6.2 Bildung und Reformation I Inhaltliche Einführung „Wissen ist Macht – Unwissen ist Ohnmacht!“1 Mit diesem Slogan warb der ehemalige CDU-Generalsekretär und bekennende Christ Heiner Geißler in einer Kampagne im Jahr 1997 für die gedruckte Enzyklopädie des Brockhaus-Verlages. Dieser geriet in diesen Jahren durch die schnelle, kostengünstige und örtlich ungebundene Verfügbarkeit von Informationen durch das Internet zunehmend unter wirtschaftlichen Druck. Die gedruckte Ausgabe des großen Brockhaus wurde zwischenzeitlich eingestellt. Das

Plakat

und

die

Einstellung

einer

der

renommiertesten,

gedruckten

Enzyklopädien lassen mehrere Bezüge und Fragestellungen zur Themenstellung „Bildung im Kontext der Reformation“ zu: 

Ist die behauptete Verbindung von Wissen und Macht (damals wie heute) zutreffend?



Wie definiert man „Wissen“ und „Bildung“?



Ist „Wissen“ Macht oder ist „Bildung“ Macht?



Gibt es einen machtrelevanten Wissenskanon und wenn ja, wer definiert diesen?



Aus welchen Quellen speisen sich Wissen und Bildung und wie sind sie verfügbar?



Hat die Verfügbarkeit einen Einfluss auf das Denken der Menschen oder auf gesellschaftliche Strukturen?

Vieles

im

heutigen

evangelischen

(Selbst-)

Bewusstsein

wurzelt

in

der

Demokratisierung des Wissens, die im Zuge der Reformation durchgesetzt wurde. Die Übersetzung der Bibel ins Deutsche durch Martin Luther, die Einführung muttersprachlicher Liturgie und Predigt, die Ablehnung der Auslegungshoheit biblischer Texte durch die kirchliche Tradition, den Bildungsimpuls durch den

Praeceptor Germaniae Philipp Melanchthon und die breitere Verfügbarkeit der protestantischen Positionen durch den in der Vorreformationszeit von Johannes Gutenberg entwickelten Buchdruck mit beweglichen Lettern, zählen bis heute zu den gängigen Narrativen.

1

Das Plakat ist einzusehen unter: https://www.ichliebediemarke.com/bibliographisches-institut-f-a-brockhaus-ag/brockhaus/brockhaus-heinergeissler-wissen-ist-macht-unwissen-ist-ohnmacht-brockhaus-die-enzyklopadie-das-wissen-der-welt-neuesterstand-sujet.

1 reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

Der vorliegende Teil des gemeinsamen Projektes der EKD und des VDG nimmt auf Basis exemplarischer, historischer Zugriffe solche Fragestellungen in den Blick und motiviert Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken über den Zusammenhang von Wissen bzw. Bildung und deren Einfluss auf gesellschaftliche und kirchliche Strukturen. Das gängige evangelisch-protestantische Selbstbewusstsein wird dabei einer kritischen Prüfung unterzogen. Historischer Abriss Die Auseinandersetzung mit der säkularen Bildung war von Beginn an Gegenstand der Christen. Deutlich wird dies beispielsweise am Johannesevangelium oder innerhalb der paulinischen Theologie, die ohne ein Verständnis antiker Weltanschauungen kaum verstehbar sind. Auch die Texte der Kirchenväter zeigen, dass sich die frühchristliche Theologie stets in Auseinandersetzung mit dem verfügbaren Wissen der griechisch-römischen

Antike

und

des

antiken

Judentums

entwickelte und präzisierte. Während der Zugang zum Wissen im für Mitteleuropa prägenden römischen Einflussbereich prinzipiell nicht an die Zugehörigkeit zu einer speziellen Gruppe oder eine gesellschaftliche Herkunft gebunden, sondern von der finanziellen Möglichkeit abhängig war, sich entsprechende (Privat-) Lehrer leisten zu können, verlagerte sich diese Möglichkeit im kirchlichen Bereich ab dem frühen Mittelalter zunehmend in den monastischen Bereich. Dafür waren zumindest drei Gründe wesentlich: 

das Vorhandensein der notwendigen finanziellen und zeitlichen Ressourcen,



das Vorhandensein von

gebildeten oder

zumindest

alphabetisierten Personen 

das Bewusstsein / Selbstverständnis, dass das Nachdenken und Schreiben über alle Bereiche der menschlichen Existenz einen Wert darstellt.

Im Zuge der niedergehenden säkularen Bildung entwickelten sich in den Klöstern und an den Bischofsstühlen „exclusive“ Wissensund Bildungszentren. Diese Entwicklung wurde durch die karolingische Bildungsreform sowie das ottonische Reichskirchensystem

noch

bestärkt

und

mit

der

säkularen 2

reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

Herrschaftselite verknüpft. Können und Wissen eines Teils des Klerus wurde mehr und mehr zum Herrschaftsinstrument. Gerade die mittelalterliche und frühneuzeitliche Kirche zeigt jedoch, dass Bildung nicht die zentrale Voraussetzung war, um in der

(amts-)

kirchlichen

Hierarchie

aufzusteigen

und

Führungspositionen einzunehmen. In den klösterlichen Skriptorien und Bibliotheken des Mittelalters erfuhren die säkularen antiken Texte und das darin enthaltene breitere

„weltliche“

Wissen

zumeist

eine

nur

geringe

Wertschätzung. Erst im Zuge des Humanismus und der Renaissance gerieten diese wieder mehr in den Blick. Teile davon wurden erst über den kulturellen Austausch mit der arabischen Tradition wieder verfügbar. Die Universitätsgründungen suchten ihrem namensgebenden Anspruch gemäß die Zusammenführung von Theologie und säkularem Wissen zu einer universalen Bildung

zu

verwirklichen.

Der

antike,

Rationalität

und

naturwissenschaftliche Verfahren implizierende Ansatz wurde dabei in der Regel noch nicht als Gegensatz zur religiösen Weltdeutung gesehen (vgl. Erasmus von Rotterdam). Die zentrale Aufgabe der damals noch jungen Universitäten blieb aber zunächst die Ausbildung kirchlicher Eliten. Dies wurde immanent durch die Zugangswege über die Dom- und Klosterschulen und die selektiven Wissenschaftssprachen Griechisch und Latein gestützt. In diesem Kontext stand der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther. Erst im Laufe der Auseinandersetzungen mit der römischen Kirche und dem mit ihr verbundenen Kaisertum wird ihm die Bedeutung einer muttersprachlichen Bibelübersetzung und die leichte und schnelle Verbreitung des reformatorischen Schrifttums

mittels

des

Buchdrucks

zur

Durchsetzung

reformatorischer Ziele zunehmend bewusst. Ein deutliches Bewusstsein für die Notwendigkeit einer entsprechenden, früh einsetzenden Bildung und Ausbildung, um den reformatorischen Bemühungen die notwendige Nachhaltigkeit zu geben, hatte Philipp

Melanchthon,

pädagogischen

der

Schrifttum,

mit wozu

seinem auch

umfassenden praxisorientierte

Lehrwerke und Schulordnungen zählten, hier Wesentliches beitrug. Die Gründung von protestantischen Schulen und 3 reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

Universitäten institutionalisierte diesen Ansatz. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch muttersprachliches Schriftgut nur einen sehr kleinen alphabetisierten Teil der mitteleuropäischen Bevölkerung des 16. Jahrhunderts erreichen konnte. Die spezifische Entwicklung der Reformation in den Städten hat hier vermutlich eine ihrer Ursachen, da die Alphabetisierungsquote in den Städten größer war als auf dem Land. Die

Jesuiten,

seit

1534

mit

ein

zentraler

Träger

der

Gegenreformation hatten (und haben) die schulische und universitäre Ausbildung der Multiplikatoren von Beginn an im Blick. Zahlreiche gegenreformatorische Universitätsgründungen trugen ihre Handschrift. Besonders in den Blick nahmen die Jesuiten erstmals den Bereich, den man heute als frühkindliche Bildung

bezeichnen

würde.

Als

Reaktion

auf

die

muttersprachliche Liturgie und Predigt fanden sie neue Formen der

Glaubens-vermittlung

für

die

nicht

literarisierten

Bevölkerungsgruppen in Form von Schauspielen und anderen Formen nicht schriftlicher Katechese. Nach dem Augsburger Religionsfrieden (1555) sorgten dann, je nach

konfessioneller

Ausrichtung,

katholische

oder

protestantische Bildungssysteme für die jeweils gewünschte Sozialisation. Dies geriet immer stärker in Konflikt mit den Ideen der Aufklärung. Profitierten die Landesfürsten zunächst von der Kooperation mit den Kirchen im Bildungsbereich, zogen sie zu Beginn des 19. Jahrhunderts schließlich mittels Säkularisation und allgemeiner Schulpflicht die Bildung an sich, auch um auf ihre Bürger in ihrem Sinne unmittelbar, frühzeitig und damit nachhaltig Einfluss nehmen zu können. Bis in die Gegenwart hinein versuchen Staaten bis hin zu einzelnen gesellschaftlichen Gruppen, über den Zugriff auf die Verfügbarkeit von Wissen Menschen zu beeinflussen und eigene Machtpositionen zu sichern. Vor allem die Entwicklung liberaler Ideen wird in atheistischen wie auch in religiös geprägten autoritären Systemen durch Einschränkung von Informationsund Kommunikationsmöglichkeiten zu unterbinden versucht. Im Gegenzug erhalten gerade nichtstaatliche und oppositionelle 4 reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

Gruppen

mit

den

Möglichkeiten

des

Informations-

und

Wissensaustausches über das Internet neue und mächtige Instrumente. „Wissen ist Macht – Unwissen ist Ohnmacht“ – dies scheint eine Erkenntnis, welche die Zeit der wissenden antiken Philosophen, der

mittelalterlichen

Theologen

und

neuzeitlichen

Universalgelehrten ebenso überdauert, wie die Wende der digitalen Revolution des Informationszeitalters. Wissen, auch das zeigt ein Blick auf Geschichte und Gegenwart, führt den Menschen aber weder zwingend zu Gott noch zu einer säkular-humanistisch gedachten besseren Welt. Hier wird der Unterschied zum Bildungsbegriff deutlich, der weit mehr umfasst als Wissen und sich daher auch deutlich schwerer für Herrschaft instrumentalisieren

lässt.

Rene

Descartes

philosophische

Gründungsformel der Neuzeit „Cogito (dubito) ergo sum – ich denke (zweifle), also bin ich“ denkt immer den Zweifel, die Unsicherheit menschlicher (Gottes-) Erkenntnis mit und bleibt somit eine permanente Mahnung zur Bildung und zur reformatio – im kirchlichen wie im weltlichen Bereich.

5 reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

II Didaktische Hinweise Folgende Kompetenzen werden mit diesem Material angestrebt: Sachkompetenz Schülerinnen und Schüler können 

grundlegende Zusammenhänge zwischen Reformation und Bildung darlegen

Reflexions- und Deutungskompetenz Schülerinnen und Schüler können 

die

wesentlich

Ursachen

für

die

Entstehung

des

mittelalterlichen

Bildungsmonopols der katholischen Kirche erläutern 

die Verbindungen zwischen weltlicher Macht und kirchlicher Macht im Bereich von Wissen und Bildung aufzeigen



den Zusammenhang zwischen Zugang zu Wissen und Herrschaftsausübung kritisch hinterfragen



die emanzipatorische Bedeutung, welche die Reformatoren dem Zugang zu deutschem, reformatorischem Schrifttum zumaßen, erkennen



erkennen, dass die Erweiterung der Bildung durch die Reformation bis heute zum Selbstbild der evangelischen Kirchen zählt



dieses Selbstbild kritisch hinterfragen



zeitgenössische Texte auf ihre Perspektivität hin analysieren

Methodenkompetenz Schülerinnen und Schüler können 

aus mittelalterlichen Buchmalereien mit Hilfe zentrale Inhalte entnehmen



mittelalterlichen

und

frühneuzeitlichen

Textquellen

zentrale

Inhalte

entnehmen 

satirische Elemente identifizieren und interpretieren

6 reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

III Schülermaterialien M1 Schmuckseiten aus dem Hornbacher Sakramentar

Bild 52 – Q Schmuckseiten aus dem Hornbacher Sakramentar (7v, 8v, 9v, 10v; Solothurn, Domschatz der St.-Ursen-Kathedrale, Cod. U 1, Pergament 228 ff. 26.0 x 20.0 cm, Reichenau vor 983)

7 reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

In den mittelalterlichen Klöstern konnten ein größerer Prozentsatz der Mönche und Nonnen schreiben als in der nicht klösterlichen Bevölkerung. Das Studium der Heiligen Schrift, theologischer Texte vor allem der Kirchenväter und liturgischer Schriften gehörten zum monastischen Leben. In den Bibliotheken wurden aber auch die Schriften antiker Ärzte, Naturwissenschaftler, Philosophen und Schriftsteller aufbewahrt. In Schreibstuben wurden

von Hand

mit großem Aufwand und

oft

hoher

Kunstfertigkeit Kopien von verfügbaren Büchern gefertigt. Diese wurden der eigenen Bibliothek übergeben oder dem jeweiligen Auftraggeber oder Stifter. Selbst große Bibliotheken verfügten in der Regel nur über einige hundert Bücher. Die Abbildung macht symbolisch die Wertschätzung der Bücher deutlich, wenn das Buch vom Schreiber über Abt und Heilige seinen Weg zu Christus findet. Da sich außerhalb der Klosterbibliotheken kaum jemand Bücher leisten konnte, entwickelten sich diese zu Orten an denen wichtige Wissensbestände aus Vergangenheit und Gegenwart aufbewahrt wurden.

Arbeitsaufträge 1. Das ganze Sakramentar und viele andere mittelalterliche Handschriften können Sie sich anschauen unter: http://www.e-codices.unifr.ch. Finden Sie heraus, wozu ein Sakramentar dient! 2. Zeigen Sie

anhand der Abbildungen, wodurch

der Illustrator

der

Schmuckseiten die besondere Wertschätzung für die Bücher verdeutlichte! 3. Erklären Sie die besondere Wertschätzung der Bücher, die in den Schmuckseiten des Hornbacher Sakramentars zum Ausdruck kommt. 4. Stellen Sie Vorteile und Nachteile dar, die eine konzentrierte, exklusive Verfügbarkeit von Wissen in den Klöstern hatte.

8 reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

M2 Brief des Schreibers der apostolischen Kurie Poggio Bracchiolini (13801459)

an

den

Humanisten

Guarino

da

Verona

(1374-1460)

über

seine

Handschriftensuche im Kloster St. Gallen während seines Aufenthaltes beim Konstanzer Konzil 1414-1418

"Das Kloster St. Gallen ist von Konstanz 20 Meilen entfernt. So wandten wir uns dorthin, um unseren Geist zu entspannen und zugleich nach Büchern zu suchen, die daselbst in großer Zahl vorhanden sein sollten. Dort, unter einer Fülle von Büchern, die aufzuzählen lange Zeit brauchen würde, fanden wir den Quintilian, noch heil und unversehrt, jedoch mit Staub bedeckt und von Schmutz starrend, Denn es waren jene Bücher nicht in einer Bibliothek untergebracht, wie es ihr geistiger Rang erforderte, sondern in einem abscheulichen und finsteren Gefängnis auf dem Grund eines Turmes, wohin man nicht einmal zum Tode Verurteilte stoßen würde. Ich halte es aber für gewiss: Wenn sich jemand fände, der die Sklavenzwinger, in welchen die Barbaren diese Männer festhalten, durchstöberte und nach der Art der Alten durchmusterte, so würde ihm ein ähnliches Glück zuteil hinsichtlich vieler, die man schon als verloren beklagt hat. Wir haben außerdem die drei ersten Bücher und die Hefte des vierten von den Argonautica des C. Valerius Flacchus gefunden und die Erläuterungen des G. Asconius Pedianus, eines Mannes von höchster Beredsamkeit, dessen selbst Quintilian Erwähnung getan hat, die sich mit acht Reden Ciceros beschäftigen. Ich habe dies eigenhändig abgeschrieben, und zwar schnell, um es an Lionardo Arentino und Nicollo Fiorentino zu schicken. Diese beiden haben nämlich, als sie durch mich von der Auffindung des Schatzes Kenntnis bekommen hatten, mich in ihren Briefen mit vielen Worten gebeten, dass ihnen der Quintilian zuerst geschickt werden möchte [ ... 1. Ich wünschte, ich hätte dir auch das Buch übersenden können, aber unser Lionardo war (zuerst) zufriedenzustellen. Doch du weißt, wo es sich befindet, damit, wenn du es haben willst, du es leicht erlangen kannst. Lebe wohl und bleibe mir gewogen, wie ich dir! Konstanz, den 16. Dezember 1416 [Poggii Epistolae, ed. Thomas de Tonelli, Florenz 1832, Bd. 1, S. 28f. Zit. nach W. Kleinknecht/ H. Krieger, "Handbuch des Geschichtsunterrichts", Bd.IV Diesterweg Verlag Frankfurt a.M., 2. Aufl., 1963, S.8]

Arbeitsaufträge 1. Beschreiben Sie die unterschiedliche Wertschätzung, welche die von Bracchiolini aufgefundenen Handschriften a) im St. Gallener Kloster selbst und b) durch ihn gefunden haben. 2. Informieren Sie sich per Internetrecherche über die geistesgeschichtliche Bewegung des Humanismus. Ordnen Sie den Brief in diesen historischen Kontext ein! 3. Für den Sekretär der Kurie und des späteren Sekretär des Papstes besteht offenbar kein Widerspruch zwischen der Lektüre der antiken Texte und der kirchlichen Lehre. Erörtere mögliche „Gefahren“, die andere Kirchenfürsten für die Kirche der frühen Neuzeit möglicherweise gesehen haben! 9 reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

M3 Martin Luther zum Thema „Bildung“ In

der

Stellung

Frühzeit zur

der

Frage

Reformation nach

der

nimmt

Martin

Luther

zwei

Mal

Bedeutung

der

Bildung

für

die

reformatorische Bewegung. In der Schrift „An den christlichen Adel deutscher Nation“ sowie 1524 in „An die Ratsherren aller Städte deutschen Landes, dass sie christliche Schulen aufrichten und halten sollen“.

Bild 53 – Titelholzschnitt „An die Radherrn aller stedte…“ Erfurt, 1524 VD16 L 3792, online unter: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/luther1524/0001

10 reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

„Zum ersten erleben wir jetzt durchweg in deutschen Landen, wie man allenthalben die Schulen untergehen lässt. Die hohen Schulen siechen dahin, Klöster kommen herunter; dieses Gras wird verdorren, und die Blume fallt dahin, wie Jesaja sagt (40,6 ff.), weil der Geist Gottes durch sein Wort hineinweht und so heiß darauf scheint durch das Evangelium. […] Darum wird‘s nun dem Rat und der Obrigkeit zukommen, die allergrößte Fürsorge und Gewissenhaftigkeit dem jungen Volk zu widmen. Denn weil der ganzen Stadt Gut, Ehre, Leib und Leben ihnen zu treuen Händen anvertraut ist, handelten sie nicht verantwortlich vor Gott und der Welt, wenn sie der Stadt Gedeihen und Vorteil nicht nach bestem Vermögen verfolgten Tag und Nacht. Nun besteht das Gedeihen einer Stadt nicht allein darin, dass man große Schätze sammelt, feste Mauern, schöne Häuser, viele Kanonen und Harnische herstellt. Vielmehr, wo es viel davon gibt und es kommt in die Hände wahnsinniger Narren, so ist das ein umso schlimmerer und umso größerer Schaden für diese Stadt. Vielmehr das ist einer Stadt Bestes und ihr allerprächtigstes Gedeihen, ihr Wohl und ihre Kraft, dass sie viele gute, gebildete, vernünftige, ehrbare, wohlerzogene Bürger hat, die dann sehr wohl Schätze und alle Güter sammeln können, sie erhalten und recht gebrauchen. […] Ja, sprichst du noch einmal, wenngleich man Schulen haben sollte und müsste: Wozu nützt es uns aber, die lateinische, griechische, hebräische Sprache und andere Wissenschaften zu lernen? Könnten wir doch gut auf Deutsch die Bibel und Gottes Wort lernen, das uns vollauf genug ist zur Seligkeit! Antwort: Ja, ich weiß leider wohl, dass wir Deutschen immer Bestien und unvernünftige Tiere sein und bleiben werden, wie uns denn die umliegenden Länder nennen und wir es auch wohl verdienen. Mich wundert aber, warum wir nicht auch einmal sagen: Was sollen uns Seide, Wein, Gewürze und die fremde ausländische Ware, da wir doch selbst Wein, Korn, Wolle, Flachs, Holz und Steine in deutschen Landen nicht allein die Fülle haben für den Lebensunterhalt, sondern auch in Auswahl zur Zierde und zum Schmuck? Die Wissenschaften und Sprachen, die für uns kein Verlust, vielmehr ein größerer Schmuck und Nutzen, Ehre und Gewinn sind, um die heilige Schrift zu verstehen und auch um die weltliche Herrschaft auszuüben, die wollen wir verachten, und auf die ausländischen Waren, die uns weder nötig noch nützlich sind, zudem uns bis auf die Knochen schinden, auf die wollen wir nicht verzichten! Nennen sie das nicht mit Recht deutsche Narren und Bestien? […] Wenn es nun auch (wie ich gesagt habe) keine Seele gäbe und man der Schulen und Sprachen gar nicht bedürfte um der Schrift und um Gottes willen, so wäre doch allein der folgende Grund völlig ausreichend, um die allerbesten Schulen für 11 reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

Knaben und Mädchen an allen Orten einzurichten: Die Welt bedarf, um auch nur ihren weltlichen Stand äußerlich zu erhalten, guter, fähiger Männer und Frauen, damit die Männer Land und Leute recht regieren und die Frauen Haus, Kinder und Gesinde recht erziehen und bewahren können. Nun, solche Männer müssen aus Knaben werden, und solche Frauen müssen aus Mädchen werden. Es ist also darum zu tun, dass man kleine Knaben und Mädchen dazu recht unterrichte und aufziehe. […] Darum ist's hochnotwendig, nicht allein der jungen Leute wegen, sondern auch, um unsere beiden Stände, den geistlichen und den weltlichen, zu erhalten, dass man in dieser Sache entschlossen und beizeiten dazu beiträgt, damit wir's nicht nachher, wenn wir's versäumt haben vielleicht unterlassen müssen, obgleich wir's dann gerne tun wollten, und die Gewissensbisse uns ewig vergeblich peinigen lassen.“ [Martin Luther, An die Ratsherrn aller Städte deutschen Landes, dass sie christliche Schulen aufrichten und halten sollen. 1524, in: Karin Bornkamm/Gerhard Ebeling (Hg.): Martin Luther. Ausgewählte Schriften Bd. 5, Frankfurt/Main 1995, S. 40ff.]

Arbeitsaufträge 1. Arbeiten Sie religiöse und weltliche Ziele heraus, die nach Luther mit einer guten Schulbildung in den Städten erreicht werden sollen! 2. Luther fordert zum Erlernen der alten Sprachen Latein und Griechisch auf. a. Erläutern Sie, warum er dies fordert! b. Erörtern Sie, ob dies seinem Ziel, die Heilige Schrift allen zugänglich zu machen, wiederspricht! 3. Das Prinzip „ad fontes“ (zu den Quellen = zu den Originalschriften) prägte den frühneuzeitlichen Humanismus, von dem auch Luther stark beeinflusst ist. Um nicht auf Übersetzungen, die immer auch Interpretationen sind, angewiesen zu sein, ist die Kenntnis der „alten Sprachen“ nötig. Diskutieren Sie, ob es auch heute noch sinnvoll ist, Latein und Griechisch zu lernen, um die Schriften der Antike im Original zu lesen! 12 reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

M4 Margot Käßmann – Das Erbe Martin Luthers Dr. Margot Käßmann ist die Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Reformationsjubiläum. Der folgende Vortrag wurde am 25.01.2015 an der Ruhr-Universität Bochum gehalten.

„[…] Luther ging es darum, dass jede Frau und jeder Mann eigenständig den Glauben an den dreieinigen Gott bekennen kann und verstehend das Bekenntnis zu Jesus Christus bejaht. Die Voraussetzung für einen mündigen Glauben war für Luther, dass jede und jeder selbst die Bibel lesen konnte und so gebildet war, dass er den Kleinen Katechismus, das Bekenntnis für den alltäglichen Gebrauch, nicht nur auswendig kannte, sondern auch weitergeben konnte und damit sprachfähig im Glauben war. Grundlage dafür war eine Bildung für alle und nicht nur für wenige, die es sich leisten konnten oder durch den Eintritt in einen Orden die Chance zur Bildung erhielten. Bildungsgerechtigkeit und Bildungsteilhabe – Martin Luther war der Erste, der diese Themen öffentlich machte und sich vehement dafür einsetzte. Er hatte dafür theologische Gründe: Glaube war für ihn gebildeter Glaube, also ein Glaube nicht aus Konvention und nicht aus spiritueller Erfahrung allein, sondern durch die Bejahung der befreienden Botschaft des Evangeliums. Dass Glaube immer gebildeter Glaube ist, ist in seiner eigenen Biografie tief begründet. Nur durch das intensive theologische Studium der Bibel, aber auch von Augustinus-Schriften ist er zur befreienden Rechtfertigungseinsicht gelangt. Glaube ist für Luther immer eigenverantwortlicher Glaube: Der einzelne Christ muss sich vor Gott verantworten und ist als Einzelner von Gott geliebt. Die Kirche ist die Gemeinschaft der Getauften, aber nicht mehr die Heilsmittlerin für den Einzelnen. Glaube als gebildeter und eigenverantwortlicher Glaube ist ein wesentlicher theologischer Beweggrund dafür, dass Luther sich vehement für eine öffentliche Bildung einsetzte, wir verdanken ihm die Volksschulen als „Schulen für alle“, auch für Mädchen! Der Schwerpunkt Bildung gilt für alle Reformatoren: Melanchthon war Lehrer aus Leidenschaft,

ja,

wird

auch

aufgrund

seiner

Bemühungen

um

eine

Universitätsreform als „Lehrer der Deutschen“ bezeichnet. Martin Bucer wird von Lutheranern wie von Reformierten als Kirchenlehrer angesehen. Ulrich Zwingli lernte Griechisch, um das Neue Testament im von Erasmus von Rotterdam editierten Urtext lesen zu können. Er selbst besaß die für damals sehr große Zahl von 100 Büchern und gründete in seiner Glarner Pfarrei 1510 eine Lateinschule. Und dann das Genfer Kolleg, von Johannes Calvin gegründet, das die reformierte Bildungsbewegung in viele Regionen Europas brachte! reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

Das war und bleibt reformatorisches Anliegen: Denken, Reflektieren, Nachdenken, verstehen können, fragen dürfen. Stattdessen wird der Religion bis heute oft die Haltung unterstellt: Nicht fragen, schlicht glauben! Fundamentalismus – ob jüdischer, christlicher, islamischer oder hinduistischer Prägung – mag Bildung und Aufklärung nicht. Jedweder Ausprägung von Fundamentalismus stellt sich eine Kernbotschaft der Reformation entgegen: Selbst denken! Im Gewissen bist du niemandem untertan und unabhängig von Dogmatik, religiösen Vorgaben, Glaubensinstanzen. Vielleicht ist einer der wichtigsten Beiträge der Reformation, dass es ihr um gebildeten Glauben geht, einen Glauben, der verstehen will, nachfragen darf, auch was das Buch des christlichen Glaubens betrifft, die Bibel. Es geht nicht um Glauben allein aus Gehorsam, aus Konvention oder aus spirituellem Erleben, sondern es geht um das persönliche Ringen um einen eigenen Glauben. […] Der gesamte Vortrag kann online nachgelesen werden unter: http://aktuell.ruhr-uni-bochum.de/mam/content/15-01-20-vortrag-kaessmann-rub.pdf

Arbeitsaufträge 1. Geben Sie die zentralen Textaussagen mit eigenen Worten wieder! 2. Arbeiten Sie den Zusammenhang heraus, den Margot Käßmann zwischen Bildung, aufgeklärter Religiosität und evangelischen Kirchenverständnis verdeutlicht. 3. Überprüfen Sie mit Hilfe der Quelle aus Martin Luthers Schrift an die Ratsherren von 1524 (M3) folgende Aussagen Käßmanns: a. „Bildungsgerechtigkeit und Bildungsteilhabe – Martin Luther war der Erste, der diese Themen öffentlich machte und sich dafür einsetzte. Er hatte dafür theologische Gründe“ b. „Glaube als gebildeter und eigenverantwortlicher Glaube ist ein wesentlicher theologischer Beweggrund dafür, dass Luther sich vehement für eine öffentliche Bildung einsetzte, wir verdanken ihm die Volksschulen als „Schulen für alle“, auch für Mädchen!“

reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

M5 „Ein entscheidender Schritt zur Wissensgesellschaft“ Interview mit der Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka Buchdruck, Schulpflicht, gemeinsame Sprache: auch bildungspolitisch brachte die Reformation eine Zeitenwende. Bundesbildungsmininsterin Johanna Wanka spricht über die bis heute spürbaren Auswirkungen auf die Bildungs- und Wissenslandschaft.

Als Doktor der Theologie hat Luther an der Universität von Wittenberg Studentn unterrichtet. Wie steht es um seinen konkreten Einfluss auf die Bildung des einfachen Volkes? Luther wollte, dass das Wort Gottes verstanden wird – von allen. Das war für ihn der Weg zur Rettung der Seele. Deswegen hat er die Bibel ins Deutsche übersetzt. Nicht nur diese Bibelübersetzung, auch seine Predigten und Reformschriften wurden vielfach nachgedruckt. Oft als Flugblätter, die in der Auseinandersetzung mit dem Papst und der katholischen Kirche reißenden Absatz fanden. Er war das, was man heute einen Bestseller-Autor nennen würde. Davon profitierten nicht zuletzt die Buchdrucker, ob in Wittenberg oder in Nürnberg. Im Übrigen, ihm war es wirklich wichtig, dass die Kinder, Jungen und Mädchen, Lesen und Schreiben lernten. Man darf ihn also auch mit Fug und Recht als einen der Väter der „Volksbildung“ im besten Sinne betrachten.

Welche dieser Errungenschaften sind heute noch wichtig? Ohne die Kunst des Buchdrucks, die Johannes Gutenberg 1450 erfand, wäre Luther kaum als Reformator so erfolgreich gewesen. So aber fanden nicht nur seine Thesen Verbreitung, sondern auch Deutsch, so, wie es damals in Mitteldeutschland gesprochen und geschrieben wurde. Das Buch ist bis heute das zentrale Medium, um Wissen und kulturelle Werte weiterzugeben und zu vermitteln. Eine gemeinsame Sprache ist dafür der Schlüssel. Das, was die Italiener Dante Alighieri mit der „Göttlichen Komödie“ verdanken, einen einheitlichen Sprachraum, verdanken wir Luther mit seiner Bibelübersetzung.

Wie hat die Reformation die Bildungs- und Wissenschaftslandschaft in Deutschland grundsätzlich verändert? Vor Luther war Bildung vor allem eine Sache des Adels und der Kirche. Der ehemalige Augustinermönch Luther begründete in seiner damals wahrlich revolutionären Ehe mit der ehemaligen Nonne Katharina von Bora, die aus Torgau, wo ich zur Schule gegangen bin, stammte und dort auch begraben ist, ein völlig neues Familienbild. Der evangelische Pastorenhaushalt, belesen, kultiviert, musikalisch gebildet, wurde zum Rollenvorbild für die bürgerliche Familie und Ehe. Ein ganz entscheidender Schritt hin zu einer Wissensgesellschaft, die sich nicht an Standesunterschieden festmachte. Es ist kein Zufall, das etwa im 19. Jahrhundert katholische Gegenden oft rückständiger waren als evangelisch geprägte. Zum Glück hat sich das ja längst geändert. reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

Gibt es Einflüsse, die für Sie in der heutigen Bildungs- und Hochschulpolitik von Bedeutung sind? Für Luther ging es letztlich um den richtigen Weg zu Gott. Bildung war für ihn vor allem von theologischer Bedeutung. Das ist heute anders. Der Zugang zu Schulen und Hochschulen ist seit langem eine Voraussetzung für jeden, seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen, sich in die Gesellschaft einzubringen und teilzuhaben. Aber die Neugier, der Wunsch und das Ringen um Erkenntnis, das alles ist immer noch wichtig, wenn Schule und Hochschule uns weiterbringen sollen.

Inwiefern ist der Reformator für Sie ein ‚bildungspolitisches‘ Vorbild? Sie werden vielleicht lachen, aber er hat dem Volk „aufs Maul geschaut“. Viele Sprachwendungen, die wir bis heute verwenden, etwa „Perlen vor die Säue werfen“, stammen von Luther. Seine Sprachgewalt und sein Wille, nicht nur von einer Elite, sondern von allen verstanden zu werden, sollten jedem Lehrer, jedem Professor und natürlich jedem Politiker ein Vorbild sein. Wer wie ich jahrelang selbst Studenten unterrichtet hat, weiß, wie wichtig Verständlichkeit ist, um dieser Aufgabe wirklich gerecht zu werden. Das Interview führte Sarah Bautz. FAZ Verlagsspezial 01.11.2015. © Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt. Zur Verfügung gestellt vom Frankfurter Allgemeine Archiv.

Arbeitsaufträge 1. Arbeiten Sie aus dem Interview heraus, welche zentralen Anstöße Luther nach Meinung von Prof. Wanka dem deutschen Bildungssystem gegeben hat. 2. Erläutern Sie, welche Bildungsziele Luther nach Wanka hauptsächlich verfolgte. 3. Johanna Wanka ist evangelische Christin und leitete lange den Evangelischen Arbeitskreis der CDU Berlin-Brandenburg. a. Überprüfen Sie am Text, an welchen Stellen sich ihre eigene Konfession niedergeschlagen haben könnte! b. Nehmen Sie begründet Stellung, ob eine Beschreibung eines historischen Sachverhaltes ohne Einfluss des eigenen Standortes (hier der eigenen Konfession) überhaupt möglich ist. c. Versuchen Sie die Textstellen, die Ihnen aufgefallen sind, durch weitere Quellen auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

M6 „Wissen ist Macht. Unwissen ist Ohnmacht.“ Bei dem Plakat mit dem Titel „Wissen ist Macht. Unwissen ist Ohnmacht.“ handelt es sich um eine Werbekampagne2 für die Brockhaus Enzyklopädie in 24 Bänden aus dem Jahr 1997. Entworfen wurde es von der Agentur Leonhardt & Kern. Zu sehen ist der ehemalige Landes- und Bundesminister sowie CDU-Generalsekretär Heiner Geißler.

Arbeitsaufträge 1. Recherchieren Sie im Internet die Person Heiner Geißler. Erläutern Sie, warum die Werbeagentur und der Brockhaus-Verlag ihn für einen geeigneten Werbeträger gehalten haben. 2. Analysieren Sie die Bildsprache des Plakates und erläutern Sie, welche Gefühle und Assoziationen beim Betrachter geweckt werden sollten. 3. Geworben wurde für eine vierundzwanzigbändige, gedruckte Enzyklopädie zum Preis von 2796 €. Erörtern Sie, inwieweit die nahezu kostenlose Verfügbarkeit von Informationen im Internet a. Heiner Geißlers Zitat in Frage stellt. b. reformerische und reformatorische Bestrebungen der Gegenwart in ähnlicher Form stützen, wie die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Gutenberg die Reformation im 16. Jahrhundert. 2

Das Plakat ist einzusehen unter: https://www.ichliebediemarke.com/bibliographisches-institut-f-a-brockhaus-ag/brockhaus/brockhaus-heinergeissler-wissen-ist-macht-unwissen-ist-ohnmacht-brockhaus-die-enzyklopadie-das-wissen-der-welt-neuesterstand-sujet .

reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

IV Literatur Amt der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (Hg): Luther lesen: Die zentralen Texte. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. 2016. [Umfangreiche Quellensammlung mit eigenem Kapitel zum Thema Schule und Bildung] Danz, Christian (Hg.): Martin Luther (Neue Wege der Forschung: Theologie). Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. 2015. [Beiträge zur Theologie Luthers in verschiedenen Bereichen, die auch seine bildungstheoretischen Ansätze verständlich machen] Decot, Rolf: Geschichte der Reformation in Deutschland. Freiburg: Herder. 2015. [gut lesbarer, dennoch fachwissenschaftlich gut abgesicherter Überblick über die Reformationsgeschichte aus der Feder des emeritierten Mainzer Prof. für Mittlere und Neuere Kirchengescichte] Kleinknecht, Wolfgang; Krieger, Herbert: Handbuch des Geschichtsunterrichts. Bd.IV. Frankfurt a.M.: Diesterweg Verlag. 21963. [mit gut gewählten, selten publizierten Quellen] Koerrenz,

Ralf;

Schluß,

Henning:

Reformatorische

Ausgangspunkte

protestantischer Bildung. Orientierungen an Martin Luther. Jena: Garamond. 2011. [intensive Auseinandersetzung mit den bildungstheoretischen Schriften Luthers und deren Wirkungsgeschichte] Landgraf,

Michael:

ReliBausteine

Reformation:

Martin

Luther

und

die

Reformatoren - Zeitgeschehen - Reformation und Kirche heute (ReliBausteine sekundar). Stuttgart: Calwer Verlag. 32016. [sehr gut in der SekI einsetzbare Unterrichtsbausteine] Lepin,

Volker:

Die

Reformation

(Geschichte

kompakt).

Darmstadt:

Wissenschaftliche Buchgesellschaft. 2013. [gelungene und gut lesbare Überblicksdarstellung] Schneider, Nikolaus: Reformation und Bildung - eine Erinnerung an Philipp Melanchthon( Festvortrag zum Jahrestag der Einführung der Reformation in Magdeburg am 26. Juni 2010). [abrufbar unter: http://www.ekd.de/vortraege/2010/100626_schneider_melanchthon.html] Schluß, Henning: Reformation und Bildung: Ein Beitrag zur Dekonstruktion des protestantischen

Bildungsmythos

in

reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation

der

Auseinandersetzung

mit

der

Ratsherrenschrift Martin Luthers (Fest Festvortrag auf der Feierlichen Eröffnung des Landesgraduiertenkollegs:

Protestantische

Bildungstraditionen

in

Mitteldeutschland. 20. Juni, Friedrich-Schiller-Universität Jena). [abrufbar unter: https://homepage.univie.ac.at/henning.schluss/Publikationen/wissart/C-066Reformation-und-Bildung.pdf

mit

zahlreichen

weiteren

themenbezogenen

Literaturverweisen] Stodt, Dieter: Arbeitsbuch zur Geschichte des evangelischen Religionsunterrichts in Deutschland. Münster: Comenius Institut. 1985. [mit umfangreichen, sonst kaum auffindbaren Materialien]

reformation reloaded – Auf dem Weg in die Neuzeit Bildung und Reformation