bundesfachgruppe_bauverwaltung
Bauen - Betreiben - Steuern _die zukunft des bau- und immobilienmanagements der länder
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bundesfachgruppe_bauverwaltung
Eine klare Position!
Inhaltsverzeichnis
Die klassische Bauverwaltung existiert in den meisten Bundeslän-
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Bau- und Immobilienmanagement im Wandel der Zeit?
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_1.1 Strukturen erneuern – ein Anfang ohne Ende?
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_1.2 Aufgaben soweit das Auge reicht
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_1.3 Rechtsgrundsätze – Bollwerk oder Hindernislauf?
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_1.4 Instrumente und Verfahren
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Modernisierungsbeitrag der Bundesfachgruppe
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Personalvertretungsrechtliche und gewerkschaftliche Einflussnahme
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_3.1 Personalmanagement
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_3.2 Beteiligung nach gesetzlichen Grundlagen
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_3.3 Gestaltende Beteiligung
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Zusammenfassung und Ausblick
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Mitglieder der Bundesfachgruppe
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dern nicht mehr. Zunehmend etabliert sich ein Bau- und Immobilienmanagement (B&I) auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene. Die Zukunft eines modernen, öffentlichen Baumanagements hingegen ist offen. Die Spannweite der Entwicklungen reicht von einem wohlkalkulierten Ausbau öffentlichen Bausachverstands bis zu kompromisslosen Reduktionsstrategien. In letzter Zeit werden zunehmend überstürzte Entscheidungen in den hochsensiblen Themenfeldern des öffentlichen Hochbaus getroffen, die längerfristige strategische Entwicklungsziele schmerzlich vermissen lassen. Diesen unterschiedlichen Entwicklungspfaden hat sich die Bundesfachgruppe Bauverwaltung in ver.di angenommen und eine Position erarbeitet, die den Anspruch auf ein aktives Mitgestalten im Sinne der Interessen der Bürger und der Beschäftigten formuliert. Die Aussage ist eindeutig: Die Bundesländer können bei allen Entwicklungsfragen zum Erwerb, Bau, Unterhaltung, Bewirtschaftung und Verwertung öffentlicher Immobilien nicht auf einen neutralen und gemeinwohlorientierten Bausachverstand verzichten, ohne gesamtgesellschaftliche Interessen nachhaltig zu verletzen. Öffentliche Immobilien sind hohe Vermögens- und Kulturwerte eines jeden Landes, die nicht alleinig einem privaten
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Markt überlassen werden dürfen. Diese Position richtet sich an alle politisch Verantwortlichen, Beschäftigte und ihre Interessensvertreter, die inhaltlich an der Diskussion um die Weiterentwicklung des öffentlichen Bau- und Immobilienmanagements teilhaben wollen. Dabei wird die Integration privater Ideen und Kapitals dort befürwortet, wo sich öffentliche und private Dienstleistungen sinnvoll ergänzen. ver.di unterstützt Reformprozesse, die zu besseren fachlichen Resultaten führen und die bisherigen Leistungen, bzw. die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten grundsätzlich anerkennen. Die vorliegende Positionierung formuliert eine Grundlage für ein aktives Einbringen in die Modernisierungsprozesse und stellt notwendige Rahmenbedingungen zum Gelingen dieser dar. Somit wird eine Plattform der Ideen errichtet, auf der sich ver.di als kompetenter Moderator und praxisnaher Gestalter anbietet, um Ideen aufzugreifen und Beteiligung zu unterstützen. Die Ziele eines betriebswirtschaftlich orientierten, modernen und öffentlichen Bau-
und Immobilienmanagements sind sowohl
mit modifizierten Verwaltungslösungen als auch mit Landesbetrieben zu realisieren. Beide Ansätze - ein spezialisiertes Baumanagement in Kooperation mit einem Liegenschaftsmanagement wie auch eine Fusionslösung bieten Perspektiven. Die inhaltlichen Überschneidungen favorisieren eine immobilienwirtschaftliche Kooperationslösung, die sich nicht beliebig mit weiteren Inhalten erweitern lässt.
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_1 Bau- und Immobilienmanagement im Wandel der Zeit? Das öffentliche Bauen steht auf der Modernisierungsliste des Bun-
Zwei weitere Faktoren bestimmen derzeit die Diskussion um den
des, der Länder und der Kommunen weit oben. In kaum einem
öffentlichen Bau. So werden zum einen die Unterhaltung und
anderen Bereich werden neue Lösungswege unter Beteiligung
Bewirtschaftung öffentlicher Gebäude bzw. Liegenschaften zu-
Die meisten Bundesländer befinden sich in der Implementierungs-
nahmen), die bewährte Nutzernähe, das nicht lokal gebundene
oder Federführung des privaten Marktes so stark propagiert und
nehmend stärker unter rein wirtschaftlichen Faktoren gewertet.
phase eines Immobilienmanagements. Auch der Bund hat ein Ge-
Standortwissen, die Leistungserbringung „aus einer Hand“ – dies
von der Politik über diverse Beratungsunternehmen und Hand-
Zum anderen werden weitgehende Verwertungsmöglichkeiten
setz zur Gründung einer Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
alles sind direkte Pluspunkte. Bei vielen Immobilien lassen sich
lungsleitfäden unterstützt. Trotz der stets erklärten öffentlichen
geprüft, um die öffentliche Haushalte kurzfristig zu entlasten. Die
(BimA- Errichtungsgesetz) verabschiedet und eine neue Instituti-
zudem weitere Kernkompetenzen des B&I effektiv anwenden,
Finanznot umfasst allein der mögliche Bereich öffentlich-privater
Zukunft wird zeigen, inwieweit die Bestände als marktfähig und
on geschaffen, welche die bisher von der Bundesvermögensver-
so z.B. die Förderung und Pflege der Baukultur insbesondere im
Partnerschaften (ÖPP/PPP) nach Schätzungen ein Investitionsvo-
damit als verwertbar einzustufen sind. Bisherige Erfahrungen mit
waltung wahrgenommenen Aufgaben übernommen hat. Diese
denkmalpflegerischen Bereich.
lumen von 8 Mrd. Euro im Jahr. Der öffentliche Investitionsbedarf
Immobilienverkäufen lassen die Gewinnerwartungen des Bundes
Bundesanstalt hat als Ziel, die Voraussetzungen für ein wertori-
zur Aufrechterhaltung einer funktionsfähigen Infrastruktur wird
und der Länder als überhöht erscheinen.
entiertes, wirtschaftliches und ganzheitliches Immobilienmanage-
Nicht nachgewiesen und daher anzuzweifeln sind Aussa-
beispielsweise im kommunalen Bereich auf knapp 50 Mrd. Euro
Wie sind nun die Bundesländer in diesem wichtigen Bereich auf-
ment mit einer abgeflachten Hierarchie und einer strengen be-
gen, dass die Erreichung dieser ökonomischen, sozialen
pro Jahr an Bauinvestition geschätzt. Die sinkende Investitionsrate
gestellt und welche Anforderungen stellt ein öffentliches Bau-
triebswirtschaftlichen Ausrichtung zu schaffen. Die Finanzierung
und ökologischen Ziele (und dadurch resultierender Koste-
wird durch den Bedarf an Instandsetzung, Renovierung und Um-
und Immobilienmanagement?
der Bundesanstalt ist aus den Erträgen des ihr überlassenen Lie-
nersparnisse) durch ein verstärktes Engagement der Privat-
genschaftsbestandes zu gewährleisten. Als übergeordnetes Ziel
wirtschaft in allen Leistungsphasen des Immobilienmanage-
ist ein positiver Beitrag zum Bundeshaushalt aus Vermögensver-
ments, sowie durch zentralisierte Steuerungs-, Rechts- und
äußerungen festgeschrieben.
Vergabestellen erzielt werden können. Beispiele wie die
bau mehr als ausgeglichen. Die Beschäftigung mit öffentlichen Immobilien ist demnach außerordentlich lukrativ und erfordert
_1.1 Strukturen erneuern – ein Anfang ohne Ende?
von der öffentlichen Hand einen höchst sensiblen Umgang mit öf-
der Bedarfsmeldung bis zum Abriss/ Rückbau reicht.
nur das öffentliche B&I besitzt. Dieses Wissen (z.B. Zeitpunkte für notwendige, baufachliche Investitions- und Instandhaltungsmaß-
Bundesbau GmbH weisen in eine andere Richtung (Termin-
fentlichen Steuergeldern (und mit möglichen öffentlich-privaten
Grundsätzlich lassen sich unter dem Begriff „Immobilie“ Gebäu-
Partnerschaften). Die Landeshaushaltsordnungen fordern diesen
de und Grundstücke (bebaut und unbebaut) fassen, die auch Ge-
Es werden neue Institutionen geschaffen, die sich aus Ver-
sparsamen und wirtschaftlichen Umgang. Die reine Gewinnori-
bäudekomplexe/ Standorte einschließen können (umbauter Raum
käufen öffentlichen Vermögens zu refinanzieren haben.
entierung privater Dienstleister stellt hier ein erhebliches Risiko
und Fläche). Wird das Feld Immobilie komplett abgedeckt, so sind
Gleiches ist auf der Landesebene zu beobachten, wobei
Die Länder und der Bund haben bei der Implementierung eines
für die Länder dar. Die finanziellen Risiken durch Schlechtleistung
drei Disziplinen – Immobilien-, Bau- und Gebäudemanagement zu
Lösungen, wie Aufgabenübergang an bestehende Institu-
neu zu schaffenden Immobilenmanagements mit einer Reihe von
oder Konkurs können durch ein kritisches öffentliches Bau- und
vereinen (s. Abb. 1). Die höchsten Optimierungspotentiale wer-
tionen (B&I) als Alternativen nicht geprüft werden.
Problemen zu kämpfen. Bei einer konsequenten Einbindung der
Immobilienmanagement (B&I) erheblich vermindert werden. Auf
den in einer gebündelten Leistungserstellung gesehen, die den
diese Garantiefunktion kann kein Bundesland verzichten.
kompletten Lebenszyklus einer Immobilie umfasst und somit von
und Kostenüberschreitungen in Mrd.-Höhe).
B&I und ihrer Beschäftigten verlieren diese Probleme erheblich an Die Bundesländer versprechen sich durch den Verkauf nicht „be-
Substanz.
triebsnotwendiger“ Immobilien eine spürbare Entlastung der
Bedarfskonkretisierung
Planung
Erstellung
Instandhaltung
Immobilienwirtschaftliche Prozesse · Kundenmanagement · Objektmanagement · Flächenmanagement · Finanzierung · ...
Eigentümer
Rendite- und
Serviceobjekt
Wertobjekt
Nutzungsobjekt
Vermieter Kapitalgeber Flächeninstandsetzung
Dienstleister
Abriss
Nutzer/Kunden
Modernisierung
Baumanagement Abb.1: Bau-, Immobilien-, Gebäudemanagement; Urbane Infrastruktur 2004
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Dienstleistungen · Reinigung · Ver- und Entsorgung · Hausmeister · ... Kernprozesse des Nutzers · Office - Prozesse · Kommunikation · Leistungserstellung · ...
Um-/Erweiterungsbau
Gebäudemanagement
Immobilienmanagement
Immobilie
Haushalte. Die Zielvorgaben gehen in 3stellige Millionenhöhen.
Streuung: Ein zentralisiertes Immobilienmanagement setzt die
Aspekte, wie Flächenverbrauch, Eindämmung des Ressourcenver-
Integration von Beschäftigten aus zum Teil sehr unterschiedlichen
brauchs oder Nachhaltigkeit geraten dabei leicht ins Hintertreffen.
Verwaltungskulturen voraus (z.B. Staatlicher Hochbau, zentrale
Die Haushaltsansätze zu „Erlöse aus Verkäufen von Grundstücken
Liegenschaftsverwaltung, Hausverwaltungen der einzelnen Minis-
und Gebäuden“ waren jedoch bisher sowohl aus zeitlicher als
terien). Ein nicht zu unterschätzender Unterschied zum kommu-
auch aus monetärer Sicht nicht einzuhalten. Bei allen Verkäufen
nalen Immobilienmanagement besteht in Immobilienart, Immo-
ist zu bedenken, dass Immobilien als Vermögenswerte der Länder
bilienumfang und der weiträumigen Streuung. Die Bereitstellung
das Volksvermögen der Bürgerinnen und Bürger darstellen.
lokaler Kompetenz für den Kunden/Nutzer bedingt eine flächendeckende Präsenz, die durch den Standortabbau gefährdet wird.
Weitere Potentiale sollen durch die Optimierung der Mietent-
Die Folgen jeglicher Zentralisierung (z.B. längere Wege) sind auch
wicklung (z.B. Reduktion der Fremdanmietungen, Zusammenle-
durch großen Einsatz seitens der Beschäftigten auf Dauer nicht
gung von Standorten, Vermieter-Mietermodelle) und durch eine
auszugleichen.
verbesserte Steuerung von Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen erschlossen werden. Immobilienwirtschaftliche und
Aufgrund des Aufgabenumfangs in Folge des (alle öffentlichen
betriebswirtschaftliche Verfahren (Portfoliomanagement, Investi-
Flächen und Gebäude umfassenden) Immobilien- Lebenszyklus
tions-/ Instandhaltungsmanagement etc.) werden zumeist über-
sind nicht nur Bau– und Liegenschaftsverwaltungen betroffen,
hastet eingeführt. Einige Bundesländer versuchen zudem die rein
sondern auch bisherige Einrichtungen bei den Immobiliennutzern,
ökonomischen mit sozialen und/oder ökologischen Zielstellungen
zentrale Stellenbereiche in den Ministerien und in der Folge alle
zu ergänzen. Für die zeitnahe, effektive und transparente Errei-
Einrichtungen, die sich mit der öffentlichen Infrastruktur des Lan-
chung dieser Ziele bietet sich das B&I direkt an, da hier ein de-
des befassen (z.B. Straßenbau, aber auch alle Dienstleistungen im
tailliertes Immobilienwissen notwendig ist, das fast ausschließlich
Bereich Bewirtschaftung). Das Immobilienmanagement wird sich
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zu einem öffentlichen Infrastrukturmanagement weiterentwi-
Moderator und Vermieter akzeptiert und kann somit für das Land
liche Hochbau ist sowohl in Amts- als auch in Eigenbetriebsform
und des Liegenschaftsmanagements fusioniert. In diesen Bundes-
ckeln müssen. Wo aus politischen, wirtschaftlichen oder beschäf-
eine ausgewogene und fachlich fundierte Immobiliensteuerung
organisiert. Oftmals wurden in Fragen des Rechtsformwandels
ländern ist diese Fusion mit einem Verantwortungsübergang auf
tigungspolitischen Gründen keine Fusionen angedacht sind, sind
aufbauen.
eine Pilotfunktion (wie auch bei der Einführung einzelner betriebs-
das Finanzministerium und einer Rechtsformänderung verknüpft
wirtschaftlicher Instrumente s. Punkt I.4) eingenommen. In ein-
worden. Die jeweiligen Rechtsformänderungen basieren auf un-
zelnen Bundesländern wurden Aufgaben des Baumanagements
terschiedlichen Rechtsgrundsätzen (Errichtungsgesetze, Erlasse
Variante A
Variante B
Koordinations- und Kooperationsmechanismen zu optimieren. Bewertung: Unterschiedliche Bewertungsverfahren sowie die Zersplitterung: Bei der Unterhaltung und Bewirtschaftung von
nicht ausreichend qualitative Datenbasis führen zu erhebliche
Immobilien soll es den Mietern/ Kunden/Nutzern nach einer Über-
Unsicherheiten bei der Wertermittlung des Immobilienbestan-
gangszeit möglich sein, ohne Kontrahierungszwang Dienstleistun-
des. Die Wertansetzung gestaltet sich wegen des umfangreichen
gen frei am Markt einzukaufen. Der Wirtschaftlichkeitsnachweis
Landbesitzes, der großen Bandbreite an unterschiedlichen Nut-
· Doppellösung mit spezialisiertem Baumanagement
dieser Dezentralisierung ist nicht erbracht. Der Umfang und Auf-
zungsarten und unterschiedlichen Bauwerkstypen schwierig. Bei
und Liegenschaftsverwaltung
wand der zu übernehmenden Tätigkeiten wird oft unterschätzt.
den Gründungen zahlreicher Landesbetriebe wurde bei den Er-
Die Verlagerung von Entscheidungskompetenzen auf die Mieter/
öffnungsbilanzen ein größerer Teil des Bestandes aufgrund von
· Fortbestand des staatlichen Baumanagements, mit
und Baumanagements
Kunden (nicht Nutzer) bedeutet für das Immobilienmanagement,
Schätzung aufgenommen und bewertet. Auch hier kann das B&I
dem Fokus „Bauen“, ggf. angereichert um einzelne
· „Bauen“ verliert seine Priorität zugunsten der
dass konkrete Handlungsalternativen und Kompetenzen vor Ort
auf ein fundiertes Fachwissen zurückgreifen, dass die Bandbreite
Facility- Management- Aufgaben, und einer strikten
Immobilienverwaltung (-Management)
bereitgehalten werden müssen, die zunehmend auch Finanzie-
an Nutzungsarten und Bauwerkstypen marktgemäß erfassen und
Trennung zur Immobilie/ Liegenschaft (Flächenmanage-
· Weitere Geschäftsfelder ( z.B. Beschaffung )
rungsthemen umfassen.
eine realistische Vermögensbewertung vornehmen kann.
ment).
Es ist wahrscheinlich, dass sich aufgrund abnehmender
Diese nicht vollständige Auflistung lässt die Größe der Aufgabe
Marktmacht die Wettbewerbsposition bei Bezugspositi-
– ein zukunftsfähiges Immobilienmanagement zu etablieren – er-
bzw. rein politischer Akt) und zeigen den dringenden Bedarf der
fektives Arbeiten in naher Zukunft nur noch begrenzt er-
onen wie Energie, Abfall oder Dienstleistungen erheblich
ahnen. Ohne den Sachverstand der B&I wird diese Aufgabe nur
Rechtssicherheit auf. Es existieren grob 2 Entwicklungslinien:
möglichen werden.
verschlechtern wird und somit negative Wettbewerbsef-
mit erheblichen Qualitätseinbußen, die sich nachträglich durch
Prognosen, welche Variante zukunftsfähiger ist, sind rein
Das vorhandene Wissen bricht unkontrolliert weg. Ein strategi-
fekte erzielt werden. Die Vorteile der Bündelungsfunktion
ein monetäres Defizit auszeichnen, zu bewältigen sein. Wird
spekulativ und von den länderspezifischen Rahmenbedin-
sches Management, das auf Langfristigkeit ausgelegt ist, lässt
durch das B&I werden zu selten thematisiert.
ein zukunftsgerichtetes öffentliches Immobilienmanagement,
gungen (wie z.B. Entwicklungsstand und Ressourcen der
sich, trotz Einbeziehung zahlreicher Beratungsunternehmen, nicht
das seine wirtschaftspolitische und gesellschaftliche Bedeutung
Dienstleister, politische Schwerpunktsetzung, Geschäfts-
erkennen. Das Baumanagement nimmt für das Land eine Fach-
Fehlende Datenbasis: In den meisten Bundesländern fehlen
wahrnimmt, angestrebt, sind noch grundlegende Fragen offen.
volumen) abhängig. Aufgrund der inhaltlichen Schnittmen-
und Informationsbündelung vor, die den politischen Entschei-
verlässliche Detaildaten über den Immobilienbestand. Datener-
Eine wesentliche Frage betrifft die Vereinbarkeit baupolitischer
gen ist einer Fusionslösung zwischen Baumanagement und
dungsträgern zeitnahe und verlässliche Basisdaten für Baumaß-
fassung und Aktualisierung können den jeweiligen Nutzern über-
Qualitäts- und kaufmännischer Gewinnoptimierungsziele. Das
Liegenschaftsverwaltung der Vorzug vor anderen Fusions-
nahmen liefert. Ohne diese Bündelung wird eine Informationsflut
antwortet werden, wobei etliche „Erbhöfe“ zu überwinden sind.
B&I der Länder vollzieht diesen oftmals politischen Spagat seit
lösungen zu geben.
(aufgrund der notwendigen Vielfalt fachspezifischer Qualifikatio-
Neben Bestandsdaten werden auch Bewirtschaftungsdaten in der
Jahrzehnten. Als Partner der Privatwirtschaft wird dieses Wissen
Regel nicht systematisch erfasst. Notwendige Kennzahlen wie
als marktfähiges Produkt und nicht als kostenloser Service einge-
Gemeinsam ist allen B&I eine dezentrale Struktur mit regionaler
sen. Bauschäden mit hohen Kosten wären eine Folge; der Verlust
z.B. Auslastungsgrade können nicht erhoben werden. Der Wis-
bracht werden müssen.
Verantwortung und teilweise thematischen Schwerpunktsetzun-
an qualitativ hochwertigen Neu-, Um- und Erweiterungsbaumaß-
gen vor Ort. Im Zuge von Einsparungsmaßnahmen wurde die An-
nahmen, innovativen Konzepten und immensen Verwaltungswis-
sensvorsprung des neutralen B&I bei den Bestandsdaten (z.B. mit
· Fusion zwischen Bau- und Liegenschaftsverwaltung · Zusammenfassung der Aufgaben des Immobilien-
nen/Berufe) Politikentscheidungen zu Roulettspielen werden las-
den DV-Programmen EMIS und ELTO ) ist enorm und ein nicht
Ein effektives und effizientes öffentliches Immobilienma-
zahl der Dienstellen in der Fläche stark reduziert. Die Fachpräsenz
sen eine weitere. Gefährdet werden zudem die Kompetenzen der
zu unterschätzender Wertfaktor. Bisher wurde dieses Wissen in
nagement lässt sich eben nicht auf einen reinen Ausver-
vor Ort wird durch massive Personalreduktionen nicht gestärkt.
Länder bei der Wahrnehmung der Bauaufgaben für den Bund. Die
einigen Bundesländern konsequent ignoriert.
kauf öffentlichen Vermögens reduzieren, sondern bedingt
Personalkostendeckelung, KW-Vermerke, Altersteilzeit, Vorruhe-
Zielsetzung einer spürbaren Kostenreduktion für Verwaltungsleis-
ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Immobilien- und
standsregelungen – der Personalbestand ist in einigen Ländern
tungen der Länder, die der Bund zu erstatten hat, ist auf diesem
Baumanagement.
um mehr als die Hälfte in den letzten 10 Jahren abgebaut worden.
Weg nicht erreichbar.
Rechnungswesen: Die Umstellung der Kameralistik in Deutschland auf die von der Innenministerkonferenz beschlossene dop-
Die Zukunftsfähigkeit eines öffentlichen Baumanagements wird
pelte Buchführung (Doppik) wird erhebliche Verwaltungs- und
Die Organisation und Aufgabenstruktur des Baumanagements
weiter durch den kaum vorhandenen Einstellungskorridor und die
Das B&I hat durch seine jahrzehntelange intensive Betreu-
Beratungskapazitäten erfordern. Das Rechnungswesen wird auf-
innerhalb des B&I in den Ländern ist von diesen bestimmt und
Einstellung der Ausbildung eigenen Fachpersonals gefährdet.
ung und Beratung einen großen Wissensbestand über die
grund der zukünftigen Ausdifferenziertheit (Werteverzehr, Ab-
daher höchst uneinheitlich. Länderspezifika sind z.B. unterschied-
schreibung auf Vermögenswerte etc.) auf eine verbesserte De-
liche prozentuale Anteile an Bundesaufgaben oder unterschied-
Die Länder büßen durch Konzeptionslosigkeit wesentliche
Wettbewerbsvorteil (aufgrund passgenauer und flexibler
taildatenbasis zurückgreifen müssen, insbesondere dann, wenn
liche organisatorische, personalwirtschaftliche und technische
Teile ihres baulichen Sachverstands ein. Aufgrund vorder-
Lösungen) und politische Sicherungsanker (aufgrund der
gleichzeitig Mieterverhältnisse und Bonussysteme eingeführt
Rahmenbedingungen. Diese Unterschiede erschweren Vergleiche
gründiger und kurzfristiger (und nicht nachgewiesene!)
gemeinwohlorientierten Geschäftsausrichtung) wird ins-
werden. Optimierungen in diesem Bereich bergen erhebliche Ein-
zwischen den einzelnen Ländern, auch wenn sie auf einzelne Bau-
Einspareffekte werden Rationalisierungsforderungen an
besondere durch Rationalisierungsprogramme und eine
sparungspotentiale. Das B&I wird als (nicht gewinnorientierter)
und Planungsmaßnahmen heruntergerechnet werden. Der öffent-
das Baumanagement gerichtet, die ein effizientes und ef-
nicht durchdachte Dezentralisierung von Fach- und Res-
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unterschiedlichen Nutzeranforderungen erworben. Dieser
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sourcenverantwortung auf teilweise unvorbereitete Nut-
gentümer (Sondervermögen) können im Hinblick auf die legitima-
vom Bund und den Ländern ins Spiel gebracht wurde, ist als ein
den Anteilen von Eigen- und Fremdleistung, sondern die nach der
zer systematisch zerstört.
torische Gemeinwohlorientierung Gewinne erzielt werden, wenn
absolutes Minimum anzusehen und wird nicht den zukünftigen
zukünftigen strategischen Ausrichtung. In erster Linie ist die Frage
Das B&I als neutraler Initiator und Moderator von Wettbewerbs-
diese zweckgebunden, d.h. für die Verbesserung der öffentlichen
Risikoanforderungen und Risikobewertungen genügen.
zu klären, wie sich eine effiziente politische Steuerung des Immo-
verfahren im Zuge der Auftragsverwaltung kann sich auch dem
Infrastruktur, reinvestiert werden. Eine weitere Position ist im Hin-
Wettbewerb stellen. Erst nach einer entsprechenden politischen
blick auf die Marktteilnahme einzunehmen.
Entscheidung kann die Wettbewerbsfähigkeit verbessert und der
bilienvermögens der Länder und des Bundes mit einer strikten Die Diskussion um Kernaufgaben ist noch nicht abgeschlossen
Ausrichtung auf einen ganzheitlichen Immobilien- Lebenszyklus
und auch nicht zielführend. Der Rückzug des Bundes und der Län-
bewerkstelligen lässt.
Schritt von einer marktnahen zu einer marktteilnehmenden Ein-
Festzuhalten ist, dass bisher nicht von einem ganzheitli-
der auf vermeintliche Kernaufgaben bedeutet in erster Linie ein
richtung vollzogen werden. Jegliche Leistung müsste dann auf der
chen Immobilienmanagement gesprochen werden kann.
Rückzug aus der direkten Verantwortung, die durch die eigene
Eine zukunftsfähige Steuerung öffentlicher Immobilien
Basis ihrer Anforderungen formell oder vertraglich abgesichert
Eine umfassende und detaillierte Betrachtung des Gesamt-
Dienstleistungserstellung wahrgenommen wird. Der angedach-
erfordert eine öffentliche Leistungstiefe, die sich zumin-
werden. Aufzubauen wären zudem transparente Leistungs- und
bestandes an Vermögenswerten wurde seitens der meisten
te vollständige Rückzug auf die Gewährleisterfunktion bedeutet
dest von der Vorplanung mit dem späteren Nutzer über
Finanzbeziehungen. Neben einer zu ermittelnden Marktgröße
Länder nicht durchgeführt. Damit fehlen grundsätzliche
die Reduzierung auf eine reine Bauherrenrolle. Die Definitionen
die schlüsselfertige Erstellung bis zur Bauunterhaltung
müsste das B&I über weit reichende Entscheidungs- und Gestal-
Voraussetzungen zur Implementierung eines modernen
des öffentlichen Bauherrn unterscheiden sich dabei zwischen den
erstreckt. Damit ist das Aufgabenspektrum über die HOAI
tungsspielräume verfügen. Dies betrifft nicht nur eine Fach- und
Immobilien- und Baumanagements. Vorhandene Potentia-
Ländern. Als verallgemeinerbare Leistungsprozesse würden die
hinaus wesentlich erweitert und nicht mehr nur von ihr ab-
Ressourcenverantwortung, sondern z.B. auch die eigenständige
le des Bauens liegen brach.
Nutzerbetreuung mit der Formulierung der Nutzeranforderung,
zuleiten.
Entwicklung marktgerechter Geschäftsfelder. Ein wettbewerbsfähiges B&I bedarf, sollte es in unmittelbarer Nähe zur Landes-
die Prüfung der rechtlichen Voraussetzungen (Durchführbarkeit), _1.2. Aufgaben soweit das Auge reicht
regierung bestehen bleiben, einer wettbewerbsfähigen Landes-
die Grundlagenermittlung, die teilweise Vorgabe der Vorplanung,
Die ganzheitliche Betrachtung des Immobilien- Lebenszyklus er-
die Baugenehmigung, die Vergabevorbereitung und die Doku-
weitert die Geschäftsfelder des Baumanagements um die Aufga-
mentation anfallen.
ben des Immobilien-, bzw. Gebäudemanagements - von der Be-
verwaltung. Wichtiger als die Marktteilnahme bleibt jedoch die
Die Aufgabenvielfalt ist ein Hauptcharakteristikum des öffentli-
Funktion als Korrektiv zum und im Markt, als „Übersetzer“ für
chen B&I. Sie reicht vom Küstenschutz, dem Universitätsbau und
Politik und Nutzer im Sinne der Vergleichbarkeit und Einhaltung
Klinika mit umfassender technischer Bestückung, über Militär-
Die Reduzierung auf ein Bauherrenmodell bedeutet einen
Zur Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit ist die Verknüpfung
von Regularien und Standards sowie als Auftraggeber für klein-
stützpunkte und Schlösser bis zum Lawinenverbau im Hochge-
radikalen Personalabbau. Aus legitimatorischen, gesell-
von Aufgabenspektrum mit den dahinter stehenden Ausführungs-
und mittelständische Unternehmen in Deutschland.
birge. Im klassischen Verständnis werden Bauaufgaben nach der
schaftlichen, ökologischen, aber vor allem aus wirtschaft-
und Entscheidungsprozessen erforderlich. Dazu gehört eine ver-
wirtschaftung bis zur Verwertung (Verkauf, Umnutzung, Abriss).
RBBau, RLBau und der Länderdienstanweisung Bau wahrgenom-
lichen Gründen ist dies abzulehnen. Die Anforderungen an
besserte Abstimmung der einzelnen Aufgaben-/ Geschäftsfelder
Die bisher erfolgten Modernisierungsvorhaben innerhalb des B&I
men (s. Rechtsgrundsätze Kapitel II.3). Das Leistungsspektrum
ein Immobilien- und Baumanagement lassen sich nicht auf
im Sinne einer horizontalen, ressortübergreifenden Aufgabener-
bedürfen einer dringenden Weiterentwicklung unter Mitwirkung
des reinen Baumanagements leitet sich aus der Definition der
eine praxisferne Controlling- und Genehmigungsfunktion
ledigung. Intelligente Prozesse ziehen ihre Wirkung aus weniger
aller Beteiligten. Auch bei vorgenommen Eigenbetriebsgründun-
Leistungsphasen nach der Honorarordnung für Architekten und
beschränken.
Hierarchie, der Stärkung des Teamgedankens und der rechtzeiti-
gen bestehen erhebliche Hemmnisse, die ebenfalls bei der Eta-
Ingenieure (HOAI) ab. Die 9 Leistungsphasen der HOAI beinhalten
blierung eines Immobilienmanagements auftreten und diese er-
die Grundlagenermittlung, die Vorplanung, die Entwurfsplanung,
gänzen.
die Genehmigungsplanung, die Ausführungsplanung, die Vorbe-
gen Beteiligung der Beschäftigten. Zielführend für eine fachliche Diskussion ist nicht die Frage nach
Das B&I kann je nach Ausrichtung unterschiedliche Funktionen
reitung der Vergabe, das Mitwirken bei der Vergabe, die ObjektüSowohl modifizierte Verwaltungslösungen als auch Lan-
berwachung sowie die Objektbetreuung und die Dokumentation.
Eigentümerfunktion
Vermieterfunktion
desbetriebe können die Komplexität des öffentlichen
Diese Leistungsphasen sind gesetzlich vorgeschrieben und nicht
· Eigentumsmanagement (z.B. Entwicklung, Erwerb, Veräuße-
· Sicherstellung der Unterbringung der Landesverwaltung/
Hochbaus hinsichtlich Nutzungsarten, Bauwerkstypen, Flä-
eine Erfindung des B&I für mehr Bürokratie.
rung), Standort- und Flächenmanagement
Dritter
· Gutachterfunktion, Bestandsaufnahme/ realistische Bewer-
· Transparente Ermittlung Verbrauchs-kosten, Etablierung von
chenanforderungen und Finanzierungsalternativen für die Politik und die Bevölkerung im Sinne der Transparenz auf-
Unabhängig von der gewählten Rechtsform werden in allen Bun-
tung des Immobilienvermögens, Werterhaltung
Anreizmechanismen
lösen. Das Ziel eines betriebswirtschaftlich orientierten,
desländern die Planungsleistungen verstärkt an freischaffende
· Kreditgeschäfte, Aufzeigen von Finanzierungsmöglichkeiten
· Entwicklung eines Vermieter- Mieterverhältnisses mit einer
modernen und öffentlichen Bau- und Immobilienmanage-
Architektur- und Ingenieurbüros vergeben. Die Vergabe der Leis-
ments ist mit beiden Strukturvarianten zu erreichen.
tungsphasen 2-8 ist überall zu beobachten. Begründet wird die
marktorientierten Mietkalkulation
zunehmende Verlagerung mit der notwendigen Reduktion auf
Optimierungs-/ Entwicklungsfunktion
Managementfunktion
Unterschiedlich gelagert sind die zu lösenden Anforderungen.
nicht näher bestimmte Kernaufgaben. Zur Aufrechterhaltung der
· Erfüllung internationaler Standards/ Stärkung der Wettbe-
· Akquise, Sicherung des Kunden-/Nutzerstammes, neue Ge-
Verwaltungslösungen sind z.B. mit starren Budgetierungen, po-
politischen Steuerungsfähigkeit bei Baumaßnahmen des Landes,
werbsfähigkeit – Energieeinsparverordnung (EnEV, zzgl. EU-
schäftsfelder
litischen Vorgaben und verwinkelten Entscheidungswegen kon-
des Bundes und Dritter ist es notwendig, dass das B&I in allen
Energieeffizienzrichtlinie), Immissionsschutzgesetz, Senkung
· Wertoptimierung, Marktpräsenz, Markterkundung
frontiert. Unternehmerische Betriebslösungen (Ausgründungen)
Leistungsphasen mit eigenem Wissen und Personal Leistungen
des Ressourcenverbrauchs, Investitionen in Hochtechnologie
· Controlling, Betriebs- und Immobilienwirtschaft
verdecken bestehende Modernisierungswiderstände. Eine Mess-
erbringt. Über den Umfang der Eigenerledigung (als kritische
größe ist der zugestandene Autonomiegrad, der mit einer klaren
Größe) wird momentan diskutiert. Die nicht begründete Eige-
Position zum Thema Gewinnerzielung zu verknüpfen ist. Als Ei-
nerledigungsquote von 25% (Durchschnittsquote 15- 35%), die
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des Wettbewerb vor Abschluss von Verträgen über Lieferungen
diese neuen Verfahren eingearbeitet, sich qualifiziert und somit
zepte, marktgerechte Modernisierung, Umwidmung
und Leistungen durch öffentliche Ausschreibungen (§30 HGrG)
den Reformprozess unterstützt. Die Begründung, dass diese In-
· Datenoptimierung (Erfassung definitiv nicht mehr benötigter
gebunden.
strumente helfen könnten, Wettbewerbsfähigkeit über Marktnä-
· Entwicklung von Grundstücken/ Gebäuden, Standortkon-
· Personalentwicklung, Führungsleitlinien
he und damit Zukunftsfähigkeit herzustellen, wird zunehmend mit
Immobilien) Wettbewerbsgestaltend wirken sich das Mittelstandsförderungs-
Skepsis aufgenommen. Es zeigt sich an vielen Stellen, dass diese
Bündelungsfunktion
Baufunktion - Sachverständigenfunktion
gesetz und die Richtlinien der EU aus. Daraus abgeleitet sind die
Instrumente nicht in einer zukunftsgerichteten Strategie folgen
· Bündelung des Landesvermögens (bisher getrennt in Finanz-
· Neubauten, Umbauten, Modernisierung, Instandsetzung,
internen Verwaltungs- und Durchführungsbestimmungen wie die
und als Einzelinstrumente nicht die gewünschte Wirkung erzielen
und Verwaltungsvermögen, verteilt auf die Ressorts und un-
Denkmalpflege
Richtlinien für die Durchführung von Baumaßnahmen des Bundes
können. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass sich die Instrumen-
terschiedliche Bewirtschaftungsverhältnisse)
· Bauaufsicht, Wahrnehmung der Bauherrenfunktion, Betreu-
und der Länder (RBBau und RLBau) sowie das Vergabehandbuch
te nicht nur an Finanzzielen, sondern an Kundenwünschen und
· Überblick-/ Überwachungsfunktion gegenüber der Bewirt-
ung delegierter Bauherrenleistungen an freiberufliche Projekt-
von Bund und Ländern.
Mitarbeiterbedürfnissen auszurichten haben. Neue Instrumen-
schaftungsfunktion der Nutzer-/ Kundenressorts
manager
Grundlage für Bund und Länder ist das Finanzverwaltungsgesetz
te und Verfahren werden in erster Linie dazu missbraucht,
· Wissensbestände bei Fachthemen wie Architektur, Bau-
· Transparenz, Korruptionsvorbeugung, Garantiefunktion für
nach Maßgabe des Artikel 104a GG im Wege der sogenannten
den Personalabbau weiter voranzutreiben.
physik, Bodenmechanik, Bauleitung, Betriebsüberwachung,
legale Beschäftigung; Termin-, Kosten-, Qualitätskontrolle
Organleihe. Die Länder agieren entsprechend verschiedener, die
Ausgründungen und Privatisierungsabsichten gründen oft in der
Elektro-, Entsorgungs-, Fördertechnik, Gartenarchitektur, Hei-
– u.a. normengerechte Bauweise (DIN, ISO etc.)
Gebietskörperschaften bindender Verwaltungsabkommen.
falschen Annahme, dass die gesetzten Ziele mit den eigenen Be-
zungs-, Klima-, Lüftungs-, Informations-, Lichttechnik, Inge-
· Betreuung und Ausführung von Bundesbauten, verstärkte
nieur-, Maschinenbau, Medizin-, Sanitärtechnik, Städtebau,
Betreuung Dritter, Zuwendungsbau
Das B&I erfordert eine Entrümpelung und Vereinheitlichung
bewerkstelligen sind. Die Ziele sind aber mit den Beschäftigten
Statistik, Straßenbau, Tiefbau, Verkehrstechnik, Statik, Solar-
· Nutzerberatung, Programmdefinition, Vertrags-/Auftrags-
der Gesetze und Verordnungen im Baubereich. Gleichzei-
erreichbar, wenn eine verlässliche Orientierung existiert und die-
technik usw..
wesen, Planung nach HOAI plus Verwaltungsaufgaben und
tig müssen bei der Einführung von Wettbewerbsansätzen
se insbesondere auch von den Führungskräften verkörpert wird.
· Wissensbestände über Verfahren wie Energiespar-/ Ener-
Bauherrenfunktion (Phasen 1- 9)
gleiche Bedingungen für öffentliche und private Anbieter
Dringend geboten erscheinen Qualifizierungsangebote für Füh-
gielieferungs- Contracting, zentrale Beschaffung von Medien
· Garant für Baukultur, Bauinnovation und Standardsetzung
geschaffen werden. In der aktuellen Diskussion ist der zu-
rungskräfte, sowie identitätsstiftende Verfahren und Beschlüsse,
(Gas, Strom etc.), CO2- Emissionsreduzierung, Verhandlungs-
(gebaute Demokratie)
sätzliche Aufwand, wie z.B. durch den dichteren Regelungs-
wie z.B. Führungsleitlinien.
bedarf oder verstärkte öffentliche Ausschreibung, bei der
Weitere wichtige Modernisierungsschritte, wie die Abflachung
Beurteilung der Leistungsfähigkeit zu berücksichtigen.
von Hierarchieebenen, Teamarbeit oder der Aufbau eines Quali-
verfahren, Markterkundung etc.. Unterhaltungsfunktion
Facility-Management-Funktion
· Bauunterhaltungsmaßnahmen (personal- und kostenintensi-
· Betreuung und Optimierung ganzheitlicher, langfristiger
ver als Neubaumaßnahmen)
Immobilienprozesse
schäftigten und innerhalb der eigenen Arbeitsumgebung nicht zu
tätsmanagements sind in Ansätzen vorhanden. In einigen Bundes_1.4 Instrumente und Verfahren
ländern wurden die angedachten Ziele durch die durchgeführten Maßnahmen ad absurdum geführt. Das Gleiche gilt für ungleiche
· Bewirtschaftungsfunktionen für verbesserte Wertschöpfung
Das Baumanagement in den Ländern hat in den letzten Jahren
Ansätze bei leistungsbezogenen Bezügen.
· Technische Gebäudeausrüstung und Geräteausstattung auf
eine rasche Abfolge in der Einführung betriebswirtschaftlicher
Nicht nur für ein Qualitätsmanagement besteht ein hoher Bedarf
dem modernsten Stand
Instrumente erlebt. Neben den allgemeineren Zielstellungen wie
an Messgrößen. Bisher bestehende Kennzahlensysteme werden
Effizienzsteigerung oder Transparenz (auch für den Vergleich
nicht zur Dokumentation der Leistungsfähigkeit genutzt, sondern
mit Privaten) wird bewusst der monetär- betriebswirtschaftliche
nur um Druck auf die Beschäftigten auszuüben. Ein gutes Beispiel
Aspekt in den Vordergrund gestellt. Das B&I hat in der Refor-
sind die Vergleiche zwischen einzelnen Dienststellen, wobei eine
magenda der Länder einen festen Platz. Instrumente wie z.B. die
Ausrichtung an den „Besten“ gemessen an Personalausstattung
Kosten- und Leistungsrechnung, Controlling- und Budgetierungs-
im Verhältnis zum Auftragsvolumen gefordert wird. Zwar wer-
integrieren:
_1.3 Rechtsgrundsätze – Bollwerk oder Hindernislauf?
Das B&I ist hochspezialisiert und hat großes Erweiterungspoten-
Modernes Baumanagement ist ein Garant für die Einhaltung und
verfahren, Benchmarking- Verfahren (auch als Vergleich einzelner
den teilweise umfangreiche Ausgleichsmechanismen, wie z.B. Er-
tial. Bei der Auswahl weiterer Geschäftsfelder ist zu berücksich-
Anwendung öffentlicher Rechtsgrundsätze, die sich u.a. aus dem
Leistungen zwischen regionalen Dienststellen) oder die Balanced
schwernissysteme (Bonus-Malus-System für einzelne Dienststellen
tigen, dass die Bereitschaft zur Aufnahme von Tätigkeiten soweit
Baugesetzbuch, der Länderbauordnungen und den damit verbun-
Scorecard (BSC) werden bereits genutzt. Auf einer weiteren Stufe
als Faktor: Unterschiede zwischen Streitkräften, Denkmäler, Bau
vorhanden ist, wie diese direkt mit den Anforderungen des Im-
dener Verordnungen und Fachgesetze ableiten.
werden Grundlagen für Kennzahlensysteme, Wirtschaftlichkeits-
für Ministerien) oder längerfristige Betrachtungszeiträume einge-
mobilien-Lebenszyklus kompatibel sind. Synergieeffekte und Ef-
Das Haushaltsgrundsätzegesetz (HGrG) mit der konkretisierten
vergleiche, Zertifizierung oder das Vertrags- und Risikomanage-
führt; an dem Grundsatz die Ämter nach dem reinen Investitions-
fizienzsteigerungen sind nur dann in einer nennenswerten Größe
Ableitung in den Haushaltsordnungen des Bundes (BHO) und
ment gelegt. Unterstützt werden diese Verfahren durch eine um-
rahmen zu bewerten, verändert sich nichts. Dabei sind Investiti-
zu erreichen, wenn die Geschäftsbereiche eine nachvollziehbare
der Länder (LHO) erfordert ein Handeln nach dem Grundsatz der
fangreiche Neuausrichtung der Datenverarbeitung (zumeist über
onsentscheidungen zumeist politische Standortentscheidungen,
Abrundung erhalten.
Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit.
SAP), die eine Standardisierung von Arbeitsprozessen ermögli-
die keinen Rückschluss auf die Personalleistungen vor Ort ermög-
chen müssten.
lichen. Transparent muss ebenfalls das Zustandekommen und die
Für die Bundesländer wäre es aufgrund der notwendigen
Im Bereich der Vergabetätigkeit ist das Baumanagement sowohl
Die Verantwortlichen verspielen die wichtigste Reform-
investierte Arbeitsleistung sein (Bauvolumen (mit Vergabe) oder
Leistungstiefe und Leistungsbreite eine sehr kostspielige
an diverse Verdingungsordnungen für Bauleistungen, Lieferun-
komponente: Vertrauen.
selber umgesetzt (mit Ausschreibung und Abrechnung). Weitere
Angelegenheit die genannten Aufgaben zu privatisieren.
gen und für Freiberufler (VOB, VOL, VOF) sowie an den Grundsatz
Die Personalvertretungen und Beschäftigten vor Ort haben sich in
Unwägbarkeiten sind die zeitliche Übereinstimmung mit den Ho-
_12
_13
bundesfachgruppe_bauverwaltung
_ 2 Modernisierungsbeitrag der Bundesfachgruppe Das Selbstverständnis des B&I gründet sich in der Feststellung,
head-Kosten ist durch einen konsequenten Aufbau dezentraler
dass es als Dienstleister auf einem beschränkten Markt mit spe-
Kompetenz als Wissens- und Leistungsnetzwerke, sowie durch
ziellen Spielregeln tätig ist. Das B&I ist mehr als eine reine Ge-
die Verringerung funktionaler Schnittstellen voranzutreiben. Dies
nehmigungsbehörde. Es bietet den Ländern und dem Bund ein
bedingt eine Optimierung der Geschäftsprozesse.
ganzheitliches Immobilienmanagement. Dabei bekennt es sich
Wettbewerb: Das B&I ist ein wesentlicher Moderator in Wett-
zur Wirtschaftlichkeit, Qualität und Gemeinwohlorientierung. Als
bewerbsverfahren. Als Garant für die Einhaltung politischer
starker Partner der Privatwirtschaft setzt das B&I auf seine hoch-
Vorschriften und Standards des Landes, des Bundes und der EU
qualifizierten, flexiblen und hochmotivierten Beschäftigten.
initiiert, begleitet und überwacht es die Durchführung von Wett-
Die Bundesfachgruppe Bauverwaltung in ver.di sieht folgende
bewerbsverfahren. Als Wettbewerbsteilnehmer und/oder Partner
Grundbedingungen für ein zukunftsfähiges öffentliches Bau- und
der Privatwirtschaft muss das B&I über eine wettbewerbsfähige
Immobilienmanagement:
Größe und Kompetenz verfügen. Nur die selbst durchgeführte
Zielsetzung: Es besteht ein akuter Bedarf an strategischen Ent-
Aufgabenabwicklung sichert das notwendige Wissen. Bei der Er-
wicklungsperspektiven für das B&I in den Ländern. ver.di unter-
mittlung der Wettbewerbsfähigkeit ist die Chancengleichheit auf
stützt die innerbetriebliche Erarbeitung unter Mitwirkung aller
dem Markt zu gewährleisten. Dies bedeutete insbesondere die
Beschäftigten und der Politik. Die Zielsetzungen sollten sowohl
Gleichstellung privater und öffentlicher Dienstleister im Hinblick
innerbetriebliche Ziele als auch fachliche Landesziele umfassen,
auf die praktizierte Einhaltung aller rechtlichen Bestimmungen
mit Indikatoren unterlegt sein und als verbindlich gelten.
und Verwaltungsvorschriften, sowie die Berücksichtigung aller
Politische Aussage: Es müssen klare politische Aussagen zur
anfallenden Kosten und Risiken bei der Beauftragung Privater.
Zukunft des öffentlichen Bau- und Liegenschaftswesens getrof-
Dienstleister: Als kundennaher Dienstleister muss das B&I in
fen werden. Der Bestand an öffentlichen Immobilien/ Vermögen
die Lage versetzt werden, direkt mit potentiellen Kunden in Ge-
bedingt eine direkte Verantwortung des Landes, die von dem B&I
schäftsbeziehungen zu treten. Dies betrifft vor allem die Bereiche
wahrzunehmen ist. Die vordergründige Diskussion um Kernaufga-
Klinika und Hochschulen (auch als staatsnahe Dritte, bzw. Stif-
ben oder hoheitliche Aufgaben entlässt das Land nicht aus dieser
tungshochschulen), aber auch neue Betätigungsfelder wie das Im-
Verantwortung, sondern ist eine Diskussion um die nachfolgende
mobilien-management für Bundesbehörden. Die Dokumentation
Dienstleistungserstellung. Dieser Diskussion stellt sich das B&I,
seiner Leistungsfähigkeit gegenüber dem Kunden/ Nutzer kann
wenn klare Ziele im Dialog vereinbart wurden.
nur über vollständige und transparente Leistungs- und Finanzbe-
norarrechnungen, die von der privaten Wirtschaft aufgrund steu-
sequente Durchführung, fehlende Mitarbeiterbeteiligung
Steuerungsfähigkeit: Die politische Steuerungsfähigkeit des öf-
ziehungen erfolgen. Dies erfordert Modernisierungsverfahren in
erlicher Aspekte gerne verzögert werden, wodurch jedoch die
und fehlende Koordination sind zu beheben. Besorgnis-
fentlichen Hochbaus und der Steuerung öffentlicher Immobilien
der gesamten öffentlichen Verwaltung.
Eigenerledigungsquote eine Schieflage erhält. Leistungsbewer-
erregend sind die unterschiedlichen Interpretationen des
ist aufrechtzuerhalten. Dies betrifft insbesondere die Möglichkeit
Baumanagement: Das Baumanagement ist integraler Bestand-
tungen aufgrund von Pro-Kopf-Pauschalen lassen sich auf diese
Zahlenmaterials, sowohl der Ansätze als auch der Wirkun-
des direkten Zugriffs demokratisch legitimierter Institutionen auf
teil des Immobilienmanagements. Der praktizierte Abbau im Be-
Weise nicht leistungsgerecht ermitteln. Zuletzt unterscheiden sich
gen. Selbst wenn eine starke monetäre Betonung vorliegt,
umfassende Informationen des öffentlichen Immobilienbestan-
reich Planen und Bauen gefährdet die Kompetenz des Landes in
Bauwerke naturgemäß in ihrem Mitteleinsatz. Salopp könnte man
so werden die Instrumentarien dazu missbraucht, Perso-
des.
der Bestandssteuerung nach dem Leitsatz des Immobilienzyklus.
es so formulieren: „Knastbauen und du bist Spitze“.
nalabbau zu legitimieren (Personalbemessung für Aufga-
Gestaltungsfreiheit: Das B&I muss über mehr Entscheidungs-
Baupolitische Ziele und Kunst am öffentlichen Bau sind erhaltens-
Die Umsetzung betriebswirtschaftlicher Instrumente im
benerledigung) und Führung durch Zahlen zu ersetzen. Die
freiheit bei Fachfragen und der eigenen Ressourcenverwaltung
werte Größen. Zur Förderung dieser Zielstellungen (Kosteneinspa-
Verwaltungshandeln ist grundsätzlich zu begrüßen. Die
angestrebten Ziele wie Wettbewerbsfähigkeit lassen sich
verfügen. Es fungiert bei jeglicher Dezentralisierung als zentrales
rungen, Ökologie) sollten finanzielle Anreize aus den Landeshaus-
Schieflagen, wie fehlendes Gesamtkonzept, fehlende kon-
so nicht erreichen.
Kompetenz- und Beratungszentrum für alle Nutzer landeseigener
halten bereitgestellt werden. Positive Effekte wie die Reduktion
Immobilien. Wird Verantwortung dezentralisiert, so ist diese mit
von Betriebskosten können durch einen intelligenten Ausgleich
Standards bezüglich der Dienstleistungsqualität, der Gemein-
zwischen Funktionalität und Ästhetik erreicht werden, die nicht
wohlorientierung und der Transparenz zu versehen.
einer rein finanzwirtschaftlichen Kalkulation unterliegen. Öffent-
Wirtschaftlichkeit: Als öffentlicher Dienstleister muss sich das
liche Bauwerke sind die Visitenkarten jedes Bundeslandes für Bür-
B&I am Marktgeschehen orientieren, ohne die soziale Verantwor-
ger und Investoren.
tung gegenüber den Beschäftigten und den Bürgern einzubüßen.
Immobilienmanagement: Die Veräußerung öffentlicher Immo-
Der fortgeschrittene Einsatz betriebswirtschaftlicher Instrumente
bilien ist in ihrem Umfang nicht zu rechtfertigen. Einsparungspo-
ermöglicht entsprechende qualitative Wirtschaftlichkeitsverglei-
tentiale werden nicht über Anmietungen erreicht. Im Gegenteil
che und führt zu kurz-, mittel- und langfristigen Kosteneinspa-
- dauerhafte Mietverhältnisse haben sich immer als teurer her-
rungen im Landes- und Bundeshaushalt. Die Reduktion von Over-
ausgestellt. Auch besteht keine logische Verbindung zwischen
_14
_15
bundesfachgruppe_bauverwaltung
_ 3 Personalvertretungsrechtliche und gewerkschaftliche Einflussnahme _3.1 Personalmanagement
der Reduktion von Fremdanmietungen und der Einführung neuer
Mitarbeiter entschieden. Dies gilt auch für alle Führungskräfte. Die
Mietverhältnisse durch Betreibermodelle oder sonstigen öffent-
Erfahrungen des Personals müssen über ein betriebliches Innova-
Bisher werden Personalvertretungen aufgrund mangelnder Mit-
lich finanzierten Modellen in privater Trägerschaft. Die Veräuße-
tionswesen verstärkt in den Dienstleistungsprozess eingebracht
In Veränderungsprozessen ist es unabdingbar, dass die Beschäf-
nahmen beteiligt, zumal es kaum Personalentwicklungskonzepte
rung von Immobilienvermögen geht mit der Veräußerung von
werden. Innovative Lösungen für mehr Effizienz müssen stärker
tigten in die Prozesse einbezogen werden. Dabei geht es nicht um
gibt, die diesen Namen verdienen.
Verfügungsrechten in sensiblen Bereichen einher. Die politische
gefördert werden als die Beurteilung der Leistungsfähigkeit der
reine Information, sondern um echte Beteiligung, z.B. Mitarbeit in
Aufgrund dieser Situation ist es notwendig, dass Personalvertre-
Steuerungsfähigkeit geht im gleichen Umfang verloren, wie Ab-
Beschäftigten anhand der Höhe des Volumens anrechenbarer
Arbeitsgruppen.
tungen eine Beteiligung, die über das jeweilige Personalvertre-
hängigkeiten zunehmen. Der vorgesehene hundertprozentige
Herstellungskosten. Ein gemeinsames Vorgehen aller Beschäftig-
Wichtig ist, dass Ängste formuliert werden können und gemein-
tungsgesetz hinaus geht, einfordern. Erforderlich ist dabei auch,
Wertersatz ist (wenn überhaupt) nur einmalig. Die öffentliche
ten und ihrer Vertretungen fördert diese wettbewerbsrelevanten
sam nach Lösungen gesucht wird.
dass Gesamtkonzepte vorgelegt werden, damit für alle erkennbar
Hand bleibt von weiteren Wertsteigerungen ausgeschlossen. Au-
Prozesse maßgeblich.
Dabei kommt eine wichtige Rolle einem guten Personalmanage-
ist, wo die Zukunft für die Verwaltung bzw. dem Betrieb als auch
ßer, dass keine Rücklagen für folgende Generationen gebildet
Partnerschaft: Die Kooperationsfähigkeit und Transferqualität
ment zu. Die so genannten weichen Faktoren wie die Qualifikation
für die Beschäftigten liegt.
werden, nimmt ferner die heutige Kreditwürdigkeit und damit die
zu weiteren Akteuren im Bereich öffentliches Immobilienmanage-
der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die sozialen Beziehungen,
Investitionsfähigkeit der Länder drastisch ab. Die vorgetäuschte
ment ist zu verbessern. Dies gilt zunächst für weitere öffentli-
die Unternehmenskultur, der gesellschaftliche Wertewandel sind
Haushaltssanierung, der volkswirtschaftliche Schaden, die ne-
che Akteure wie Kommunen und Bundeseinrichtungen. Weitere
mittlerweile zu wichtigen Erfolgsvariablen geworden. Die Aufgabe
gative Bilanz bei Privatisierung – eine effiziente Bestandsbewirt-
strategische Partnerschaften sind mit leistungsnahen Bereichen,
des Personalmanagement verlagert sich daher weg von der reinen
schaftung durch ein öffentliches B&I ist für jedes Bundesland wir-
wie z.B. dem Straßenbau oder dem Natur- und Umweltschutz zu
Personalverwaltung hin zur qualitativen Personalarbeit, der Perso-
kungsvoller.
knüpfen. Als öffentlicher, verlässlicher Auftraggeber sind auch
nalentwicklung. Damit ergeben sich auch andere Anforderungen
Erweitere Geschäftsfelder: Die B&I sind aufgrund eigener
Interessenkoalitionen mit Mittel- und Kleinunternehmen aus der
an die Eigenschaften und Fähigkeiten von Personalverantwortli-
Erfahrungswerte in der Lage, verwaltungskonforme Beratungs-
Baubranche, Bauinnungen und Verbänden wie dem Verband der
chen und Führungskräften. Strategisches Personalmanagement
leistungen für öffentliche Einrichtungen und Dritte anzubieten.
deutschen Zementindustrie auszubauen. Die bisher diskutierten
setzt sich zum Ziel, Personalpotenziale zu planen, sie umzusetzen
Mögliche Felder sind Software-Anwendungen (z.B. SAP), Sicher-
(und teilweise praktizierten) Modelle öffentlich-privater Partner-
und zu kontrollieren, indem sie sie frühzeitig aufbaut, erhält, nutzt
heits- und Gesundheitskoordination oder Steuerungsabteilungen.
schaften lassen die Aussicht auf eine ausgewogene Partnerschaft,
oder abbaut. Strategisches Personalmanagement wird durch den
Das Immobilienmanagement kann per Definition auch ein Flä-
die einen leistungsfähigen öffentlichen Dienstleister erfordert,
zunehmenden Wettbewerb und Problemdruck, dem immer stär-
chenmanagement mit allen damit verbundenen Tätigkeiten be-
bisher vermissen.
ker auch der öffentliche Dienst unterliegt, notwendig.
inhalten. Die Übernahme artverwandter Geschäftsfelder, wie z.B.
Der wesentliche Erfolgsfaktor für das B&I ist die Förderung des
Personalentwicklung (PE) ist bei Umstrukturierungsprozessen ein
das lokale Immobilienmanagement von Bundesliegenschaften, ist
Personals. In dieser und allen weiterführenden Gestaltungsfragen
wichtiger Faktor, denn Organisationsveränderungen bedeuten
denkbar. Eine perspektivische Ausrichtung auf ein ganzheitliches
ist die gewerkschaftliche Position und Handlungsfähigkeit zu klä-
für viele Beschäftigte Änderungen ihrer Arbeit bis dahin, dass Ar-
Infrastrukturmanagement ist zu überprüfen.
ren.
beitsplätze wegfallen. Was ist denn Personalentwicklung?
bestimmungsregelungen wenig an Personalentwicklungsmaß-
Innovationskultur: Die Sicherung der Zukunftsfähigkeit hängt
Es liegt in der Natur des Menschen begründet, dass Mitarbeiter-
entscheidend von der Förderung einer Innovationskultur ab. Fel-
qualifikation und damit Personalentwicklung von ihrem Grund-
der wie Produktinnovation, Sozialinnovation oder Qualitätsin-
satz her in die Zukunft gerichtet und längerfristig angelegt ist.
novation sind zu besetzen. Vorrangiges Ziel sollte die Sicherung
Der Aufbau von speziellen Kompetenzen kostet Zeit und Geld.
Alle Personalvertretungsgesetze kennen keine Beteiligung von
personengebundenen Wissens sein, das aufgrund der Personal-
Nur eine systematische Planung von Personalentwicklungsmaß-
Personalvertretungen in Veränderungsprozessen. Damit ist eine
abgänge gefährdet ist. Weitere Anwendungsbereiche betreffen
nahmen stellt sicher, dass die Mittel bedarfsbezogen und zielori-
Mitbestimmung oder auch eine Mitwirkung erst gegeben, wenn
die Flexibilität interner Strukturen und Abläufe, wie z.B. die Ein-
entiert eingesetzt werden.
Maßnahmen vollzogen werden, die die Beschäftigten betreffen.
richtung landesweiter Aufgaben- und Leistungsbörsen, die eine
In vielen Betrieben und Verwaltungen hat ein PE Element Einzug
Dies bedeutet, dass die Beteiligung von Personalvertretungen im
Ausgleichsfunktion zwischen einzelnen Dienststellen einnehmen
gehalten in Form von Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnen-Gesprä-
Zuge der vertrauensvollen Zusammenarbeit erfolgt sowie im Rah-
könnten.
chen. Dies ist zwar der richtige Ansatz, jedoch genügt es nicht,
men der allgemeinen Aufgaben, die auch ein Informationsrecht
Rahmenbedingungen: Die Auftragsvergabe ist ohne Qualitäts-
um den großen Anforderungen an einen modernen öffentlichen
beinhalten. Damit ist jedoch keine Beteiligung, sondern nur die
verluste hinsichtlich der Steuerung, Kontrolle und Sanktionierung
Dienst gerecht zu werden. Gerade Veränderungen erfordern ver-
Information sichergestellt.
zu straffen. Politische Kriterien sind ebenso zu berücksichtigen
änderte Qualifikationen. Im öffentlichen Sektor findet Qualifika-
ver.di hat in den letzten Jahren verschiedene Vereinbarungen so-
wie die Förderung lokaler klein- und mittelständischer Unterneh-
tion von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern überwiegend eher
wohl mit Landesregierungen als auch mit der Bundesregierung
men.
zufällig und weniger zielgerichtet statt. Dem entgegen müssen
zur Modernisierung der Verwaltung getroffen. Dabei wurden
Personalentwicklung: Als marktfähiger Dienstleister muss dem
vorhandene Qualifikationen an die neuen Anforderungen ange-
auch die Beteiligungsmöglichkeiten sowohl der Personalvertre-
B&I die Chance gegeben werden, seinen Personalbestand zu qua-
passt werden, um einerseits das Ziel einen modernen öffentlichen
tungen als auch der Beschäftigten festgelegt.
lifizieren. Die Wettbewerbsfähigkeit dieses wissensintensiven Be-
Dienst zu erreichen und zum anderen den Beschäftigten unter
Dazu ist allerdings auch erforderlich, dass politische Gespräche
reichs wird insbesondere über motivierte und gut ausgebildete
veränderten Strukturen eine Zukunftsperspektive zu geben.
mit allen Beteiligten geführt werden, um auch deutlich zu ma-
_16
_3.2 Beteiligung nach gesetzlichen Grundlagen
_17
bundesfachgruppe_bauverwaltung
_ 4 Zusammenfassung und Ausblick chen, dass Modernisierungsmaßnahmen nur dann eine Akzep-
Diese Form von Vereinbarungen beinhaltet jedoch auch eine Mit-
Das staatliche Bau- und Liegenschaftsmanagement in Deutsch-
verringert und der Weg für ein verstärktes privates Engagement
tanz der Beschäftigten finden, wenn Partizipation gelebt wird.
verantwortung. Kritische Stimmen halten ein Co-Management
land ist seit Jahren einem massiven Reformdruck ausgesetzt. Die
geebnet. Diese Entwicklung ist umso bedenklicher, als der öf-
der Personalvertretung als äußerst problematisch. Die Bundes-
jetzige Modernisierungsdiskussion erreicht eine neue, substantiel-
fentliche Bauherr immer auch ein Treuhänder von Steuergeldern
fachgruppe Bauverwaltung jedoch sieht darin eine Chance, das
le Qualität für das Leben und Arbeiten im öffentlichen Raum. Die
ist. Das B&I hat immer ein gutes Auftragsverhältnis zu privaten
_3.3 Gestaltende Beteiligung
bestmögliche für die Beschäftigten zu erreichen. Eine Beteiligung
hohen Anforderungen der Bürger an öffentliche Dienstleistungen
Dienstleistern unterhalten. Die neue Qualität der Veränderung
Wie oben bereits erwähnt gab und gibt es in einigen Bundeslän-
und damit Mitverantwortung ist ja nicht für immer festgelegt und
lassen sich nur über optimale Rahmenbedingungen erfüllen, die
zielt auf den weitestgehenden Übergang an Gestaltungsfreiheit
dern Vereinbarungen mit ver.di bzw. mit der Altorganisation ötv.
muss sicherlich immer wieder überprüft werden und auch die Be-
von dem öffentlichen Bau- und Immobilienmanagement (B&I) be-
für den privaten Unternehmer. Neben der Gestaltungsfunktion
Dieses beinhalten in der Regel auch den Ausschluss betriebsbe-
schäftigten sind regelmäßig über den Stand und die Entwicklun-
reitgestellt werden. Intelligente Raumlösungen oder modernste
verliert das B&I und damit das Land mehr und mehr auch die
dingter Beendigungskündigungen, damit die Beschäftigten kei-
gen zu informieren.
Technik in den Gebäuden erhöhen die Arbeitszufriedenheit der
Gewährleistungsfunktion für innovative Baukultur. Betroffen sind
ne Sorge um ihren Arbeitsplatz haben müssen. Die letzte Ver-
Auf der betrieblichen Ebene besteht darüber hinaus die Möglich-
Beschäftigten, erleichtern Arbeitsvorgänge und tragen somit di-
alle Bereiche der Immobilie und ihre Funktionen. Neben dem Wert
einbarung hat ver.di mit dem Bundesinnenminister 2002 für den
keit über Dienstvereinbarungen zu Regelungen zu kommen. Al-
rekt zu verbesserten Dienstleistungen bei. Für den Bürger werden
einer Immobilie in dem jeweiligen städtebaulichen Kontext wer-
gesamten Bundesbereich getroffen. Festzustellen ist jedoch, dass
lerdings sind diese meistens begrenzt auf Maßnahmen und deren
gut erreichbare Standorte öffentlicher Gebäude und behinderten-
den direkt auch die Nutzer der Immobilie und die dort erstellte
bei Regierungswechsel diese Vereinbarungen immer wieder zur
Ausführungen, z.B. Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen-Gespräche.
gerechte Bauten durch das B&I ausgewählt, errichtet und betrie-
Dienstleistung für den Bürger beeinflusst.
Disposition gestellt werden. Es ist daher sehr wichtig, ständig po-
Insgesamt ist festzustellen, dass Veränderungen im öffentlichen
ben.
Durch weitgehende und teilweise ungeprüfte Privatisierungen
litische Gespräche zu führen. Lobbyarbeit ist von zentraler Bedeu-
Sektor nur durch Beteiligung der Beschäftigten erfolgreich sein
tung.
können.
verliert die Politik an Gestaltungs- und EntscheidungsmöglichkeiQualitätsminderung im öffentlichen Hochbau bedeutet
ten sowie den politischen Anspruch der Daseinsvorsorge. Öffent-
eine Qualitätsminderung öffentlicher Dienstleistungen für
liche Bauten sind gebaute Demokratie und ein Zeugnis kultureller
die Bürger.
Werte. Der Rückzug auf die Position der Gefahrenabwehr mit den notwendigsten Reparaturen gefährdet zahlreiche Kulturdenkmäler
Die bürgernahen Leistungen des öffentlichen Hochbaus werden
in Deutschland. Als Dokumentation politisch gewollter Standards
in vielen Bundesländern und Kommunen momentan bewusst
setzen öffentliche Bauten Maßstäbe für Toleranz und Gleichheit.
nicht thematisiert. Andere Modernisierungsvorhaben wie die viel-
Die baulich ermöglichte Zugänglichkeit von Kulturdenkmälern
fältigen Ansätze zur Einführung eines Immobilienmanagements,
und Verwaltungsgebäuden für alle Bevölkerungsgruppen ist nur
bzw. Liegenschaftsmanagements auf der Ebene der Länder und
ein Beispiel.
Kommunen vernachlässigen die Baufunktion als wesentlichen Bestandteil innerhalb des immobilieneigenen Lebenszyklus. Die jet-
Qualitätsminderung im öffentlichen Hochbau bedeutet
zige Neuordnung und Neubewertung der Immobilienlandschaft
eine Vernachlässigung kultureller und demokratischer
auf der Ebene der Bundesländer und des Bundes folgt zumeist
Werte und beeinträchtigt direkt die Lebensqualität der Be-
kurzfristigen Verwertungszielen und keiner zukunftsgerichteten
völkerung.
Strategie. Eine effiziente und effektive Reform der Strukturen,
_18
bzw. Verfahren des öffentlichen Immobilienmanagements unter
Das öffentliche B&I stellt sich als professioneller Dienstleister den
Nutzung des vorhandenen Wissenspotentials der Beschäftigten
Herausforderungen im öffentlichen Hochbau. Trotz den fortwäh-
im Baubereich findet sich nur in Ausnahmefällen.
renden Restriktionen durch Personalabbau wurden und werden
Öffentliche Gebäude und Liegenschaften sind aufgrund politisch
zahlreiche Verfahren sowie Organisationsveränderungen ein-
verzögerter oder unsachgemäßer baulicher Maßnahmen einer
bzw. durchgeführt, um den Nutzern öffentlicher Bauten weiterhin
fortdauernden Wertminderung ausgesetzt. Staatliche Vermö-
Qualität zu garantieren. Die von den Länderregierungen vermute-
genswerte und somit öffentliche Vermögenswerte, werden be-
ten Potentiale im Unterhalt und der Bewirtschaftung öffentlicher
wusst in ihrem Bestand vernachlässigt oder ohne Aufsehen und
Gebäude und Liegenschaften können mit Hilfe des B&I effektiv
Begründung verkauft. Diese Umstände sind nicht alleinig dem
gehoben werden. Die vorhandene Fachkompetenz schützt auch
Diktat der leeren Kassen geschuldet, sondern einer fehlenden po-
vor Versuchungen kurzsichtiger Realisierungsmöglichkeiten für
litischen Konzeption.
Einsparungen, die für die Bürger in Zukunft teuer würden.
Öffentliche Investitionen im Bereich des Neu-, Um- oder Erweite-
ver.di unterstützt die Modernisierungsbestrebungen innerhalb
rungsbaus und Instandhaltungsmaßnahmen stauen sich aufgrund
des öffentlichen Bau- und Immobilienmanagements mit dem Ziel,
politischer Vorgaben auf. Gleichzeitig wird durch rigide Personal-
einen öffentlichen Dienstleister als Gestalter und Gewährleister
kürzungen und eine kontinuierliche Verschlechterung der Arbeits-
auch für die Zukunft zu erhalten. Das B&I muss als starker Partner
bedingungen die Baukompetenz öffentlicher Bauherren bewusst
für private Unternehmen und privates Kapital anerkannt sein. Um
_19
bundesfachgruppe_bauverwaltung
_Mitglieder der Bundesfachgruppe Horst Hartmann
dieses Ziel umsetzen zu können sind neben den Optimierungs-
4
prozessen innerhalb der Dienstleister auch Veränderungen im
36.800 Immobilien mit einem geschätzten Wert von 17,5 Mrd. Euro. Dieser Be-
Vorsitzender
verwaltungstechnischen und politischen Umfeld nötig. Die aufge-
stand aus Beständen der Gaststreitkräfte (1000 Immobilien; 3,4 Mrd. Euro), (ver-
Bayern
führten Modernisierungsbeiträge dienen der Sicherung der Hand-
waltungsnotwendigen) Verwaltungsbeständen (1800 Immobilien; 4,1 Mrd. Euro)
lungsfähigkeit sowohl des Dienstleisters als auch der Politik. Die
und (nicht verwaltungsnotwendigen) Verwertungsbeständen (34.000 Immobilien;
Hermann Arens
Anforderungen an ein Bau- und Immobilienmanagement lassen
10 Mrd. Euro) soll in weiten Teilen verwertet werden. Eine Definition, was „nicht
Stellvertretender Vorsitzender
sich nicht nur über marktliche Kriterien definieren.
verwaltungsnotwendig“ ist, fehlt bisher.
Niedersachsen
5
Die Bundesvermögensverwaltung besaß Ende 2001 einen Gesamtbestand von
EMIS- Energie- und Medien- Informationssystem (Heizung, Strom, Wasser und
Nur ein öffentliches B&I sichert eine qualitative Grundver-
Abwasser, teilweise auch Kosten für Reinigung, Grünflächen usw.; ELTO (ELT- Ver-
Gundula Dörwald
sorgung mit öffentlicher Infrastruktur.
brauch und Kosten von größeren Liegenschaften)
Stellvertretende Vorsitzende
6
Zur Anwendung der BSC siehe die Entwicklung im Bau- und Liegenschaftsbetrieb
Pauschalisierte Einsparungspotentiale, die gebetmühlenartig von
NRW.
einzelnen Politikern ohne nachvollziehbare Beweisführung ver-
7
breitet werden, können nicht ernst genommen werden. Noch
rangeführt werden (z.B. Landtage) sind zukünftig wie alle anderen öffentlichen
besteht Steuerungsfähigkeit und noch können öffentliche Dienst-
Immobilien zu behandeln.
Bisher autarke Bereiche, die aus politischen Gründen nicht an den Markt he-
Schleswig Holstein Franz-Josef Röwekamp Nordrhein-Westfalen
leister als interne Sicherung fungieren (Loyalität). Noch existiert
Brunhilde Brunotte
ein Sachverstand (der bei gemeinsamer Bearbeitung des Feldes
Hamburg
Bau- und Immobilienmanagements deutlich verbessert werden kann) und noch kann ein Markteinfluss als Gestaltungselement
Frank Schönemann
der Politik geltend gemacht werden. Das B&I muss als ehrlicher
Berlin
und unabhängiger Makler öffentlicher Interessen genutzt werden. Als Innovationsträger ist es genauso unentbehrlich wie als
Ulrich Pfähler
Instrument der Risikostreuung, qualitative Grundsicherung und
Baden- Württemberg
Alternative zu rein gewinnorientierten/ marktüblichen Verfahren für jedes Bundesland. ver.di sieht die Notwendigkeit, dass alle Be-
Gerd Rudolph
schäftigten weiterhin offen für Veränderungen sein müssen, um
Sachsen
wirtschaftlich und effizient Immobilien zu steuern, zu bauen oder zu betreiben. Nur über Mitgestaltung kann Akzeptanz und Mo-
Walter Hermen
tivation gesichert bleiben. Nachhaltige Veränderungen sind nur
Rheinland-Pfalz
dann erreichbar, wenn sie von den Beschäftigten mit entwickelt und erarbeitet wurden.
Katrin Kleinau Sachsen Anhalt
Die Bundesfachgruppe Bauverwaltung ist zum Dialog bereit – wir freuen uns darauf.
Otto Scheffer Hessen
1
Die Grundlagen dieser Position wurden durch einen Arbeitskreis erarbeitet, dem
(in alphabetischer Reihenfolge) angehörten: Hermann Arends (Staatliches Bauma-
Bernd-Axel Lindenlaub BFG-Leiter
nagement Niedersachsen), Elisabeth Franke (ver.di Bundesverwaltung), Horst Hartmann (Staatsbauverwaltung Bayern), Robert Kösling (Urbane Infrastruktur, Berlin; Universität Potsdam), Franz-Josef Röwekamp (Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen). 2
Im folgenden Text werden die Begriffe Bürger, Nutzer, Kunde, Mitarbeiter einheit-
lich ohne Wertung verwendet. 3
Eine Position zu Öffentlich- Privaten- Partnerschaften (ÖPP, PPP) der BFG wird zur
Zeit erarbeitet.
_ 20
_ 21
bundesfachgruppe_bauverwaltung
_Impressum Herausgeber: Christian Zahn Mitglied des Bundesvorstandes ver.di - vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Redaktion: Robert Kösling Horst Hartmann Hermann Arens Franz-Josef Röwekamp Elisabeth Franke (Verantwortlich) Paula - Thiede - Ufer 10 10179 Berlin Gestaltung: Dreistil - Büro für Gestaltung, Bonn Druck: DCM - Druckcenter Meckenheim
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