23 September 2015, 8:13am 23. September 2015, 8:13 Uhr

How Malta airport’s owners in Vienna created ‘dirty’ war against their partner Wie die Wiener Eigentümer des Flughafens von Malta einen „schmutzigen“...
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How Malta airport’s owners in Vienna created ‘dirty’ war against their partner

Wie die Wiener Eigentümer des Flughafens von Malta einen „schmutzigen“ Krieg gegen ihren Partner anzettelten

Airport retail entrepreneur Rakesh Sardana claims Vienna International Airport, which owns 32% of Malta International Airport, financed a covert campaign to destroy him. Last week he filed a lawsuit in New York claiming some €150 million in damages. Vienna says his allegations are absurd. If true, the cloak-and-dagger tactics Sardana alleges were taken against him raise serious questions over the way MIA’s parent company carries out some of its business.

Flughafen-Einzelhandelsunternehmer Rakesh Sardana behauptet, dass der Internationale Flughafen von Wien, dem 32% des Flughafens Malta gehören, eine geheime Kampagne finanziert hat, um ihn zu ruinieren. In der letzten Woche reichte er in New York eine Klage auf 150 Millionen Euro Schadenersatz ein. Wien erklärt Sardanas Anschuldigungen für absurd. Sollten die von Sardana beschriebenen zwielichtigen Taktiken tatsächlich angewandt worden sein, würde dies die Geschäftspraktiken der Muttergesellschaft von MIA ernsthaft in Frage stellen.

23 September 2015, 8:13am

23. September 2015, 8:13 Uhr

On 14 September, 2013, the lobbyist and Austrian PR man Peter Hochegger revealed to businessman Sardana the existence of a “dirty and illegal campaign” financed by Vienna Airport, to ruin Sardana’s New York-based businesses.

Am 14. September 2013 unterrichtete der Lobbyist und österreichische PR-Mann Peter Hochegger Sardana von einer „schmutzigen und illegalen Kampagne“, finanziert vom Flughafen Wien, die das Ziel verfolgt habe, Sardanas Unternehmen in New York in den Ruin zu treiben.

It was nine months since Hochegger – who has since been sentenced to jail – had been charged by the Vienna State Prosecutor’s Office with helping to divert €960,000 from Telecom Austria to the right-wing party, Alliance for the Future of Austria. Hochegger was then facing up to 10 years over his role in laundering the funds through two advertising agencies for the party of far-rightist Jorg Haider, using fake invoices and without the knowledge of shareholders.

Dies geschah neun Monate nachdem Hochegger – der mittlerweile zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde – von der Wiener Staatsanwaltschaft angeklagt worden war, 960.000 Euro von Telecom Austria an die rechtspopulistische Partei Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) weitergeleitet zu haben. Für seine Beteiligung an Geldwäschegeschäften für die Partei des rechten Politikers Jörg Haider über zwei Werbeagenturen mithilfe falscher Rechnungen und ohne das Wissen der Anteilseigner musste Hochegger mit einer Gefängnisstrafe von bis zu 10 Jahren rechnen.

Hochegger was not new to scandal. In March 2012 he was found to have received nearly €1.5 million from the Bulgarian government coalition to boost the country’s image abroad: basically bribing Austrian politicians. So it may have come not entirely by surprise to Sardana when Hochegger told him, for the very first time, that he had developed “a covert strategy to discredit and

Hochegger war nicht zum ersten Mal in einen Skandal verwickelt. Im März 2012 fand man heraus, dass er fast 1,5 Millionen Euro von der bulgarischen Regierungskoalition erhalten hatte, um das Image des Landes im Ausland aufzupolieren – de facto durch die Bestechung österreichischer Politiker. Es war also vermutlich keine wirklich große Überraschung für Sardana, als

destroy” Sardana’s businesses at the behest of Vienna International Airport.

Hochegger ihm mitteilte, dass er im Auftrag des Wiener Flughafens „eine geheime Strategie entwickelt habe”, um Sardanas Unternehmen in Verruf zu bringen und zu ruinieren.

Rakesh Sardana has filed a €150 million lawsuit against MIA's owners Vienna International Airport, in a New York court.

Rakesh Sardana hat bei einem New Yorker Gericht eine 150-Millionen-Euro-Klage gegen die Besitzer von MIA, also den Internationalen Flughafen Wien, eingereicht.

It was not a confession taken in the least bit lightly. Three days later, Hochegger checked in at the United States embassy in Vienna on Boltzmanngasse, to execute an affidavit, sworn to before Mark A. Brand, the Vice Consul, in which he stated:

Das Geständnis wurde definitiv nicht auf die leichte Schulter genommen. Drei Tage später meldete sich Hochegger bei der Botschaft der Vereinigten Staaten in der Boltzmanngasse, um vor Vizekonsul Mark A. Brand eine eidesstattliche Versicherung abzugeben, in der er aussagte:

“In 2003/2004, my company was assigned and awarded the project to undertake dirty campaigning to malign and destroy the reputation of Mr Rakesh Sardana and his New York based subsidiary, Saveria JFK Inc, together with a leading Vienna based law firm at the behest of Vienna International Airport plc (VIE AG) by Mr Herbert Kaufmann (CEO), Mr Gerhard Schmid (COO) and Mr Kurt Waniek (CFO), who were then the members of Executive Board of Directors and the top management of Vienna International Airport plc (VIE).”

„2003/2004 wurde mein Unternehmen im Namen der VIE AG damit beauftragt, gemeinsam mit einer führenden Wiener Rechtsanwaltskanzlei eine Schmutzkampagne zur Schädigung des Rufes von Herrn Rakesh Sardana und seiner New Yorker Tochtergesellschaft Saveria JFK Inc. durchzuführen. Dieser Auftrag kam von Herrn Herbert Kaufmann (CEO), Herrn Gerhard Schmid (COO) und Herrn Kurt Waniek (CFO), die zu der Zeit Mitglieder des Executive Board of Directors und der obersten Geschäftsführung des Wiener Flughafens (VIE) waren.“

Hochegger’s “handler”, the man VIE tasked to supply him with confidential dossiers and information on Sardana, had been none other than Julian Jaeger, who in 2004 was the manager in the legal department of VIE, and would later be CEO of Malta International Airport.

Hocheggers „Helfer“, der Mann, den VIE damit beauftragt hatte, ihn mit vertraulichen Akten und Informationen über Sardana zu versorgen, war kein Geringerer als Julian Jaeger, der 2004 Manager der Rechtsabteilung von VIE war und später CEO des Internationalen Flughafens von Malta wurde.

Julian Jaeger

Julian Jaeger

Hochegger’s confession revealed how VIE’s top executives and influential figures from the Vienna municipality who own the airport had conceived, early on at the start of a fruitful business relationship with Sardana, a “masterplan” to oust “the Indian” – a 10-year campaign designed to ruin Sardana economically and internationally, by spreading false stories about him and his business

Hocheggers Geständnis enthüllte, wie die obersten Geschäftsführer von VIE sowie einflussreiche Personen aus der Wiener Stadtverwaltung, denen der Flughafen Wien gehört, schon zu Beginn der ertragreichen Geschäftsbeziehungen zu Sardana einen „Masterplan“ entwickelt hatten, um „den Inder“ auszubooten. Dieser Plan wurde zu einer Kampagne, die 10 Jahre andauerte und das Ziel

practices.

verfolgte, Sardana durch das Verbreiten von unwahren Geschichten über ihn und seine Geschäftspraktiken wirtschaftlich und international zu ruinieren.

It was Hochegger who in 2003, developed VIE’s ‘master plan for securing Vienna Airport in the long term’ – a plan for a campaign against Sardana that would be based on a mixture of half-truths and lies, “with just enough actual truths sprinkled in give it a veneer of legitimacy” to destroy Rakesh Sardana.

Es war Hochegger, der 2003 für VIE den „Masterplan zur langfristigen Sicherung des Flughafens Wien“ entwickelte – einen Plan für eine Kampagne gegen Sardana, basierend auf einer Mischung aus Halbwahrheiten und Lügen „mit gerade genügend Fakten versetzt, um alles legitim erscheinen zu lassen“, mit dem Ziel, Rakesh Sardana in den Ruin zu treiben.

Its aim, as told to Hochegger by VIE’s chief financial officer Kurt Waniek, was to “send the Indian only with a nylon shopping bag with a one-way ticket back to India.”

VIE-Finanzvorstand Kurt Waniek äußerte gegenüber Hochegger, man wolle „den Inder wieder zurück nach Indien schicken, mit nichts weiter als einer Plastiktüte und einem Hinflugticket im Besitz.“

At the outset, it must be stated that Vienna International Airport say Sardana’s accusations are “absurd” and unfounded; and that his grievances related to terminated leases on his shops when he started falling behind on rent.

Zunächst muss festgehalten werden, dass der Flughafen Wien angibt, Sardanas Anschuldigungen seien „absurd“ und gegenstandslos. Sardanas Missstand sei darauf zurückzuführen, dass seine Mietverträge für die Läden aufgrund von Mietrückständen aufgelöst wurden.

But Sardana is suing MIA’s parent company for a total of $168 million in New York, over what he claims is his lost profit at JFK airport where he ran 18 retail shops. Why did Vienna International Airport carry out this “master plan” against its own business partner, who ran 45 shops at VIE and promised to export their retail concept to their own advantage?

Sardana verklagt die Muttergesellschaft von MIA jedoch in New York auf eine Gesamtsumme von 168 Millionen Dollar als Schadenersatz für Verluste, die ihm am Flughafen JFK, wo er 18 Einzelhandelsgeschäfte betrieb, entstanden sind. Warum hat der Internationale Flughafen Wien diesen „Masterplan“ gegen den eigenen Geschäftspartner eingesetzt, der am VIE 45 Läden unterhielt und versprochen hatte, das Einzelhandelskonzept zum eigenen Vorteil des Flughafens zu exportieren?

Routing out the Indian

Der Inder wurde ausgebootet

Hochegger’s confession to Sardana, a naturalized Austrian citizen, was the culmination of a decadelong conspiracy to damage Sardana’s economic interests at VIE and at Terminal 4 at JFK Airport, where he took over its retail section.

Hocheggers Geständnis gegenüber Sardana, einem eingebürgerten österreichischen Staatsangehörigen, war der Höhepunkt einer jahrzehntelangen Verschwörung, deren Ziel es war, Sardanas Geschäfte am VIE und in Terminal 4 des JFK Airports, dessen Einzelhandelsbereich er

übernommen hatte, zu ruinieren. Sardana arrived in Austria in 1975, hitchhiking overland via Afghanistan to meet his sister in Vienna, arriving with just $70 in his pocket. At the beginning he sold cheap goods on the street. In 1983, he started as a retailer at Vienna Airport and then started growing his international contacts, soon establishing international brands such as Harrods, Bally, Swarovski, Longchamp, Desigual and Hermès at Vienna Airport. He eventually became the largest retailer at VIE with 45 shops: a growth that also meant increased rental revenues for VIE.

Sardana kam 1975 mit nur 70 Dollar in der Tasche per Anhalter über Afghanistan nach Österreich, um sich in Wien mit seiner Schwester zu treffen. Anfangs verdiente er sein Geld damit, auf der Straße billige Waren zu verkaufen. 1983 begann er als Einzelhändler am Flughafen Wien und baute nach und nach seine internationalen Kontakte aus. Schon bald konnte er internationale Marken wie Harrods, Bally, Swarovski, Longchamp, Desigual und Hermès am Wiener Flughafen etablieren. Schließlich entwickelte er sich mit 45 Läden zum größten Einzelhändler am VIE: ein Wachstum, das für VIE auch erhöhte Mieteinnahmen bedeutete.

Lobbyist Peter Hochegger was imprisoned for his role in a bribery scandal

Lobbyist Peter Hochegger wurde wegen seiner Beteiligung an einem Bestechungsskandal zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

So in 1996, VIE and Sardana became joint partners in VIE Shops, a joint venture to develop specialty retail shops at other international airports using Sardana’s expertise to seek out international opportunities.

1996 wurden VIE und Sardana Teilhaber von VIE Shops, einem Kooperationsunternehmen zur Entwicklung von Einzelhandelsfachgeschäften an anderen internationalen Flughäfen, das sich Sardanas Expertenkenntnisse auf dem internationalen Markt zunutze machte.

For VIE, the 51% shareholder, the investment meant also cashing in on profits from retail. But as the financial partner in the joint venture, it could also withhold funding for a proposed project, effectively preventing Sardana from developing the opportunity unless VIE agreed to release him from his joint venture obligations. Sardana expected, however, that VIE would act in its own best business interests, and not as Sardana claims, on a secret conspiracy to destroy him.

Für VIE, dem 51% der Anteile gehörten, bedeutete diese Investition zusätzliche Gewinne durch Einnahmen aus dem Einzelhandel. Aber als Finanzpartner des Kooperationsunternehmens hatte VIE auch die Möglichkeit, die Finanzierung für ein vorgeschlagenes Projekt abzulehnen, was Sardana aktiv davon abhielt, eine bestimmte Option zu realisieren, es sei denn VIE würde zustimmen, ihn von seinen Pflichten im Rahmen des Joint Ventures zu entbinden. Sardana erwartete jedoch, dass VIE im besten Geschäftsinteresse handeln würde und nicht, wie Sardana behauptet, eine geheime Verschwörung im Sinn hatte, um ihn zu ruinieren.

An inauspicious start to the Vienna joint venture failed to deter Sardana: when he presented his detailed concept for VIE’s retail expansion, the VIE board never responded, and instead – Sardana learned later – appropriated his concept and awarded the retail development rights to Johann Riedl, an Austrian company and competitor, without competitive bidding.

Der wenig verheißungsvolle Beginn des Joint Ventures hatte Sardana anfangs nicht abgeschreckt: Als er seinen detaillierten Expansionsplan für den VIE-Einzelhandel vorstellte, kam daraufhin nie eine Antwort vom VIEVorstand – stattdessen erfuhr Sardana später, dass sein Konzept bewilligt und die Rechte für die Erweiterung des Einzelhandels ohne jedwede Ausschreibung einfach an Johann Riedl übertragen worden waren, einen österreichischen Unternehmer und Konkurrenten.

But it was clear that despite the partnership, Sardana was a persona non grata by the VIE board. An affidavit sworn to in 2013 by Siegfreid Gangl, VIE’s former vice president responsible for international expansion until 2002, said: “I can further state and testify that in several Executive Management meetings and within the VIE corporate culture, Mr Sardana was generally referred in derogatory terms due to his ethnicity and national origins with impunity resulting in institutional racial discrimination.”

Aber es war klar, dass Sardana für den VIEVorstand trotz der Partnerschaft eine Persona non grata darstellte. In einer 2013 abgegebenen eidesstattlichen Erklärung von Siegfried Gangl, dem ehemaligen Vizepräsidenten von VIE, der bis 2002 für die internationale Expansion zuständig war, hieß es: „Des Weiteren kann ich bestätigen, dass Herr Sardana in verschiedenen Vorstandssitzungen und in der VIE-Unternehmenskultur wegen seiner Abstammung und Herkunft im Allgemeinen mit abwertenden Begriffen bedacht wurde, wobei es sich um Rassendiskriminierung im institutionellen Rahmen handelte.“

So Sardana turned his sights on JFK’s Terminal 4, securing in 2002 a three-year lease for his new company Saveria JFK to operate the specialty retail shops, identical to the shops he operated at the Vienna Airport.

So richtete Sardana seinen Blick auf Terminal 4 am Flughafen JFK und sicherte sich im Jahr 2002 einen 3-Jahres-Mietvertrag für sein neues Unternehmen Saveria JFK, um die gleichen Fachgeschäfte zu betreiben, die auch am Flughafen Wien unter seiner Führung standen.

Sardana informed the CEO of VIE, Herbert Kaufmann, of the JFK project. But while the VIE management initially showed great interest in the project, it withheld consent to participate and would not commit funding for the project, nor would it release Sardana from his obligations to allow Saveria JFK to operate the Terminal 4 project on a stand-alone basis.

Sardana informierte den CEO von VIE, Herbert Kaufmann, über das JFK-Projekt. Aber obwohl das VIE-Management anfangs großes Interesse an dem Projekt zeigte, verweigerte es die Zustimmung und steuerte weder Gelder zum Projekt bei, noch wurde Sardana von seinen Pflichten entbunden, um es Saveria JFK zu ermöglichen, das Terminal-4Projekt eigenständig umzusetzen.

“The board saw the Terminal 4 project as a means to leverage its relationship with Sardana to advance its goal of ruining ‘the Indian’,” Sardana’s lawyers told a New York court in their application. “Before the board would consent to the proposal,

„Der Vorstand sah das Terminal-4-Projekt als Mittel, um seine Beziehung zu Sardana dahingehend zu nutzen, den geplanten Ruin 'des Inders' voranzutreiben“, teilten Sardanas Anwälte einem New Yorker Gericht in ihrer Beschwerde mit.

it insisted that Sardana agree to numerous financially damaging concessions at Vienna Airport, such as changes in the merchandise mix, reduction of shop footage and the return of retail shops to VIE – concessions that were completely unrelated to the JFK Airport Terminal 4 project. Agreeing to these concessions would lead to significant economic harm for Sardana and his business.”

„Bevor der Vorstand dem Vorschlag zustimmte, bestand er darauf, dass Sardana zahlreiche finanziell schädigende Konzessionen akzeptierte wie Änderungen bei der Warenzusammenstellung, Verringerung des Warenbestands und die Rückgabe von Läden an VIE – Konzessionen, die mit dem Terminal-4-Projekt am Flughafen JFK überhaupt nichts zu tun hatten. Das Akzeptieren dieser Konzessionen führte dazu, dass Sardana und sein Unternehmen erheblichen wirtschaftlichen Schaden erlitten.“

In October 2002, VIE signed a memorandum of understanding with Sardana to extend his lease at VIE until 2012, and the businessman now expected VIE’s consent on the JFK project to be forthcoming. But the VIE board delayed its consent, to finally withdraw from the project completely, with no explanation offered to Sardana. “Unbeknownst to Sardana at the time, the real reason for the refusal to support Sardana’s bid was the board’s overwhelming (and completely unjustified) desire to ruin ‘the Indian’,” lawyers said.

Im Oktober 2002 unterzeichnete VIE mit Sardana eine Absichtserklärung, um seinen Mietvertrag mit VIE bis 2012 zu verlängern, und der Unternehmer rechnete nun damit, dass VIE in Kürze auch sein Einverständnis für das JFK-Projekt erteilen würde. Aber der VIE-Vorstand zögerte dies hinaus, bis er sich schließlich komplett von dem Projekt zurückzog, ohne Sardana eine Erklärung zu liefern. „Was Sardana zu dem Zeitpunkt nicht wusste, war, dass der wahre Grund dafür, Sardanas Anliegen nicht zu unterstützen, die feste (und vollkommen ungerechtfertigte) Absicht des Vorstands war, 'den Inder' in den Ruin zu treiben,“ so die Anwälte.

Then, two days before Christmas 2002, VIE decided to terminate all leases with the Sardana Group at Vienna Airport. After a two-year legal battle, VIE forced a settlement on the financially weakened Sardana.

Schließlich, zwei Tage vor Weihnachten 2002, beschloss VIE alle Mietverträge mit der Sardana Gruppe am Flughafen Wien aufzulösen. Nach einem zwei Jahre andauernden Rechtsstreit zwang VIE den finanziell geschwächten Sardana zu einem Zahlungsausgleich.

Sardana scrambled to locate a partner with the necessary financial resources for JFK, taking on board Aer Rianta, an Irish company that operates duty-free airport shops. The joint venture was to be a financial disaster: by 2009 it lost more than $10 million, forcing Sardana to buy out Aer Rianta. Since April 2015, Sardana no longer occupies retail space at JFK.

Sardana versuchte einen Partner mit den nötigen finanziellen Mitteln für JFK zu finden und nahm Aer Rianta mit an Bord, ein irisches Unternehmen, das Duty-Free-Flughafenläden betreibt. Das Joint Venture stellte sich als finanzielles Desaster heraus: Bis 2009 machte man mehr als 10 Millionen Dollar Verlust, sodass Sardana dazu gezwungen war, Aer Rianta abzufinden. Seit April 2015 betreibt Sardana am Flughafen JFK keine Läden mehr.

‘Dark Clouds’ masterplan

Finsterer Plan

What was unknown to Sardana was the existence

Sardana hatte keinerlei Ahnung von der Existenz

of a “master plan” that came to light years later in 2010, when the Austrian press disclosed the existence of a conspiracy – commonly referred to as the “Dirty Laundry Affair” – initiated by the VIE board in 2004 as part of a secret strategy to destroy Sardana and his businesses.

eines „Masterplans“, der erst Jahre später 2010 ans Licht kam, als die österreichische Presse von einer Verschwörung berichtete – allgemein als die „Schmutzwäsche-Affäre“ bekannt – die vom VIEVorstand 2004 im Rahmen einer geheimen Strategie zur Vernichtung Sardanas und seiner Unternehmen initiiert worden war.

The plot was discovered when criminal investigators of Lower Austria raided the offices of Peter Hochegger, discovering there VIE’s master plan against Sardana: the businessman was identified as a “highly reliable business partner” who had turned into a problem for VIE no longer suited to be a serious partner for retail trade at the airport. The campaign included “covert” methods to attack Sardana in the media, and for VIE’s board members to badmouth Sardana with their counterparts at other airports.

Das Komplott wurde aufgedeckt, als Kriminalisten aus Niederösterreich eine Razzia in den Büros von Peter Hochegger durchführten und dabei den Masterplan von VIE gegen Sardana aufspürten: Der Geschäftsmann wurde als „höchst zuverlässiger Geschäftspartner“ identifiziert, der für VIE zu einem Problem geworden war und sich nicht länger als ernstzunehmender Partner für den Einzelhandelsbereich am Flughafen eignete. Teil der Kampagne waren „verdeckte“ Methoden, um Sardana in den Medien anzugreifen. Außerdem sollten die VIE-Vorstandsmitglieder Sardana bei anderen Flughafen-Vorständen schlecht machen.

Hochegger had been tasked with the campaign, which he titled somewhat ominously, much like a second-rate paperback, ‘Dark clouds above Sardana corporate group’.

Hochegger war mit der Kampagne beauftragt worden und hatte ihr einen etwas ominösen Titel gegeben, der nach einem zweitklassigem Taschenbuch klang: „Dunkle Wolken über der Unternehmensgruppe Sardana“.

The documentation for the “dark clouds” dossier was provided to Hochegger by Julian Jaeger, who was then a member of VIE’s legal department, with documents that included detailed and confidential information on Sardana’s banking relationships.

Die Dokumentation für die „Dunkle Wolken“-Akte wurde für Hochegger von Julian Jaeger übernommen, der zu dem Zeitpunkt in der Rechtsabteilung von VIE tätig war. Zu den Dokumenten zählten detaillierte und vertrauliche Informationen über Sardanas Beziehungen zu verschiedenen Banken.

VIE also appointed Austrian star lawyer Gabriel Lansky, Julian Jaeger’s brother-in-law, to contact people in New York and hire private investigators to gather dirt to be used against Sardana.

VIE beauftragte zusätzlich den österreichischen Star-Anwalt Gabriel Lansky, Julian Jaegers Schwager, Leute in New York zu kontaktieren und Privatdetektive zu engagieren, die schmutzige Details zur Verwendung gegen Sardana sammeln sollten.

In April 2011, Hochegger testified to police investigators of Lower Austria that his principal source for confidential dossiers and information on Sardana as well as his “handler” in this project, was

Im April 2011 sagte Hochegger gegenüber der niederösterreichischen Polizei aus, dass es sich bei seiner Hauptquelle für vertrauliche Akten und Informationen und bei seinem „Helfer“ um Julian

Julian Jaeger, today a member of VIE’s Supervisory Board.

Jaeger handelte, der heute Mitglied des VIEAufsichtsrats ist.

Hochegger then testified that the campaign against Sardana had been authorized and paid for by VIE – €126,000 for Hochegger and €49,000 to Lansky – which also included wire-tapping the cell phones of Sardana and his family and hiring a private detective to spy on Sardana and his family.

Hochegger sagte weiterhin aus, dass die Kampagne gegen Sardana von VIE autorisiert und finanziert wurde – 126.000 Euro gingen an Hochegger und 49.000 an Lansky. Teil der Kampagne war das Abhören der Handys von Sardana und seiner Familie sowie das Anheuern eines Privatdetektivs, der Sardana und seine Familie ausspionieren sollte.

Following his testimony, Hochegger wrote to Sardana to apologize for his role:

Nach seiner Aussage schrieb Hochegger an Sardana, um sich zu entschuldigen:

“The Directors of the Vienna Airport represented you to me as someone damaging to the Vienna Airport’s image as a result of his troubled economic past and the constant quarrels with the partner Gebrüder Heinemann [the firm of Heinemann Brothers], which is located at the airport.

„Die Geschäftsführer des Wiener Flughafens haben Sie mir als jemanden dargestellt, der den Ruf des Flughafens aufgrund einer schwierigen wirtschaftlichen Vergangenheit und dauerhafter Auseinandersetzungen mit dem am Flughafen ansässigen Partner Gebrüder Heinemann schädige.

“Due to the efforts of our agency, negative reports appeared in the media, as well as surveillance by a private detective, who was, as I recall, hired by another of the airport’s consulting firms.”

„Durch die Bemühungen unserer Agentur und die Ergebnisse der Beschattung durch einen Privatdetektiv, der soweit ich mich erinnern kann von einer anderen Consulting-Firma des Flughafens angeheuert worden war, erschienen negative Berichte in den Medien.“

Losing out on Malta airport’s retail shops

Verlust der Läden im Flughafen Malta

Sardana claims that VIE’s campaign against him affected his business opportunities at other airports. In 2003, Aruba Airport rejected Sardana’s proposal in reply to a request for retail concepts. And he received rejections again in 2005 from Miami Airport and Dublin Airport, without explanation.

Sardana behauptet, die Kampagne von VIE gegen ihn habe seine geschäftlichen Möglichkeiten an anderen Flughäfen negativ beeinflusst. 2003 lehnte der Flughafen Aruba Sardanas Vorschlag für Einzelhandelskonzepte ab. Und auch 2005 erhielt er unbegründete Absagen von den Flughäfen Miami und Dublin.

In 2001, VIE entered the bidding process for Malta International Airport. Sardana was invited to present his retail shops concept, which he says was instrumental in VIE’s successful bid. But Sardana claims that the VIE board did not allow him to participate in the project.

2001 nahm VIE am Ausschreibungsverfahren für den Flughafen Malta teil. Sardana war eingeladen worden, um sein Einzelhandelskonzept vorzustellen, welches seiner Aussage nach entscheidend für den Erfolg der Kaufofferte von VIE gewesen wäre. Sardana behauptet aber, dass der VIE-Vorstand ihm die Teilnahme an diesem Projekt nicht gestattete.

In his affidavit, Siegfried Gangl stated: “Amongst others, Melbourne and Malta airports offered perfect opportunities for VIE Shops to expand but it was indicated to me by the management board of VIE AG that those projects should not be offered to Mr Sardana and his Group of companies. In the absence of signature operations of VIE Shops at Vienna airport, it was virtually impossible to secure concessions at other international airports.”

In seiner eidesstattlichen Erklärung gab Siegfried Gangl an: „Unter anderem stellten die Flughäfen Melbourne und Malta perfekte Expansionsmöglichkeiten für VIE Shops dar, aber mir wurde vom Vorstand der VIE AG mitgeteilt, dass diese Projekte nicht Herrn Sardana und seiner Unternehmensgruppe angeboten werden sollten. Ohne die deutliche Beteiligung von VIE Shops am Flughafen Wien war es so gut wie unmöglich, Konzessionen an anderen internationalen Flughäfen zu sichern.“

Vienna rejects Sardana’s ‘grotesque’ allegations

Wien weist Sardanas „groteske“ Vorwürfe zurück

VIE branded all accusations levied by Sardana as “completely absurd and unfounded in every way.”

VIE bezeichnete sämtliche Anschuldigungen Sardanas als „völlig absurd und in jeder Weise unbegründet“.

“Until now Flughafen Wien AG has neither received a lawsuit nor are there any legal indications for such a lawsuit, especially not in New York. Mr Sardana will be sued if Flughafen Wien AG incurs any costs related to this grotesque campaign.

„Bis jetzt wurde die Flughafen Wien AG weder über ein Gerichtsverfahren in Kenntnis gesetzt noch gibt es irgendwelche rechtlichen Hinweise auf ein derartiges Verfahren und schon erst recht nicht in New York. Herr Sardana wird verklagt, falls dem Flughafen Wien AG aus dieser grotesken Kampagne irgendwelche Kosten entstehen sollten.

“Moreover, this initiative makes a mockery of the numerous creditors who lost millions of euros within the context on the insolvency proceedings of his companies in Austria. He would have resorted to legal recourse with Austrian courts if there were any objective evidence.”

„Des Weiteren macht diese Initiative die zahlreichen Kreditoren lächerlich, die im Zusammenhang mit der Insolvenz seiner Unternehmen in Österreich Millionen von Euros verloren haben. Wenn es irgendwelche objektiven Beweise gäbe, hätte er sich an ein österreichisches Gericht gewandt.“

In 2012, VIE cancelled contracts with the Sardana group for various shops, which it said was the result of outstanding payments that had grown to millions of euros, as well as the insufficient stocking of individual shops and the failure to complete leased space in terminal Check-in 3.

Im Jahr 2012 kündigte VIE seine Verträge mit der Sardana-Gruppe für mehrere Geschäfte wegen nicht erfolgter Zahlungen, die sich auf Millionenhöhe beliefen, sowie aufgrund von nicht ausreichender Bestückung mit Waren in einzelnen Läden und dem Versäumnis, gemietete Flächen in Terminal Check-in 3 zu füllen.

“This step was preceded by lengthy and, unfortunately, unsuccessful negotiations,” VIE had said, denying then that there was a campaign against Sardana. “These accusations refer to events that occurred nine years ago, previously made

„Diesem Schritt gingen langwierige und leider nicht von Erfolg gekrönte Verhandlungsgespräche voraus“, äußerte sich VIE dazu und bestritt die Existenz einer Kampagne gegen Sardana. „Diese Anschuldigungen beziehen sich auf Ereignisse, die

public and the subject of investigations by the authorities.”

vor neun Jahren stattgefunden haben, bereits öffentlich gemacht und von den Behörden untersucht wurden.“

Vienna and MIA • FACTBOX

Wien und MIA • FAKTEN

Flughafen Wien AG is owned by the city of Vienna and the state of Lower Austria, whose historic links to the Social Democratic Party also play a part in informing who gets to call the shots at Vienna International Airport (VIE).

Die Flughafen Wien AG gehört der Stadt Wien und dem Bundesland Niederösterreich, dessen historische Verbundenheit mit der sozialdemokratischen Partei ebenfalls eine Rolle spielt, wenn es darum geht, zu bestimmen, wer am Flughafen Wien (VIE) das Sagen hat.

In 2002, VIE formed part of the winning consortium – Malta Mediterranean Link – for the privatisation of Malta airport. MML holds 40% of MIA’s shareholding. VIE holds 57.1% of MML, and a further 10.1% shares in MIA itself – the total holding equals 32.9% of MIA.

2002 war VIE Teil des erfolgreichen Konsortiums – Malta Mediterranean Link – für die Privatisierung des Flughafens Malta. MML gehören 40 % der MIAAnteile. VIE gehören 57,1 % von MML und weitere 10,1 % Anteile von MIA selbst – der Gesamtanteil an MIA entspricht 32,9 %.

Flughafen Wien is expected to increase its shareholding to 48% to buy out the Canadian company SNC Lavalin, which also has a holding in MML, currently valued at approximately €63 million.

Es wird erwartet, dass der Flughafen Wien seine Anteile auf 48 % erhöht, um das kanadische Unternehmen SNC Lavalin aufzukaufen, dem ebenfalls Anteile an MML gehören, die aktuell auf einen Wert von 63 Millionen Euro geschätzt werden.

20% of MIA’s shares are held by the Maltese government.

20 % der MIA-Anteile sind im Besitz der maltesischen Regierung.

VIE is Austria’s largest airport, handling 22.5 million passengers in 2014. Listed on the Vienna Stock Exchange, the company generated revenues of €630.2 million in 2014.

VIE ist der größte Flughafen Österreichs und fertigte 2014 22,5 Millionen Passagiere ab. Das an der Wiener Börse notierte Unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2014 630,2 Millionen Euro.

Jaeger vs Klaushofer

Jaeger gegen Klaushofer

Markus Klaushofer

Markus Klaushofer

A former chief executive officer of Malta International Airport between 2007-2011, Julian Jaeger, 44, is COO and supervisory board member at Vienna International Airport.

Julian Jaeger, 44, war von 2007-2011 CEO des Flughafens Malta und ist heute COO und Aufsichtsratsmitglied beim Flughafen Wien.

At MIA he was succeeded by his former friend, Markus Klaushofer. The two fell out when Jaeger asked him to resign. Klaushofer claims he refused

Bei MIA wurde er von seinem ehemaligen Freund Markus Klaushofer abgelöst. Die beiden zerstritten sich als Jaeger Klaushofer zum Rücktritt

to give VIE confidential shareholder information from MIA (VIE is part of the majority consortium that owns MIA, the other shareholders being the public and the government). Klaushofer was sacked after refusing a €400,000 golden handshake, to pursue an unfair dismissal case in Malta.

aufforderte. Klaushofer behauptet, sich geweigert zu haben, VIE vertrauliche Informationen über Anteilseigner von MIA zukommen zu lassen (VIE ist Teil des Mehrheitskonsortiums, dem MIA gehört; die anderen Anteilseigner sind die Öffentlichkeit und die Regierung). Klaushofer wurde entlassen, nachdem er eine Abfindung in Höhe von 400.000 Euro abgelehnt hatte, um den Fall einer unfairen Entlassung in Malta zu verfolgen.