AUF DEM WEG ZU EINER PASTORALVEREINBARUNG

AUF DEM WEG ZU EINER PASTORALVEREINBARUNG Anregungen und Erfahrungen zur Findung von Leitgedanken, Zielen und Schwerpunkten Inhaltsverzeichnis Die Pa...
1 downloads 0 Views 202KB Size
AUF DEM WEG ZU EINER PASTORALVEREINBARUNG Anregungen und Erfahrungen zur Findung von Leitgedanken, Zielen und Schwerpunkten

Inhaltsverzeichnis Die Pastoralvereinbarung: Skizzierung der Erarbeitung und des Abschlusses im Gemeindeverbund der Gemeinden Badersleben / Huysburg / Schwanebeck ……… 1 P. Petrus Henke OSB / Angelika Neumann

Eucharistiefeier zur Vorbereitung der Arbeit an der Pastoralvereinbarung („Tropfengottesdienst“) ……………………………………………………………………. 3 H. Klimmasch

Moderation zum „Tropfengottesdienst …………………………………………………… 5 Heidi Klimmasch

Kinder- und Jugendarbeit in den Gemeindeverbünden: Regionalschülertage als mögliches Projekt …………………………………………..… 8 Heidi Klimmasch

Beispiel für die Vorbereitung eines Regionalschülertages …………………………….10 Heidi Klimmasch

Die Bedeutung der Liturgie in unseren Gemeinden Situationsanalyse – Gottesdienstordnung – Liturgische Bildung …………………… 12 Pfr. Magnus Koschig

Anregung zur Zielfindung im Bereich Diakonia …………………………………………15 Klaus Skalitz

Mit dem Rad Glauben erfahren – Ein Firmradkurs …………………………………. ...18 Eine Anregung von Kaplan Dr. Christof May

DIE PASTORALVEREINBARUNG Skizzierung der Erarbeitung und des Abschlusses im Gemeindeverbund der katholischen Gemeinden Badersleben / Huysburg / Schwanebeck

1. Grundlage und prinzipielle Vorgehensweise 1.1. Wer muss mit der Erarbeitung befasst werden? • Pastorale Mitarbeiter: Der GVL, die Kooperatoren, der Diakon, die Gemeindereferentin, die katechetische Mitarbeiterin • Gremien: PGR, Kirchenvorstände einschließlich Rendantin • Pfarrgemeinden über Gottesdienste, Gemeindeabende, Gruppen • Leiterin und Mitarbeiterinnen der katholischen Kindertagesstätte in Badersleben 1.2. Basis der Erarbeitung • Beschluss der Pfarrgemeinden über die Bildung eines Gemeindeverbundes • Ergebnisse der Klausurtagung der pastoralen Mitarbeiter • Errichtung einer Arbeitsgruppe bestehend aus den hauptamtlichen Mitarbeitern und Vertreter/innen des PGR. 1.3. Aufgabe der Arbeitsgruppe „Pastoralvereinbarung“: • Vorbereitung von geeigneten Treffen der Gemeinde, um möglichst viele Glieder in die Erarbeitung einzubeziehen. Auf der entscheidenden PGR-Sitzung wurde beschlossen, die Erarbeitung der Pastoralvereinbarung von „unten“ zu konzipieren. • Abstimmung der Ergebnisse aus diesen Voten mit den „Vorgaben“ der Bistumsleitung. • Erarbeitung von Textvorlagen als Grundlage für die Gespräche bzw. der Beschlussfassung. • Überprüfung der Termineinhaltung. 1.4. Aufgabe der Pastoralkonferenz (wöchentliche Konferenz aller pastoralen Mitarbeiter) • Erarbeitung einer gemeinsamen Zielsetzung • Absprache über die Veranstaltungen in der Gemeinde zum Thema • Rücklauf der Ergebnisse und ihre Sichtung 2. Der zeitliche Ablauf 2.1. Vorarbeiten im PGR Sie begannen schon im Verlauf des PZG durch die Beteiligung an der Erarbeitung der Beschlüsse der Bistumsversammlung. Außerdem wird bei der Übernahme der Pfarreien Badersleben (1998) und Schwanebeck (2004) eine Übersicht der Aktivitäten in den Gemeinden erarbeitet und zugleich die Schwachstellen der pastoralen Arbeit aufgezeigt. Exkurs: Bei der Wahl zum PGR (2004) haben die Gemeinden beschlossen, einen gemeinsamen PGR zu wählen, der sich in seiner Größe aus dem Proporz der Gemeindeglieder errechnet. So hatte Badersleben vier Mitglieder zu wählen, Huysburg und Schwanebeck jeweils zwei. Die gewählten Mitglieder bilden den Kern der Gemeinderäte in den Gemeinden vor Ort. Diese berufen weitere Mitglieder aus der Ortsgemeinde. So wird gewährleistet, dass die Arbeit des PGR durchlässig wird für die Probleme vor Ort und zugleich die Identität der Ortsgemeinden erhalten bzw. gestärkt wird.

2.2. Zeitlicher Ablauf PGR-Wahl Frühjahr 04

Ein PGR gemeinsam für alle drei Gemeinden mit Zustimmung aus Magdeburg

PGR Februar 05

PGR April 05

Bestandsaufnahme: Zahl der Gemeindemitglieder, Altersstruktur, Orte, Aktivitäten der einzelnen Gemeinden, bereits gemeinsame Gruppen und Aktivitäten… Gruppenarbeit im PGR: was ist uns jeweils in den einzelnen Gruppen wichtig? Bildung von Arbeitsgruppen Glaubensdienst Gottesdienst Glaubensseminare ab Herbst 05

LektorenSchulung Liturgiekreis

Nächstendienst Besuchsdienst zu Geburtstagen ab 70 J. in allen Orten ab Juni 05

übergemeindlich PGR September 05 Infos durch die Arbeitsgruppen; Fest für alle Ehrenamtlichen der drei Gemeinden (November 05) PGR Januar 06 Gremien beschließen Gemeindeverbund, Antrag an den Bischof Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der Pastoralvereinbarung bildet sich 1. Vorbereitung eines thematischen Gottesdienstes („Tropfengottesdienst“)1 zur Vorstellung der Problematik auf einer breiten Basis in Badersleben und Schwanebeck: • Info-Teil mit Visualisierung durch Plakatwände: vom PZG zur Pastoralvereinbarung – welchen Weg sind wir schon gegangen, wie geht es weiter? • Predigttext Hochzeit zu Kana. • Anspiel, Meditation: Was brauchen wir? Was soll uns verwandelt werden? Dabei wird die Gemeinde beteiligt durch die Möglichkeit, sich schriftlich auf vorgefertigten „Tropfen“ zu äußern. • Auswertung der Ergebnisse • Infos der Gemeinden an Plakatwänden und per Pfarrbrief • Arbeit damit in den Gruppen Frauen, Senioren, Jugend, Kinder (übergemeindlich) PGR 2. Weiterarbeit in der AG auf der Basis der Ergebnisse September 06 Erster Entwurf. Der Textvorschlag wird dabei in Untergruppen zu den einzelnen Themenkomplexen erarbeitet. In jeder Untergruppe ist ein pastoraler Mitarbeiter vertreten. Beratung des ersten Entwurfs. Oktober 06 Erstellung eines zweiten Entwurfs auf der Grundlage dieser Beratung und nach den Vorgaben des BOM. PGR / KV November 06 Einarbeitung weiterer Veränderungen 3. Abschließende Beratungen der Gremien und Beschluss mit Unterzeichnung Versand an das BOM mit der Bitte um Bestätigung

P. Petrus Henke OSB, Huysburg / Angelika Neumann, Badersleben

1

Vgl. S. 3 ff.

Arbeit an der Pastoralvereinbarung „Tropfengottesdienst“ (GV Badersleben / Huysburg /Schwanebeck)

1. Einführende Erklärungen In der Vorbereitung auf die Arbeit an der Pastoralvereinbarung fand bei uns im Gemeindeverbund ein Gottesdienst statt. Diesen Gottesdienst nannten wir „Tropfengottesdienst“, weil wir die Gottesdienstteilnehmer auf ausgeschnittene Tropfen schreiben ließen. Die Idee dazu haben wir dem Buch von Reinhard Körner „Die Zeit ist reif“ entnommen. Auf den Seiten 13/14 führt er einige sehr bedeutende Gedanken zu Joh 2, 1-12 „Hochzeit zu Kana aus. Er schreibt u.a.: „Füllt auch ihr die Krüge mit Wasser… Bringt ihm nicht nur feierliche Lieder und wohlformulierte Gebete, sondern eure ganze Not!...Sie füllten die Krüge bis zum Rand…Die voreinander und vor ihm ehrlich ausgesprochene Not kann, wie Wasser in Wein, „verwandelt“ werden in Jesu Gegenwart…“ •





• •

„Was wollen wir wandeln, wandeln lassen?“ … das war unsere zentrale Frage. Dazu haben wir zu Beginn des Gottesdienstes (siehe Moderation) in Kurzform den PZGProzess in Erinnerung gerufen, den momentanen Ist-Stand präsent gemacht und die demographischen Prognosen vorgestellt. Dadurch ist deutlich geworden, wohin die Entwicklung tendiert. Mit den Schülern hatte ich an diesem Wochenende am Regionalschülertag ebenfalls dazu gearbeitet und mit ihnen auf sehr groß ausgeschnittenen Tropfen die Frage bearbeitet: Was muss geschehen, dass in 10 Jahren auch in unserer Region noch lebendige Kirche zu erfahren ist? Diese Ideen haben sie auf den Tropfen dargestellt und im Gottesdienst auch erläutert. Davon ausgehend haben wir nach der Predigt, die natürlich zu diesem Thema passend war, Tropfen an alle ausgeteilt und die Gemeinde gebeten aufzuschreiben: Was bedarf einer Wandlung, damit die Kirche in unserer Region zukunftsfähig wird? Zur Gabenbereitung haben wir einen Tonkrug mit diesen Tropfen gefüllt und eine Weiterarbeit an den Ergebnissen in den verschiedenen Gruppen angekündigt. Zum Schluss des Gottesdienstes übergaben die Schüler Br. Petrus als Gemeindeverbundsleiter drei Rosen, die in den drei Hauptorten als gemeinsames Zeichen gepflanzt werden sollten.

Spätere Weiterarbeit: • Die Beiträge auf den Tropfen wurden anschließend thematisch geordnet und in den Kirchen veröffentlicht. • Außerdem beschäftigten sich die Gruppen damit, indem sie für sich eine Wichtigkeit der genannten Themen festlegten, ggf. noch ergänzten und konkret überlegten, welche Aspekte besonders für sie zutreffend und auch umsetzbar sind. • Dadurch bekam der PGR eine Trendabstimmung und nahm dieses als Grundlage für die Formulierung der Pastoralvereinbarung. Der Gottesdienst wurde in einem weiteren Ort eine Woche später gehalten; in der dritten Gemeinde gab es eine ausführliche Erklärung bei den Vermeldungen und auch dort hatten die Gläubigen die Möglichkeit, ihre Tropfen auszufüllen. Von diesem Gottesdienst war immer wieder die Rede bei allen Bemühungen um die Pastoralvereinbarung oder auch bei Planungen im Gemeindeverbundsgebiet. •

Für uns war er sehr gewinnbringend, da durch die Wahl, in einem Gottesdienst dieses Thema zu betrachten, eine sehr große Zahl beteiligt war (ca.2/3 der Anwesenden hatten etwas geschrieben).

Heidi Klimmasch, Badersleben

MODERATION ZUM GD „PASTORALVEREINBARUNG GEMEINDE „BAD HUYSBECK“ Zwei Sprecher/innen (gerade und kursiv) 1. So voll gestellt ist der Altarraum selten. Wir wollen mit Ihnen die Entwicklung in unseren Gemeinden in Wort- und Bild in Erinnerung rufen, also eine kleine Zeitreise unternehmen. Wir gehen 7 Jahre zurück. Wie war das hier in BDL? 2. Es kam damals einiges zusammen. Zu einem war Pfr. Schade 1998 nach Eilenburg versetzt worden und das hieß, dass hier am Ort kein Priester mehr wohnen würde. Dazu kam es, dass die Brüder von der Huysburg dem Bischof angeboten hatten, vermehrt in der Seelsorge tätig zu sein. Sie übernahmen also diese Aufgaben in unserem Badersleber Bereich. Durch die Entfernung, Erreichbarkeit und ihren Zeitaufwand musste manches verändert oder gestrichen werden. Es gab damals viele Ängste: „Wie soll das überhaupt gehen? Es geht alles den Bach runter …“ – war zu hören. Die Arbeit mit den Brüdern gestaltete sich besser als z. T. erwartet wurde. Z.B. hören wir verschiedene Predigten, weil jeder so seinen eigenen Stil hat. Auch brauchte ich mir keine Sorgen um Vertretungen machen, das regeln die Brüder selbst. Inzwischen kommt uns die Entfernung der 14 km gar nicht mehr lang vor und die Brüder sind zu verschiedenen Anlässen so oft hier, dass sich genug Gesprächsmöglichkeiten ergeben. 3. PZG – wie geht es weiter in Gemeinden und Bistum? Wie geht es weiter in BDL? Das gab uns bei den Gemeindeabenden die Möglichkeit, uns über unsere Situation zu äußern und Ideen für eine Zukunft katholischer Kirche auch in BDL zu entwickeln. Hier steht z.B. das geöffnete Fenster, damals DAS PZG-Symbol, insbesondere von der Idee des II. Vatikanischen Konzils her. Wir haben uns gleichsam geöffnet, um den Blick frei zu haben für die neuen Herausforderungen, die Gott uns wohl in dieser Zeit deutlich machen wollte. Hier ist auch ein Überblick von den damaligen Ideen. (Überschriften VORLESEN) Es haben sich damals viele in den Gruppen beteiligt. 4. 2002 kam Schwanebeck dazu, wie sieht die neue Gemeinde dadurch aus? Von unserem Denken her war Schwanebeck auch unendlich weit weg. Dazu gehen wir an diese Karte. Hier sind alle 17 Orte eingezeichnet, die am weitesten entfernt liegenden Orte sind Nienhagen und Dardesheim, ca. 50 km, und hier Pabstorf und Huy-Neinstedt, ca. 20 km. Im Bereich SWK sind es ca. 5000 Einwohner, davon 350 Katholiken. Der Huysburgbereich hat ca. 3200 Einwohner mit 307 Katholiken und in BDL-er Gebiet leben 4327 Menschen, davon 421 Katholiken. Doch in 10 Jahren wird sich das Bild sehr verändert haben. Die 65-100-jährigen bilden im Moment mehr als 1/3 der Gläubigen. Dagegen gesetzt bilden die bis 15 Jährigen nur 1/10. 5. Wie sieht das Zusammenwachsen inzwischen aus? Br. Wolfgang hatte die Jugend von der Huysburg und BDL inzwischen zu einer guten Gemeinschaft werden lassen, dahinein kamen einige Jugendliche aus dem SWK-Bereich und fühlten sich schnell dazugehörig. Meine Regionalschülertage, die ich im Herbst 1999 begann, weiteten sich in diese Richtung aus. Inzwischen gibt es jährlich ein Zeltwochenende auf dem tollen Wallfahrtsgelände.

Der Frauenkreis, ursprünglich auf der Huysburg ansässig, trifft sich nun immer in Schwanebeck, weil dort die meisten interessierten Frauen wohnen. Punktuell gelingt es uns inzwischen recht gut, die Kinder- Jugend und Seniorenarbeit im gesamten Gebiet zu verknüpfen. Die Kinder des Regionalschülertages sind ein Teil davon und haben sich (gestern) zu den gemeinsamen Aktivitäten Gedanken gemacht und etwas Typisches davon mitgebracht. RKW Bild Dreilützow (die Kinder bringen es nach vorn) RST T-Shirt DPSG Tuch Jugend WJT- Rucksack Frauenkreis B – Frauen in der Bibel PGR Pfarrbrief Senioren Stock EK-Unterricht EK Kerze Firmgruppe Bibel Ministranten Gewand Fronleichnam Bild -Monstranz Verschiedene Feste Blumenstrauß Wir haben einen gemeinsamen PGR seit 2004. Der hat überlegt, welche Dienste es gibt und welche wir brauchen werden. Hier kannst du es sehen. Wir merken immer wieder, dass es ohne das ehrenamtliche Engagement gar nicht gehen würde, zumal die Hauptamtlichen eigentlich alle auf Dekanats- oder Bistumsebene noch aktiv sind, denn auch dort sind es wenige, die mitarbeiten wollen oder können. 6. So sieht es also jetzt in dieser neuen Pfarrei aus. Wie geht es in Zukunft weiter? Das ist im Moment DIE große Frage. Wie es war, kann es nicht weitergehen. Wir müssen nach gangbaren Möglichkeiten suchen. Für unsere EINE Pfarrei ist es im Moment wichtig, eine sogenannte Pastoralvereinbarung zu entwickeln. (Zitat aus „Die Zeit ist reif“ von Pater Körner.) Seit dem PZG, über das wir zu Anfang redeten, hat sich die Kirche unseres Bistums dafür ausgesprochen – ich zitiere – „allen Menschen Anteil an der Hoffnung zu geben, die uns in Jesus Christus geschenkt ist.“ Wir bezeichnen es als „Kirche mit einer Mission, die einladend, offen und dialogbereit in die Zukunft geht.“ So steht es in den Dokumenten des PZG. Deshalb will die sog. Pastoralvereinbarung Ziele finden, die mittel- oder langfristig in der neuen Pfarrei erreicht werden sollen und können. Das bedeutet Veränderung, sowohl das Verabschieden von nicht mehr durchhaltbaren Aktivitäten als auch Chancen, mit Fantasie und Willen Neues zu probieren. Gibt es dazu schon Ideen? Ganz konkret werden wir im Laufe des Jahres in den verschiedenen Gruppen daran arbeiten und überlegen. Ich habe die Kinder beim Regionalschülertag mal gefragt, was sie unter Kirche in 10 Jahren verstehen würden, und sie hatten viele Ideen. Gestaltete Tropfen: - -u.a. mehr kindgemäße Gottesdienste - viel mit Jungen und Alten zusammen machen - weiter die Möglichkeit zum Religionsunterricht - mehr Regionalschülertage Wir werden auch gelegentlich wieder solche Gottesdienste zu gestalten, um viele Menschen zu informieren und zur Mitarbeit anzuregen.

Außerdem gibt es regelmäßig Informationen in den Pfarrbriefen. Vielleicht haben Sie sich gefragt, warum wir die markantesten Informationen auf Tropfen geschrieben haben. Wir hören gleich den Text von der Hochzeit in Kana. In unseren Überlegungen für diesen Gottesdienst haben wir gemerkt, dass es sowohl Frohes als auch Schweres gibt, womit wir die Krüge unserer EINEN Pfarrei füllen werden. Pater Körner hat es in diesem Buch so beschrieben: „Füllt auch ihr die Krüge mit Wasser. Bringt ihm nicht nur feierliche Lieder und wohl formulierte Gebete, sondern eure ganze Not und Sorge.“ (Tropfenaktion erklären für den meditativen Teil nach der Predigt) Ich glaube, dass die Schwelle zu der EINEN Pfarrei mit allem, was wir mitbringen, solch eines Wandelprozesses bedarf. Wenn wir darauf vertrauen, dass Jesus diesen Prozess begleitet, kann daraus etwas sozusagen wohl Schmeckendes für uns als Pfarrei und für die Mitmenschen in unseren Orten werden. Lassen Sie sich mit einladen, den Wandlungsprozess in uns und für die Kirche in eine Zukunft mit zu tragen und zu gestalten. Präsentationen und Material: - Fenster mit Bild - Zusammenstellung der PZG- Ideen - „Landkarte“ - Übersicht: Statistik, Einwohner und Katholiken Aktivitäten in den Gemeinden - Tisch für gemeinsame Aktionen mit den Symbolen - Übersicht: Dienste - Ideen der Kinder - Tontopf - Tropfen mit Arbeitsauftrag, Stifte - Stellwände, Pinnadeln - Schon vorformulierte Tropfen: 1. kein Pfarrer im Ort 2. PZG-Prozess 3. Pfarrgebiet – 17 Orte - Einwohner - Katholiken 4. Gemeinsame Gruppen 5. Pastoralvereinbarung; Wandlungsprozess innen und außen Heidi Klimmasch, Badersleben

Kinder- und Jugendarbeit in den Gemeindeverbünden Wie meine Erfahrung von über 6 Jahren zeigt, ist das gemeinsame Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen in Gemeindeverbünden eher eine der einfachen Aufgaben (übrigens ebenso die Seniorenarbeit).

Regionalschülertage – Ein mögliches Projekt für Kinderarbeit: Samstage oder Wochenenden mit Kindern Warum? • Den Glauben erlebbar machen, der im schulischen Religionsunterricht zu wenig Platz hat. • Gemeindekatechese ersetzen, wo es aus den verschiedensten Gründen nicht regelmäßig geht (z.B. Landgemeinden mit langen Anfahrtswegen; Stadtgemeinden mit vielen anderen Angeboten für Kinder, fehlende Hauptamtliche, die stetiges Treffen ermöglichen könnten…). Wie? • Möglichst breit gefächert Einladungen verteilen. • Persönlich von den Hauptamtlichen übergeben, so wirkt es gemeinde-verbundener. • Helferteam suchen, das einige Zeit kontinuierlich mitarbeiten kann (Vertrauen aufbauen). • alle Schulkinder von der 1. – 8. Klasse einladen (dadurch viele Facetten möglich). • vor allem die Erstkommunionkinder im Blick haben, um das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken • befreundete Nichtchristen mit einladen, da sie oft die interessantesten Fragen stellen und die „gläubigen“ Kinder zu Reden über ihren Glauben anregen. Was ? • Themen wählen, die im Kirchenjahreskreis oder für das Glaubensleben der Kinder interessant und relevant sind. • Thematisches Arbeiten mit Freizeit- und Bastelelementen. • Für alle Altersstufen entsprechend der Interessen Gruppenarbeiten anbieten. • Elemente der Gruppenarbeiten für den Sonntagsgottesdienst verwenden und so das Interesse an Gottesdiensten stärken oder wecken. • Treffen mit Ereignissen der Gemeinde verbinden (gemeinsame Fronleichnamsfeier). • Treffen mit den Helfern gemeinsam vorbereiten und deren Ideen auch ernst nehmen. • Ältere Kinder als Helfer für übersichtliche Aufgaben mit einbeziehen und den Dank und das Lob anschließend nicht vergessen. • Möglichst oft Übernachtung anbieten, da gerade das Zusammengehörigkeitsgefühl wachsen lässt und die Kinder dadurch auch am Sonntag zum Gottesdienst da sein können (ohne auf das Fahren der Eltern angewiesen zu sein). • gemeinsamen Schlusspunkt setzen mit Reflexion und Vorschau auf das nächste Treffen. Wie oft? • Da das Helferteam nicht zu sehr strapaziert werden sollte, empfehle ich (mindestens) ein Treffen im viertel Jahr. • Jubiläen, z.B. 10. Mal, gebührend mit Spaß und Spiel begehen. Chancen:

• • • • • • • •

Kinder merken, dass in den anderen Orten ebenfalls Katholiken sind. Kinder sehen Schulkameraden wieder, von denen sie in der Schule nicht ahnten, dass sie auch zur Pfarrei gehören. Kinder lernen die anderen Orte und Pfarreien des Gemeindeverbundes kennen, wenn die Schülertage regelmäßig die Örtlichkeiten wechseln. Sie üben die gewisse Praxis des Gottesdienstes ein, die sie nicht mehr selbstverständlich durch die Eltern lernen. Sie entwickeln keine Scheu vor dem Raum der Kirche. Sie finden Nährboden für den Empfang der Sakramente. Sie ziehen durch die „Aufführungen“ in den Gottesdiensten z.T. auch ihre Eltern mit Nichtchristen erspüren und erleben die Glaubensatmosphäre und die angebotenen Hilfen für ihr Leben

Heidi Klimmasch

Beispiel für die Vorbereitung eines Regionalschülertages

EINLADUNG ZUM REGIONALSCHÜLERTAG!

27.

Liebe Schülerinnen und Schüler der 1.-8. Klasse!!! Einsam – Zweisam – Gemeinsam Das wird das Thema an unserem Schülertag sein. Wir alle machen die Erfahrung, dass wir als Christen eine Ausnahme sind. Viele, fast alle unserer Klassenkameraden, Nachbarn... sind keine Christen. Damit wir nicht vereinsamen mit unserem Glauben, ist es wichtig, dass wir uns zusammen treffen und gemeinsam etwas für unseren Glauben tun. Auch die Gemeinden sind dabei, sich neu zusammen zu schließen, damit sie auch weiter existieren können. Ihr Kinder habt oft Ideen, auf die die Erwachsenen nicht kommen. Wir wollen gemeinsam solche Ideen sammeln, damit die Kinder und Jugendlichen nach euch ebenfalls noch Gemeinden und vielleicht solche Schülertage erleben können. Wir treffen uns am 25.3.2006 von 10-16 Uhr in Badersleben. Die Kosten für den Tag betragen wieder 2.50 €. Bitte fragt zu Haus, ob ihr am Sonntag auch in Badersleben zum Gottesdienst da seid, damit wir von unseren gefundenen Ideen der Gemeinde erzählen können.

Bitte meldet euch bei mir an. Danke. Bis dahin grüße ich euch. Anmeldung an: Heidi Klimmasch – 039422/60514 oder 0163/3912509 [email protected] Ablauf 10.00

Ankommen

Annett

TN-Liste, Stifte

10.15-12.00

Thema: Wasser, Erneuerung Leben, Neues (nach Kett) (Trier 2006)

12.30

Mittag

13.30

Info über GV, Gemeinsamkeiten Vorb. f. GD Alle

Heidi alle

Kett-Material,... Glasgefäß, Krug Suppe, Brot, Obst Tropfen, Schautafeln Stifte, Material f. Gestaltg.

Perikope: Hochzeit zu Kana 14.30

Workshops 1. Osterkerzen 2. kl Tropfen schneiden 3. Waffeln backen

Anne Annett Michaela

15.00

Üben in der Kirche für GD

alle

gestaltete Tropfen Flipchart mit Papier, Pinnadeln, Kleber

15.30

Kaffee

alle

Kekse, Waffeln, Tee, Kaffee, Geschirr

Material:1. Runde

Gitarre, Liederhefte Schale, Krug, blaues Tuch, Wasserbilder, Glaskieselsteine, Material i.A., CD, Player, Verl.schnur, Bibel (Hochzeit in Kana)

2. Runde

Kett-

Gitarre, Liederhefte Info, gemeinsame Gruppen in BAD HUYSBECK, dafür Symbole Suchen, Wassertropfen von A4-Karton 3-Gruppen: Kana-Wandlung-Wandelprozess in der Kirche-Ideen und Vorstellungen von der Kirche der Zukunft, ca. in 10 Jahren. CD-Wasser -Natur- Musik, Stifte, Zeitungen ???, Klebestifte

Workshops: 1. Haushaltskerzen, Wachs, Eddings 2. blaues Papier, Kopiervorlagen, Scheren 4. Backzutaten, Waffeleisen, Verlängerungsschnur, Puderzucker oder Marmelade Für den Gottesdienst: Stellwände mit Gemeindeinfos Tisch für Symbole Steintopf, gestaltete Tropfen Liederzettel Ausgeschnittene Tropfen für die Gemeinde, viele Stifte und Kulis 3 Rosen für die 3 Pfarrorte

DIE BEDEUTUNG DER LITURGIE IN UNSEREN GEMEINDEN – EINE SITUATIONSANALYSE Wenn es um den Bereich der Liturgie geht, besteht die Gefahr, dass die Gemeinden in ihrem Denken fixiert sind auf die Festlegung und/oder Beibehaltung von Gottesdienstzeiten. Die folgenden Anregungen sollen helfen, diese Engführung zu überwinden. Alle Aufgaben sind für Treffen des Gemeindeverbundsrates gedacht, können aber auch in den Einzelgemeinden als Vorbereitung auf die Erarbeitung einer Pastoralvereinbarung realisiert werden. Um im Gemeindeverbund dem Vollzug der Liturgie hohe Beachtung zu schenken, gilt es die Stärken und Schwächen der Liturgie in den einzelnen Gemeinden wahrzunehmen. 1. Die Vielfalt oder den Mangel an liturgischen Formen wahrnehmen Aufgabe: Die einzelnen Gemeinden werden gebeten, an Hand der Gottesdienstordnung des letzten Vierteljahres aufzulisten, welche Gottesdienstformen es gegeben hat: - Anzahl der Eucharistiefeiern - Anzahl der Stationsgottesdienste - Anzahl der Wort-Gottes-Feiern am Sonntag - Anzahl der Tagzeitliturgien - Anzahl und Art sonstiger liturgischer Feiern Zur Begriffsbestimmung sei auf den Beschluss des PZG: Das Leben feiern. Liturgie im Bistum Magdeburg, in: Um Gottes und der Menschen willen – den Aufbruch wagen. Dokumentation des PZG, S. 78 ff verwiesen. An Hand dieser Auflistung empfiehlt sich ein Gespräch zu folgenden Fragen: - Welche Bedeutung hat die Eucharistiefeier in unseren Gemeinden? - Welche Formen anderer liturgischer Feiern kennen wir und welche Formen kennen wir nicht? - Welche Chancen sehen wir in einer Vielfalt von liturgischen Feiern? - Was müssen wir tun, um die Vielfalt von gottesdienstlichen Formen wieder in den Blick aller zu rücken? 2. Die Menschen außerhalb der Kirche in den Blick nehmen Aufgabe: - Reden Sie in Kleingruppen über Erfahrungen, die Sie mit den Menschen außerhalb der Kirche in gottesdienstlichen Feiern gemacht haben. (z.B. bei Beerdigungen, (Goldenen) Hochzeiten, Weihnachten…) - Wie wirken unsere Sonntagsgottesdienste auf Außenstehende? - An welchen Feiern nehmen Außenstehende teil und wie reagieren wir in der Feier darauf? - Welche Stärken und welche Schwächen erkennen Sie im Blick auf das Ansprechen von Außenstehenden in unseren liturgischen Feiern? In einer Podiumsrunde werden die Ergebnisse der Kleingruppen zusammen getragen und gemeinsam wird nach ersten Konsequenzen gesucht. (verwiesen sei auf 5.4., 5.5. des PZG Beschlusses „Das Leben feiern“)

Die Erarbeitung einer neuen Gottesdienstordnung für den Gemeindeverbund

Die Pastoralvereinbarung muss den Gemeinden eine langfristige Sicherheit geben, was die liturgischen Feiern anbelangt. Um nicht über Zeiten zu streiten, sollte als erstes eine Kriterienliste erstellt werden, nach der dann die neue Ordnung erstellt wird. Diese Aufgabe sollte zunächst in den einzelnen Gemeinden des Verbundes gelöst werden, ehe Sie sich dann im Gemeindeverbundsrat auf einen gemeinsamen Kriterienkatalog einigen. Aufgabe: Welche Kriterien soll die neue Gottesdienstordnung erfüllen? Was ist uns wichtig? Was dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren? Der folgende Kriterienkatalog wurde in einem Gemeindeverbund erstellt: Kriterien für die Erstellung einer neuen Gottesdienstordnung ► Jede liturgiefähige Gemeinde hat das Recht auf einen sonntäglichen Gottesdienst ► Ein Priester sollte im Normalfall nicht mehr als 3 Messen am Wochenende feiern ► Auch für größere Gemeinden ist es zumutbar, dass es einmal im Monat am Sonntag eine Wort-Gottes-Feier gibt ► Auf die Beteiligten ist bei den Gottesdienstzeiten Rücksicht zu nehmen: -

jüngere Gottesdienstgemeinden eher ein späterer Termin

-

ältere Gottesdienstgemeinden eher ein früherer Termin

► In kleineren Gemeinden ist ein häufigerer Wechsel zwischen Eucharistiefeier und Wort-Gottes-Feier vertretbar ► Für jede der Gemeinden muss es einen verlässlichen Ansprechpartner geben ► An den hohen Feiertagen sind Schwerpunkte zu bilden ► Die Ökumene darf nicht vernachlässigt werden; d.h.: es darf nicht zur Norm werden, dass ökumenische Gottesdienste ohne Priester oder Diakon stattfinden ► Die Vorabendgottesdienste sind als Module einzusetzen ► Die Zeiten zwischen den Gottesdiensten sollten nicht zu knapp bemessen sein ► Wenn Kapazitäten durch Priester vorhanden sind, sollte es am Sonntag keine Wort-Gottes-Feier geben ► Die neue Gottesdienstordnung sollte mittel- bis langfristige Geltung haben ► In den einzelnen Gemeinden sollte es eine größere Vielfalt von gottesdienstlichen Feiern geben ► Die Gemeinden müssen stärker Verantwortung für die Feier der Liturgie und die liturgische Bildung übernehmen

Liturgische Bildung in den Gemeinden

Die Liturgie ist ein Ort der Lebensäußerung der Menschen, die sie mitfeiern. Wir nehmen wahr: - die Stärke eines Symbol- und Ritenreichtums im Gottesdienst; - die Schwäche, dass der Mitvollzug etlicher liturgischer Symbolhandlungen und Riten nicht mehr gelingt; - die Schwäche, dass die Gebetssprache im Gottesdienst der heutigen Rede von Gott und vom Menschen in seiner persönlichen Lebenssituation nicht mehr gerecht wird. Aufgrund dieser Analyse des PZG gilt es, die liturgische Bildung in unseren Gemeinden zu verstärken. Folgende Möglichkeiten bieten sich an: 1. Fastenpredigten zum Thema liturgische Symbolhandlungen und Riten 2. Soweit noch nicht vorhanden: Bildung eines Liturgiekreises – Für die Arbeit des Liturgiekreises bzw. des Sachausschusses Liturgie sind folgende Publikationen des Deutschen Liturgischen Institutes hilfreich: a) Der Sachausschuss Liturgie und seine Aufgaben b) Wort-Gottes-Feiern am Sonntag (Erfahrungen und Anregungen) c) Mit der Not der Welt vor Gott (Wie werden Fürbitten vorbereitet) 3. Erarbeitung einer Wort-Gottes-Feier mit allen dazugehörigen Liedern und Texten Diese thematische Wort-Gottes-Feier kann dann in den Gemeinden in der Sakristei hinterlegt werden, damit es eine Möglichkeit gibt, miteinander Liturgie zu feiern, wenn plötzlich kein Geistlicher da ist, der die Eucharistie feiert.

Pfr. Magnus Koschig, Halle Hl. Kreuz

ANREGUNGEN ZUR ZIELFINDUNG IM BEREICH DIAKONIA Im PZG-Dokument „Dem Leben dienen – Diakonia im Bistum Magdeburg“ wird als erster Schwerpunkt der zukünftigen Pastoral die „Nachhaltige Verstärkung des diakonischen und solidarischen Handelns in den Gemeinden benannt. In den meisten Gemeinden und bei vielen Gemeindeleitern wird diese Neuorientierung wenn nicht gleich Widerstände („Was sollen wir denn noch alles machen?“) so doch zumindest Relativierungen („Wir müssen unsere wenigen Kräfte auf seelsorgliche Aktivitäten konzentrieren.“) bzw. Verunsicherungen ((„Was ist denn damit gemeint?“) auslösen. Selbst eine wohlwollende Betrachtung dieser pastoralen Orientierung wird entweder ein schlechtes Gewissen oder eine gewisse Ratlosigkeit bewirken, nach dem Motto: „Ja, man müsste, aber ...“. Das PZG-Dokument greift diese möglichen Reaktionen auf, indem als zweiter Schwerpunkt das „Einfordern der Dienstleistung verbandlicher Caritas für die gemeindliche Diakonie“ benannt wird. Hiermit soll deutlich werden, dass zwar die Pfarrgemeinde erste und wichtigste Trägerin des Grundvollzugs „Diakonia“ ist, sie aber damit nicht allein gelassen wird, sondern ähnlich wie in den Grundvollzügen „Martyria“ und „Liturgia“ durch besondere Beauftragungen und Berufun-gen begleitet werden sollte. So könnte bei der Entwicklung einer Pastoralvereinbarung im Gemeindeverbund für den Bereich der Diakonia neben den eigenen Aktivitäten und Ideen immer auch die subsidiäre Unterstützung durch den Bereich der beruflichen Caritas als Ressource mit einbezogen werden. Speziell beauftragt mit der Unterstützung und Begleitung der gemeindlichen Diakonie sind die Dekanatssozialarbeiter des Caritasverbandes. Es kann sinnvoll wein, diese Beauftragten bei entsprechenden Arbeitsschritten für die Entwicklung einer Pastoralvereinbarung einzu-beziehen. Die Namen und Adressen für das jeweilige Dekanat stehen im Schematismus. Folgende Schrittfolge zur Entwicklung von Zielen und Umsetzungsideen ist denkbar: 1. Situationsanalyse Mögliche Startfragen: - Welche diakonischen Aktivitäten gibt es in den Gemeinden? - Welche Einrichtungen und Dienste der beruflichen Caritas (Caritasverband, caritative Orden, caritative Gesellschaften und Werke) gibt es im Territorium des Gemeindever-bunds bzw. in räumlicher Nähe (Dekanat)? Mögliche Methodik: - Erstellen einer „Landkarte“ diakonischer Aktivitäten in den Gemeinden bzw. Diensten und Einrichtungen der beruflichen Caritas. Dazu könnte die „Landkarte“ des Gemeindeverbunds mit Hilfe einer DiaProjektion extrem vergrößert werden und entsprechende Standorte mit Hilfe einer geeigneten Symbolik (z.B. Farbpunkte) beschrieben werden. Arbeitsform: - Arbeit in zwei Teilgruppen ist sinnvoll, aber auch Arbeit in der Großgruppe ist bei entsprechender Vorbereitung („Landkarte“) möglich. Benötigte Materialien: „DiaLandkarte“, Dia-Projektor, große Zeichenblätter (mind. 1m x 0,75 m) dicke Filzstifte, farbige Klebepunkte Mögliche Folgefragen:

-

Welche Zusammenarbeit zwischen gemeindlicher Diakonie und beruflicher Caritas gibt es? (optional: Wie wird die Qualität der Zusammenarbeit eingeschätzt?)

Die Visualisierung der Antworten ist nach folgendem Schema möglich: Art der diakonischen Zusammenarbeit

Informations- Einzelhilfe in Finanzierungsaustausch Notsituationen hilfe .....

X

Besuchsdienst

Straßensammlung

Keine Zusammenarbeit

X (2)

Betreuung von Migranten

X (6)

X (3)

(Qualitätsangabe kann in Noten von 1 ... 6 (Zensuren) erfolgen.)

2. Entwicklung von Zielen Bei Neustart der Beratung nach längerer Pause ist ein Einstieg mit Bibelarbeit zu Lk 10, 25-37 (Beispiel vom barmherzigen Samariter, besonders 10, 34-37) sinnvoll. Nachhaltige Hilfeleistung braucht sowohl personale Zuwendung als auch berufliche Dienstleistung. Vor der Weiterarbeit ist es eventuell nötig, den Unterschied zwischen Zielen und Aufgaben (Einzelaktivitäten) zu klären (mögliche Quellen: Online-Verwaltungslexikon olev.de, Version 1.15). Gegebenenfalls könnten Ziele durch Benennung von konkreten Aktivitäten „griffiger“ werden. Mögliche Methodik: - Auswahlverfahren unter mehreren angebotenen Möglichkeiten. Arbeitsform:

Einzelarbeit; jeder Teilnehmer erhält eine Liste mit ca. 10 Zielvorschlägen, aus denen er 3 (oder 5) auswählen soll. Benötigte Materialien: - vorbereitete Liste, Schreibgeräte (für Auswertung im Plenum); evtl OverheadProjektor, Flip-Chart, Beamer + Laptop) -

Für die vorzubereitende Liste hier einige Beispiele zur Anregung: Der Erfahrungsaustausch zwischen den Besuchsdiensten der einzelnen Gemeinden wird planmäßig und strukturiert betrieben. Die diakonalen Aktivitäten sollen vorzugsweise die sozialen Notlagen der Gemeindemitglieder bewältigen helfen. - Das soziale Engagement der Pfarrgemeinden wird verstärkt in ökumenischer Gemeinsamkeit realisiert. - Es gibt regelmäßige und verbindliche Kontakte mit den hauptamtlichen Mitarbeitern des Caritasverbandes. - Katholische soziale Einrichtungen auf dem Gebiet des Gemeindeverbundes werden in das Gemeindeleben einbezogen. - Diakonische Aktivitäten werden gezielt für den missionarischen Auftrag der Kirche genutzt. - Schwerpunkt dieses diakonalen Handelns im Gemeindeverbund ist die Integration von ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. - … 3. Beschreibung und Bewertung der vorhandenen Ressourcen Dieser Punkt muss nicht zwingend für die Entwicklung von Zielen in einer Pastoralvereinbarung bearbeitet werden. Die Benennung dieser Aufgabe im Rahmen einer evtl. Gemeindeverbundsversammlung an dritter Stelle sollte eher dazu dienen, die Betrachtung der vorhandenen Ressourcen aus der Zielfindungsphase heraus zu halten, da ansonsten die Gefahr besteht, dass sich die Akteure vorschnell in der eigenen Kreativität beschränken. Selbstverständlich ist für die Entwicklung von konkreten Aufgaben und deren Umsetzung die Beschreibung und Bewertung der vorhandenen Ressourcen unerlässlich. Dabei ist bei der Bewertung der vorhandenen Ressourcen auch zu prüfen, inwieweit zusätzliche Hilfsquellen (gerade in der beruflichen Caritas) noch erschlossen werden können, wenn das für die Zielerreichung notwendig ist. Auf eine weitere methodische Entfaltung wird an dieser Stelle verzichtet, um den eigenen Ideen der Akteure vor Ort Raum zu lassen. Klaus Skalitz, Caritasverband für das Bistum Magdeburg e.V.

MIT DEM RAD GLAUBEN ERFAHREN - FIRMRADKURS „Eine Radtour mit Folgen“. Unter dieser Überschrift stand ein Artikel im Tag des Herrn (Michael Dorndorf, 19.11.06). Es wurde hier von Kaplan Dr. Christof May aus Wiesbaden berichtet, der eine „andere Art von Firmkurs“ konzipiert und durchgeführt hat. Mit 23 Firmlingen war er eine Woche lang mit dem Fahrrad unterwegs. In diese Tour war eine Katechese integriert. “Dafür bot sich als geistig-geistliche Klammer der Schöpfungsbericht, zu dem an jedem Morgen ein ‚Anfangsimpuls’ gegeben wurde. Anschließend behandelte May mit den jungen Leuten an jedem der sieben Tage eines der sieben Sakramente; den Abend beschloss eine ‚ausgedehnte Eucharistiefeier’.“ Das Konzept knüpft an der postmodernen Befindlichkeit des Menschen an, der ständig unterwegs ist – ohne darin zielgerichtet zu sein. Auf diesem Boden gestalte sich – so die Erfahrung von Kaplan May – der bisher übliche Firmkurs mit einer Stunde Unterricht pro Woche immer schwieriger. Ein Kompaktkurs bietet hingegen ganz neue Möglichkeiten. Das „postmoderne Vagabundieren“ könne durch zielgerichtetes Pilgern in eine sinnvolle Mobilität verwandelt werden: „beharrlich ein Ziel verfolgen, Sinn suchen und finden.“ Das Projekt „Mit dem Rad Glauben erfahren – Firmradkurs“ wurde vom Bonifatiuswerk der Deutschen Katholiken anlässlich des Diaspora-Sonntags mit einem zweiten Preis als Anerkennung für missionarisches Handeln in Deutschland gewürdigt.

Buchtipp: Christof May, Mit dem Rad Glauben erfahren – Firmradkurs, Pro Business-book–ondemand-Verlag. ISBN 3 – 939533-43-2; 19,80 Euro. Das Buch enthält praktische und didaktische Hinweise einschließlich der Katechese.