Dass sich wunder alle Welt

Dass sich wunder alle Welt www.escapades.de Dass sich wunder alle Welt Lieder zum Advent · German Advent Songs Miriam Feuersinger Sopran Daniel Sc...
Author: Christel Fertig
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Dass sich wunder alle Welt

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Dass sich wunder alle Welt Lieder zum Advent · German Advent Songs

Miriam Feuersinger Sopran Daniel Schreiber Tenor

Les Escapades Sabine Kreutzberger Diskant- & Bassgambe Adina Scheyhing Alt- & Bassgambe, Violone Franziska Finckh Diskant-, Alt- & Bassgambe Barbara Pfeifer Bassgambe Für die freundliche Leihgabe der Truhenorgel danken wir der Orgelbauirma Friedrich Lieb, Bietigheim-Bissingen Wir danken der Seelsorgeeinheit Karlsruhe Allerheiligen für die Gastfreundschaft in der Pfarrkirche Herz-Jesu. Ganz besonders danken wir unseren Gästen Miriam Feuersinger, Daniel Schreiber und Evelyn Laib für wunderbare Aufnahmetage.

als Gast Evelyn Laib Orgel

1 Kantate Lieber Herre Gott, wecke uns auf Johann Rosenmüller (1620-1684)

24 Introitus Gaudete

1. ADvEntSSOnntAG 2 Introitus Ad te levavi animam meam 3 4 5 6 7 8 9

Nun komm, der Heiden Heiland Lukas Osiander (1553-1604) Strophe 1 Balthasar Resinarius (um 1480-1544/46) Strophe 2 Andreas Raselius (um 1561-1602) Strophe 3 Michael Praetorius (1572-1621) instrumental Andreas Raselius Strophe 4 Michael Praetorius instrumental Johannes Eccard (1553-1611) Strophe 5

1:09 0:26 0:41 0:33 0:33 0:35 0:54 0:38

10 Übers Gebirg Maria geht Johann Eccard

2:29

11 Paduan Johann Schop (ca. 1590 -1667) 12 Allemande Johann Schop

3:38 1:46

2. ADvEntSSOnntAG 13 Introitus Populus Sion

3. ADvEntSSOnntAG

2:56

1:34

25 Es kommt ein Schiff, geladen Hans-Jörg Kalmbach (geb. 1951)

2:09

26 Canzon Matthias Weckmann (ca. 1616-1674)

3:12

27 28 29 30 31 32 33 34 35

Komm Du Heiland aller Welt / Veni redemptor gentium Melchior vulpius (1570-1615) Strophe 1 Heinrich Finck (1445-1527) instrumental Michael Praetorius (1572-1621) Strophe 2 Samuel Scheidt (1587-1657) Choral in Cantu Melchior vulpius Strophe 3 Samuel Scheidt Choral in Tenore Praetorius Strophe 4 Samuel Scheidt Choral in Basso Michael Praetorius Strophe 5

36 Paduan Johann Grabbe (1585-1655)

0:25 1:05 1:28 1:01 0:23 0:56 1:34 1:22 1:42 3:38

4. ADvEntSSOnntAG 1:09

14 15 16 17

Conditor alme siderum Michael Praetorius instrumental Orlando di Lasso (1532-1594) Strophe 1-4 Johann Stadlmayr (1575-1648) instrumental Orlando di Lasso Strophe 5-6

0:32 2:05 0:36 1:26

18 19 20 21 22 23

Mit Ernst, o Menschenkinder Hans Leo Hassler (1564-1612) instrumental, Strophe 1 Eustache du Caurroy (1549-1609) Fantasie 32 Jacob Praetorius (1586-1651) Strophe 2 Eustache du Caurroy, Fantasie 31 Johannes Eccard Strophe 3 Christoph Graupner (1683-1760) Strophe 4

1:19 1:02 0:39 1:13 0:42 1:19

37 Introitus Rorate, coeli desuper Heinrich Isaac (um 1450-1517) 38 Tractus Ave Maria gratia plena Heinrich Isaac 39 Communio: Ecce virgo concipiet Heinrich Isaac

zum Fest „Annuntiationes Mariæ“ aus „Choralis Constantinus“ (1508/1509)

2:14 7:35 1:22

40 Canzone Johann Grabbe

3:57

41 Toccata BuxWV 164 Dieterich Buxtehude (1637-1707)

2:42

42 Kantate Wachet auf, ruft uns die Stimme Franz tunder (1614-1667)

5:41

Musik der adventlichen Erwartung Die Adventszeit ist reich, ja überreich an Klängen und Worten, Bräuchen und Symbolen. Ihr musikalisches Spektrum reicht vom Gregorianischen Choral, man denke nur an das berühmte Rorate coeli (tauet, Himmel) über deutsche Kirchenlieder wie Es kommt ein Schiff geladen bis zu den vielen konzertanten Werken für diese besondere Zeit im Kirchenjahr. Letztlich verdankt sich die adventliche Klangfülle einer Art musikalischer Askese. Auf die Weihnachtsfreude, die im Engelsgesang „Gloria in excelsis Deo“ der Christnacht gipfelt, wird verzichtet. Dafür kommen vier Wochen lang die intensiven, bisweilen auch intimen adventlichen Klangfarben zur Geltung. Liturgische und musikalische themen im Advent sind Bitte und Bereitung, Buße und Besinnung. nicht zuletzt auch verwunderung und Staunen darüber, welches Ereignis sich hier Bahn bricht: In menschlicher Gestalt kommt „der Heiden Heiland“, so „dass sich wunder alle Welt“. Zur Hauptperson gesellt sich ein ganzes „Ensemble“ adventlicher Gestalten: Aus dem Alten testament grüßen der Prophet Jesaja mit seiner tröstlichen Botschaft an das „volk von Zion“ sowie die Psalmen mit der Aufforderung „Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele“ (Psalm 25,1). Bedeutsam aus dem neuen testament werden im Advent der Apostel Paulus mit dem Imperativ des Philip6

perbriefs „Freuet euch!“ (Philipper 4,4) sowie der täufer Johannes, der dem kommenden Gottessohn mit seiner ernsthaften Bußpredigt den Weg bereitet – und vor allem Maria, die, nach anfänglichem Staunen, zur Botschaft des Engels „Ja“ sagt und bei der Begegnung mit ihrer Base Elisabeth den Jubelgesang des Magniicat anstimmt. Aber auch die klugen Jungfrauen aus Jesu Gleichnis (Matthäus 25) sind adventliche Figuren, weil sie den Bräutigam erwarten und von ihm zum Hochzeitsmahl geladen werden. Die Erwartung einer zweifachen Ankunft steht im Mittelpunkt der Adventszeit: das Warten auf Jesu Kommen in der Zeit und die Bereitschaft für seine endzeitliche Wiederkunft als Richter und Retter. Beide themen ergänzen sich fast kontrapunktisch und tragen zur adventlichliturgischen Dramaturgie der vier Adventswochen bei, deren „musikalische Übersetzungen“ das thema dieser CD ist. Die adventliche Grundhaltung ist das Wachen. Weil sie keine menschliche Leistung, sondern Geschenk der Gnade ist, heißt die Bitte, die sich auf jeden tag, auf die jährliche Adventszeit sowie auf die endzeitliche Wiederkunft Jesu beziehen lässt: Lieber Herre Gott, wecke uns auf [1]. Die wohl von Martin Luther stammende deutsche Übertragung dieses alten liturgischen

Adventsgebets (Collecte) inden wir erstmals gedruckt in der zweiten Aulage des Klugschen Gesangbuchs (Wittenberg 1533). Johann Rosenmüller (1620-1684), der in Leipzig und venedig gewirkt hat, macht daraus ein komponiertes Gebet. vor allem aber legt er einen musikalischen Akzent auf die Freude, indem er beim Abschnitt „ihn mit Freuden zu empfangen“ in den tänzerischen Dreiertakt wechselt. Auf den gregorianischen Introitus (Einzugsgesang) Ad te levavi [2] des ersten Adventssonntags folgt ein berühmtes Lied, das mehrere Epochen miteinander verbindet. Bereits in spätantiker Zeit schuf Ambrosius von Mailand (339-397), aus trier stammender Bischof und „vater des lateinischen Kirchengesangs“ (Guido Maria Dreves), den theologisch wohldurchdachten und biblisch inspirierten Hymnus Veni Redemptor gentium für den weihnachtlichen Festkreis. Die sechste Strophe dieses ersten Adventsliedes der Kirche skizziert in kurzen Strichen und geradezu lautmalerisch den gesamten Weg Jesu: „Sein Ausgang (egressus) vom vater, seine Rückkehr (regressus) zum vater; sein Abstieg (excursus) in die Unterwelt, sein Aufstieg (recursus) zu Gottes thron.“ Martin Luther, sozusagen der ‚Ambrosius der Reformation‘, hat dem lateinischen Hymnus die deutsche Gestalt Nun komm, der Heiden Heiland [3-9] verliehen, die bald zum protestantischen Hauptlied des ersten Advents wurde. Die um 900 entstandene Melodie lässt sich bis in Handschriften der Klosterbibliothe-

ken Einsiedeln und Klosterneuburg zurückverfolgen. Martin Luther (1483-1546) hat die Melodie zur besseren Singbarkeit umgestaltet und dabei die letzte Zeile der ersten angeglichen. Der Evangelist Lukas beschreibt Maria als adventliche Gestalt. In der Begegnung mit dem Engel Gabriel (Fest Mariä verkündigung) schlägt ihr „Ja“ – mit den berühmten Worten „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lukas 1,38) – ein neues Kapitel der Heilsgeschichte auf. Das Gedicht Übers Gebirg Maria geht [10] zeichnet Marias Weg zu ihrer Base Elisabeth (Fest Mariä Heimsuchung) nach, der im Lobgesang des Magniicat seinen Höhepunkt indet. Die vertonung von Johann Eccard (1553-1611), ursprünglich in fünfstimmiger vokalbesetzung, gliedert sich in Erzählung und Aneignung: Was ist damals geschehen (Strophe 1)? Und was bedeutet das hier und heute (Strophe 2)? Entscheidend für das Magniicat wird das Einstimmen in den marianischen Lobgesang, wie es bereits Martin Luther in einer vorlesung des Jahres 1521 betont: „Maria hat nicht für sich allein, sondern für uns alle gesungen, auf dass wir ihr nachsingen.“ In zwei Instrumentalsätzen, Paduan [11] und Allemande [12] des vielseitigen Johann Schop (1590-1667), der neben der violine auch Zink, Laute und Posaune spielte und vor allem in Hamburg gewirkt hat, mag diese doppelte Botschaft von Freude („mein Geist sich Gottes freuet“) und Ehrfurcht („er ist mein Heiland, fürchtet ihn“) nachklingen. 7

Zum Zweiten Advent hören wir den Introitus Populus Sion [13] und den Hymnus Conditor alme siderum [14-17]. Dieser vespergesang lässt sich bis zu einem um das Jahr 1000 entstandenen Hymnenbuch des Benediktinerklosters Kempten zurückverfolgen. Er preist Christus zunächst als den Kommenden in den Perspektiven Schöpfung und Menschwerdung. Immer stärker rückt dann aber auch die Wiederkunft Christi zum Gericht in den Blick. Die schlichte, in sich kreisende Melodie kommt mit nur sechs tönen aus – wiederum ein verzicht, der gut zu der sich erwartungsvoll öffnenden melodischen Schlussgeste passt. Im Mittelpunkt des Liedes Mit Ernst, o Menschenkinder [18-23] von valentin thilo (1607-1662) steht der Bußprediger Johannes, der von Jesu Kommen kündet und von dem Jesus sich später im Jordan taufen lässt. Im Bereich der poetisch-theologischen Obertöne schwingt in diesen erwartungsvollen Strophen die alte theologie der dreifachen Geburt des Gottessohnes mit: Zunächst das versprechen, das Gott selbst mit der Zeugung seines Sohnes einlöst (Strophe 1), dann dessen zeitliche Ankunft mitsamt der biblischen vorbereitung mit Prophetenzitaten aus Jesaja, und schließlich die Gottesgeburt im Herzen. Adventliches Zentrum ist das „Herz“, weil das menschgewordene Wort hier einkehrt („Zieh in mein Herz hinein“). Die Antwort ist der musikalische Dank im Spielen und Singen „mit Herz und Mund“. 8

Buße und Freude gehören zusammen im Advent. Ab dem dritten Adventssonntag, der nach seinem Eingangsvers aus dem Philipperbrief Gaudete (Freut euch!) [24] heißt, überwiegt die Freude. Dazu passt das Lied Es kommt ein Schiff geladen [25), dessen früheste Handschriften aus dem 14. Jahrhundert stammen. Die insbesondere in Frauenklöstern geplegte mystische Jesusminne ist der spirituell-poetische nährboden. Schon in spätantiker Zeit begegnet die Symbolik des Schiffes im Blick auf Maria, etwa bei Ephräm dem Syrer: „Sie ist wie ein Schiff beladen mit dem reichsten Schatz, der den Armen himmlischen Reichtum bringt.“ Hier wie im Lied klingt noch eine weitere marianische Symbolik an: Maria als „Arche des neuen Bundes“. Seine heutige Gestalt fand das bisweilen dem Mystiker Johannes tauler zugeschriebene Lied durch das katholische Andernacher Gesangbuch (1608) und die gedruckte Bearbeitung des protestantischen Straßburger theologen Daniel Sudermann (1626). Mit Komm, du Heiland aller Welt [27-35] kehren wir zum Hymnus Veni redemptor gentium zurück, nun aber mit einer anderen deutschen Übertragung. Für das katholische Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“ (1975) schuf der Schweizer Kirchenmusiker und Liederdichter Markus Jenny (1924-2001) diese neufassung. Er verzichtet auf den Reim und wählt einen Mittelweg zwischen strenger Übersetzung und freier nachdichtung.

Der vierte Advent ist besonders marianisch geprägt mit Motiven wie dem Gruß des Engels Ave Maria gratia plena [38] und Ecce virgo concipiet – „Siehe, eine Jungfrau wird empfangen“ [39]. Gleich der Eröffnungsgesang Rorate, coeli desuper [37] fasst die geradezu drängende Erwartung des Messias in das prophetische Bild vom tau aus der Höhe: „tauet, ihr Himmel“ (Jesaja 45,8). Der frankolämische Komponist Heinrich Isaac (um 1450-1517), der u. a. in Florenz, Innsbruck, Ferrara und Konstanz gewirkt hat, schuf vor gut 500 Jahren zahlreiche Messvertonungen, bei denen meistens ein gregorianisch-einstimmiger Beginn in eine komplex-polyphone Gestaltung übergeht. Besonders berühmt wurde seine zweiteilige Sammlung Choralis Constantinus, die das gesamte Kirchenjahr im Auftrag des Konstanzer Domkapitels zum Klingen bringt. Ergänzend zur wortgebundenen vokalmusik zeigen die Instrumentalstücke von Weckmann [26], Grabbe [36, 40] und Buxtehude [41] die kammermusikalische und organistische Kunst des 17. Jahrhunderts mitsamt ihren vorrangigen Inspirationsquellen: Lied (Canzone), tanz (Pavane) und Spiel (toccata). Matthias Weckmann (ca. 1616-1674) war Schüler von Heinrich Schütz und Organist der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi. Johann Grabbe (15851655), der in Lemgo und Bückeburg wirkte, hat seine musikalische Ausbildung in Italien bei Giovanni Gabrieli als Studienkollege von

Heinrich Schütz erfahren. Dieterich Buxtehudes Werke (1637-1707), er war Organist an der Marienkirche Lübeck, sind der Inbegriff norddeutscher Orgelmusik, weil sie Momente der freien Klangphantasie (Stylus phantasticus) mit strenger kontrapunktischer Kunst und glanzvoll-virtuoser Gestik verbinden. Franz tunder (1614-1667) schließlich war der Lübecker vorgänger und zugleich Schwiegervater von Buxtehude. An der Marienkirche hat er die konzertanten „Abendmusiken“ mit Orgelund vokalmusik eingeführt, deren Berühmtheit später den jungen Johann Sebastian Bach für ein paar Monate nach Lübeck lockten. tunders Konzert über den Choral Wachet auf, ruft uns die Stimme! [42] schlägt den adventlichen Bogen zurück zu Lieber Herre Gott, wecke uns auf. Das Lied ist die poetisch-musikalische Quintessenz eines 1599 erschienenen Andachtsbuches mit dem titel Freudenspiegel des ewigen Lebens aus der Feder des lutherischen theologen Philipp nicolai (1556-1608). Im Anhang dieses Werkes stehen mitsamt noten die beiden berühmten nicolai-Lieder Wachet auf (über Matthäus 25) und Wie schön leuchtet der Morgenstern (zu Psalm 45). Die Erwartung richtet sich auf das endzeitliche Kommen Jesu als Bräutigam der liebenden Seele. Die Dynamik des Liedes führt dramatisch von außen – die „Wächter sehr hoch auf der Zinne“ – nach innen, nämlich in den „Freudensaal“, wo das Abendmahl gefeiert wird. tunders vertonung verknüpft die Choralmelodie mit zahlreichen gestischen Akzen9

ten zu musikalisch inspirierenden Worten wie „Wach auf!“, „Wohlauf, steht auf!“ oder „Macht euch bereit!“. In der dritten Strophe käme dann noch der himmlische thronsaal zum Klingen, sogar „mit Menschen- und englischen Zungen“. Diese Erfüllung aber steht noch aus, denn im Advent heißt der erwartungsvolle Cantus irmus

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„nun komm!“ oder, biblischer noch, mit den Schlussworten des letzten Buches im neuen testament: „Ja komm, Herr Jesu“ (Offenbarung 22,20). Darüber wird die Welt sich immer neu wundern, wie es im titel dieser CD heißt. Und bestenfalls mündet die adventliche verwunderung in Musik. Meinrad Walter

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Music for the Anticipation of the Advent Season the Advent season is rich in sounds, words, customs and symbols - indeed, there is an overabundance of them. their musical spectrum ranges from Gregorian Chant, such as the famous Rorate coeli (thaw, Heaven) and German hymns like Es kommt ein Schiff geladen (There Comes a Laden Ship) to the many concertante works for this special time in the church year. Ultimately, the abundance of Advent music is due to a kind of musical asceticism. One dispenses with the Christmas joy culminating in the angels’ song “Gloria in excelsis Deo” on Christmas Eve. Instead, the intensive, at times intimate timbres of Advent come into their own for four weeks. Liturgical and musical subjects during Advent are supplication and preparation, penance and relection. not least astonishment and wonder, too, over the upcoming event that the “Saviour of the Gentiles” is coming in human form so “that the entire world is amazed”. An entire “ensemble” of Advent igures comes together as the protagonist: the greetings of the Prophet Isaiah from the Old testament to the “people of Zion” with his comforting message, and the Psalms with their invitation “to you, Lord, I lift up my soul” (Psalm 25:1). Of signiicance during Advent are the Apostle Paul with the imperative “Rejoice!” from the Letter to the Philippians (Philippians 12

4:4) as well as John the Baptist preparing the way for the coming Son of God with his solemn sermon of repentance – and especially St. Mary who, after initial astonishment, says “Yes” to the angel’s message and starts singing the song of jubilation Magniicat when she encounters her cousin Elisabeth. the clever virgins from Jesus’ parable (Matthew 25) are Advent igures, too, because they await the groom and are invited by him to the wedding feast. the anticipation of a double arrival is the central focus of the Advent season: waiting for the arrival of Jesus during this time and the readiness for his apocalyptical return as judge and saviour. Both subjects complement each other, almost contrapuntally, contributing to the liturgical dramaturgy of the four Sundays of Advent, the “musical translations” of which form the subject of this CD. the basic attitude of Advent is keeping watch. Since this is not a human attainment but a gift of grace, Lieber Herre Gott, wecke uns auf [1] (Dear Lord, Awaken Us) is the name of the request referring to each day, to the Advent season and to the apocalyptical return of Jesus. the German adaptation of this ancient liturgical Advent prayer (collect), probably by Martin Luther, is found in its irst printing in the second

edition of the Klugsches Gesangbuch (Wittenberg 1533). Johann Rosenmüller (1620-1684), who worked in Leipzig and venice, makes a composed prayer out of it. In particular, he musically emphasises the joy by changing to a dance-like triple metre during the section “to receive him with joy”. the Gregorian introit (entrance song) Ad te levavi [2] of the First Sunday of Advent is followed by a famous song that links together several epochs. Already during the Late Roman period, the bishop St. Ambrose of Milan (339-397), originally from trier and “Father of the Latin Church hymn” (Guido Maria Dreves), created the theologically well-thought-out and Biblically inspired hymn Veni Redemptor gentium for the Christmas festival cycle. the sixth verse of this irst Advent church hymn sketches the entire path of Jesus in short strokes and almost onomatopoetically: “His origin (egressus) from the Father, His return (regressus) to the Father; His descent (excursus) into the netherworld, His ascent (recursus) to God’s throne.” Martin Luther, the “St. Ambrose of the Reformation”, so to speak, gave the Latin hymn a German form Nun komm, der Heiden Heiland [3-9] (now Come, Saviour of the Gentiles), which soon became the main Protestant hymn for the First Sunday of Advent. the melody, written around 900, can be traced back to manuscripts in the monastery libraries in Einsiedeln and Klosterneuburg. Martin Luther (1483-1546) adapted the

melody to make it easier to sing, adjusting the last line to it the irst. the Evangelist Lukas describes St. Mary as an Advent igure. In her encounter with the Angel Gabriel (Festival of the Annunciation) her afirmation is expressed in the words “Behold the handmaid of the Lord; let it be unto me according to thy word.” (Lukas 1:38) thus begins a new chapter in the history of salvation. the poem Übers Gebirg Maria geht [10] (Mary Goes over the Mountains) depicts St. Mary’s path to her cousin Elisabeth (visitation of Our Lady), the climax of which occurs in the Magniicat. the vocal setting by Johann Eccard (1553-1611), originally in ive parts, is arranged in narration and appropriation: What happened in those days (verse 1)? And what does it mean here and now (verse 2)? What is decisive for the Magniicat is the singing of the Marian song of praise, as already emphasised by Martin Luther in a lecture delivered in 1521: “St. Mary did not sing for herself alone, but for us all so that we may follow her example.” this double message of joy (“my spirit rejoices in God”) and veneration (“He is my salvation, fear him”) resounds in two instrumental movements, Paduan [11] and Allemande [12], by the versatile Johann Schop (1590-1667), who played the cornett, lute and sackbut alongside the violin and was primarily active in Hamburg. For the Second Advent Sunday we hear the introit Populus Sion [13] and the hymn Conditor 13

alme siderum [14-17]. this vesper hymn can be traced back to a hymnal compiled around the year 1000 in the Benedictine monastery in Kempten. It praises Christ primarily as the coming event in the perspectives of creation and incarnation. However, the return of Christ on the Judgement Day shifts ever more strongly into view. the plain melody, circling around itself, gets by with just six notes – once again, a renunciation that its in well with the inal melodic gesture, beginning as it does in such keen anticipation. the preacher of repentance John stands at the focal point of the song Mit Ernst, o Menschenkinder [18-23] (With Earnestness, O Children of Man) by valentin thilo (1607-1662); he announces Jesus’ coming and is later baptised by Jesus in the Jordan River. the old theology of the threefold birth of the of Son of God resonates in the realm of poetic-theological overtones in these expectant verses. First there is the promise that God himself keeps with the siring of His son (verse 1), then His temporal arrival together with the biblical preparation with prophetic quotations from Isaiah, and inally the birth of God in our hearts. the centre of Advent is the heart, because the word which has become man arrives here („Make My Heart a Dwelling Place“). the answer is the musical gratitude in playing and singing „with heart and mouth“.

Gaudete (Rejoice!) [24] after its opening verse from the Letter to the Philippians, joy is prevalent. the song Es kommt ein Schiff geladen [25) (there Comes a Laden Ship) is in itting with this; its earliest manuscript is from the 14th century. the mystical courtly love of Jesus, especially cultivated in women’s convents, provides the spiritual-poetical breeding ground. Already during the Late Roman period, we encounter the symbol of the ship in view of St. Mary, as with Ephraim the Syrian: “She is like a ship laden with the richest treasure, bringing heavenly riches to the poor.” Here, as in the song, there is another echo of Marian symbolism: St. Mary as “ark of the new covenant”. this song, until now attributed to the mystic Johannes tauler, is in its present form in the Catholic Andernacher Gesangbuch (1608) and the printed adaptation of the Strasburg Protestant theologian Daniel Sudermann (1626). With Komm, du Heiland aller Welt [27-35] (Come, Saviour of the World) we return to the hymn Veni redemptor gentium, but this time with a different German translation. the Swiss church musician and hymn lyricist Markus Jenny (1924-2001) prepared this new version for the Catholic hymnal and prayer book “Gotteslob” (1975). He dispenses with rhyme, choosing a middle ground between strict translation and free adaptation.

Penitence and joy belong together in Advent. Starting on the third Sunday of Advent, called

St. Mary is especially prominent on the fourth Sunday of Advent, with motifs such as the an-

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gel‘s greeting Ave Maria gratia plena [38] and Ecce virgo concipiet – “Behold, a virgin shall conceive” [39]. the opening song Rorate, coeli desuper [37] already captures the downright urgent expectation of the Messiah in the prophetic image of the thaw from heaven: “thaw, o Heaven” (Isaiah 45:8). the Franco-Flemish composer Heinrich Isaac (approximately 14501517), who worked in Florence, Innsbruck, Ferrara, Konstanz and other towns, created numerous Mass settings around 500 years ago; in most of them, a Gregorian, monodic beginnings lead into a complex, polyphonic textures. His twopart collection Choralis Constantinus, commissioned by the Konstanz Cathedral Chapter and setting the entire church year to music, became particularly renowned. As a compliment to word-bound vocal music, the instrumental pieces by Weckmann [26], Grabbe [36, 40] and Buxtehude [41] show the 17th-century art of chamber and organ music together with its principal sources of inspiration: song (canzone), dance (pavane) and playing (toccata). Matthias Weckmann (approximately 1616-1674) was a pupil of Heinrich Schütz and organist of the Hauptkirche St. Jacobi in Hamburg. Johann Grabbe (1585-1655), who was active in Lemgo and Bückeburg, received his musical training in Italy from Giovanni Gabrieli as a fellow student of Heinrich Schütz. the works of Dieterich Buxtehude (1637-1707), organist at the Marienkirche in Lübeck, are the

epitome of north German organ music because they combine elements of free sound fantasy (stylus phantasticus) with strict contrapuntal art and brilliantly virtuosic gestures. Franz tunder (1614-1667), inally, was Buxtehude’s predecessor at Lübeck and that composer’s father-in-law as well. He introduced the concertante “Evening Music” with organ and vocal music at the Marienkirche, the renown of which later lured the young Johann Sebastian Bach to Lübeck for a few months. tunder’s concerto on the chorale Wachet auf, ruft uns die Stimme! [42] (Awaken, the voice Calls) completes our Advent arc that began with Lieber Herre Gott, wecke uns auf. This song is the poetic-musical quintessence of a devotional book published in 1599 entitled Freudenspiegel des ewigen Lebens (Joyful Relection of Eternal Life) by the Lutheran theologian Philipp nicolai (1556-1608). the appendix to this work includes the scores of the two famous nicolai songs Wachet auf (Awaken, to Matthew 25) and Wie schön leuchtet der Morgenstern (How Lovely Shines the Morning Star, to Psalm 45). the expectation is orientated on the apocalyptic coming of Jesus as bridegroom of the loving soul. the song’s dynamics dramatically lead us from without – the “watchman very high on the pinnacle” – to within, namely the “Freudensaal” (hall of joy) where the Last Supper is celebrated. With numerous gestural accents, tunder’s setting links the chorale melody to musically inspiring words like 15

“Wach auf!” (Awaken!), “Wohlauf, steht auf!” (in good health, arise) and “Macht euch bereit!” (make yourselves ready). In the third verse the heavenly throne room is set to music, even “mit Menschen- und englischen Zungen” (with people and English tongues). this is not fulilled, however, for in Advent the expectant cantus ir-

mus is “nun komm!” (now come) or, still more biblically, with the inal words of the last book of the new testament: “Ja komm, Herr Jesu” (Yes come, Lord Jesus, Revelation 22:20). the world will always continue to marvel at this, as the title of this CD says. And, at best, the wonder of Advent leads to music. Meinrad Walter

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1 Lieber Herre Gott, wecke uns auf, dass wir bereit sein, wenn dein Sohn kömmt, ihn mit Freuden zu empfangen und dir mit reinem Herzen zu dienen, durch denselbigen deinen lieben Sohn, Jesum Christum unsern Herren. Amen. 2 Ad te levavi animam meam: Deus meus in te conido. non erubescam neque irrideant me inimici mei. Et enim universi qui te expectant, non confundentur Zu dir erhebe ich meine Seele; mein Gott, auf dich vertraue ich. Darum werde ich nicht erröten, noch sollen meine Feinde mich verlachen. Denn all die vielen, die auf Dich warten, werden nicht enttäuscht. Gregorianischer Introitus zum 1. Adventssonntag

3-9 Nun komm, der Heiden Heiland, der Jungfrauen Kind erkannt, dass sich wunder alle Welt, Gott solch Geburt ihm bestellt. Er ging aus der Kammer sein, dem königlichen Saal so rein, Gott von Art und Mensch, ein Held; sein’ Weg er zu laufen eilt. Sein Lauf kam vom vater her 18

und kehrt wieder zum vater, fuhr hinunter zu der Höll und wieder zu Gottes Stuhl. Dein Krippen glänzt hell und klar, die nacht gibt ein neu Licht dar. Dunkel muss nicht kommen drein, der Glaub bleib immer im Schein. Lob sei Gott dem vater g’tan; Lob sei Gott seim ein’gen Sohn, Lob sei Gott dem Heilgen Geist immer und in Ewigkeit. nach Veni, redemptor gentium (Ambrosius von Mailand), übersetzt von Martin Luther, Erfurt, 1527

13 Populus Sion, ecce, Dominus veniet ad salvandas gentes; et auditam faciet Dominus gloriam vocis suae in laetitia cordis vestri. Volk von Sion, siehe, der Herr wird kommen, die Heiden zu erlösen; und der Herr wird hören lassen Sein majestätisches Wort zur Freude eures Herzens. Gregorianischer Introitus zum 2. Adventssonntag

conserva nos in tempore hostis a telo peridi. Laus, honor, virtus, gloria Deo Patri cum Filio Sancto simul Paraclito, in sempiterna saecula. Amen Der Sterne Schöpfer, milder Gott Du unsres Glaubens ew‘ges Licht Christus, Erlöser aller Welt, erhöre gnädig unser Fleh‘n!

14-17 Conditor alme siderum, aeterna lux credentium, Christe, redemptor omnium, exaudi preces supplicum.

Voll Mitleid siehst du deine Welt Von Untergang und Tod bedroht. Du nimmst dich ihres Elends an Und heilest, was die Schuld verdarb

Qui condolens interitu mortis perire saeculum, salvasti mundum languidum, donans reis remedium

Zum Abend neigt sich schon die Welt, da kommst du wie ein Bräutigam aus dem verschlossenen Gemach der Mutter, die noch Jungfrau ist.

Mein Seel den Herrn erhebet, mein Geist sich Gottes freuet; Er ist mein Heiland, fürchtet ihn, Er will allzeit barmherzig sein.

vergente mundi vespere, uti sponsus de thalamo,[2] egressus honestissima virginis matris clausula.

Vor deiner Stärke und Gewalt Muss tief sich beugen jedes Knie. Der Himmel und das Erdenrund Sind deiner Hoheit untertan.

Was bleiben immer wir daheim? Lasst uns auch aufs Gebirge gehn, da eins dem andern spreche zu, des Geistes Gruß das Herz auftu, der Mund in wahrem Glauben sing, Maria ward fröhlich und sang:

Cuius forti potentiae genu curvantur omnia; caelestia, terrestria[3] nutu fatentur subdita.

Wir lehen, heil‘ger Herr, zu dir, der zum Gerichte kommen wird: Bewahre uns in dieser Zeit und wehre ab den bösen Feind!

te duprecamur agie venture iudex saeculi,

Ruhm, Ehre, Herrlichkeit und Macht Sei Gott, dem Vater und dem Sohn,

10 Übers Gebirg Maria geht zu ihrer Bas Elisabeth. Sie grüßt die Freundin, die vom Geist freudig bewegt Maria preist und sie des Herren Mutter nennt; Maria ward fröhlich und sang:

Mein Seel den Herrn erhebet,…

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dem Geiste, der uns Beistand ist, durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen. Hymnus, um 1000

18-23 Mit Ernst, o Menschenkinder, das Herz in euch bestellt, bald wird das Heil der Sünder, der wunderstarke Held, den Gott aus Gnad allein der Welt zum Licht und Leben versprochen hat zu geben, bei allen kehren ein. Bereitet doch fein tüchtig den Weg dem großen Gast; macht seine Steige richtig, lasst alles, was er hasst; macht alle Bahnen recht, die tal lasst sein erhöhet, macht niedrig, was hoch stehet, was krumm ist, gleich und schlicht. Ein Herz, das Demut liebet, bei Gott am höchsten steht; ein Herz, das Hochmut übet, mit Angst zugrunde geht; ein Herz, das richtig ist und folget Gottes Leiten, das kann sich recht bereiten, zu dem kommt Jesus Christ. Ach mache du mich Armen zu dieser heilgen Zeit 20

aus Güte und Erbarmen, Herr Jesu, selbst bereit. Zieh in mein Herz hinein vom Stall und von der Krippen, so werden Herz und Lippen dir allzeit dankbar sein. text: valentin thilo, 1607-1662 Melodie: Lyon, 1557

24 Gaudete in Domino semper. Iterum dico, gaudete. Modestia vestra nota sit omnibus hominibus. Dominus enim prope est. nihil solliciti sitis sed in omni oratione petitiones vestrae innotescant apud Deum. Freuet euch allezeit im Herrn. Noch einmal sage ich: Freuet euch. Lasst alle Menschen eure Güte erfahren; denn der Herr ist nahe. Um nichts macht euch Sorgen, sondern stets sollen in innigem Gebet eure Anliegen vor Gott kund werden. Gregorianischer Introitus zum 3. Adventssonntag

25 Es kommt ein Schiff, geladen bis an sein’ höchsten Bord, trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des vaters ewigs Wort. Das Schiff geht still im triebe, es trägt ein teure Last; das Segel ist die Liebe, der Heilig Geist der Mast.

Der Anker haft’ auf Erden, da ist das Schiff am Land. Das Wort will Fleisch uns werden, der Sohn ist uns gesandt.

37 Rorate, coeli desuper et nubes pluant iustum aperiatur terra et germinet savatorem.

Ursprungsfassung wahrscheinlich Johannes tauler 1450, Daniel Sudermann 16. Jh., Andernacher Gesangbuch 1605)

Coeli enarrant gloriam Dei et opera manuum eius annunciat irmamentum.

27-35 Komm, du Heiland aller Welt Sohn der Jungfrau mach dich kund Darob staune, was da lebt: Also will Gott werden Mensch

Tauet Himmel, von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten. Es öffne sich die Erde und sprosse den Heiland hervor.

non ex virili semine, Sed mystico spiramine verbum Dei factum est caro, Fructusque ventris loruit.

Die Himmel künden Gottes Herrlichkeit, und Seiner Hände Werke rühmt das Himmelszelt.

Wie die Sonne sich erhebt und den Weg als Held durcheilt, so erschien er in der Welt, wesenhaft ganz Gott und Mensch. Praesepe iam fulget tuum, Lumenque nox spirat novum, Quad nulla nox interpolet Fideque iugi luceat. Deo patri sit gloria eiusque soli ilio cum spirito paracleto et nunc et in perpetuum. Hymnus Veni redemptor gentium, Ambrosius von Mailand, 5. Jh.

Introitus zum Fest verkündigung Mariæ

38 Ave Maria, gratia plena, Dominus tecum. Benedicta tu in mulieribus, et benedictus fructus ventris tui. Ecce concipies et paries ilium et vocabitur nomen eius Emanuel. Quomodo iet stud quoniam virum non cognosco et respondens Angelus intrabit. Spiritus Sanctus in te et virtus altissimi obumbrabit tibi. Ideoque quod nascitur et te sanctum vocabitur Filius Dei.

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Gegrüßet seist Du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit Dir. Du bist gepriesen unter den Frauen, und gepriesen ist die Frucht Deines Leibes. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und sein Name wird Emmanuel sein. Wie wird mir dies geschehen, da ich keinen Mann erkenne und antwortend sprach der Bote zu ihr. Der Geist des Herrn wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das von dir geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. tractus zum Fest verkündigung Mariæ

39 Ecce virgo concipiet et pariet ilium et vocabitur nomen eius Emanuel. Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären; und sein Name wird Emmanuel sein. Communio zum Fest verkündigung Mariæ

42 „Wachet auf,“ ruft uns die Stimme der Wächter sehr hoch auf der Zinne, „Wach auf du Stadt Jerusalem! Mitternacht heißt diese Stunde!“ Sie rufen uns mit hellem Munde: „Wo seid ihr klugen Jungfrauen? Wohlauf, der Bräut’gam kommt, Steht auf, die Lampen nehmt! Halleluja! Macht euch bereit zu der Hochzeit; Ihr müsset ihm entgegengehn!“ Zion hört die Wächter singen, Das Herz tut ihr vor Freude springen, Sie wachet und steht eilend auf. Ihr Freund kommt vom Himmel prächtig, von Gnaden stark, von Wahrheit mächtig; Ihr Licht wird hell, ihr Stern geht auf. nun komm, du werte Kron, Herr Jesu, Gottes Sohn! Hosianna! Wir folgen all zum Freudensaal Und halten mit das Abendmahl. text & Musik: Philipp nicolai, 1599

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Herzlichen Dank unseren Sponsoren

Coproduction with Südwestrundfunk Executive producer SWR 2: Dr. Kerstin Unseld Executive producer note 1 music: Joachim Berenbold Recording: 29/30 April & 1 Mai 2015, katholische Pfarrkirche Herz-Jesu, Karlsruhe Recording producer & digital editing: Roland Kistner Recording engineer: Björn Lautenschlager Cover picture: Fra Angelico “the Annunciation“ (1433/34), Diocesan Museum Cortona (Italy) Artist photos: Jochen Klenk (Les Escapades), Albert-Jan Becking (Miriam Feuersinger), Benedikt Schmucker (Daniel Schreiber), Björn Lautenschlager (Recording session) Layout: Joachim Berenbold translations: David Babcock (English) + © 2015 note 1 music gmbh, Heidelberg, Germany CD manufactured by Promese - Made in the netherlands

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