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Das Baumit Magazin für Freunde und Profis aus der Baubranche … 2/08 JOURNAL e >editorial – inhalt ■ (v. li. na. re.) Erich Schwarzbauer (Kaufmän...
Author: Manfred Holst
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Das Baumit Magazin für Freunde und Profis aus der Baubranche …

2/08

JOURNAL

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>editorial – inhalt

■ (v. li. na. re.) Erich Schwarzbauer (Kaufmännischer Geschäftsführer Baumit Bad Ischl), Adam Herzog (Geschäftsführer Baumit w&p) und Georg Bursik (Kaufmännischer Geschäftsführer Baumit Wopfinger)

■ Inhalt Die Meilensteine von Baumit

Seite 4–7

Menschen auf der Baustelle Baumit im Einsatz

Es soll wachsen wie ein Spargel Die beiden Baumitgründer Dieter Kern und Friedrich Schmid im Interview

Seite 8–9

Gemeinsam planen und gestalten Seite 20–21 Baumit und Planer, Architekten, Genossenschaften, ausschreibende Stellen, ...

Die Menschen hinter Baumit Statements zum Jubliäum

Seite 10–11

20 Jahre Baumit. Die wichtigsten Stationen

Die fünf Säulen des Erfolgs

Seite 12–13

Was steckt hinter dem Erfolg von Baumit? Seite 14–15 Säule I: Menschen Bei Baumit stehen die Menschen im Mittelpunkt

Partnerschaft am Markt Baumit und der Baustoffhandel

Seite 18–19

Säule II: Innovation Innovationen, die den Markt revolutionierten Wie entstehen Innovationen? Einblick in die geheimen Forschungslabors von Baumit

Seite 22–25

Seite 26–27

Säule III: Qualität Die zahlreichen Auszeichnungen von Baumit

Seite 28–29

Säule IV: Marke[ting] Logoentwicklung, Marketingstrategien & Events

Seite 30–34

Seite 16–17

+++ 20 Jahre Baumit +++ 2

Baumit Journal 2/2008

>editorial – inhalt

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Wir sagen Danke! Liebe Leser, herzlich willkommen zur Sonderausgabe des Baumit Journals „20 Jahre Baumit“! Es ist ein besonderer Anlass. Wir feiern das 20-jährige Bestehen von Baumit. Idealer Zeitpunkt, um kurz innezuhalten und zurück und nach vorne zu schauen. Eines müssen wir zu Beginn ehrlich zugeben: Stolz sind wir schon, dass sich die Marke Baumit in den vergangenen zwei Jahrzehnten in Österreich und international so erfolgreich entwickelt hat. Gleichzeitig ist es uns ein großes Anliegen, Ihnen – unseren Partnern –„Danke“ zu sagen. Sie haben gemeinsam unseren Erfolg mitgetragen, mit Ihnen ist Baumit zu einer der bekanntesten Baustoffmarken Österreichs geworden. Baumit steht für Qualitätsprodukte, Innovationen und professionelles Service – das ist Verpflichtung und Ansporn zugleich. So war es uns bei jedem neuen Produkt, jeder neuen Entwicklung immer besonders wichtig, eine Win-win-Situation für alle Beteiligten zu schaffen. Das hat die Marke Baumit stark gemacht.

Mittlerweile ist Baumit in 28 Ländern vertreten und beschäftigt über 2.500 Mitarbeiter. Baumit wird auch in Zukunft weiter wachsen, und damit wachsen auch für Sie weiterhin die Sicherheit und Garantie, beim richtigen Partner zu kaufen. Unsere Vision ist es, den Menschen das ökonomischste und gesündeste Wohnen zu ermöglichen. Wir laden Sie herzlich ein, auch in Zukunft gemeinsam mit uns diese Idee zu verwirklichen. In 20 Jahren Baumit ist viel passiert. Diese Sonderausgabe unseres Journals erzählt erstmals die umfassende Story rund um Baumit. Kommen Sie mit und schauen Sie hinter die Kulissen. Wir verraten Ihnen, wie alles begonnen hat, worauf die Säulen des Erfolgs der Marke basieren und wohin Baumit in Zukunft gehen wird. Viel Spaß auf dieser Zeitreise wünschen Ihnen

Mit Fußball zum Erfolg Von Admira Wacker bis zu Junior Soccer Säule V: Wachstum Chancen und Herausforderungen

Wer von einer Idee überzeugt ist, setzt sie durch

Seite

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Seite 36–37

Mag. Adam Herzog

Mag. Georg Bursik

(Geschäftsführer Baumit w&p)

(Geschäftsführer Baumit Wopfinger)

Slowenisch werden Sie bei uns kaum brauchen. Anton Peternel im Interview.

Gesundes und leistbares Wohnen für alle

Seite

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Seite 44–45

Wolf Klammerth und Robert Schmid über ihre Visionen für die Zukunft. Seite 38–41

Die Auslandsaktivitäten von Baumit Das Logo bleibt eckig und rot Alfred Gsandtner im Interview.

Erich Schwarzbauer (Geschäftsführer Baumit Bad Ischl)

Der Think-Tank der Zukunft. Wohin geht Baumit? Seite

Seite 46–47

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■ BaumitImpressum Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Wopfinger Baustoffindustrie GmbH, Wietersdorfer & Peggauer Zementwerke GmbH., Baumit Baustoffe Ges.m.b.H. · Chefredakteur: G. Grimschitz · Redaktion: M. Tuppinger · E-Mail-Kontakt: [email protected] · Redaktionsleitung: Julia Posch, E-Mail-Kontakt: [email protected] · Grafisches Konzept, Layout und Litho: xscommunications, Herrengasse 14, 1010 Wien, Tel.: 01/533 02 02, Fax: 01/533 02 02-16, www.xsc.at Produktionsleitung: Christoph Malloth · Unternehmensgegenstand des Herausgebers: Baustoffindustrie · Versandort: Wien · Grundlegende Richtung des Mediums: Information aus der Baubranche · Nachdruck: nur mit Genehmigung des Verlages. Das Magazin ist für alle Freunde von Baumit unentgeltlich. Gemäß § 22 des Datenschutzgesetzes BGBI. Nr. 565/1978 setzt Sie der Herausgeber in Kenntnis, dass Ihr Name und Ihre Adresse zum Versand dieses Magazins automationsunterstützt gespeichert werden können. Offenlegung laut § 25 des Mediengesetzes: Diese Zeitschrift ist zu je 50 % Eigentum der Wopfinger Baustoffindustrie GmbH und der Wietersdorfer & Peggauer Zementwerke GmbH.

+++ 20 Jahre Baumit +++ Baumit Journal 2/2008

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Die Meilensteine von Baumit 20 Jahre Baumit. 20 Jahre voller Höhepunkte, Geschichten und Ereignisse. Hier erfahren Sie, wie alles begann, was die Idee dahinter war und wohin der Weg führte. Die Zeitreise beginnt jetzt …

ls sich die Baustoffpioniere Dieter Kern und Friedrich Schmid am 10. Juni 1988 im Wiener Büro von w&p in der Reichratsstraße treffen, haben sie etwas Besonderes vor: Nach einem kurzen Kaffee und freundschaftlichem Austausch über die aktuellen Entwicklungen am Baustoffmarkt beschließen sie, eine gemeinsame Dachmarke ins Leben zu rufen: Das ist die Geburtsstunde der Markenpartnerschaft von Baumit.

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Thermoputz & Spezifix

■ Mit Thermoputz und

Begonnnen hat die Zusammenarbeit der beiden Familienunternehmen jedoch schon lange vorher. In den frühen 1970er Jahren brachte der erste Ölschock plötzlich die Frage auf, wo und wie man Energie einsparen könne. Rasch wurde man dabei auch beim Wohnen fündig. Das wiederum brachte den Durchbruch für die damalige Innovation aus dem Hause w&p – den Thermoputz. Auch Friedrich Schmid beschäftigte sich zu dieser Zeit schon mit dem Thema Wärmedämmung, und so übernahmen die Wopfinger Stein- und Kalkwerke bereits 1973 von w&p die Lizenz zur Produktion des Thermoputzes. .

Die Wopfinger selbst waren Anfang der 1970er Jahre am Markt bekannt für die Er findung des Kalkbindemittels „Spezikalk“ und des „Spezifix“ – dem ersten Hand- und Maschinenputz Österreichs. „Thermoputz und Spezifix waren damals absolute Vorreiter am Baustoffmarkt. Die Leute haben uns die beiden Produkte beinahe aus der Hand gerissen“, erzählt Friedrich Schmid. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Zusammenarbeit immer besser, und so kam mit der Zeit der Gedanke auf, sich enger zusammenzuschließen. Dieter Kern: „Eines Tages haben wir überlegt, wie es wäre, wenn wir uns gemeinsam um Produkte bemühen. Jeder

Spezifix zum Erfolg

+++ Die ersten Jahre +++ 4

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■ Die Anfänge von Baumit

■ Pressekonferenz, Juni 1988: Dieter Kern und Friedrich Schmid präsentieren die Dachmarke Baumit

hat sein Haus, aber wir tauschen Erfahrungen aus, forschen und entwickeln gemeinsam und machen eine österreichweite Werbung.“

Die Baumit Philosophie Die Markenpartnerschaft Baumit erwies sich als zukunftsweisend: Oberstes Ziel dabei war es, hochqualitative Baustoffprodukte unter dem Markennamen Baumit zu vertreiben und damit erstmals österreichweit einheitliche Produkte unter einem Markennamen anzubieten. Dafür war es notwendig, Marketing und Kommunikation zu bündeln und ein einheitliches Erscheinungsbild zu schaffen. Bald darauf wurde eine gemeinsame Baumit Vertriebsfirma in Linz gegründet. Bei Forschung und Entwicklung lag die Vision darin, Innovationsideen gemeinsam zur Marktreife

„Eines Tages haben wir überlegt, wie es wäre, wenn wir uns gemeinsam um Entwicklung und Marketing bemühen.“ (Dieter Kern) zu bringen. Außerdem sollten alle Produkte im Bereich Fassaden, Putze und Estriche an jedem Standort in gleicher Qualität produzier t werden. Auch für seine Kunden hatte Baumit einiges vor: Verarbeiter, Architekten, Baustoffhändler und viele andere mehr sollten von BaumitExper ten geschult und das Kundenservice durch Fachinformation und Beratung optimiert werden. Bei aller Gemeinsamkeit stand jedoch von Anfang an fest: Die

Eigenständigkeit beider Unternehmensgruppen bleibt in jedem Fall bestehen. „Das Revolutionärste an der Baumit-Idee war sicherlich die Verfügbarkeit am gesamten österreichischen Markt. Das war zu dieser Zeit einzigar tig“, erinner t sich Helmut Fessler, damaliger Geschäftsführer von w&p. „Damit konnte eine Baufirma aus Wien auch in Tirol zu einem Baustoffhändler gehen und dieselben Produkte bekommen wie zu Hause. Ein Name – eine Qualität.“

1989 die Grenzbalken im Osten öffneten, war für Friedrich Schmid und Dieter Kern klar, dass sie mit Baumit ins benachbarte Ausland expandieren wollen. „Wir gründeten bereits 1990 mit Ungarn die erste Baumit Auslandstochter. Danach folgten Tschechien, die Slowakei, Polen, Rumänien und Bulgarien“, zählt Friedrich Schmid auf. Ab 1994 begann Baumit auch in Österreichs südlichen Nachbarländern Slowenien und Italien sowie in Kroatien – erfolgreich Fuß zu fassen.

Der Weg in den Osten

EU als Turbo

Schon kurz nachdem die Markenpar tnerschaft Baumit ins Leben gerufen worden war, passierte etwas, das die weitere Geschichte von Baumit massiv beeinflussen sollte: der Fall der Berliner Mauer. Als sich Ende

Der Beitritt Österreichs zur EU 1995 beschleunigte die Auslandsentwicklung erheblich. So war Baumit 1998 – also zehn Jahre nach dem Start der Markenpartnerschaft – bereits in neun Staaten Zentral-, Süd- und

+++ Die ersten Jahre +++ Baumit Journal 2/2008

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>story

Zahlreiche Innovationen am Markt

„Der wirklich große Schritt von Baumit im Westen Österreichs war die Übernahme des Produktionsstandortes in Bad Ischl“ (Erich Schwarzbauer)

Osteuropas mit Produktionsstandorten oder Vertriebsniederlassungen präsent und begann gerade mit den Markteintritten in Deutschland und BosnienHerzegowina. „Damals starteten wir gemeinsam mit lokalen Partnern die ersten Referenzpro jekte in St. Petersburg, Murmansk und Moskau“, skizziert Jochen Ziegenfuß, bis Ende 2007 Geschäftsführender Gesellschafter der Wietersdorfer Gruppe, den Weg von Baumit zur Europamarke.

Baumit-Tochter Bad Ischl Aber auch am österreichischen Markt tat sich vieles. Während die Baumit-Töchter im Ausland von Jahr zu Jahr mehr wurden, baute ein Coup die Position von Baumit in Österreich massiv aus. Am 1. November 1993 übernahm Baumit die ehemalige

ten den Siegeskurs der Baumit Innovationen bis heute fort.

Fünf Werke in Österreich

■ Werk Bad Ischl

Steirische Montanwerke AG von den Perlmooser Zementwerken und erweiterte so die Anzahl seiner Standorte auf einen Schlag: Die beiden Werke in Leoben und Peggau wurden in die Wietersdorfer Gruppe integriert. Das Baustoffwerk in Bad Ischl erwarben Wietersdorf und Wopfing gemeinsam und gründeten damit ihren einzigen gemeinsamen Österreich-Standort Bad Ischl. Von da an wurden Baumit Produkte auch in Oberösterreich produziert. Die Vorteile: Bessere Betreuung der Kunden in Oberösterreich, Salzburg und Tirol und Einsparung von Frachtkosten. „Der wirklich große Schritt von Baumit im Westen Österreichs war sicherlich die Übernahme des Produktionsstandortes in Bad Ischl“, erinnert sich Erich Schwarzbauer, Geschäftsführer von Baumit Bad Ischl, „ab diesem Zeitpunkt sind wir am Markt wirklich akzeptiert worden.“

Von Anfang an waren Produktentwicklungen und Innovationen der Erfolgsmotor von Baumit. Mit laufend neuen Er findungen sicherte sich Baumit in den folgenden zwei Jahrzehnten die Vormachtstellung am Markt. „Wir haben unseren Schwerpunkt immer auf Forschung und Entwicklung gelegt“, erklär t Friedrich Schmid „So haben wir uns Ende der 1990er Jahre auch entschieden, 20 Prozent des Umsatzes mit Produkten zu machen, die nicht älter als fünf Jahre sind. Um das zu erfüllen, bedarf es Innovationen, die sich am Markt durchsetzen.“ Eine dieser außerordentlichen Entwicklungen war Baumit open – Die KlimaFassade. Damit präsentierte Baumit erstmals ein atmungsaktives Wärmedämmverbundsystem mit exzellenten Wärmedämmeigenschaften zu einem erschwinglichen Preis. Mittlerweile wurden allein vom Baumit open-System mehrere Millionen Quadratmeter verkauft. Weitere Produktneuheiten, wie „Baumit open S“ für den Sanierungsbereich, der völlig neuartige „Baumit KlebeAnker“ für Dämmplatten oder etwa der „Baumit NanoporPutz“ für eine dauerhaft schöne Fassade, setz-

Die Marke Baumit hat sich in den letzten 20 Jahren zum Synonym für Innovation, Produktqualität, fachmännische Beratung und umfassendes Service entwickelt. Heute erzeugen die Werke in Bad Ischl (OÖ), Leoben (Stmk), Peggau (Stmk), Wietersdorf (Ktn) und Wopfing (NÖ) in Österreich ein vollständiges Sortiment an Nass- und Trockenmörtel für Neubau, Renovierung und Sanierung. Die Palette reicht dabei von Fassaden, Putzen und Estrichen über Wärmdämmverbundsysteme bis hin zu Gartenund Flächengestaltungsprodukten. „Wir verfügen über eine der umfassendsten Produktpaletten am Baustoffmarkt“, analysiert Georg Bursik, Geschäftsführer von Baumit Wopfinger, „Damit können wir gewährleisten, dass unsere Kunden in jedem Anwendungsfall in den Bereichen Fassaden und Estrich auf Baumit-Produkte zurückgreifen können.“ Für die bestmögliche Kundenbetreuung und eine optimale Logistik sorgen darüber hinaus das Baumit Fassadenzentrum im oberösterreichischen Marchtrenk (OÖ) und das BaumitLager in Hall in Tirol.

+++ Neue Werke und neue Produkte +++ 6

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„Wir verfügen über eine der umfassendsten Produktpaletten am Baustoffmarkt“ (Georg Bursik)

■ Mobiler Baumit Messestand

■ Baumit Farbberatungszentrum Wopfing

■ Baumit Fassadenzentrum Marchtrenk

Zukünftige Meilensteine

■ Produktpräsentation des Systems Baumit open – Die KlimaFassade

Das Wachstum und die Entwicklung von Baumit gehen weiter – auch in den kommenden 20 Jahren, davon ist man bei Baumit überzeugt. Die Philosophie mit dem Focus auf Kundennähe, Innovationskraft, rascher Marktanpassung, Expansion und europaweiter Marktpräsenz gilt damals wie heute – und in Zukunft.

■ Pressekonferenz 2006: Produktinnovation Baumit NanoporPutz

+++ Neue Werke und neue Produkte +++ Baumit Journal 2/2008

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>story

„Es soll wachsen wie ein Spargel.“ Dieter Kern und Friedrich Schmid sind die beiden Gründer von Baumit. Im Gespräch mit dem Baumit-Journal erinnern sie sich gemeinsam, wie die Idee zu Baumit entstand, wie sie die vergangenen 20 Jahre erlebt haben und was sie sich für die Zukunft wünschen.

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aumit-Journal: Am 10. Juni 1988 haben Sie beide die Dachmarke Baumit gegründet. Wie ist es dazu gekommen?

Dieter Kern: Aufbauend auf einer langen Bekanntschaft und Freundschaft ist die Idee entstanden eine Markenpar tnerschaft einzugehen. Friedrich Schmid: Wir haben uns damals die Frage gestellt, welche Möglichkeiten zwei Familien-Unternehmen wie wir haben, um uns weiterzuentwickeln und zu wachsen. Mit Baumit haben wir eine gemeinsame Marke geschaffen und kooperieren seither umfassend in den Bereichen Marketing, Forschung und Entwicklung. Dieter Kern: Und das hat sich bewährt. Denn die Chemie zwischen uns hat gestimmt. Friedrich Schmid: Ja, genau. Für so eine Partnerschaft ist es ganz wichtig, dass die Chemie stimmt und man gut miteinander kann.

Baumit-Journal: Sie haben gesagt, die Chemie muss stimmen. Was zeichnet Sie beide denn aus?

wann sind wir dann einmal auf „Baumit“ gekommen. Damals hat das Baumarktprogramm der Wietersdorfer so geheißen.

Dieter Kern: Wir sind Vollblutunternehmer.

Dieter Kern: Ja, und so hatten wir den Namen, aber noch nicht das Logo. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir zusammen im Wiener Büro gesessen sind und über verschiedenste Entwürfe diskutierten. Ich war ja zuerst gar nicht so begeistert vom roten Quadrat – bis du mich überzeugt hast, dass dieses Zeichen zu uns passt.

Friedrich Schmid: Ja. Das ist es. Wir haben nie das Risiko gescheut. Es geht dabei nicht immer alles gut, was man macht – aber die Mehrheit funktioniert, und man muss auch manchmal Entscheidungen aus dem Bauch heraus treffen. Dieter Kern: Da nimmst Du mir das Wort aus dem Munde. Ein kleiner Mann hat einmal gesagt, ohne Risiko geht nichts, aber nichts geht ohne Risiko. Baumit-Journal: Wie haben Sie eigentlich den Namen Baumit gefunden?

Friedrich Schmid: Wir haben uns viele Namen überlegt, aber immer, wenn wir einen in der engeren Auswahl hatten, sind wir draufgekommen, dass der bereits geschützt war. Irgend-

Friedrich Schmid: Das war ein langes Hin und Her, bis wir uns endlich für den roten Würfel und die einprägsame Schrift entschieden haben. Aus heutiger Sicht war es eine wirklich gute Entscheidung. Baumit-Journal: Was waren für Sie persönlich die Highlights der vergangenen 20 Jahre Baumit?

Friedrich Schmid: Für mich hat es zwei ganz große Highlights gegeben: Das eine war die Ost-

„Ohne Risiko geht nichts, aber nichts geht ohne Risiko.“ (Dieter Kern)

öffnung. Damit hatten wir plötzlich die Möglichkeit, mit Baumit nach Osteuropa zu gehen und damit international zu werden. Das zweite war, dass wir gemeinsam das Werk in Bad Ischl gekauft haben. Dadurch ist es uns gelungen, auch in Oberöster reich zu produzieren und so den gesamten österreichischen Markt effizient zu beliefern. Dieter Kern: Jeder Tag war ein Highlight, an dem unser Umsatz gestiegen ist. Für mich war über die Jahre hinweg immer eine gute Stimmung spürbar. Die Leute in Wopfing und in Wietersdorf haben gerne und gut zusammengearbeitet, und das hat den Erfolg und die Weiterentwicklung ausgemacht.

+++ Danke an alle Wegbereiter und Wegbegleiter +++ 8

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■ Dieter Kern (li) und Friedrich Schmid (re) im Interview mit Julia Posch.

Eigentlich sind wir ja zwei Väter, und das hat funktioniert – eine moderne Ehe. (Friedrich Schmid)

Baumit-Journal: Heute gehört Baumit zu den erfolgreichsten Baustoffproduzenten Europas. Wie fühlen Sie sich dabei, wenn Sie Ihr „Baby“ anschauen?

Dieter Kern: Ich freue mich sehr. Es ist die Bestätigung, dass unser Gedanke der Markenpar tnerschaft richtig war. Friedrich Schmid: Mir macht es genauso Freude, und jetzt warte ich auf das 30. Land und dann auf das 35. Es soll weitergehen, und die Enkel sollen größer werden. Baumit-Journal: Bei Baumit haben sich ja zwei Familienunternehmen gefunden. Was hat es für eine Bedeutung, dass das „Kind“ zwei Mütter hat?

Dieter Kern: Wir sind eine gesunde Familie. Friedrich Schmid: Eigentlich sind wir ja zwei Väter, und das hat funktioniert – eine moderne Ehe. Baumit-Journal: Was hat Ihnen an Ihrer Arbeit für Baumit am meisten Spaß gemacht?

Friedrich Schmid: Also mir hat die Werbung immer sehr Spaß gemacht. Dabei haben wir immer viel miteinander gelacht. Mein schönstes Erlebnis diesbezüglich war ein Direktmailing – da haben wir im Winter einen Eisschaber an unsere Kunden ausgeschickt. Und genau einen Tag später gab es in Niederösterreich den ersten Frost. Sofort darauf habe ich von Herrn Essl von Baumax einen Brief mit folgendem Inhalt bekommen: „Lieber Herr Schmid, sie müssen mit dem lieben Gott im Bunde sein. Denn so ein praktisches Geschenk genau zum richtigen Zeitpunkt kann es gar nicht anders geben.“

Dieter Kern: Ja, das war immer lustig. Man hat an unserer Werbung auch immer gesehen, dass sie besonders ist. In einem Unternehmer muss immer ein bisschen ein Verkäufer stecken. Außerdem ist wichtig, dass man die Nähe zum Markt nie verliert. Baumit-Journal: Wo sehen Sie Baumit in den kommenden 20 Jahren?

Dieter Kern: Ich sehe es wachsen wie einen Spargel. Und wir sind bemüht, die richtigen Schritte zu setzen, damit das möglich wird. Ich werde mich freuen, wenn wir gemeinsam die erste Milliarde Euro erreichen, und ich bin mir sicher, dass das der Fall sein wird. Friedrich Schmid: Ich glaube, dass wir in den Ostländern noch mindestens 20 Jahre vor uns haben, in denen wir den Markt für uns nutzen können. Wenn wir all unsere Länder zusammenzählen, können wir einen Markt von 700 Millionen Menschen betreuen – da drehe ich

mich dreimal im Grab um, und unsere Umsätze werden immer noch wachsen. Dennoch glaube ich, dass es irgendwann für uns eine räumliche Grenze gibt. Man sieht es ja jetzt schon: Je weiter weg die Länder sind, umso schwerer sind sie zu betreuen. Da herrschen eine andere Mentalität, eine andere Sprache und andere Beziehungsgeflechte. Baumit-Journal: Was wünschen Sie sich für Baumit?

Dieter Kern: Dass unsere Partnerschaft weiter so gut gedeiht und dass unsere beiden Unternehmen wachsen und florieren. Friedrich Schmid: Ich wünsche mir weitere Expansion und dass wir noch in das eine oder andere neue Land gehen. Und dass Baumit die Milliardengrenze überschreitet und dann als nächstes die zwei Milliarden. Alles ist möglich.

+++ Danke an alle Wegbereiter und Wegbegleiter +++ Baumit Journal 2/2008

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Die Menschen hinter Baumit: Wir haben einige Wegbereiter und Wegbegleiter gefragt, was ihnen als Erstes zu 20 Jahre Baumit einfällt. Lesen Sie die Antworten.

Friedrich Schmid

Robert Schmid

Baumit-Gründer: „In erster Linie hat es mir viel Spaß gemacht, Baumit mit aufzubauen. Gleichzeitig war es oft herausfordernd, und rückblickend kann ich sagen – ich würde es genauso noch einmal machen.“

Geschäftsführer der Baumit Beteiligungen: „20 Jahre Baumit – das sind gute Produkte, gutes Service, Innovationen und Kontinuität. Die wichtigste Säule unseres Erfolges sind jedoch unsere Mitarbeiter. Sie sind mit uns gewachsen und haben Baumit zu dem gemacht, was es heute ist.“

Alfred Gsandtner

Georg Bursik

Direktor von Baumit International Wopfing: „Den Erfolg von Baumit machen die Menschen aus – in Österreich, im Ausland und in der Partnerschaft. Da war immer sehr viel Offenheit, und nur dadurch sind wir so rasch gewachsen.“

Geschäftsführer von Baumit Wopfinger: „Für mich ist Baumit im Baustoffbereich die erste wirkliche Marke gewesen. Mit Baumit verbinde ich Innovation, Expansion, Geschwindigkeit, Chancen ergreifen, Selbständigkeit und Spaß an der Umsetzung.“

Helmut Brunnsteiner

Erich Schwarzbauer

Bis 2007 kaufmännischer Direktor von Baumit Wopfinger: „Baumit ist ein Unternehmen, das die Mitarbeiter unternehmen lässt. Das bringt einen besonderen Grad der Identifikation, und das bringt in weiterer Konsequenz den Erfolg.“

Geschäftsführer von Baumit Bad Ischl: „Einen Baumitler erkennt man daran, dass er wie ein Zehnkämpfer ist: Wir sind in sehr vielen Feldern tätig, verändern uns ständig mit unseren Kunden und bleiben nie stehen. Das ist das Besondere an Baumit.“

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>story

s Dieter Kern Baumit-Gründer: „Ich bin stolz, dass wir es geschafft haben, als zwei Unternehmen innovative Produkte am Markt zu positionieren, uns in der Entwicklung zu unterstützen und führend am Markt zu sein. So eine Er folgsgeschichte gibt es nicht oft.“

Jochen Ziegenfuß

Wolf Klammerth

Geschäftsführender Gesellschafter der Wietersdorfer Gruppe bis 2007: „Die letzten 20 Jahre Baumit haben gezeigt – zusammen geht es besser, als alleine. Die wichtigsten Faktoren für einen nachhaltigen Erfolg sind dabei Ver trauen und ein gemeinsames Verständnis über das Vorgehen.“

Geschäftsführender Gesellschafter der Wietersdorfer Gruppe: „Hinter der Marke Baumit stecken für mich die Innovation, das Engagement und das Unternehmerische. Dadurch können wir langfristig erfolgreich sein.“

Helmut Fessler

Anton Peternel

Bis 2003 Geschäftsführer von Baumit w&p: „Als wir das erste Mal gemeinsam vor die Presse getreten sind und gesagt haben, wir machen die Baumit Markenpartnerschaft, war das ein sehr besonderer Moment. Was dann daraus geworden ist war noch besonderer.“

Geschäftsführer der Wietersdorfer IndustrieBeteiliungs-GmbH: „Baumit – das steht für eine besondere Marke, zwei Familienunternehmen und gute Leute. Ich glaube, dass Baumit zur führenden europäischen Baustoffmarke werden kann, die alle anderen Marken überstrahlt.“

Adam Herzog

Dragan Marinic ˇ

Geschäftsführer von Baumit w&p: „Mit seinem Marktauftritt vor 20 Jahren hat Baumit viele Fragen aufgeworfen: Wer ist das? Was machen die? Was soll dieses rote Quadrat? Das hat die Menschen neugierig gemacht, und sie haben begonnen, sich mit Baumit zu beschäftigen und unsere Produkte zu kaufen.“

Geschäftsführer der Wietersdorfer Baustoffe Beteiligungs GmbH: „Baumit ist für mich eine Herausforderung, die Fortschritt, Entwicklung, Marktexpansion und das Verschwinden der Grenzen bewirkte. Nach 14 Jahren darf ich mit Stolz feststellen, dass die Marke Baumit von Südost- bis Nordosteuropa geschätzt wird.“

+++ Danke an alle Wegbereiter und Wegbegleiter +++ Baumit Journal 2/2008

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>erfolg

Die fünf Säulen des Erfolgs Was steckt hinter dem Erfolg von Baumit? Wie schafft es eine Marke, in so kurzer Zeit so rasch zu wachsen? Was braucht es, um dauerhaft Marktführer zu bleiben? Hier erzählen wir Ihnen über die Geheimnisse des Erfolgs von Baumit.

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rfolg hat zumeist viele Väter. Denn nur das Zusammenspiel von vielen Teilen und Faktoren bringt oft außergewöhnliche Dinge hervor. Der Erfolg von Baumit hat zweifelsohne viele Facetten. Fragt man die Menschen bei Baumit nach ihren Rezepten, dann hört man, dass Erfolg für sie auf fünf wichtigen Säulen basiert. Aber welche Säulen sind das? Haben Sie eine Idee? Wir wollten es genau wissen und haben nachgefragt.

Säule 1: Menschen Bei Baumit stehen die Menschen im Mittelpunkt. Es geht um Partnerschaft und um das Miteinander. Für Familien selbstverständlich, für Unternehmen ungewöhnlich. Aber da die Wurzeln von Baumit in zwei Familienunternehmen liegen, werden Tradition

und Werte auch im Konzern gelebt und weitergegeben. Und so kümmern sich die Menschen von Baumit permanent um Wünsche, Anliegen, Erwartungen und Zukunftsvorstellungen ihrer Kunden, Geschäftspartner oder Anrainer. Diese Symbiose funktioniert schon seit 20 Jahren – egal wo – weltweit. Das ist außergewöhnlich und besonders. Für Baumit ist es der Alltag.

Säule 2: Innovation Wer den anderen sagt, wie es geht, geht vorne weg. Produktentwicklungen und Erfindungen haben Baumit von seiner Gründung an begleitet. Im Focus standen dabei stets die Fragen: Was brauchen unsere Kunden und wie können wir ihnen das Leben leichter machen? Diese Überle-

gungen brachten Ideen und neue Wege in den Baustoffmarkt, die es vorher noch nicht gegeben hatte. Dabei hat sich Baumit stets mit den gesellschaftlichen Trends weiterentwickelt – oder war sogar ein kleines Stück voraus. Das Ergebnis dabei waren Innovationen, wie der ThermoPutz, Baumit open – Die KlimaFassade, der KlebeAnker oder der NanoporPutz. Alle diese Erfindungen haben das Arbeiten auf der Baustelle einfacher gemacht. Heute steht Baumit für Innovationen im Baustoffbereich. Auszeichnung und Verpflichtung zugleich.

Säule 3: Qualität Qualität schafft Vertrauen. Daher erzeugt Baumit Qualitätsprodukte. Hohe Rohstoffqualität, konstante Mischungen und hoch-

+++ Die Erfolgsstrategie von Baumit +++ 12

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Wachstum

Marke[ting]

Qualität

Innovation

„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ Menschen

wertige Verarbeitung sind Grundvoraussetzungen für die Produkte von Baumit. Ebenso wie ressourcenschonende Produktion und ökologische Erzeugnisse. Dafür wurde Baumit immer wieder ausgezeichnet. Und dafür stehen auch 20 Jahre an Erfahrung. Das gibt Kunden Sicherheit. Denn das Versprechen gilt: Wo Baumit drauf steht, ist Qualität drinnen.

Säule 4: Marke[ting] Tue Gutes und rede darüber. Als in der Baubranche noch niemand über Marketing sprach, entwickelte Baumit sein markantes Logo mit dem roten Quadrat. Als die anderen nur über den Preis argumentierten, erzählte Baumit seinen Kunden bereits, welchen Nutzen Qualitätsprodukte bringen. Baumit gilt in der Baustoffbranche als Vorreiter in Sachen

>erfolg

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Werbung und Marketing, denn es hat Baustoffe zu mehr gemacht als zu reinen Nutzgütern. Emotion am Bau ist der Verdienst von Baumit. Kunden kennen und schätzen das. Neugierig geworden? Wir laden Sie ein, auf den folgenden Seiten noch mehr von der Baumit-Welt zu erfahren. Kommen Sie mit. Es

wird mit Sicherheit spannend, kurzweilig, überraschend und auf alle Fälle – anders. Sonst wäre es ja nicht Baumit.

Säule 5: Wachstum Wachstum birgt Chancen. Größe verpflichtet. Kaum eine andere

Marke in der Baustoffbranche ist in so kurzer Zeit so rasch gewachsen wie Baumit. Was als Idee zweier kreativer Unternehmer begann, ist heute ein Konglomerat internationaler Baumit-Länder. Wer so schnell wächst, braucht gesunde Strukturen, um das Wachstum zu verkraften. Baumit steht sicher, denn die beiden schon über hundert Jahre bestehenden Familienunternehmen sind der gesunde Kern, der die Baumit-Expansion speist – mit Ressourcen, Kapital, Know-how und Produkten. So lässt es sich schnell wachsen und dabei erfolgreich bleiben.

+++ Die Erfolgsstrategie von Baumit +++ Baumit Journal 2/2008

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SÄULE I: Menschen

Der Mensch im Mittelpunkt Bei Baumit geht es immer um den Menschen. Dabei stehen Miteinander und Partnerschaft im Vordergrund – das gilt für Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner.

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ie Menschen, die bei Baumit arbeiten, identifizieren sich besonders mit ihrem Unternehmen und ihren Kunden. Egal ob im Steinbruch, im Mahlwerk oder in der Produktion, ob bei der Verpackstation, dem Labor oder der Brückenwaage, im technischen Büro, der Fakturierung oder dem Marketing, ob im Kunden-Ser vicecenter, beim Außendienst oder auf der Baustelle – alle sind im Einsatz für die Kunden von Baumit. „Wir denken immer an den Kundennutzen“, erklärt Franz Rapf, Verkaufsleiter von Baumit Wopfinger, „das ist die Philosophie von Baumit.“

Baumit im Blut Was können wir tun, damit wir das Leben unserer Kunden angenehmer und schöner machen? Welche Produkte brauchen unsere Verarbeiter, damit sie noch schneller, einfacher und professioneller arbeiten können? Welche Unterstützung braucht der Handel, damit er unsere Produkte besser positionieren kann? Welche Unterlagen helfen unseren Planern und Architekten, um Projekte und Ausschreibungen besser entwickeln zu können? Das sind die Fragestellungen, die jeder Baumitler im Blut hat und denen er sich

verpflichtet fühlt. Gelebte Unternehmenskultur nennt sich das. Loyalität und Verbundenheit zum Unternehmen stehen dahinter.

Hier bleibe ich 2.500 Mitarbeiter arbeiten heute weltweit für Baumit. Viele von ihnen schon jahrzehntelang. Die Fluktuationsrate ist extrem niedrig. Wer zu Baumit kommt, der bleibt lange – oft bis zur Pension. „Das liegt am guten Arbeitsklima“, sagen die einen, „Das liegt an der Idee“, meinen die anderen. Was alle Mitarbeiter gleich schätzen: Das bis zur Geschäftsführung hinauf rei-

chende offene Gesprächsklima und die Möglichkeit zu hoher Selbständigkeit beim Arbeiten. „Baumit hat Unternehmer als Chefs, die die Mitarbeiter unternehmen lassen“, bringt es Helmut Brunnsteiner, ehemaliger kaufmännischer Direktor von Baumit Wopfinger auf den Punkt.

Die Nummer eins Genügend Freiraum und gezielte Eigenverantwortung steigern die Motivation und bringen außergewöhnliche Leistungen. „Kunden wollen beim Sieger kaufen“, formuliert es Verkaufsleiter Franz Rapf bildhaft, „und meistens ist

+++ Danke an unsere Mitarbeiter +++ 14

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Die Mitarbeiterfamilie Anonymität ist ein Fremdwort bei Baumit. „Wir sind eine Mitarbeiter familie“, hört man Robert Schmid oft sagen, wenn er über sein Unternehmen spricht. Dieses Mehr an Nähe bringt aber auch ein Mehr an Verantwortung, und so hört das füreinander da Sein bei der

Bezahlung nicht auf. Gesundenvorsorgeprogramme, Impfaktionen, Fitness-Programme oder der Monat des Apfels gehören genauso zum Mitarbeiterprogramm wie gemeinsame Schitage oder andere Spor taktivitäten. Ebenso stehen Mitarbeiter entwicklungsprogramme, Seminare oder die Möglichkeit, sich im Konzern weiterzuentwi ckeln, für alle motivierten Mitarbeiter offen. „Wenn wir gute Mitarbeiter finden, wollen wir sie auch langfristig halten“, bringt Wolf Klammerth, Geschäftsführender Gesellschafter der Wietersdorfer, die Gruppen-Denkweise näher.

Handschlagqualität Verbundenheit, Vertrauen und Handschlagqualität – das sind Werte, die aus der langjährigen Tradition der beiden Familienunternehmen kommen. Und sie sind es, die die Mitarbeiter weiterleben und nach Außen tragen. Das spüren die Kunden, und das macht Baumit sympathisch und besonders. Aus diesem Miteinander wachsen Geschäftspartnerschaften, die oft ein Leben lang halten. „Auf Baumit kann ich mich verlassen“, hör t man oft von Kunden, wenn man sie um ihre Meinung bittet. „Da klappt alles

völlig glatt und reibungslos, denn die wissen genau, was ich will und brauche“, sagen wiederum andere. Ein sicherer Partner für alle Zeiten zu sein – das ist es, wozu sich Baumit verpflichtet hat. Eine Verpflichtung die sehr ernst genommen wird – von den Kunden und von Baumit. In Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Menschen

es das kleine Bisschen mehr, das das Sieger-Image ausmacht.“ Das gilt für alle Bereiche, von der Innovation, über die Produktion bis zum Verkauf. Und genau das ist es, was Baumit ausmacht.

>erfolg–mensch

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+++ Danke an unsere Mitarbeiter +++ Baumit Journal 2/2008

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>erfolg–mensch

Partnerschaft am Markt Der Baustoffhandel und Baumit arbeiten schon seit 20 Jahren erfolgreich zusammen. Baumit unterstützt die Arbeit des Baustoffhandels auf vielfältigste Weise: Das reicht von Verkaufsunterlagen, Schulungen, Preislisten bis hin zur intensiven persönlichen Betreuung.

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ie meisten Baustoffhändler sind Partner von Baumit, und das schon über Jahrzehnte. Baumit verkauft seine Produkte ausschließlich über den Baustoffhandel und die Baumärkte. „Der Baustoffhandel ist einer unserer wichtigsten Partner“, so Franz Rapf, Verkaufsleiter von Baumit Wopfinger, „von Anfang an.“

Umfassendes Produktangebot Dementsprechend sind auch das Ser vice und die Unterstützung über Jahre gewachsen. „Als wir mit Baumit angefangen haben, waren wir die ersten mit österreichweit einheitlichen Verkaufsunterlagen“, erinner t sich Franz Rapf, „das war bis dahin nicht üblich und hat den Handel in Verkauf und Beratung stark unterstützt.“ Auch heute zählen die Baumit-Verkaufshilfen zu den übersichtlichsten und

■ Baumit Berater bei der Produktschulung verständlichsten Produktnachschlagewerken in der Branche. Ebenso wie die zahlreichen Baumit-Ratgeber und die stets aktuelle Website mit allen Produktdatenblättern, Verarbeitungstipps und dem Baumit Rechner zur einfachen Angebotskalkulation. Hunderte von Verkaufshilfen, wie Infoständer oder Produktfolder, stellt Baumit dem Baustoffhan-

del in Österreich jährlich zur Verfügung. Hier gilt die Devise: Auffallen und Informieren.

Baumit kennt man eben Die größte Unterstützung für den Baustoffhandel kommt jedoch durch das für die Baubranche einzigartige Marketing.

„Wir sprechen unsere Kunden klar an, wecken Emotionen und informieren über unsere Produkte. Damit ist es uns gelungen, ein Markenimage aufzubauen, das dem Handel den Verkauf massiv erleichtert“, analysiert Georg Grimschitz, Marketingleiter von Baumit, „Vorteil Nr. 1: Der Kunde fragt das Markenprodukt gezielt beim Handel nach. Vorteil Nr. 2: Der Kunde weiß im Regelfall schon einiges über das Produkt, und das reduziert den Beratungsaufwand.“

Baumit-Erfolgstage Wenn es um Schulung und Produktweiterbildung geht, gelten sie als Geheimtipp: die jährlich stattfindenden Baumit-Er folgstage. In eintägigen Veranstaltungen bietet Baumit hier dem Baustoffhandel aktuelle Produktneuigkeiten und informiert über gesetzliche Entwicklungen in der

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■ BaumitWordrap

20 gute Jahre

Baubranche. Neben der Theorie gibt es dabei auch immer einen umfassenden Praxisteil mit Anwendungsvor führungen. Darüber hinaus veranstaltet Baumit regelmäßig Produktschulungen direkt beim Baustoffhandel. Erich Schwarzbauer, Geschäftsführer Baumit Bad Ischl: „Die Schulungen vor Ort sind die ideale Gelegenheit, damit möglichst viele Mitarbeiter in einem Unternehmen mit geringem Zeitaufwand die neuesten Produktinfor mationen erfahren.“

Überall in Österreich Von Anfang an lieferte Baumit seine Produkte österreichweit aus und war damit der erste Baustoffproduzent mit einem Komplettprogramm am gesamten heimischen Markt. Damit wurde gewährleistet, dass BaumitProdukte für alle Baustoffhändler verfügbar sind. Gleichzeitig liefert Baumit dem Baustoff-

handel seine Produkte auf Lager. Das erhöht die Liquidität beim Baustoffhandel und reduzier t das Lagerrisiko.

■ BaumitInfo Baumit für den Baustoffhandel

Zu 20 Jahre Baumit fällt mir ein: 20 gute und erfolgreiche Jahre in der Zusammenarbeit mit dem BaustoffFachhandel.

Mitarbeit in Gremien

Hier finden Sie die einzelnen BaumitService-Leistungen für den Handel im Überblick:

Baumit steht für mich: für eine breite, qualitativ gute Produktpalette im Rohbaubereich.

■ umfassende Marketing- und

Der Erfolg von Baumit ergibt sich für mich: aus dem Vertrieb über den BaustoffFachhandel, dem Aufbau der Marke sowie der Kontinuität bei den handelnden Personen.

Baumit setzt sich intensiv mit der gesellschaftspolitischen und rechtlichen Entwicklung des Bauens auseinander. So ist Baumit in sämtlichen wichtigen Gremien als anerkannte Stimme vertreten und thematisiert dort relevante Produktgruppen wie etwa Wärmedämmverbundsysteme oder gesundheitsfördernde Baustoffprodukte. Franz Rapf: „Durch unsere engagierte Arbeit und unser dichtes Netz an Außendienstmitarbeitern haben wir beispielsweise entscheidend zum hohen Bekanntheitsgrad und zum großen Einsatz von Wärmedämmung und Putzsystemen in Österreich beigetragen.“

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Werbeunterstützung persönliche Händlerbetreuung umfassendes Produktangebot aktuelle Homepage mit Produktdatenblättern und Verarbeitungstipps Baumit Rechner für Angebotskalkulation vielfältige Verkaufshilfen und POS-Artikel jährliche Händlerfortbildung Händlerschulungen vor Ort Baumit-Produkte auf Lager

Den Stellenwert von Baumit in der österreichischen Baustofflandschaft sehe ich: auch zukünftig als primärer Partner – aufgrund der Qualität der Produkte und des konsequenten Vertriebsweges. Die Zukunft von Baumit sehe ich: in der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten und der Fortsetzung des erfolgreichen Vertriebsweges.

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■ Der Baumit FarbFächer mit 200 colours of more emotion

Wir haben Dr. Leonhard HelbichPoschacher, Präsident des Verbands der Baustoffhändler Österreichs, zum Wordrap über 20 Jahre Baumit gebeten.

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Menschen auf der Baustelle Wie zufrieden Bauherren mit Baumit-Produkten sind, hängt ganz entscheidend von der richtigen Verarbeitung ab. Daher gehören die Verarbeiter zu den engsten Verbündeten von Baumit. Serviceleistungen für Sie: Computerberechnungen über Farbmuster bis hin zur Baustellenbetreuung.

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enn bei Baumit über Innovationen nachgedacht wird, stehen die Verarbeiter stets im Zentrum der Ideenfindung. „Wir überlegen immer, wie wir das Arbeiten mit unseren Produkten verbessern und vereinfachen können“, verrät Erich Schwarzbauer, Geschäftsführer Baumit Bad Ischl. Konstante Produktqualität, praktische Handhabung und einfache Verarbeitung gehören daher zu den Muss-Kriterien für Baumit-Produkte.

Fullservice auf der Baustelle Beispielhaft ist das BaustellenService von Baumit: Abgestimmt auf jede Baustelle bietet Baumit seinen Kunden stets optimales Service. Haben Verarbeiter beispielsweise kleinere Baustellen, arbeiten sie mit in Säcken abgepackten Baumit-Produkten. Dabei gilt: Gezahlt wird nur, was verbraucht wurde. Ungebrauchte

bietet Baumit die gesamte Leistungspalette des Baumit-Farblabors. Aus den 200 colours of more emotion können sich Verarbeiter dabei Musterplatten für Farben und Putze anfer tigen beziehungsweise mit dem Farblabor-Bus die ausgesuchte Farbnuance direkt auf der Baustelle probemischen lassen. Die gewünschte Farbe wird dann im Edelputz-Werk innerhalb kürzester Zeit fertig gemischt – egal ob Klein- oder Großauftrag.

■ Aufbringen der Baumit FassadenPlatte mit dem Baumit KlebeAnker Sackware wird unkomplizier t zurückgenommen. Bei größeren Baustellen bietet Baumit kostenlos Silos und Mischstationen an. Dabei fällt lediglich eine einmalige Siloaufstellgebühr an. Auch in diesem Bereich nimmt Baumit größere Restmengen unkompliziert zurück. „Eine saubere und ordentliche Baustelle sieht professionell aus“, analysiert Franz

Rapf, Verkaufsleiter von BaumitWopfinger, „Mit Sackware und Silo sorgen wir dafür, dass keine Baustoffe lose herumliegen – das entspricht dem Image des professionellen Verarbeiters.“

Farb- und Putzmuster Für die ideale Farbabstimmung bei Fassadenfarben und -putzen

Individuelle Sanierberatung Gerade bei der Sanierung von Gebäuden treten immer wieder Fragen auf. Besonders der Feuchtigkeitsgehalt der bestehenden Wände ist ein wichtiger Faktor für die notwendigen Sanierungsmaßnahmen. Hier bietet Baumit Feuchtigkeitsbestimmungen und umfassende Analysen im Labor. „Der Sanierungsbedarf jedes älteren Ge-

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■ BaumitWordrap

Qualität, Innovationen und Visionen

geführ t werden. Andererseits gibt es auf Anfrage jederzeit Verarbeitungsschulungen auf der Baustelle. Darüber hinaus finden sich umfassende Verarbeitungstipps und -tricks auf der BaumitWebsite.

Persönliche Betreuung

Umfassende Informationen

■ BaumitInfo Baumit für Verarbeiter Hier finden Sie die einzelnen BaumitService-Leistungen für den Verarbeiter im Überblick: ■ persönliche Kundenbetreuung ■ Verarbeiter-Schulungen

Kommen neue Baumit-Produkte auf den Markt, kümmert sich Baumit intensiv um die Einschulung aller Verarbeiter. „Nur wenn unsere Produkte gut und richtig verarbeitet werden, können sie ihre Qualitäten zeigen, und ist der Bauherr zufrieden“, bringt es Erich Schwarzbauer auf den Punkt, „daher tun wir alles Erdenkliche, um auf die wichtigen Schritte und eventuelle Besonderheiten bei der Verarbeitung aufmerksam zu machen.“ So gibt es einerseits die jährlich stattfindenden BaumitErfolgstage, wo alle Produktneuheiten in Theorie und Praxis vor-

Detailliertes Info-Material und die Baumit Homepage mit Informationen über Ausschreibungen, Materialien, Konstruktionen und Verarbeitungen ergänzen das umfassende Beratungsangebot. „Besonders schätzen unsere Verarbeiter-Kunden aber die persönliche Betreuung unseres Außendiensts“, so Franz Rapf, „denn sie wissen, wenn sie ein Problem haben, wird ihnen rasch und unbürokratisch geholfen – egal wo und wann.“

■ Baumit Ratgeber

Zu 20 Jahre Baumit fällt mir ein: Top--Produkte, Innovationen, Marktpräsenz, ausgezeichnete Betreuung, gut geschulte Mitarbeiter, aktive Mitarbeit in diversen Gremien. Baumit steht für mich: für Innovation, Qualität generell, Qualität am Bau, Zukunftsvisionen.

■ aktuelle Website mit

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Produktdatenblättern und Verarbeitungstipps Farbfächer Farbmuster Farblabor-Bus für das Farbmischen vor Ort Feuchtigkeitsbestimmung für Sanierbaustellen Baumit Rechner für Berechnung von Materialverbrauch Baustellenservice für Silos und Maschinen Computerberechnung für Wärmedämmung

Den Erfolg von Baumit macht für mich aus: das gesamte Baumit-Team, das gezielte, teilweise aggressive Marketing. Den Stellenwert von Baumit in der österreichischen Baustofflandschaft sehe ich: im starken Bekanntheitsgrad der Marke Baumit; bei gewerblichen und privaten Bauschaffenden. Die Zukunft von Baumit sehe ich: Produktbezogen im Wärmedämmverbundsystem-Bereich.

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bäudes ist sehr individuell“, erklärt Franz Rapf, „bei der Entscheidung für die richtigen Verfahren und Produkte können wir unsere Kunden mit unserem jahrzehntelangen Know-how optimal unterstützen.“

Wir haben Ing. Roland Künast, Obmann der Arbeitsgemeinschaft Putz, zum Wordrap über 20 Jahre Baumit gebeten.

+++ Danke an unsere Verarbeiter am Bau +++ Baumit Journal 2/2008

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Gemeinsam planen und gestalten Wenn es ums Bauen geht, sind Planer und Architekten die ersten, die sich mit der Auswahl der richtigen Produkte beschäftigen. Baumit bietet ihnen dafür breitgefächerte Unterstützung: vom Farbdesignvorschlag für die Fassade, über Ausschreibungstexte bis hin zur persönlichen Architektenbetreuung.

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laner und Architekten entscheiden, neben den optischen Kriterien im Detail, welche Materialien in welchem Umfang für Hausbau oder Sanierung eingesetzt werden. Dafür braucht es umfassendes Wissen und Kenntnis über die zur Verfügung stehenden Baustoffe. Baumit ist für viele Architekten und Planer wichtiger Ansprechpartner, wenn es um die richtigen Einsatzgebiete und Möglichkeiten der Produkte geht. „Planer und Architekten erfahren beispielsweise von uns, welche Systemlösungen sich in der Praxis gut bewähren oder welche Feinheiten bei einer Ausschreibung berücksichtigt werden müssen“, zählt Franz Rapf, Verkaufsleiter von Baumit Wopfinger auf, „ein Ser vice, das diese Exper ten sehr schätzen.“

Das Kompendium des Wissens Puncto Information steht dabei der eigene Architektenordner an

■ Baumit berät Planer und Architekten welche Systemlösungen passend sind

erster Stelle. Hier er fahren Architekten und Planer alles Wichtige aus der Welt der Putze. Neben klassischen Themenbereichen wie Produkte, Systeme und Service werden auch kreative Fachgebiete wie Gestaltung, Ästhetik und Farben informativ thematisiert. Auch die Baumit Homepage bietet Service pur für Planer und Architekten. Sie gehört zu den umfassendsten Webseiten der Baustoffbranche und enthält Ausschreibungstexte, den Bau-

mitrechner zur einfachen U-WertBerechnung von Wandaufbauten oder eine detailierte Baustoffdatenbank. Darüber hinaus finden sich auf ihr sämtliche Baumit Ratgeber, Produktdatenblätter und Baumit-Journale zum Downloaden.

aus? Um diese schwierigen Fragen für Architekten und Planer leichter beantwor tbar zu machen, bietet Baumit auf Wunsch Farbdesignvorschläge am Computer an. Laut Bauplan werden hier verschiedene Farbvarianten der Fassadenansicht dargestellt. „Durch die Simulation unterschiedlicher Fassadenfarben direkt am Objektplan wird der Gesamteindruck eines Gebäudes viel besser vorstellbar“, erklärt Erich Schwarzbauer, Geschäftsführer Baumit Bad Ischl, „so können Planer und Architekten auch kreativere Ideen einfach einmal austesten.“ Im nächsten Schritt werden dann auch Farb- und Putzmuster angefertigt.

Spezialprodukte für Design-Ideen

Farben am Computer Welche Fassadenfarbe passt am besten, und wie wirken sich gestalterische Farbelemente auf die Optik der gesamten Fassade

Damit Planer und Architekten ihre Entwürfe optimal umsetzen können, denkt man bei Baumit immer wieder über spezielle Produkte nach. So entstand auch

+++ Danke an unsere Planer, Architekten, Ausschreibenden Stellen, u.v.m. +++ 20

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■ BaumitWordrap

Führend am Markt

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Wir haben Mag. Karl Wurm, Obmann des Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen, zum Wordrap über 20 Jahre Baumit gebeten. Zu 20 Jahre Baumit fällt mir ein: Durch die starke werbliche Präsenz von Baumit in Medien und vor allem auf Baustellen hat sich hier eine Trademark entwickelt, bei der man gar nicht glauben kann, dass sie erst 20 Jahre existiert.

■ BaumitInfo Baumit für Planer Hier finden Sie die einzelnen BaumitService-Leistungen für den Planer im Überblick: ■ persönliche Architektenbetreuung ■ Architektenordner mit Überblick

Persönliche Beratung

über sämtliche Baumit-Produkte ■ Ausschreibungstexte

Gemeinsame Ideen verbessern das Ergebnis. Daher bietet Baumit Planern und Architekten eine eigene Architekten-Betreuung für alle Fragen und Überlegungen rund um Fassaden, Putze und Estriche an. Franz Gollob, Verkaufsleiter bei Baumit w&p: „Wir teilen mit Planern und Architekten eine gemeinsame Vision – die des per fekten Hauses. Wir tragen mit dem Wissen über unsere Produkte und unserer jahrzehntelangen praktischen Erfahrung ein Stück zur Realisierung dieser Idee bei.“

■ Ratgeber ■ Farbdesignvorschläge per Computer

Baumit steht für mich: für Bauprodukte vor allem in den Gewerken mit Außen- und Innenputz (Zement, Kalk, Mörtel). Die Marke steht für ein österreichisches Produkt. Der Erfolg von Baumit ergibt sich für mich: durch heimische Produzenten, die immer wieder ihre hohe Forschungsintensität betonen und sich offensichtlich sehr flexibel den sich wandelnden Anforderungen der Baubranche anpassen können.

■ Musteranstriche ■ Gestaltungselemente für Gesimse ■ aktuelle Website mit Produktdaten-

blättern und Verarbeitungstipps

Diese finden Sie unter: www.baumit.at

Den Stellenwert von Baumit in der österreichischen Baustofflandschaft sehe ich: als führend am Markt Die Zukunft von Baumit sehe ich: in Produkten, die neben der Preiswürdigkeit auch ökologischen Aspekten entsprechen, wie etwa Dämmeigenschaften, Atmungsaktivität, Resistenz der Fassaden gegen Umwelteinflüsse und Verschmutzung.

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vor kurzer Zeit das Artline-Programm: Die Artline-Putze und Farben bestechen durch intensive Farbtöne und vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, wie Lasuren, Glitter oder Metalleffekte. Damit können Architekten bisher ungeahnte Effekte für die Fassadengestaltung nutzen. Ein weiterer Spezial-Bereich sind die Baumit FassadenProfile: Mit diesen Gestaltungselementen bekommen Gesimse und Fassaden den individuellen Touch. Franz Rapf: „Immer mehr Planer und Architekten greifen in letzter Zeit auch im Sanierungsbereich auf unsere Fassadenprofile zurück.“ Grund dafür: Speziell bei alten, kunstvollen Häuser fassaden war es bisher ein Problem, die ursprüngliche Form der Fassade zu erhalten, wenn ein Wärmedämmverbundsystem aufgebracht wurde. Mit den Baumit FassadenProfilen, die ganz einfach auf die Wärmedämmung aufgeklebt werden, kann jetzt jedes kleinste Fassadenelement originalgetreu nachgebildet werden.

+++ Danke an unsere Planer, Architekten, Ausschreibenden Stellen, u.v.m. +++ Baumit Journal 2/2008

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SÄULE II: Innovation

Um Lichtjahre voraus Baumit steht in der Baubranche für neue Produkte und Ideen. Innovationen wie Baumit open – Die KlimaFassade, der Baumit KlebeAnker oder der Baumit NanoporPutz – haben den Baustoffmarkt revolutioniert und Baumit zum Marktführer gemacht. Kommen Sie mit uns auf einen Ausflug durch die Welt der Baumit-Erfindungen.

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er 11. August 1999 ist ein außergewöhnlicher Tag. Schließlich gibt es in Österreich nur alle paar hundert Jahre eine vollständige Sonnenfinsternis. Aber noch etwas anderes ist besonders an diesem 11. August. Genau um 12 Uhr 39, als die Sonnenfinsternis in Österreich beginnt, präsentier t Baumit seine neueste Produktentwicklung Baumit open – Die KlimaFassade und revolutioniert damit den Baustoffmarkt. „Mit Baumit open – Die KlimaFassade ist es uns gelungen, erstmals ein kostengünstiges

Wärmedämmverbundsystem auf den Markt zu bringen, das atmungsaktiv wie ein Ziegel ist“, analysier t Georg Grimschitz, Marketingleiter von Baumit.

„openes“ Geheimnis Die Idee dazu hatte einer der Daniel Düsentriebs des BaumitKonzerns Johann Jandl. Als sich der Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Austrotherm, einer Schwesterfirma von Baumit, mit der Reklamation einer Dachdämmplatte auseinandersetzte, kam ihm ein Ge-

Die spannendsten Baumit-Produkte Über 200 Produkte beinhaltet mittlerweile das aktuelle Baumit-Produktprogramm. Hier eine kleine Auswahl der Innovationen der vergangenen zwei Jahrzehnte.

■ Weltinnovation: Baumit open – Die KlimaFassade

Baumit ThermoPutz Der Wärmedämmputz-Er findung der Wietersdorfer Zementwerke. Perlite-Wärmedämmputz auf mineralischen Untergründen zur händischen Verarbeitung.

Baumit SanovaPutz S Leichter Sanierputz mit wärmedämmenden Eigenschaften für maschinelle und händische Verarbeitung.

+++ Mit Innovationen zum Marktführer +++ 22

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TextilglasGitter, die Baumit open Grundierung und der Baumit open StrukturPutz entwickelt. Gemeinsam mit der Baumit open FassadenPlatte bildet dieses System die Baumit open – Die KlimaFassade. Bereits nach ein paar Monaten wurden über tausend Quadratmeter des Baumit open Systems verkauft, bis heute sind es mehrere Millionen Quadratmeter. Er folgreiche Produktweiterentwicklungen der Baumit open folgten: die open S für den Sanier ungsbereich und die

Baumit FließEstrich Calciumsulfat-Fließestrich für maschinelle Verarbeitung und erhöhte m2-Verlegeleistung.

open plus, die 20 Prozent mehr Dämmleistung bei gleicher Dämmstärke bringt.

Immer schon innovativ Innovationen haben bei Baumit Tradition. Schon vor zwanzig Jahren war Baumit Vorreiter bei Produktneuheiten. Damals sorgten der ThermoPutz, als erster wärmedämmender Außenputz, und Spezifix, als erster Maschinenputz, für Furore am Baustoffmarkt. Seitdem bringt Baumit laufend neue Produkte auf den Markt. „Unsere Innovatio-

Baumit KlebeSpachtel Mineralischer Pulverkleber auf Zementbasis für FassadenDämmplatten – zum Kleben und zum Spachteln.

nen sind unsere stärksten Antriebsfedern und gehören zu unseren wichtigsten Erfolgsfaktoren“, bringt es Georg Bursik, Geschäftsführer von Baumit Wopfinger auf den Punkt. Diese Einstellung zu Neuem wird bei Baumit von allen gelebt: So sind Inputs und Einfälle – egal von wem – immer willkommen und wer den auch belohnt. Georg Bursik: „Veränderung und eine gute Idee durch eine bessere zu ersetzen gehören zum Alltag bei Baumit – nur so können wir unsere Nr.-1-Position am Markt halten und weiter ausbauen.“

Baumit open – Die KlimaFassade Atmungsaktive Wärmedämmung. Die Revolution am Baustoffmarkt. Weiße, diffussionsoffene Fassadendämmplatte auf EPS-Basis.

Innovation

danke: Er wollte die Diffusion einer Dämmstoffplatte durch bewusste Anordnung von Schlitzen positiv beeinflussen. „Das Schwierige war, die kleinen Löcher in die Testplatten zu bekommen“, erinner t sich Johann Jandl, „wir haben damals für die Versuchsphase eigens jemanden angestellt, der sie händisch bohrt.“ Die Idee funktionierte, wurde produktionsreif gemacht und schlug am Markt ein wie eine Bombe. Damit das gesamte System „atmet“ wurden eigens dafür die Baumit open KlebeSpachtel W, das Baumit open

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Kundennutzen im Vordergrund Die Liste der Baumit-Entwicklungen der vergangenen Jahre ist lang. Sie reicht vom Sanierputzsystem Sanova, dem ersten ZementfließEstrich im Silo, der KlebeSpachtel, den Trockenbetonen, dem KlebeAnker, dem Ar tline-Programm für Farben und Putze, dem KalkKlimaPutz, dem NanoporPutz, dem Gießbeton bis zum Gartenund Flächengestaltungs-Programm. Im Vordergrund jedes neuen Produktes stehen dabei stets der Nutzen für den Bauherrn und die Arbeitserleichterung für den Verarbeiter. „Wenn ein Produkt für den, der es kaufen soll, keinen spürbaren Nutzen bringt, wird es nicht gekauft werden“, konkretisiert Adam Herzog, Geschäftsführer von Baumit w&p, „daher denken wir bei all unseren Innovationen in erster Linie an den Kundennutzen – und das hat sich bewährt.“

Eins statt zwei Früher Geniestreich von Baumit war die Erfindung der KlebeSpachtel. Als verstärkt EPSPlatten für die Wärmedämmung eingesetzt wurden, kam es beim Aufbringen der Dämmstoffplatten immer wieder zu

Ver wechslungen zwischen Plattenkleber und der Spachtelmasse für das Textilglasgitter. Als Lösung entwickelte das Baumit-Labor dafür die KlebeSpachtel, mit der sowohl geklebt als auch gespachtelt werden konnte. Ein weiteres, mittlerweile schon jahrzehntelanges Hitprodukt ist der Baumit FließEstrich. Bereits Mitte der 1990er Jahre lieferte Baumit als erster Baustoffproduzent ZementfließEstrich im Silo auf die Baustelle.

Auch im Garten Vor mittlerweile fünf Jahren startete Baumit mit seinem völlig neuen Flächen- und Gartenge-

Baumit NaturFuge Sieblinienoptimierter Fugensand zur Verlegung von Pflastersteinen in ungebundener Bauweise.

staltungsprogramm. „Wir wollten unseren Kunden professionelle und einfach verarbeitbare Möglichkeiten bei der Weggestaltung für Garten, Parks und Außenflächen liefern“, erklärt Eduard Leichtfried. Der Bereichsleiter Zement bei Baumit Wopfinger hat neben seinem Engagement für Baustoffe auch eine große Leidenschaft für Gärten. Und so tüftelte der kreative Baumeister gemeinsam mit der BaumitForschungsabteilung an neuen Möglichkeiten für den Flächengestaltungsbereich. Ergebnis: ein er folgreiches Paket an Baustoffen für den Garten, das in diesem Umfang marktweit einzigartig ist. Da gibt es beispiels-

Baumit SteinMörtel plus Baumit Garten & Fläche mit den Baumit plus Produkten. Kalkausblühungsfreier, sulfatbeständiger und frostbeständiger Trockenbeton für Teiche und Biotope und für Natursteinmauern.

weise den wasserdurchlässigen ParkWegebeton für Gehwege oder schwach beanspruchte Verkehrsflächen, den PflasterDrainmörtel für dauerhafte Pflasterungen, den PflasterFugenmörtel zum Verschlämmen von Pflasterfugen und Verfugen von Randsteinen oder die NaturFuge zur Ver füllung ungebundener Pflasterungen. Und die Entwicklungen gehen weiter: So bietet Baumit seit heuer die neue plus-Reihe an, die erstmals mit völlig kalkausblühungsfreien Trockenbetonen aufwar ten kann. Allen voran glänzt dabei der neue, ausblühungsfreie SteinMör tel plus – er kann als Unterlagsbeton und Bettungsmörtel im Innenbereich sowie als Mauermörtel für Naturund Kunststeine verwendet werden und ist ideal für Biotope und Schwimmteiche.

Kleben statt Dübeln Als Baumit vor drei Jahren auf der Pressekonferenz zur Bauenund Energie-Messe in Wien den KlebeAnker präsentierte, ging Beifall durch die Reihe der Fachjournalisten. Schließlich ist der KlebeAnker eine absolute Weltneuheit im Bereich Wärmedämmverbundsysteme. Denn damit werden Wärmedämmplatten auf Altputz und Betonflächen erstmals nicht mehr gedübelt

Baumit TrockenBetone Werksgemischte Trockenbetone für alle Betonarbeiten im Hausund Gartenbereich.

+++ Mit Innovationen zum Marktführer +++ 24

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■ Estmals kleben statt dübeln – mit dem Baumit KlebeAnker

Gesundes Raumklima Gesunde Baustoffe in Wohninnenräumen waren das Anliegen, als Baumit den KalkKlimaputz entwickelte. Da Wohnräume heute immer seltener gelüftet werden, kann Wasserdampf, der durch Kochen, Duschen, Atmung oder Pflanzen entsteht, von herkömmlichen Putzen nicht mehr vollständig absorbiert werden. Folge: Es kommt zu feuchten Wänden und zur Schimmelbildung. Hier kann der KalkKlimaputz Abhilfe schaffen, denn er besitzt eine extrem hohe Wasserdampfaufnahmefähigkeit. Aufgrund seiner Alkalität entzieht er darüber hinaus Schimmelpilzen ihren

Baumit KlebeAnker Kleben statt dübeln. Verklebung ohne zusätzliche Verdübelung bei Altbauten.

Nährboden und sorgt so für ein optimales Raumklima und saubere, gesündere Luft. „Mit dem KalkKlimaputz stellen wir erstmals das Thema gesunde Raumluft ins das Zentrum des Interesses“, erklärt Robert Schmid, „Gesunde Baustoffe in Wohnbereichen werden in Zukunft sicherlich noch mehr an Bedeutung gewinnen.“

Doppelt so lange sauber und schön Jüngste Weltneuheit von Baumit ist der NanoporPutz. Er macht sich, im Baubereich erstmals, die Erkenntnisse der Nanotechnologie zu Nutze und verfügt über

Baumit KalkKlimaputz Gesundes Raumklima natürlich mit Kalk. Hochdiffusionsoffener Kalk-Trass-Leichtputz für optimale und rasche Wasserdampfaufnahme und -abgabe.

einzigartige Anti-Aging-Eigenschaften. Durch die spezielle Ober flächenstruktur des Putzes können sich Schmutzpar tikel nur schwer festsetzen. Die NanoporPutz-Rezeptur sorgt zusammen mit den Kräften der Natur, wie Sonne, Regen und Wind, für einen Selbstreinigungseffekt der Ober fläche. Resultat: Eine Nanopor Fassade bleibt doppelt so lange schön als eine herkömmliche Fassade. Seit heuer gibt es für den Sanierungsbereich auch die NanoporFarbe. Sie eignet sich besonders für die optische Sanierung bestehender mineralischer Fassaden und weist ebenfalls den NanoporEffekt auf.

Baumit NanoporPutz Doppelt so lange sauber und schön. Verarbeitungsfertiger, pastöser Dünnschichtdeckputz. Mineralisch, hoch diffusionsoffen und besonders verschmutzungsarm.

Innovation

sondern geklebt. Dabei werden die Klebeanker in das tragfähige Mauerwerk eingeschlagen und mit Klebespachtel versehen. Die so entstandenen Klebeflächenpunkte halten die Dämmplatten sicher und dauerhaft. „Für unterschiedlich dicke Dämmplatten mussten früher unterschiedlich lange Dübel verwendet werden“, erklärt Georg Bursik, „jetzt reicht ein Klebeanker für alle Dämmstoff-Dicken.“ Kleben statt Dübeln spart Kosten und Zeit – umso mehr, je dicker die Wärmedämmplatten sind. Vorteil für den Bauherrn: Es gibt keine Wärmebrücken. So können die Energiekosten gesenkt werden. Darüber hinaus kommt es beim Einsatz des Klebeankers zu keinen hässlichen Dübelabzeichnungen in der Endbeschichtung.

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Wie entstehen Innovationen? Baumit ist Experte in Sachen Forschung und Entwicklung. Doch wie entsteht eigentlich eine Innovation, und was steckt dahinter, bis ein Produkt auf den Markt gebracht wird? Hier verraten wir Ihnen, wie es in den geheimen Forschungslabors von Baumit zugeht.

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ie Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in Wopfing, Wietersdorf & Peggau sind die Denkfabriken von Baumit. Hier beschäftigt sich ein 40-köpfiges Team tagein, tagaus mit dem Thema Innovationen. Herausgekommen sind dabei die spannendsten Baumit-Entwicklungen der vergangenen zehn Jahre – von Baumit open – Die KlimaFassade über die KlebeSpachtel bis zum KlebeAnker und dem NanoporPutz. Da ist die Frage naheliegend, wie es überhaupt zu einer Innovation kommt.

Ideen von allen Am Beginn steht die Idee – sie ist der Ursprung jeder Innovation. Derzeit werden bei Baumit Ideen von Vertrieb und Verkauf, Marketing und Labor gesammelt. Aus all den Ideen für neue Produkte werden dann die

interessantesten herausgefiltert. Die Kunst ist es, hier die richtigen Ideen auszuwählen und Zukunftstrends abzuschätzen. Um vorhersehen zu können, welches Produkt am Markt die besten Erfolgschancen haben wird, müsste man eigentlich Prophet sein – zu viele Einflussfaktoren können eine Rolle spielen: Was brauchen die Kunden, und wofür sind sie bereit Geld auszugeben? Wohin entwickelt sich die Branche, und was wird gefragt sein, wenn das Produkt wirklich marktreif ist? Um dieser Unsicherheit entgegenzuwirken, setzt bei Baumit nach der Ideenfindung eine gezielte Analysephase ein.

Genauer Check Ist die Liste möglicher Ideen auf wenige Themen reduziert, fängt gleich die Recherchearbeit an. Peter Weißmann, Entwicklungslei-

ter des Forschungs- und Entwicklungslabors in Wopfing: „Jetzt wird jedes potenzielle Projekt noch einmal unter die Lupe genommen. Sind alle Informationen zusammengetragen, gibt es eine erste Präsentation vor der Geschäftsführung. Dabei heißt es dann: Go oder no go.“

Manchmal braucht es Jahre Ab dann beginnt die eigentliche Arbeit, denn nun wird experimentiert, gerechnet, analysiert. „Wie lange die Entwicklungszeit für ein Projekt dauert, hängt ganz von den Anforderungen ab. Manche Entwicklungen sind in ein paar Wochen erledigt, umfangreiche Projekte, wie etwa der NanoporPutz, laufen über ein paar Jahre“, erzählt Peter Weißmann. Ein wichtiger Zeitfaktor bei neuen Produkten ist der notwendige Beobachtungszeitraum, um die tatsäch-

liche Wirkung der Produkteigenschaften, wie etwa den Selbstreinigungseffekt beim NanoporPutz, nachweisen zu können.

Zeit, Geduld und Disziplin Gerade in dieser Forschungsphase sind auch schon völlig uner wartet neue Ideen entstanden. „Mehrere unserer Entwicklungen sind per Kommissar ,Zufall‘ entstanden“, erinnern sich Robert Schmied und Barbara Wiltschi. Die beiden leiten das Forschungslabor von Baumit w&p in Peggau. „Da hat einer von uns spontan beim Forschen eine Idee für einen Versuch, und beim Ausprobieren erkennen wir, dass wir damit ein ganz neues Produkt machen können. Aber das ist eher die Ausnahme.“ Die Regel ist die Systematik, und die erfordert viel Zeit, Geduld und Disziplin. Oft macht ein Mitar-

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Bewährungsprobe Musterbaustelle Hat ein neues Produkt die zahlreichen Tests und Prüfungen geschafft und ist es von Forscherseite freigegeben, startet die Bewährungsphase. „Bevor wir mit einem Produkt auf den Markt gehen, testen wir es zumeist ein Jahr lang im Probeversuch“, erzählt Barbara Wiltschi. Dabei werden mit ausgewählten Verar-

beitern Versuchsbaustellen eingerichtet und das „Neue“ in der Praxis auf Herz und Nieren getestet. Robert Schmied: „In dieser Phase bekommen wir wertvolle Erfahrungswerte für Anwendung und Verarbeitung. Mit diesen Inputs überprüfen wir die Rezeptur und Produktion noch einmal im Detail und nehmen gegebenenfalls geringfügige Veränderungen vor.“

Der Moment der Wahrheit Sind die Versuchsbaustellen zufrieden stellend abgelaufen und wurde der Letztcheck gemacht, ist es endlich so weit. Das neue Produkt darf auf den Markt: A new Star ist born! Ob eine Innovation letztendlich auch beim Kunden ankommt, zeigt die Erfolgskontrolle. Robert Schmied: „Dabei schauen wir ganz genau, welche Ziele wir uns

mit dem neuen Produkt gesetzt haben und inwieweit wir sie erreichen konnten.“

Ressourcenoptimierung und Lösungskreativität

alle Produkte im Baumit-Labor auf hohe Luftfeuchtigkeit und 40 Grad Celsius eingestellt werden. Da braucht es hohes Problemverständnis und Lösungskreativität.

Immer neue Produkte Neben der Produktentwicklung sind die Baumit-Forschungs- und Entwicklungsabteilungen auch noch für zwei weitere Bereiche zuständig: Unterstützung für die internationalen Werke und Optimierung von Rezepturen und Rohstoffen bei bestehenden Produkten. „Wir sorgen dafür, dass die Produktion in unseren Auslandswerken rund läuft und helfen bei Rezeptureinstellungen“, zählt Peter Weißmann auf. So eröffnet Baumit beispielsweise in Kürze das erste Trockenmörtelwerk in der Türkei. Dort herrschen ganz andere klimatische Bedingungen wie in Österreich. Daher müssen

„Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, neben den kleineren Produktentwicklungen jedes Jahr mindestens ein bis zwei wirkliche Renner auf den Markt zu bringen“, verrät Peter Weißmann, „Die Branche erwartet das von uns als Marktführer – und wir selbst er warten es auch.“ Gehen da nicht irgendwann einmal die Ideen aus? Diese Frage kostet Barbara Wiltschi, Robert Schmied und Peter Weißmann ein Lächeln: „Wenn wir nur zehn Prozent der Ideen umsetzen, die wir jetzt haben, gibt es in den nächsten zehn Jahre mehr als genug Baumit-Innovationen.“

Innovation

beiter über Monate hinweg ein und denselben Versuch mit immer wieder geringen Veränder ungen. Da kann die Geduld schon knapp werden. „Wenn Forschungsprojekte zu lange dauern, dann ist irgendwann für alle die Luft draußen“, bringt es Barbara Wiltschi auf den Punkt „und dann heißt es von der Geschäftsleitung: Entweder wir haben das Ergebnis bis zum Tag X oder wir stoppen das Projekt.“

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SÄULE III: Qualität

Wo die Qualität zu Hause ist Baumit steht für Qualität. In der Produktion oder der Verfahrenstechnik, bei bewährten Produkten oder bei Innovationen. Das zeigen auch die zahlreichen Auszeichnungen, Zertifizierungen und Preise.

■ Werk Wopfing

■ Werk Wietersdorf

B

aumit w&p und Baumit Wopfinger waren die ersten österreichischen Zementwerke, die 1997 die ISO-9001-Zertifizierung für ein optimales Qualitätsmanagement erhielten. „Unsere Kunden vertrauen der Marke Baumit und erwarten von uns Produkte mit konstant hoher Qualität und einfacher Verarbeitbarkeit“, erklär t Georg Bursik, Geschäftsführer von Baumit Wopfinger, „das ist eine Erwartung, der wir uns gerne verpflichten.“

Qualitätsmanagement „Ein wichtiges Erfolgskriterium unserer Produkte ist die gleich bleibende Qualität“, verrät Adam Herzog, Geschäftsführer von

■ Werk Peggau

Baumit w&p, „damit wir diese immer erbringen können, haben wir ein umfassendes Qualitätsmanagement im Unternehmen aufgebaut – das geht vom Rohstofflager, über die Produktion, zur Abfüllung, bis zum Verkauf und dem Kundenservice.“ Laufend werden dabei Produktproben genommen, Rezepturen optimier t, Kundenfeedback ausgewertet oder Langzeittests gemacht – und über all dem steht die Anforderung, die beste Qualität, die überhaupt möglich ist, zu liefern.

Umweltinvestitionen in Millionenhöhe Zu einem hohen Qualitätsbewusstsein gehören der verantwortungsvolle Umgang mit Res-

■ Werk Leoben

sourcen, nachhaltiges Wirtschaften und modernste Anlagen. Auch hier ist Baumit Vorreiter. So haben beide Baumit Mutterunternehmen bereits Anfang der 1990er Jahre als erste Baustoffproduzenten Österreichs Umweltschutz-Preise für den besonders kreativen Einsatz von Sekundärrohstoffen bekommen.

Internationale Vorreiter Die Werke in Österreich sind Vorzeige-Standorte für den gesamten Konzern. Daher investier te Baumit in den vergangenen Jahren laufend in die Modernisierung und Verbesserung der Anlagen. In Wopfing beispielsweise wurden in den letzten fünf Jahren mehr als 15 Millionen

■ Werk Bad Ischl

■ Wirtschaftskammer-NÖ-Präsidentin Sonja Zwazl und NÖ-Wirtschaftslandesrat Ernest Gabmann übergeben Robert Schmid und Johann Jandl den Innovationspreis für den Baumit KlebeAnker.

Euro für Umweltinvestitionen im Werk aufgebracht. Die Wietersdorfer & Peggauer Zementwerke GmbH hat seit März 2000 ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach ISO 14000 001. Im Jahr 2001 wurden die

+++ Auszeichnungen und Zertifizierungen +++ 28

Baumit Journal 2/2008

>erfolg–qualität

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■ BaumitInfo Die wichtigsten Auszeichnungen und Zertifizierungen

■ Ing. Struber, DI Kassmannhuber, Umweltminister Pröll, DI Philipp, Mag. Schmid, Mag. Kreuter

■ ISO-9001-Zertifizierung für Baumit

Mehr als 30 Öko-Produktzertifizierungen Objektive Produktbeurteilungen von unabhängigen Institutionen sind für Baumit wichtige Bausteine für Vertrauen und Glaubwürdigkeit – besonders wenn es

um das Thema „Ökologische Baustoffe“ geht. Daher bemühte sich Baumit schon früh um die offizielle Kennzeichnung einzelner Produkte. So erhielt Baumit bereits 1997 nach umfassenden Prüfungen für den Baumit KalkPutz und die Baumit KalkGlätte das Prüfzeichen des österreichischen Instituts für Baubiologie und Bauökologie. Mittlerweile haben bereits 25 BaumitProdukte das IBO-Prüfzeichen, weitere sechs Baumit-Produkte erhielten das internationale „natureplus“ Zeichen.

Mehrfache Innovationspreise

Für diesen Anspruch und das Engagement wurde Baumit bereits zwei Mal mit dem Innovationspreis des Landes Niederösterreich ausgezeichnet. Und zwar für Baumit open – Die KlimaFassade und den Baumit KlebeAnker. Neben dem Innovationsgrad, sind hier die Qualität, die Marktchancen, sowie die ökologischen Auswirkungen der prämierten Produkte ausschlaggebend. „Solche Auszeichnungen sind eine schöne Bestätigung“, freut sich Georg Bursik, „gleichzeitig spornen sie uns an, unseren Qualitätsweg konsequent weiterzugehen.“

Qualität und Innovation zu verbinden ist eine der größten Herausforderungen für Baumit.

Wopfinger und Baumit w&p (1997) ■ Eintragung ins EMAS-Standortregister für die Werke Wietersdorf, Peggau und Leoben (Baumit w&p 2001) ■ Innovationspreis des Landes NÖ für Baumit open – Die KlimaFassade (2001) ■ Innovationspreis des Landes NÖ für den Baumit KlebeAnker (2005)

■ 25 Baumit-Produkte haben

das IBO-Prüfzeichen ■ 6 Baumit-Produkte sind

natureplus-zertifiziert

Qualität

Produktionsstätten Wietersdorf, Peggau und Leoben nach Überprüfung entsprechend der ÖkoAudit-Verordnung in das EMASStandort-Register eingetragen. „Wir haben immer viel Geld in die Moder nisierung unserer Werke gesteckt“, er zählt Adam Herzog,“ jetzt investieren wir am Standort Peggau sogar 15 Millionen Euro in ein hochmodernes, energiesparendes Kalkwerk.“

+++ Auszeichnungen und Zertifizierungen +++ Baumit Journal 2/2008

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>erfolg – marke

SÄULE IV: Marke[ting]

Die Marke und ihr Marketing Ein markantes Logo und konsequentes, außergewöhnliches Marketing haben Baumit zu einer der bekanntesten Baustoffmarken Österreichs gemacht. Erfahren Sie hier, wie sich die Marketing-Strategie entwickelt hat und was das Baumit-Marketing alles umfasst.

er Name und das Logo mit dem roten Quadrat: Das stand am Anfang der Marke Baumit. Als dann noch das Sponsoring des Fußball-Clubs Admira Wacker dazu kam, war der Start perfekt: „Baumit hat von Anfang an eine Frage provoziert, die neugierig machte. Die Menschen wollten wissen, wofür Baumit steht, und begannen, sich mit

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uns zu beschäftigen“, analysiert Adam Herzog, Geschäftsführer von Baumit w&p, die Anfangsphase vor 20 Jahren. Dieses Interesse zeigte schon bald Wirkung. So antworteten bereits im Sommer 1990, im Zuge einer österreichweiten, repräsentativen Umfrage des IMAS-Institut für Marktforschung, 47 % der über 16-jährigen auf die Frage „Kennen Sie Baumit?“ mit „Ja“.

Baumit – die Baustoffmarke Heute gehört Baumit zu den bekanntesten Baustoffmarken – in Österreich und international: „Die Marke Baumit hat bei den Hausbauern mittlerweile einen Bekanntheitsgrad von über 60 %.

Das ist etwa doppelt so viel wie der direkte Mitbewerb“, zitiert Georg Grimschitz, Marketingleiter von Baumit, aus der aktuellen Häuslbauerstudie des Linzer market-Instituts. Die Marke Baumit steht für Erfolg, Sicherheit, Qualität und Innovation am Bau. Grimschitz: „Die Innovationen waren es, die Baumit schon von Anfang an geprägt haben. Das Bestreben, das Bauen einfacher und leichter zu machen, hat Baumit schon sehr früh glaubhaft vermittelt.“

Die Marke als Mensch Baumit hat seine Kunden befragt, wie sie sich die Marke

Baumit als Mensch vorstellen. Herausgekommen ist ein spannendes Persönlichkeitsprofil. Baumit ist im Schnitt 39 Jahre alt, männlich und karriereorientiert. Die Marke wird als schlank, sportlich und gebildet eingestuft. „Dieses Bild lässt Rückschlüsse zu, wie wir von unseren Kunden in unserer Flexibilität, Modernität, Aktivität und Attraktivität als Marke gesehen werden“, so Grimschitz.

Neue Wege im Marketing Von Beginn an war die Marke Baumit anders. Klassische Kommunikation im Baustoffbereich war lange Zeit durch technische Argumente und den Preis geprägt.

+++ Das Markenzeichen von Baumit +++ 30

Baumit Journal 2/2008

„Das war Teil der Markenkommunikation – genauso wie die auffälligen Baumit-Silos, die überall schon von weitem erkennbar sind.“

Es braucht mehr Emotion

ze“, erklärt Grimschitz „Das ist für den Baustoffbereich noch immer sehr ungewöhnlich, aber wir können uns in einer eher technokratischen Umwelt damit sehr gut abheben, und die Kunden nehmen uns besser wahr.“

Ideen mit Zukunft Vor allem in den letzten Jahren setzt das Marketingteam in den Werbebotschaften verstärkt auf Emotion. Baumit verkauft eine komplette Idee, Sicherheit und Vertrauen in eine große Marke. Die Botschaft kommt bei den Kunden an, und so ist es gelungen, sowohl Logo als auch Marke noch stärker positiv aufzuladen. „Seit einiger Zeit setzen wir in unserer Werbelinie auch auf menschliche Ästhetik und Rei-

Auch bei den Slogans hat sich einiges getan. In den ersten zehn Jahren gab es fast jährlich einen neuen. Vielleicht erinnern sie sich noch an den bekanntesten von damals: „Wie geht’s? So geht ’s!“ Damit präsentierte sich Baumit als Problemlöser. Doch Wortspiele funktionieren im internationalen Sprachgebrauch schwer. Deshalb liegt die Konzentration in der Kommunikation

mittlerweile stärker auf dem Logo. Den Baumit-Slogan gibt es aber dennoch – dieser ist nach vorne ausgerichtet und lautet: „Ideen mit Zukunft“. Quasi eine Selbstverpflichtung für Georg Grimschitz und sein Team: „Damit erinnern wir uns selbst immer wieder, dass es besondere Ideen sind, die unsere Kunden erfolgreich machen und die unsere Marke auch in Zukunft stark sein lassen.“

Das Leben angenehmer machen Neben offensiven Werbebotschaften, umfassendem Infomaterial und laufend kreativen Ideen setzt Baumit auch auf Events. Grimschitz: „Wir wollen

Marke[ting]

Die Werbebotschaften von Baumit gingen schon immer darüber hinaus – da gab es Unterhaltungswert, Information und Sympathie. Auch die Medienbandbreite war ungewöhnlich: Wer von Ihnen kann sich noch an die „Sprechenden Säcke“ erinnern? Damit machte Baumit als erste Baustoffmarke in Österreich bereits Ende der 1980er Jahre Fernsehwerbung. Durch seinen Markenauftritt und seine Kommunikation hat Baumit auch neue Wege in der Produktpräsentation und -gestaltung aufgezeigt. „So bekam jede BaumitVerpackung beispielsweise schon vor 20 Jahren einen Logoaufdruck und den markanten Baumit-Farbverlauf verpasst“, erinnert sich Georg Grimschitz.

>erfolg – marke

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+++ Das Markenzeichen von Baumit +++ Baumit Journal 2/2008

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>erfolg – marke

unseren Kunden das Leben angenehmer machen, einerseits durch unsere Produkte, andererseits aber durch gemeinsame schöne Stunden. Daher lassen wir uns immer wieder neue Veranstaltungen für unsere Kunden einfallen.“

Familien-Kinotage Zu den erfolgreichsten BaumitVeranstaltungen der vergangenen Jahre gehören beispielsweise die Familien-Kinotage. Über 20.000 Baumit-Geschäftspartner, Freunde und deren Familien kamen dabei österreichweit ins Kino, um gemeinsam lustige und informative Stunden zu verbringen. Bei einem kreativen und spielerischen Vorpro-

gramm mit Kinderschminken, Spieleshows und Tanzeinlagen wurden gleichzeitig auch die jüngsten Baumit-Innovationen präsentiert. Als Höhepunkt der Veranstaltung gab es brandaktuelle Kinderfilme.

Abenteuer und Musik Abenteuerlustige und Autofreaks unter den Baumit-Kunden kamen bei der Off-RoadChallenge 2004 auf ihre Kosten. Einen Tag lang konnten sie im Gelände zahlreiche Vierräder auf

Herz und Nieren testen und bei diversen Fahrtechnik-Stationen ihr fahrerisches Können und Fingerspitzengefühl unter Beweis stellen. Auch für musikalische Höhenflüge seiner Kunden sorgt Baumit. So fand vergangenes Jahr

+++ Events für die Baumit Kunden +++ 32

Baumit Journal 2/2008

Mehr als nur Kunden Ruhiger, aber keineswegs weniger fröhlich geht es da bei der Baumit Golf Trophy zu. Hier können sich die Golfneulinge beim Golf-Schnuppern versuchen, während die Profis ein Turnier spielen. „Das Feedback zu unseren Veranstaltungen ist sehr positiv“, freut sich Georg Grimschitz, „Unsere Kunden schätzen es,

dass sie für uns mehr als nur Kunden sind, und wir ihnen auch über die reine Geschäftsbeziehung hinaus immer wieder Neues bieten.“

Visionen weitertragen Die Marke Baumit ist mittlerweile eine Institution. Auch im Ausland. „Wenn man davon ausgeht, dass wir in den meisten ausländischen Baumit-Ländern unter den Top 3 der Baustoffbranche zu finden sind, sagt das auch viel über den Bekanntheitsgrad der Marke“, analysiert Georg Grimschitz, „Dennoch ist es wichtig, die Unterschiedlichkeit der einzelnen Länder zu berücksichtigen und auch das Marketing und die Kommunikation darauf abzustim-

men.“ Eine große Aufgabe für die Zukunft von Baumit. Aber Herausforderungen hat das MarketingTeam noch nie gescheut: „Unser Ziel ist es, leistbares und gesundes Wohnen für möglichst viele Menschen zu schaffen – in jedem Baumit-Land, egal wo“, so Grimschitz, „unsere Aufgabe im Marketing ist es dabei, den Menschen diese Vision in Bildern und Botschaften spürbar zu vermitteln.“

Markenerfolg ist Kundengarantie Die Zukunft der Marke Baumit steht auf sicheren Beinen. Denn über die bisherigen Produktbereiche hinaus hat sie noch viel ungenutztes Potenzial – darüber ist

man sich bei Baumit einig. „Für die meisten unserer Kunden ist Baumit ein Sammelbegriff für Dinge, die mit Bauen zu tun haben. Da können wir noch viel Neues hineinpacken“, weiß Adam Herzog. Doch egal, wohin die Richtung weitergeht, für Baumit-Kunden wird es auf jeden Fall ein Gewinn. Adam Herzog: „Der Markenerfolg von Baumit ist die beste Kundengarantie, denn jeder Wer tzuwachs der Marke vergrößert die Verpflichtung, die Kunden nicht zu enttäuschen. So gesehen bedienen wir nach 20 Jahren unsere Kunden mit einem weitaus höheren Garantiefaktor als zu Beginn.“

Marke[ting]

bereits zum sechsten Mal das Konzert „Musik im Echo der Steine“ im Wietersdorfer Steinbruch statt. Mehr als 8.000 Zuschauer waren gekommen, um die österreichische Kultband „Die Seer“ in der außergewöhnlichen Kulisse zu erleben.

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+++ Events für die Baumit Kunden +++ Baumit Journal 2/2008

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>erfolg – marke ■ BaumitLogo

Ich bin immer stolz darauf Vor 20 Jahren entwarf Joey Badian, einer der bekanntesten internationalen Grafikdesigner, das Baumit-Logo. Heute lebt der gebürtige Wiener in Florida. Wir haben ihn dort aufgestöbert und zur Entwicklung des Baumit-Logos befragt. Baumit-Journal: Das BaumitLogo feiert heuer seinen 20. Geburtstag. Wie sind Sie damals auf das rote Quadrat und den Schriftzug gekommen?

Joey Badian: Ich ging damals davon aus, ein kompaktes, von weit her erkennbares Zeichen zu entwickeln, das optimal groß auf eine Packung aufgebracht und mit Bauen assoziiert werden kann. Irgendwann im Designprozess trennte ich das Wort Baumit in „Bau“ und „mit“, und da ich als Typograf immer gerne mit Schrift experimentiere, kam ich bald auf die Buchstabenkombination B/M. Das rote Quadrat ergab sich fast von selber aus dem freibleibenden Platz und dem Ruf nach einem starken Farbsignal. Baumaterial selbst verlangte meinem Empfinden nach nach einem Rechteck oder Quadrat. Baumit-Journal: Haben Sie damals gedacht, dass das Logo so bekannt wird und sich zu einer internationalen Marke entwickelt?

Joey Badian: Ich habe sofort an die Originalität und Kraft des Logos geglaubt. Der Transportkosten und der damaligen geound ökopolitischen Situation eingedenk, konnte ich mir bei der Präsentation aber nicht wirklich eine so weite, internatonale Verbreitung vorstellen. Wenige Jahre nach der Einführung des Logos hatte es in Österreich bereits die Bekanntheit von Coca-Cola und damit das Potenzial für spätere, größere Aufgaben.

Mit Fußball zum Erfolg Die Geschichte und die Bekanntheit von Baumit sind eng mit Fußball verknüpft. Von Admira Wacker über SV Spittal bis zum Junior Soccer-Cup

Baumit-Journal: Wenn Sie das Logo anschauen – wie finden Sie es heute?

Joey Badian: Das ist eine sehr schwer zu beantwortende Frage, da das Zeichen ja fast ein Familienmitglied von mir ist. Wenn ich manchmal Wien besuche und es sehe, bin ich immer stolz darauf. Ich finde es noch immer ein originelles, lautes, leicht wieder erkennbares Signal – mit einem sympathischen Hauch von Verspieltheit. Nichts ist erfolgreicher als der Erfolg. Und erfolgreich war Baumit unter diesem Logo ganz offensichtlich. Dass Qualität und Marketing da eine nicht ganz unwichtige Rolle spielten, will ich aber nicht vergessen wissen.

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ie Dachmarke Baumit war gerade erst ein paar Wochen alt, als Dieter Kern und Friedrich Schmid eine bahnbrechende Entscheidung trafen: Sie beschlossen, das Über raschungsteam der damaligen Saison, den Fußballclub Admira Wacker, zu sponsern, und unterzeichneten am 7. 7. 1989 einen Zweijahresvertrag für FC Baumit Admira Wacker. Die Entscheidung war goldrichtig, denn nach einem spektakulären 1:1 im Rückspiel gegen den FC Luzern stieg Admira 1990 als einzige österreichische Mannschaft ins Achtelfinale des UEFA-Cups auf.

Baumit Admira Wacker „Es war faszinierend: Mit Admira war Baumit plötzlich in aller Munde“, erinner t sich Friedrich Schmid, „und jeder fragte sich, wer ist das?“ Mit der Unterstützung von Admira Wacker lag der Bekanntheitsgrad von Baumit bereits nach einem Jahr bei Männern bei sensationellen 60 Prozent. Die Siegesserie von Baumit Admira Wacker setzte sich fort, und die Woge der Begeisterung schwappte auch immer stärker auf Baumit über: Nach einem 3:0Sieg gegen Bologna gab es

+++ Die Geburt des Logos +++ 34

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Zwei Fußballclubs auf einmal Bis 1996 sponserte Baumit den FC Admira Wacker und stieg dann noch einmal 1998 für zwei Jahre als Hauptsponsor ein. Gleichzeitig entschied Baumit damals, auch einen zweiten Fußball-Club der 1. Division – den FC Spittal – zu promoten. „Wir wollen den Wettbewerb unter den Vereinen intensivieren und rechnen fest damit, dass einer der beiden Clubs den Aufstieg schafft“, heizte der damalige Geschäftsführer von Baumit w&p, Helmut

Fessler, die Spielstimmung an. Trotz vieler hoffnungsvoller Fans erfüllten leider weder der FC Admira Wacker noch der FC Spittal die in sie gesetzten Hoffnungen, und so verabschiedet sich Baumit 2000 aus dem Profifußball.

Baumit Junior Soccer 2004 startet Baumit eine völlig neue Fußball-Ära: Als erstes großes Projekt der Jugendinitiative „Baumit macht Kinder fit“ startet Baumit mit Junior Soccer ein einzigar tiges Nachwuchsförder ungs-Programm für JuniorFußball. Zielgruppe dabei sind die U9-Mannschaften und die U10- Teams. In den letzten vier

Jahren wurden dabei 100 Vereine, 400 Fußballnachwuchsmannschaften – das sind rund 6.000 Kinder – mit einem gezielten Sportpackage unterstützt. Mit der Organisation von Fußballturnieren, an denen 2.000 (!) Teams aus Österreich und ganz Europa teilnahmen, ist diese Nachwuchsförderung

europaweit einzigartig. „Wir wollen ganz gezielt in die Fitness der Kinder investieren. Die Kids sollen vom passiven Computerspielen und Fernsehkonsum weggebracht und zum aktiven Fußballspielen motivier t werden“, so Mag. Robert Schmid, Geschäftsführer der Baumit Beteiligungen. Höhepunkt heuer ist die Junior Soccer Europameisterscaft, die am 29. Juni in Salzburg stattfindet. Dabei treten Junior Soccer Kids aus 14 Nationen gegeneinander an. Rober t Schmid: „Das Resümee unseres Kinder-Fußballsponsorings ist mehr als positiv: Es ist wirklich erstaunlich, welche Institution der Junior Soccer-Cup bereits nach vier Jahren ist.“

Marke[ting]

Standing Ovations für das Team, und die Fans forderten eine Ehrenrunde der Sieger.

>erfolg – marke

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+++ Die Baumit Fußballteams +++ Baumit Journal 2/2008

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>erfolg–wachstum

SÄULE V: Wachstum

Geschwindigkeit und Wachstum Kaum ein anderes Unternehmen in der Baustoffbranche ist derart schnell gewachsen: Baumit macht jährlich 750 Millionen Euro Umsatz und beschäftigt weltweit 2.500 Mitarbeiter. Worin liegen die Chancen und Herausforderung dieses raschen Wachstums, und was bringt es den Kunden?

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achstum ist der Anstieg einer Messgröße. Geschwindigkeit ist Weg durch Zeit. Auf Baumit umgelegt haben Wachstum und Geschwindigkeit vielfache Bedeutung: Da ist einmal der Umsatz. Dieser hat sich in nur zwei Jahrzehnten von 60 Millionen Euro im Jahre 1991 auf 750 Millionen Euro in 2007 hochkatapultiert. Resümee: Baumit ist heute mehr als 12-mal so groß wie zu Beginn der Markenpartnerschaft. Oder etwa die Mitarbeiterzahlen: Arbeiteten zu Beginn der Markenpartnerschaft einige hundert Mitarbeiter für Baumit, sind es heute über 2.500. Nächstes Stichwort Internationalisierung: Vor 20 Jahren begann Baumit in Österreich, heute ist der Konzern weltweit in 28 Ländern tätig. Auch an den Pro-

„Unternehmen sind nur langfristig erfolgreich, wenn sie überlegt wachsen.“ (Robert Schmid)

dukten sieht man das Wachstum: Das Produktprogramm von 1988 beinhaltete rund 100 Baumit-Produkte – 2008 finden sich hier über 200 Produkte.

Stillstand ist Rückstand Wachstum ist eines der Hauptprinzipien von Baumit und einer der Erfolgsgaranten der Marke. „Für uns ist Wachstum notwendiger Unternehmensalltag. Denn

Stillstand bedeutet Rückstand“, bringt es Robert Schmid auf den Punkt. Wachstum heißt bei Baumit: mehr Marktanteile, steigendes Know-how, größer werdende Kundenbedürfnisse, strengere gesetzliche Anforderungen oder sich ausweitender technischer Bedarf. Für ein gesundes Wachstum bedarf es dabei einiger unerlässlicher Parameter: der richtigen Geschwindigkeit, des ausreichenden Investitionskapitals, den viel versprechenden Innovationen, der optimalen Abläufe und Prozesse, des guten Gefühl, für den Markt und des motivierten Mitarbeiter. In all diesen Bereichen ist Baumit gut aufgestellt, denn das Fundament von Baumit ist stabil und traditionsreich. Robert Schmid: „Unsere beiden Familienunternehmen ver-

fügen über mehr als hundert Jahre Erfahrung. Das sorgt für Beständigkeit, Kontinuität und einen guten finanziellen Background – ideale Voraussetzungen für gesundes Wachstum.“

Vorteile von Wachstum Wachstum ist fordernd – Wachstum bringt jedoch auch viele Vorteile. „Je größer wir werden, desto mehr Gewicht haben wir am österreichischen und internatonalen Markt“, führt Wolf Klammerth, geschäftsführender Gesellschafter der Wietersdorfer Gruppe, vor Augen, „Das reflekktiert das Vertrauen, welches unsere Kunden in die Baumit Firmenpolitik haben.“ Die zunehmende Größe von Baumit ermöglicht auch das bessere Ausnutzen von Synergien unter-

+++ Wachstum als Prinzip +++ 36

Baumit Journal 2/2008

Größe verpflichtet

Win-win für alle

Das Wachstum von Baumit bringt aber auch für seine Kunden Vorteile: Wolf

Wachstum bei Baumit ist also eine Win-win-Situation für alle. Denn der Umgang mit Wachstum

■ Der Baumit Umsatz ist in nur zwei Jahrzehnten von 60 Mio. Euro auf 750 Mio. Euro gewachsen.

einander. Robert Schmid: „Es macht beispielsweise einen Unterschied, ob eine Forschungsund Entwicklungsabteilung für einen Markt von sieben Millionen oder einen Markt von mehreren hundert Millionen Menschen denkt und entwickelt.“ Gleichzeitig haben wachsende Unternehmen oft die besseren Mit-

„Unsere Größe verpflichtet uns in allem, was wir tun.“ (Wolf Klammerth)

und Geschwindigkeit ist ein sehr bedachter. „Unternehmen sind nur langfristig erfolgreich, wenn sie überlegt wachsen, das bedeutet „Ja“ zu Wachstum und Risiko, aber nicht um jeden Preis“, erläutert Robert Schmid, „mit dieser achtsamen Strategie sind wir seit zwei Jahrzehnten erfolgreich, und wir werden sie auch in Zukunft beherzigen.“ Wachstum

arbeiter und können diese auch lange halten, denn es gibt genügend Aufstiegs- und Weiterentwicklungschancen.

Klammerth: „Unsere Größe verpflichtet uns in allem, was wir tun. Das gibt unseren Kunden größte Sicherheit im Bezug auf Produktqualität, Verarbeitbarkeit oder Service.“ Um der selbst auferlegten Wachstumsverpflichtung gut nachkommen zu können, braucht es eine regelmäßige Standortbestimmung. „Wir investieren sehr viel Zeit und Energie in die Weiterentwicklung unserer Or ganisationsstruktur“, erzählt Wolf Klammerth, „damit machen wir unsere Produktionsabläufe reibungsloser, unsere Produkte besser und unsere Kunden noch zufriedener“.

>erfolg–wachstum

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+++ Wachstum als Prinzip +++ Baumit Journal 2/2008

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>international

Wer von einer Idee überzeugt ist, setzt sie durch Vor 18 Jahren begann Baumit mit seinen ersten Auslandsaktivitäten in Ungarn und Slowenien. Heute ist Baumit in 28 Ländern vertreten und gehört zu den bekanntesten Baustoffmarken in ganz Europa. Wie steinig war der Weg ins Ausland? Was macht die BaumitTochter firmen so erfolgreich, und wo liegt die Zukunft von Baumit-International?

„Damit haben wir damals wirklich nicht gerechnet“, erinnern sich die beiden Baumit-Gründer Friedrich Schmid und Dieter Kern heute. Als sie 1988 die Dachmarke Baumit gründeten, lag der Mittelpunkt ihrer gemeinsamen Überlegungen beim österreichischen Markt. Friedrich Schmid: „Und die Kühnsten von uns, die damals an Auslandsaktivitäten gedacht haben, hatten eher den Westen im Sinn.“

größten Baustoffproduzenten in Slowenien“, erzählt Dieter Kern. Damit waren die ersten Schritte nach Osten für beide BaumitPartner getan. Und die nächsten folgten.

28 Baumit-Länder

■ 1990: Dieter Kern und Friedrich Schmid auf Expansionskurs nach Ungarn und Slowenien

Freier Weg in den Osten Doch dann kam alles anders. Am 9. November 1989 fiel die Mauer, und plötzlich waren im Osten Länder und Märkte greifbar, die bisher hinter geschlossenen Grenzbalken lagen. Während viele österreichische Unternehmen vor den sich plötzlich auftuenden wir tschaftlichen Möglichkeiten erstarrten, stand

man bei Baumit schon in den Startlöchern. Friedrich Schmid: „Für uns war klar, dass wir so schnell wie möglich nach Ungarn gehen. Einerseits lag Ungarn für uns geografisch besonders nahe, andererseits kauften wir dort schon seit längerer Zeit Perlite, als Dämm- und Schüttmaterial, ein.“ So gründeten die Wopfinger Stein- und Kalkwerke

gemeinsam mit dem ungarischen Unternehmen Köszig bereits 1990 die Wopfinger Speci K.F.T. in Paszto – die spätere Baumit Ungarn. Die Wietersdorfer & Peggauer Zementwerke hatten schon von jeher gute Beziehungen zu Slowenien. „Gleich nach der Ostöffnung beteiligten wir uns daher an Salonit Anhovo n.sol.o., dem

Heute – 18 Jahre später – ist Baumit in 28 Ländern vertreten. Von Ungarn über Tschechien, die Slowakei, Rumänien und Bulgarien, von Slowenien, Kroatien bis Albanien, von Italien, Deutschland, der Schweiz und Griechenland, über Russland, die Ukraine bis nach China hat Baumit erfolgreich seine Baulager aufgeschlagen. Mit 32 Trockenmörtelwerken, die derzeit pro Jahr 3 Millionen Tonnen Werktrockenmörtel produzieren, nimmt Baumit unter den europäischen Baustoffunternehmen den klaren 3. Platz ein. Darüber hinaus liefern sieben Werke

+++ Aufbruch in den Osten +++ 38

Baumit Journal 2/2008

pastöste Putze und Anstriche mit einem Jahres-Output von 200.000 Tonnen.

Die Erfolgsstrategie Was macht Baumit so erfolgreich im Ausland? Die Gründe dafür sind vielfältig, sind sich Dieter Kern, Friedrich Schmid und die beiden Auslandsverantwortlichen Anton Peternel und Alfred Gsandtner einig. „Wer von einer Idee überzeugt ist, setzt sie auch durch“, bringt Dieter Kern rückblickend die Strategie von Baumit auf den Punkt. Dass diese Strategie jedoch derartig erfolgreich aufgehen sollte – das konnte sich zu Beginn niemand auch nur annähernd vorstellen. Peternel: „Wenn mir vor 15 Jahren jemand gesagt hätte, dass ich einmal im Ural ein Putzwerk bauen werde, hätte ich ihn für verrückt erklärt.“

Schritt für Schritt Mut, Risikobereitschaft, Ausdauer und die Bereitschaft, trotz vielen Lehrgelds das Ziel nie in Frage zu stellen – das sind die Zutaten für den Erfolgscocktail der Baumit-Auslandstöchter. „Wir sind immer von einem neuen Baumit-Land in das

nächste Nachbarland gegangen. Dort haben wir als erstes mit einer Handelsniederlassung begonnen und dann erst eine Produktion aufgebaut“, beschreibt Friedrich Schmid die einzelnen Umsetzungsschritte. Dabei wurden von allen Beteiligten Flexibilität und Lernbereitschaft immer wieder aufs Neue gefordert. „Mit jeder Baumit-Tochter haben wir stets um Dimensionen dazu gelernt – das ist auch heute noch so“, hält Alfred Gsandtner fest. „Am Beginn haben wir beispielsweise in Ungarn alte, bestehende Werke gekauft. Heute suchen wir einen neuen Standort mit einer guten Rohstoffversorgung und errichten auf der grünen Wiese ein neues Werk.“

Der richtige Zeitpunkt Über Erfolg oder Nichterfolg auf einem neuen Markt entscheidet

>international

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auch immer der Eintrittszeitpunkt. „Es ist wichtig, da zu sein, wenn ein Markt entsteht. Das bedeutet zwar Risiko und sehr viel Aufbauarbeit, doch langfristig ist eine gute Marktposition dann viel besser zu halten“, weiß Anton Peternel. So gab es zu Beginn in den meisten BaumitLändern wie Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen, Slowenien oder Kroatien zwar den einen oder anderen regionalen Anbieter – doch mit professionellem Marketing und dem klaren Marktauftritt übernahm Baumit rasch eine führende Position.

Made in Austria Auch der Österreich-Bonus hat Baumit im Ausland immer genützt. „Die gemeinsame Geschichte durch die Donau-Monarchie war für uns ein großer Vorteil“, ist sich Friedrich Schmid sicher. Österreich gilt im Osten

+++ Aufbruch in den Osten +++ Baumit Journal 2/2008

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als ein Synonym für hohe Qualität und Service. Peternel: „Die Leute waren überzeugt: Wenn sie etwas Österreichisches kaufen, dann ist da Qualität und Ehrlichkeit drinnen. Das hat uns am meisten geholfen.“

Bekannte Marke Gekannt hatten viele Kunden im Osten Baumit schon von früher. Tausende waren als Gastarbeiter in den 1970er und 1980er Jahren aus Ex-Jugoslawien, Ungarn, Polen oder der Türkei nach Österreich und Deutschland gekommen und hatten hier auf den Baustellen mit BaumitProdukten gearbeitet. Nach der Ostöffnung kehrten viele wieder in ihre Heimatländer zurück, um sich dort eine neue Existenz aufzubauen. Als sie dann zu Hause Baustoffprodukte einkauften, fanden sie auch hier BaumitProdukte – die sie von der Verarbeitung und vom Logo her gut kannten und denen sie vertrauten. „Die guten Er fahrungen, die diese Leute mit unseren BaumitProdukten gemacht hatten, führten mit dem dementsprechenden Marketing dazu, dass sie auch zu Hause zu unseren

„Unsere Geschäftsführer vor Ort wissen am besten, was die Kunden in ihrem Land brauchen, und dem kommen wir in Österreich nach – das fängt bei der Produktentwicklung an und hört bei der Verpackung auf“, freut sich Alfred Gsandtner.

Produkten griffen“, resümiert Alfred Gsandtner.

Die richtigen Mitarbeiter Motivierte, eigenverantwortliche Mitarbeiter, auf die man sich verlassen kann – die zu finden ist die größte Kunst. Und im Ausland umso mehr. „Die Auswahl unserer Geschäftsführer im Ausland war stets unsere größte Herausforderung“, hält Friedrich Schmid fest. „Wichtig war uns dabei immer hohes Engagement und unternehmerisches Denken in der Führungsmannschaft – und ein gewisser Österreichbezug.“ So können beispielsweise die meisten Baumit-Geschäftsführer im Ausland Deutsch. Auch auf die Fort- und Weiterbildung der Auslandsmannschaften wird bei Baumit großer Wert gelegt. Gsandtner: „Die meisten unserer Führungskräfte im Osten kamen aus dem technischen Bereich. Sie hatten im Verkauf wenig Erfahrung. Daher durchliefen unsere Führungskräfte und der Außendienst in den neuen Baumit-Ländern als erstes einmal eine umfassende Verkaufsschulung.“

200 Millionen Investitionen Gleichwertige Partnerschaft War es in den ersten Jahren so, dass Know-how, Produktentwicklungen und Marketing gesamt vom Mutterkonzern in Österreich kamen, macht sich mittlerweile in diesen Bereichen eine starke Veränderung bemerkbar. „Die internationalen Geschäftsführer bringen sich immer stärker ein und gestalten aktiv mit“, erzählt Anton Peternel, „viele von ihnen sind heute mit ihren BaumitTöchtern groß genug, sodass wir gemeinsam diskutieren und entscheiden, wie wir den Markt angehen. Auch was Forschung und Entwicklung betrifft, werden in Zukunft immer mehr Ideen und Vorschläge aus den BaumitLändern kommen.“

Baumit setzt auf überlegtes Wachstum. „In den reiferen Märkten, wie Slowakei, Tschechien, Ungarn, Slowenien oder Kroatien werden wir in den kommenden Jahren die bestehenden Märkte ausbauen. Wir dürfen hier nicht davon ausgehen, dass ein Werk pro Land genug ist. Gleichzeitig werden wir unsere Produkt-Palette erweitern und damit mehr in die Tiefe gehen“, so Gsandtner. „In den neuen Märkten ist es im ersten Schritt unser Ziel, mit Kernprodukten, wie Wärmedämmverbundsystemen und Maschinenputzen, möglichst viele Marktanteile zu gewinnen.“ Um diese Wachstumspläne umsetzen zu können, sind innerhalb der nächsten fünf Jahre von der

+++ Baumit weltweit +++ 40

Baumit Journal 2/2008

■ BaumitInfo Baumit International: 28 Länder in 20 Jahren A–Österreich Wopfinger Baustoffindustrie GmbH A–2754 Waldegg Wietersdorfer & Peggauer Zementwerke GmbH A–9010 Klagenfurt Baumit Baustoffe GmbH A–4820 Bad Ischl

Wietersdorfer Gruppe und der Schmid Industrie Holding insgesamt 200 Millionen Euro an Investitionen für die Baumit-Expansion kalkuliert. Konkret steht in Slowenien ein weiteres Trockenmörtelwerk kurz vor der Inbetriebnahme, und in der Türkei wird noch heuer das erste Baumit-Trockenmörtelwerk eröffnet.

Neue Länder – andere Kulturen Welches Land in den kommenden Jahren als Baumit-Land in Frage kommt, wird heute ganz genau durchdacht. „In den ersten Jahren unserer Auslandsaktivitäten haben wir uns hauptsächlich in Ländern bewegt, die unserer Kultur und Mentalität recht ähnlich waren – das macht das Marktverständnis und den Verkauf natürlich einfacher“, so Gsandtner. „Wenn wir heute über Zukunftsmärkte wie Usbekistan, Kasachstan, Georgien oder gar Aserbaidschan nachdenken, muss uns bewusst sein, dass wir einerseits geografisch viel weiter entfernt sind und andererseits mit völlig anderen Kulturen konfrontiert werden. Um hier bestehen zu können, braucht es

Wertschätzung für die Andersartigkeit, langfristiges Denken im Wachstum und genaue Kalkulationen.“

Baumit in 10 Jahren? Das Wachstum im Ausland wird sich fortsetzen – und damit auch die Erfolgsstory Baumit. Sowohl in Ländern als auch in Zahlen. Davon sind die Baumit-Manager überzeugt. Gsandtner; „Ich schätze, dass wir in zehn Jahren in 50 Ländern weltweit präsent sein werden. Gleichzeitig ist es mein Ziel, dass wir bei Wärmedämmverbundsystemen in allen Baumit-Ländern die Nummer eins oder zwei am Markt sind.“ Kollege Anton Peternel hat ähnliche Zukunftsvisionen: „Ich glaube, dass auf unserer Unternehmenskarte in zehn Jahren in ganz Europa und im Mittelmeerraum Baumit-Fahnen stecken werden.“ Resümee der beiden BaumitGründer Friedrich Schmid und Dieter Kern: „Wer von einer Idee überzeugt ist, setzt sie auch durch.“

AL–Albanien BA–Bosnien-Herzegowina BGBulgarien BY–Weißrussland CH–Schweiz CN–China CY–Zypern CZ–Tschechische Republik DE–Deutschland EE–Estland GR–Griechenland HR–Kroatien HU–Ungarn IT–Italien LT–Litauen LV–Lettland MK–Mazedonien MD–Republik Moldau MNE–Montenegro PL–Polen RO–Rumänien RU–Russland SI–Slowenien SK–Slowakische Republik SRB–Serbien TR–Türkei UA–Ukraine

Baumit SH.p.k., Tirana Baumit d.o.o., Sarajevo Baumit Bulgaria EOOD, Elin Pelin Baumit Belarus, Minsk Baumit Schweiz AG, Effretikon Baumit Building Materials Co., Ltd., Shanghai Baumit Zypern Baumit, spol.s.r.o., Prag Baumit – Bayosan, Bad Hindelang Baumit Estland Baumit Hellas S.A. Baumit Gradevinski materijali d.o.o., Zagreb Baumit Kft., Dorog Baumit Italia SPA San Vito al Tagliamento Baumit Litauen Vilnius Baumit Baltikum SIA, Riga Baumit Makedonija Centar, Skopje Baumit Moldawien Baumit Crna Gora d.o.o., Podgorica Baumit sp. Z o.o., Warschau SC Baumit Romania Com s.r.l., Bukarest OOO „Baumit“, St. Petersburg Baumit Gradbeni materiali d.o.o., Laibach Baumit, spol.s.r.o, Bratislava Baumit d.o.o., Novi Beograd Baumit Insaat Mal. Tic. Ltd. Sti., Istanbul Baumit Ukraine, Kiew

>international

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1988

2008 1998 1995 2005 2007 2005 2007 1992 2002 2005 2007 1996 1990 1998 2007 2005 2007 2008 2007 1994 1995 2004 1994 1994 2001 2007 2007

+++ Baumit weltweit +++ Baumit Journal 2/2008

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>interview

„Das Logo bleibt eckig und rot!“ Alfred Gsandtner, Direktor von Baumit International Wopfing, hat die ersten Schritte von Baumit nach Ungarn hautnah miterlebt. Hier erzählt er, wie alles begann und wo Baumit heute steht.

„Mit jeder BaumitTochter haben wir stets um Dimensionen dazu gelernt“ (Alfred Gsandtner)

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aumit-Journal: 1990 – gleich nach dem Fall der Mauer – ging Baumit nach Ungarn. Was waren damals die Überlegungen?

Alfred Gsandtner: Uns war es wichtig, nach der Ostöffnung als einer der ersten mit unseren Baustoffen in Ungarn zu sein. Daher gründeten wir mit dem ungarischen Unternehmen Köszig ein Joint-Venture in Paszto östlich von Budapest. Doch der Beginn war nicht leicht, denn unsere Mitarbeiter hatten zwar grundsätzliches Know-how in der Produktion aber im Verkauf von Baustoffen hatten sie wenig Er fahrung. Da haben wir anfangs viel Aufbauarbeit geleistet. Baumit-Journal: Wie lief es mit Werbung und Marketing?

Alfred Gsandtner: Das war einer der schwierigsten Punkte – schließlich hatte Werbung und Marketing davor in den kommunistischen Staaten keine Rolle gespielt. Ich kann mich noch genau erinnern, dass wir bei einer unserer ersten Besprechungen in Ungarn diskutierten, ob wir das Baumit-Logo verändern und ins Ungarische übersetzen sollen. Ich war damals entschieden dagegen, weil ich überzeugt war, dass sich unser Baumit-Logo auch international durchsetzen wird. Heute lachen die Ungarn, wenn ich diese Geschichte erzähle. Baumit-Journal: Wohin ging es nach Ungarn weiter?

Alfred Gsandtner: Zwei Jahre nach Ungarn gingen wir nach

Tschechien, dann folgten Polen, die Slowakei, Rumänien und 1995 schließlich Bulgarien. Dabei verfolgten wir stets die Strategie, von einem neuen Baumit-Land aus in das nächste Nachbarland zu gehen. 2002 stiegen wir mit der Baumit Bayosan in den deutschen Baustoffmarkt ein, und im vergangenen Jahr gründeten wir BaumitTöchter in der Türkei, der Ukraine und der Schweiz. Baumit-Journal: Wie haben sich die Baumit-Töchter entwickelt?

Alfred Gsandtner: Der Nachholbedarf der Bauwirtschaft im Osten war und ist nach wie vor enorm. Daher haben sich unsere Baumit-Tochtergesellschaften auch alle sehr gut entwickelt. Unsere erfolgreichste BaumitTochter ist mittlerweile die Slowakei, gefolgt von Tschechien, Ungarn und Rumänien. Seit zwei Jahren entwickelt sich Polen immer besser und die Türkei hat aus meiner Sicht auch ein immenses Potenzial, aber da sind wir ja erst seit einem Jahr tätig.

Baumit-Journal: Wie sehen die Baumit-Auslandsaktivitäten in Zukunft aus?

Alfred Gsandtner: Seit 2006 sind wir vorsichtig in China engagiert – da wird man heuer erstmals sehen, ob wir uns auf diesem schwierigen Markt behaupten können. Abgesehen davon, dass diese neuen Länder sowohl räumlich als auch kulturell viel weiter von Österreich entfernt sind, haben wir es auch mit unglaublich großen Märkten zu tun. Allein die Ukraine, in der wir seit einem Jahr vertreten sind, umfasst, einen Markt von 50 Millionen Menschen, die Türkei liegt gar bei rund 80 Millionen. Darüber hinaus denken wir über Tunesien, Georgien und Aserbaidschan nach – der Zeitpunkt steht dabei aber noch nicht fest. Baumit-Journal: Weshalb ist Baumit im Ausland so erfolgreich?

Alfred Gsandtner: Das Um- und Auf für ein erfolgreiches Auslandsengagement ist es, die richtigen Mitarbeiter zu finden. Wir haben hohen Respekt vor den Menschen und den Kulturen und Systemen aus denen sie kommen. Diese Wertschätzung spüren unsere Mitarbeiter, und die motiviert. Das Ergebnis sind gute Umsatzzahlen und geringe Fluktation.

+++ Baumit International +++ 42

Baumit Journal 2/2008

„Slowenisch werden Sie bei uns kaum brauchen …“

>interview

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Anton Peternel, Geschäftsführer der Wietersdorfer Industrie-Beteiligungs-GmbH, ist von Anfang an für die Baumit-Auslandsaktivitäten der Wietersdorfer zuständig. Hier erinnert er sich an die wichtigsten Ereignisse.

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Baumit-Journal: Wie haben Sie die ersten Auslandsaktivitäten von Baumit erlebt?

Anton Peternel: Nach der Ostöffnung waren wir rasch in intensivem Kontakt mit Slowenien. Da wir ja viele Kunden hatten, die seit längerem Baustoffe bei uns in Österreich einkauften, reagierte der Markt auf Baumit relativ aufgeschlossen. Daraus ist dann 1994 die erste Baumit-Tochter in Slowenien entstanden.

„Der größte und entwicklungsfähigste Markt ist sicher Russland.“ (Anton Peternel)

Baumit-Journal: Wie ging es nach Slowenien weiter?

Anton Peternel: Wir haben uns als ersten Auslandsmarkt für Baumit das ehemalige Jugoslawien vorgenommen. So sind wir dann von Slowenien aus im Zwei-JahresRhythmus weiter in die neu entstehenden Nachfolgestaaten gegangen. Zunächst nach Kroatien, dann nach Bosnien und der Herzegowina, zuletzt dann nach Serbien, Montenegro und Mazedonien. Dabei waren wir jedoch damit konfrontiert, dass Ex-Jugoslawien von 1991 bis 1999 Kriegsgebiet war. 1998 haben wir zum

Beispiel unser erstes Werk in Kroatien eröffnet. Ein Jahr später gab es Krieg im Kosovo, und die amerikanischen Bomber sind über Kroatien ihre Einsätze Richtung Serbien geflogen. In dieser Zeit ist der Markt in Kroatien schwer eingebrochen. Baumit-Journal: Wie zufrieden sind Sie heute mit Ihren BaumitTöchtern?

Anton Peternel: Sehr zufrieden. Unsere ersten Beteiligungen Slowenien, Kroatien und Bosnien haben sich prächtig entwickelt. Italien – hier sind wir auch seit mehr als zehn Jahren tätig – ist gleichfalls sehr erfolgreich. Wir sind bereits 1997 mit Baumit nach Russland gegangen und dieser Markt hat ein enormes Potenzial. In den kleinen Ländern wie Albanien, Montenegro oder dem Kosovo brauchen wir noch ein wenig Geduld, da die Kaufkraft einfach noch sehr schwach ist. Spannend wird es, wie sich Griechenland und Zypern entwikkeln. Ja – und Lettland, Litauen, Estland und Weißrussland werden uns auch noch ganz schön beschäftigen. Baumit-Journal: Haben Sie gedacht, dass Sie sich einmal um 15 Baumit-Auslandstöchter kümmern werden?

Anton Peternel: Nein, ganz sicher nicht. Ich kann mich noch genau

an mein Einstellungsgespräch Anfang der 1970er Jahre erinnern. Als ich damals einem Geschäftsführer sagte, dass ich gut Slowenisch und Serbokroatisch spreche, gab er mir zur Antwort: „Das werden Sie bei uns kaum brauchen.“ Baumit-Journal: Wohin geht Baumit in den nächsten Jahren?

Anton Peternel: Derzeit sind wir mit Baumit in 15 Ländern vertreten. Der größte und entwicklungsfähigste Markt ist Russland mit seinen mehr als 140 Millionen Einwohnern – hier sehe ich ein großes Wachstumspotenzial und eine gewaltige Herausforderung für die nächsten Jahre. Zur Abrundung des russischen Marktes werden wir auch noch Usbekistan und Kasachstan bearbeiten, doch dies sind eher langfristige Projekte. Mit dem Bau von fünf Werken ist

jedenfalls eine große Dynamik in die gesamte Entwicklung gekommen. Baumit-Journal: Was macht den Erfolg von Baumit im Ausland überhaupt aus?

Anton Peternel: Die Idee, mit Baumit eine europäische Baustoffmarke zu kreieren und zu kommunizieren, war und ist genial und lässt sich auch im Ausland gut vermitteln. Das rasche Wachstum in den vergangenen Jahren beruht auf unseren Firmenstrukturen. Vorteile von Familienunternehmen sind, dass Entscheidungen immer vor einem längeren Zeithorizont getroffen werden und auch rasch zustande kommen. Der für mich wesentlichste Faktor des internationalen Er folgs von Baumit sind jedoch das Potenzial der Mitarbeiter vor Ort, deren Engagement und deren Begeisterungsfähigkeit.

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>zukunft

Gesundes und leistbares Wohnen für alle Wohin entwickelt sich Baumit? Wo liegen die zukünftigen Potenziale und Herausforderungen? Dr. Wolf Klammerth, geschäftsführender Gesellschafter der Wietersdorfer Gruppe, und Mag. Robert Schmid, Geschäftsführer der Baumit Beteiligung, analysieren gemeinsam den Baustoffmarkt und verraten ihre Visionen für die Zukunft von Baumit. Baumit-Journal: Wo liegt für Sie die Zukunft von Baumit?

Wolf Klammerth: Baumit ist heute eine Europa-Marke. Sie ist modern und attraktiv, überall lesbar und hat einen sehr hohen Erinnerungswert. Für mich liegt daher die Zukunft darin, diese Sonderposition möglichst gut zu nutzen und voranzutreiben. Das eröffnet uns Chancen für den Heimatmarkt und fürs Ausland und fordert uns in unserer gemeinsamen Produktentwicklung. Baumit-Journal: Welche Er folgsstrategien haben Sie für Baumit?

Robert Schmid: Unsere Produktentwicklungen und damit die Innovationen weiterzuforcieren sind unsere größten Herausforderungen. Nur wenn wir auch

in Zukunft innovative Produkte auf den Markt bringen, haben wie eine Chance, uns in Österreich und international weiterzuentwickeln. Nur mit Freude an Innovation und deren Umsetzung werden wir auch in Zukunft einen weiteren großen Schritt nach vorne machen. Baumit-Journal: Welche Herausforderungen sehen Sie in Zukunft für Baumit?

Wolf Klammerth: Die Kunst wird es sein, gesund und überlegt zu wachsen und damit eine nachhaltige Entwicklung zu sichern. Der Schwerpunkt unseres Wachstums wird in den kommenden Jahren sicherlich im Ausland liegen. Dennoch müssen wir uns vor Augen halten, dass diese Märkte auch irgendwann einmal einen Sättigungsgrad erreichen. Wichtig ist es daher, darauf zu

„ Unser Ziel ist es, in allen BaumitLändern so aufgestellt zu sein wie derzeit in Österreich“ (Robert Schmid)

achten, bestmöglich für die bestehenden Märkte zu sorgen. In Österreich beispielsweise besitzen wir alteingesessene Standorte mit Rohstoffvorkommen – dieser Umstand birgt schon eine gewisse Sicherheit in sich. Und so wird es auch in Zukunft besonders wichtig sein, weiter in solche Standorte zu investieren und sie nachhaltig zu sichern. Baumit-Journal: Wie wird sich der österreichische Markt entwickeln?

Robert Schmid: Österreich ist ein gesättigter Markt, und Wachstumszahlen wie in den neuen Baumit-Ländern lassen sich hier nicht mehr erzielen. Dennoch sind wir für die kommenden Jahre optimistisch. Denn in Österreich gehört eine riesige Anzahl von Gebäuden thermisch saniert. Gleichzeitig werden in den kommenden Jahren sehr viele Häuser aus den 1960er und 1970er Jahren abgerissen werden, weil sie nicht sanierbar sind – da ist aus meiner Sicht noch genug Potenzial für den Wohnbau und damit für die Baustoffindustrie. Baumit-Journal: Welche Produkte werden in Zukunft gefragt sein?

Wolf Klammerth: Ich glaube, dass unsere Kunden generell verstärkt Spezialprodukte, d.h.

+++ Zukunft und Visionen +++ 44

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>zukunft

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■ Robert Schmid und Wolf Klammerth bei der 20-Jahre-Pressekonferenz von Baumit

individuelle Produkte nachfragen werden. Wichtig ist der persönliche Kundennutzen. Für uns heißt das im übertragenen Sinn: Wenn der Kunde etwas Spezielles braucht, dann werden wir es liefern – das ist natürlich eine große Herausforderung für Verkauf, Produktion und Logistik. Baumit-Journal: Was wird in Zukunft für die Baubranche wichtig sein?

Robert Schmid: Für die Baubranche steht in Zukunft Qualität im Vordergrund. Die Schlüsselfrage wird sein: Besinnen wir uns auf das europäische Modell des wertbeständigen Bauens oder gehen wir den amerikanischen Weg des Wegwerfhauses? Ich persönlich glaube, dass es im Zuge der ganzen Nachhaltigkeitsdiskussion wieder eine Rückbesinnung zu beständigeren

„Der Schwerpunkt unseres Wachstums wird in den kommenden Jahren sicherlich im Ausland liegen.“ (Wolf Klammerth)

Werten – und damit auch zu beständigerem Wohnen – geben wird. Dafür haben wir genau die richtigen Produkte und das richtige Angebot. Baumit-Journal: Welche Themen werden den Baustoffmarkt noch beeinflussen?

Wolf Klammerth: Die Energiefrage wird entscheidend werden – im Positiven wie im Negativen. Im Kalk- und Zementsektor wird für uns die CO2-Thematik eine große Rolle spielen. Ich kann nur

hoffen, dass die europäische Politik vernünftig genug ist, nicht um der billigen Optik willen die eigene Industrie zu vertreiben. Die drohende Konsequenz daraus wäre, dass die außereuropäische Industrie mit den gleichen oder höheren Emissionen, aber noch größeren Transport- und Umweltkosten Waren in unseren heimischen Markt liefert. Ganz entscheidend ist es daher zur Abrundung der CO2-Thematik, einen Schutz für die europäische Industrie zu erreichen und so gleiche Voraussetzungen für alle zu schaffen.

einzunehmen. „Unsere Vision ist es, den Menschen das ökonomischste und gesündeste Wohnen zu ermöglichen. Daran werden wir auch die nächsten 10 Jahre arbeiten.“

Baumit-Journal: Wo sehen Sie Baumit in 10 Jahren?

Robert Schmid: Unser Ziel ist es, in allen Baumit-Ländern so aufgestellt zu sein, wie derzeit in Österreich – und damit die Kostenführerschaft am Markt

■ Zukunftsvisionen: Robert Schmid und Wolf Klammerth setzen weiterhin auf Zusammenarbeit.

+++ Zukunft und Visionen +++ Baumit Journal 2/2008

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>zukunft

Ideen mit Zukunft Wenn bei Baumit über die Zukunft nachgedacht und geplant wird, stehen die Themen Innovationen, Voneinander-Lernen und Nachhaltigkeit im Vordergrund.

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ie Frage der Zukunft ist immer eine spannende. Denn geht es um Zukunft, geht es immer auch um den Umgang mit Unsicherheit – übersetzt in die Welt der Wirtschaft bedeutet dies Prognosen, Potenziale, Marktabschätzung oder Risikoanalysen. Je erfolgreicher Unternehmen werden, desto ausgeklügelter werden zumeist ihre Systeme die Zukunft vorhersehen – und der Unsicherheit damit ein Schnippchen schlagen.

Fakten und Bauchgefühl Bei Baumit geht man mit der Planung der Zukunft sehr vielfältig um. Einerseits erhält die Führungsmannschaft laufend Repor te über die aktuellen Verkaufs- und Umsatzzahlen und analysiert Zahlen und Fakten der bestehenden und neuen Märkte, andererseits werden in zahlreichen Workshops und Arbeitskreisen Ideen und Themen ge-

sammelt, aus denen dann in weiterer Folge die Zukunft von Baumit gemacht wird. Und dann gibt es noch – bei all den Zahlen und Fakten auf dem Tisch – die Intuition. Die gehört laut Robert Schmid entscheidend zum Unternehmersein. „Oft sitzen wir stundenlang im Führungskreis und überlegen eine wichtige Entscheidung hin und her, prüfen Zahlen und Berichte bis zu dem Punkt, wo es eine Entscheidung braucht – und die passiert letztendlich zumeist aus dem Bauch heraus.“

Voneinander lernen Die Zukunft des Konzerns und damit der zukünftige Erfolg wird entscheidend vom Voneinanderund Miteinander-Lernen abhängen. Darüber ist man sich bei Baumit klar. So hat man bei Baumit w&p beispielsweise den Gabelhofener Kreis eingerichtet. Hier trifft sich die Führungs-

Verantwortungsvoller Ressourceneinsatz

schon seit jeher grundlegende Bestandteile der Unternehmensphilosophie. „Als Familienunternehmen fühlen wir uns stets für die Menschen und die Umwelt in der Region, in der wir arbeiten und produzieren, verantwortlich“, bringt es Wolf Klammerth auf den Punkt, „Das hat die logische Konsequenz, dass wir so schonend wie möglich mit der Natur und ihren Ressourcen umgehen und viel Geld und Zeit für ihren Schutz investieren.“ Diese Philosophie lebt Baumit in Österreich und im Ausland, und die spielt auch bei der Planung der Zukunft eine sehr wichtige Rolle. Robert Schmid: „Unser Ziel ist es beispielsweise, aus Wopfing das modernste und sauberste Baustoffwerk Europas zu machen. Das setzt natürlich auch Standards für unsere anderen Werke weltweit.“

Nachhaltigkeit und Umweltinvestitionen sind für Baumit

Kann sich so ein Engagement rechnen? „Kurzfristig nicht, aber

mannschaft unternehmensübergreifend regelmäßig in einem kleinen Schloss in der Steiermark, um sich über Mitarbeiterund Or ganisationsentwicklung auszutauschen und neue Anregungen aufzugreifen. Robert Schmid setzt beim Weiterentwickeln für die Zukunft stark auf die Inputs aus den Baumit-Töchterfirmen und den zahlreichen Unternehmen im gesamten Konzern. „Je größer wir werden, auf desto mehr Wissen und Knowhow können wir zugreifen. In diesem gesamten Wissen liegt ein riesiges Potenzial für Innovation und Weiterentwicklung – mein Ziel ist es, diesen Think-Tank besser zu vernetzen, um ihn für die Zukunft optimal nutzen zu können.“

+++ Der Think-Tank von Baumit +++ 46

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>zukunft

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■ Die Baumit Führungs-Crew, v.l.: Erich Schwarzbauer (Kaufmännischer Geschäftsführer - Baumit Bad Ischl), Alfred Gsandtner (Direktor Baumit International Wopfing), Robert Schmid (Geschäftsführer Baumit Beteiligungen GmbH), Wolf Klammerth (Geschäftsführender Gesellschafter der Wietersdorfer Gruppe), Georg Bursik (Kaufmännischer Geschäftsführer Baumit Wopfinger), Adam Herzog (Geschäftsführer Baumit w&p) und Anton Peternel (Geschäftsführer der Wietersdorfer Industrie-Beteiligungs-GmbH)

langfristig werden nur die Standorte überleben, die so ressourcenschonend und nachhaltig wie möglich agieren“, ist Robert Schmid überzeugt, „Unser familienunternehmerischer Hintergrund bringt uns da sicherlich den Vorteil, Wachstum und Erfolg in einem längeren Zeitraum, als beispielsweise eine Aktiengesellschaft sehen zu können.“

Baumit-Produkten sofort die benötigten Farben und Putze zusammenmischen und so viel professioneller agieren können. „Wir unterstützen unsere Kunden in ihrem professionellem Auftritt – das ist die Individualisierung, die wir in Zukunft brauchen“, bringt es Adam Herzog, Geschäftsführer von Baumit w&p auf den Punkt.

Mehr ProduktBaumit im Blut individualität

Die Ansprüche des Baustoffmarktes ändern sich. Immer weniger verfügbares Fachpersonal und immer stärkerer Zeitdruck erfordern immer intelligentere Produkte. „Die Produkte der Zukunft werden zunehmend mehr High-Tech-Chemie beinhalten. Das wird einerseits ihre Verarbeitung erleichtern, andererseits macht es sie auch unabhängiger von äußeren Witter ungsbedingungen wie beispielsweise Hitze oder Kälte“, ist sich Georg Bursik, Geschäftsführer von Baumit Wopfinger

Die Innovationen sind und bleiben der Motor des Erfolgs von Baumit, und hier geht es in Zukunft eindeutig Richtung mehr Individualisierung. Daher überlegt man sich bei Baumit schon jetzt sehr genau, welche neuen Konzepte dafür passen könnten. In Italien beispielsweise gibt es viele Ein-Mann-Malerbetriebe. Denen bietet Baumit seit kurzem im Franchisesystem Tinting-Stationen an, mit denen sie mit

sicher, „Hier sind wir in unseren Forschungslabors gefordert, diese Produkte zu entwickeln und dann auf den Markt zu bringen.“

Es sind die Menschen Die besten Pläne und kühnsten Vorhaben brauchen immer die richtigen Menschen für ihre Umsetzung. Eine Vorgabe, die bei Baumit von jeher ernst genommen wird. „Wir haben Mitarbeiter, die sich sehr stark mit dem Unternehmen identifizieren, die selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten und die außerdem viel Spaß an ihrer Aufgabe haben. Das ist für mich etwas sehr Besonderes, und das braucht es auch in Zukunft.“, analysiert Erich Schwarzbauer, Geschäftsführer von Baumit Bad Ischl. 2.500 Menschen arbeiten heute bei Baumit. Viele von ihnen schon über Jahrzehnte. Die Bindung an die Unternehmen ist stark – ein

Wert, der bei Baumit sehr hoch geschätzt und auch gepflegt wird. Regelmäßige Mitarbeiterschulungen, Seminare, Veranstaltungen, Gesundheitsvorsorgeprogramme oder Lehrlingsausbildung sind nur einige aufgezählte Aktivitäten. Ebenso wie die Möglichkeit, sich im Konzern weiterzuentwickeln und zu verändern. Wolf Klammerth: „In einem so rasch wachsenden System ist es lebensnotwendig Mitarbeiter zu finden, die sich mit der BaumitVision identifizieren können und sie umsetzen wollen. Eine unserer wichtigsten Führungsaufgaben ist es daher, gute Leute, die das Unternehmen mitgestalten wollen, zu finden und zu halten. Denn sie sind der Garant für eine erfolgreiche Zukunft.“

+++ Der Think-Tank von Baumit +++ Baumit Journal 2/2008

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Danke! Für 20 Jahre Vertrauen. Wopfinger Baustoffindustrie GmbH 2754 Waldegg, Wopfing 156 Tel.: 02633/400-0 Fax: 02633/400-266 email: [email protected]

Wietersdorfer & Peggauer Zementwerke GmbH 9010 Klagenfurt, Postfach 475 Ferdinand-Jergitsch-Str. 15 Tel.: 0463/56 6 76-8049 Fax: 0463/56 6 76-8085 email: [email protected]

Baumit Baustoffe GmbH 4820 Bad Ischl, Rettenbach 143 Tel.: 06132/27 301-21 Fax: 06132/27 164 email: [email protected]

Ideen mit Zukunft.