Bindung und Gehirnentwicklung in den ersten Lebensjahren

Familienbildung im Aufbruch - Fortbildungstag am 7. Juli 2015 - in Nürnberg Bindung und Gehirnentwicklung in den ersten Lebensjahren Fabienne Becker-...
Author: Matilde Hertz
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Familienbildung im Aufbruch - Fortbildungstag am 7. Juli 2015 - in Nürnberg

Bindung und Gehirnentwicklung in den ersten Lebensjahren Fabienne Becker-Stoll Staatsinstitut für Frühpädagogik

© Fabienne Becker-Stoll 2015

Fotos: Internet

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Gehirn, Bindung und Stressregulation 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Gene, Umwelt und Gehirn Dir drei Gehirne und wie sie funktionieren Das unreife Gehirn des Kindes Stressregulation – die Aufgabe der Eltern Co-Sleeping statt Schlaftraining Die Chemie des Glücks Eingewöhnung statt Fremdbetreuung

© Fabienne Becker-Stoll 2015

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Prof. Dr. Anna Katharina Braun • leitet das Institut für Biologie an der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg • Forschungsgebiet: Einfluss früher emotionaler Erfahrungen auf die neuronale Entwicklung des Gehirns. • Internetseite „Hirnforschung für jeden“

Dr. Margot Sunderland •Leitet den Bereich “Education and Training” im Centre for Child Mental Health London, •und Kinderpsychotherapeutin mit mehr als 30 jähriger Erfahung in der Arbeit mit Kindern und ihren Familien. •Autorin von “Die neue Elternschule” © Fabienne Becker-Stoll 2015

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Gehirn, Bindung und Stressregulation 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Gene, Umwelt und Gehirn Dir drei Gehirne und wie sie funktionieren Das unreife Gehirn des Kindes Stressregulation – die Aufgabe der Eltern Co-Sleeping statt Schlaftraining Die Chemie des Glücks Eingewöhnung statt Fremdbetreuung

© Fabienne Becker-Stoll 2015

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Gene, Umwelt und Gehirn Es hängt nicht von den Genen ab, ob ein Kind höhere menschliche Fähigkeiten der Problemlösung, der Reaktion auf Stress, Selbstbewusstsein, Empathie, Freundlichkeit und Mitgefühl ausbildet.

Es ist die Beziehung der Eltern zu ihrem Kind, die diese entscheidenden Entwicklungen beeinflussen kann. Eine positive Eltern-Kind Beziehung kann auch die Neugier und Antriebskraft und die Kreativität des Kindes langfristig aktivieren und unterstützen. © Fabienne Becker-Stoll 2015

(Braun, 2004)

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Gene, Umwelt und Gehirn • Inzwischen wissen wir, dass emotionale Schlüsselsysteme im menschlichen Gehirn stark durch die Erfahrungen mit den Eltern geprägt sind. • Wir wissen, dass durch Millionen wichtiger Eltern-KindMomente in der Kindheit Systeme und chemische Vorgänge im Gang gesetzt werden, die es ermöglichen, ein sehr bereicherndes Leben zu führen. • Erziehungsmethoden haben direkte Auswirkungen auf die Vernetzungen und das langfristige chemische Gleichgewicht im Gehirn eines Kindes und führen z.B. zu Depressionen oder aber zu einem gelungenen Umgang mit Stress. © Fabienne Becker-Stoll 2015

Braun, 2006 /Sunderland, 2006/2010

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Gehirn, Bindung und Stressregulation 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Gene, Umwelt und Gehirn Dir drei Gehirne und wie sie funktionieren Das unreife Gehirn des Kindes Stressregulation – die Aufgabe der Eltern Co-Sleeping statt Schlaftraining Die Chemie des Glücks Eingewöhnung statt Fremdbetreuung

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Die drei Gehirnregionen

Im Verlauf der Stammesgeschichte hat sich um den Hirnstamm immer wieder ein neuer Gehirnteil dazu gebildet. Unser Gehirn besteht aus dem Hirnstamm eines Reptils, dem unteren Hirnteil der Säuger (Limbisches System) und dem oberen menschlichen Teil des Gehirns. Jedes dieser drei Gehirnteile ist mit den anderen durch ein Netzwerk von Nerven verbunden. © Fabienne Becker-Stoll 2015

(Sunderland, 2006/2010)

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Die drei Gehirne des Kindes Cortex Großhirnrinde Limbisches System

Cortex: Das rationale Gehirn Der jüngste Teil des Gehirns Kreativität, Vorstellungsvermögen Problemlösung, Logisches Denken, Reflexion, Selbstbewusstsein Freundlichkeit, Anteilnahme

Kleinhirn Limbisches System: Das Säugergehirn Es löst starke Emotionen aus, die durch das rationale Gehirn gesteuert werden müssen. Dient der Kontrolle primitiver Kampf- oder Fluchtreaktionen. Aktiviert Wut, Furcht, Trennungsangst, Fürsorge, Pflegeverhalten, soziale Bindungen, Spieltrieb, Entdeckerdrang © Fabienne Becker-Stoll 2015

Klein- und Stammhirn: Das Reptiliengehirn Instinkte und Körperfunktionen Hunger, Verdauung, Atmung, Durchblutung, Bewegung, Kampf, Flucht.

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Das Limbische System Am eindeutigsten ist die Rolle des .limbischen Systems für das Gedächtnis, es integriert äußere und innere Einflüsse und bewertet diese emotional.

Das limbische System steuert das emotionale Verhalten und ist das Zentrum für Gefühle. Außerdem ist es mit anderen Zentren am Gedächtnis beteiligt. Störungen des limbischen Systems führen zu Störungen der emotionalen Verhaltensweisen . © Fabienne Becker-Stoll 2015

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Die drei Gehirne des Kindes Der Umgang der Eltern mit ihrem Kind hat großen Einfluss darauf, wie die drei Gehirnbereiche das emotionale leben des Kindes auf lange Sicht steuern.

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Gehirn, Bindung und Stressregulation 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Gene, Umwelt und Gehirn Dir drei Gehirne und wie sie funktionieren Das unreife Gehirn des Kindes Stressregulation – die Aufgabe der Eltern Co-Sleeping statt Schlaftraining Die Chemie des Glücks Eingewöhnung statt Fremdbetreuung

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Das unreife Gehirn Das kindliche Gehirn entwickelt sich größtenteils nach der Geburt und kann deshalb sowohl durch positive als auch durch negative Eltern-Kind-Beziehungen geformt werden. • Besonders das Großhirn ist bei einem Neugeborenen noch sehr unfertig. • Neugeborene haben noch wenig Verbindungen zwischen den Zellen des Gehirns. • Diese Verbindungen entstehen erst durch die Erfahrungen mit der Umwelt und sind verantwortlich für die emotionale und soziale Intelligenz des Kindes. © Fabienne Becker-Stoll 2015

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Entwicklung des Gehirns

Verdichtung der Neuronalen Netzwerke im Gehirn des Kindes Gewicht des Gehirns bei Geburt 400g, mit zwei Jahren 1000g Abbildung 1: Medianansicht des menschlichen Gehirns mit den wichtigsten limbischen Zentren. Diese Zentren sind Orte der Entstehung von positiven (Nucleus accumbens, ventrales tegmentales Areal), und negativen Gefühlen (Amygdala), der Gedächtnisorganisation (Hippocampus), der Aufmerksamkeits- und Bewusstseinssteuerung (basales Vorderhirn, Locus coeruleus, Thalamus) und der vegetativen Funktionen (Hypothalamus). (Aus Roth, 2001, nach Spektrum/Scientific American, 1994, verändert). © Fabienne Becker-Stoll 2015 (Braun, 2004)

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Das Konzept der Feinfühligkeit (Ainsworth, 1977,1978/2003)



Die Fähigkeit und Bereitwilligkeit der Betreuungsperson, die Mitteilungen und das Verhalten des Säuglings – wahrzunehmen und – richtig zu deuten, – und darauf prompt – und angemessen zu reagieren.



Die Feinfühligkeit der Eltern wirkt sich neben den Temperamenteigenschaften des Kindes auf die Bindungsqualität zwischen Kind und Elternteil aus. © Fabienne Becker-Stoll 2015

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Entwicklung des Gehirns Durch die feinfühlige Interaktion mit dem Kind trainiert die Mutter das Gehirn des Kindes. Sie stimuliert im Gehirn des Kindes primäre und sekundäre Sinnes- und Bewegungszentren, das Limbische System, und Regionen im präfrontalen Cortex. Die Stimulation dieser drei Hirnregionen führt zu neuen Vernetzungen.Das gleichzeitige Aktivieren von verschiedenen Nervenzellen führt zu bleibenden Strukturveränderungen. (Braun et al. 2002) © Fabienne Becker-Stoll 2015

(Braun, 2004)

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Väterliche Feinfühligkeit (Kindler & Grossmann, 2002)

• In westlichen Gesellschaften zeichnen sich die Vater-Kind-Beziehungen durch einen hohen Anteil spielerischer Interaktion aus, also durch größere Nähe zur Exploration. • Viele Väter neigen dazu, die Neugier und die Fähigkeiten des Kindes eher herauszufordern, als sein nach körperlicher Nähe strebende Verhalten zu unterstützen (Kindler, 2002). Forschungsergebnisse zeigen: Zusammenhänge zwischen der feinfühligen Ermutigung des Vaters zur Qualität der Exploration und dem weiteren Verlauf der Bindungs- und Sozialentwicklung sowie der emotionalen Sicherheit des Kindes in neuartigen Situationen (Grossmann, 2002). © Fabienne Becker-Stoll 2015

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Margot Sunderland, 2006/2010

• Alles, was ein Kind mit seinen Eltern erlebt, bewirkt Vernetzungen zwischen den Gehirnzellen seines Großhirns.

© Fabienne Becker-Stoll 2015

Margot Sunderland, 2006/2010

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Implikationen für Bezugspersonen? (M. Sunderland, 2006/2010)

• Deshalb ist die Art,

– – – – –

wie die Eltern diesem Kind zuhören, mit ihm spielen, es in den Arm nehmen und trösten und wie Sie es behandeln, wenn es unartig ist,

so wichtig.

Es sind diese Momente mit den Eltern, die darüber entscheiden können, ob sich dieses Kind gut entwickeln wird. © Fabienne Becker-Stoll 2015

Margot Sunderland, 2006/2010

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Implikationen für die Bezugspersonen? (M. Sunderland, 2006/2010)

• Aufgrund der emotionalen Reaktion der Eltern knüpfen sich im Gehirn des Kindes Verbindungen, die es befähigen später im Leben – – – – –

mit Stress fertig zu werden, erfüllte Beziehungen einzugehen, mit Wut umzugehen, freundlich und mitfühlend zu sein den Antrieb zu haben, Träume zu verwirklichen, Ziele zu verfolgen – und tiefe Ruhe zu empfinden. © Fabienne Becker-Stoll 2015

Margot Sunderland, 2006/2010

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Gehirn, Bindung und Stressregulation 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Gene, Umwelt und Gehirn Dir drei Gehirne und wie sie funktionieren Das unreife Gehirn des Kindes Stressregulation – die Aufgabe der Eltern Co-Sleeping statt Schlaftraining Die Chemie des Glücks Eingewöhnung statt Fremdbetreuung

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Stressregulation – die Aufgabe der Eltern! • Wut, Furcht und Trennungsangst sind bereits bei der Geburt angelegt, um das Überleben des Babys zu sichern. • Ein Kind, das schreit benötigt die Hilfe der Eltern um sich zu beruhigen. Wird eines der Alarmsysteme wie Wut, Furcht oder Trennungsangst in den instinktiven Teilen seines Gehirns ausgelöst, befindet es sich so lange in einem Zustand emotionaler Not und intensiver körperlicher Erregung, bis ein Erwachsener ihm hilft sich zu beruhigen. Das Gehirn des Kindes kann durch Stress nachhaltig geschädigt werden – bis hin zum Zelltod in sehr wichtigen Gehirnstrukturen ! © Fabienne Becker-Stoll 2015

Margot Sunderland, 2006/2010

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Stressregulation – die Aufgabe der Eltern! Ein weinendes Kind braucht Mitgefühl, Beruhigung und körperlich spürbaren Trost, um seine außer Kontrolle geratenen Gehirn- und Körpersysteme wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Wird ein Kind mit seinen intensiven Gefühlen und den Impulsen aus dem unteren Gerhirnbereich nicht geholfen, kann sein Gehirn nicht die Pfade entwickeln, dies es braucht, um Stress wirksam steuern und bewältigen zu können. © Fabienne Becker-Stoll 2015

Margot Sunderland, 2006/2010

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Stressregulation – die Aufgabe der Eltern! • Belastende Ereignisse wie – der Verlust oder die Trennung von den Eltern – oder Misshandlungen und Vernachlässigung

• können auch beim menschlichen Säugling und Kleinkind die synaptischen Umbauprozesse in den limbischen Emotionsschaltkreisen verändern. • Folge: ein falsch geknüpftes neuronales Netzwerk, das

Verhaltens- oder Lernstörungen bis hin zu psychischen Erkrankungen bewirken kann. © Fabienne Becker-Stoll 2015

Margot Sunderland, 2006/2010

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Stressregulation – die Aufgabe der Eltern! Erhält ein Kind nicht genügend Beistand beim Durchleben seiner intensiven Gefühle, kann daraus eine Überaktivität der Alarmsysteme seines unteren Gehirns entstehen, die später zu Angststörungen, Aggressionen oder Depressionen führen.

Das Gehirn des Kindes kann durch Stress nachhaltig geschädigt werden – bis hin zum Zelltod in sehr wichtigen Gehirnstrukturen ! © Fabienne Becker-Stoll 2015

Margot Sunderland, 2006/2010

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Bindung und Emotionsregulation • Die Unterstützung und emotionale Verfügbarkeit der Bindungsperson ist Voraussetzung für die Entwicklung einer adaptiven Emotionsregulation. • Eine adaptive Emotionsregulation ist ein zentrales Merkmal einer resilienten Persönlichkeit. • Im Säuglingsalter und in der frühen Kindheit wirken die Bindungsfiguren als externe Organisatoren für ihre Kinder, indem sie ihnen helfen, ihre Gefühle zu regulieren. • In ihrer Entwicklung zeigen Kinder eine zunehmende autonome Anpassung und wenden dabei die Emotionsregulationsmuster an, die sie in der Interaktion mit ihren Bindungsfiguren gelernt haben. © Fabienne Becker-Stoll 2015

Zimmermann, 2000

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Bindung, Emotionsregulation und Umgang mit Risiken Die Entwicklung innerer Arbeitsmodelle von Bindung erklärt die Transition von der extrernalen zur internalen Selbstregulation Regulation negativer Gefühle

Bindungserfahrungen

Internale Arbeitsmodelle

Sebstbild Selbstwert Qualität der nahen Beziehungen

Umgang mit Risikofaktoren (Coping)

Bowlby, 1980; Sroufe, 1989; Grossmann & Grossmann, 1995; Zimmermann, 2000

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Bindung, Emotionsregulation und Umgang mit Risiken Spangler & Zimmermann (1999) schlagen drei Wirkungspfade vor, die erklären, wie die Bindungsorganiation als Schutz- oder Risikofaktor wirken kann.

1. Sichere Bindung als Ausgangspunkt eines Entwicklungspfades zur Kompetenz. 2. Sichere Bindungsorganisation als Risikopuffer.

3. Sichere Bindungsorganisation als Einflussfaktor auf Therapie und Intervention. © Fabienne Becker-Stoll 2015

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Gehirn, Bindung und Stressregulation 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Gene, Umwelt und Gehirn Dir drei Gehirne und wie sie funktionieren Das unreife Gehirn des Kindes Stressregulation – die Aufgabe der Eltern Co-Sleeping statt Schlaftraining Die Chemie des Glücks – für Eltern und Kind Eingewöhnung statt Fremdbetreuung

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Co-Sleeping statt Schlaftraining Babys sind nicht dafür gemacht, alleine zu schlafen. Das Schlafen in engem Körperkontakt zu einem Elternteil versorgt ein Baby mit einer sensorisch reichen Umwelt voller - Bewegung und Berührung - Gerüche und Geräusche. Der Hautkontakt während der Nacht reguliert die unreifen Systeme von Körper und Gehirn eines Babys. Durch den zusätzlichen Körperkontakt im Schlaf wird auch das Stressreaktionssystem im Gehirn unterstützt und damit auch die Immunabwehr des Kindes. © Fabienne Becker-Stoll 2015

Sunderland, 2006/2010

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Co-Sleeping statt Schlaftraining • Der plötzliche Kindstod tritt am seltensten in Ländern auf, in denen Co-Sleeping üblich ist. • In Deutschland sterben fast 400 Kinder jährlich am plötzlichen Kindstod. • Plötzlicher Kindstod wird durch instabile Atmung und ein unreifes Herz-Kreislauf-System verursacht. • Wenn beim Co-Sleeping einige Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden, dann ist es der beste Schutz vor plötzlichem Kindstod. • Denn der Hautkontakt während der Nacht reguliert die unreifen Systeme von Körper und Gehirn eines Babys. © Fabienne Becker-Stoll 2015

Sunderland, 2006/2010

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Co-Sleeping statt Schlaftraining • Es gibt keine Regeln, ab wann ein Kind im eigenen Bett schlafen soll. • Wenn Eltern und Kind ausreichend Schlaf und beide Eltern miteinander genügend körperliche Intimität bekommen, gibt es keinen Grund, das Co-Sleeping zu beenden. • Die meisten Kinder im Vorschulalter brauchen einen Erwachsenen neben sich, um einschlafen zu können. • Fast alle Kinder kommen regelmäßig ans Bett der Eltern um Trost zu suchen. • Auslöser dafür sind das Furcht- und Trennungsangst-System. • Verständnisvolle Eltern akzeptieren diese natürliche Entwicklungsstadium des kindlichen Gehirns. © Fabienne Becker-Stoll 2015

Sunderland, 2006/2010

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Gehirn, Bindung und Stressregulation 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Gene, Umwelt und Gehirn Dir drei Gehirne und wie sie funktionieren Das unreife Gehirn des Kindes Stressregulation – die Aufgabe der Eltern Co-Sleeping statt Schlaftraining Die Chemie des Glücks- für Eltern und Kind Eingewöhnung statt Fremdbetreuung

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Die Chemie des Glücks a

Körperkontakt zu einem geliebten Menschen löst die Ausschüttung der Glückshormone Opioide und Oxytocin im Gehirn aus. Wenn Opioide und Oxytocin im Gehirn dominieren, wird die Welt als warm und einladend empfunden. Erlebt ein Kind wiederholt Furcht und Wut, wird die Ausschüttung von Glückshormonen in seinem Gehirn blockiert. Ohne Trost und körperliche Zuwendung bleiben die Stresshormone Kortison, Adrenalin und Noradrenalin sehr hoch. Sind die Stresshormone lange erhöht, kann die Umwelt als feindselig und bedrohlich empfunden werden. © Fabienne Becker-Stoll 2015

Sunderland, 2006/2010

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Die Chemie des Glücks a

Oxytocin kann weder injiziert noch verabreicht werden. Der Einzige Weg, es im Gehirn zu aktivieren, ist die liebevolle menschliche Bindung. Jede Form liebevollen Körperkontakts zwischen Eltern und Kindern aktivieren Oxytocin und Opioide im Gehirn des Kindes. Wenn das Kind neben dem ruhigen Körper eines Elternteils liegt, überfluten Glückshormone sein Gehirn – aber nur dann, wenn der Elternteil selber ruhig und entspannt ist. Liebevoller Körperkontakt wirkt auch noch bei Heranwachsenden bis ins Jugendalter hinein. © Fabienne Becker-Stoll 2015

Sunderland, 2006/2010

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Die Chemie des Glücks – auch für Eltern! • Es kann einem Kind nie besser gehen, als seiner Bezugsperson. • Damit Eltern ihre Kinder emotional regulieren können, müssen sie selber emotional auftanken können (Zeit für sich und mit liebevollen anderen Erwachsenen). • Eine der wichtigsten elterlichen Fähigkeiten ist es, zu erkennen, wann man ausgebrannt ist.

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Sunderland, 2006/2010

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Die Chemie des Glücks – auch für Eltern! • Eltern brauchen emotionalen Ausgleich durch andere Erwachsene und professionelle Hilfe, wenn die starken Gefühle des Kindes den eigenen Kindheitsschmerz wieder aufrühren. • Alleine geht es nicht, denn „es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen“. • In anderen Kulturen werden Mütter/Väter mit einem Neugeborenen nicht allein gelassen, sondern werden von der Gemeinschaft versorgt und verwöhnt. • Eine Gesellschaft, die Wert auf Kinder legt, muss Eltern schätzen und aktiv unterstützen. © Fabienne Becker-Stoll 2015

Sunderland, 2006/2010

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Gehirn, Bindung und Stressregulation 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Gene, Umwelt und Gehirn Dir drei Gehirne und wie sie funktionieren Das unreife Gehirn des Kindes Stressregulation – die Aufgabe der Eltern Co-Sleeping statt Schlaftraining Die Chemie des Glücks – für Eltern und Kind Eingewöhnung statt Fremdbetreuung

© Fabienne Becker-Stoll 2015

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Trennungsschmerz und Gehirnentwicklung An Strauchratten (Octodon degus) haben Prof. Braun und ihre Mitarbeiter untersucht, wie Elternkontakt die Hirnentwicklung der Kinder Beeinflusst)

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(Braun, 2004)

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Stoffwechselaktivität im Vorderhirn von acht Tage alten Jungtieren im Sozialverband (links) und während der Separation von den Eltern (rechts). Die separierten Tiere zeigen eine deutlich verminderte Aktivität im Vergleich zu den sozialen Tieren. Während der Trennung setzt das juvenile Gehirn seine Aktivität auf „Sparflamme“. Diese Prozesse führen zu längerfristigen synaptischen Veränderungen im präfrontalen Cortex. © Fabienne Becker-Stoll 2015

(Braun, 2004)

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Trennung und Fremdbetreuung • Im Alter von 6-8 Monaten stellt sich beim Baby die Trennungsangst ein, die bis zum 5. Lebensjahr anhalten kann. • Trennungen von den Eltern tun Kindern fast auf die gleiche Weise weh wie körperlicher Schmerz. • Auch kurzzeitige Trennungen können Schaden anrichten (vgl. Robertson Filme). • Wenn die Eltern nicht anwesend sind, muss ein Kind von einer vertrauten Person betreut werden – alles andere führt zu Stressüberflutung im Gehirn. • Vertrauen und Beziehungsaufbau brauchen viel Zeit – deshalb geht es nicht ohne Eingewöhnung. © Fabienne Becker-Stoll 2015

Margot Sunderland, 2006/2010

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Bindung und Exploration gehören zusammen • Der Mensch ist von Geburt an mit zwei grundlegenden Verhaltenssystemen ausgestattet, die sein Überleben und das seiner Art sichern – Bindungsverhaltenssystem – Explorationsverhaltenssystem

© Fabienne Becker-Stoll 2015

(Bowlby 1987/2003)

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Bindung und Exploration gehören zusammen • Das Bindungsverhaltenssystem ermöglicht es dem Kind von Geburt an, Bindungsverhalten gegenüber einer oder einigen wenigen Personen zu zeigen. – Bindungsverhalten zielt darauf ab, die Nähe einer bevorzugten Person zu suchen, um dort Sicherheit zu finden. • Die meisten Kinder entwickeln in den ersten neun Lebensmonaten Bindungen gegenüber Personen, die sich dauerhaft um sie kümmern. – Dabei ist das Kind aktiv und hat die Initiative bei der Bildung von Bindung.

• Durch Fremdheit, Unwohlsein oder Angst wird das Bindungssystem aktiviert, und die Erregung wird durch Wahrnehmung der Bindungsperson – durch Nähe, liebevollen Körperkontakt und Interaktion mit ihr – beendet. © Fabienne Becker-Stoll 2015

(Bowlby, 1951,1987/2003; Ainsworth 1964/2003)

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Bindung und Exploration gehören zusammen • Das Kind bindet sich nicht nur an die Bezugsperson, die es versorgt, – sondern auch an andere Personen, die mit ihm spielen und interagieren.

• Auch wenn das Kind zu mehreren Personen Bindungsbeziehungen entwickelt, sind diese eindeutig hierarchisch geordnet. – Das Kind bevorzugt eine Bindungsperson vor den anderen.

• Hat ein Kind eine Bindung zu einer bestimmten Person aufgebaut, kann diese nicht ausgetauscht werden. – Längere Trennungen oder gar der Verlust dieser Bindungsfigur führen zu schweren Trauerreaktionen und großem seelischen Leid. © Fabienne Becker-Stoll 2015

(Bowlby, 1951,1987/2003; Ainsworth 1964/2003)

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Bindung und Exploration gehören zusammen • Komplementär zum Bindungsverhaltenssystem ist das Explorationsverhaltenssystem.

• Das Explorationsverhaltenssystem bietet die Grundlage für die Erkundung der Umwelt. • Explorationsverhalten ist jede Form der Auseinandersetzung mit der Umwelt und damit die verhaltensbiologische Grundlage von Lernen. • Aber auch das Bindungsverhalten dient dem Lernen – Es hält das Kind in der Nähe und in der Interaktion zur Bindungsperson von und mit der es am meisten lernen kann. © Fabienne Becker-Stoll 2015

(Bowlby, 1951,1987/2003; Ainsworth 1964/2003)

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Bindung und Exploration Aktiviert durch Unwohlsein

Aktiviert durch anregende Umwelt und Spielpartner

Bindungsverhaltenssystem Explorationsverhaltenssystem

Deaktiviert durch Kontakt zur Bindungsperson © Fabienne Becker-Stoll 2015

Deaktiviert durch Unwohlsein

(Bowlby, 1951,1987/2003)

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Feste Bezugspersonen auch in der Kindertageseinrichtung • Kinder lernen vor allem von Menschen, in sozialen Interaktionen und durch emotionale Beziehung zu ihnen. • Deshalb hängt der Ertrag früher Bildungsprozesse von Beziehungs- und Bindungsprozessen ab. • Bildungsangebote werden nur dann vom Kind wirklich wahrgenommen, wenn sie in funktionierenden Beziehungen eingebettet sind, die mit denen bestehen, die dem Kind Bildung vermitteln wollen. • In einer solchen Beziehung kann das Kind sich als aktiv handelnde und selbstwirksame Person erleben. • Diese Eigenschaft wird - so die Bindungstheorie und – forschung - in sicheren Bindungsbeziehungen umgesetzt. © Fabienne Becker-Stoll 2015

Ahnert, 2010

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Feste Bezugspersonen auch in der Kindertageseinrichtung • Damit ein Kind die Bildungsangebote in der Kindertageseinrichtung nutzen kann, braucht es auch dort eine sichere emotionale Basis. • Kinder brauchen im Kontext der außerfamiliären Betreuung eine feste Bezugsperson, von der aus sie explorieren können. • Vorraussetzung dafür ist eine behutsame Eingewöhnung, die gemeinsam mit den Eltern geplant und durchgeführt wird. • Kinder bauen im ersten Lebensjahr Bindungsbeziehungen auf, so dass hier eine lange außerfamiliäre Betreuungszeit nicht empfehlenswert ist. © Fabienne Becker-Stoll 2015

(Becker-Stoll, Niesel Wertfein, 2009)

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Feste Bezugspersonen auch in der Kindertageseinrichtung

Eingewöhnung als Qualitätsstandard • Ziel einer behutsamen Eingewöhnung ist es, dass das Kind ausgehend von der sicheren Basis seiner primären Bindungsfigur die zunächst fremde Umgebung der Krippe kennen lernen kann und zu seiner Bezugserzieherin Vertrauen fassen kann. • Ein deutliches Anzeichen von gelungener Eingewöhnung ist, wenn das Kind aktiv bei seiner Erzieherin Trost sucht und findet.

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(Bensel, Haug-Schnabel, 2007)

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Von der Eltern-Kind zur Erzieherin-Kind-Beziehung

© Fabienne Becker-Stoll 2015

Foto: Jochen Fiebig, IFP, 2007

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Von der Eltern-Kind zur Erzieherin-Kind-Beziehung

© Fabienne Becker-Stoll 2015

Foto: Jochen Fiebig, IFP, 2007

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Von der Eltern-Kind zur Erzieherin-Kind-Beziehung

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Foto: Jochen Fiebig, IFP, 2007

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Von der Eltern-Kind zur Erzieherin-Kind-Beziehung

© Fabienne Becker-Stoll 2015

Foto: Jochen Fiebig, IFP, 2007

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Von der Eltern-Kind zur Erzieherin-Kind-Beziehung

© Fabienne Becker-Stoll 2015

Foto: Jochen Fiebig, IFP, 2007

Familienbildung im Aufbruch - Fortbildungstag am 7. Juli 2015 - in Nürnberg

Von der Eltern-Kind zur Erzieherin-Kind-Beziehung

© Fabienne Becker-Stoll 2015

Foto: Jochen Fiebig, IFP, 2007

Familienbildung im Aufbruch - Fortbildungstag am 7. Juli 2015 - in Nürnberg

Von der Eltern-Kind zur Erzieherin-Kind-Beziehung

© Fabienne Becker-Stoll 2015

Foto: Jochen Fiebig, IFP, 2007

Familienbildung im Aufbruch - Fortbildungstag am 7. Juli 2015 - in Nürnberg

Feste Bezugspersonen auch in der Kindertageseinrichtung • Selbst im Gruppengeschehen kann beobachtet werden, wie sich Kleinkinder in belastenden Situationen ihren Betreuungspersonen zuwenden, um sich trösten zu lassen und Sicherheit zu gewinnen. •

• Diese Beziehungen können als Erzieher-Kind-Bindungen gelten, wobei das Kind Bindungssicherheit seltener mit der Erzieherin als mit seiner Mutter ausbildet. • Erzieherin-Kind-Bindungen sind weder durch die Qualität der Mutter-Kind-Bindung festgelegt, noch können sie die Beziehung zur Mutter ersetzen. • Sie sind funktionell zunächst auf die Bertreuungssituationen in der Krippe beschränkt. © Fabienne Becker-Stoll 2015

(Ahnert, 2006, 2007)

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Feste Bezugspersonen auch in der Kindertageseinrichtung Sichere Erzieher-Kind-Bindungen entstehen in Kindergruppen, in denen die Gruppenatmosphäre - durch ein empathisches Erzieherverhalten bestimmt wird, - das gruppenbezogen ausgerichtet ist - die Dynamik in der Gruppensituation reguliert. Dieses Erzieherverhalten bildet sich insbesondere in kleinen und stabilen Gruppen aus (Ahnert, 2006). Kindgerechte Bildungsprogramme sind auf der Grundlage sicherer Erzieher-Kind-Bindungen am wirksamsten.

Beziehungsarbeit ist die Grundlage von Bildungsarbeit! © Fabienne Becker-Stoll 2015

(Ahnert, 2006, 2007)

Familienbildung im Aufbruch - Fortbildungstag am 7. Juli 2015 - in Nürnberg

Tagesbetreuung, Bindung und Bildung (Ahnert, 2002, Grossmann, 2002)

• Eine gesunde Entwicklung über den Lebenslauf braucht von Anfang an sowohl die Sicherheit der Bindung als auch die Sicherheit der Exploration .

Feinfühliges Verhalten gegenüber einem Kind fördert die Entwicklung sicherer Bindungsbeziehungen und damit die Entwicklung im Gehirn und langfristig die Fähigkeit, mit Stress umzugehen und erfüllte Beziehungen zu erleben.. © Fabienne Becker-Stoll 2015

Fotos: Jochen Fiebig, IFP, 2007 in Krippen der LHM

Familienbildung im Aufbruch - Fortbildungstag am 7. Juli 2015 - in Nürnberg

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Fabienne Becker-Stoll Staatsinstitut für Frühpädagogik

© Fabienne Becker-Stoll 2015

Fotos: Internet

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Ahnert, L. 2010: Wie viel Mutter braucht ein Kind? Bindung - Bildung - Betreuung: öffentlich und privat, Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag. Ahnert, L. (2007). Von der Mutter-Kind- zur Erzieherinnen-Kind-Bindung? In: F. Becker-Stoll & M. Textor: Die Erzieherin-Kind-Beziehung, Berlin: Cornelsen, S. 31-41. Becker-Stoll, F., Niesel, R. & Wertfein, M. (2009). Handbuch Kinder in den ersten drei Lebensjahren (2.3 Von der Mutter-Kind-Beziehung zur ErzieherinKind-Beziehung und 2.4 Feinfühligkeit, Stressreduktion und Explorationsunterstützung – Aufgaben der pädagogischen Fachkraft), Freiburg: Verlag Herder, S. 47-53. Braun, K. & Helmke, C. (2008). Neurobiologie des Bindungsverhaltens: Befunde aus der tierexperimentellen Forschung. In: L. Ahnert, Frühe Bindung. München: Reinhart Verlag. S. 281-296. Sunderland, M. (2006). Die neue Elternschule. München: Dorling Kindersley. Zimmermann, P. (2000). Bindung, Emotionsregulation und internale Arbeitsmodelle: Die Rolle von Bindungserfahrungen im Risiko-Schutz-Modell. Frühförderung Interdisziplinär, 19, S. 119-129.

• © Fabienne Becker-Stoll 2015