: Flickr.com, Wout, CC BY-NC 2.0







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An wem wendest du dich dann? Wenn dir ein Problem widerfährt, sollst du dich fragen wo du deine Bedienungsanleitung finden kannst, oder derjenige Ansprechpartner der für dich Zuständig ist und dir helfen kann. Um das beantworten zu können, musst du kurz überlegen, wer dich erschaffen hat. Er ist zweifellos dein und mein Schöpfer, Allah der Erhabene, der Allmächtige und der Barmherzige. Deine Bedienungsanleitung ist der Koran, wodurch du alle Probleme des Lebens lösen kannst. Das mag vielleicht übertrieben klingen, aber so ist es tatsächlich.

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GRUNDLAGEN |

WER IST ALLAH?

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enn man das Wort Allah in Wikipedia nachschlägt, findet man folgendes unter Wortherkunft: ,,Sprachgeschichtlich ist Allah verwandt mit dem hebräischen elôah, gebräuchlicher in der Pluralform el hîm (hebräisch). elôah / el hîm bedeutete ursprünglich wahrscheinlich „Starker“, „Mächtiger“. Aber welche Bedeutung hat das Wort Allah nach islamischem Verständnis? Wie stellen die Muslime ihn sich vor?

Nur Er allein ist anbetungswürdig, indem man sich an Ihn direkt und ohne jeglichen Vermittler mit seinen Bittgebeten wendet. Der Islam lehrt, dass wir zu Allah nach dem Tod zurückkehren und über unseren Glauben und unsere Taten Rechenschaft ablegen. Der Begriff Allah, Elloh, Ellohim oder Allaha (hebräische oder aramäische biblische Varianten des Wortes Allah) wird nicht nur von Muslimen verwendet um auf Gott hinzudeuten, sondern auch von einer breiten Bevölkerung jüdischen und christlichen Glaubens weltweit.

Allah ist der herrlichste Name des einen und einzigen Gottes. Muslime glauben, dass Er der Erste ohne Anfang war und der Herrscher über alles; ohne einen Partner für die Ewigkeit ist und bleibt. Das Universum mit allen Sternen, Planeten und mit den ganzen Lebewesen wurde von Ihm erschaffen und all diese werden ständig von Ihm erhalten und versorgt, damit sie überhaupt weiter existieren können. Allah weiß über alles Bescheid, selbst über unsere geheimsten Gedanken.

Außerdem glauben die Muslime, dass der Gott, über den die Bibel berichtet, kein anderer als Allah ist. Im Koran heißt es: ,,Und streitet mit den Leuten der Schrift nur in bester Weise, außer denjenigen von ihnen, die Unrecht tun. Und sagt: „Wir glauben an das, was (als Offenbarung) zu uns herabgesandt worden ist und zu euch herabgesandt worden ist; unser Gott und euer Gott ist Einer, und wir sind Ihm ergeben (Muslime).“ (Sure 29, Vers 46).







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Der Hauptunterschied zwischen dem, woran Muslime einerseits und Nichtmuslime andererseits im Allgemeinen glauben ist, wie sie sich diesen Gott vorstellen. Nach islamischer Gottesvorstellung ist Allah: • Einzigartig in seinem Wesen. Allah sagt im Koran: ,,Sag: Er ist Allah, ein Einer, Allah, der Überlegene. Er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden,und niemand ist Ihm jemals gleich.“ (Sure 112, Vers 1-4). Streng abgelehnt wird allerdings im Islam jede bildliche Vorstellung von Allah: ,,... Nichts ist Ihm gleich; und Er ist der Allhörende und Allsehende.“ (Sure 42 Vers 11). • Einzigartig in seinem Wirken. Zum Beispiel in Sure 3 Vers 26 und 27 ist zu lesen: ,,Sag: O Allah, Herr der Herrschaft, Du gibst die Herrschaft, wem Du willst, und Du entziehst die Herrschaft, wem Du willst. Du machst mächtig, wen Du willst, und Du erniedrigst, wen Du willst. In Deiner Hand ist (all) das Gute. Gewiss, Du hast zu allem die Macht. Du lässt die Nacht in den Tag eindringen und lässt den Tag eindringen in die Nacht. Und Du lässt das Lebendige aus dem Toten hervorgehen und lässt hervorgehen das Tote aus dem Lebendigen. Und Du versorgst, wen Du willst, ohne zu berechnen.“ • oder in Sure 14 Vers 32 bis 34: ,,Allah ist es, Der die Himmel und die Erde erschaffen hat und vom Himmel Wasser herabkommen lässt, durch das Er dann für euch Früchte als Versorgung hervorbringt. Und Er hat euch die Schiffe dienstbar gemacht, damit sie auf dem Meer auf Seinen Befehl fahren, und Er hat euch die Flüsse dienstbar gemacht. Er hat euch die Sonne und den Mond in ihrem unablässigen Lauf dienstbar gemacht, und Er hat euch die Nacht und den Tag dienstbar gemacht.“ ALKANTARA-MAGAZIN

GRUNDLAGEN |

• Einzigartig in seinen Namen und Attributen. Die umfangreichsten koranischen Auflistungen göttlicher Eigenschaften sind in Sure 57 Vers 2 und 3 zu lesen: ,,Ihm gehört die Herrschaft der Himmel und der Erde. Er macht lebendig und lässt sterben. Und Er hat zu allem die Macht. Er ist der Erste und der Letzte, der Offenbare und der Verborgene. Und Er weiß über alles Bescheid.“ und in Sure 59 Vers 22 bis 24: ,,Er ist Allah, außer dem es keinen Gott gibt, der Kenner des Verborgenen und des Offenbaren. Er ist der Allerbarmer und Barmherzige. Er ist Allah, außer dem es keinen Gott gibt, der König, der Heilige, der Friede‘, der Gewährer





der Sicherheit, der Wächter, der Allmächtige, der Gewalthaber, der Stolze. Preis sei Allah! (Und Erhaben ist Er) über das, was sie (Ihm) beigesellen.Er ist Allah, der Schöpfer, der Erschaffer, der Gestalter. Sein sind die schönsten Namen. Ihn preist (alles), was in den Himmeln und auf der Erde ist. Und Er ist der Allmächtige und Allweise. Im Koran finden sich zahlreiche von Gottes „schönsten Namen“ (arab. al-asma al-husna), worunter Attribute Seiner Vollkommenheit zu verstehen sind. Die häufigsten im Koran auftauchenden Attribute Gottes sind ar-Rahman (der Allerbarmer) und ar-Rahim (der Barmherzige). Bis auf die 9. Sure



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werden alle 114 Suren des Korans mit der basmala bzw. tasmiyya eröffnet: im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen. Im Zentrum steht also kein strafender Gott, sondern ein barmherziger. Desweiteren ist Allah immanent und transzendent zugleich, heißt es doch im Koran „Wir sind ihm (dem Menschen) näher als seine Herzschlagader.“ (Sure 50, Vers 16) als auch „Kein Blick erfasst Ihn. Er aber erfasst alle Blicke“ (Sure 6, Vers 103).

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MISSVERSTÄNDNISSE UND VORURTEILE GEGENÜBER DEN ISLAM |

„Es gibt keinen Zwang im Glauben“ (Sure 2, Vers 256), so heißt es in der zweiten und längsten Sure des edlen Quran, welcher das unverfälschte Wort Gottes darstellt.

ein wenig Hintergrundwissen über die te in muslimischen Ländern weltweit Ausbreitung und Expansion des Islam. zu sehen.

Dreizehn Jahre lebten die Muslime in Unterdrückung und unter schwersten Bedingungen in Mekka, ohne Wehr. Weiter heißt es im gleichen Vers: „(Der Bekanntlich wurde erst zwei Jahre Weg der) Besonnenheit ist nunmehr nach der Auswanderung nach Medina, klar unterschieden von (dem der) Ver- den Muslimen der Kampf gegen die irrung.“. Unterdrückung erlaubt bzw. zur Pflicht gemacht. In einer anderen, den Muslimen sehr bekannten Sure heißt es: „... Euch Der Islamische Machtbereich erstreckeure Religion und mir meine Religion.“ te sich dann vorerst bis zum ableben (Sure 109, Vers 6). des Propheten Muhammads (Allahs Frieden und Segen seine auf Ihm) im Noch in einem anderen Vers heißt es: Jahre 632 auf die arabische Halbinsel. „Allah verbietet euch nicht, gegenüber denjenigen, die nicht gegen euch der In der Zeit der vier rechtgeleiteten KaReligion wegen gekämpft und euch lifen bis zum Jahre 661, gelang die Ernicht aus euren Wohnstätten vertrie- oberung des Oströmischen Orients und ben haben, gütig zu sein und sie ge- des Sassanidischen Perserreiches. recht zu behandeln. Gewiss, Allah liebt die Gerechten“ (Sure 60, Vers 8). Unter den Umayyaden kamen weitere Teile Zentralasiens, Nordafrikas und Diese Verse sollen einleitend sein und auch Teile Europas unter muslimischer einen für die so oft gestellte Frage Herrschaft. sensibilisieren: „Wurde der Islam mit dem Schwert verbreitet?“, oder gar mit Nun, mussten die Nichtmuslime un„Feuer und Schwert“, wie es oft sug- ter der Herrschaft der Muslime Kulgeriert wird. Stehen diese Aussagen tur, Bräuche, Rituale aufgeben, oder nicht gänzlich gegen die Prinzipien des gar zum Islam „zwangskonvertieren“? Islam und gegen das offenbarte, beleg- Nein im Gegenteil! bar unverfälschte Wort Gottes? Das islamische Gesetz beschützte den Um diese Frage zu klären und die The- privilegierten Status von Minderheiten, matik besser zu verstehen, bedarf es so sind nichtmuslimische Gebetsstäd-







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Es gestattete ihnen eigene Gerichtshöfe, die das Familienrecht durchsetzten und ein Gemeinderecht wurde ihnen zugestanden, welches für innergemeindliche Angelegenheiten zuständig war. Das Leben und der Besitz der Nichtmuslime war durch den Staat geschützt, so haben christlich- und jüdische Minderheiten in muslimischen Ländern des mittleren Ostens jahrhundertelang gelebt und überlebt. Länder wie Ägypten, Marokko, Palästina, Libanon, Syrien und Jordanien haben bedeutende jüdisch-und christliche Gemeinden. Zudem beherrschten Muslime Indien über 800 Jahre lang, dennoch sind über 80% der Bevölkerung nicht-Muslime geblieben und auch im islamischen Spanien lebten Juden sicherer, als in jedem anderen Ort Europas. Das Land, mit der größten Zahl an Muslimen weltweit ist Indonesien und auch in Malaysia ist die Mehrheit der Bevölkerung muslimischen Glaubens. Doch war jemals eine muslimische Armee in Indonesien oder Malaysia? Man fragt sich, welches „Schwert“ es war, welches die Menschen dort motivierte, den Islam anzunehmen. ALKANTARA-MAGAZIN

MISSVERSTÄNDNISSE UND VORURTEILE GEGENÜBER DEN ISLAM |

Ähnlich beging es der afrikanischen Ostküste, wo nie eine muslimische Armee je den Boden betreten hat. Schauen wir uns nun die heutige Zeit an, das heutige Europa und den Amerikanischen Kontinent. Nicht ein einziges Mal in den letzten 200 Jahren hat ein muslimisches Land ein westliches Land angegriffen, dennoch ist der Islam im Westen und weltweit die am schnellst wachsende Religion. Ist es nun das Schwert aus Eisen, oder vielleicht doch das Schwert der Wahrheit, Überzeugung, Logik und Toleranz, welches für diese Realität verantwortlich ist.





Geht man nun zur Ausgangsfrage zurück, ob der Islam denn durch „Feuer und Schwert“ verbreitet wurde, so hat es ein britischer Historiker sehr treffend formuliert, indem er sagte: „Die Geschichte macht allerdings deutlich, dass die Legende von den fanatischen Muslimen, die über die Welt fegen und mit dem Schwert die unterworfenen Rassen zwingen, den Islam anzunehmen, einer der fantastischsten, absurdesten Mythen ist, die die Historiker jemals wiederholt haben“

Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung auf, und streite mit Ihnen auf die beste Art. (Quran 16:125)

(De Lacy O´Leary, in seinem Buch „Islam at the Crossroads“, S.8)



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KUNST |

Quelle: Flickr.com, Rachid Naim, CC BY-NC 2.0

DARF KUNST A L L E S ?

B

evor wir sagen können, was die Kunst darf, müssen wir zuerst wissen, was Kunst ist. Selbst diese Frage zu beantworten, ist schwer genug. Die Kunst kann man nämlich nicht eingrenzen. Während der Zeit des Naturalismus bedeutet Kunst, die Wirklichkeit perfekt abbilden zu können. Menschen wie Monet, die in ihrer Malerei Gefühle und Eindrücke darstellen wollten, wurden anfangs ausgelacht. Erst viel später sah man in ihm einen großen Künstler des Impressionismus. Die Kunstgeschichte zeigt, dass Kunst entsteht, wenn vorherrschende Definitionen gebrochen werden. Heute ist Kunst so vielfältig geworden, dass letztendlich das Kunst ist, was der Künstler als Kunst bezeichnet. Kunstfreiheit wird hier im Westen hoch gepriesen. Keiner darf ihr vorschreiben, wie sie auszusehen hat, und keiner darf ihr verbieten, sich zu zeigen. Kunst ist im Prinzip uneingeschränkte Freiheit. Und uneingeschränkte Freiheit darf es nicht geben. Denn so können Verbrechen im Deckmantel der Kunst begangen werden. Ein Beispiel dafür ist der Antisemitismus in der Kunst. Selbst vor der NS-Zeit gab es Postkarten, auf denen Vorurteile gegenüber Juden gezeigt wurden. Einige große „Künstler“,



wie der deutsche Komponist Richard Wagner, waren antisemitisch und haben es auch in ihren „Kunstwerken“ zum Ausdruck gebracht, z.B. der Aufsatz „Das Judentum in der Musik“, in denen Sätze stehen wie „Der Jude ist nach dem gegenwärtigen Stande der Dinge dieser Welt wirklich bereits mehr als emanzipiert: er herrscht, und wird solange herrschen, als das Geld die Macht bleibt, vor welcher alles unser Tun und Treiben seine Kraft verliert“. Kunst kann Menschen – in diesem Fall – negativ beeinflussen. So wurde Wagner Hitlers größtes Vorbild. Ständig wird einem gesagt, niemanden mit Vorurteilen zu begegnen. Das sei nämlich nicht gerecht. Man verhält sich einfach anders gegenüber Personen, gegenüber die man Vorurteile hat. Ein Beispiel: Bei einem Versuch der Universität Konstanz wurden 1000 fiktive und fast identische Bewerbungen an Praktikumsstellen für Wirtschaftsstudenten verschickt – der einzige Unterschied: einige Bewerbungen waren mit türkisch/arabischen Namen versehen. Die Bewerber mit diesen Namen haben 14% weniger Antworten als die „deutschen“ Bewerber erhalten. Hier sieht man, wie stark Diskriminierung noch vorhanden ist. Und die „Kunst“, welcher sich der Vorurteile des geizigen Juden oder des radikalen Moslems

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bedient, verschlimmert die Situation. Es ist keine Form der Stärke, Schwächere zu demütigen. Unter „Schwächere“ sind die Menschen zu verstehen, die sich von „Kunstwerken“ beleidigt fühlen, sich aber nicht aufgrund ihrer Stellung und Mitteln verteidigen können. Anders als ein großer „Künstler“, der viele Kontakte hat und die Möglichkeit hat, seine provokante „Kunst“ einer breiten Masse zu veröffentlichen, kann der einfache Bürger seine Meinung nicht im selben Maße wie der große „Künstler“ äußern. Zusätzlich wird vom einfachen Bürger, der sich womöglich zutiefst beleidigt fühlt, Toleranz für die provokante „Kunst“ verlangt, was eigentlich nichts anderes als Gleichgültigkeit und damit das Aufgeben der eigenen Ehre bedeutet. Beispiel: Ein gläubiger Christ muss ständig mit ansehen, wie seine Religion durch Jesus-Karikaturen oder Filmen wie „Das Leben des Brian“ von Monty Python diffamiert wird. Dagegen etwas sagen kann dieser gläubige Christ nicht. Denn sonst würde er als „unkulturell“, „nicht zeitgemäß“ usw. gelten. Man würde ihn nicht einmal ernst nehmen, falls er etwas sagen will. Freiheit generell heißt Verantwortung übernehmen. Man kann nicht einfach das tun, was einem gerade in den Sinn kommt. Durch Globalisierung rücken Menschen immer mehr zusammen. Um Konflikte zu vermeiden, ist gegenseitiger Respekt von Nöten. Überhaupt wäre eine uneingeschränkte Freiheit theoretisch nie möglich: Gäbe es keinen Staat, keine Regeln, herrsche nach Hobbes ein Krieg „jeder mit jeden“. Da alles erlaubt ist, kann eine Person jederzeit eine andere Person, die ihn gerade beleidigt hat, umbringen. Der Mensch ist nämlich darauf erpicht, sein Hab und Gut, seine Sicherheit und sein Ansehen zu erhalten und auszuweiten. Er kennt keine Grenzen, um seine Ziele zu verwirklichen. Er muss in permanenter Angst leben, weil auch andere genauso rücksichtslos sind, wie er selbst. Aus diesem Grund braucht „Kunst“ Schranken. ALKANTARA-MAGAZIN

HERZENSANGELEGENHEIT |

Quelle: Flickr.com, Milan Durkovic, CC BY-NC 2.0

SO

KANNST

DU

MENSCHEN

F

ast jeder Mensch hofft und wünscht sich reich zu werden. Jedoch gibt es so gut wie niemanden, der sich nach Armut sehnt. Doch viele wissen leider nicht, wie man reich werden kann und was Reichtum eigentlich bedeutet! Wir alle haben von Geschichten erfahren, wobei Leute, nachdem sie viel Geld verdient und all ihre Träume verwirklicht haben, Selbstmord begangen. Man stellt sich dann die Frage, “Wieso?”. Sie waren doch so erfolgreich! Aber denkst du, dass ein Athlet, der jahrelang trainiert hat um auf den Gipfel eines hohen Berg zu klettern, nach dem wunderbaren Erfolg runterspringt, um sich umzubringen? So muss man erstmal das Wort „Reichtum“ definieren. Unter Reichtum unterscheidet man zwei Arten davon. Der spirituelle und der materielle Reichtum. Viele denken, dass jene reich sind, die viel Geld besitzen. Leider ist das in der Wahrheit ganz anders. Stell dir vor, dass ein sehr reicher Mensch in der Nacht aufsteht und merkt, dass sein Sehnerv nicht mehr funktioniert und er nichts mehr sehen kann. Oder dass er unter einer Lähmung im Rückenmark leidet und daraufhin Einschränkungen in seiner Bewegung hat! Auf jeden Fall hat diese Person eine dauerhafte Schädigung, die man nicht heilen kann. Stell dir das kurz vor ... Denkst du, er wird sich über sein Geld, das er lebenslang angespart hat freuen, oder dass er jetzt glücklich ist? Er wird sich mit Sicherheit wünschen, sein gesamtes Vermögen auszugeben, um wieder gesund zu werden. So stellt



EINER

DER

DER

WELT

sich die Frage, welcher Sinn dahinter steckt, dass man sein ganzes Vermögen für die eigene Gesundheit ausgibt? Was hat das zu bedeuten, wenn man dazu bereit ist, sein Reichtum ganz auszugeben um wieder gesund zu werden, während ein dürftiger Mensch, der finanziell schwach ist sorgenlos lebt? So sieht man Menschen auf der Welt, die sehr arm sind, kein Geld besitzen und nur wenig zu Essen haben, aber sich trotzdem sehr glücklich fühlen. Daraus kann man erkennen, dass der Reichtum natürlich nicht am Geld zu messen ist. Vielmehr ist der wahre Reichtum das richtige Schätzen zu Gunsten Allahs. Reich ist derjenige, der ein sauberes Herz hat, der den anderen verzeiht wenn sie Fehler machen, der immer gut über andere denkt und das Leben aus einem positiven Blickwinkel sieht. Der wahre Reichtum ist die Glückseligkeit, die das Herz besitzt und ihm somit Ruhe finden lässt. Es ist die Bescheidenheit, die Zufriedenheit und die schönen Gefühle, die man spürt, auch wenn man nur wenig zum Leben hat. Reich ist derjenige, der vom Islam überzeugt ist und Allah immer und überall gedenkt. Reich ist derjenige, der in diesem kurzen Leben das tut, was sein Schöpfer von ihm erwartet. So sichert er sich, dass er am jüngsten Tag zu den Glücklichen gehört und sich keine Sorgen um diesseitige Probleme macht. So hat derjenige, der gut für eine Prüfung lernt (verglichen mit der Prüfung im Diesseits) anschließend gute Laune,

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REICHSTEN

SEIN

da er sich auf die Ergebnisse freut. Reich und glücklich ist derjenige, den Allah zu seinem Gehorsam rechtgeleitet hat. Das ist wohl der wahre Reichtum im tiefsten Herzen. Ein Sprichwort sagt: „Lerne das, was du hast, zu schätzen, bevor die Zeit dir beibringt zu schätzen, was du hattest“. Wie ist es, wenn nämlich du in der Lage bist und eines Tages aufstehst und plötzlich nicht mehr sehen kannst? Du gehst zum Arzt und er sagt dir, dass es keine Heilung gibt. Kannst du dann glücklich sein? Oder wirst du es bereuen, für eine lange Zeit trotz Gesundheit nicht dankbar gewesen zu sein? Sei lieber jetzt dankbar gegenüber deinem Schöpfer, bevor es zu spät ist. Allah sagte: „Und wenn ihr die Gunst(erweise) Allahs aufzählen wollt, könntet ihr sie nicht erfassen. Allah ist wahrlich Allvergebend und barmherzig.“ (Sure 16, Vers 18). Und Er sagte auch: „... Und nur wenige von meinen Dienern sind wirklich dankbar „ (Sure 34, Vers 13). So soll man sich fragen, gehöre ich zu den wenigen dankbaren Dienern oder gehöre ich zu den vielen undankbaren? So gesehen bist du dann reich, wenn du unbedürftig gegenüber materiellem Besitz bist, aber bedürftig gegenüber Allah (da du ihn sehr brauchst). „Ich wünschte, dass jeder reich wäre und alles haben könnte wovon er träumt, um zu sehen, dass das nicht die Antwort ist.“ (Jim Carrey).

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ZITATE |

1) “Es ist immer Zeit für einen neuen Anfang.” Konrad Adenauer (1876 - 1967), dt. Politiker.

2) “Lieber ein Tag als Löwe als hundert Tage als Schaf.” Bruno Bruni (*1935), ital. Künstler (zeitgenöss. Realist).

3) “Wie kommt ihr dazu, die Menschen zu versklaven, während ihre Mütter sie als Freie Menschen auf die Welt brachten!” Umar Ibn Al-Khatab (592 - 644)

4) “Letztlich bekommt jeder von uns genau das, was er verdient aber nur die Erfolgreichen geben das zu” Georges Simenon (1903-89), belg. Kriminalschriftsteller.

KARIKATUR DES MONATS |

Europäische Flüchtlingshilfe





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WISSENSCHAFTLICHE WUNDER IM KORAN |

DER DIE DES

KORAN UND ENTWICKLUNG MENSCHLICHEN

EMBRYOS

A

llah sagt im Koran: „Wir schufen den Menschen ja aus einem Auszug aus Lehm. Hierauf machten Wir ihn zu einem Samentropfen in einem festen Aufenthaltsort. Hierauf schufen Wir den Samentropfen zu einem Anhängsel, dann schufen Wir das Anhängsel zu einem kleinen Klumpen, dann schufen Wir den kleinen Klumpen zu Knochen, dann bekleideten Wir die Knochen mit Fleisch. Hierauf ließen Wir ihn als eine weitere Schöpfung entstehen. Segensreich ist Allah, der beste Schöpfer.“ (Sure 23, Vers 12-14) Professor Keith Moore, einen der bekanntesten Anatomen und Forscher im Bereich der Embryologie wurde gebeten, einige spezielle Quranverse und Aussagen des Propheten bezüglich seines Fachgebietes wissenschaftlich zu analysieren. Professor Moore ist der Autor des Buches „The Developing Human“. Er ist ein pensionierter Professor im Bereich der Anatomie und der Zellbiologie an der Universität von Toronto in Kanada. Dort war er Dekan der Medizinischen Fakultät und außerdem acht Jahre lang Leiter des anatomischen Institutes. 1984 bekam er den berühmtesten Preis für Anatomie in Kanada, den J.C.B. Grant Award der Kanadischen Vereinigung für Anatomen. Er ist Autor

Quelle: UniversalHealthCarela.com

vieler Bücher über klinische Anatomie und Embryologie. Acht seiner Bücher gelten als medizinische Standardliteratur und wurden in sechs Sprachen übersetzt. Als der Professor um eine wissenschaftlichen Analyse der Koran Verse und Aussprüche des Propheten (Hadithe) gebeten wurde, war er sehr verblüfft. Er wunderte sich, wie der Prophet Muhammad (s.a.s.) vor 14 Jahrhunderten das Embryo und seine Entwicklungsphasen in einer solchen Genauigkeit und Präzision beschreiben konnte, wo doch Wissenschaftler diese Ereignisse erst in den letzten 50 Jahren entdeckt haben. Die Gefühle des Professors schwankten. Aus dem Gefühl der Verwunderung entstand eine Verehrung für die Offenbarung. Er begann seine Vorstellungen in wissenschaftlichen Kreisen zu verbreiten und hielt sogar einen Vortrag über Koranverse, die im Einklang mit der modernen Embryologie stehen. Dort sagte er unter anderem: „Es ist eine große Ehre für mich, Koranverse über die Entwicklung des Menschen zu erläutern. Für mich ist es eindeutig, dass die Botschaft Muhammads von Allah (Gott) stammt, denn fast alle Erkenntnisse seiner Aussagen wurden erst viele Jahrhunderte später entdeckt. Das beweist mir, dass Muhammad Allahs Gesandter ist“.

ARABISCH LERNEN FÜR ALLE ALTERSGRUPPEN UND ALLE SPRACHNIVEAUS Ein 3-stündiger Unterricht pro Woche. Der Unterricht findet am Wochenende statt Ort: Düsseldorf, nahe Bilk S-Bahnhof In Kooperation mit Al Amanah e.V. Bei Interesse rufen Sie uns an: 0176 21848265 oder schreiben Sie uns eine [email protected] E-Mail | 19an: | ALKANTARA-MAGAZIN

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