14. September Oktober 2014

14. September 2014 – 12. Oktober 2014 Wieder einmal starten wir sonntags. Unsere Ferien daheim sind beendet und wir verbringen nochmals ein paar Woche...
Author: Erika Bayer
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14. September 2014 – 12. Oktober 2014 Wieder einmal starten wir sonntags. Unsere Ferien daheim sind beendet und wir verbringen nochmals ein paar Wochen an Bord. Wir fahren aus der Deutsch-Schweiz via Fränkische-Schweiz nach Oranienburg. Wir fahren morgens zeitig los und treffen nach einer reinen Fahrzeit von 7 Std. 10 Min. im Schlosshafen ein. Trotz regem Verkehrsaufkommen, hat alles bestens geklappt. Abends gehen wir ins La Villa essen. Sie haben die Speisekarte ein wenig umgestellt und leider das Lieblingsgericht von Hans das Bistecca Pizzaiolo rausgekippt. Wir verbringen die ersten Tage in Oranienburg, da zu Ferienbeginn immer einiges zu erledigen ist und wir wieder einmal auf ein Ersatzteil warten. Am Mittwoch fahren wir bei schönstem Wetter nach Spandau. Hier treffen wir uns zum Saisonschluss nochmals mit Susanne und André von der Denia. Endlich können wir ihnen die nach einigen Lieferschwierigkeiten eingetroffenen und bestickten Mützchen aushändigen. Donnerstag, 18. September 2014. Um 1035 Uhr treffen Monika und Silvia bei uns am Nordhafen ein. Susanne und André schliessen sich zu einem Begrüssungs-Apéro an. Apropos Stickerei, Silvia kann ihre ganz persönliche Lugge-Mungge-Mütze in Empfang nehmen. Eine kurze Fahrt bringt uns zum Anleger Spandauer-Altstadt. Ein gemütlicher Spaziergang durch die

2 Altstadt führt uns zum schönen Brauhaus. Die Sonne geniessend löschen wir hier den kleinen Hunger und den ersten Durst. Ich bin auf der Suche nach Sandalen, weil die Sohle der meinigen auseinanderfällt und sie darum in den Abfallkübel wandern. Mist! Jetzt ist endlich Sandalenwetter und dann fahren die in den Schuhläden bereits den Wintermodus und es gibt nur noch Stiefel und ähnliches. Wir setzen unsere Fahrt zum Schloss Charlottenburg fort, wo wir am gleichnamigen Anleger übernachten. Wir umrunden das Schloss und besichtigen die schöne Parkanlage. Das Schloss wird in den Jahren 2013 – 2017 für gute 14 Millionen € restauriert. Abends starten wir den Grill und verwöhnen uns mit feinen Schweinefilets, Wildreis und einem gemischten Salat. Wir geniessen den lauen Abend an Deck. Ja was soll denn das!? Gemäss Wetterprognose soll es heute schön und sonnig sein. Frühmorgens ist es noch schön, doch dann holt uns eine Gewitterzelle ein. Wir fahren auf der Spree durch das Regierungsviertel und legen in Berlin-Mitte an. Während eine erste Regenschauer über uns hernieder prasselt, lassen wir es uns bei einem ausgiebigen Frühstück gut gehen. Anschliessend spazieren wir gemeinsam zum Brandenburger Tor. Hier entern unsere Besucherinnen einen Hop on Hop off-Bus der Berlin City-Tours und starten zu einer Mauer & Kiez Tour durch das ehemalige Ostberlin. Hans, Loni und ich sind wieder einmal kreuz und quer zu Fuss unterwegs. Abends treffen wir uns an Bord zu einem gesprächigen Apéro, bevor wir uns ins StäV zum Essen verschieben. Die Absprache zwischen den Tourenverkäufern scheint nicht geklappt zu haben, denn Silvia und Monika wurden in einen Bus der roten statt der grünen Tour verfrachtet. Allerdings gab es auch da schon so viel zu sehen, dass sie nicht einmal diese Runde ganz durchgefahren sind! Einmal mehr geniesse ich die

3 feine Leber nach Berliner-Art. Der anschliessende Verdauungsspaziergang führt uns bis Höhe Bode-Museum, wo sich Tanzbegeisterte in der Strand-TanzBar vergnügen. Nach einer ruhigen Nacht macht sich Monika auf zum BrötliShopping. Der erste anvisierte Bäcker hat Samstag Ruhetag und ab da ging die Sucherei los. Ein längerer Spaziergang führt Monika zum Bahnhof Friedrichstrasse, wo sie fündig wird und uns mit einer feinen 9er-Kleinbrötli-Sammlung überrascht. Mit gut gefüllten Bäuchen starten wir zu einer grossen Fussrunde. Vorbei am Brandenburger-Tor zum Potsdam-Platz wo wir mit dem schnellsten Lift Europa’s zum Panorama-Restaurant hochfahren, den 25. Stock erklimmen und visuell die nähere Umgebung erkunden. Leider ist Weitsicht heute Mangelware. Hans hat auf die Liftfahrt verzichtet und dafür für uns in der Potsdamer-Passage die Ausstellung ‚25 Jahre Mauerfall‘ entdeckt. In dieser kleinen Ausstellung sind die markanten Punkte gut gegliedert und übersichtlich dargestellt. Weiter geht es auf dem Mauerweg einem letzten Teilstück der Mauer entlang, an Trabi-World vorbei, bis zum Checkpoint Charly. Dieser und seine Umgebung werden je länger je touristischer vermarktet und ich werde höchstens noch mit Besuchern dahin wandern. Ansonsten kann ich auf diesen Rummel gut verzichten. Wir besuchen die Chocolatiers Fassbender & Rausch am Gendarmenmarkt und bestaunen die ausgestellten Schokoladen-

4 kunstwerke. Die meisten Berliner Wahrzeichen sind ausgestellt. Via Gendarmenmarkt, StaatsoperBaustelle, Humboldt-Universität und Berliner-Dom geht es der Spree entlang zurück zum Boot. Da wir Berlin-Mitte nicht ohne das Nationalmenü verlassen können, genehmigen wir uns am Künstlermarkt eine rassige Curry-Wurst. Unterwegs begegnen uns immer wieder ganz spezielle Fahrzeuge. Auf der Spree geht es bergwärts zur MühledammSchleuse. Da bereits wieder Wannsee-in-FlammenRummel herrscht und zudem die Wochenendbesucher wie ein Heuschreckenschwarm in Berlin eingefallen sind, müssen wir aufgrund des grossen Verkehrsaufkommens einige Zeit vor der Schleuse warten. Gut gefüllt werden wir nach oben gehoben. Vor der Oberbaum-Brücke wird eine Ruderregatta abgehalten und sorgt ihrerseits bei einigen nicht so versierten Boots-

führern für Verunsicherung. Wir schaffen auch diese Klippe. Vor allem staunen wir über das Grossaufgebot der WSP! Vorbei an der Zufahrt Landwehr-Kanal und den Molekulmen geht es zum Teltow-Kanal. Diesen befahren wir bis zum Hafen Tempelhof. Eigentlich wollten wir heute Abend bei Redo XXL essen gehen. Denkste! Die haben mittlerweile einen derartigen Andrang, dass fürs Wochenende Reservierungen vier Wochen im Voraus erfolgen müssen. Nach einem Anlegeschluck spazieren wir durchs Einkaufscenter Tempelhof und tätigen ein paar Einkäufe. Essen gehen wir bei Marti, einem Fischrestaurant an

5 Bord eines kleinen Kutters, welcher im TempelhoferHafen fest vertäut ist. Das Essen war gut, allerdings stimmte das PreisLeistungsverhältnis nicht, was wir dem Wirt auch mitgeteilt haben. Unsere gegrillten Calamari haben sehr gut geschmeckt, waren jedoch definitiv nur eine Vorspeisenportion. Da mit unseren Besucherinnen bereits wieder der letzte Abend ansteht, sitzen wir noch länger an Deck zusammen. Nach einem ausgiebigen Sonntagsfrühstück geht es weiter auf dem Wasser. Der Teltow-Kanal präsentiert sich heute als stark befahrenes Gewässer. Von der Schleuse Klein-Machnow kommt uns eine grössere Gruppe Boote entgegen. Die einen geben Schub wie die Wilden, überholen entsprechend und produzieren gewaltig Wellen. Gut sind die Ufer hier bereits mit Larsen verstärkt. An der Schleuse herrscht beidseitig Grossandrang. Unser Timing ist gut und so können wir fliessend einfahren mit kurzem Verzögern und ohne Wartezeit. Wir fahren bis nach Potsdam hinein und versuchen einen kleinen Abriss dieser schönen Stadt vom Wasser aus zu bieten. In und um Potsdam entstehen enorm viele neue Häuser. Via Wannsee geht es zurück nach Spandau. Am Burgwall ist der Anleger jetzt neu als 24 Std. Sportbootanleger signalisiert. Gut zu wissen, dass nahe der Spandauer Altstadt eine weitere Anlegemöglichkeit an einem Steg und nicht nur an der Larsenwand besteht. Nach kurzer Absprache entschliessen wir uns, das Reiseende zum Ausgangspunkt zu legen. Ein letztes

6 Nachtessen an Bord und schon werden Silvia und Monika vom Taxi abgeholt und zum Flughafen Tegel chauffiert. Montag, 22. September 2014 Was für ein Tag! Morgens ist das Wetter trotz enorm starkem Wind noch einigermassen freundlich. Fussläufig – endlich kann ich diese herrliche Wortschöpfung wieder einmal verwenden – begeben wir uns zur Marina West, wo wir auch dieses Jahr unseren Gamin wieder überwintern werden. Vom Nordhafen her führt uns ein direkter Weg durch den schönen Maselakepark zur Marina. Niemand da, also zurück zum Boot, entlang der jetzt durchgängigen Strasse Am Maselakepark. Die rege Bautätigkeit überrascht uns nicht, denn die Schliessung des Flughafen Tegel soll ja angeblich in die Nähe rücken und dann ist dies eine schöne, ruhige Wohngegend. Der starke Wind bläst die Regenwolken heran und ein erster Nässeschub begleitet uns zur Schleuse Spandau. Auf der Fahrt nach Potsdam werden wir mehrfach kalt geduscht und die Temperatur geht immer deutlicher in den Keller. Wir legen am Jungfernsee an und stellen fest, dass dieser Platz zunehmend bekannter wird. Eine kurze Aufhellung nutze ich zu einem Spaziergang mit Loni. Heizung marsch und wir verbringen einen gemütlichen Abend in der warmen Stube. Prächtiger Sonnenschein begrüsst uns am Morgen. Nur wenige Wolken trüben tagsüber die Sonne. Eine Bilderbuchfahrt bringt uns

7 zum Buhnenhaus, wo wir uns mit Liesl und Wolfgang treffen. Nach dem Halt am Sportboot-Startplatz, bei der Schleuse Brandenburg heisst es nicht Warteplatz, zeigt das Display wieder einmal Motor in Notbetrieb an. Ausgelöst wurde das, weil Hans den Motor abstellte und der Gashebel nicht ganz in der Nullstellung war. Mit Notbetrieb kann nicht mehr die ganze Motorenleistung genutzt werden. Das ist für uns kein Problem, da wir das sowieso höchst selten tun. Abends geniessen wir das langersehnte Hamburger-Schnitzel im Restaurant Buhnenhaus. Hans macht sich mit seinem kleinen Helferlein ans Auslesen der Fehlermeldung. Wie erwartet wird eine Störung des automatischen Kraftstoffabstellventils gemeldet. Rückstellung und Test und Hans ist wieder zufrieden. Liesl hat mir die weit gereisten und bei ihr deponierten Bücher übergeben. Somit kann Günter wieder beruhigt schlafen. Nach zwei Nächten, vielen gepflegten Erinnerungen mit Wolfgang und Liesl und mit vollen Bäuchen verlassen wir Buhnenhaus. Eine kurze Fahrt bringt uns nach Brandenburg, wo wir wie gehabt am Salzhofufer anlegen. Der Steg des Anlegers Slawendorf wurde verlängert und angrenzend an den Historischen Hafen wurde am Packhofufer eine neue Steganlage – auch mit breiten und langen Plätzen - gebaut. Die Arbeiten für

8 die BUGA 2015 laufen auf Hochbetrieb und Brandenburg dürfte bis April 2015 für seinen Grossanlass gerüstet sein. Apropos BUGA, der Betreiber des Buhnenhauses hat die Auflage zur Bereitstellung von 7 Anlegeplätzen während der Ausstellungszeit erhalten! Die gesamte Anlage des Salzhofufers lädt unübersehbar zum Verweilen, Spielen und Flanieren ein. Leider bringen es die einen nicht fertig, ihren Abfall in den vielen Behältnissen unterzubringen. Wir geniessen die viele Sonne und auch unser Grill bekommt wieder Arbeit. Einen Abend verbringen wir im Restaurant BismarckTerrassen. Wir haben in diesem gelebten Museum sehr gut gegessen. Bei schönstem Wetter fahren wir nach Ketzin. Kurz vor Ketzin liegt ein äusserst unangenehmer WC-Duft in der Luft und wabert über die Havel. Wir fahren in die alte Havel und legen am Wasserwanderrastplatz Havelpromenade an. Das gelungene Anlegemanöver bringt Hans viel Lob der anwesenden Bootsleute ein. Wir befinden uns im Zentrum eines Duftwirbels. Mal stinkt es von links, mal von rechts und wenn der Wind weg ist, glücklicherweise mal gar nicht. Auf unserem Ortsrundgang sind wir ausserhalb des Wirbels. Kaum sind wir wieder an Bord, ziehen die Duftschwaden wieder über die alte Havel hin und her. Viele kleinere Boote schwadronieren ebenfalls hin und her und müssen eindrücklich zeigen, wie hohe Wellen sie verursachen können. Es nachtet früh ein und wir stellen fest, schnelles

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Einkassieren ist hier Trumpf, eine Beleuchtung auf dem Steg fehlt. Eine tiefdunkle Nacht und keine einzige Lampe am Anleger. Ketzin wir kommen eher nicht mehr. Seit Brandenburg haben wieder einmal zwei einen Sprung – nicht in der Schüssel - aber im Glas. Tragisch eher, dass der eine Riss quer über den Bildschirm des All-in-One-PC verläuft. Auf der Fahrt nach Werder begegnen wir wieder vielen begeisterten Wellenmachern. Am kleinen Zernsee gucken wir bei Bavaria vorbei, da hier das neue Bahari getauft werden wird. Wie immer legen wir am schönen Wasserwanderrastplatz Werderinsel an. Wir haben diesen wunderschönen Herbsttag sehr genossen. Nach einem Rundgang um die Halbinsel sitzen wir gemütlich an der Sonne und starten abends nochmals den Grill. Jetzt so gegen Saisonende hat es immer viel Platz. Zu viel Platz stellen wir fest. Ein schwimmendes Gartenhaus kann sich erst nach langem entscheiden, ausgerechnet neben dem Gamin festzumachen. Abends starten sie fröhlich den Holzgrill auf der Gartenhausterrasse und feuern tüchtig ein. Glück für sie, dass der Wind nicht in unsere Richtung bläst. Da dieses Gefährt so vermietet wird, gehen wir davon aus, dass der Vermieter über eine gute HaftpflichtVersicherung für Brandschäden aller Art verfügt. Eine Gruppe Jugendlicher, bewaffnet mit einer Mordsbatterie Flaschen, vergnügt

10 sich auf dem Kinderspielplatz. Unsere kritischen Blicke beantworten sie mit: Nur keine Angst, wir räumen alles fein säuberlich wieder weg. Hoffen wir mal, dass das auch stimmt. Auch hier ist nicht einmal der halbe Steg beleuchtet, was ich dem Hafenmeister morgen mitteilen werde. Einer leidlich ruhigen Nacht folgt ein düsterer, feuchter und nebliger Tag. Müsste nicht sein, ist aber kein Problem, da wir uns bestens zu beschäftigen wissen. Die Jugendlichen hier haben Wort gehalten und alles ist aufgeräumt. Im Schaukasten des Anlegers wird auf Ruhestörungen etc. hingewiesen und auch, an wen man sich in diesem Fall wenden soll – telefonisch. Unseres Erachtens liegt eben darin eines der hier herrschenden Probleme. Polizei existiert, wenn sie unüberhör- und sehbar mit Blaulicht und Sirene ausrücken. Ansonsten sehr wenig Präsenz und vor allem fehlen Fusspatrouillen gänzlich. So ist es nicht verwunderlich, wenn sich die Radautruppen immer mehr ausbreiten können. Im Laufe des Tages setzt sich die Sonne durch und wir durchstreifen eine weitere Ecke von Werder. Wir konstatieren, dass auch in Werder Sprayer am Werk sind. Glücklicherweise nicht in einem solchen Übermass wie in Brandenburg. Keine schönen Wandmalereien (Graffitis), einfach unschönes ‚Gekritzel und Geschmiere‘. Tagsüber herrscht am Anleger ein reges Kommen und Gehen und über Nacht ist der Wasserwanderrastplatz gut belegt. Abends lassen wir uns mit einer feinen Pizza bei

11 Pane e Vino und einem feinen Wein verwöhnen. Ein weiterer schöner Herbsttag begrüsst uns heute. Herrliche Herbststimmung mit Sonne und über das Wasser wabernden Restnebelschwaden. Während des Frühstücks hören wir im Radio die Meldung, dass in Spandau auf der Baustelle Maselakepark eine 70-KiloBombe gefunden wurde. Gut sind wir nicht mehr im Nordhafen, sonst hätten sie uns jetzt auch evakuiert! Nach dem Frühstück widme ich mich meinem neuen Hobby und gehe Marroni sammeln. Wir geniessen die herrlichen Herbsttage und Loni erfreut sich an unseren ausgiebigen Spaziergängen. Gegen Abend legt eine grössere Yacht neben uns an. Kein Problem, wenn sie nicht von einer Fäkalientank-Entleerwolke begleitet würden. Gut haben wir den Grill noch nicht gestartet, bzw. sind wir noch nicht am Essen! Der EDK in Werder führt eine gute Metzgerei. Für heute Abend haben wir ein rund 500 g schweres Schweinsnackensteak erstanden. Hans grillt das schöne Stück wie ein Entrecôte double und was soll ich sagen, einfach wunderbar. Dem gestrigen Supersteak lassen wir ein Entrecôte double folgen und schlemmen genussvoll an Bord. Die ersten Edelkastanien werden im Backofen geröstet und schmecken ausgezeichnet. Verschiedentlich können wir in Werder – und auch anderen Ortschaften –lesen, dass wir Hundehalter zur Rücksichtnahme gegenüber unseren Mitmenschen ermahnt und zur Aufnahme der Hinterlassenschaft unserer lieben Vierbeiner aufgefordert werden. Alles nachvollziehbar und für uns selbstverständlich, denn wir sind gut ausgerüstet mit Robidog-Säcklein. Die Mahner sollten sich allerdings an der eigenen Nase nehmen und zuerst einmal dafür besorgt sein, dass die Tüten-Behälter gefüllt sind und weitere davon installiert werden. In Werder haben wir drei

12 Behälter gefunden – alle leer! Freitag, 3. Oktober 2014: Heute erfolgte der 18‘000ste Zugriff auf unsere Website! Über verschiedene Seen, an Caputh und Potsdam vorbei, fahren wir in den Teltow-Kanal ein. Auf allen Gewässern herrscht ein Riesengewusel. Ausgangs Potsdam versuchen sich ein paar mehr als Mutige mit ihren Ruderbooten nahe Engpass quer durch die von allen Seiten kommenden Motorboote zu quetschen. Bei

der Durchfahrt von Potsdam haben wir eine altbekannte Bootsruine angetroffen. Die WSP hat offensichtlich den angebräuselten Rosthaufen vom Anleger Jungernsee abgeschleppt. Mit gutem Timing laufen wir die Schleuse Klein-Machnow passgenau an. Es ist extrem viel los bei diesem tollen Herbstwetter am Nationalfeiertag von Deutschland. Alles ist auf dem Wasser und wer kann, leistet sich ein verlängertes Wochenende. Gut haben wir im Hafen Tempelhof reserviert. Eine Gruppe aus Werder mit mind. 8 Booten ist hier und wir sitzen mitten in einer GFK-(Tupperware ;-)) Truppe mit vielen Bavarias. Bei Redo XXL ist es uns ebenfalls gelungen, für heute Freitag einen Tisch zu reservieren. Das Fazit: Schade, Redo war heute kein Hit. Eingetroffen sind wir pünktlich um 1900 Uhr, das erste Essen trifft 2020 Uhr ein und mein Jubiläums-Hamburger, leicht schwarz und von der angepriesenen grossen Salatbeilage sehe ich auch nichts, wird um 2035 Uhr serviert. Das Restaurant ist gut belegt und die Tische sind in lockerer Abfolge reserviert. Ohne Reservation war heute kein Stuhl zu ergattern. Verschiedene in unserer Umgebung reklamieren laut und deutlich, weil das Essen erst nach +/- 2 Stunden aufge-

13 tragen wird. Andere laufen sauer nach derselben Zeit davon. Die Serviertochter erzählt von den Schwierigkeiten, zusätzliches Personal, trotz anständigen Löhnen, zu rekrutieren und wir hören immer wieder von hohen Arbeitslosenquoten! Leicht frustriert wackeln wir zurück zum Boot, wo wir den Kaffee ohne zusätzliche Wartezeit trinken. Am Samstag folgt eine gemütliche Fahrt bei strahlendem Sonnenschein nach Köpenick, wo wir ausnahmsweise nicht bei Aquarius, sondern beim Seglerverein Cöpenick an der alten Spree anlegen. Vorher tanken wir für 1.38 €/l den Gamin auf. Ein vergleichsweise guter Preis und 9 Cent unter dem der weissen Flotte. Wir dürfen an diesem feinen Plätzli Sonne bis 1800 Uhr geniessen und grillieren nochmals. So tolles Herbstwetter müssen wir ausnützen, denn es könnte das letzte Mal für diese Reise sein. Spät abends sind wir froh, nicht bei Aquarius angelegt zu haben. Da drüben findet eine Riesenparty mit grossem Feuerwerk statt. Loni dankt für unseren Entscheid. Am Sonntag begrüsst uns wieder prächtiges Wetter. Wir starten zeitig zur Insel der Jugend an den 23-Std.-Anleger. Der ist heute heiss begehrt und zwei grosse Boote haben so grosszügig angelegt, dass wir nur mit Arsch gegen Mekka anlegen können. Der Vorderste legt glücklicherweise ab, während wir am Anlegen sind. Wir schnappen seinen Platz und

14 der zweite schliesst schön auf, sodass ein grosser Dritter locker Platz findet. Wir treffen pünktlich um 1030 Uhr ein und werden mit einem Trompetenstück durch den TromPeter Möhle begrüsst, was dieser allerdings nicht weiss, da unser Besuch eine Überraschung

ist. Die 4erJazzBand macht heute nochmals Musik im Traditionsrestaurant Zenner. Dies bei tollem, warmem Herbstwetter im Biergarten. Es sind heute extrem viele Leute unterwegs. Alle wollen diesen tollen Herbsttag ge-

niessen. Auf der Insel der Jugend wird ebenfalls Live-Musik gespielt, allerdings eine ziemlich eintönige Sache. Wir freuen uns, Marliese und Peter wohlbehalten wieder einmal getroffen zu haben. Wenn alles klappt, treffen wir uns am nächsten Samstag im Rest. Kronprinz in Zehlendorf nochmals. Nach dem Konzert gibt es einen Apéro an Bord - wie es sich gehört - und diesmal ist auch Otto Kaplan (Markenzeichen rote Klarinette) mit dabei. Später spazieren wir rund um den ehemaligen Spree-Park. Jetzt ist er definitiv geschlossen und von einem neuen hohen Zaun umgeben. Die ‚Besetzter‘ bwz. illegalen Betreiber vom letzten Jahr sind vertrieben und ausgeschlossen worden.

15 Wir sind gespannt, was wir hier im nächsten Jahr antreffen werden. Wir übernachten bei der Insel der Jugend und werden morgen nach Oranienburg fahren. Nach einer ruhigen Nacht müssen wir uns sputen mit Ablegen, denn die ‚Rennleitung‘ ist auf Kontrollfahrt! Wir fordern die WSPler nicht heraus und legen ab, bevor wir eine unnötige kostenpflichtige Verwarnung kassieren. Beim Fendereinholen sehe ich, dass

wir Glück im Unglück hatten. Wir haben einen Fender quer angebracht, damit das Boot besser geschütz ist beim Anlehnen an die Holzpfähle. Dass wir diesmal damit den Heizungsauspuff abgedeckten, haben wir übersehen. Fazit: Ein Fender geschmolzen und ein kleiner Lackschaden! Die Prognose stimmt recht gut und so dürfen wir bei gutem Wetter mit viel Wind nach Oranienburg fahren, wo wir zu unserer Überraschung die Kinette mit Charlotte und Christian antreffen. Endlich können wir den im Frühjahr versprochenen Apéro in Angriff nehmen und unser Versprechen einlösen. Dem Apéro folgt ein gemütliches Essen im La Villa mit vielen Erzählungen. Am Dienstag ist dann leider wirklich nichts mehr mit schönem Herbstwetter. Aber auch das ist kein Problem. Wieder einmal steht ein Besuch bei der Stickfactory an. Waschmaschine

16 und Trockner werden im Schlosshafen ebenfalls gestartet, sodass nicht mehr viel Wäsche mit nach Hause genommen werden muss. Hans baut den einen Schrank definitiv zu einem grossen Werkzeugkasten um und erledigt schon erste Servicearbeiten. Zum Abschluss unserer Schiffsaison werden wir auf der Kinette zum

Nachtessen eingeladen. Charlotte serviert Gschwellti mit einer sehr gut assortierten Käseplatte und Christian öffnet seinen mit exzellentem Wein bestückten Keller. Was folgt ist schon bald Tradition, denn es geht auf getrennten Wegen nach Spandau. Es folgt die letzte Übernachtung an Bord für die Saison 2014 mit dem Abschluss-Essen in der Pizzeria-Trattoria Castello. Das Auswassern ist eine Zentimetersache und unser Gamin wird knapp an der Denia vorbei bzw. über die Nase der Denia hinweg herausgehoben. Den Tag schliessen wir mit der üblichen Putzerei und dem Bezug von Zimmer Nr. 23 im Hotel Lindenufer ab. Am Samstag treffen wir uns tatsächlich nochmals mit Marliese und Peter, diesmal im voll ausgebuchten Kronprinz. Am Sonntag starten wir zeitig und es folgt eine rassige und problemlose Fahrt nach Hause. Das war’s wieder einmal vom Gamin und ich melde

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mich ab in die Winterpause. Ideen für die nächste Bootssaison geistern bereits herum, sind aber glücklicherweise noch nicht spruchreif.

Somit heisst es zum wiederholten Male:

Ende Saison 2014 und tschüss bis nächstes Jahr