ARBEITSGRUPPE SONNENUHREN

ARBEITSGRUPPE SONNENUHREN im Österreichischen Astronomischen Verein Gnomonicae Societas Austriaca (GSA) Dezember 2009 Rundschreiben Nr. 38 Als der ...
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ARBEITSGRUPPE SONNENUHREN im Österreichischen Astronomischen Verein Gnomonicae Societas Austriaca (GSA)

Dezember 2009

Rundschreiben Nr. 38

Als der Habsburger Erzherzog Ferdinand II. von Tirol und seine heimlich angetraute Ehefrau, die Augsburger Bürgertochter Philippine Welser, im 16. Jahrhundert auf Schloss Ambras nahe der Stadt Innsbruck weilten, werden sie wohl öfter in der Schlosskapelle auf die Glassonnenuhr geblickt und die Zeit abgelesen haben. Heute befindet sich die Uhr in Wien im Österreichischen Museum für angewandte Kunst (MAK), Stubenring 5, 1010 Wien. Sie ist die einzige historische Glassonnenuhr in Österreich. Siehe die Beschreibung auf Seite 3 Foto: © MAK/Georg Mayer

Inhaltsverzeichnis:













Editorial, Begrüßung, Termine Die Glassonnenuhr vom Schloß Ambras, K. Schwarzinger Sonnenuhren mit islamischer Gebetsanzeige, K. Göller Hohlkugelsonnenuhr von H. Schmeisser, I. Fabian Turin und das Piemont - Kunst und Kultur im Bogen der Westalpen. P. Husty Zum Nachdenken, F. Vrabec Literatur, Kataloge Die Teilnehmer an der Sonnenuhrentagung in Friedersbach im Waldviertel in N.Ö.

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Impressum:

Medieninhaber: Österreichischer Astronomischer Verein, Arbeitsgruppe Sonnenuhren Leiter: Peter Husty, Bayernstraße 8b, 5411 Oberalm Tel. +43 (0)6245/73304 E-Mail: [email protected] Redaktionsteam: Klaus Göller, Walter Hofmann, Erich Imrek, Karl Schwarzinger, Helmut Sonderegger Layout: Heinrich Stocker Redaktionsadresse: Klaus Göller, Degengasse 70-4-8,1160 Wien Tel.: +43 (0)1 480 21 41 E-Mail: [email protected] Bankverbindung: Sparkasse Feldkirch, Bankleitzahl: 20604 Kontonummer: 0300-002771 Für Überweisungen aus dem Ausland: BIC: SPFKAT2B IBAN: AT552060400300002771

Liebe Sonnenuhrenfreunde! Dunkle, trübe sowie schnee- und regenreiche Wintertage schränken die Betrachtung von Sonnenuhren ein, die Erinnerungen an den letzten Sommer bleiben uns. Eine solche ist mein Beitrag über eine Reise im April nach Italien: Für das Salzburg Museum habe ich eine Fahrt ins Piemont organisiert und dabei auch einige Sonnenuhren entdeckt, die ich in einem Beitrag in diesem Rundschreiben vorstellen möchte. Eine andere das Herz erwärmende Erinnerung ist jene an den traumhaften Frühherbsttag im Waldviertel und in der Wachau bei der Exkursion der diesjährigen Sonnenuhrtagung: Johann Jindra und seine Frau Marianne haben nicht nur die Tagungsorganisation übernommen, sondern auch prachtvolles Wetter bestellt und mit einem reichen Kulturprogramm für alle Sinne gesorgt. Das Treffen in Friedersbach nahe Zwettl war für alle Teilnehmer eine Freude und ein Gewinn. Bei der Tagung konnten neben Prof. Hermann Mucke vom österreichischen astronomischen Verein (Wien) auch Prof. Woody Sullivan (USA) und Dr. Karl Hofbauer (Schweiz) als besondere Vortragsgäste, gemeinsam mit den anderen Referenten, begrüßt werden. Die Vortragenden boten ein interessantes, abwechslungsreiches Programm. Es gab auch ein schönes Alternativprogramm, unter anderem mit einem Besuch der Fa. Sonnentor und des Waldviertler Mohnhofes. Am Abend wurde vor allem die Exkursionsroute für den Samstag vorgestellt. Am Samstag verflogen die Morgennebel schnell und das Waldviertel zeigte sich von seiner schönsten Seite. Die Fahrt führte über Horn, durchs Kamptal und die Wachau nach Artstetten, wo die Gruppe am Nachmittag im dortigen Schloss durch einen Sohn der Fürstin Anita v. Hohenberg empfangen und be-

Rundschreiben 38 / 2009 wirtet wurde. Es diente als Familiensitz des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Gemahlin, Sophie Herzogin von Hohenberg, die beide in Sarajevo 1914 einem Attentat zum Opfer fielen und in diesem Schloss bestattet wurden. Anlass für diesen Besuch war die Enthüllung einer restaurierten Horizontalsonnenuhr, die dem Schlosspark einen besonderen Glanzpunkt aufsetzt. Der Tag klang nach der Besichtigung der Whisky-Erlebniswelt im Waldviertler Roggenhof (in Roggenreith) in Friedersbach aus. Als Post-Conference-Programm waren die Teilnehmer noch zu einer Führung mit Franz Vrabec ins Freiluftplanetarium nach Wien oder zum Besuch des Sonnenuhrhauses der Familie Jindra in Weiten eingeladen. Helmut Sonderegger fügt dankenswerterweise das Programm, die Referate und Fotos wieder zu einer Tagungs-CD zusammen, die auch noch bestellt werden kann (Kosten € 10.- für Mitglieder, € 15.- für Nichtmitglieder). Bestellungen bitte direkt an Helmut Sonderegger [email protected] unter gleichzeitiger Überweisung des Betrages auf das Konto: Astro Verein, KATALOG SONNENUHREN, bei der Sparkasse der Stadt Feldkirch: Kontonummer 0300-002771, Bankleitzahl 20604, IBAN: AT552060400300002771, BIC: SPFKAT2B. Mit großer Freude können wir als neue Mitglieder der GSA begrüßen: Brigitte Jacobs, D-64846 Groß Zimmern Peter Lindner, D-02977 Hoyerswerda Siegfried Wetzl, CH-3400 Burgdorf Wir heißen sie in unserer Runde herzlich willkommen und wünschen ihnen viele schöne Stunden in unserem Kreis und mit Sonnenuhren.

Termin: Für das Jahr 2010 ist die Tagung in der benachbarten Schweiz geplant: Sylvester Fluetsch und Michael Sochin (unterstützt von Helmut Sonderegger) laden vom 17. bis 18. September ins Engadin/Schweiz nach Zernez ein und haben mit einer Vorschau bei der diesjährigen Tagung die Neugier geweckt. E-Mail: [email protected] Ich freue mich, wenn ich auch 2010 möglichst viele von Ihnen in der Schweiz treffen werde.

Das Redaktionsteam und ich wünschen Ihnen allen schöne Festtage und viele sonnige Stunden im neuen Jahr. Peter Husty Homepages: Karl Schwarzinger http://members.aon.at/sundials/ Helmut Sonderegger http://web.utanet.at/sondereh/

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Die Glassonnenuhr vom Schloss Ambras Karl Schwarzinger

Glas- oder Fenstersonnenuhren zählen zu den kostDas Zifferblatt dieser Fenstersonnenuhren wurde barsten Exemplaren unter den Sonnenuhren. Nemit Schmelzfarben auf Glas gemalt oder aus farben ihrem kunsthistorischen Wert als Glasgemälbigen Glasstücken als Mosaik zusammengefügt. de gibt die Gestaltung ihrer Zifferblätter Einblick in Wegen der Zerbrechlichkeit der Glassonnenuhren die Geschichte der Zeitmessung. Jede Scheibe ist sind nur wenige erhalten geblieben. Die meisten ein Meisterwerk und von ihnen befinden kündet vom Geist sich in Museen. Die der Zeit, in der sie heute noch etwa 40 geschaffen wurde. vorhandenen histoDie Leuchtkraft des rischen Glassonnenfarbigen Glases eruhren stammen aus höht zudem die Wirdem 17. Jahrhunkung des Zeigerdert. Davon befinschattenspieles bei den sich rund zwei einflutendem Licht. Drittel in England. Zu Beginn des 14. Etliche werden in Jahrhunderts beMuseen aufbewahrt. gannen die RäderHans Behrendt, Bauhren ihren Siegesdenweiler (†), hat zug in Europa. Die in den Schriften der erste Räderuhr mit Freunde alter Uhren Schlagwerk von St. [3, 4, 5] mehrere ArStephan in Wien ist tikel über historische vor 1380 entstanGlassonnenuhren den. Es dauerte verfasst. Nur wenige mehr als 100 JahGlassonnenuhren re, bis die meisten befinden sich noch Kirchen über eine an ihrem ursprüngRäderuhr verfügten. lichen Platz, wie z.B. Damit hatten aber die Glassonnendie Sonnenuhren uhr an einem Fensnoch nicht ausgeter im Rathaussaal dient. Man benötigte von Ulm aus 1540 sie jetzt zur Kontrol(Abb.1) [3]. le der Räderuhren. Bei der Konstruktion Taschenuhren konneiner Fenstersonten sich nur vermönenuhr wird die Degende Leute leisten. klination des FensMan behalf sich daters, in welches die her auf Reisen vielUhr eingebaut werfach mit tragbaren Abb.1: Glassonnenuhr Rathaus Ulm den soll, bestimmt. Foto: K. Schwarzinger Das Zifferblatt der Sonnenuhren. Das war auch die GeSonnenuhr wird burtsstunde der Glassonnenuhren. Findige Leute nach diesen Daten gezeichnet und die Zeichnung behalfen sich damit, die Stundenlinien einer Sonauf das Glas übertragen. Beim Einbau der gläsernenuhr auf Ölpapier aufzutragen, dieses „Zifferblatt“ nen Sonnenuhr in das Fenster befindet sich im Inauf der Fensterscheibe zu befestigen und draußen nern das Spiegelbild des Zifferblattes. Besonders am Rahmen den Schattenwerfer anzubringen. Auch schwierig ist die Befestigung des Polstabes auf der ritzte man die Linien einfach in das Fensterglas ein, Glasscheibe. In der Regel wird die Glasscheibe am so dass sich vom Zimmer aus der Lauf der Sonne Ansatzpunkt des Stabes durchbohrt. Der Benedikverfolgen und die Zeit ablesen ließ. tinerpater Veit Bild (1481-1521) [1] aus Augsburg, der Glassonnenuhren herstellte, schrieb an einen Mit dem Aufblühen der Kabinettglasmalerei im 16. Freund, er möge beten, dass die Durchbohrung des Jahrhundert führten die gestalterischen MöglichGlases glücklich vonstatten gehe. keiten sehr schnell zu besonderen Kunstwerken.

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Schloss Ambras und die Glassonnenuhr. Das Renaissanceschloß Ambras, eines der Wahrzeichen von Innsbruck, wurde in seiner heutigen Form von Erzherzog Ferdinand II. (1529 – 1595) umgebaut. Der Erzherzog wurde durch das Testament seines Vaters, Kaiser Ferdinand I., 1563 zum Landesfürsten von Tirol bestimmt. Im selben Jahr erwarb er Ambras und überschrieb es ein Jahr später seiner heimlich angetrauten Frau, der Augsburger Bürgertochter Philippine Welser. In diesem Schloss befand sich ursprünglich die Glassonnenuhr, über die ich berichten Abb. 2: Schloss Ambras möchte. Nach dem auf der Glasscheibe angegebenem Datum – MDL – wurde sie 1550 geschaffen, also bevor Erzherzog Ferdinand II. Eigentümer des Schosses wurde. Es wird angenommen, dass die Vorbesitzer von Ambras, die Familie Schurf, die Sonnenuhr anfertigen ließen. Man konnte sie ja nur für ein bestimmtes Fenster anfertigen. Es gibt heute keine Aufzeichnungen mehr, wer der Künstler war und wo sie hergestellt wurde. Die Inschrift lässt wegen ihrer mundartlichen Eigenart der Wörter auf eine schwäbische Herkunft schließen. Die Glassonnenuhr kam in der Folge in die berühmte Kunstsammlung des Erzherzog Ferdinand II. 1805/06, als die Sammlung nach der Niederlage Österreichs gegen das Kaiserreich Frankreich in extreme Gefahr geriet, wurde sie nach Wien in Sicherheit gebracht und landete im Kunsthistorischen Mu-

seum. 1935/36 kam die Sonnenuhr schließlich ins Museum für angewandte Kunst. Harro H. Kühnelt hat in seiner Studie über die Ambraser Glassonnenuhr [2] Überlegungen angestellt, wo sich die Sonnenuhr am Schloss Ambras (Abb. 2) befunden haben könnte. Als erstes ermittelte er die Deklination der Zifferblattebene, für welche die Sonnenuhr berechnet wurde. Auf dem Zifferblatt lässt sich der Substilarwinkel α, der Winkel zwischen der Vertikalen durch den Ansatzpunkt des Polstabes (Schnittpunkt aller Stundengeraden) Foto: K. Schwarzinger und der Substilaren (senkrecht zur Geraden für die Tag- und Nachtgleiche), bestimmen. α beträgt 15°, die geographische Breite φ des Schlosses Ambras beträgt 47,23°. Aus der Formel: sin d = tan φ . tan α läßt sich schließlich die Deklination der Zifferblattebene d errechnen. sin d = tan 47,23° . tan 15° = 1,081 . 0,268 = 0,290 d = 16,84° ≈ 17° Am Schloss selbst ist keine Mauerflucht, welche eine Deklination von 17° aufweist. Es gab aber früher auf der Ostseite des Schlosses eine Kapelle, von der Kühnelt noch Grundmauern vorfand. Eine dieser Mauern passte mit der Wandrichtung von 17° überein.

Erklärungen zum Zifferblatt der Ambraser Glassonnenuhr (Abb. auf der Titelseite) Die Glasscheibe hat einen Durchmesser von 38,5 cm. Oberhalb des Zifferblattes findet man in einem viereckigen Kasten eine Erklärung bzw. Gebrauchsanweisung zum Zifferblatt der Sonnenuhr, welche ringförmig um das Ziffernband seine Fortsetzung findet. Die schwartz Zal im gelb ring macht ku Zu jder zeyt gmein theütsche stund Rott und weiß grad die thun auch kund Die firtel und die halben stund Weiß schwartz krom strich zeÿge an Inn wellichs zeichen dson thut gan Im ysseren ring volgt weytter Fortsetzung im blau/weißen Kreis : auch kundt Die grad weÿssen Strich zeÿgen an Die Ungeleÿchen Planeten stund

Bohmisch stund und italian Diß alles zeÿgt der schatt von knopfl zeÿg an MDL „Die schwartz Zal im gelb ring“, also schwarze gotisch-römische Zahlen in einem gelben Ring zeigen die Wahre Ortszeit bzw. die „gmein theütsche stund“ (die gemeinen deutschen Stunden) von 8 Uhr früh bis 6 Uhr nachmittags. Wiederholt wird die Zeit von 10–12–4 in einem gelben Band zwischen der Inschriftenkartusche und dem Zifferblatt. Innerhalb des gelben Ziffernringes befindet sich noch ein schmaler Ring mit Viertel- und Halbstundenstrichen, sowie im gelben Ziffernring noch Halbstundenpunkte. Mit „Weiß schwartz krom strich“ (die schwarzen krummen Striche auf weißem Grund) sind die Linien des Tierkreises gemeint. Sie sind bezeichnet mit den deutschen Namen und nicht mit den astronomischen

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Tierkreissymbolen (rechts: Schütz, Scorpion, Waag, Junckfraw, Lew, Kreps und links : Zwilling, Stier, Wider, Visch, Wasserman und Steinpock). „Die grad weÿssen Strich zeygen an Die Ungeleÿchen Planeten stund“ (gerade schräg diagonal verlaufende Striche zeigen die ungleichen Planetenstunden). Wir bezeichnen sie als Temporalstunden. Auf dem Zifferblatt tragen sie die Bezeichnung HORA PLANETRVM, sind punktiert und mit der Bezifferung III-VI-IX versehen. Ein Teil der Bezifferung der Temporalstunden erfolgt auf einem Ziffernband oberhalb einer Butte mit Flügeln und zwar die Stunden VI bis VIII. Die VI. Temporalstunde deckt sich mit der Mittagslinie. „Böhmisch stund und italian“ werden heute noch als Italische Stunden bezeichnet - der Tag wird ab Sonnenuntergang in 24 Stunden (gleichlange Stunden) geteilt. Auf dem Zifferblatt verlaufen sie von XVI bis XXIII diagonal von links unten nach rechts oben als weiße Linien bezeichnet als : HORA BOHEMICAS AB OCCASUS.

„Diß alles zeÿgt der schatt von knopfl zeyg an MDL“. Der erdachsparallele Schattenstab ist nicht mehr vorhanden. Er hat sicher eine kleine Kugel getragen, welche zur Ablesung des Datums (Tierkreis), der Italischen Stunden und Temporalstunden sowie der Tag- und Nachtlängen diente. MDL = 1550, wird wohl das Datum der Entstehung der Glassonnenuhr bedeuten. „Nacht Lenge Tag Lenge“ Diese Bezeichnung ist in der Mitte des Zifferblattes erkennbar. Sie wird in der Erklärung nicht erwähnt. Die Länge der Nacht steht links von den kurzen schwarzen Strichen, die Länge des Tages rechts. Sie ergänzen sich immer auf 24 Stunden. Zur Sommersonnenwende (Übergang vom Tierkreiszeichen Zwilling zum Krebs) ist die Taglänge 16 Stunden und die Nachtlänge 8 Stunden. Zur Wintersonnenwende ist es gerade umgekehrt. Diese Angabe wurde von Peter Anich bei den meisten seiner Sonnenuhren in Form des senkrechten Mittelbandes übernommen.

Abb. 3: Detail (Fliege) der Glassonnenuhr von Schloss Ambras Foto ©: MAK/Georg Mayer

Abb. 4: Detail (Putte) der Glassonnenuhr von Schloss Ambras Foto ©: MAK/Georg Mayer

Sinnsprüche sind auf historischen Glassonnenuhren selten zu finden. Vermutlich war dafür zu wenig Platz. Dafür gibt es viele Glassonnenuhren, auf denen eine Fliege dargestellt ist (Abb. 3). Der Eindruck des Räumlichen und Lebendigen wird dadurch geweckt, dass Beine und Körper der Fliege auf der Außenseite, die Flügel jedoch, durch das dicke Glas

getrennt, auf der dem Beschauer zugewandten Seite aufgemalt wurden, um so den Tiefeneffekt zu erzielen. Ein weiteres Detail befindet sich unterhalb des Zifferblattes (Abb. 4). Dort hält eine Putte, an einen Globus gelehnt, einen Stechzirkel. Daneben befinden sich ein astronomisches Besteck und eine kleine Blocksonnenuhr.

Literatur : [1] Ernst Zinner: „Astronomische Instrumente des 11. bis 18. Jahrhunderts“, Verlag C.H. Beck, 1967 [2] Harro H. Kühnelt: „Die Glasmalerei – Sonnenuhr des Museums für Angewandte Kunst in Wien, Schriften der Freunde alter Uhren 1972/73, Heft XII [3] Hans Behrendt: „Glas–Sonnenuhren“, Schriften der Freunde alter Uhren 1972/73, Heft XII [4] Hans Behrendt: „Historische Glassonnenuhren“, Schriften der Freunde alter Uhren 1980, Heft XIX [5] Hans Behrendt: „Alte englische Fenstersonnenuhren“, Schriften der Freunde alter Uhren 1984, Heft XXIII Im Internet ist unter: http://advanceassociates.com/Sundials/Stained_Glass/sundials_SGS1.html die einschlägige Webseite von John L. Carmichael zu finden (Stained Glass Sundials).

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Sonnenuhren mit islamischer Gebetszeitenanzeige Klaus Göller

Sonnenuhren sind im islamischen Kulturkreis nur noch in wenigen Fällen erhalten und laufen Gefahr, bei Renovierungsarbeiten verloren zu gehen. Bevor Räderuhren eine gewisse Genauigkeit erreichten, wurden zwei von den fünf islamischen Gebetszeiten mit Hilfe von Sonnenuhren bestimmt. Gestützt auf Unterlagen von Herrn Peter Jacobs, Mitglied des Fachkreises Sonnenuhren in der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie, werden einige Sonnenuhren, speziell in Istanbul, mit islamischer Gebetszeitenanzeige vorgestellt.

Islamische Gebetszeiten Als Tourist aus Mitteleuropa hört man in islamisch geprägten Ländern fünfmal am Tag den Muezzin rufen, weiß aber meist nicht, zu welchen Zeitpunkten dies erfolgen soll. Die Zeit für das Mittagsgebet (zuhr) beginnt knapp, drei bis vier Minuten, nach der Kulmination der Sonne (Wahrer Mittag). Zur Ermittlung des Beginnzeitpunktes diente früher ein senkrechter Stab. Wenn sein Mittagsschatten wieder länger wird, ist es Zeit für das Mittagsgebet. Für den Beginn des Nachmittagsgebetes (asr) gibt es zwei verschiedene Ansichten. Nach der einen muss der Schatten eines senkrechten Stabes die Mittagsschattenlänge zuzüglich der Stablänge betragen, nach der anderen die doppelte Stablänge ausmachen. Es finden sich manchmal beide Werte für die Nachmittagsgebetszeit an Sonnenuhren. Die Zeit des Abendgebetes (maghrib) beginnt nach Untergang der Sonne. Das Nachtgebet (išâ‘) ist

nach dem Ende der astronomischen Dämmerung zu verrichten. Die Zeit des Morgengebetes (fadschr) beginnt unmittelbar vor der astronomischen Morgendämmerung. Zur Bestimmung der Mittags- und Nachmittagsgebetszeiten benötigt der Muslim nur einen einfachen Schattenwerfer. Der Sonnenuntergang ist leicht zu beobachten und das Ende der Abenddämmerung sowie der Beginn der Morgendämmerung ist durch die Himmelsverfärbung ablesbar. Die Sonnenuhr eignet sich für die Bestimmung der Zeiten des Mittags- und des Nachmittagsgebetes. Meistens ist sie daher an der nach Südwesten gerichteten Seite einer Moschee zu finden. Unabhängig davon gab es im islamischen Kulturkreis hochentwickelte wissenschaftliche Instrumente, die neben zahlreichen anderen Zwecken auch zur Bestimmung der Gebetszeiten genützt wurden (z.B. Astrolabien).

Sonnenuhren an der Yeni Cami in Istanbul An der nach SW gerichteten Wand der Yeni Cami in Istanbul befinden sich gleich drei alte Sonnenuhren. Zwei davon sind bzw. waren mit jeweils einem polaren und einem horizontalen Schattenstab ausgerüstet.

Sonnenuhr an der Yeni Cami, Istanbul Foto: K. Göller Links befindet sich eine Sonnenuhr sowohl mit den italischen als auch den uns geläufigen Stundenlinien sowie den Linien der Sonnendeklination. Als Besonderheit weist sie noch die Kurve für das Asr-Gebet auf. Der horizontale Schattenstab ist noch erhalten, während der polare Schattenstab verloren ist, lediglich das Befestigungsloch ist noch zu erkennen. Die zahlreichen Inschriften sind nicht mehr zu entziffern.

Sonnenuhr an der Yeni Cami, Istanbul Foto: K. Göller Die mittlere Sonnenuhr weist zwei Schattenstäbe auf. Der polare Schattenstab ist total verbogen. Am Schatten dieses Stabes konnte die Zeit des Mittagsgebetes abgelesen werden. Der horizontale Schattenstab diente zur Anzeige der Zeit des Nachmittagsgebetes, die entsprechenden Linien sind rechts unterhalb des Gnomon klar zu erkennen.

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Seite  Die Sonnenuhr rechts mit einem horizontalen Schattenstab dient ausschließlich zur Bestimmung der Zeit für das Nachmittagsgebet. Die gekrümmten Linien haben folgende Bedeutung: die Linie rechts oben mit den darüber befindlichen arabischen Schriftzeichen (Asr) gibt die Zeit des Nachmittagsgebetes an. Die sechs davor liegenden Linien zeigen, wie lange es noch bis zum Nachmittagsgebet ist. Die Zeitintervalle sind üblicherweise Stundenwinkel von je 5°.

Sonnenuhr für das Nachmittagsgebet, Yeni Cami, Istanbul Foto: P. Jacobs

Sonnenuhren an der Mihrimah - Moschee in Üsküdar/Istanbul Eine Sonnenuhr befindet sich an der Wand der Mistellt die Zeit des Asr-Gebetes dar. Auf dieser Sonhrimah - Moschee auf der asiatischen Seite von nenuhr ist somit die Zeit des Mittags- und die des Istanbul in Üsküdar. Der horizontale Schattenwerfer Nachmittagsgebetes im Jahreslauf ablesbar. Zum wurde 1970 neu gesetzt, der polare ist leider nicht Zeitpunkt der Aufnahme zeigt die Sonnenuhr 8h30 mehr vorhanden; es ist osmanisch-italische lediglich das VerankeStunden (entspricht rungsloch (links oben, 20h30 ital. Stunden) neben der Schriftzeibzw. 2h50 Nachmittag le) zu erkennen. (Äquinoktialstunden) oder 14h50; JahresDie in arabischen zeit: April oder SepSchriftzeichen (links) tember, etwa ¾ Stunbezeichneten Tierde vor dem Nachmitkreislinien sind gut zu tagsgebet. erkennen. Die auf die Basis des nicht mehr Die Inschrift rechts unvorhandenen Schatten in arabischen Lettenwerfers gerichtetern bedeutet: „Zeichten, steil von rechts nung von Darwisch unten nach links oben Yahya Muh ad-Din, verlaufenden Linien dem Muwaqqit (Anm.: zeigen die äquinoktiaVerantwortlicher für len Stunden an. Diese die Zeitmessung) an Linien sind links oben der neuen kaiserlichen mit 1 bis 5 (arabischMoschee aus dem indisch) beschriftet. Jahr 1183.“ (Anm.: Das Jahr 1183 AH Die flach von rechts Anno Hegirae - entunten nach links oben spricht 1770 n. Chr.) verlaufenden Linien Der kalligraphisch sind italische Stungestaltete Schriftzug denlinien, die mit arain arabischen Lettern bischen (indischen) oben an der Tafel ist Ziffern von vier bis vermutlich ein Gezwölf (bei Sonnenundichtvers. Der in latergang) beschriftet Sonnenuhr an der Mihrimar - Cami in Üsküdar Foto: K. Göller teinischen Lettern gesind. Die Stundenzähschriebene türkische lung begann bei SonText auf der nach nenuntergang, erfolgte jedoch in der Teilung von 1999 angebrachten Zusatztafel lautet: “Je nach Mozweimal 12 Stunden. Auf dieser Sonnenuhr erfolgte nat zeigt der Schatten die Mittagsund die Nachmitdie weitere Teilung in Viertelstundenlinien. tagsgebetszeiten an.“ Eine auf der Sonnenuhr jetzt nur mehr schwach erkennbare gebogene Linie (am Bild nachgezogen)

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Einfache Sonnenuhrlösung

Hinweis

Manchmal finden sich einfachste, aber originelle Lösungen zur Bestimmung der Mittagsgebetszeit. Beim Eingang zur Masdjid-e Imām Moschee in Isfahan/Iran ist die Steinkante in Nord-Süd-Richtung angelegt. Sobald die Kante keinen Schatten mehr wirft, ist es Zeit für das Mittagsgebet.

Abschließend sei auf die schöne und interessante horizontale Sonnenuhr in Istanbul im dritten Hof des Topkapi Palastes hingewiesen. Diese ist ausführlich mit Bildern und Grafiken von Attila Bir beschrieben (http://muslimheritage.com/topics/default. cfm?ArticleID=942). Von Roger Bailey wurde sie im Missouri Botanical Garden nachgebaut. Diese Sonnenuhr ist unter http://www.walkingshadow.info/Ottoman.html einschließlich einer umfangreichen, im Rahmen einer NASS-Tagung erstellten, Powerpointpräsentation, zu finden.

Verwendete Literatur

Einfache Sonnenuhr als Steinkante beim Eingang zur Masdjid-e Imām-Moschee in Isfahan/ Iran Foto: K. Göller

Rohr, René R. J.: Die Sonnenuhr: Geschichte, Theorie, Funktion; München: Callwey, 1982. Bär, Nikolaus A.: Chronologie und Kalender; http:// www.nabkal.de/ Bir, Attila: Principle and Use of Ottoman Sundials: http://muslimheritage.com/topics/default. cfm?ArticleID=942 Ferrari, Gianni: Meridiane Ottomane; Gnomonica Italiana, Anno VI, n. 18

Hohlkugelsonnenuhr von H. Schmeisser Ilse Fabian

Im Jänner 2010 wird im neuen Südflügel des Oberösterreichischen Landesmuseums/Schlossmuseum in Linz die ständige Technikausstellung eröffnet werden (siehe Bericht im RU 37). Sie wird auch die meisten Objekte der bemerkenswerten Sonnenuhrensammlung des Museums umfassen. Neben frühen Uhren prominenter Uhrenbauer aus Nürnberg, Augsburg und anderen Orten wird u.a. auch die späte Sonnenuhr des H. Schmeissers zu sehen sein.

Einleitung Am 20. Dezember 1859 reichte der Apotheker und Besitzer einer chemischen Fabrik Hermann Schmeisser, wohnhaft in Berlin, Köpenickstr.10, beim Königlichen Ministerium für Gewerbe, Handel und öffentliche Arbeiten in Preußen ein Patentansuchen für eine hemisphärische Sonnenuhr ein. Die zuständigen Referenten beurteilten in einem Schreiben vom 6. Februar 1860 das Ansuchen positiv mit folgendem Argument: „[....]. Die Bedingungen zur Construktion einer solchen Sonnenuhr sind allgemein bekannt und von dem Bittsteller richtig in Anwendung gebracht. Wird die mit einem Fuße versehene Halbkugel horizontal,

d.h. so aufgestellt, daß ihr oberer Rand eine waagrechte Ebene bildet, sodann nach der Mittagslinie orientiert und in dieser Stellung unwandelbar befestigt, wie es gewöhnlich zu geschehen pflegt, so hat man eine Sonnenuhr, die in dieser Art der Ausführung nichts Patentfähiges darbieten würde. Die Absicht des Bittstellers ging aber dahin, seine Sonnenuhr transportabel zu machen und so einzurichten, daß sie an jeden von der Sonne beschienenen Orte, der zu einer bestimmten Polhöhe gehört, unabhängig von der Mittagslinie dieses Ortes benutzt werden könne, dergestalt, daß nur eine horizontale Aufstellung, nicht aber die Richtung der Mit-

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tagslinie, nöthig ist, indem das Orientieren nach der letzteren durch den jedesmaligen Datum erfolgt. Diesen Zweck erreicht der Bittsteller dadurch, dass er außer den, auf der Kugelfläche schon vorhandenen Stundekreisen noch die mit denselben sich rechtwinklich kreuzenden, unter sich aber parallelen, Tageskreise angebracht hat, zu deren Construktion ein größter Kugelkreis, die Ekliptik vorstellend, unter Zuziehung einer astronomischen Tabelle benutzt werden mußte. Mit Hilfe dieser Linien ist es nun leicht, die horizontal aufgestellte Sonnenuhr richtig zu orientieren, indem man nur nöthig hat, dieselbe so lange um ihre vertikale Achse zu drehen, bis der Schatten des Mittelpunktes

der Halbkugel auf den dem jedesmaligen Datum entsprechenden Tageskreis fällt. ….. Die zuletzt genannte Einrichtung ist es nun, die wir als bekannt nicht nachweisen können und daher gehorsamst anheimstellen, das beantragte Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene Sonnenuhr, so weit dieselbe als neu und eigenthümlich anerkannt ist, ohne die Benutzung bekannter Einrichtungen zu beschränken ertheilen zu wollen.“ Die Autorin hatte anlässlich eines Berlinaufenthaltes im Jahre 2006 die Gelegenheit, im „Geheimen Staatsarchiv-Preußischer Kulturbesitz“ das Patentansuchen samt Skizze sowie die oben zitierte Beurteilung im Original einzusehen. Foto: © OÖ.Landesmuseen, Inv. Nr. PH034

Beschreibung der Uhr In einem becherförmigen Gefäß aus violett glasiertem Steingut ruht die hohle Halbkugel. Am Becherrand sind zwei dünne gespannte Fäden entlang zweier aufeinander normal stehender Durchmesser befestigt. Ihr Kreuzungspunkt stellt die feine Gnomonspitze dar. Vom Kreuzungspunkt hängt ein leichtes Pendel herab. Die Uhr ist für Berlin (geographische Breite = 52,5 Grad) konstruiert. Im Inneren der Hohlkugel ist ein Gradbogen für Breiten von 30 bis 60 Grad eingezeichnet. Mit Hilfe dreier Stellschrauben am Becherboden kann die Uhr genau eingestellt werden. Für Orte mit einer geographischen Breite um 7,5 Grad mehr oder weniger als die Breite von Berlin kann die Uhr durch eine entsprechend geänderte Einstellung auch noch verwendet werden. Das Zifferblatt enthält Stundenlinien für ganze Stunden, Viertelstunden und Markierungen für eine Fünfminutenteilung. Die Tageslinien sind im Abstand von 4 bzw. 3 Tagen eingezeichnet mit zusätzlichen Markierungen für Abstände von 2 Tagen.

Im Schnittpunkt der Stundenlinien ist die Uhr mit „H. Schmeisser. Patent. 1861 Berlin. A. Meissner.“ gekennzeichnet. A. Meissner war vermutlich der Erbauer der Uhr. Kreisförmig um diese Kennzeichnung ist eine Zeitgleichungstabelle mit einer Minutenangabe für jeden 5. Tag angebracht. Das Exemplar im Schlossmuseum Linz ist besonders attraktiv gestaltet und in einem sehr guten Erhaltungszustand. Der Autorin sind noch zwei weitere Exemplare dieser Uhr aus einem Auktionskatalog des Dorotheums in Wien und – dank eines Hinweises von Herrn Dr. Eichholz - ein Exemplar an der ETH (Eidgenössische Technische Hochschule) Zürich bekannt. Besonderer Dank gilt Frau Mag. Streitt vom OÖ. Landesmuseum, die die eingehende Besichtigung der Uhr gestattete und das Foto zur Veröffentlichung zur Verfügung stellte.

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Turin und das Piemont – Kunst und Kultur im Bogen der Westalpen Text und Fotos von Peter Husty

Im April führte mich eine Reise mit dem Salzburg Museum nach Turin und bereits bei der Vorbereitung war klar, dass eine Reise wohl zu wenig sei, um das Land und seine Kultur kennen zu lernen. Turin liegt, wie der Name der Region sagt – al pié dei monti –, zu Füßen der Berge der Westalpen. Die Hauptstadt hat ihren Ruf als Industriestandort längst aufgegeben und versucht sich mit ihren Kunstschätzen, Museen und Sehenswürdigkeiten kulturell zu etablieren, der Fußballclub Juventus Turin ist daneben ein weiterer Identifikationsfaktor. Das Zentrum der Stadt wurde durch die Herzöge von Savoyen geprägt, die die Stadt zu einer prächtigen Residenz ausbauten. Aufgrund ihrer französischen Herkunft verwandelten sie das mittelalterliche Städtchen, das auf römischen Grundmauern errichtet war, in eine französisch wirkende Hauptstadt. Deshalb erinnert die Stadt mit ihren Palazzi und Vierteln viel mehr an Paris als andere italienische Metropolen. 18 Kilometer Arkadengänge rahmen die Straßen und laden zum Bummeln ein, immer wieder entdeckt man prachtvolle, symmetrisch angelegte Plätze mit monumentalen Denkmälern. Im Zentrum der savoyischen Hauptstadt liegt die Piazza Castello mit den umgebenden Kirchen, den von hier ausgehenden Einkaufsstraßen und dem Palazzo Reale als Mittelpunkt, der ab etwa 1650 als neue Residenz erbaut wurde. Eine gewaltige Anlage mit Fluchten von Prunkräumen, gruppiert um einen riesigen Innenhof und unverputzten Ziegelfassaden in regelmäßigen Mustern. Hier fand ich eine Sonnenuhr, die wohl der Erbauungszeit entstammt und unabdingbares Zeichen barocker Repräsentation ist (Ostuhr, Stundenanzeige

Von dem bedeutenden Barockarchitekten Guarino Guarini (1624-1683) wurde an die Apsis des Doms die prachtvolle Kapelle angebaut, in der das Grabtuch von Turin, die Sacra Sindone, sie gilt als Leichentuch Christi, aufbewahrt wird. 1997 wurde die Kapelle durch einen Brand schwer beschädigt, das Tuch ist seither in einem Schrein in einer Seitenkapelle untergebracht, ausgestellt wird es wieder 2010 – tausende Gläubige und Besucher werden erwartet. An der Südfassade des Doms ist an einem der Pilaster ein interessanter Kalender mit einer sternförmigen Lochscheibe zu sehen, der mit den Tierkreiszeichen neben der vertikalen Mittellinie versehen ist.

Mittagsweiser am Dom

Sonnenuhr an der Ostseite des Palazzo Reale 5-12 Uhr). Spätere Renovierungsarbeiten haben schonungslos ein Regenrohr über das Zifferblatt gelegt, eine Schande und Rücksichtslosigkeit, vielleicht nur eine Gedankenlosigkeit, die es gilt zu beseitigen. Die Sonnenuhr ist an jener Fassade angebracht, in die der Dom eingebaut ist, d.h. die Hauptkirche ist unmittelbar mit der Residenz verbunden. Der Berührungspunkt ist die Capella della Santa Sindone, eines der wichtigsten Kunstwerke und Zentrum religiöser Verehrung.

Rundschreiben 38 / 2009 Ebenfalls von Guarino Guarini stammt die an der Piazza Castello gelegene Kirche San Lorenzo, erbaut zwischen 1668-1680. Guarinis Zentralbauten mit ihren halsbrecherisch wirkenden Kuppeln sind Meisterwerke barocker Architektur. Die Fassade ist dem Platz entsprechend wie eine Palastfassade ausgeführt, auf zwei türmchenartigen Aufsätzen finden sich eine mechanische Uhr und eine Sonnenuhr (Ostuhr, Stundenanzeige 6-12).

Seite 11 Gegenüber an der Piazza Castello gelegen ist der Palazzo Madama, der für Christina di Francia und Maria G. B. di Nemours, die für ihre verstorbenen Gatten die Geschäfte führten, erbaut wurde. Darin untergebracht ist ein Teil der Savoyer Kunstschätze. In der Schatzkammer (sic!) ist, neben Gegenständen aus Gold und Silber, Korallen, Perlmutt und Elfenbein zwischen Astrolabien und Globen, auch eine polyedrische Sonnenuhr aus Alabaster – der Beschriftung nach römisch aus dem 17. Jahrhundert – zu finden, eine nette, unerwartete Überraschung!

Sonnenuhr an der Kirche San Lorenzo Interessant daran ist, dass der Schattenstab ein Draht oder Seil ist, durch ein Gewicht/Lot über die Abstützung gespannt. Die Sonnenuhr wurde „A. 1989 FACTA“ gemacht, ich denke jedoch an Stelle einer älteren, nicht mehr oder schlecht erhaltenen, neu angefertigt.

Polyedersonnenuhr im Palazzo Madama (Schatzkammer)

Wer der Barockpracht überdrüssig wird, verlasse die Stadt und genieße das Umland, die weitläufige Poebene, die hoch aufragenden Alpengipfel (Monviso 3841m südwestlich Turin) oder die traumhaften Hügel im Süden und Südosten mit ihren weitläufigen Weinbergen, hier lassen sich Barolo, Dolcetta oder Barbera höchster Qualität genießen, vielleicht in La Morra, wo ich nahe der Cantina Comunale die moderne Sonnenuhr (Süduhr, Stundenanzeige 9-12-3) mit einem Blick auf diesen Festungsort an einem Privathaus fand.

Turin und das Piemont sind eine Reise wert, für Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Hotels und Restaurants stehe ich gerne zur Verfügung! Sonnenuhr an einem Privathaus in La Morra

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Rundschreiben 38 / 2009

Zum Nachdenken Franz Vrabec, Wien

Mit der Lösung der Aufgabe aus dem vorigen Rundschreiben möchte ich mich von meiner Leserschaft verabschieden, da ich mich in der nächsten Zukunft intensiv mit mathematischen Problemen beschäftigen werde, die mit der Gnomonik leider in keiner Verbindung stehen!

Aufgabe aus dem Rundschreiben 37 und ihre Lösung Franz Vrabec, Wien

Aufgabe: Alex und Bernd, zwei Sonnenuhrfreunde, kommen wieder einmal ins Fachsimpeln. Alex zeigt Bernd ein Bild einer exakt ausgeführten äquatorialen Ringsonnenuhr mit Anzeige der WOZ, die er 2008 bei einem Österreichurlaub fotografiert hat. Er fragt Bernd: „Fällt dir auf diesem Foto etwas auf?“ Bernd sieht sich das Foto genau an und sagt: „Ja, im Hintergrund sieht man eine Kirchturmuhr, die 17 h 30 zeigt, genau die gleiche Zeit, die man auch auf der Sonnenuhr ablesen kann. An welchem Tag hast Du dieses Foto gemacht?“ Alex: “Steht hinten drauf.“ Bernd dreht das Foto um und sieht sich das Datum an. Am nächsten Tag ruft er Alex an und behauptet: „Jetzt weiß ich sogar, in welchem Bundesland sich diese Sonnenuhr befindet.“ Frage: Welches Bundesland ist das? Anleitung: Nehmen Sie an, dass die Kirchturmuhr im Jahr 2008 genau ging und beide (die Sommerzeit betreffenden) Zeitumstellungen durchgeführt wurden. Vernachlässigen Sie bei Ihren Überlegungen zunächst die Refraktion!

Lösung: Zuerst verwerten wir die Aussage, dass eine in Österreich auf dem östlichen Längengrad λ>0 befindliche Kirchturmuhr genau die gleiche Zeit (MEZ oder MESZ) zeigt wie eine WOZ zeigende Sonnenuhr, d.h. dass MEZ = WOZ oder MESZ = WOZ gilt. Mit Hilfe der Beziehungen MOZ = MEZ + λ/15 – 1 [h] (bei Normalzeit, 2008: 1.1. – 29. 3. und 26.10. – 31.12.) MOZ = MESZ + λ/15 – 2 [h] (bei Sommerzeit, 2008: 30.3. – 25.10.) ZGL = WOZ – MOZ erhalten wir nach elementaren Umformungen (bei gleichzeitiger Umrechnung vom Stunden- ins Minutenmaß und wegen MEZ = WOZ bzw. MESZ = WOZ) die Bedingungen ZGL = 60 – 4.λ [min] (Normalzeit) (1) ZGL = 120 – 4.λ [min] (Sommerzeit) (2) Für eine Lösung der Aufgabe muss eine der beiden Bedingungen gelten. Die Sommerzeit-Bedingung (2) ist nicht erfüllbar, da Österreich die Längengrade 9,5° ≤ λ ≤ 17,2° umfasst und daher die Zeitgleichung im Intervall 51m ≤ ZGL ≤ 82m liegen müsste. Aus der Normalzeit-Bedingung (1) folgt für die Zeitgleichung -9m ≤ ZGL ≤ 22m, das ist möglich. Der Normalzeit-Bereich vom 26.10. – 31.12. scheidet für eine Lösung aus: In diesen Tagen geht die Sonne selbst im westlichsten Österreich früher als um 17 h 30 MEZ unter! Aus demselben Grund scheidet auch ein Datum im Jänner oder Februar aus, sodass für eine Lösung „nur“ mehr ein Datum im März (bis zum Normalzeitende am 29.3.) in Frage kommt. Versetzen wir uns nun in die Lage von Bernd! Er kennt Datum und WOZ, kann also mit Hilfe der Zeitgleichung den Längengrad des Ortes berechnen. Das Bundesland kann er aber nur dann bestimmen, wenn dieser Längengrad nur durch ein einziges Bundesland von Österreich geht. Nach einer Analyse der Grenzen der Bundesländer mit dem Programm „Amap“ kommen dafür nur Vorarlberg, Tirol und das Burgenland in Frage. Die folgende Tabelle listet für diese Bundesländer die Intervalle auf, in denen Längengrade eindeutig sind: Bundesland

Ausdehnung in Länge [°]

Vorarlberg

9,531 – 10,098

Tirol

10,224 – 12,082

Burgenland

17,069 – 17,160

Rundschreiben 38 / 2009

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Aus der Normalzeitbedingung (1) folgt nun leicht, dass die Bundesländer Vorarlberg bzw. Tirol nicht in Frage kommen: Für Vorarlberg müsste die Zeitgleichung im Intervall 19m36s ≤ ZGL ≤ 21m53s liegen (ist nie der Fall) und für Tirol im Intervall 11m40s ≤ ZGL ≤ 19m06s (ist im März nicht der Fall). Für eine mögliche Lösung der Aufgabe bleibt nur das Burgenland übrig, wobei die Zeitgleichung im Intervall -8m38s ≤ ZGL ≤ -8m17s liegen muss. Aus der dem RS 34 beiliegenden Tabelle „Zeitgleichung in min:sec für das Jahr 2008“ entnehmen wir, dass nur mehr der 16.3.2008 in Betracht kommt. Durch lineare Interpolation erhalten wir für den Zeitpunkt 17 h 30 MEZ eine in das Intervall fallende Zeitgleichung von -8m29s. Damit können wir aus (1) den Längengrad des Ortes berechnen und erhalten λ = 17,121° O, also einen Längengrad, der etwas östlich von DeutschJahrndorf in Österreich nur durch das Burgenland geht!

Einfluss der Refraktion auf die Lösung: Da die Sonne am 16.3. um 17 h 30 MEZ schon tief steht, wollen wir uns noch den Einfluss der Refraktion überlegen. Durch diese wird die Sonnenscheibe scheinbar angehoben, der Stundenwinkel der (sich dem Untergang nähernden) Sonne verkleinert sich und eine SU zeigt eine etwas frühere Zeit als WOZ an. Wir berechnen mit Hilfe der bekannten Formel sin h = sin δ . sin φ + cos δ . cos φ . cos τ (3) die Sonnenhöhe h. Die Deklination der Sonne finden wir durch lineare Interpolation aus der „Tabelle der Sonnendeklinaton für das Jahr 2008” zu δ = -1,41°, der Stundenwinkel der Sonne für den Zeitpunkt MEZ = WOZ = 17 h 30 ergibt sich aus τ = WOZ – 12h zu τ = 82,5°. Mit der Breite von Deutsch-Jahrndorf von φ = 48,01° ergibt Formel (3) eine Sonnenhöhe von h = 3,96°. Mit Hilfe der im RS 34 (Dez. 2007) auf Seite 13 angegebenen Refraktionsformel folgt eine Anhebung der Sonnenscheibe um ∆h = 0,21°. Diese Höhendifferenz bewirkt eine Änderung ∆τ im Stundenwinkel. Wegen der Kleinheit der beteiligten Winkel kann man ein ebenes rechtwinkeliges Dreieck ansetzen und erhält ∆τ = ∆h.cos φ = 0,140°, das sind im Zeitmaß 34s. Die SU zeigt also um 17 h 30 WOZ erst 17 h 29 m 26 s WOZ an! Wir müssen daher unter Verwendung des an der SU abgelesenen Wertes WOZSU eine Neuberechnung durchführen. Aus der Bedingung MEZ = WOZSU folgt mit Hilfe von WOZSU = WOZ – 0:34 die modifizierte Bedingung ZGL = 60:00 – λ. 4:00 + 0:34 [min:sek] (4) und durch Einsetzen des Längengrad-Ausdehnung des Burgenlandes (s. Tabelle) eine neue Bedingung 8m04s ≤ ZGL ≤ -7m43s an die Zeitgleichung. Aus der Zeitgleichungstabelle entnehmen wir nun, dass nur am 18.3.2008 um 17 h 30 MEZ ein die Ungleichung erfüllender Wert von -7m54s erreicht wird. Da wir nun ein neues Datum 18.3. und einen geänderten Ablesezeitpunkt 17 h 30 m 34 s WOZ erhalten haben, ist für diesen Zeitpunkt die oben durchgeführte Berechnung des Refraktionseinflusses zu wiederholen. Mit δ = -0,62° und τ = (17h30m34s – 12h).15°/h = 82,6417° ergibt sich aus Formel (3) nun eine Sonnenhöhe h = 4,45°, daher ist die Refraktion nur r = 0,19° und für das ∆τ ergibt sich im Zeitmaß 30s; daher ZGL = 60:00 – λ. 4:00 + 0:30 [min:sek] (5) Daraus folgt für die Zeitgleichung die Bedingung -8m08s ≤ ZGL ≤ -7m47s, damit ist wiederum nur der 18.3. möglich. Sonnenhöhe und Refraktion ändern sich nur mehr im Bereich von Hundertstelgrad, sodass wir nun eine endgültige Lösung erreicht haben. Aus (5) ergibt sich mit ZGL = -7m54s ein Längengrad von λ = 17,10° O (entspricht einer Zeitverschiebung zum MEZ-Meridian von 8m24s), das ist ein Längengrad, der in der Nähe der Kirche durch Deutsch-Jahrndorf hindurchgeht!

Fassen wir die Lösung (unter Berücksichtigung der Refraktion) zusammen: In Deutsch-Jahrndorf (Burgenland) mit den Koordinaten λ = 17,10° O und φ = 48,01° N hatte es am 18.3.2008 um 17 h 30 MEZ eine WOZ = MEZ – 1h + λ/15 + ZGL = 17h30m00s – 1h00m00s + 1h08m24s – 0h07m54s = 17h30m30s. Da die Sonne aber nur mehr rund 4,5° über dem Horizont stand, erschien sie um 0,19° angehoben, was an der Sonnenuhr eine um 30s verfrühte Ablesung ergab, also WOZSU = 17h30m00s = MEZ.

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Rundschreiben 38 / 2009

Die Mittagssonnenuhren der Welt und ihre Geschichte Les méridiennes du monde et leur histoire Andrée Gotteland

In unserem Rundschreiben Nr. 34/2007 vermittelten wir unseren Lesern bereits kurz eine Information über die geplante Veröffentlichung dieses Werkes. Nun bringen wir eine kurze Buchbesprechung für alle, die sich für Mittagssonnenuhren interessieren und etwas Französisch können. Die Autorin Andrée Gotteland brachte nach 10 jährigen Vorarbeiten, gnomonischen Studien und Recherchen, auch unter Mithilfe von vielen Sonnenuhrenfreunden aus aller Welt, ein zweibändiges Werk über Mittagssonnenuhren in 28 Ländern vor kurzem heraus. Auf 900 Seiten mit 500 Schwarzweißfotos vermittelt sie dem Leser ihr zusammengetragenes Wissen über vertikale und horizontale Analemmas und Meridianlinien. Neben einer Klassifikation der Mittagssonnenuhren findet man auch deren Geschichte in den ersten zwei Kapiteln. Anschließend, bis inklusive Kapitel 28, werden ca. 850 Mittagssonnenuhren aus 24 Ländern vorgestellt. Die letzten

zwei Kapitel behandeln „Instruments Méridiennes“ und „Méridiennes Industrielles“, so dass letztendlich 1100 Mittagssonnenuhren aus 28 Ländern aufgelistet und beschrieben sind. Dieses Werk, welches bereits viele sehr gute Rezensionen erhielt, z. B. von der renommierten British Sundial Society, wird in diesem speziellen Bereich der Gnomonik ein echtes Standardwerk werden. Auch wenn der Umfang zunächst für nicht sehr gut Französichsprechende überwältigend scheint, so wird jeder Leser mit Basiskenntnissen der Sprache und Interesse an dem Thema den Inhalt verstehen und sein eigenes Wissen vertiefen können. Erhältlich ist dieses Werk um 70 Euro zuzüglich Porto bei Éditions Le Manuscrit – www.manuscrit.com – 20 rue des Petits Champs, 75002 Paris, oder um 15,80 Euro als herunterladbare PDF-Datei.

Spuren der Sonne in Osttirol Heinrich Stocker

Über die Sonnenuhren seiner Heimat Osttirol hat Heinrich Stocker ein kleines Buch mit 116 Seiten verfasst. Es enthält nach einem Vorwort von Karl Schwarzinger eine Einführung in die Gnomonik und im Hauptteil Bilder aller bekannten Sonnenuhren Osttirols. Daneben sind auch allgemeine Themen wie Geschichte der Sonnenuhr, Übersichtskarten und Beschreibungen tragbarer Sonnenuhren enthalten. Interessierte können das Büchlein um € 20.- zuzüglich Porto und Verpackung (in Österreich € 2,75, im europäischen Ausland € 7,50) erwerben. In diesem Fall bitte ein E-Mail an [email protected] schicken, die Kontodaten werden zugeschickt.

Sibylle Göller

Rundschreiben 38 / 2009

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Katalog der ortsfesten Sonnenuhren Österreichs Karl Schwarzinger

Der Katalog der ortsfesten Sonnenuhren in Österreich, 3. Auflage, wird ab sofort zum stark reduzierten Preis von € 9,50, zuzüglich Porto angeboten. Für Österreich sind dies € 2,75, für die anderen europäischen Länder € 7,50. Die Katalogbestellung erfolgt durch Einzahlung des jeweiligen Gesamtbetrages auf das Konto: Astro Verein, KATALOG SONNENUHREN, bei der Sparkasse der Stadt Feldkirch: Kontonummer 0300-002771, Bankleitzahl 20604, IBAN: AT552060400300002771, BIC: SPFKAT2B. Die Überweisung muss für die GSA spesenfrei erfolgen. Der Katalog wird dann per Post zugesandt. Weitere Informationen zum Katalog finden Sie auf den auf Seite 2 stehenden Homepages. Für allfällige inhaltliche Fragen: [email protected] Die beigelegte CD-ROM enthält mehr als 3400 Farbbilder und unterstützt die Suche nach den verschiedenen Vorgaben. Sie ist auf Windows-PC`s lauffähig.

Sonnenuhrenarchiv: Dieses wird von Adi Prattes geführt. Heizhausgasse 41, 9020 Klagenfurt, E-Mail: [email protected] Jede Nachricht über eine neue oder eine Änderung an einer im Katalog bereits erfassten Sonnenuhr wird gerne entgegen genommen.

Sonnenuhren-Katalog Deutschland, Schweiz und Liechtenstein, 2. Aufl. Willy Bachmann und Daniel Roth

1994 ist die erste Auflage des Standorte-Verzeichnisses der ortsfesten Sonnenuhren Deutschland und Schweiz („Sonnenuhren-Katalog“) von der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie e.V. (DGC) herausgegeben worden. Der Katalog ist seit einigen Jahren vergriffen und soll neu aufgelegt werden. Mehr als 14.000 Sonnenuhren werden dann mit ihren Standorten und gnomonischen Beschreibungen dokumentiert sein. Zur Vorbereitung einer gedruckten Buchfassung stellt das Redaktionsteam des Sonnenuhrenkatalogs mit der Internet-Anwendung gnomonica.de eine Online-Version zur Verfügung. Mit Hilfe dieser Anwendung werden die Daten zu den ortsfesten Sonnenuhren unter Mitarbeit aller interessierter Sonnenuhrfreunde zunächst weitestgehend vervollständigt. Hierzu werden neben den Standortdaten auch Fotos zu möglichst jeder Sonnenuhr verfügbar gemacht. Um die Finanzierung des neu aufzulegenden, gedruckten Standorteverzeichnisses zu sichern, hat sich der Fachkreis Sonnenuhren in der DGC auf seiner Jahrestagung im Mai 2009 entschlossen, für Interessenten gegen eine Anzahlung von 30,- Euro den Zugriff auf die Online-Version des Sonnenuhrenkatalogs einzurichten. Geboten wird dafür

- die Einsicht in alle aktuell gespeicherten Sonnenuhrendaten und -fotos in Deutschland, Schweiz und Liechtenstein - das einfache Auffinden von Sonnenuhren durch Suche nach Adresse oder Details der Sonnenuhr (Bestandteile der Inschrift, Bezifferung, Konstrukteur, Entstehungszeit o.ä.) - die Möglichkeit der Kommentierung der gespeicherten Sonnenuhrdaten; diese Kommentare werden zur Ergänzung oder Änderung der Daten durch das Redaktionsteam herangezogen - die Möglichkeit, Fotos von Sonnenuhren in die Anwendung unter Angabe des Autors und/oder der Quelle einzustellen. Zur Einrichtung des Zugriffs auf gnomonica.de besteht nur dann eine Möglichkeit, wenn der Interessent über einen Internetzugang und eine E-MailAdresse verfügt. Interessierte Sonnenuhrenfreunde bitten wir um einen Hinweis an eine der unten genannten Adressen per E-Mail, weitere ausführliche Informationen werden dann umgehend zugesandt. Willy Bachmann, Haus-Gravener-Straße 41a D-40764 Richrath, E-Mail: [email protected] Dr. Daniel Roth, Derfflingerstraße 6, D-50737 Köln, E-Mail: [email protected]

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Rundschreiben 38 / 2009

Die Teilnehmer an der Sonnenuhrentagung 2009 in Friedersbach im Waldviertel in Niederösterreich Foto: E. Baumann

1

Elfriede Bele

23

Siegfried Rasper

45

Marta Imrek

2

Norbert Rainer

24

Haimo Reboly

46

Günter Berger

3

Erich Baumann

25

Edda Rasper

47

Karl Maier

4

Peter Jacobs

26

Woody Sullivan

48

Sigrun Binder

5

Roland Gutjahr

27

Illeonore Eichholz

49

Gabriel d‘Harambure

6

Karl Schwarzinger

28

Marianne Schön

50

Brigitte Jacobs

7

Margarete Rainer

29

Margit Stocker

51

Erich Imrek

8

Karl G. Hofbauer

30

Ehrentraud Faltlhansl

52

Peter Lindner

9

Kurt Winkler

31

Heinrich Stocker

53

Siegfried Wetzel

10

Walter Hofmann

32

Gerti Zöger

54

Sibylle Göller

11

Gisela Winkler

33

Edith Porsche

55

Katrin Lindner

12

Heli Schwarzinger

34

Adi Prattes

56

Johann Jindra

13

Ilje Weyss

35

Günther Faltlhasl

57

Elisabeth Lippa

14

Renate Gutjahr

36

Peter Husty

15

Wilhelm Weninger

37

Marianne Jindra

16

Helmut Sonderegger

38

Monika Prattes

17

Klaus Eichholz

39

Ilse Fabian

18

Lutz Pannier

40

Severin Husty

19

Harald Grenzhäuser

41

Johann Vonasek

20

Martin Sturm

42

Elfriede Koch

21

Gisela Pannier

43

Klaus Göller

22

Gerold Porsche

44

Christiane Berger

Auf diesem Foto fehlen neben anderen leider folgende Tagungsteilnehmer: Ursula und Silvester Flütsch Irene und Michael Sochin Ruth und Hermann Mucke Elisabeth Hintrager Tanja, Magdalena und Felizian Husty Maria Vonasek