Zusammenfassung 3.Juni.2004 ➼ Radargleichung ➼ Doppler-Radar ➼
22. 4 Einführung 29. 4 6. 5.
13. 5. Strahlausbreitung, Nutzung der Polarisation 27. 5. Besichtigung Poldirad (DLR)
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3. 6. Niederschlagsbestimmung (QPE) 17. 6. Brightband, wolkenphysikalische Aspekte 24. 6. Besichtigung Hohenpeissenberg 1. 7. Probleme bei QPE, 8. 7. Wolkenradar + Windprofiler 9. 7. Haase: Radarfernerkundung SMHI 15. 7. Scatterometer 22. 7. Satellitenradar
Radarmeteorologie, Susanne Crewell
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Zusammenfassung Wolkenphysik Kondensation Köhlerkurven Tropfenwachstum Tropfenspektren Flüssigwassergehalt (ad.) Tropfenform Bildung von Eiswolken Fallgeschwindigkeit Marshall-Palmer Verteilung Z-R Beziehung Schnee Bright Band Radarmeteorologie, Susanne Crewell
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Niederschlagsbestimmung Quantitative Precipitation Estimation
Hauptanwendung von Wetterradar ist die Bestimmung der Niederschlagsrate am Boden Vorteil: hohe räumliche und zeitliche Auflösung Nachteil: indirekter Zusammenhang
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Niederschlagsbestimmung ∞
Messung der Radarreflektivität +
Z = ∫ N ( D ) D 6 dD 0
Annahme über Tropfenspektrum + Annahme der Fallgeschwindigkeit
Niederschlagsrate am Boden
Beim Fall erfahren Tropfen signifikante Reibungskraft, die ihre Fallgeschwindigkeit limitiert (terminal velocity) Fallgeschwindigkeit ist eine Funktion des Tropfendurchmessers. Große Tropfen fallen schneller.
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Fallgeschwindigkeit r r 8 r r dv D mD = mD g − µ Re C D D(v ( D) − v ) dt π Gravitation
Reibung = terminal velocity (Fallgeschwindigkeit) m D vD v g Cd µ ρw ρ
Masse eines Tropfens [kg] Durchmesser [m] Geschwindigkeitsvektor des Tropfens [ms-1] Windgeschwindigkeitsvektor [ms-1] Schwerebeschleunigung [m s-2 ] Reibungskoeffizient abhängig von Reynoldszahl Re Messpunkte für fallende dynamische Viskosität von Luft [kg m-1 s-1] Wassertropfen noch Dichte von Wasser immer nach Luftdichte Gunn&Kinzer [1949]
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Tropfenform Reibungskraft ändert die Form der Regentropfen mit zunehmender Größe weichen die Tropfen zunehmend von der sphärischen Form ab bei der Beschreibung der Tropfenspektren wird der volumenäquivalente Durchmesser verwendet
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Fallgeschwindigkeit Gunn, R. and G. Kinzer (1949). The terminal velocity of fall for water droplets in stagnant air. Journal of Meteorology 6, 243-248. Veröffentlichung enthält Tabelle mit Messdaten, die unterschiedlich angepasst wurden:
D v( D) = a Dr a = 2115 cm/s a = 1767 cm/s a = 1300 cm/s
b
b=0.8 Liu & Orville (1969) b=0.67 Atlas & Ulbrich (1977) b=0.5 Kessler (1969) oder
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für größere Höhen muss Dichte berücksichtigt werden
D v( D) = a Dr
b
ρ ρl
0 .4
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Momente des Tropfenspektren N
0. Moment
LWC
3. Moment
Flüssigwassergehalt
ρ wπ
LWC = R
Tropfenkonzentration
6
3.5 Moment
m(n) = ∫ D n N ( D ) dD
∞
6
RV =
π
∞
0
3 D ∫ N ( D)dD 0
Niederschlagsrate
ρ wwπ ∞∞
RMM =
∞
3 3 ( ) v ( D ) − w ( D ) D N ( D )dD v ( D ) D N ( D ) dD ∫
v( D ) ≈ c ⋅ D 0.5
00
v( D ) D N ( D )dD ∫ 6 3
Massenflusss Volumenfluss
0
z
6. Moment ∞
Radarreflektivitätsfaktor
Z = ∫ D 6 N ( D )dD 0
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Tropfengrößenverteilung
Offset No
Exponentialverteilung Λ Steigung
Gamma-Verteilung Radarmeteorologie, Susanne Crewell
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Modified Gamma Verteilung N ( D ) = N o D µ exp(− ΛD ) No – Achsenabschnitt Λ – Steigung µ – Dispersion Exponentialverteilung hat µ=0
Γ (7 + µ ) z = N0 Λ7 + µ Argument ganzzahlig
nach Martin Hagen
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Log-Normal-Verteilung Lognormal-Verteilung für Drizzle
D0=120µm
Γ (7 + a ) z = N0 Λ7 + a
[ ln (D / D0 )] N exp 2 2(ln σ ) 2π D ln σ
2
N ( D) =
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σ =0.35
(
m(n) = N Do exp 0.5 n 2 ln 2 σ
(
z = N Do exp 18 ln 2 σ
) SS 2004
)
Marshall-Palmer Verteilung
N ( D ) = N 0 e − ΛD Λ = 41 R −0.21 N 0 = 0.08 cm −4
Marshall & Palmer, 1948
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SS 2004
Z-R Beziehung: Marshall-Palmer ∞
Z = ∫ N ( D) D dD 6
[mm6/m3]
0 ∞
Z = ∫ N 0 e − ΛD D 6 dD 0
∞
Z = N0 ∫ e
−y
(y Λ)
6
dD
0
Z=
N0 Λ7
∞
−y 6 e y dy ∫ 0
N 0 ⋅ 6! N0 1.47 Z = 7 Γ (7 ) = = 296 ⋅ R Λ Λ7 Γ (7 + µ ) z N = 0 7+ µ Radarmeteorologie, Susanne ΛCrewell
N ( D ) = N 0 e − ΛD Λ = 41 R −0.21 N 0 = 0.08 cm −4
M&P, 1948
y=Λ D; dD = Λ−1 dy ∞
Γ(k ) = ∫ e − y y k −1 dy 0
Γ(n + 1) = n! M et al, 1954 "Klassische" MarschallPalmer Verteilung a = 200 und b=1.6 SS 2004
Z-R Beziehung: Marshall-Palmer Tropfengröße
Massenfluss
Marschall- Palmer Verteilung für 1und 10 mm/h
Radarmeteorologie, Susanne Crewell
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Z-R Beziehung Z = a Rb z.B. a=200 b=1.5 Radarreflektivität Z [mm6 m-3] Regenrate am Boden R [mm/h]
Messungen von Wetterradar und Regenmessern aus Darvin Anagnostou & Krajewski, 1998
Fehler in der mit Radar bestimten Niederschlagsrate ist im günstigen Fall zwischen 50 und 100 %
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SS 2004
Empirische Z-R Beziehungen Z = a Rb
a
b
Niesel
140
1.5
Landregen
250
1.5
orograph. Regen
31
1.7
Gewitter
500
1.5
mehr als 60 Z-R Beziehungen in Battan (1973)
R [mm/h]
0.1
1
10
200
Z [mm6/m3]
5
200
7950
31600
dBZ
7
23
39
55
Radarmeteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Empirische Z-R Beziehungen
Operationelle Z-R Beziehungen: Deutschland: Schweiz: Österreich:
z = 256 R1.42 z = 316 R1.5 z = 200 R1.6.
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SS 2004
Ableitung von Z-R Beziehungen Korrespondierende Radarmessung und Messung der Regenrate am Boden + entspricht der späteren Anwendung; − räumliche Zuordnung Messung der Tropfengrößenverteilung am Boden und Ableitung von Regenrate und Reflektivitätsfaktor daraus. + direkte Messung der Tropfengrößenverteilung; − Messbereich des Disdrometers begrenzt − Tropfengrößenverteilung am Boden kann anders sein als in der Höhe Simulation von parametrisierten Tropfengrößenverteilungen durch Variation der Parameter und Ableitung von Regenrate und Reflektivitätsfaktor daraus. + keine Messfehler; keine Wichtung durch niedrige Regenraten; − Ergebnisse stark von der Wahl des Parameterbereiches abhängig.
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SS 2004
Messungen des Tropfenspektrums Joss-Waldvogel- Spektrometer Impuls der Tropfen auf Membran wird in elektrisches Signal (wie Mikrofon) umgewandelt, das proportional zum Tropfenmasse (-durchmesser) ist Einfangfläche ist 50 cm2 Integrationszeit 1 min D zwischen 0.3 und 5 mm Fehler durch gleichzeitig auftretende Tropfen oder Abweichung von Endfallgeschwindigkeit
Radarmeteorologie, Susanne Crewell
Spezifizierte Genauigkeit +/- 5% des Tropfendurchmessers SS 2004
Messungen des Tropfenspektrums 2D-Video Distrometer Fotographie der Tropfen mit zwei präzise ausgerichteten Linienkameras (40 mb/s) gleichzeitige Messung der Fallgeschwindigkeit, da Kameras in verschiedenen Höhen
Einfangfläche ist 100 cm2 Integrationszeit 15 s Auflösung: horizontal 0.22 mm vertikal 0.3 mm (v< 10 m/s) Regenrate besser 10% Radarmeteorologie, Susanne Crewell
2004 Joanneum Research SS Graz
2D-Video Distrometer
Radarmeteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Messungen des Tropfenspektrums Parsivel M300 Abschwächung eines Lichtbandes durch durchfallende Tropfen
• Spannungsreduktion am Empfänger ist Maß für die Tropfengröße (0.3 - 25 mm) • Dauer der Spannungsreduktion ist Maß für die Geschwindigkeit der Tropfen (< 20 m/s)
Radarmeteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Messungen des Tropfenspektrums Micro Rain Radar Messung des höhenaufgelösten Dopplerspektrums durch vertikal ausgerichtetes Radar Annahme einer konstanten Beziehung zwischen Fallgeschwindigkeit und Tropfengröße
Höhenauflösung 35 - 200 m für 29 range gates Integrationszeit 30 s Frequenz 24.1 GHz Radarmeteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Eiskristalle
Sind Teilchen klein gegenüber der Wellenlänge gilt Rayleigh-Streuung Form der Rückstreuer spielt keine Rolle Radarmeteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Fallgeschwindigkeit Schneeflocken aus Pruppacher & Klett
Radarmeteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Schneeflocken Schnee
Regen
N 0 = 0.038 cm −4
N 0 = 0.08 cm −4
Λ = 25.5 R −0.48
Λ = 4.1R −0.21
N ( D) = N 0 e − ΛD
Z = a Rb Schnee
a
b
Roger&Yau
2000
2
Sekhon&Sriwastava
1780
2.21
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SS 2004
Z-R Beziehung für verschiedene Hydrometeortypen aufgrund der geringeren Dieletrizitätskonstante ist die zum Radar zurückgestreute Leistung 7 dB geringer; Sekhon&Sriwastava
Z i = 399 R 2.21
Z = 1780 R 2.21
geringe Wassergehalte, da warme Atmosphäre kann mehr Wasser halten als kalte → stärkste Schneefälle bei warmen Temperaturen da Schnee geringe Fallgeschwindigkeit hat ist bei gleichem R mehr "Eiswasser" in der Atmosphäre Schnee wird oft wegen geringer Echo-Höhe nicht detektiert
R [mm/h]
0.1
1
10
200
Z [mm6/m3]
20
2000
200000
20000000
dBZ
13
33
53
73
Radarmeteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Z-R für Hagel
Niederschlag in Form von Eis mit Durchmesser über 5 mm fast 85 % aller Gewitter enthalten Hagel Reflektivität hängt davon ab, ob das Äussere nass oder trocken ist ist oft zu groß, als dass die Annahme der Rayleigh Streuung gilt ist schwer aus der Reflektivität alleine zu erkenne, da meist auch andere Hydrometeortypen im Radarvolumen
88 Z = 5.38 ⋅10 ln R 2 14 43
−3.37
D v( D) = 9 m / s Dr
0.8
6
Auer (1974)
Λ
Radarmeteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Bright Band
Vertikalprofil aus einer Lokal-Modell Vorhersage
Haase und Crewell, 2004 Radarmeteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Bright Band Was passiert? Das Eis beginnt zu schmelzen, und zwar von außen nach innen → die Eisteilchen bekommen eine Wasserhülle. Das Radar sieht diese Teilchen als langsam fallende Wassertropfen → das erhöht die Reflektivität! → deswegen nennt man es „bright band“. Die weiter fallenden und schmelzenden Teilchen werden zu Regentropfen, d.h. ihre Größe nimmt ab → die Reflektivität wird reduziert; die Fallgeschwindigkeit nimmt zu → mehr fallen unten raus als oben nachkommen → die Anzahldichte geht zurück → die Reflektivität wird reduziert. Radarmeteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Bright Band
Radarmeteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Bright Band
Radarmeteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Bright Band
Radarmeteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Bright Band
Messungen aus Montreal, Mc Gill University Radarmeteorologie, Susanne Crewell
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Bright Band Brightband
Strahlaufweitung
Radarmeteorologie, Susanne Crewell
SS 2004