ZWISCHENBERICHT

1. Januar 1999 bis 30. Juni 1999

1999

ZWISCHENBERICHT

KONZERN-KENNZAHLEN

KONZERN UND AXEL SPRINGER VERLAG AG

in Mio. DM

1. Hj. 1999

1. Hj. 1998

Umsatzerlöse Veränderung in %

2 496 8,0

2 311 4,0

144 5,8 232

129 5,6 227

3 112 1 451 70,2 762 1 019 32,7 186

2 884 1 319 65,7 759 866 30,0 224

133 84

122 106

970

680

12 382

12 024

Ergebnis Jahresüberschuss Umsatzrendite Operatives Konzern-Ergebnis Bilanz Bilanzsumme Anlagevermögen Anlagendeckung in % Liquide Mittel Eigenkapital (ohne Bilanzgewinn) in % der Bilanzsumme Langfristige Verbindlichkeiten Investitionen Abschreibungen Aktie Halbjahresschlusskurs je Aktie (Euro) Ø Anzahl Mitarbeiter

Der Axel Springer Verlag kann auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 1999 zurückblicken. Trotz der anhaltend schwierigen Lage am Vertriebsmarkt und erhöhten Ausgaben zur Verbesserung der Objekte des Verlages stieg das operative Konzern-Ergebnis auf 232 Mio. DM. Nach den vorliegenden Planungen geht der Vorstand davon aus, dass sich diese Entwicklung auch im zweiten Halbjahr fortsetzen wird.

WIRTSCHAFTLICHES UMFELD

Im ersten Halbjahr 1999 entwickelte sich die deutsche Wirtschaft mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 1,1 Prozent moderat. Der Zuwachs des privaten Verbrauchs war im ersten Halbjahr sehr gering. Durch eine Erhöhung der verfügbaren Einkommen wird im weiteren Jahresverlauf mit einer Zunahme des privaten Konsums gerechnet. Für das Gesamtjahr wird von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,3 Prozent ausgegangen. Die Entwicklung der deutschen Werbekonjunktur war in den ersten sechs Monaten des Jahres 1999 positiv. Bei den klassischen Medien stiegen die Brutto-Werbeumsätze im Vergleich zum Vorjahr um 820 Mio. DM (+ 5,6 Prozent)

auf 15,4 Mrd. DM. Ein Großteil der Werbegelder kam dem Fernsehen zugute. Die Werbeausgaben in diesem Medium erhöhten sich um 5,8 Prozent auf 6,6 Mrd. DM. Bei den Printmedien (ohne Rubriken) nahmen die Werbeerlöse um 5,2 Prozent auf 7,5 Mrd. DM zu. Die Zeitungen konnten ihre Umsätze um 7,3 Prozent verbessern. Auch das Rubrikengeschäft entwickelte sich positiv. Basis dafür waren erhöhte Anzeigenvolumina besonders in den Rubriken Stellen, Kfz und überregionale Anzeigen. Die Brutto-Anzeigenumsätze der Publikumszeitschriften stiegen im Vergleichszeitraum um 4,1 Prozent. Besonders profitierten davon die Zeitschriften für Kultur, Natur und Wissenschaft (+ 14,5 Prozent) und hier vor allem die Computer- und Online-Zeitschriften. Erfreulich entwickelten sich auch die Titel der Wirtschaftspresse (+ 13,6 Prozent) sowie die Frauenzeitschriften (+ 7,3 Prozent).

1

Die Nachfrage auf dem Vertriebsmarkt war dagegen verhalten. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 1998 ging der Absatz von Zeitungen und Zeitschriften bei stagnierendem Gesamtumsatz um rund zwei Prozent zurück. Bei den IVW-gemeldeten Tages- und Sonntagszeitungen gab die Gesamtauflage um 1,4 Prozent nach. Dies ist in erster Linie auf die ungünstige Entwicklung im Einzelverkauf (– 2,7 Prozent) zurückzuführen. Im Segment der Publikumszeitschriften waren die etablierten Programmtitel vom Markteintritt zweier Niedrigpreis-Newcomer besonders stark betroffen. Die Marktsegmente Computer- und Wirtschaftspresse legten entgegen dem allgemeinen Trend weiter zu.

UNTERNEHMEN

Im ersten Halbjahr 1999 hat der Axel Springer Verlag seine erfolgreiche Entwicklung fortgesetzt. Der Umsatz wurde deutlich ausgeweitet. Die Kosten entwickelten sich moderat. Mit gezielten Investitionen in Marketingaktivitäten und redaktionelle Maßnahmen wurde die Position der bestehenden Titel gestärkt beziehungsweise ausgebaut. Als Grundlage für langfristiges Wachstum wurde neben der Festigung der führenden Position im deutschen Printmarkt der Ausbau der Aktivitäten im Bereich Elektronische Medien und das Auslandsengagement konsequent fortgesetzt. Mit der Gründung der in London ansässigen Gesellschaften Axel Springer Publishing International Ltd. sowie Axel Springer TV International Ltd. wurden die strategischen und operativen Aktivitäten für die Expansion in internationale Märkte gebündelt.

Im deutschen Zeitungsmarkt konnte BILD die starke Marktstellung gut behaupten. Die Merchandising-Aktivitäten mit Musik-CDs, Ratgeber-Büchern und Video-Spielen wurden ausgebaut. Eine Serie zum 50. Jahrestag der Bundesrepublik Deutschland, zweimal in der Woche auf jeweils vier Extra-Seiten, erinnerte an die Geschichte Deutschlands in Ost und West. Eine Wander-Ausstellung in mehreren deutschen Großstädten zur Serie lockte allein in Hamburg mehr als 77 000 Besucher in die AXEL SPRINGER PASSAGE. Auch BILD AM SONNTAG hat die führende Position im Sonntagsmarkt behauptet. Seit Mitte März ist Gran Canaria nach Mallorca als zweiter Druckort in einem der wichtigsten Feriengebiete der Bundesbürger hinzugekommen. Durch das frühzeitige Erscheinen mit aktuellen BundesligaErgebnissen steigt die Attraktivität der BILD AM SONNTAG für Urlauber weiter. COMPUTER BILD hat sich als drittes ertragreiches Standbein innerhalb der BILD-Gruppe fest etabliert. Mit einer durchschnittlichen Auflage von 1,1 Millionen Exemplaren steht COMPUTER BILD an der Spitze aller europäischen Computer-Zeitschriften.

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Verkaufte Auflage, IVW, Halbjahresdurchschnitt 1999

BILD BILD AM SONNTAG COMPUTER BILD BILDWOCHE

4 448 723 2 537 123 1 114 593 550 978

DIE WELT WELT AM SONNTAG FINANZEN EURO AM SONNTAG

228 821 424 209 83 588 83 404

HAMBURGER ABENDBLATT

308 646

BERLINER MORGENPOST BZ BZ AM SONNTAG

175 140 278 381 152 467

HÖRZU FUNK UHR TV NEU AUTO BILD SPORT BILD BILD DER FRAU JOURNAL FÜR DIE FRAU ALLEGRA FAMILIE & CO RUTE & ROLLE RALLYE RACING FOTOMAGAZIN TENNIS MAGAZIN FLIEGERMAGAZIN SAVOIR VIVRE AERO INTERNATIONAL GOLF SPORT FLY AND GLIDE

2 178 507 1 253 890 700 621 824 646 559 088 1 868 765 452 022 222 964 236 834 80 451 77 620 75 090 71 707 42 735 33 024 31 606 29 634 22 161

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DIE WELT wurde zu einer modernen überregionalen Qualitätszeitung entwickelt. Nach dem redaktionellen Neuanfang im November 1998 verzeichnete DIE WELT im ersten Halbjahr 1999 deutliche Auflagensteigerungen. Die hohe Akzeptanz auch bei neuen Leserkreisen spiegelt sich in Rekordzugriffen auf DIE WELT ONLINE wider.

Im weiterhin hart umkämpften Berliner Zeitungsmarkt wurde die Position des Verlages gestärkt. Neue Preise, neue Angebotsformen im Immobilien- und Kfz-Anzeigen-Markt sowie die Einführung von Bezirksausgaben bei der BERLINER MORGENPOST zeigten bereits erste Erfolge. Das HAMBURGER ABENDBLATT hat seine Marktführerschaft und insbesondere sein Anzeigengeschäft weiter ausgebaut. Bei den Zeitschriften wurde FUNK UHR qualitativ verbessert. Im Mittelpunkt steht ein optimierter und erweiterter TV- und Hörfunkteil. Auch SPORT BILD wurde im Frühjahr überarbeitet. Aus der aktuellen Zeitschrift am Mittwoch wurde ein modernes Sport-Magazin mit viel Hintergrundinformationen und Vorschau für das Wochenende. FAMILIE & CO steigerte die Auflage entgegen dem allgemeinen Markttrend. Zum dreijährigen Bestehen präsentierte sich auch das Online-Angebot von FAMILIE & CO in neuem Design.

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Die Buchverlage des Axel Springer Verlages wurden neu geordnet. Um auf dem schwierigen und wettbewerbsintensiven Markt zu bestehen, wurden sie unter dem Namen Econ, Ullstein, List in Berlin und München zusammengefasst und unter einheitliche Leitung gestellt. Dabei wurde in Berlin mit den Verlagen Ullstein Berlin, Propyläen und Quadriga eine neue Programmeinheit gebildet, um der historischen Präsenz Ullsteins in Berlin Rechnung zu tragen. Die erfolgreiche Entwicklung der internationalen Print-Aktivitäten wie zum Beispiel in Spanien, Polen und Ungarn setzte sich fort. Rückwirkend zum 1. Januar 1999 wurde die Aktienmehrheit der auf Wirtschaftspublikationen spezialisierten Handelszeitung und Finanzrundschau AG, Zürich, erworben. Ebenfalls seit Beginn des Jahres hält der Axel Springer Verlag die Mehrheit am rumänischen Zeitschriftenverlag Axel Springer Editura SRL, der sieben Frauen- und Unterhaltungszeitschriften in Rumänien herausgibt.

Zur Stärkung des Fernsehbereichs übernahm der Axel Springer Verlag im Juli rückwirkend zum 1. Januar eine 25prozentige Beteiligung an der Studio Hamburg Produktion für Film und Fernsehen GmbH, die zu den bedeutendsten TV- und Kinofilm-Produktionsgesellschaften Deutschlands gehört. Darüber hinaus wurde mit der Studio Hamburg GmbH ein Joint Venture bei der neu gegründeten Metropol Film- und Fernsehgesellschaft in Berlin eingegangen. Im April startete mit NEWSMAKER auf SAT.1 das erste journalistische FernsehMagazin des Axel Springer Verlages. Im gleichen Monat wurde die Mehrheit der amerikanischen GRB Entertainment Inc. erworben, dem internationalen Marktführer bei Reality-TV-Produktionen.

Der wachsenden Bedeutung der elektronischen Medien für den Axel Springer Verlag wurde mit der Einrichtung eines eigenen Vorstandsbereichs Rechnung getragen.

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Für den Bereich des Electronic Commerce wurde mit einer 25-prozentigen Beteiligung des Axel Springer Verlages die Booxtra GmbH & Co. KG gegründet, deren Internet-Buchshop BOOXTRA im Juni startete. An der neu gegründeten WSI Webseek Infoservice GmbH & Co. KG mit dem seit April im Internet angebotenen Such- und Navigationsdienst INFOSEEK Deutschland hält der Verlag ebenfalls 25 Prozent. Nur zehn Monate nach dem verheerenden Brandanschlag auf die Zeitungsdruckerei in Essen-Kettwig fand im Mai das Richtfest für ein neues Produktionsgebäude statt. Die Produktion wurde in Teilen bereits wieder aufgenommenen. Im kommenden Jahr wird hier mit einem neuen Maschinenpark eine der modernsten Zeitungsdruckereien Europas bereitstehen. Mit der Gründung des neuen KundenCenters ASDIREKT in Hamburg und Berlin wird Abonnenten, Lesern und Inserenten ein verbesserter Service rund um die Uhr geboten. Auch in anderen Bereichen des Unternehmens werden Kundennähe und Dienstleistung kontinuierlich optimiert.

Ergebnis

Das operative Konzern-Ergebnis erhöhte sich trotz der dargestellten erheblichen Marktinvestitionen und Anlaufkosten für neue Aktivitäten im ersten Halbjahr 1999 auf 232 Mio. DM und lag damit um 5 Mio. DM nochmals über dem herausragenden Ergebnis des Vorjahres. Der Konzern-Jahresüberschuss stieg sogar um 11,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr (129 Mio. DM) und erreichte 144 Mio. DM. Hier wirkt sich auch die Veräußerung der 10-prozentigen Beteiligung an AOL Deutschland aus. Der Vorstand geht davon aus, dass sich diese Entwicklung auch im zweiten Halbjahr fortsetzen wird. Voraussetzung ist, dass es bei der anhaltend positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und einer weiterhin guten Anzeigenkonjunktur bleibt.

Die Liquiden Mittel lagen trotz der hohen Investitionen zum 30. Juni 1999 mit 762 Mio. DM auf Vorjahresniveau. Die langfristigen Verbindlichkeiten sanken durch Tilgung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17,3 Prozent auf 186 Mio. DM. Der erfreuliche Geschäftsverlauf des Axel Springer Verlages kommt auch in der positiven Entwicklung des Aktienkurses zum Ausdruck. Der Kurs der Axel Springer Aktie stieg im ersten Halbjahr um knapp 33 Prozent bei unverändertem MDAX.

In den folgenden Unternehmenszahlen sind die wirtschaftlichen Daten der in den letzten zwölf Monaten neu gestarteten Aktivitäten enthalten. Hierzu gehören vor allem die schweizerische Verlagsgruppe Handelszeitung, der spanische Zeitschriftenverlag HOBBY PRESS, die ECON + LIST Verlagsgruppe, die Fernsehproduktionsgesellschaft Schwartzkopff TV sowie die Produktionsgesellschaft für NEWSMAKER AS Media. Auf eine Anpassung der Vorjahreszahlen wurde verzichtet. Die Auswirkungen durch den geänderten Konsolidierungskreis werden – soweit sie wesentlich sind – im Folgenden jeweils gesondert angegeben.

Kursverlauf der Aktie Index 1. Januar 1999 = 100 160 140 120 100 80

Januar 1999

Juli 1999

Axel Springer Verlag AG MDAX

6

7

Umsatz

Umsätze Bereiche in Mio. DM

Im ersten Halbjahr 1999 stiegen die Umsatzerlöse um 185 Mio. DM (8,0 Prozent) auf 2 496 Mio. DM. Zu diesem Anstieg trugen die neuen Aktivitäten mit 5,5 Prozent bei. Die Vertriebserlöse erreichten 977 Mio. DM, was einem Zuwachs von 12 Mio. DM (1,2 Prozent) entspricht. Die Anzeigenerlöse stiegen um 81 Mio. DM (8,0 Prozent) auf 1 100 Mio. DM. Die Übrigen Erlöse erhöhten sich deutlich um 92 Mio. DM (28,0 Prozent) auf 419 Mio. DM; dieser Umsatzzuwachs wurde fast ausschließlich durch die erweiterten Buch- und Fernsehaktivitäten erwirtschaftet.

2 500

1. Hj. 98*

1. Hj. 99

2 000

1 500

1 000

500

0

Die Zeitungen des Verlages erzielten mit einem Umsatz von 1 426 Mio. DM ein Wachstum von 58 Mio. DM (4,3 Prozent). Die Vertriebserlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 7 Mio. DM (1,2 Prozent) auf 605 Mio. DM. Etwa die Hälfte des Zuwachses entfällt auf die Verlagsgruppe Handelszeitung. Die Zeitungen des Verlages waren von der allgemein rückläufigen Nachfrage ähnlich wie die Wettbewerber betroffen. Allerdings steigerten DIE WELT und WELT AM SONNTAG ihre verkauften Auflagen um 5,2 beziehungsweise 3,3 Prozent und verbesserten damit ihre Marktposition deutlich.

8

Gesamt 2 311

2 496

Nebenerlöse

Zeitschriften

Lohndruck

Zeitungen

* Angepasst an den veränderten Ausweis der Bucherlöse im Folgejahr

Der im Oktober letzten Jahres gestartete Wirtschaftstitel EURO AM SONNTAG konnte sich in seinem Segment rasch etablieren.

Umsätze Sparten

Die Anzeigenerlöse der Zeitungen stiegen um 51 Mio. DM (6,6 Prozent) auf 821 Mio. DM. Zweistellige Zuwachsraten erzielten die WELT AM SONNTAG, DIE WELT, das HAMBURGER ABENDBLATT sowie die Hamburger Anzeigenblätter. Erfreulich ist auch der leichte Erlösanstieg der Berliner Regionalzeitungen. Andererseits mussten BILD AM SONNTAG, die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG und die OSTSEE-ZEITUNG Erlösrückgänge hinnehmen.

2 500

Die Zeitschriften erreichten mit 651 Mio. DM ein Umsatzplus von 35 Mio. DM (5,7 Prozent). Der Vertriebsumsatz der Zeitschriften nahm im ersten Halbjahr 1999 um 5 Mio. DM (1,3 Prozent) auf 372 Mio. DM zu. Deutliche Zuwächse verzeichnete COMPUTER BILD, die sich als meistverkaufter PC-Titel behauptete und im Halbjahresvergleich einen neuen Auflagenrekord erzielte. Daneben trugen die neu erworbenen Zeitschriften des spanischen Verlages HOBBY PRESS zum Zuwachs bei. BILD DER FRAU, AUTO BILD und SPORT BILD behaupteten trotz Auflageneinbußen ihre Spitzenstellungen in den jeweiligen Marktsegmenten. Dies gilt ebenfalls für HÖRZU und FUNK UHR.

in Mio. DM 1. Hj. 98*

1. Hj. 99

2 000

1 500

1 000

500

0

Gesamt 2 311

2 496

Übrige Anzeigen Vertrieb * Angepasst an den veränderten Ausweis der Bucherlöse im Folgejahr

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Mit Anzeigenerlösen von 279 Mio. DM erreichten die Zeitschriften eine Steigerung von 30 Mio. DM (12,1 Prozent). Die größte Steigerung bei den Werbeeinnahmen erzielte COMPUTER BILD. Positiv entwickelten sich auch die Frauenzeitschriften sowie FAMILIE & CO. Deutliche Erlöszuwächse erreichten HÖRZU und FUNK UHR im stark umkämpften Markt der Programmzeitschriften. Umsatzeinbußen verzeichneten AUTO BILD und die Spezialzeitschriften.

Die Übrigen Erlöse betrugen im ersten Halbjahr 419 Mio. DM und stiegen um 92 Mio. DM (28,0 Prozent). Der darin enthaltene Buchumsatz betrug 73 Mio. DM. Sein Zuwachs um 53 Mio. DM gegenüber dem ersten Halbjahr 1998 ist eine Folge der Zukäufe der ECON + LIST Verlagsgruppe und Mail Order Kaiser. Die Umsatzerlöse der Elektronischen Medien stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 29 Mio. DM auf 72 Mio. DM. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den Start von eigenen Fernsehproduktionen und den Zukauf der Fernsehproduktionsgesellschaft Schwartzkopff TV zurückzuführen. Die Lohndruckerlöse bewegten sich mit 115 Mio. DM auf Vorjahresniveau.

Aufwand

Mitarbeiter

Die Gesamtaufwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vergleichszeitraum um 176 Mio. DM (7,5 Prozent), wovon 126 Mio. DM (5,4 Prozent) auf die neuen Aktivitäten zurückzuführen sind. Der Materialaufwand nahm um 15,0 Prozent auf 817 Mio. DM und ohne die neu konsolidierten Gesellschaften um 6,0 Prozent auf 753 Mio. DM zu. Diese Zunahme resultiert im Wesentlichen aus der erhöhten Inanspruchnahme fremder Druckereien wegen des Ausfalls der Druckerei in Essen-Kettwig. Die zusätzlichen Aufwendungen aus dem Brandschaden sind im vollen Umfang aus Versicherungsleistungen gedeckt. Der Papieraufwand erhöhte sich aufgrund höherer Verbrauchsmengen um 10 Mio. DM (3,6 Prozent) auf 291 Mio. DM. Der Personalaufwand stieg um 40 Mio. DM (5,6 Prozent) auf 750 Mio. DM beziehungsweise ohne die neu konsolidierten Gesellschaften um 11 Mio. DM (1,6 Prozent) auf 722 Mio. DM.

Im ersten Halbjahr 1999 beschäftigte der Axel Springer Verlag durchschnittlich 12 382 Mitarbeiter. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg der Personalstand um 358 Beschäftigte. Ohne die Mitarbeiter für die neuen Aktivitäten wäre der Personalstand um 243 Personen gesunken.

Mitarbeiter 1. Hj. 1999

Gewerbliche Mitarbeiter 24,8 %

Redakteure 23,9 %

Angestellte 51,3 % Gesamt 12 382

10

11

Investitionen, Abschreibungen in Mio. DM 1. Hj. 99 150

Investitionen

Der Axel Springer Verlag investierte in den ersten sechs Monaten dieses Geschäftsjahres 133 Mio. DM (Vorjahr 122 Mio. DM). In Sachanlagen und Immaterielle Vermögensgegenstände wurden 104 Mio. DM investiert. Der Großteil der Investitionen betraf den Neubau der durch einen Brandanschlag zerstörten Druckerei in EssenKettwig.

120

90

60

30

0

Investitionen 133 Abschreibungen Sachinvestitionen und Immaterielle Vermögensgegenstände Finanzinvestitionen

Die Investitionen in Finanzanlagen betrugen ohne die konsolidierten Neuerwerbungen 29 Mio. DM (Vorjahr 33 Mio. DM). Investitionsschwerpunkte waren der Erwerb von GRB Entertainment Inc., des rumänischen Zeitschriftenverlages Axel Springer Editura SRL sowie die Gründung der Booxtra GmbH & Co. KG. Die Abschreibungen betrugen im Berichtszeitraum 84 Mio. DM (Vorjahr 106 Mio. DM). Berlin, im August 1999 Axel Springer Verlag AG Der Vorstand

Weitere Informationen zum Zwischenbericht unter: Axel Springer Verlag AG Finanz- und Rechnungswesen/ Zentrales Controlling Axel-Springer-Platz 1 20350 Hamburg Telefon (0 40) 3 47-2 35 23 Telefax (0 40) 3 47-2 42 89 http://www.asv.de

Der Zwischenbericht wurde auf 100 % Recyclingpapier gedruckt.

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