WP6 Report Local adaptation policy assessments

RISKADAPT ANTICIPATORY FLOOD RISK MANAGEMENT UNDER CLIMATE CHANGE SCENARIOS: FROM ASSESSMENT TO ADAPTATION WP6 Report – Local adaptation policy asses...
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RISKADAPT ANTICIPATORY FLOOD RISK MANAGEMENT UNDER CLIMATE CHANGE SCENARIOS: FROM ASSESSMENT TO ADAPTATION

WP6 Report – Local adaptation policy assessments Bearbeitung: 1Scherhaufer, Patrick; 3Apperl, Benjamin; 2Löschner, Lukas; 1 Nordbeck, Ralf; 2Seher, Walter; 3Senoner, Tobias; 1Hogl, Karl; 3Nachtnebel, Hans-Peter; 1Neuhold, Clemens, 3Mathew Herrnegger 1

Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik, Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universität für Bodenkultur 2

Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung, Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur, Universität für Bodenkultur

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Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und Konstruktiven Wasserbau, Department für Wasser-Atmosphäre-Umwelt, Universität für Bodenkultur

Wien, Mai 2015

Finanziert durch Austrian Climate Research Programme (ACRP) - 4th Call Klima- und Energiefonds

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Inhalt 1. Einleitung und Zielsetzung .................................................................................................................. 3 2. Milestones und angestrebte Ergebnisse ............................................................................................... 3 3. Methodik ............................................................................................................................................. 4 3.1 Problemformulierung und Fokussierung ....................................................................................... 4 3.2 Zielführende TeilnehmerInnen-Auswahl ...................................................................................... 4 3.3 Klare Definition und Kommunikation der Beteiligungsziele ........................................................ 5 3.4 Ausreichende Möglichkeit der Mitgestaltung ............................................................................... 5 3.5 Professionelle Planung und Durchführung .................................................................................... 5 3.6 Vertrauen und Respekt der KommunikationspartnerInnen ........................................................... 6 3.7 Integration von Praxis-, Alltags- und wissenschaftlichen Wissen ................................................ 6 3.8 Motivation und Engagement ......................................................................................................... 6 4. Vergleich der Ergebnisse..................................................................................................................... 7 4.1 Anpassungsmöglichkeiten und Prioritäten .................................................................................... 7 4.2 Evaluation durch Befragung .......................................................................................................... 8 4.2.1 Über die Durchführung und den Prozess des Workshops ...................................................... 8 4.2.2 Zur Relevanz des Themas und der Glaubwürdigkeit der Forschungsinhalte ......................... 8 4.2.3 Über die Qualität der Inhalte und der Ziele des Workshops .................................................. 9 4.3 Resümee und Transfermöglichkeiten ............................................................................................ 9 Literaturverzeichnis ............................................................................................................................... 10 ANNEX A Worldcafé Manual .............................................................................................................. 11 ANNEX B Fragebogen zur Evaluierung der Workshops ...................................................................... 14 ANNEX C Protokolle der Workshops in Altenmarkt im Pongau/Flachau, Gleisdorf und Perg ........... 16

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1. Einleitung und Zielsetzung Die Aufgabe des sechsten und letzten Arbeitspakets von RiskAdapt bestand darin, die Ergebnisse der vorrangegangen Arbeitsschritte im Bereich eines antizipatorischen Hochwasserrisikomanagements zusammen zuführen und in einem lokalen Kontext anzuwenden. Dabei wurde in den drei Fallstudiengemeinden 1 Altenmarkt im Pongau/Flachau (Salzburg), Perg (OÖ) und Gleisdorf (Steiermark) ein Risikoassessment – bestehend aus der Gefährdungs- (WP1), Expositions- (WP2) und Sensitivitätsanalyse (WP3) der Mikro-Ebene – durchgeführt, in Form von Szenarien (Karten) und vorläufigen Risikobewertungen (WP5) dargestellt und im Rahmen von integrativen Workshops präsentiert. Diese Vorgehensweise entspricht den konzeptionellen Überlegungen der Literatur, wo Risiko- und Vulnerabilitätsanalysen als Input für stärker lokal verortete und kontextualisierte PolicyAssessments eingesetzt werden (Füssel und Klein 2006; O'Brien et al. 2007; O'Brien et al. 2004; Smit et al. 1999; Smit und Wandel 2006). D.h. das wissenschaftlich erarbeitete lineare Verständnis der Vulnerabilität und des Risikos einer Gemeinde gegenüber dem Hochwasser wird im Rahmen der Workshops diskutiert und hinterfragt. Der visuelle Input mittels Karten eignet sich dafür, sich fundiert über lokale Anpassungsmaßnahmen, die von den TeilnehmerInnen als adäquat und umsetzbar erachtet werden, auszutauschen. Hochwasserbezogene Entscheidungen oder Investitionen sind ob ihrer Langfristigkeit immer mit Unsicherheiten behaftet, umso wichtiger ist es, sogenannte "robuste" Entscheidungen (Nowotny, Scott und Gibbons 2001) zu treffen, also Entscheidungen, die in unterschiedlichen Zukunftsszenarien die zuvor definierten Ziele erreichen. Je Fallstudie wurde im Rahmen von RiskAdapt ein mehrstündiger integrativer Workshop durchgeführt, der die folgenden Zielvorstellungen verfolgte: 1) Die Prüfung der Plausibilität wissenschaftlich erarbeiteter Hochwasserrisikoszenarien unter der besonderen Berücksichtigung der beiden entscheidenden Treiber des Hochwasserrisikos, des Klimawandels und der Siedlungsentwicklung. 2) Die Sensibilisierung der Workshop-TeilnehmerInnen gegenüber dem lokalen Hochwasserrisiko und die Erarbeitung von potentiellen Anpassungsmaßnahmen. 3) Ein Bewusstsein für bereits vorhandene oder noch zu steigernde lokale Anpassungskapazitäten 2 im Bereich eines vorausschauenden Hochwasserrisikomanagements zu schaffen.

2. Milestones und angestrebte Ergebnisse Die Ziele des WP6 sind laut Antrag wie folgt definiert: •

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Milestones: Testing an integrated approach to enhance the quality of information about the contextual conditions, barriers and drivers for anticipatory flood risk management

Zur Auswahl der Fallstudiengemeinden siehe WP1 (TeilII). Zu den Anpassungskapazitäten der Gemeinden siehe WP4. 3



and deepening the understanding of the likely impacts and vulnerabilities and resulting adaptation options Deliverables: Report on adaptation policy assessments 1-3: findings and synthesis which aims at reducing the overall flood risk; conclusions on transferability of the integrated approach to other highly vulnerable communities

3. Methodik Zentral für die Durchführung der lokalen Assessments waren sogenannte Szenarioworkshops (Anderson und Jaeger 1999; Street 1997). Das sind mehrstündige moderierte Arbeitstreffen, wo sich Präsentationselemente mit Diskussionsrunden abwechseln. Alle TeilnehmerInnen haben die gleiche Möglichkeit passiv und aktiv am Workshop zu partizipieren. Im Mittelpunkt stehen die Erarbeitung, Präsentation und Validierung von Szenarien. Szenarien sind dabei keine Vorhersagen oder Wunschvorstellungen. Sie beschreiben mögliche zukünftige Entwicklungen sowie mögliche Interventionspunkte mit dem Ziel komplexe Zusammenhänge – wie im Beispiel des zukünftigen Hochwasserrisikos – besser abzuschätzen zu können. Folgende acht Kriterien (vgl.Scherhaufer und Grüneis 2014) wurden bei der Planung und Durchführung der integrativen Workshops berücksichtigt:

3.1 Problemformulierung und Fokussierung RiskAdapt untersucht für den aktuellen Stand sowie für einen Zeitraum bis 2030 den Einfluss des Klimawandels auf das Hochwasserrisiko (Extremereignisse), den Einfluss der Siedlungsentwicklung auf das Hochwasserrisiko und die Möglichkeiten und Kapazitäten der Anpassung an Hochwasserrisiken. Dafür wurden Szenarien (bis 2030) entwickelt für • die Hochwasserabflüsse durch einen Klimawandelzuschlag zu den Abflussereignissen HQ100 und HQ300 (fokussiert auf den jeweiligen Hauptfluss der Gemeinde) • die Siedlungsentwicklung auf Basis kommunaler Planungsinstrumente und Interviews mit lokalen EntscheidungsträgerInnen und die daraus resultierenden potentiellen Schäden ermittelt.

3.2 Zielführende TeilnehmerInnen-Auswahl Insgesamt sollten 9-15 Personen an einem Workshop teilnehmen. Potentielle und damit interessante TeilnehmerInnen für das RiskAdapt Team waren die folgenden drei Akteursgruppen: 1) GemeindevertreterInnen (insbesondere BürgermeisterIn, VizebürgermeisterIn, AmtsleiterIn, BauamtsleiterIn, Obmann/Obfrau Bauausschuss, FraktionsleiterInnen) 2) VertreterInnen thematisch relevanter Behörden bzw. Fachdienststellen (Gewässerbezirk, Schutzwasserwirtschaft, WLV GebietsbauleiterIn, Bezirkshauptmannschaft, Bezirksbauleitung, Raumordnung) 3) VertreterInnen von Blaulichtorganisationen (insbes. Feuerwehr) und zivilgesellschaftliche Akteure (insbes. Ziviltechniker- und Raumplanungsbüro) 4

Die Liste der einzuladenden/eingeladenen Personen wurde mit dem jeweiligen Bürgermeister zuvor abgesprochen. Die Beteiligung von Medien oder der Öffentlichkeit wurde nicht angedacht, da nicht die Betroffenheit im Vordergrund stand. Zielgruppe der Workshops war ein erweiteter ExpertInnenkreis, der sowohl Managementfunktionen als auch Entscheidungskompetenzen vereint.

3.3 Klare Definition und Kommunikation der Beteiligungsziele Ziel der Zusammenarbeit im Rahmen des Workshops war es, die Qualität der Informationen im Bereich eines vorausschauenden Hochwasserrisikomanagements zu erhöhen. Dazu wurden die Auswertungen zum derzeitigen Hochwasserrisiko und die Szenarien für Hochwasserabflüsse und Siedlungsentwicklung vorgestellt. Im Anschluss hatten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit die für sie relevanten Bereiche der Anpassung an zukünftige Hochwasserereignisse im Rahmen eines WorldCafés zu diskutieren und zu priorisieren.

3.4 Ausreichende Möglichkeit der Mitgestaltung Der Schwerpunkt der Interaktion wurde mit der Methode des WorldCafés hergestellt. Hierzu wurden drei thematisch zugeordnete Tischgruppen mit je 4-6 Personen gebildet: Tisch 1: Wir verringern das Risiko! Welche vorausschauenden Maßnahmen können getroffen werden, um das Hochwassergefahrenpotenzial zu minimieren? Tisch 2: Wir passen uns räumlich an die Gefahr an! Wie können wir uns in der räumlichen und baulichen Entwicklung an (zukünftige) Hochwassergefahren anpassen? Tisch 3: Wir schaffen Bewusstsein! Durch welche Aktivitäten können die Bewältigungs- und Anpassungskapazitäten verbessert werden? In diesen moderierten Tischgruppen konnten die TeilnehmerInnen eine Vielfalt an Perspektiven und Ideen zu möglichen Anpassungsmaßnahmen diskutieren und festhalten. Dadurch dass sich an jedem Tisch nach etwa 15-20 Minuten Gesprächszeit eine neue Gruppe konstitutiert, beginnen die Themen zu wandern und sich miteinander zu verbinden. Die Aufgabe der Tischmoderatoren bestand darin, eine Liste aller Adaptionsmaßnahmen zusammen zu stellen und im Plenum vorzustellen. Die TeilnehmerInnen wurden im Anschluss aufgefordert, die einzelnen Maßnahmen zu priorisieren. Dazu konnte jede TeilnehmerIn ihre Präferenzen in Form von sechs farbigen Klebepunkten ausdrücken. Zum Abschluss des Workshops wurden die am höchsten priorisierten Maßnahmen anhand der folgenden Fragestellungen und in Bezug auf ihre Umsetzungsdimension diskutiert: Was soll konkret umgesetzt werden? Welche Ziele sind damit verbunden? Welcher Nutzen steht im Zusammenhang mit der Maßnahme? Wie verläuft die Implementation? Welche Akteure, Ressourcen, Zuständigkeiten, etc. benötigen wir? Welche Barrieren gilt es zu überwinden?

3.5 Professionelle Planung und Durchführung Die Workshops wurden von einen Team von 4-6 Wissenschaftlern geplant und vorbereitet und vor Ort dann auch betreut. Die TeilnehmerInnen wurden zwei Monate vor dem Workshoptermin postalisch und per E-Mail eingeladen. Eine detaillierte Tagesordnung wurde 5

eine Woche vor dem Termin verschickt. Der jeweilige Bürgermeister bekam zudem auch die Karten (Szenarien) elektronisch zur Verfügung gestellt. Der Workshop und die Aufgabenteilung wurden mit Hilfe eines Ablaufprotokolls minutiös festgelegt. Zur Durchführung des WorldCafés und insbesondere zur Vorbereitung der Rolle der Tischmoderatoren wurde ein eigenes „Manual“ (siehe Annex A) entwickelt. Zu jeder Karte (Szenario) wurde eine konsistente, plausible und nachvollziehbare „Storyline“ einstudiert. Die Karten wurden auf DIN A1 geplottet und auf Sideboards präsentiert. Nach Beendigung des Workshops wurde ein detailliertes Protokoll (siehe Annex C) erstellt und den TeilnehmerInnen zugesandt.

3.6 Vertrauen und Respekt der KommunikationspartnerInnen Zu Beginn des Workshops wurde der Dialogcharakter als kommunikatives Mittel vorgestellt und für den Tagesablauf festgelegt. Voraussetzung für einen Dialog sind die Anerkennung, der Respekt und das Vertrauen zwischen den KommunikationspartnerInnen, die Offenheit gegenüber dem was der oder die andere sagt und meint und die Bereitschaft eigene Sichtweisen in Frage zu stellen und darüber zu reflektieren. Ziel des Dialogs ist es, Einsichten zu bekommen, die auf individueller Basis nicht erreicht werden hätten können.

3.7 Integration von Praxis-, Alltags- und wissenschaftlichen Wissen Der Workshop war so aufgebaut, dass keine Hierarchie oder Bevorzugung von wissenschaftlichem Wissen im Vergleich zum lokal vorhanden Wissen entstehen konnte. Der wissenschaftliche Input mit Hilfe der Szenarien gab den Impuls, um sich je nach den Anpassungskapazitäten vor Ort über Hochwasserrisiken und daraus resultierende Anpassungsmaßnahmen auszutauschen. Seitens der Wissenschaft wurden keine konkreten Anpassungsschritte vorgeschlagen. Es lag alleine am Willen und der Motivationen der TeilnehmerInnen im Rahmen der didaktischen Methoden (Nachfragen, Kleingruppendiskussionen, Priorisierungen, Plenumsdiskussionen) ihre Perspektiven und Präferenzen für ein vorausschauendes Hochwasserrisikomanagement einzubringen.

3.8 Motivation und Engagement Durch die festgelegte Workshopstruktur (interaktiven Elemente) und die vorab abgestimmten Kommunikationsregeln konnte ein hohes Maß an Transparenz hergestellt werden, welches die Bereitschaft zu einer passiven Teilhabe und aktiven Teilnahme erhöhte. Gleichzeitig wurde immer wieder betont, dass die diskutierten Maßnahmen keinen verbindlichen Charakter haben und es den VertreterInnen der Gemeinden obliegt, Implementationsschritte in die Wege zu leiten. Ein wichtiger vertrauensfördernder Aspekt war zudem, dass mit fast allen WorkshopteilnehmerInnen im Vorfeld halbstrukturierte qualitative Interviews (siehe WP4) durchgeführt wurden und somit die Bereitschaft am Workshop teilzunehmen und aktiv mitzuwirken entscheidend erhöht wurde.

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4. Vergleich der Ergebnisse 4.1 Anpassungsmöglichkeiten und Prioritäten Insgesamt wurde in allen Workshops eine hohe Beteiligung der für das Hochwasserrisikomanagement relevanten Akteure (Gleisdorf 14; Perg 14; Altenmarkt im Pongau/Flachau 12) verzeichnet. Eine detaillierte Liste der teilnehmenden Personen und Organisationen ist in den Protokollen der Workshops dokumentiert (siehe Annex C). An dieser Stelle soll nicht mehr auf die konkreten Inhalte (z.B. Anpassungsmaßnahmen, Priorisierungen, etc.) der einzelnen Workshops eingegangen werden, da diese ausführlich im Rahmen der Protokolle am Ende des WP-Berichts zusammengefasst sind. Interessant im Vergleich der einzelnen Fallstudiengemeinden ist, dass sowohl in Gleisdorf als auch in Altenmarkt im Pongau/Flachau die Anpassungsmaßnahme „Eigenverantwortung stärken“ sehr hoch priorisiert wurde. Diese Maßnahme umfasst zum Beispiel die Planungsberatung beim Hausbau und die Förderung von Retentionsmaßnahmen (z.B. lokale Versickerung von Regenwasser), Gründächern und anderen freiwilligen baulichen Verbesserungen. In Perg hingegen sollte im Bereich der Anpassungskapazitäten die interne Dokumentation der Stadtverwaltung im Hochwasserbereich verbessert werden. In allen drei Gemeinden wurde die Bedeutung der Errichtung oder Verbesserung von technischen Hochwasserschutzmaßnahmen (wie Retentionsbecken, unmittelbarer Objektschutz) besonders hervorgestrichen. Interessant ist, dass der Gewässerpflege (Wildholzeintrag, Geschiebemanagement, Räumung nach Hochwasserereignissen) eine ähnlich wichtige Funktion zugeteilt wurde. Im Bereich der räumlichen bzw. raumplanerischen Anpassungsmöglichkeiten wurden sehr unterschiedliche Maßnahmen priorisiert. In Gleisdorf wurden die Flächenvorsorge für Abflusskorridore und Retentionsbecken in der Flächenwidmung (z.B. in Form einer Sonderwidmung) und die gesetzliche Abstimmung zwischen Wasserrecht und Raumplanung präferiert. In Altenmarkt im Pongau/Flachau ging es darum, bestehende Standards im Baurecht besser umzusetzen oder in potentiellen Überflutungsbereichen im Rahmen der Bauverfahren neue zumutbare Auflagen vorzuschreiben. In Perg sollte das örtliche Entwicklungskonzept in Zukunft auf eine abgestufte Gefährdungssituation (von geringer zu hoher Gefährdung) ausgerichtet sein. Zu bemerken bleibt, dass in allen drei Gemeinden die aktuelle (und nicht der zukünftige) Problemdruck im Hochwasserbereich die Diskussion um etwaige Anpassungsmaßnahmen bestimmte. Der von der Wissenschaft eingebrachte längerfristige Treiber des Klimawandels (Zeitraum bis 2030) und die damit im Zusammenhang stehenden Extremereignisse (HQ300 plus Klimawandelzuschlag) hatten respektive weniger Bedeutung. Dennoch können die besprochenen baulichen, raumplanerischen, und informatorischen Anpassungsmaßnahmen (z.B. die Berücksichtigung eines Freibords; Empfehlungen für die Lagerung von gefährlichen Stoffen; etc.) immer auch in einer längerfristigen Perspektive das Risiko senken und in diesem Sinne präventiv wirken.

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4.2 Evaluation durch Befragung Am Ende der jeweiligen Workshops wurde an die TeilnehmerInnen ein Fragebogen ausgeteilt (siehe Annex B), der vor Ort anonym beantwortet wurde. Im Fragebogen wurden drei Themenbereiche angesprochen: a) Prozessdimension; b) Glaubwürdigkeit; c) Qualität der Inhalte. Insgesamt wurden 37 Fragebögen retourniert und ausgewertet (Altenmarkt im Pongau/Flachau n=12, Gleisdorf n=12, Perg n=13).

4.2.1 Über die Durchführung und den Prozess des Workshops Wesentliche Unterschiede in der Bewertung der instrumentellen Dimension (die Workshops als Prozess) können in den drei Fallstudiengemeinden nicht festgestellt werden. Der Grad der Informiertheit (Frage 1), die Zusammensetzung des Workshops (Frage 2), das generelle Arbeitsklima (Frage 5), die Möglichkeit zu eigenen Wortbeiträgen (Frage 6) und die verständliche Vermittlung der Inhalte und Ziele (Frage 4) wurden ausschließlich positiv bewertet. In allen drei Gemeinden wurde zum Ausdruck gebracht, dass die TeilnehmerInnen auch vom Hochwasser Betroffene im Workshop verstärkt vertreten hätten sehen wollen. Auf einer zehnstelligen Skala (von 1 positiv bis 10 negativ) wurde die Stakeholderbeteiligung im Rahmen des Workshops wie folgt beurteilt: Altenmarkt im Pongau/Flachau 2,09; Gleisdorf 2,45; Perg 2,31. 3

4.2.2 Zur Relevanz des Themas und der Glaubwürdigkeit der Forschungsinhalte Interessant ist festzuhalten, dass die TeilnehmerInnen in allen drei Workshops der Siedlungsentwicklung (Frage 8) einen wichtigeren Einfluss auf das Hochwasserrisiko zugestehen als dem Klimawandel (Frage 9). Die vom RiskAdapt Team präsentierten Karten werden als glaubwürdig erachtet, wobei hier die Perzeption in den drei Fallstudiengemeinden unterschiedlich ausfiel: Die TeilnehmerInnen in Gleisdorf waren kritischer den Szenarien gegenüber eingestellt (Frage 11 arithmetisches Mittel 2,27) als zum Beispiel in Perg (Frage 11 arithmetisches Mittel 1,62). Dieser Vorbehalt gegenüber den Karten manifestierte sich nicht nur in den Diskussionen und Fragen vor Ort, sondern zeigt sich auch in der Frage 13, wo erhoben wird, ob die Szenarien eine sinnvolle und adäquate Diskussionsgrundlage darstellen. Hier ergab das arithmetische Mittel in Gleisdorf 2,08 und in Perg 1,62 – wobei in Altenmarkt im Pongau/Flachau die Karten uneingeschränkt akzeptiert wurden (arithmetisches Mittel 1,17). Die kritischere Haltung in Gleisdorf resultiert daraus, dass die Gefährdungsanalysen nur den jeweiligen Hauptfluss (in Gleisdorf die Raab) berücksichtigen konnten und in Gleisdorf ein großer Teil des lokal wahrgenommenen Hochwasserrisikos von den Nebenflüssen der Raab ausgeht. Alle drei TeilnehmerInnengruppen attestieren dem wissenschaftlichen Projektteam hingegen, dass auf die Unsicherheiten, die im Zusammenhang mit den vorgestellten Szenarien stehen, ausreichend eingegangen wurde (Frage 12).

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Die Bewertungen stellen immer das arithmetische Mittel dar. 8

4.2.3 Über die Qualität der Inhalte und der Ziele des Workshops Die TeilnehmerInnen sind der Meinung, dass die in den WorldCafé-Runden erarbeiteten Maßnahmen das Hochwasserrisiko durchaus minimieren können (Frage 15) und auch ausreichend Zeit bestand, um auf die Umsetzung und Realisierung der Maßnahmen einzugehen (Frage 16). Befragt nach den im Workshop erreichten Zielen (Frage 17), ist eine überwiegende Mehrheit in allen drei Fallgemeinden der Meinung, dass eine Sensibilisierung der TeilnehmerInnen im Bereich vorausschauendes Hochwasserrisikomanagement stattgefunden hat. Die TeilnehmerInnen in Gleisdorf und Perg sind zudem der Ansicht, dass wichtige Grundlagen für die Bearbeitung von Anpassungsmaßnahmen bereitgestellt wurden und dass der Workshop Raum und Zeit für Reflexionen anbot. Darüber hinaus schaffte es der Workshop, dass das Wissen in Bezug auf ein Hochwasserrisikomanagement erweitert wurde (Frage 18). Abschließend wurde die Nützlichkeit der in den Workshops erarbeiteten Maßnahmen (Frage 19) auf einer zehnstelligen Skala (von 1 positiv bis 10 negativ) wie folgt bewertet: Altenmarkt im Pongau/Flachau 2,08; Gleisdorf 2,45; Perg 2,31. 4

4.3 Resümee und Transfermöglichkeiten Die Kommunikation und Kooperation der einzelnen EntscheidungsträgerInnen in der Region (Gemeinde-, Bezirks- und Landesebene) sowohl im Anlassfall als auch in der Entwicklung von Präventionsmaßnahmen wird von den Workshop-TeilnehmerInnen und dem RiskAdapt Team als funktionsfähig eingestuft. Trotzdem fehlen weitgehend institutionalisierte Räume und Foren des Austausches und der Vermittlung. RiskAdapt ermöglichte erstmals ein derartiges Forum, wo abseits beruflicher Routinen über längerfristige Auslöser und Auswirkungen diskutiert werden konnte. Auf Grund der Tatsache, dass der horizontale und vertikale Koordinierungsaufwand im Bereich des Hochwasserrisikomanagements weiter steigt, müssen in Zukunft diese Wege verstärkt begangen werden. RiskAdapt hat gezeigt, dass das Format und die Struktur der Workshops adäquat sind, um sich über Präventions- und Anpassungsmaßnahmen im Hochwasserbereich unter der Prämisse des Klimawandels sinnvoll auszutauschen. Der wissenschaftliche Input bleibt notwendig, da erst dadurch zwischen unterschiedlichen Treibern und deren langfristigen Auswirkungen unterschieden werden kann und die vorherrschenden kurzfristigen politischen Denk- und Handlungszeiträume durchbrochen werden können.

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Die Bewertungen stellen immer das arithmetische Mittel dar. 9

Literaturverzeichnis Anderson, Ida-Elisabeth und Birgit Jaeger. 1999. Scenario workshops and consensus conferences: towards more democratic decision-making. Science and Public Policy 26 (5): 331-340. Füssel, Hans-Martin und Richard J. T. Klein. 2006. Climate Changes Vulnerability Assessments: An Evolution of Conceptual Thinking. Climatic Change 75 (3): 301329. Nowotny, Helga, Peter Scott und Michael Gibbons. 2001. Re-Thinking Science. Knowledge and the Public in an Age of Uncertainty. Cambridge: Polity Press. O'Brien, Karen, Siri Eriksen, Lynn Nygaard und Ane Schjolden. 2007. Why different interpretations of vulnerability matter in climate change discourses. Climate Policy 7 (1): 73-88. O'Brien, Karen, Siri Eriksen, Ane Schjolden und Lynn Nygaard. 2004. What's in a word? Conflicting interpretations of vulnerability in climate change research. In CICERO Working Paper. 04. Oslo: CICERO - Center for International Climate and Environmental Research, http://www.cicero.uio.no/media/2682.pdf. Scherhaufer, Patrick und Heidelinde Grüneis. 2014. Herausforderungen und Grenzen partizipativer Projektarbeit - Zwei Beispiele aus der transdisziplinären Klimawandelanpassungsforschung und erste Lösungsansätze. Umweltpsychologie 18 (2): 189-210. Smit, Barry, Ian Burton, Richard J. T. Klein und R. Street. 1999. The Science of Adaptation: A Framework for Assessment. Mitigation and Adaptation Strategies for Global Change 4 (3): 199-213. Smit, Barry und Johanna Wandel. 2006. Adaptation, adaptive capacity and vulnerability. Global Environmental Change 16 (3): 282-292. Street, Penny. 1997. Scenario workshops: A participatory approach to sustainable urban living? Futures 29 (2): 139-158.

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ANNEX A Worldcafé Manual Anleitung für Tisch-ModeratorInnen Ein World Café eignet sich, wenn Sie • • • • • •

einen beteiligungs- und dialogorientierten Prozess anstoßen wollen schnell eine Vielfalt an Perspektiven und Ideen zu einem Thema sammeln und verbinden wollen mögliche Antworten auf offene und komplexe Fragen bekommen wollen Leute zusammenbringen wollen, die sich untereinander noch nicht kennen, und schnell den Austausch, die Vernetzung und die Zusammenarbeit unter ihnen fördern wollen Konfrontationslinien verflüssigen wollen eine Methode suchen, die beteiligungsorientiert, niedrigschwellig und interkulturell kompatibel ist.

Die Methode World Café fußt auf der zentralen Bedeutung des Gesprächs zwischen Menschen. Durch Gespräche wird gelernt, wie die Realität in vielen unterschiedlichen Facetten gesehen und Netze von Verbindungen geknüpft werden.

Garant für aktive Lernphasen im World Café sind die Begegnungen und Gespräche, die durch ein möglichst klares Lernziel, relevante Fragen und das passende Setting ermöglicht werden.

Café Etikette -

Focus auf das, was wichtig ist. Eigene Ansichten und Sichtweisen beitragen. Sprechen und Hören mit Herz und Verstand. Hinhören um wirklich zu verstehen. Ideen verlinken und verbinden. Aufmerksamkeit auf die Entdeckung neuer Erkenntnisse und tiefergehender Fragen. Spielen, kritzeln, malen – auf die Tischdecke schreiben ist erwünscht! Haben Sie Spaß dabei!

Methode Die TeilnehmerInnen finden sich in Gruppen um die drei Tische zusammen und diskutieren die gestellte Frage. Nach 15-20 Minuten wechseln die TeilnehmerInnen die Tische und finden sich in neuen Konstellationen zusammen. Die ModeratorIn bleibt am Tisch zurück, begrüßt die „Neuankömmlinge“, wiederholt die Fragestellung und trägt die wichtigsten Ergebnisse der ersten Runde(n) in die nächste spontan entstandene Gruppe. So „befruchten” sich die TeilnehmerInnen gegenseitig mit neuen Ideen und Perspektiven.

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Notieren Sie wichtige Ideen, Entdeckungen, Verbindungen und tiefer gehende Fragen sofort auf dem Flipchart/Tischtuch, wenn sie auftauchen. Die GesprächspartnerInnen sollten (im Idealfall) auf das Gesagte gegenseitig Bezug nehmen. Für jede Gesprächsrunde sollten die ModeratorInnen eine eigene Farbe wählen. Insgesamt übernimmt die ModeratorIn eine zurückhaltende Rolle. D.h. er/sie diskutiert nicht mit! Die ModeratorIn greift nur dann ein, wenn das Gespräch stockt oder wichtige Zusammenhänge ansonsten verloren gehen (indem z.B. Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalog vorsichtig eingebracht werden). Der Kommunikationsfluss kann gestärkt werden, indem die ModeratorIn auf Verbindungen hinweist, konkurrierende Ansichten aufzeigt, paraphrasiert (d.h. Inhalte mit eigenen Worten zusammen fast) oder einfach Stille aushält.

Voraussetzung für ein gutes Gelingen ist eine offene, klare und freundliche Atmosphäre an den Tischen. Denn nur dann werden sich alle in die folgenden Gespräche einbringen. Leitfragen für die 3 Tischgruppen: 1) Wir verringern das Risiko! Welche vorausschauenden Maßnahmen können getroffen werden, um das Hochwassergefahrenpotenzial zu minimieren? 2) Wir passen uns räumlich an die Gefahr an! Wie können wir uns in der räumlichen und baulichen Entwicklung an (zukünftige) Hochwassergefahren anpassen? 3) Wir schaffen Bewusstsein! Durch welche Aktivitäten können die Bewältigungs- und Anpassungskapazitäten verbessert werden? Bitte vergessen Sie nicht, sich wichtige Gedankengänge separat auf einem Schreibblock zu notieren. Sie müssen den Diskussionsinhalt im Plenum vorstellen und im Anschluss an den Workshop ein Protokoll Ihrer Tischgruppe anfertigen. Ziel: Wir wollen an den Tischen Aktivitäten/Maßnahmen der Anpassung diskutieren, die zu einem vorausschauenden Hochwasserrisikomanagement beitragen.

Vorstellung und Diskussion im Plenum In der Pause notieren die ModeratorInnen die am Tisch diskutierten Maßnahmen/Aktivitäten auf einem eigenen Flipchart (Reinschrift), welches aufgehängt wird. Die Arbeitsergebnisse der Tische werden anschließend im Plenum von den ModeratorInnen vorgestellt. Fokussieren Sie sich beim Berichten auf das „Gesagte“ und nicht bereits auf etwaige Interpretationen. Geben Sie zusammen gefasst die Diskussionsinhalte wieder und verweisen Sie immer wieder auf die Stichwörter/Aussagen auf dem Flipchart. Materialien für ModeratorInnen: Ausdrucke aller Karten in A3; Schreibblock für persönliche Notizen; Kugelschreiber; event. Post-its in hellen Farben zum Anheften von Ideen auf den Pinnwänden Die GesamtleiterIn Zu Beginn des World Cafés ist es wichtig, den Anlass und das Ziel deutlich zu benennen. Erst danach sollten der weitere Ablauf, die Etikette, die Rolle der ModeratorInnen an den Tischen und was mit den Ergebnissen geschieht durch die LeiterIn erläutert werden. 12

Die LeiterIn ist für den Prozess und nicht für die Inhalte verantwortlich. Versuchen Sie während der Gesprächsrunden präsent aber unauffällig zu bleiben, achten Sie auf die Zeit und dass die TeilnehmerInnen sich immer wieder zu neuen Gruppen formieren. Die LeiterIn ist auch für die Moderation der Plenumsdiskussion zuständig. Abschluss Die Flipcharts/Tischdecken werden fotografiert, eingesammelt und mitgenommen. Jede ModeratorIn verfasst zu ihrer/seiner Tischgruppe ein schriftliches Protokoll. Quellen: Brown, Juanita, David Isaacs (2005):World Café. Shaping our Futures through Conversations that Matter, San Francisco: Berrett-Koehler. Gloger, Svenja (2004): Neue Großgruppenmethode: managerSeminare, April, S. 50-56.

Arbeiten

beim

Kaffeetrinken,

in:

http://www.theworldcafe.com/ (zuletzt besucht am 22.11.2013) http://www.organisationsberatung.net/world-cafe-methode-moderator/ (zuletzt besucht 18.11.2013) http://www.constanzeschwaerzer.de/moderation/world-cafe/ (zuletzt besucht 18.11.2013) http://www.kas.de/wf/de/71.9278/ (zuletzt besucht 18.11.2013)

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ANNEX B Fragebogen zur Evaluierung der Workshops Über die Durchführung / den Prozess des Workshops: 1) Ich habe mich über meine Rolle im Workshop, über die Regeln der Zusammenarbeit und meine Einflussmöglichkeiten von Beginn an gut informiert gefühlt. 1 2 3 4 5 6 1 trifft völlig zu — 6 trifft gar nicht zu 2) Die Zusammensetzung und Anzahl der Teilnehmer/innen des Workshops entsprach den Anforderungen des Treffens. 1 2 3 4 5 6 1 trifft völlig zu — 6 trifft gar nicht zu 3) Welche der folgenden Gruppen oder Bereiche hätten Sie noch gerne verstärkt im Workshop repräsentiert gesehen: Politik und Verwaltung Vertreter des Zivilgesellschaft Medien Wirtschaft Interessensvertreter Von Hochwasser Betroffene Keine Andere: …. 4) Die Workshopinhalte und -ziele wurden vom RiskAdapt Wissenschafterteam klar und verständlich vermittelt. 1 2 3 4 5 6 1 trifft völlig zu — 6 trifft gar nicht zu 5) Das Arbeitsklima im Workshop war sehr gut. 1 2 3 4 5 6 1 trifft völlig zu — 6 trifft gar nicht zu 6) Das Verhältnis von Präsentationselementen, Diskussionen und der Möglichkeit zu eigenen Wortbeiträgen im Workshop war ausgewogen 1 2 3 4 5 6 1 trifft völlig zu — 6 trifft gar nicht zu 7) Ich bewerte die Beteiligung der Stakeholder im Rahmen des Workshops insgesamt mit 1 2 3 4 5 6 7 8 9  10 1 positiv — 10 negativ Zur Relevanz des Themas und der Glaubwürdigkeit der Forschungsinhalte: 8) Für wie wichtig halten Sie den Einfluss des Klimawandels auf das Hochwassergeschehen? 1 2 3 4 5 6 1 sehr wichtig — 6 gar nicht wichtig 9) Für wie wichtig halten Sie den Einfluss der Siedlungsentwicklung auf das Hochwasserrisiko? 1 2 3 4 5 6 1 sehr wichtig — 6 gar nicht wichtig 10) Für wie wichtig halten Sie die Erhöhung der Anpassungskapazitäten als einen zentralen Bestandteil des Hochwasserrisikomanagements? 1 2 3 4 5 6 1 sehr wichtig — 6 gar nicht wichtig

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11) Die von den Wissenschaftlern präsentierten Karten und Szenarien sind glaubwürdig. 1 2 3 4 5 6 1 trifft völlig zu — 6 trifft gar nicht zu 12) Auf die Unsicherheiten, die im Zusammenhang mit den vorgestellten Szenarien stehen, wurde ich ausreichend aufmerksam gemacht. 1 2 3 4 5 6 1 trifft völlig zu — 6 trifft gar nicht zu 13) Ich habe die Karten und Szenarien als eine sinnvolle und adäquate Diskussionsgrundlage gefunden. 1 2 3 4 5 6 1 trifft völlig zu — 6 trifft gar nicht zu 14) Meine Meinung wurde im Workshop gehört und meine Expertise anerkannt. 1 2 3 4 5 6 1 trifft völlig zu — 6 trifft gar nicht zu Über die Qualität der Inhalte und der Ziele des Workshops: 15) Die im Workshop erarbeiteten Maßnahmen können das Hochwasserrisiko minimieren. 1 2 3 4 5 6 1 trifft völlig zu — 6 trifft gar nicht zu 16) Auf die Chancen der Umsetzung und Realisierung einzelner Maßnahmen wurde ausreichend eingegangen. 1 2 3 4 5 6 1 trifft völlig zu — 6 trifft gar nicht zu 17) Welche der folgenden Ziele wurden Ihrer Meinung nach durch den Workshop erreicht (Bitte wählen Sie max. 2 Antworten aus): Eine Sensibilisierung der Teilnehmer/innen im Bereich vorausschauendes Hochwasserrisikomanagement Die Bereitstellung von Grundlagen für die Erarbeitung von Anpassungsmaßnahmen Das Kennenlernen von sektorübergreifenden Problemen Raum und Zeit für Reflexionen über Hochwasser- und Siedlungsentwicklungsszenarien und deren Effekte auf das Hochwasserrisiko Die Aufbereitung von Informationen und Wissen, welches ich in meinem beruflichen Alltag benötige und integrieren kann 18) Ich habe mein Wissen im Bezug auf ein Hochwasserrisikomanagement durch den Workshop und das Projekt RiskAdapt erweitert. 1 2 3 4 5 6 1 trifft völlig zu — 6 trifft gar nicht zu 19) Ich bewerte die Nützlichkeit der im Workshop erzielten Ergebnisse insgesamt mit 1 2 3 4 5 6 7 8 9  10 1 positiv — 10 negativ

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ANNEX C Protokolle der Workshops in Altenmarkt im Pongau/Flachau, Gleisdorf und Perg Workshop zum Thema „Zukünftiges Hochwassermanagement“ Altenmarkt im Pongau / Flachau Zeit: 25. November 2014, 13.00 – 17.00 Uhr Workshop zum Thema „Zukünftiges Hochwassermanagement“ Gleisdorf Zeit: 10. Dezember 2014, 13.00‐17.00 Uhr Workshop zum Thema „Zukünftiges Hochwassermanagement“ Perg Zeit: 12. Februar 2015, 13.00-17.00 Uhr

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Protokoll  Workshop zum Thema „Zukünftiges Hochwassermanagement“  Altenmarkt im Pongau / Flachau  Zeit: 25. November 2014, 13.00 – 17.00 Uhr  Ort: Gemeindeamt, Sitzungszimmer, Michael‐Walchhoferstraße 6, 5541 Altenmarkt  im Pongau   

     

RiskAdapt Workshop Altenmarkt / Flachau am 25.11.14  



   

Workshop Agenda       Zeit 13.00 – 13.20 13.20 – 14.10 14.10 – 14.20 14.20 – 15.20 15.20 15.30 15.30 – 15.50 15.50 – 16.00 16.00 – 16.50 16.50 – 17.00

Agendapunkt Begrüßung, Einleitung und Ziele des Workshops Walter Seher, Patrick Scherhaufer Präsentation und Diskussion der Hochwasser- und Siedlungsentwicklungsszenarien unter Berücksichtigung des Klimawandels Tobias Senoner, Lukas Löschner Kaffeepause

Welche Anpassungsmöglichkeiten und -bereiche sehen Sie in Ihrer Gemeinde? / World Café Alle TeilnehmerInnen Tischmoderatoren: Ralf Nordbeck, Walter Seher, Tobias Senoner Kaffeepause

Berichte und Ergebnisse aus den Tischgruppen

Priorisierung der Aktivitäten Alle TeilnehmerInnen Chancen auf Umsetzung und Realisierung? Alle TeilnehmerInnen Abschluss, Ausblick und Evaluation Walter Seher

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Begrüßung, Einleitung und Ziele des  Workshops   Rupert Winter, Walter Seher und Patrick Scherhaufer    Bürgermeister  Rupert  Winter  begrüßt  im  Namen  der  Gemeinde  Altenmarkt  im  Pongau  die  Gäste.  Walter  Seher  und  Patrick  Scherhaufer  von  der  Universität  für  Bodenkultur  erklären  die  Inhalte des Projekts RiskAdapt, die Zielvorgaben des Workshops und die Agenda.   

Projekt RiskAdapt

Workshop  „Zukünftiges Hochwassermanagement“ Altenmarkt im Pongau / Flachau Walter Seher1 und Patrick Scherhaufer2 1Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung (IRUB)

Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur (RaLI) 2Institut für Wald‐, Umwelt‐ und Ressourcenpolitik (InFER) Department für Wirtschafts‐ und Sozialwissenschaften (WiSo) ______________________________________________________________________________________           Stakeholder Workshop Altenmarkt/Flachau   25. November 2014   Gemeinde Altenmarkt

Zwei zeitliche, zwei räumliche Ebenen

• Projekttitel: Vorausschauendes  Hochwasserrisikomanagement unter Berücksichtigung von  Klimawandel Szenarien: Von der Risikobewertung zur  Klimawandelanpassung • In diesem Projekt untersuchen wir: ƒ den Einfluss des Klimawandels auf das Hochwasserrisiko  (Extremereignisse) ƒ den Einfluss der Siedlungsentwicklung auf das Hochwasserrisiko ƒ die Möglichkeiten und Kapazitäten der Anpassung an  Hochwasserrisiken ______________________________________________________________________________________          

 

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Hochwasserrisiken verändern sich

Wir untersuchen Hochwasserrisiken: • für den aktuellen Stand • für einen Zeitraum bis 2030  Wir untersuchen Hochwasserrisiken: • auf nationaler Ebene: Hochwasserrisikobewertung aller  Gemeinden Österreichs, Identifikation von Gemeinden, die  einen Anstieg des Hochwasserrisikos zu erwarten haben • in drei lokalen Fallstudien: Altenmarkt im Pongau und  Flachau (Sbg.), Gleisdorf (Stmk.) und Perg (OÖ) ______________________________________________________________________________________           Stakeholder Workshop Altenmarkt/Flachau   25. November 2014   Gemeinde Altenmarkt

Quelle: Bundesamt für Raumentwicklung

Anpassungskapazitäten

Szenarien in RiskAdapt • Um diese Veränderungen abzubilden, entwickeln wir  Szenarien • Szenarien sind keine Vorhersagen oder Wunschvorstellungen,  Szenarien beschreiben mögliche Entwicklungen • darauf aufbauend können Anpassungsschritte gesetzt  werden

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ƒ Szenario 2030 bietet zeitlichen Spielraum für Hochwasser‐ Anpassung

Hochwasserschutz

Bewältigung

Raumplanung

Die Beiträge der  lokalen und regionalen  Entscheidungsträger  sind dafür von großer  Bedeutung

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Was erwartet Sie? • Wir stellen Ihnen die Auswertungen zum derzeitigen  Hochwasserrisiko und die Szenarien für  Hochwasserabflüsse und Siedlungsentwicklung vor • Wir laden Sie ein, die Bereiche der Anpassung an  zukünftige Hochwasserereignisse im Workshop mit uns  zu diskutieren

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Vorstellungsrunde

Tagesordnung 13.00 – 13.20 Begrüßung, Einleitung und Ziele des Workshops 13.20 – 14.10 Präsentation und Diskussion der Karten/Szenarien 14.10 – 14.20 Kaffeepause 14.20 – 15.20 Anpassungsmöglichkeiten / World Café 15.20 – 15.30 Kaffeepause 15.30 – 15.50 Berichte und Ergebnisse aus den Tischgruppen 15.50 – 16.00 Priorisierung der Aktivitäten 16.00 – 16.50 Chancen auf Umsetzung und Realisierung? 16.50 – 17.00 Abschluss, Ausblick und Evaluation ______________________________________________________________________________________           Stakeholder Workshop Altenmarkt/Flachau   25. November 2014   Gemeinde Altenmarkt

Wir brauchen Sie! • Problemorientierung • Wissensintegration • Kommunikation • Partizipation • Nützlichkeit ¾ Herausforderung!

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Kommunikationsregeln • Jede Stimme wird gehört • Jede Stimme ist gleich viel Wert • Dialogstruktur ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

Visuelle Inputs (Karten / Szenarien) Verständnisfragen Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum Priorisierungen Transparenz und Dokumentation  Feedback und Evaluation

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Präsentation und Diskussion der  Hochwasser­ und Siedlungsentwicklungs­ szenarien unter Berücksichtigung des  Klimawandels  Tobias Senoner und Lukas Löschner 

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Überblick zum Kartenmaterial:  A) Gemeinde  Flachau  und  Marktgemeinde  Altenmarkt,  HQ100  Überflutungsflächen  +  Differenzflächen CC  B) Gemeinde  Flachau  und  Marktgemeinde  Altenmarkt,  HQ300  Überflutungsflächen  +  Differenzflächen CC  C) Potentiell betroffene Gebäude der Gemeinden Altenmarkt und Flachau  D) Potentiell von Hochwasser betroffene Gebäude in der Gemeinde Altenmarkt (Status quo)  E) Potentiell von Hochwasser betroffene Personen in der Gemeinde Altenmarkt (Status quo)  F) Potentiell  von  Hochwasser  betroffene  Landnutzungen  in  der  Gemeinde  Altenmarkt  (Status  quo)  G) Gewidmetes  Bauland,  Baulandreserven  und  Erweiterungsgebiete  in  der  Gemeinde  Altenmarkt (Status quo)  H) Potentiell  von  Hochwasser  betroffene  Gebäude  in  der  Gemeinde  Altenmarkt  (Siedlungszenario 2030)    Anmerkung:  Die  Karten  liegen  in  digitaler  Form  beim  Bürgermeister  der  Gemeinde  Altenmarkt  auf. 

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Welche Anpassungsmöglichkeiten und ­ bereiche sehen Sie in Ihrer Gemeinde?   World Café   Patrick Scherhauer (Gesamtmoderation)  Tobias Senoner, Walter Seher und Ralf Nordbeck (Tischmoderation)     

Anleitung ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

Workshop  „World Café“

– Eigene Ansichten und Sichtweisen beitragen – Sprechen und Hören mit Herz und Verstand – Ideen verlinken und verbinden

Welche Anpassungsmöglichkeiten und – bereiche sehen Sie in Ihrer Gemeinde?

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3 Tischgruppen / 3 Fragen 15‐20 Minuten pro Gesprächsrunde Sie werden zum/zur „MeinungsboschafterIn“ Jeder Tisch wird von uns moderiert Café‐Etikette: „Das Gespräch“

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World Café Fragen Wir verringern das Risiko! (Moderation: Tobias Senoner)  Welche vorausschauenden Maßnahmen können getroffen werden,  um das Hochwassergefahrenpotenzial zu minimieren? Wir passen uns räumlich an die Gefahr an! (Moderation: Walter Seher) Wie können wir uns in der räumlichen und baulichen Entwicklung  an (zukünftige) Hochwassergefahren anpassen? Wir schaffen Bewusstsein! (Moderation: Ralf Nordbeck) Durch welche Aktivitäten können die Bewältigungs‐ und  Anpassungskapazitäten verbessert werden?

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Cafe‐Etikette:  Die  Methode  World  Café  fußt  auf  der  zentralen  Bedeutung  des  Gesprächs  zwischen  Menschen.  MeinungsbotschafterInnen:  Es  gilt  Schlüsselideen,  Themen  und  Fragen  in  das  nächste  Gespräch  mitzunehmen. 

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Moderation:  der  Moderator  begrüßt  die  Gäste  am  Tisch,  und  fasst  kurz  die  wichtigsten  Ideen  der  vorherigen Gruppe zusammen  Ziel: Durch die Bewegung der Personen und Themen und Ideen sollten sich diese verlinken und  verbinden. 

Tischgruppe 1: Wir verringern das Risiko!    Welche  vorausschauenden  Maßnahmen  können  getroffen  werden,  um  das  Hochwasser‐ gefahrenpotenzial zu minimieren? Moderation: Tobias Senoner  Gesamtheitliche Betrachtung des Hochwasserschutzes  Die Diskussion wurde mit  dem Statement gestartet, dass in den Fallstudiengemeinden Flachau und  Altenmarkt durch die unlängst stattgefundene Umsetzung der HQ100‐Hochwasserschutzmaßnahmen  technisch bereits sehr viel für den Hochwasserschutz getan wurde. Im Hinblick auf das Thema – Wir  verringern das Risiko – sollte an diesem Tisch darüber nachgedacht und diskutiert werden, wie das  Hochwasserrisiko,  im  Sinne  einer  gesamtheitlichen  Betrachtung  und  mit  Bedacht  des  immer  vorhandenen  Restrisikos,  durch  vorausschauende  Maßnahmen  weiter  verringert  werden  kann.  Im  Zuge  der  Diskussion  wurden  sowohl  direkte  als  auch  indirekte  Maßnahmen  zur  Verringerung  des  Hochwasserrisikos  genannt.  Im  Folgenden  werden  die  genannten  Maßnahmen  angeführt  und  die  inhaltliche Diskussion im Worldcafé zusammengefasst.   Versiegelung  • • •

• •

Die  zunehmende  Versiegelung  von  Flächen  und  Boden  stellt  ein  Problem  für  den  Hochwasserschutz  dar.  Durch  Versiegelung  kommt  es  zu  beschleunigtem  Abfluss  von  Niederschlagswasser und zur Verschärfung von Hochwassern.   Ist ein Verhindern von Versiegelung möglich?   Versiegelung  ist  vernachlässigbar  und  wird  überbewertet,  da  die  betroffenen  Flächen  im  Vergleich zur Einzugsgebietsfläche gering sind und daher keinen merklichen Beitrag auf den  Ablauf von Hochwasserereignissen haben  vs.   viele  versiegelte  Flächen  haben  in  Summe  doch  einen  merkbaren  Einfluss  auf  das  Abflussverhalten von Hochwassern.   Berücksichtigung bei raumplanerischen Maßnahmen. 

Retentionsräume schaffen  Thematisch  schließt  dieser  Punkt  an  das  Thema  „Versiegelung“  an.  Die  Diskussion  und  Argumentation erfolgte  mit weiterem Fokus eher auf Einzugsgebietsebene, d.h. auf einer größeren  räumlichen Skala. Genannt wurden:  • • • •

Skipisten  –  Hinsichtlich  der  Retentionswirkung  muss  die  Ausweisung  von  Kompensationsmaßnahmen  erfolgen  –  das  Retentionsverhalten  muss  ähnlich  bleiben  Æ  Verschlechterungsverbot  Lokaler Wasserrückhalt bei Parkplätzen  Hochwasserrückhaltebecken nur kurz erwähnt (Zwei große Becken wurden im Zuge des HW‐ Schutzes in Flachau und Altenmarkt errichtet)  „Blick“ auf die Fläche (im Sinne von „wo entsteht das Hochwasser?“) 

Objektschutz  Das Thema Objektschutz wurde intensiv diskutiert. Er dient vor allem dazu, das Hochwasserrisiko im  Sinne der Schadensminderung im Überlastfall weiter zur verringern. Genannt wurden:  RiskAdapt Workshop Altenmarkt / Flachau am 25.11.14  



   

• • • •

Soll Objektschutz behördlich (verstärkt) vorgeschrieben werden?   Lage  der  Fußbodenoberkante  vs.  geforderter/geförderter  Barrierefreiheit  von  öffentlichen/privaten Gebäuden  Wichtig ist die Unterscheidung von Neubauten vs. Bestand  Festlegung  der  Fußbodenoberkante  in  Abhängigkeit  der  Überflutungshöhenlinien  als  behördliche Auflagen sinnvoll? 

Wartung, Instandhaltung und Pflege von bestehenden Anlagen  •

Vorbereitet sein, damit technische Maßnahmen im Ereignisfall funktionieren. 

Bewusstsein für Restrisiko schaffen  Ein wichtiger Punkt in der Diskussion war der Begriff Restrisiko. Vor allem in Relation zu den bereits  umgesetzten Hochwasserschutzmaßnahmen.   • • •

HQ‐Schutz ist auf ein HQ100 ausgelegt. Bewusstsein in der Bevölkerung schaffen, dass durch  die  getroffenen  Maßnahmen  der  Hochwasserschutz  stark  ausgebaut  worden  ist,  aber  dennoch ein Restrisiko besteht.   Kommunikation des Restrisikos an die Bevölkerung  Kommunikation des Restrisikos an die Mitglieder der Hochwasserschutzgenossenschaft 

Energiehaushalt allgemein – Klimaschutz beugt auch Naturgefahren vor  Es wurde angemerkt, dass die Thematik umfassender betrachtet werden sollte. Klimaschutz und die  Reduktion  des  Verbrauchs  fossiler  Energieträger  beugen  dem  Klimawandel  vor  und  wirken  sich  positiv auf den Hochwasserschutz aus.   Im Zuge von Planungen den Fokus auf besonders gefährdete Personengruppen richten  Bei  der  Planung  der  Situierung  von  Schulen,  Krankenhäusern,  Sozialzentren  etc.  sollte  auf  Restrisikogebiete Bedacht genommen werden.   Bauliche Maßnahmen  • •

Risikominderung ist nur baulich möglich!   Festlegung  von  Klimawandelzuschlägen  in  der  Bauordnung  –  Objektschutz  durch  z.B.  Festlegung der Fußbodenoberkante 

Tischgruppe 2: Wir passen uns räumlich an die Gefahr an!   Wie können wir uns in der räumlichen und baulichen Entwicklung an (zukünftige)  Hochwassergefahren anpassen? Moderation: Walter Seher  Folgende Ausgangsbedingungen prägten die Diskussion zu den räumlichen Anpassungsmöglichkeiten  an extreme Hochwasserereignisse:   •



In den Gemeinden Altenmarkt im Pongau und Flachau wurde in den vergangenen Jahren ein  umfangreiches  Hochwasserschutzprojekt  umgesetzt.  Die  Schutzmaßnahmen  (u.a.  Rückhaltebecken  und  Linearmaßnahmen)  sind  für  ein  100‐jährliches  Hochwasserereignis  (HQ100) ausgelegt.     In  den  alpinen  Gemeinden  Altenmarkt  im  Pongau  und  Flachau  ist  der  Dauersiedlungsraum  stark  eingeschränkt.  Die  Siedlungsentwicklung  konzentriert  sich  auf  die  Talräume,  die  Verfügbarkeit  von  potentiellen  Erweiterungsflächen  ist  begrenzt.  Das  knappe  Angebot  an  Bauland  sowie  eine  hohe  Nachfrage  nach  Bauland  für  Wohn‐  und  betriebliche  Nutzungen  haben hohe Baulandpreise zur Folge.  

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In der Diskussion kristallisierten sich zwei Positionen zum Umgang mit extremen  Hochwasserereignissen (HQ300) in der räumlichen Planung heraus:   1) Überflutungsbereiche sollten nicht berücksichtigt werden (solange bestehende Standards in  der Raumplanung und im Baurecht nicht umgesetzt sind)  2) Überflutungsbereiche sollten (in unterschiedlicher Form) berücksichtigt werden    ad1)   Einzelne Diskussionsteilnehmer sprachen sich gegen eine Ausweisung/Kenntlichmachung von  HQ300‐Überflutungsflächen aus, da dies Nutzungsbeschränkungen und eine zusätzliche  Verknappung des verfügbaren Siedlungsraums zur Folge hätte.   ad2)   Folgende Möglichkeiten der Berücksichtigung von HQ300‐Überflutungsflächen wurden in der  Diskussion unterschieden:  • • • •

Berücksichtigung in der Bestandsanalyse des Räumlichen Entwicklungskonzeptes (REK)  Kenntlichmachung  in  den  örtlichen  Planungsinstrumenten  (Flächenwidmungsplan/REK)  als  Informationsgrundlage für potentielle Bauwerber  Berücksichtigung  im  Bauverfahren  (kein  Bauverbot,  aber  (zumutbare  und  umsetzbare)  Auflagen)  Berücksichtigung  in der Verkehrswegeplanung (z.B. „Abflussgassen“)  

Des Weiteren wurden folgende Möglichkeiten der räumlichen Anpassung diskutiert:   •







dezentrale  Maßnahmen  zur  Entwässerung/Versickerung  von  Oberflächenwasser  sollten  im  Zuge  von  Bauverfahren  umgesetzt  werden  [Einwand:  die  Retentionswirkung  dezentraler/lokaler  Versickerungs‐/Rückhaltemaßnahmen  ist  bei  großen  Hochwasserereignissen vernachlässigbar, da der Boden kein Wasser mehr aufnehmen kann;  je kleiner das Gewässer  desto wirksamer/wichtiger sind dezentrale Retentionsmaßnahmen]  die Überflutungsbereiche aller Gewässer in einer Gemeinde (Wildbäche und Flüsse) sollten in  einen  gemeinsamen  Gefahrenzonenplan  integriert  werden  [Ergänzung:  das  Zusammenspiel  zwischen Wildbach‐ und Lawinenverbauung und Bundeswasserbauverwaltung hat sich in den  letzten Jahren stark verbessert und funktioniert in den Gemeinden Altenmarkt und Flachau  sehr gut]  nach  Realisierung  von  Schutzbauten  der  WLV  bleiben  gelbe  Zonen  großteils  erhalten  (rote  Zonen  hingegen  nicht):  auf  diese  Weise  wird  die  WLV  weiterhin  in  Bauverfahren  mit  einbezogen [Einwand: in Altenmarkt/Flachau war diese Vorgehensweise schwer möglich, da  bei  der  Umsetzung  von  Schutzmaßnahmen  (z.B.  Flussaufweitungen)  Flächenbereitstellungen/Grundabtretungen  z.T.  mit  Bauland  im  nunmehr  „geschützten“  Bereich kompensiert wurden]  Rückwidmungen  (von  Bauland  in  Grünland)  aufgrund  sich  ändernder  Hochwassergefahren  sind im Allgemeinen kein Thema 

Tischgruppe 3:  Wir schaffen Bewusstsein!   Durch welche Aktivitäten können die Bewältigungs‐ und Anpassungskapazitäten verbessert  werden? Moderation: Ralf Nordbeck  Dieser Tisch befasste sich mit den möglichen Anpassungsmaßnahmen in den Bereichen Information,  Bildung und Beteiligung/Kooperation.   Im Bereich der Informationsmaßnahmen gab es einen weitgehenden Konsens der TeilnehmerInnen  darüber, dass die Information der direkt betroffenen BürgerInnen und auch der Öffentlichkeit über  die  Hochwasserschutzmaßnahmen  bislang  sehr  gut  gelungen  ist.  Maßnahmen  wie  die  „Auspflockung“  der  Hochwasser‐Anschlagslinien  in  der  Gemeinde,  Informationen  in  den  RiskAdapt Workshop Altenmarkt / Flachau am 25.11.14  

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Gemeindeversammlungen,  diverse  Artikel  in  der  Gemeindezeitung  und  die  Auflegung  der  Gefahrenzonenpläne haben hierzu beigetragen. Als zentrales Thema in der Zukunft wurde von vielen  TeilnehmerInnen die stärkere Eigenverantwortung gesehen.  Mit  Blick  auf  etwaige  Bildungsmaßnahmen  wiesen  viele  der  TeilnehmerInnen  darauf  hin,  dass  oftmals  ein  direkte/r  AnsprechpartnerIn  in  den  Schulen  und  Bildungseinrichtungen  fehlt  mit  dem  Hochwasserschutzprojekte geplant und umgesetzt werden können.   Als  zentrales  Mittel  der  BürgerInnenbeteiligung  in  den  nächsten  Jahren  wurde  die  neu  gegründete  Enns‐Genossenschaft  angesehen.  Bei  der  Frage  der  Kooperation  war  die  Mehrheit  der  TeilnehmerInnen  der  Ansicht,  dass  die  Zusammenarbeit  zwischen  den  verschiedenen  EntscheidungsträgerInnen  insgesamt  gut  funktioniert.  Dies  bezog  sich  auf  die  Zusammenarbeit  innerhalb der Gemeinde, zwischen der Gemeinde und der BH und dem Amt der Landesregierung wie  auch  zwischen  Bundeswasserverwaltung  und  Wildbach‐  und  Lawinenverbauung.  Einige  TeilnehmerInnen sahen hingegen durchaus noch Bedarf für eine stärkere Zusammenarbeit in einigen  Bereichen (Raumplanung, Blaulichtorganisationen).     In den drei Bereichen wurden im Einzelnen folgende Maßnahmen diskutiert:  ad 1) Informationsmaßnahmen  •

Eigenverantwortung stärken (z.B. freiwillige bauliche Verbesserungen fördern) 



Aktualisierung Gefahrenzonenplan  



Information in Gemeindeversammlung  



Zeitungsartikel in regionalen Medien (Bezirksblatt)  



Nutzung neuer Medien um jüngere Bürger zu erreichen (Facebook, Twitter, etc.)  

 

ad 2) Bildungsmaßnahmen  •

Projekttage in Schulen  



Exkursionen  

 

ad 3) Maßnahmen für mehr Beteiligung und stärkere Kooperation  •

Einschulung der Feuerwehr in die technischen HW‐Maßnahmen  



Genossenschaften nutzen  



Zusammenarbeit mit der Raumplanung stärken  

     

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Priorisierung der Aktivitäten      Allen  TeilnehmerInnen  stehen  je  sechs  farbige  Punkte  zur  Verfügung,  mit  denen  sie  die  aus  ihrer  Perspektive  wichtigsten  Maßnahmen  bzw.  Aktivitäten  priorisieren  können  (Gewichtungen  waren  erlaubt).  

Priorisierung von Maßnahmen

Welche Aktivitäten / Maßnahmen haben für Sie Priorität? Bitte vergeben Sie 6 farbige Punkte!

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Priorisierung der Maßnahmen / Tischgruppe 1: Wir verringern das Risiko! o o o o o o o

Objektschutz [8 Punkte]  Retentionsräume schaffen [6 Punkte]  Bewusstsein für Restrisiko schaffen [4 Punkte]  Wartung  und  Pflege  von  bestehenden  HW‐ Schutzanlagen [2 Punkte]  Fokus  auf  besonders  gefährdete  Personen  [1  Punkt]  Energiehaushalt  allgemein  /  Beitrag  zum  Klimaschutz [keine Punkte]  Risikominderung ist nur baulich möglich [keine  Punkte] 

Abbildung: Foto des Flip‐chart‐Bogens mit der  Zusammenfassung und Priorisierung der Worldcafé Beiträge  an Tisch 1 

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Priorisierung der Maßnahmen / Tischgruppe 2: Wir passen uns räumlich an die Gefahr an!  o o o o o o o o o o

Extremereignisse  im  Bauverfahren  berücksichtigen  (kein  Bauverbot  aber  bauliche  Anpassung) [6 Punkte]  gemeinsamer Gefahrenzonenplan (für alle Gewässer einer Gemeinde) erstellen [4 Punkte]  HQ300 in örtlichen Planungsinstrumenten (FWP/REK) kenntlich machen [3 Punkte]  HQ300 nur in der Bestandsaufnahme zum REK berücksichtigen [3 Punkte]  Gelbe Zonen nach Realisierung von Schutzbauten der WLV erhalten [3 Punkte]  Extremereignisse in der Verkehrswegeplanung berücksichtigen („Abflussgassen“) [2 Punkte]  Berücksichtigung von Extremereignissen im REK [keine Punkte]  HQ300 nicht als planungsrelevant ansehen [keine Punkte]  zumutbare und umsetzbare Auflagen im Bauverfahren erstellen [keine Punkte]  zuerst bestehende Standards umsetzen [keine Punkte] 

 

  Abbildung: Foto des Flip‐chart‐Bogens mit der Zusammenfassung und Priorisierung der Worldcafé Beiträge an  Tisch 2   

Priorisierung der Maßnahmen / Tischgruppe 3:  Wir schaffen Bewusstsein!  Informationsmaßnahmen:  o o o o o

Eigenverantwortung stärken (z.B. freiwillige bauliche Verbesserungen fördern) [11 Punkte]  Aktualisierung Gefahrenzonenplan [1 Punkt]  Informationen in der Gemeindeversammlung [keine Punkte]  Zeitungsartikel in regionalen Medien (Bezirksblatt) [keine Punkte]  Nutzung neuer Medien (Facebook, Twitter) [keine Punkte] 

 

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Bildungsmaßnahmen:  o o

Projekttage in Schulen [6 Punkte]  Exkursionen [keine Punkte] 

 

Maßnahmen für mehr Beteiligung und stärkere  Kooperation:  o o o

Einschulung  der  Feuerwehr  in  die  technischen HW‐Maßnahmen [4 Punkte]  Wassergenossenschaft [keine Punkte]  Kooperation  mit  Raumplanung  stärken  [keine Punkte] 

    Abbildung:  Foto  des  Flip‐chart‐Bogens  mit  der  Zusammenfassung  und  Priorisierung  der  Worldcafé  Beiträge an Tisch 3 

 

RiskAdapt Workshop Altenmarkt / Flachau am 25.11.14  

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Chancen auf Umsetzung und Realisierung?   Moderation: Patrick Scherhaufer und Lukas Löschner      Zum Abschluss des Workshops wurden im Plenum die Umsetzungs‐ und Realisierungsmöglichkeiten  der  folgenden  zwei  Maßnahmen  detailliert  diskutiert,  die  von  den  TeilnehmerInnen  als  besonders  wichtig eingeschätzt wurden (siehe Priorisierung):  a) Eigenverantwortung stärken  Konkrete Umsetzungsmöglichkeiten in den Bereichen:  o

Versicherungslösungen 

o

Fachveranstaltungen 

o

Informationsmaterialien aufbauen (zusammen mit den Fachdienststellen) 

o

Informationsgrundlagen  stärker  kommunizieren  (Vorteile  z.B.  Steigerung  der  Grundstückswerte; Restrisiken) 

Spezielle Zielgruppen integrieren und sensibilisieren:  o

Eltern 

o

„Zuwanderer“  

o

Planer (Hochbau) 

o

Feuerwehr als Multiplikator im Katastrophenmanagement 

Generell wurde angemerkt, dass der Aufbau und die Gründung der Hochwasserschutzgenossenschaft  Enns Altenmarkt einen großen Vorteil im Rahmen der Informationsbereitstellung und Sensibilisierung  der Bevölkerung darstellt.  

  Abbildung: Foto des Flip‐chart‐Bogens mit der Zusammenfassung der Plenumsdiskussion zum Thema  „Eigenverantwortung stärken“  RiskAdapt Workshop Altenmarkt / Flachau am 25.11.14  

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b) Bauliche Anpassung  Die  TeilnehmerInnen  waren  sich  nicht  einig,  ob  eine  generelle  gesetzliche  Verankerungen  von  Bauvorschriften  oder  eine  Einzelfallbeurteilung  zielführend  ist.  Die  Einbindung  der  jeweiligen  Fachdienststellen  bei  der  Beurteilung  und  Einschätzung  von  baulichen  Maßnahmen  wurde  aber  als  äußerst sinnvoll erachtet.   Konkrete Umsetzungsmöglichkeiten in den Bereichen:  o

Restrisikoausweisung nach Realisierung von Schutzbauten 

o

HQ300 in den Strukturplan des REK integrieren 

o

Abflussbereiche bei Extremereignissen bewusst machen 

Umsetzungsbarriere  o

Genaue Wasserspiegellagen sind nicht verfügbar 

  Abbildung: Foto des Flip‐chart‐Bogens mit der Zusammenfassung der Plenumsdiskussion zum Thema „Bauliche  Anpassung“ 

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Abschlussdiskussion, Ausblick und  Evaluation   Walter Seher    Die  TeilnehmerInnen  bekommen  im  Anschluss  an  den  Workshop  und  im  Rahmen  des  Projekts  RiskAdapt folgende Materialien zur Verfügung gestellt:  a) Detailliertes Protokoll des Workshops  b) Die Plots der Karten (die digitalen Fassungen liegen beim Bürgermeister von Altenmarkt auf)  c) Kurzfassung des Projekt‐Endberichts    Am  Ende  des  Workshops  wurde  an  alle  TeilnehmerInnen  ein  Evaluierungsbogen  ausgeteilt,  der  folgende Ergebnisse brachte (Rücklaufquote 100%, n=12):1  1) Ich habe mich über meine Rolle im Workshop, über die Regeln der Zusammenarbeit und  meine Einflussmöglichkeiten von Beginn an gut informiert gefühlt.  ¾ Arithmetisches Mittel: 1,33  2) Die Zusammensetzung und Anzahl der Teilnehmer/innen des Workshops entsprach den  Anforderungen des Treffens.  ¾Arithmetisches Mittel: 1,33  3) Welche der folgenden Gruppen oder Bereiche hätten Sie noch gerne verstärkt im Workshop  repräsentiert gesehen:  Politik und Verwaltung (keine Nennung)  Vertreter des Zivilgesellschaft (2 Nennungen)  Medien (1 Nennung)  Wirtschaft (2 Nennungen)  Interessensvertreter (1 Nennung)  Von Hochwasser Betroffene (6 Nennungen)  Keine (1 Nennung)  Andere: Bezirkshauptmannschaft (2 Nennungen), Planer (1 Nennung)  4) Die Workshopinhalte und ‐ziele wurden vom RiskAdapt Wissenschafterteam klar und  verständlich vermittelt.  ¾Arithmetisches Mittel: 1,25  5) Das Arbeitsklima im Workshop war sehr gut.   ¾Arithmetisches Mittel: 1,17  6) Das Verhältnis von Präsentationselementen, Diskussionen und der Möglichkeit zu eigenen  Wortbeiträgen im Workshop war ausgewogen.  ¾Arithmetisches Mittel: 1,36  7) Ich bewerte die Beteiligung der Stakeholder im Rahmen des Workshops insgesamt mit  ¾Arithmetisches Mittel: 2,09  Zur Relevanz des Themas und der Glaubwürdigkeit der Forschungsinhalte:  8) Für wie wichtig halten Sie den Einfluss des Klimawandels auf das Hochwassergeschehen?  ¾Arithmetisches Mittel: 2,08                                                               1

 Fragen 1,2, 4‐6, 8‐16 und 18 arbeiten mit den Antwortkategorien 1 „sehr wichtig“ bis 6 „gar nicht wichtig“.  Die Fragen 7 und 19 ermöglichten den TeilnehmerInnen eine Einschätzung/Bewertung entlang von 1 „positiv“  bis 10 „negativ“.  

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9) Für wie wichtig halten Sie den Einfluss der Siedlungsentwicklung auf das Hochwasserrisiko?  ¾Arithmetisches Mittel: 1,50  10) Für wie wichtig halten Sie die Erhöhung der Anpassungskapazitäten als einen zentralen  Bestandteil des Hochwasserrisikomanagements?  ¾Arithmetisches Mittel: 2,00  11) Die von den Wissenschaftlern präsentierten Karten und Szenarien sind glaubwürdig.  ¾Arithmetisches Mittel: 2,00  12) Auf die Unsicherheiten, die im Zusammenhang mit den vorgestellten Szenarien stehen,  wurde ich ausreichend aufmerksam gemacht.  ¾Arithmetisches Mittel: 1,83  13) Ich habe die Karten und Szenarien als eine sinnvolle und adäquate Diskussionsgrundlage  gefunden.  ¾Arithmetisches Mittel: 1,17  14) Meine Meinung wurde im Workshop gehört und meine Expertise anerkannt.  ¾Arithmetisches Mittel: 1,33  Über die Qualität der Inhalte und der Ziele des Workshops:   15)  Die im Workshop erarbeiteten Maßnahmen können das Hochwasserrisiko minimieren.  ¾Arithmetisches Mittel: 1,92  16) Auf die Chancen der Umsetzung und Realisierung einzelner Maßnahmen wurde ausreichend  eingegangen.  ¾Arithmetisches Mittel: 2,25  17) Welche der folgenden Ziele wurden Ihrer Meinung nach durch den Workshop erreicht (Bitte  wählen Sie max. 2 Antworten aus):  Eine Sensibilisierung der Teilnehmer/innen im Bereich vorausschauendes  Hochwasserrisikomanagement (9 Nennungen)  Die Bereitstellung von Grundlagen für die Erarbeitung von Anpassungsmaßnahmen  (2 Nennungen)  Das Kennenlernen von sektorübergreifenden Problemen (3 Nennungen)  Raum und Zeit für Reflexionen über Hochwasser‐ und  Siedlungsentwicklungsszenarien und deren Effekte auf das Hochwasserrisiko (5  Nennungen)  Die Aufbereitung von Informationen und Wissen, welches ich in meinem beruflichen  Alltag benötige und integrieren kann (4 Nennungen)  18) Ich habe mein Wissen im Bezug auf ein Hochwasserrisikomanagement durch den Workshop  und das Projekt RiskAdapt erweitert.   ¾Arithmetisches Mittel: 2,08  19) Ich bewerte die Nützlichkeit der im Workshop erzielten Ergebnisse insgesamt mit   ¾Arithmetisches Mittel: 2,08       

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Anhang  Liste der TeilnehmerInnen / Workshop Altenmarkt / Flachau, 25.11.2014  Thomas 

Eckerstorfer 

Wildbach und Lawinenverbauung, Gebietsbauleiter 

Lukas 

Löschner 

BOKU Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung 

Friedrich 

Mair 

Land Salzburg, Leiter der Abteilung 7 Raumplanung 

Ralf 

Nordbeck 

BOKU Institut für Wald‐, Umwelt‐ und Ressourcenpolitik 

Thomas 

Oberreiter 

Bürgermeister Flachau 

Felix 

Pichler 

Gemeindeamtsleiter Altenmarkt 

Thomas 

Prodinger 

Land Salzburg, Flussgebietsveranwortlicher 

Patrick  

Scherhaufer 

BOKU Institut für Wald‐, Umwelt‐ und Ressourcenpolitik 

Walter 

Seher 

BOKU Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung 

Tobias 

Senoner 

BOKU Institut für Wasserwirtschaft 

Martin 

Sigl 

Planungsbüro Allee 42 

Barbara 

Staudinger 

Land Salzburg, Sachverständige hydrographischer Dienst 

Georg 

Steiner 

Bauamtsleiter Altenmarkt 

Siegfried 

Stöckl 

Gemeinderat in Altenmarkt, Fraktionsobmann 

Rupert 

Walchhofer 

Gemeinderat in Altenmarkt, Obmann Bauausschuss  

Rupert 

Winter 

Bürgermeister Altenmarkt 

Karl 

Winter 

Feuerwehrkommandant FF Altenmarkt 

(in alphabetischer Reihenfolge)   

Impressum  RiskAdapt – Anticipatory Flood Risk Management under Climate Change Scenarios: From Assessment  to Adaptation  https://riskadapt.boku.ac.at/   Gefördert durch den Klima‐ und Energiefonds  (Programmschiene ACRP)  Projektleitung:   Univ.‐Prof. DI Dr. Karl Hogl  Institut für Wald‐, Umwelt‐ und Ressourcenpolitik,  Department für Wirtschafts‐ und Sozialwissenschaften,  Universität für Bodenkultur, Wien  Feistmantelstraße 4, 1180 Wien  Tel: ++43/1 47654 4402, Fax: ++43/1 47654 4417   e‐mail: [email protected] 

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Protokoll  Workshop zum Thema „Zukünftiges Hochwassermanagement“  Gleisdorf  Zeit: 10. Dezember 2014, 13.00‐17.00 Uhr  Ort: Stadtamt, Festsaal, 1. Stock, Rathausplatz 1, 8200 Gleisdorf   

 

 

RiskAdapt Workshop Gleisdorf am 10.12.14 

 



   

Workshop Agenda       Zeit 13.00 – 13.20 13.20 – 14.10 14.10 – 14.20 14.20 – 15.20 15.20 15.30 15.30 – 15.50 15.50 – 16.00 16.00 – 16.50 16.50 – 17.00

Agendapunkt Begrüßung, Einleitung und Ziele des Workshops Walter Seher, Patrick Scherhaufer Präsentation und Diskussion der Hochwasser- und Siedlungsentwicklungsszenarien unter Berücksichtigung des Klimawandels Benjamin Apperl, Lukas Löschner Kaffeepause

Welche Anpassungsmöglichkeiten und -bereiche sehen Sie in Ihrer Gemeinde? / World Café Alle TeilnehmerInnen Tischmoderatoren: Ralf Nordbeck, Walter Seher, Benjamin Apperl Kaffeepause

Berichte und Ergebnisse aus den Tischgruppen

Priorisierung der Aktivitäten Alle TeilnehmerInnen Chancen auf Umsetzung und Realisierung? Alle TeilnehmerInnen Abschluss, Ausblick und Evaluation Walter Seher

RiskAdapt Workshop Gleisdorf am 10.12.14 

 



   

Begrüßung, Einleitung und Ziele des  Workshops   Christoph Stark, Walter Seher und Patrick Scherhaufer    Bürgermeister  Christoph  Stark  begrüßt  im  Namen  der  Stadtgemeinde  Gleisdorf  die  Gäste.  Walter  Seher und Patrick Scherhaufer von der Universität für Bodenkultur erklären die Inhalte des Projekts  RiskAdapt, die Zielvorgaben des Workshops und die Agenda. 

Projekt RiskAdapt

Workshop  „Zukünftiges Hochwassermanagement“

• Projekttitel: Vorausschauendes  Hochwasserrisikomanagement unter Berücksichtigung von  Klimawandel Szenarien: Von der Risikobewertung zur  Klimawandelanpassung

Gleisdorf Walter Seher1 und Patrick Scherhaufer2

• In diesem Projekt untersuchen wir:

1Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung (IRUB)

ƒ den Einfluss des Klimawandels auf das Hochwasserrisiko  (Extremereignisse) ƒ den Einfluss der Siedlungsentwicklung auf das Hochwasserrisiko ƒ die Möglichkeiten und Kapazitäten der Anpassung an  Hochwasserrisiken

Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur (RaLI) 2Institut für Wald‐, Umwelt‐ und Ressourcenpolitik (InFER) Department für Wirtschafts‐ und Sozialwissenschaften (WiSo)

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Stakeholder Workshop Gleisdorf   10. Dezember 2014   Gemeinde Gleisdorf

Stakeholder Workshop Gleisdorf   10. Dezember 2014   Gemeinde Gleisdorf

Zwei zeitliche, zwei räumliche Ebenen

 

Hochwasserrisiken verändern sich

Wir untersuchen Hochwasserrisiken: • für den aktuellen Stand • für einen Zeitraum bis 2030  Wir untersuchen Hochwasserrisiken: • auf nationaler Ebene: Hochwasserrisikobewertung aller  Gemeinden Österreichs, Identifikation von Gemeinden, die  einen Anstieg des Hochwasserrisikos zu erwarten haben • in drei lokalen Fallstudien: Gleisdorf (Stmk.), Altenmarkt im  Pongau und Flachau (Sbg.) und Perg (OÖ.) ______________________________________________________________________________________           Stakeholder Workshop Gleisdorf   10. Dezember 2014   Gemeinde Gleisdorf

 

Wir haben Szenarien (bis 2030) entwickelt für

• Um diese Veränderungen abzubilden, entwickeln wir  Szenarien

ƒ die Hochwasserabflüsse durch einen Klimawandelzuschlag  zu den Abflussereignissen HQ100 und HQ300  (fokussiert auf  die Raab) ƒ die Siedlungsentwicklung auf Basis kommunaler  Planungsinstrumente

• Szenarien sind keine Vorhersagen oder Wunschvorstellungen,  Szenarien beschreiben mögliche Entwicklungen • darauf aufbauend können Anpassungsschritte gesetzt  werden

und die daraus resultierenden potentiellen Schäden  ermittelt. ______________________________________________________________________________________          

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RiskAdapt Workshop Gleisdorf am 10.12.14 

 

Szenarien in RiskAdapt

Szenarien in RiskAdapt

Stakeholder Workshop Gleisdorf   10. Dezember 2014   Gemeinde Gleisdorf

Quelle: Bundesamt für Raumentwicklung

Stakeholder Workshop Gleisdorf   10. Dezember 2014   Gemeinde Gleisdorf

 

 

 



   

Was erwartet Sie?

Anpassungskapazitäten

• Wir stellen Ihnen die Auswertungen zum derzeitigen  Hochwasserrisiko und die Szenarien für  Hochwasserabflüsse und Siedlungsentwicklung vor

ƒ Szenario 2030 bietet zeitlichen Spielraum für Hochwasser‐ Anpassung

Hochwasserschutz

Bewältigung

Raumplanung

Die Beiträge der  lokalen und regionalen  Entscheidungsträger  sind dafür von großer  Bedeutung

• Wir laden Sie ein, die Bereiche der Anpassung an  zukünftige Hochwasserereignisse im Workshop mit uns  zu diskutieren

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Stakeholder Workshop Gleisdorf   10. Dezember 2014   Gemeinde Gleisdorf

 

 

Vorstellungsrunde

Tagesordnung 13.00 – 13.20 Begrüßung, Einleitung und Ziele des Workshops 13.20 – 14.10 Präsentation und Diskussion der Karten/Szenarien 14.10 – 14.20 Kaffeepause 14.20 – 15.20 Anpassungsmöglichkeiten / World Café 15.20 – 15.30 Kaffeepause 15.30 – 15.50 Berichte und Ergebnisse aus den Tischgruppen 15.50 – 16.00 Priorisierung der Aktivitäten 16.00 – 16.50 Chancen auf Umsetzung und Realisierung? 16.50 – 17.00 Abschluss, Ausblick und Evaluation ______________________________________________________________________________________           Stakeholder Workshop Gleisdorf   10. Dezember 2014   Gemeinde Gleisdorf

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Kommunikationsregeln

Wir brauchen Sie!

• Jede Stimme wird gehört • Jede Stimme ist gleich viel Wert • Dialogstruktur

• Problemorientierung • Wissensintegration • Kommunikation • Partizipation • Nützlichkeit ¾ Herausforderung!

ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

Visuelle Inputs (Karten / Szenarien) Verständnisfragen Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum Priorisierungen Transparenz und Dokumentation  Feedback und Evaluation

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Stakeholder Workshop Gleisdorf   10. Dezember 2014   Gemeinde Gleisdorf

 

 

       

  RiskAdapt Workshop Gleisdorf am 10.12.14 

 



   

Präsentation und Diskussion der  Hochwasser­ und Siedlungsentwicklungs­ szenarien unter Berücksichtigung des  Klimawandels   Benjamin Apperl und Lukas Löschner   

A

B

 

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C

D

E

F

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G

 

Überblick zum Kartenmaterial:  A) Stadtgemeinde Gleisdorf (Gefährdungsanalyse Raab), HQ100 Überflutungsflächen +  Differenzflächen CC  B) Stadtgemeinde Gleisdorf (Gefährdungsanalyse Raab), HQ300 Überflutungsflächen +  Differenzflächen CC  C) Potentiell  von  Hochwasser  betroffene  Gebäude  in  der  Stadtgemeinde  Gleisdorf  (Expositionsanalyse im Gefährdungsbereich der Raab)  D) Potentiell  von  Hochwasser  betroffene  Personen  in  der  Stadtgemeinde  Gleisdorf  (Expositionsanalyse im Gefährdungsbereich der Raab)  E) Potentiell  von  Hochwasser  betroffene  Landnutzung  in  der  Stadtgemeinde  Gleisdorf  (Expositionsanalyse im Gefährdungsbereich der Raab)  F) Baulandreserven und Erweiterungsflächen in der Stadtgemeinde Gleisdorf (Status  quo)  G) Potentiell  von  Hochwasser  betroffene  Betriebsgebäude  in  der  Stadtgemeinde  Gleisdorf  (Szenario 2030) (Expositionsanalyse im Gefährdungsbereich der Raab)   Auf  Grund  der  Kritik  am  Einzugsbereich  der  Gefährdungs‐  und  Expositionsanalyse  wurden  im  Anschluss an den Workshop auf den Karten Hinweise zum „Gefährdungsbereich Raab“ hinzugefügt.  Anmerkung:  Die  Karten  liegen  in  digitaler  Form  beim  Bürgermeister  und  Bauamtsleiter  der  Stadtgemeinde Gleisdorf auf. 

RiskAdapt Workshop Gleisdorf am 10.12.14 

 



   

Welche Anpassungsmöglichkeiten und – bereiche sehen Sie in Ihrer Gemeinde?  Patrick Scherhaufer (Gesamtmoderation)  Benjamin Apperl, Walter Seher und Ralf Nordbeck (Tischmoderation)   

Anleitung

Workshop  „World Café“

ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

– Eigene Ansichten und Sichtweisen beitragen – Sprechen und Hören mit Herz und Verstand – Ideen verlinken und verbinden

Welche Anpassungsmöglichkeiten und – bereiche sehen Sie in Ihrer Gemeinde?

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3 Tischgruppen / 3 Fragen 15‐20 Minuten pro Gesprächsrunde Sie werden zum/zur „MeinungsboschafterIn“ Jeder Tisch wird von uns moderiert Café‐Etikette: „Das Gespräch“

 

Stakeholder Workshop Gleisdorf   10. Dezember 2014   Stadtgemeinde Gleisdorf

 

World Café Fragen Wir verringern das Risiko! (Moderation: Benjamin Apperl)  Welche vorausschauenden Maßnahmen können getroffen werden,  um das Hochwassergefahrenpotenzial zu minimieren? Wir passen uns räumlich an die Gefahr an! (Moderation: Walter Seher) Wie können wir uns in der räumlichen und baulichen Entwicklung  an (zukünftige) Hochwassergefahren anpassen? Wir schaffen Bewusstsein! (Moderation: Ralf Nordbeck) Durch welche Aktivitäten können die Bewältigungs‐ und  Anpassungskapazitäten verbessert werden?

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Cafe‐Etikette: Die Methode World Café fußt auf der zentralen Bedeutung des Gesprächs zwischen  Menschen.  MeinungsbotschafterInnen: Es gilt Schlüsselideen, Themen und Fragen in das nächste Gespräch  mitzunehmen.  Moderation:  der  Moderator  begrüßt  die  Gäste  am  Tisch,  und  fasst  kurz  die  wichtigsten  Ideen  der  vorherigen Gruppe zusammen  Ziel: Durch die Bewegung der Personen und Themen und Ideen sollten sich diese verlinken und  verbinden. 

RiskAdapt Workshop Gleisdorf am 10.12.14 

 



   

Tischgruppe 1: Wir verringern das Risiko!  Welche vorausschauenden Maßnahmen können getroffen werden, um das Hochwasser‐ gefahrenpotenzial zu minimieren? Moderation: Benjamin Apperl     Gesamtheitliche Betrachtung des Hochwasserschutzes  Zu  Diskussionsbeginn  wurden  allgemein  die  Möglichkeiten  zur  Verringerung  des  Hochwasserrisikos  diskutiert.  Die  TeilnehmerInnen  identifizierten  Maßnahmen,  welche  in  zwei  Gruppen  zusammengefasst  werden  können.  Einerseits  örtliche  Maßnahmen  wie  Dämme,  Objektschutz  und  andere  technische  Hochwasserschutzmaßnahmen.  Andererseits  Vorsorgemaßnahmen  im  Oberliegerbereich,  welche  sich  positiv  auf  den  Wasserrückhalt  auswirken,  die  Hochwasserspitze  reduzieren  und  somit  die  Hochwassergefahr  verringern.  Es  wurden  die  bestehende  Gefährdung  in  Gleisdorf  analysiert  und  Möglichkeiten  besprochen,  auf  negative  Auswirkungen  des  Klimawandels  bzw.  Landnutzungsänderungen  zu  reagieren.  Aus  der  Schadenspotenzialanalyse  für  Gleisdorf  ist  ersichtlich,  dass  die  derzeitige  Gefährdung  durch  die  Raab  bis  zu  einem  100‐jährlichen  Hochwasserereignis  äußerst  gering  ist.  Dies  ist  auf  Verbauungsmaßnahmen  und  dem  Hochwasserrückhaltebecken  zurückzuführen,  welche  Schutz  bis  zu  einem  100‐jährlichen  Ereignis  garantieren  sollen.  Problematischer  zeigt  sich  die  Situation  bei  den  Zubringerbächen  Mitterwiesenbach,  Gleisbach  und  Greithbach.  Für  den  Mitterwiesenbach  und  den  Gleisbach  sind  bereits  Schutzmaßnahmen  realisiert  worden.  Der  Greithbach  hingegen,  stellt  schon  bei  kleineren,  konvektiven  Niederschlagsereignissen  eine  Bedrohung  dar.  Die  Zubringerbäche  wurden  deshalb  in  die  Diskussion  zur  Reduzierung  der  Gefahr  miteinbezogen.  Im  Zuge  der  Diskussion  wurden  sowohl  direkte  als  auch  indirekte  Maßnahmen  zur  Verringerung  des  Hochwasserrisikos  genannt.  Im  Folgenden  werden  die  genannten  Maßnahmen  angeführt  und  die  inhaltliche  Diskussion  im  World  Café zusammengefasst.   Lokale Schutzmaßnahmen  Als  lokale  Maßnahmen  wird  die  Errichtung  von  weiteren  Rückhaltebecken  genannt  und  eine  Adaptierung  des  bestehenden  Schutzes  angedacht.  Technische  Hochwasserschutzmaßnahmen  werden  insbesondere  bei  einem  bestehenden  Hochwasserschutz  kleiner  als  HQ100  als  notwendig  erachtet.  Rückhaltebecken (RHB)  Einerseits wird die Notwendigkeit der Errichtung eines RHB am Greithbach erwähnt. Dies sei schon in  Planung,  allerdings  gibt  es  hier  Schwierigkeiten  mit  der  Grundablöse.  Es  wird  hier  erklärt,  dass  rechtliche  Grundlagen  fehlen,  um  wasserwirtschaftliche  Interessen  durchzusetzen.  Enteignungen  werden auf Gemeindeebene als schwierig durchsetzbar gesehen.  Andererseits  wird  auf  die  geplante  Errichtung  des  RHB  St.  Ruprecht  im  Oberliegerbereich  eingegangen.  Hier  wird  seitens  der  Gemeinde  Gleisdorf  eine  stärkere  Koordination  gewünscht.  Es  sollte  evaluiert  werden  ob  eine  positive  Auswirkung  auch  für  Gleisdorf  vorhanden  sei.  Auch  wenn  diese  nur  sehr  klein  sein  würde,  kann  es  sein,  dass  damit  negative  Effekte  des  Klimawandels  abgefedert werden könnten.  Dämme erhöhen  Die Anpassung der bestehenden Dämme im Ortsgebiet  an die zukünftige Gefährdungssituation wird  aufgrund des kurzen zu adaptierenden Streckenabschnitts als mögliche Option erwähnt. Jedoch sind  sich  die  WorkshopteilnehmerInnen  einig,  dass  primär  Rückhaltemaßnahmen  im  Oberliegerbereich  realisiert werden müssen.  Maßnahmen im Oberliegerbereich  Zur Abfederung negativer  Effekte durch den Klimawandel werden primär Rückhaltemaßnahmen im  Einzugsgebiet  (EZG)  genannt.  Dies  wird  damit  begründet,  dass  ein  HQ100  entlang  der  Raab  bereits  RiskAdapt Workshop Gleisdorf am 10.12.14 

 



   

besteht  und  eine  potentielle  klimabedingte  Erhöhung  der  Abflüsse  von  10%  durch  Rückhaltemaßnahmen im EZG kompensiert werden können sollte.   Entsiegelung / Versickerung  Es  wird  darauf  hingewiesen,  dass  Gleisdorf  hinsichtlich  Vorschreibungen  zur  Versickerung  bei  Neubauten  im  Bauverfahren  einen  Wert  von  50  l/m²  vorschreibt.  Dieser  Wert  ist  bei  Oberliegergemeinden  wesentlich  geringer  und  könnte  erhöht  werden.  Weiters  sollten  Gründächer  gefördert werden.  Aufweitung  Zwar sei es schwierig Flächen zur Aufweitung des Flusses zu gewinnen, jedoch sollten Vorschläge zur  Aufweitung  im  Oberliegerbereich,  sowie  in  Gleisdorf  überprüft  werden.  So  könnten  zum  Beispiel  Altarme  reaktiviert  werden.  Um  die  Akzeptanz  in  der  Bevölkerung  zu  garantieren,  sollten  diese  Aufweitungen  mit  anderen  Nutzen  verbunden  werden.  So  könnten  diese  als  Freizeitflächen  für  die  Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden. Durch die Nähe zum Fluss wird folglich auch Bewusstsein  zum Thema Wasser und Hochwasser geschaffen.  Gewässerpflege  Bei  den  letzten  Hochwasserereignissen  stellte  Treibgut  ein  großes  Problem  dar.  Diese  Problematik  wird verschärft durch Nadelöhre in Gleisdorf (Brücken welche bereits bei HQ 30 bordvoll sind) und  somit  eine  erhöhte  Verklausungsgefahr  besteht.  Eine  Lösung  besteht  in  der  Vergrößerung  des  Freibordes der Brücken. Als wichtiger wird jedoch die Gewässerpflege im Oberliegerbereich gesehen,  um den Eintrag von Treibholz zu verringern. Diese gestaltet sich aufgrund der limitierten Ressourcen  (Geld, Personal) schwierig.   Es  wird  auch  auf  die  Problematik  der  Pflege  der  RHB  verwiesen.  Die  Räumung  nach  Hochwasserereignissen ist für Gemeinden sehr kostenintensiv. Ähnliches gilt für Wehranlagen.  Koordination der Wehranlagen  Es  solle  eine  überregionale  Koordination  der  Wehranlagen  erfolgen.  Damit  soll  verhindert  werden,  dass  die Öffnung der Wehre so erfolgt, dass es zu einer Überlagerung der Hochwasserwellen kommt.  Betriebliche und private HW‐Vorsorge intensivieren  Besitzer  und  Betreiber  von  Anlagen  im  Hochwasserbereich  sollten  über  Hochwassergefahren  und  Möglichkeiten zur Eigenvorsorge informiert werden.   Verbesserung der Hochwasserprognose  Die  bestehende  Hochwasserprognose  soll  verbessert  werden,  um  die    Vorwarnzeit  zu  verlängern  folglich eine bessere Abstimmung  (z.B. Wehröffnung) zu garantieren.  Verbesserung der Koordination und Kommunikation  Eine Verbesserung der Koordination und Abstimmung der Behörden und Dienststellen bzw. anderer  Planungsstellen  wird  gefordert.  Verbesserungspotential  wird  vor  allem  auf  verschiedenen  Ebenen  gesehen,  sowie  auch  zwischen  den  verschiedenen  Dienststellen.  Weiters  können  Hochwasserschutzverbände    zur  Verbesserung  des  überregionalen  HW‐Managements  gegründet  werden.   Gesetzliche Grundlagen zur Umsetzung von HW‐Schutzmaßnahmen verbessern  Es  sollten  gesetzliche  Grundlagen  auf  Landes‐  bzw.  Bundesebene  geschaffen  werden  um,  den  Gemeinden  die  Umsetzung  von  Hochwasserschutzmaßnahmen  zu  erleichtern.  Überwiegt  das  Allgemeininteresse  einem  Privatinteresse,  so  soll  die  Gemeinde  Instrumente  zur  Verfügung  haben,  um dieses auch rasch umzusetzen.  RiskAdapt Workshop Gleisdorf am 10.12.14 

 

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Zusammenfassung  Es herrscht allgemein der Konsens, dass technischer Hochwasserschutz bis zu einem HQ 100 (derzeit)  für die Raab und deren Zubringer realisiert werden sollte. Zur Abfederung von zukünftigen negativen  Effekten  durch  Klimawandel  und  Landnutzung  werden  Retentionsmaßnahmen  als  am  besten  geeignet  angesehen.  Auch  sollte  die  Koordination  und  Kommunikation  verbessert  werden  und  ein  überregionales  Hochwassermanagement  forciert  werden.  Speziell  bei  der  Gewässerpflege  wird  die  Notwendigkeit gesehen, Ressourcen aufzustocken.      

Tischgruppe 2: Wir passen uns räumlich an die Gefahr an!  Wie können wir uns in der räumlichen und baulichen Entwicklung an (zukünftige)  Hochwassergefahren anpassen? Moderation: Walter Seher    Folgende Ausgangsbedingungen prägten die Diskussion zu den räumlichen Anpassungsmöglichkeiten  an extreme Hochwasserereignisse:   ƒ

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Die  Stadtgemeinde  Gleisdorf  weist  eine  hohe  Bebauungsdichte  auf,  die  Verfügbarkeit  von  potentiellen  Erweiterungsflächen  ist  stark  begrenzt.  Für  die  zukünftige  räumliche  Entwicklung  ergeben  sich  durch  die  Gemeindezusammenlegung  und  die  Erstellung  eines  gemeinsamen  Örtlichen  Entwicklungskonzeptes  (ÖEK)  Chancen  (bspw.  hinsichtlich  der  Schaffung  von  Wohnraum)  aber  auch  Herausforderungen  (bspw.  bezüglich  der  Entwicklung  Gleisdorfs als regionaler Wirtschaftsstandort).    Die Stadtgemeinde Gleisdorf verfügt über einen sehr guten Schutz gegenüber 100‐jährlichen  Hochwasserereignissen  an  der  Raab.  Bei  Extremereignissen  (>HQ100)  sind  vor  allem  industriell‐gewerbliche  Nutzungen  von  Hochwasser  betroffen.  Zusätzlich  stellen  bei  lokalen  Starkregenereignissen  die  Gleisdorfer  Bäche  (insb.  der  Gleisbach  und  der  Greithbach)  ein  hohes Gefahrenpotential im dicht bebauten Stadtkern dar.   Sowohl  für  die  Raab  als  auch  für  die  Gleisdorfer  Bäche  sind  innerhalb  der  Gemeinde  kaum  öffentlich verfügbare Flächen für potentielle Ausuferungs‐ und Rückhalterräume vorhanden.  Für  die  Realisierung  von  Schutzmaßnahmen  (Retentionsbecken  oder  lineare  Maßnahmen)  muss die Gemeinde in Verhandlung mit privaten Grundbesitzern treten.     

  In  der  Diskussion  wurden  die  folgenden  raumplanerischen  Aspekte  im  Umgang  mit  extremen  Hochwasserereignissen (HQ300) thematisiert:   1) Die von der Raab ausgehende Hochwassergefahr soll durch koordinierte Schutzmaßnahmen  (bspw. Rückhaltebecken) im Einzugsgebiet bzw. in Teileinzugsgebieten reduziert werden.   2) Um  verstärkt  Flächenvorsorge  betreiben  zu  können,  muss  die  Zugriffsmöglichkeit  der  öffentlichen  Hand  auf  die  für  den  Hochwasserabfluss  bzw.  –rückhalt  bedeutenden  Flächen  verbessert werden.  3) In  den  Planungsinstrumenten  sollten  Überflutungsbereiche  als  Informationsgrundlage  ausgewiesen werden, um das Gefahrenbewusstsein und die Eigenvorsorge zu stärken.  4) Für  Bauverfahren  in  HQ300‐Überflutungsbereichen  sollten  Auflagen  erteilt  werden,  um  hochwasserangepasstes Bauen zu forcieren.   5) Die  Abstimmung  zwischen  Wasser‐  und  Raumplanungsrecht  sollte  verbessert  werden,  um  einheitliche Bemessungsgrundlagen für hochwasserangepasstes Bauen zu schaffen.     ad1)   Einige  DiskussionsteilnehmerInnen  sprachen  sich  für  eine  regionale  Betrachtung  von  Hochwassergefahren  aus.  Gleisdorf  könnte  von  flussaufwärts  gesetzten  RiskAdapt Workshop Gleisdorf am 10.12.14 

 

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Retentionsmaßnahmen  (z.B.  Rückhaltebecken)  profitieren,  die  Gemeinde  müsste  sich  im  Gegenzug aber auch an den Kosten beteiligen. In diesem Zusammenhang wurde angemerkt,  dass  die  Rückhaltebecken  nur  dann  wirksam  sind,  wenn  sie  möglichst  nahe  an  den  zu  schützenden  Objekten  liegen  –  das  Rückhaltebecken  in  St.  Ruprecht  an  der  Raab  ist  nur  bedingt als Schutzmaßnahme für Gleisdorf geeignet, da weitere Zubringer dazwischen liegen.  Darüber  hinaus  wurde  die  Ausweisung  für  den  Hochwasserabfluss  geeigneter  Flächen  in  überörtlichen  Planungsinstrumenten  (z.B.  Vorrangzonen  im  Regionalen  Entwicklungsprogramm  (REPRO))  gefordert.  In  diesem  Zusammenhang  wurde  auf  die  landwirtschaftliche  Vorrangzone  verwiesen,  die  als  multifunktionales  Instrument  der  überörtlichen Raumplanung zur Flächenfreihaltung dient.   ad2)   Als  Teil  einer  verbesserten  Hochwasserflächenvorsorge  sprachen  sich  einige  TeilnehmerInnen dafür aus, den Zugriff der öffentlichen Hand auf jene Flächen zu verbessern,  die  eine  hohen  Stellenwert  für  den  Hochwasserabfluss  („Abflusskorridore“)  bzw.  für  den  Hochwasserrückhalt haben. Diese Flächen könnten bspw. als  öffentliches Wassergut oder als  Sonderwidmungen  im  Flächenwidmungsplan  bzw.  im  ÖEK  ausgewiesen  werden.  Darüber  hinaus  könnte  für  die  Schaffung  das  Instrument  des  Flächenpools  vermehrt  Anwendung  finden.   ad3)   Sowohl  in  den  örtlichen  Raumplanungsinstrumenten  (Flächenwidmungsplan,  ÖEK)  als  auch  im  Regionalen  Entwicklungsprogramm  (REPRO)  sollten  nach  Meinung  einiger  TeilnehmerInnen  HQ300‐Überflutungsbereiche  ausgewiesen  werden.  Eine  solche  Ausweisung diene als Informationsgrundlage für BewohnerInnen und potentielle Bauwerber  und  könne  einen  wichtigen  Beitrag  zur  Steigerung  des  Gefahrenbewusstseins  bzw.  der  Bereitschaft zur Eigenvorsorge leisten.   Ein  Diskussionsteilnehmer  stellte  die  Sinnhaftigkeit  einer  Ausweisung  von  Überflutungsflächen in überörtlichen Planungsinstrumenten aufgrund des kleinen Maßstabs  (1:50.000)  infrage.  Zur  Steigerung  des  Gefahrenbewusstseins  wurde  außerdem  auf  effektivere Maßnahmen (u.a. im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit) verwiesen, da die Inhalte  der Planungsinstrumente nicht ausreichend von der Öffentlichkeit wahrgenommen würden.  ad4) 

Einige  DiskussionsteilnehmerInnen  sprachen  sich  dafür  aus  –  über  eine  Kenntlichmachung  von  HQ300‐Überflutungsflächen  hinausgehend  –  in  diesen  Bereichen  Auflagen  für  Bauverfahren  zu  erteilen  (bspw.  betreffend  Bestimmungen  zur  Fußbodenoberkante).  Ein  Diskussionsteilnehmer verwies auf die hohen Kosten, die mit solchen Auflagen für Bauträger  verbunden  seien  und  äußerte  Bedenken,  ob  sie  praktisch  umsetzbar  seien.   Als Teil eines hochwasserangepassten Bauens in Überflutungsbereichen wurde auch auf die  Notwenigkeit hingewiesen, nach Gefährdungsgrad abgestufte Schutzziele zu definieren. 

ad5) 

Nach  Meinung  zahlreicher  TeilnehmerInnen  erfordere  hochwasserangepasstes  Bauen  eine  stärkere  gegenseitige  Abstimmung  des  Wasser‐  und  des  Raumplanungsrechts.  In  diesem  Zusammenhang  wurde  darauf  hingewiesen,  dass  im  Wasserrecht  das  30‐jährliche  Hochwasser  als  Grundlage  für  wasserrechtliche  Bewilligungen  gilt,  während  im  Raumplanungsrecht  die  HQ100‐Anschlagslinie  als  Grundlage  für  Flächenwidmung  und  Bebauungsplanung  herangezogen  wird.  Des  Weiteren  wurde  darauf  eingegangen,  dass  im  Raumplanungsrecht  der  einzelne  Bauplatz  im  Zentrum  der  Betrachtung  steht  (d.h.  Bauplatzbewilligung), indessen im Wasserrecht die großräumigen Auswirkungen der lokalen  Maßnahmen (z.B. auf das Abflussverhalten) und die Betrachtung von Summenwirkungen von  zentraler Bedeutung sind. 

   

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Tischgruppe 3: Wir schaffen Bewusstsein!  Durch welche Aktivitäten können die Bewältigungs‐ und Anpassungskapazitäten verbessert  werden? Moderation: Ralf Nordbeck    Dieser Tisch befasste sich mit den möglichen Anpassungsmaßnahmen in den Bereichen Information,  Bildung und Beteiligung/Kooperation.   Im  Bereich  der  Informationsmaßnahmen  wurde  die  stärkere  Eigenverantwortung  als  zentrales  Thema  der  Zukunft  gesehen.  Von  den  TeilnehmerInnen  kamen  mehrere  Vorschläge,  wie  die  Eigenverantwortung  der  EigentümerInnen  (Haus,  Grundstück,  etc.)  gestärkt  werden  könnte:  (1)  Verbesserung  der  Information  und  Schaffung  von  Risikobewusstsein  durch  Planungsberatung  beim  Hausbau;  (2)  die  Förderung  von  Retentionsmaßnahmen  direkt  bei  den  BürgerInnen,  um  den  Hochwasserrückhalt in der Fläche zu verbessern; (3) die Förderung von Gründächern. Darüber hinaus  wurde von einigen TeilnehmerInnen vorgeschlagen, mehr Informationen über die bestehenden und  zukünftig  geplanten  Hochwasserschutzmaßnahmen  bereitzustellen.  Ein  weiteres  Thema  war  die  Verbesserung  der  Informationsgrundlagen  an  Hand  des  Alarmplans  Hochwasser  und  durch  eine  etwaige Aktualisierung des Gefahrenzonenplanes.    Mit  Blick  auf  etwaige  Bildungsmaßnahmen  wurde  in  der  Diskussion  sehr  deutlich,  dass  viele  der  TeilnehmerInnen  hier  einen  großen  Bedarf  sehen.  Vorgeschlagen  wurden  spielerische  Projekte  in  Kindergärten,  Schulprojekte  und  Exkursionen  sowie  Stadtführungen  entlang  bestehender  und  zukünftiger  HW‐Maßnahmen.  Zugleich  herrschte  eine  gewisse  Unsicherheit  wie  Maßnahmen  in  Kooperation  mit  Kindergärten,  Schulen  und  anderen  Bildungseinrichtungen  angegangen  werden  sollen, da es in der Gemeinde bislang noch keine Erfahrungen damit gibt. Oftmals fehlt es an direkten  AnsprechpartnerInnen  in  den  Schulen  und  Bildungseinrichtungen  mit  dem  Hochwasserschutzprojekte  geplant  und  umgesetzt  werden  können.  Ein  Teilnehmer  wies  auf  die  Möglichkeit hin, solche Projekte in Kooperation mit dem Naturschutzreferenten zu entwickeln.   Als  zentrales  Mittel  der  Bürgerbeteiligung  in  den  nächsten  Jahren  wurden  Informationsveranstaltungen in der Gemeinde und generell mehr Informationen für die BürgerInnen  zu den Hochwasserschutzmaßnahmen gesehen. Bei der Frage der Kooperation war die Mehrheit der  TeilnehmerInnen  der  Ansicht,  dass  die  Zusammenarbeit  zwischen  den  verschiedenen  EntscheidungsträgerInnen  insgesamt  gut  funktioniert.  Dies  bezog  sich  auf  die  Zusammenarbeit  innerhalb  der  Gemeinde,  wie  auch  zwischen  der  Gemeinde,  der  BH  und  dem  Amt  der  Landesregierung.  Einige  TeilnehmerInnen  sahen  hingegen  durchaus  noch  Bedarf  für  eine  stärkere  Zusammenarbeit  in  einigen  Bereichen  und  plädierten  für  die  Einrichtung  einer  Risikomanagementgruppe zur Koordination der EntscheidungsträgerInnen.      

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Priorisierung der Aktivitäten       Allen TeilnehmerInnen stehen je sechs farbige Punkte zur Verfügung, mit denen sie die aus ihrer  Perspektive wichtigsten Maßnahmen bzw. Aktivitäten priorisieren können (Gewichtungen waren  erlaubt). 

Priorisierung von Maßnahmen Welche Aktivitäten / Maßnahmen haben für Sie Priorität? Bitte vergeben Sie 6 farbige Punkte!

______________________________________________________________________________________           Stakeholder Workshop Gleisdorf   10. Dezember 2014   Stadtgemeinde Gleisdorf

 

Priorisierung der Maßnahmen / Tischgruppe 1: Wir verringern das Risiko!  o Rückhaltebecken  ƒ St. Ruprecht [7 Punkte]  ƒ Greithbach [3 Punkte]  o Gewässerpflege[6 Punkte]  o Aufweitungen (mehr Platz für den Fluss) [3  Punkte]  o Gründung von Hochwasserschutz‐ verbänden und Koordination [3 Punkte]  o Rückhalt im Raum / Entsiegelung und  Versiegelung [2 Punkte]  o Betriebliche und private HW‐Vorsorge [2  Punkte]  o Alarmpläne erstellen bzw. verbessern [1  Punkt]  o Koordination der Wehranlagen [keine  Punkte]  o Dämme erhöhen [keine Punkte]  o Verbesserung der HW‐Prognose [keine  Punkte]  o Gesetzliche Grundlagen schaffen [keine  Punkte]  Abbildung: Foto des Flip‐chart‐Bogens mit der Zusammenfassung   und Priorisierung der Worldcafé Beiträge an Tisch 1 

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Priorisierung der Maßnahmen / Tischgruppe 2: Wir passen uns räumlich an die Gefahr an!  o Flächenvorsorge für  Abflusskorridore/Retentionsbecken in der  Flächenwidmung, bspw. Sonderwidmung  (ÖEK/STEK) [8 Punkte]  o gesetzliche Abstimmung zwischen Wasserrecht  (HQ30) und Raumplanung (HQ100) [8 Punkte]  o Auflagen im Bauverfahren im HQ300 als  Empfehlung („hochwasserangepasstes Bauen“)  [2 Punkte]  o verpflichtende Auflagen im Bauverfahren im  HQ300 („hochwasserangepasstes Bauen“) [2  Punkte]  o HQ300 als Informationsgrundlage ausweisen [1  Punkt]  o Dachbegrünungen auf großflächigen Gebäuden  [1 Punkt]   o bestehende Auflagen besser umsetzen [keine  Punkte]  o Einzugsgebietsbezogene Betrachtung [keine  Punkte]  o HQ100 flächig darstellen, HQ300 als Linie  [keine Punkte]  o Schutzziele definieren und abstimmen auf  unterschiedliche Gefährdung [keine Punkte]  o öffentliches Wassergut ausweisen [keine  Punkte]  Abbildung: Foto des Flip‐chart‐Bogens mit der Zusammenfassung   und Priorisierung der Worldcafé Beiträge an Tisch 2 

Priorisierung der Maßnahmen / Tischgruppe 3: Wir schaffen Bewusstsein!  Informationsmaßnahmen:  o Eigenverantwortung stärken (z.B. durch Planungsberatung beim Hausbau, Förderung von  Retentionsmaßnahmen, Förderung von Gründächern) [8 Punkte]  o Nutzung neuer Medien um jüngere BürgerInnen zu erreichen und Informationen über die  HW‐Maßnahmen bereitzustellen (Beispiel QR‐Codes) [1 Punkt]  o Alarmplan Hochwasser [1 Punkt]  o Warnsystem verbessern [0 Punkte]  o Aktualisierung Gefahrenzonenplan [0 Punkte]    Bildungsmaßnahmen:   o Schulprojekte (z.B. Projekttage) [5 Punkte]  o Kindergärten / spielerische Projekte [1 Punkt]  o Stadtführungen [0 Punkte]  o Exkursionen [0 Punkte]    Maßnahmen für mehr Beteiligung und stärkere Kooperation:  o Einrichtung einer Managementgruppe zur Koordination der EntscheidungsträgerInnen [1  Punkt]  o Informationsveranstaltungen in der Gemeinde [0 Punkte]  RiskAdapt Workshop Gleisdorf am 10.12.14 

 

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mehr BürgerInneninformation [0 Punkte] 

   

  Abbildung: Foto des Flip‐chart‐Bogens mit der Zusammenfassung   und Priorisierung der Worldcafé Beiträge an Tisch 3 

 

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Chancen auf Umsetzung und Realisierung?   Moderation: Patrick Scherhaufer und Lukas Löschner    Zum Abschluss des Workshops wurden im Plenum die Umsetzungs‐ und Realisierungsmöglichkeiten  der folgenden zwei Maßnahmen detailliert diskutiert, die von den TeilnehmerInnen als besonders  wichtig eingeschätzt wurden (siehe Priorisierung):  a) Flächenvorsorge für Abflusskorridore, Retentionsbecken, etc. in örtlichen  Raumplanungsinstrumenten (FWP, ÖEK bzw. STEK)   Konkretisierungsmöglichkeiten der Maßnahme  o

Potential der Flächen für Hochwasserrückhalt definieren 

o

Ausweisung von Hochwasservorrangzonen im Regionalen Entwicklungsprogramm  (REPRO) 

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Widmung als Vorbehaltsfläche 

Was wird zur Realisierung benötigt?  o

Zugriff auf die Flächen (rechtliche Voraussetzungen) 

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Koordination und finanzielle Anreize 

o

Ausgleichsmechanismen zwischen Ober‐ und Unterlieger 

o

Neue Planungsinstrumente (ev. im Zuge der Gemeindezusammenlegung) 

Umsetzungsbarriere  o

Entwertung des Grundeigentums 

 

Abbildung: Foto des Flip‐chart‐Bogens mit der Zusammenfassung der Plenumsdiskussion zum Thema  „Raumplanungsinstrumente“   

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b) Rückhaltebecken  Was wird zur Realisierung benötigt?  o

Rechtliche Mittel für Flächenakquisition 

o

Möglichkeiten im Wasserrechtsgesetz stärken 

o

Koordination zwischen einzelnen Gebietskörperschaften bündeln 

o

Die Pflege der Rückhaltebecken durch Zufahrten ermöglichen 

o

Öffentliches Interesse dafür wecken und den damit zusammenhängenden Nutzen  betonen 

Umsetzungsbarriere  o

Flächenverfügbarkeit 

 

Abbildung: Foto des Flip‐chart‐Bogens mit der Zusammenfassung der Plenumsdiskussion zum Thema  „Rückhaltebecken“ 

 

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Abschlussdiskussion, Ausblick und  Evaluation  Walter Seher    Die TeilnehmerInnen bekommen im Anschluss an den Workshop und im Rahmen des Projekts  RiskAdapt folgende Materialien zur Verfügung gestellt:  a) Detailliertes Protokoll des Workshops  b) Die Plots der Karten (die digitalen Fassungen liegen beim Bürgermeister von Gleisdorf auf)  c) Kurzfassung des Projekt‐Endberichts    Am Ende des Workshops wurde an alle TeilnehmerInnen ein Evaluierungsbogen ausgeteilt, der  folgende Ergebnisse brachte (Rücklaufquote 100%, n=12):1  Über die Durchführung / den Prozess des Workshops:  1) Ich habe mich über meine Rolle im Workshop, über die Regeln der Zusammenarbeit und  meine Einflussmöglichkeiten von Beginn an gut informiert gefühlt.  ¾ Arithmetisches Mittel: 1,33  2) Die Zusammensetzung und Anzahl der Teilnehmer/innen des Workshops entsprach den  Anforderungen des Treffens.  ¾ Arithmetisches Mittel: 1,83  3) Welche der folgenden Gruppen oder Bereiche hätten Sie noch gerne verstärkt im Workshop  repräsentiert gesehen:  Politik und Verwaltung (2 Nennungen)  Vertreter des Zivilgesellschaft (3 Nennungen)  Medien (2 Nennungen)  Wirtschaft (4 Nennungen)  Interessensvertreter (2 Nennungen)  Von Hochwasser Betroffene (4 Nennungen)  Keine (0 Nennungen)  Andere: Katastrophenschutz (1 Nennung)  4) Die Workshopinhalte und ‐ziele wurden vom RiskAdapt Wissenschafterteam klar und  verständlich vermittelt.  ¾ Arithmetisches Mittel: 1,81  5) Das Arbeitsklima im Workshop war sehr gut.  ¾ Arithmetisches Mittel: 1,17  6) Das Verhältnis von Präsentationselementen, Diskussionen und der Möglichkeit zu eigenen  Wortbeiträgen im Workshop war ausgewogen.  ¾ Arithmetisches Mittel: 1,27  7) Ich bewerte die Beteiligung der Stakeholder im Rahmen des Workshops insgesamt mit  ¾ Arithmetisches Mittel: 2,45    Zur Relevanz des Themas und der Glaubwürdigkeit der Forschungsinhalte:  8) Für wie wichtig halten Sie den Einfluss des Klimawandels auf das Hochwassergeschehen?  ¾ Arithmetisches Mittel: 2,17  9) Für wie wichtig halten Sie den Einfluss der Siedlungsentwicklung auf das Hochwasserrisiko?                                                               1

 Fragen 1,2, 4‐6, 8‐16 und 18 arbeiten mit den Antwortkategorien 1 „sehr wichtig“ bis 6 „gar nicht wichtig“.  Die Fragen 7 und 19 ermöglichten den TeilnehmerInnen eine Einschätzung/Bewertung entlang von 1 „positiv“  bis 10 „negativ“. 

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¾ Arithmetisches Mittel: 1,58  10) Für wie wichtig halten Sie die Erhöhung der Anpassungskapazitäten als einen zentralen  Bestandteil des Hochwasserrisikomanagements?  ¾ Arithmetisches Mittel: 1,83  11) Die von den Wissenschaftlern präsentierten Karten und Szenarien sind glaubwürdig.  ¾ Arithmetisches Mittel: 2,27  12) Auf die Unsicherheiten, die im Zusammenhang mit den vorgestellten Szenarien stehen, wurde ich  ausreichend aufmerksam gemacht.  ¾ Arithmetisches Mittel: 1,75  13) Ich habe die Karten und Szenarien als eine sinnvolle und adäquate Diskussionsgrundlage  gefunden.  ¾ Arithmetisches Mittel: 2,08  14) Meine Meinung wurde im Workshop gehört und meine Expertise anerkannt.  ¾ Arithmetisches Mittel: 1,25  Über die Qualität der Inhalte und der Ziele des Workshops:  15) Die im Workshop erarbeiteten Maßnahmen können das Hochwasserrisiko minimieren.  ¾ Arithmetisches Mittel: 2,18  16) Auf die Chancen der Umsetzung und Realisierung einzelner Maßnahmen wurde ausreichend  eingegangen.  ¾ Arithmetisches Mittel: 2,00  17) Welche der folgenden Ziele wurden Ihrer Meinung nach durch den Workshop erreicht (Bitte  wählen Sie max. 2 Antworten aus):  Eine Sensibilisierung der Teilnehmer/innen im Bereich vorausschauendes  Hochwasserrisikomanagement (5 Nennungen)  Die Bereitstellung von Grundlagen für die Erarbeitung von Anpassungsmaßnahmen  (4 Nennungen)  Das Kennenlernen von sektorübergreifenden Problemen (3 Nennungen)  Raum und Zeit für Reflexionen über Hochwasser‐ und Siedlungsentwicklungs‐ szenarien und deren Effekte auf das Hochwasserrisiko (4 Nennungen)  Die Aufbereitung von Informationen und Wissen, welches ich in meinem beruflichen  Alltag benötige und integrieren kann (2 Nennungen)  18) Ich habe mein Wissen im Bezug auf ein Hochwasserrisikomanagement durch den Workshop und  das Projekt RiskAdapt erweitert.  ¾ Arithmetisches Mittel: 2,45  19) Ich bewerte die Nützlichkeit der im Workshop erzielten Ergebnisse insgesamt mit  ¾ Arithmetisches Mittel: 2,45 

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Anhang    Liste der TeilnehmerInnen / Workshop Gleisdorf, 10.12.2014  Fritz

Aigner

Gemeinderat in Gleisdorf, Ortsparteiobmann

Benjamin

Apperl

Adolf

Brunner

BOKU Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiver Wasserbau Bauamtsleiter Gleisdorf

Udo

Dobnig

Ingrid

Eberl

Baubezirksleitung Oststeiermark, Wassermeister Bezirk Weiz Süd Raumplanerin

Helmut

Gauster

BH Weiz, Leiter Referat II: Wasserrecht

Karl

Hierzer

Gemeinderat in Gleisdorf, Ortsparteiobmann

Rudolf

Hornich

Hubert

Kulmer

Lukas

Löschner

Land Steiermark, Koordinator für Hochwasserrisikomanagement Gemeinderat in Gleisdorf, Obmann des Ausschusses für Stadtgestaltung und Verkehr BOKU Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung

Ralf

Nordbeck

BOKU Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik

Gerhard

Novak

FF Gleisdorf

Josef

Posch

Patrick

Scherhaufer

Baubezirksleitung Oststeiermark, ReferatsleiterStellvertreter BOKU Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik

Walter

Seher

BOKU Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung

Christoph

Stark

Bürgermeister Gleisdorf

Peter

Uhl

Sandra

Wagendorfer

Baubezirksleitung Oststeiermark, Wasserbautechnischer Amtssachverständiger Bezirk Weiz Süd Ingenos Gobiet GmbH

Martin

Wieser

Land Steiermark, Referat Landesplanung und Regionalentwicklung

(in alphabetischer Reihenfolge)

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Impressum  RiskAdapt – Anticipatory Flood Risk Management under Climate Change Scenarios: From Assessment  to Adaptation    https://riskadapt.boku.ac.at/     Gefördert durch den Klima‐ und Energiefonds  (Programmschiene ACRP) 

Projektleitung: Univ.‐Prof. DI Dr. Karl Hogl  Institut für Wald‐, Umwelt‐ und Ressourcenpolitik,  Department für Wirtschafts‐ und Sozialwissenschaften,  Universität für Bodenkultur, Wien  Feistmantelstraße 4, 1180 Wien  Tel: ++43/1 47654 4402, Fax: ++43/1 47654 4417  e‐mail: [email protected]  

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Protokoll Workshop zum Thema „Zukünftiges Hochwassermanagement im Gefährdungsbereich der Naarn“ PERG Zeit: 12. Februar 2015, 13.00-17.00 Uhr Ort: Kultur-Zeughaus Perg, Töpferweg 2, 4320 Perg

RiskAdapt Workshop Perg am 12.02.2015

1

Workshop Agenda Zeit 13.00 – 13.20 13.20 – 14.10 14.10 – 14.20 14.20 – 15.30 15.30 15.45 15.45 – 16.05 16.05 – 16.20 16.20 – 16.50 16.50 – 17.00

Agendapunkt Begrüßung, Einleitung und Ziele des Workshops Walter Seher, Patrick Scherhaufer Präsentation und Diskussion der Hochwasser- und Siedlungsentwicklungsszenarien unter Berücksichtigung des Klimawandels Tobias Senoner, Lukas Löschner Kaffeepause Welche Anpassungsmöglichkeiten und -bereiche sehen Sie in Ihrer Gemeinde? / World Café Alle TeilnehmerInnen Tischmoderatoren: Ralf Nordbeck, Walter Seher, Benjamin Apperl Kaffeepause Berichte und Ergebnisse aus den Tischgruppen Priorisierung der Aktivitäten Alle TeilnehmerInnen Chancen auf Umsetzung und Realisierung? Alle TeilnehmerInnen Abschluss, Ausblick und Evaluation Walter Seher

RiskAdapt Workshop Perg am 12.02.2015

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Begrüßung, Einleitung und Ziele des Workshops Walter Seher und Patrick Scherhaufer

Walter Seher und Patrick Scherhaufer von der Universität für Bodenkultur erklären die Inhalte des Projekts RiskAdapt, die Zielvorgaben des Workshops und die Agenda. Es wird in der Einleitung ausdrücklich nochmals darauf hingewiesen, dass die im Workshop erarbeiteten Maßnahmen und Aktivitäten keinen verpflichtenden Charakter haben. Ziel der Veranstaltung ist eine Sensibilisierung der TeilnehmerInnen gegenüber Hochwasserrisiken unter der Berücksichtigung verschiedener Klimaund Raumentwicklungsszenarien. Projekt RiskAdapt

Workshop „Zukünftiges Hochwassermanagement im Gefährdungsbereich der Naarn“ Perg Walter Seher1 und Patrick Scherhaufer2 1Institut

für Raumplanung und Ländliche Neuordnung (IRUB) Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur (RaLI) 2Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik (InFER) Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

• Projekttitel: Vorausschauendes Hochwasserrisikomanagement unter Berücksichtigung von Klimawandel Szenarien: Von der Risikobewertung zur Klimawandelanpassung • In diesem Projekt untersuchen wir:  den Einfluss des Klimawandels auf das Hochwasserrisiko (Extremereignisse)  den Einfluss der Siedlungsentwicklung auf das Hochwasserrisiko  die Möglichkeiten und Kapazitäten der Anpassung an Hochwasserrisiken

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Stakeholder Workshop Perg │ 12. Februar 2015 │ Kultur-Zeughaus Perg

Stakeholder Workshop Perg │ 12. Februar 2015 │ Kultur-Zeughaus Perg

Zwei zeitliche, zwei räumliche Ebenen

Hochwasserrisiken verändern sich

Wir untersuchen Hochwasserrisiken: • für den aktuellen Stand • für einen Zeitraum bis 2030 Wir untersuchen Hochwasserrisiken: • auf nationaler Ebene: Hochwasserrisikobewertung aller Gemeinden Österreichs, Identifikation von Gemeinden, die einen Anstieg des Hochwasserrisikos zu erwarten haben • in drei lokalen Fallstudien: Perg (OÖ.), Altenmarkt im Pongau und Flachau (Sbg.) und Gleisdorf (Stmk.) ______________________________________________________________________________________ Stakeholder Workshop Perg │ 12. Februar 2015 │ Kultur-Zeughaus Perg

Szenarien in RiskAdapt • Um diese Veränderungen abzubilden, entwickeln wir Szenarien • Szenarien sind keine Vorhersagen oder Wunschvorstellungen, Szenarien beschreiben mögliche Entwicklungen • darauf aufbauend können Anpassungsschritte gesetzt werden

Quelle: Bundesamt für Raumentwicklung

Szenarien in RiskAdapt Wir haben Szenarien (bis 2030) entwickelt für  die Hochwasserabflüsse durch einen Klimawandelzuschlag zu den Abflussereignissen HQ100 und HQ300 (fokussiert auf die Naarn)  die Siedlungsentwicklung auf Basis kommunaler Planungsinstrumente

und die daraus resultierenden potentiellen Schäden ermittelt.

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Stakeholder Workshop Perg │ 12. Februar 2015 │ Kultur-Zeughaus Perg

Stakeholder Workshop Perg │ 12. Februar 2015 │ Kultur-Zeughaus Perg

RiskAdapt Workshop Perg am 12.02.2015

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Was erwartet Sie?

Anpassungskapazitäten  Szenario 2030 bietet zeitlichen Spielraum für HochwasserAnpassung

Hochwasserschutz

Bewältigung

Raumplanung

Die Beiträge der lokalen und regionalen Entscheidungsträger sind dafür von großer Bedeutung

• Wir stellen Ihnen die Auswertungen zum derzeitigen Hochwasserrisiko und die Szenarien für Hochwasserabflüsse und Siedlungsentwicklung vor • Wir laden Sie ein, die Bereiche der Anpassung an zukünftige Hochwasserereignisse im Workshop mit uns zu diskutieren

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Stakeholder Workshop Perg │ 12. Februar 2015 │ Kultur-Zeughaus Perg

Stakeholder Workshop Perg │ 12. Februar 2015 │ Kultur-Zeughaus Perg

Vorstellungsrunde

Tagesordnung 13.00 – 13.20 Begrüßung, Einleitung und Ziele des Workshops 13.20 – 14.10 Präsentation und Diskussion der Karten/Szenarien 14.10 – 14.20 Kaffeepause 14.20 – 15.30 Anpassungsmöglichkeiten / World Café 15.30 – 15.45 Kaffeepause 15.45 – 16.05 Berichte und Ergebnisse aus den Tischgruppen 16.05 – 16.20 Priorisierung der Aktivitäten 16.20 – 16.50 Chancen auf Umsetzung und Realisierung? 16.50 – 17.00 Abschluss, Ausblick und Evaluation ______________________________________________________________________________________

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Stakeholder Workshop Perg │ 12. Februar 2015 │ Kultur-Zeughaus Perg

Stakeholder Workshop Perg │ 12. Februar 2015 │ Kultur-Zeughaus Perg

Kommunikationsregeln

Wir brauchen Sie! • Problemorientierung • Wissensintegration • Kommunikation • Partizipation • Nützlichkeit  Herausforderung!

• Jede Stimme wird gehört • Jede Stimme ist gleich viel Wert • Dialogstruktur      

Visuelle Inputs (Karten / Szenarien) Verständnisfragen Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum Priorisierungen Transparenz und Dokumentation Feedback und Evaluation

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Stakeholder Workshop Perg │ 12. Februar 2015 │ Kultur-Zeughaus Perg

Stakeholder Workshop Perg │ 12. Februar 2015 │ Kultur-Zeughaus Perg

RiskAdapt Workshop Perg am 12.02.2015

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Präsentation und Diskussion der Hochwasser- und Siedlungsentwicklungsszenarien unter Berücksichtigung des Klimawandels Tobias Senoner und Lukas Löschner

A

B

C RiskAdapt Workshop Perg am 12.02.2015

5

D

E

F

RiskAdapt Workshop Perg am 12.02.2015

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G Überblick zum Kartenmaterial: A) Stadtgemeinde Perg (Gefährdungsanalyse Naarn), HQ100 Überflutungsflächen + Differenzflächen CC B) Stadtgemeinde Perg (Gefährdungsanalyse Naarn), HQ300 Überflutungsflächen + Differenzflächen CC C) Potentiell von Hochwasser betroffene Landnutzung in der Stadtgemeinde Perg (Expositionsanalyse im Gefährdungsbereich der Naarn) D) Potentiell von Hochwasser betroffene Gebäude in der Stadtgemeinde Perg (Expositionsanalyse im Gefährdungsbereich der Naarn) E) Potentiell von Hochwasser betroffene Personen in der Stadtgemeinde Perg (Expositionsanalyse im Gefährdungsbereich der Naarn) F) Baulandreserven und Siedlungserweiterungsflächen in der Stadtgemeinde Perg G) Potentiell von Hochwasser betroffene Gebäude in der Stadtgemeinde Perg (Szenario 2030) (Expositionsanalyse im Gefährdungsbereich der Naarn) Anmerkung: Die Karten liegen in digitaler Form beim Bürgermeister und der Stadtamtsleiterin der Stadtgemeinde Perg auf.

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Welche Anpassungsmöglichkeiten und – bereiche sehen Sie in Ihrer Gemeinde? Patrick Scherhaufer (Gesamtmoderation) Benjamin Apperl, Walter Seher und Ralf Nordbeck (Tischmoderation) Anleitung

Workshop „World Café“

    

Welche Anpassungsmöglichkeiten und – bereiche sehen Sie in Ihrer Gemeinde?

3 Tischgruppen / 3 Fragen 15-20 Minuten pro Gesprächsrunde Sie werden zum/zur „MeinungsboschafterIn“ Jeder Tisch wird von uns moderiert Café-Etikette: „Das Gespräch“ – Eigene Ansichten und Sichtweisen beitragen – Sprechen und Hören mit Herz und Verstand – Ideen verlinken und verbinden

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Stakeholder Workshop Perg │ 12. Februar 2015 │ Kultur-Zeughaus Perg

Stakeholder Workshop Perg │ 12. Februar 2015 │ Kultur-Zeughaus Perg

World Café Fragen Wir verringern das Risiko! (Moderation: Benjamin Apperl) Welche vorausschauenden Maßnahmen können getroffen werden, um das Hochwassergefahrenpotenzial zu minimieren? Wir passen uns räumlich an die Gefahr an! (Moderation: Walter Seher) Wie können wir uns in der räumlichen und baulichen Entwicklung an (zukünftige) Hochwassergefahren anpassen? Wir schaffen Bewusstsein! (Moderation: Ralf Nordbeck) Durch welche Aktivitäten können die Bewältigungs- und Anpassungskapazitäten verbessert werden? ______________________________________________________________________________________ Stakeholder Workshop Perg │ 12. Februar 2015 │ Kultur-Zeughaus Perg

Cafe‐Etikette: Die Methode World Café fußt auf der zentralen Bedeutung des Gesprächs zwischen Menschen. MeinungsbotschafterInnen: Es gilt Schlüsselideen, Themen und Fragen in das nächste Gespräch mitzunehmen. Moderation: der Moderator begrüßt die Gäste am Tisch, und fasst kurz die wichtigsten Ideen der vorherigen Gruppe zusammen Ziel: Durch die Bewegung der Personen und Themen und Ideen sollten sich diese verlinken und verbinden.

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Tischgruppe 1: Wir verringern das Risiko! Welche vorausschauenden Maßnahmen können getroffen werden, um das Hochwassergefahrenpotenzial zu minimieren? Moderation: Benjamin Apperl und Tobias Senoner Gesamtheitliche Betrachtung des Hochwasserschutzes Aus der Schadenspotenzialanalyse für Perg ist ersichtlich, dass es bereits bei Ereignissen mit der Jährlichkeit eines HQ100 zu großflächigen Überflutungen mit jedoch eher geringen Überflutungstiefen kommt. Im Hinblick auf das Thema – Wir verringern das Risiko – sollte an diesem Tisch darüber nachgedacht und diskutiert werden, wie das Hochwasserrisiko – im Sinne einer gesamtheitlichen Betrachtung und mit Bedacht auf das immer vorhandene Restrisiko – durch vorausschauende Maßnahmen weiter verringert werden kann. Im Zuge der Diskussion wurden sowohl direkte als auch indirekte Maßnahmen zur Verringerung des Hochwasserrisikos genannt. Zur Sprache kamen einerseits örtliche Maßnahmen wie Dämme, verstärkter Objektschutz, technische Hochwasserschutzmaßnahmen (mobiler Hochwasserschutz, flutbare Garagen, …) sowie hochwasserbedingte Adaptierungen der Infrastruktur. Andererseits wurden Vorsorgemaßnahmen im Oberliegerbereich besprochen, die sich positiv auf den Wasserrückhalt auswirken, die Hochwasserspitze reduzieren und somit die Hochwassergefahr verringern. Geschiebemanagement war aufgrund von Problemen mit Verklausungen und Verlandungen bei vergangenen Hochwasser ein wichtiges Thema. Im Folgenden werden die genannten Maßnahmen angeführt und die inhaltliche Diskussion im World Café zusammengefasst. Gewässerpflege Im Zuge der Diskussion um das Thema Gewässerpflege wurden sowohl lokale Maßnahmen im Kerngebiet von Perg als auch Maßnahmen im Oberliegerbereich besprochen. Vorrangig wurden als konkrete Schutzmaßnahmen das Geschiebemanagement und das Management des Wildholzholzeintrags genannt. Gewässerpflege wurde allgemein unter dem Aspekt diskutiert, dass die Funktionstüchtigkeit technischer Maßnahmen im Ereignisfall gewährleistet bleibt. • • • •

Lokale Maßnahmen und Maßnahmen im Oberliegerbereich Geschiebemanagement Wildholzeintrag Vorbereitet sein, damit technische Maßnahmen im Ereignisfall funktionieren.

Maßnahmen im Einzugsgebiet Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt waren Maßnahmen zur Schaffung und zur Erhaltung von Retentionsraum im Einzugsgebiet. Die zunehmende Versiegelung und der Entfall von Retentionsflächen stellen ein Problem für den Hochwasserschutz dar. Dadurch kommt es zu beschleunigtem Abfluss von Niederschlagswasser und zur Verschärfung von Hochwasser. • • •

Retentionsraum schaffen bzw. den Verlust von Rückhalteflächen verhindern Lokalen Wasserrückhalt durch bauliche Maßnahmen fördern (Zisternen, Versickerungsmulden, etc.) Hochwasserrückhaltebecken im Oberliegerbereich

Hochwasserangepasstes Bauen • •

Berücksichtigung von Hochwassergefahren bei Neubauten, flutbare Tiefgaragen, Objektschutzmaßnahmen Nutzung der Infrastruktur zur Ableitung des Hochwassers – Straßenflächen

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Das Thema Objektschutz wurde intensiv diskutiert. Er dient vor allem dazu, das Hochwasserrisiko im Sinne der Schadensminderung im Überlastfall weiter zur verringern. Folgende Punkte wurden angeführt: • • • •

Soll Objektschutz behördlich (verstärkt) vorgeschrieben werden? Lage der Fußbodenoberkante (derzeit 50 cm über HQ100; sollte klimabedingte Veränderungen abfedern) Unterschiedliche Regelung für Neubauten und Bestand Festlegung der Fußbodenoberkante in Abhängigkeit der Überflutungshöhenlinien als behördliche Auflagen sinnvoll?

Hochwasserschutzverband gründen Als weitere Maßnahme wurde die mögliche Gründung eines Hochwasserschutzverbandes diskutiert. Als diesbezüglich problematisch wurden vor allem die mangelnde Bereitschaft der Oberlieger, entsprechende Flächen zur Verfügung zu stellen sowie Probleme bei der Finanzierung genannt. Lokale Eintiefung der Naarn in Perg Durch die Reduktion des Gefälles der Naarn direkt in Perg am Ende der Schluchtstrecke kommt es in diesem Bereich zu Geschiebeanlandungen, die im Hochwasserfall zu einer Gefährdung des Ortskerns führen können. Um dem entgegenzuwirken, wird die lokale Eintiefung der Naarn direkt in Perg als mögliche Maßnahme diskutiert. Derzeit wird im Auftrag der Oberösterreichischen Landesregierung eine Studie zur Überprüfung der Möglichkeiten zum Geschieberückhalt an der Naarn flussauf der Freibadanlage Perg durchgeführt, die diese Problematik zum Anlass hat. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen noch im Frühjahr 2015 vorliegen und bei der Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen in Perg berücksichtigt werden. Vorwarnzeit verbessen, Prognose •

Nutzung von Durchflussinformationen der Kraftwerksbetreiber im Oberliegerbereich von Perg zur Verbesserung der Hochwasserprognose im unmittelbaren Anlassfall.

Tischgruppe 2: Wir passen uns räumlich an die Gefahr an! Wie können wir uns in der räumlichen und baulichen Entwicklung an (zukünftige) Hochwassergefahren anpassen? Moderation: Walter Seher Folgende Ausgangsbedingungen prägten die Diskussion zu den räumlichen Anpassungsmöglichkeiten an extreme Hochwasserereignisse: 



Die Stadtgemeinde Perg verfügt über keinen vollständigen Schutz gegenüber einem 100jährlichen Hochwasser der Naarn. Gewässernahe Bereiche des Stadtzentrums (mit hohen Bebauungs- und Einwohnerdichten) befinden sich z.T. innerhalb der HQ100-Anschlagslinie. Bei Extremereignissen kommt es zu großflächigen Überflutungen im Stadtgebiet, allerdings mit geringen Überflutungstiefen und Fließgeschwindigkeiten. Die Stadtgemeinde Perg weist eine hohe Bevölkerungs-, Wirtschafts- und Siedlungsdynamik auf. Sie verfügt über ausreichende Baulandreserven, die sich sowohl innerhalb als auch außerhalb der (mittels Einberechnung des Klimawandel-Zuschlags erweiterten) Überflutungsflächen befinden. Die im Örtlichen Entwicklungskonzept (ÖEK) ausgewiesen Erweiterungsflächen für Wohn- und gewerbliche Nutzungen liegen überwiegend außerhalb potentieller Überflutungsflächen.

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Die EinwohnerInnen wie auch die Planungsverantwortlichen der Stadtgemeinde Perg haben Erfahrung im Umgang mit und in der Anpassung an Hochwassergefahren. Aufgrund der topographischen und geologischen Bedingungen wird sowohl bei der Siedlungsentwicklung in den Hanglagen als auch in der Machlandebene auf die Hangwasser- respektive Grundwasserproblematik Rücksicht genommen, u.a. durch bauliche Auflagen (z.B. lokale Retentionsmaßnahmen) und technische Schutzmaßnahmen (z.B. Ableitung von Hangwasser).

In der Diskussion wurden die folgenden raumplanerischen Aspekte im Umgang mit extremen Hochwasserereignissen (HQ300) thematisiert: 1) Um die Gefahreninformation zu verbessern, sollten Gefahrenbereiche in allen Planungsinstrumenten kenntlich gemacht werden. 2) Aufgrund bestehender Regelungen im Oberösterreichischen Bautechnikgesetz sollten für Bauverfahren in HQ300-Überflutungsbereichen keine weiteren Auflagen erteilt werden. 3) Um verstärkt Flächenvorsorge betreiben zu können, müssen die Zugriffsmöglichkeit der öffentlichen Hand auf die für den Hochwasserabfluss bzw. -rückhalt bedeutenden Flächen verbessert werden. 4) Für ein effektives Hochwasserrisikomanagement sollte eine multifunktionale Flächennutzung ermöglicht werden. 5) Im Sinne einer stufenweisen Siedlungsentwicklung sollten vorrangig Siedlungsgebiete in nicht gefährdeten Bereichen entwickelt werden. 6) Um den Siedlungsdruck auf gefährdete Bereiche zu reduzieren, sollten die interkommunale Kooperation bei der Siedlungsentwicklung forciert werden. 7) Um das Schadenspotenzial zu reduzieren, sollten bestehende ungenutzte Baulandwidmungen in 30- und 100-jährlichen Überflutungsbereichen in Grünland rückgewidmet werden. ad1)

Gefahrenunterlagen werden einerseits als wichtige Argumentationsgrundlage für Planungsentscheidungen und andererseits als wichtige Informationsgrundlage für potentielle BauwerberInnen gesehen. Folglich sprachen sich fast alle DiskussionsteilnehmerInnen für eine Kenntlichmachung extremer Hochwassergefahren (HQ300) in den örtlichen Planungsinstrumenten aus. Um die aus verbesserten Hochwassersimulationen gewonnen Gefahreninformationen möglichst rasch verfügbar zu machen, ist die Zeitspanne der Planaktualisierung in den Örtlichen Raumplanungsinstrumenten zu verkürzen.

ad2)

Das Oberösterreichische Bautechnikgesetz enthält u.a. die Bestimmung, dass die Fußbodenoberkante bei Wohngebäuden mind. 50cm über dem Niveau des 100-jährlichen Abflussbereichs liegen muss (§47). Da diese Bestimmung auch für Bereiche gilt, die auf Grund technischer Hochwasserschutzmaßnahmen nicht mehr im 100-jährlichen Hochwasserabflussbereich liegen, waren sich die DiskussionsteilnehmerInnen überwiegend einig, dass für Bauverfahren in HQ300-Überflutungsbereichen keine weiteren verbindlichen Auflagen erteilt werden sollten. Darüber hinaus wurde die Ansicht vertreten, dass der 50cmZuschlag auch in 300-jährlichen Überflutungsbereichen wirksam sei, zumal es in der Stadtgemeinde Perg selbst bei extremen Hochwasserereignissen überwiegend zu geringen Einstautiefen kommt.

ad3)

Während innerhalb des Perger Gemeindegebietes die Möglichkeiten zur Hochwasserretention entlang der Naarn aufgrund topographischer Bedingungen beschränkt sind, könnte nach Ansicht der DiskussionsteilnehmerInnen das von den „Perger Bächen“ ausgehende Gefahrenpotential durch eine entsprechende Flächenvorsorge reduziert werden. In diesem Zusammenhang wird eine zentrale Herausforderung darin gesehen, die Zugriffsmöglichkeit der öffentlichen Hand auf die für den Hochwasserabfluss bzw. -rückhalt bedeutenden Flächen zu verbessern. Nach Ansicht einiger TeilnehmerInnen könnten im Zuge der Flächenwidmungsplanung Flächen für Schutzbauten oder Rückhalteräume gesichert

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werden. Da Retentionsräume nur durch regelmäßige Pflege dauerhaft wirksam sind, müsse die Umsetzung der Retentionsmaßnahmen auf öffentlichen Flächen sichergestellt werden. ad4)

Im Sinne eines integrierten Hochwasserrisikomanagements wurde gefordert, die Flächenwidmungs- oder Bebauungsplanung stärker gemäß den Anforderungen einer multifunktionalen Flächennutzung auszurichten. Beispielsweise sollte die Möglichkeit genutzt werden, bei Hochwasserereignissen öffentliche Verkehrswege als Abflussgassen zu nutzen. Um die Einhaltung der damit verbundenen technischen Anforderungen zu gewährleisten, müsste eine enge Abstimmung mit der Verkehrswegeplanung erfolgen.

ad5)

Angesichts umfangreicher Baulandreserven wurde eine „stufenweise“ bauliche Entwicklung für die Stadtgemeinde Perg angeregt. Eine derartige Entwicklung könnte ausgehend von Bereichen mit marginaler Gefährdung (außerhalb von HQ300) hin zu Bereichen mit teilweiser Gefährdung (HQ300 - HQ100) bzw. höherer Gefährdung (HQ100 - HQ30) erfolgen. Aufgrund seines mittelfristigen Planungshorizontes könnte die „stufenweise“ Siedlungsentwicklung im Örtlichen Entwicklungskonzept ausgewiesen werden.

ad6)

Trotz umfangreicher Baulandreserven ist die Stadtgemeinde Perg einem starken Siedlungsdruck ausgesetzt. Die interkommunale Kooperation wird (aufbauend auf INKOBAInterkommunale Betriebsansiedelung) als Möglichkeit gesehen, Siedlungs- und Betriebsgebietsentwicklungen zu steuern und hochwassergefährdete Flächen von Bebauung frei zu halten. Auch im unmittelbaren Bereich des Hochwasserschutzes bzw. der flächenvorsorge besteht der Bedarf nach einer verbesserten interkommunalen Abstimmung zwischen Oberlieger- und Unterliegergemeinden. Aufgrund einer asymmetrischen Risikoverteilung im Einzugsgebiet der Naarn – die Gemeinde Perg ist sehr stark, die Oberliegergemeinden hingegen kaum von Hochwasser betroffen – sehen die DiskussionteilnehmerInnen in einer derartigen interkommunalen Zusammenarbeit allerdings geringes Entwicklungspotential. Auch die mangelnde Solidarität über Bezirksgrenzen wird als Hemmnis für eine intensivere gemeindeübergreifende Kooperation im Hochwasserrisikomanagement gesehen.

ad7)

Mit Verweis auf einen Prüfbericht des oberösterreichischen Landesrechnungshofs zur Raumordnung des Landes OÖ wurde ein restriktiverer Umgang mit bestehenden Baulandreserven in ausgewiesenen Hochwassergebieten gefordert. Um Baulandreserven und das damit verbundene Schadenspotenzial in Überschwemmungsgebieten abzubauen, könnte demnach eine entschädigungslose Rückwidmung von Bauland in 30- und 100-jährlichen Überflutungsbereichen (nach Verstreichen einer gesetzlich festgelegten Nutzungsfrist) angedacht werden.

Tischgruppe 3: Wir schaffen Bewusstsein! Durch welche Aktivitäten können die Bewältigungs‐ und Anpassungskapazitäten verbessert werden? Moderation: Ralf Nordbeck Dieser Tisch befasste sich mit den möglichen Anpassungsmaßnahmen in den Bereichen Information, Bildung und Koordination. Im Bereich der Informationsmaßnahmen war die Verbesserung der Warnsysteme ein zentrales Thema. Diskutiert wurden von den TeilnehmerInnen die Möglichkeit, sich Hochwasserinformationen per SMS zuschicken zu lassen (SMS-Info Zivilschutz) und die so genannte Oberlieger-UnterliegerWarnung. Darüber hinaus wurde von einigen TeilnehmerInnen vorgeschlagen, mehr Informationen über die bestehenden und zukünftig geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen sowie die damit RiskAdapt Workshop Perg am 12.02.2015

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erzielten Ergebnisse bereitzustellen. Ferner gab es mehrere Vorschläge wie die Eigenverantwortung von Haus- und GrundeigentümerInnen gestärkt werden könnte, etwa durch Checklisten und Informationsblätter für die private bauliche Vorsorge. Ein weiterer Vorschlag war, die OberliegerUnterlieger-Problematik an der Naarn nochmals im Rahmen eines Flussdialoges mit Unterstützung durch das Land aufzugreifen. Bei den Bildungsmaßnahmen zeichnete sich schnell ab, dass die meisten TeilnehmerInnen in diesem Bereich nur einen sehr geringen Bedarf sehen. Vorgeschlagen wurde die Durchführung von Exkursionen mit Schulklassen. Bei der Frage der Kooperation war die Mehrheit der TeilnehmerInnen der Ansicht, dass die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen EntscheidungsträgerInnen insgesamt gut funktioniert. Dies bezog sich auf die Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinde, wie auch zwischen der Gemeinde, der BH und dem Amt der Landesregierung. Der größte Bedarf wurde von mehreren TeilnehmerInnen bei der Verbesserung der internen Dokumentation der Hochwasserschutzmaßnahmen in der Stadtverwaltung gesehen.

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Priorisierung der Aktivitäten Allen TeilnehmerInnen stehen je sechs farbige Punkte zur Verfügung, mit denen sie die aus ihrer Perspektive wichtigsten Maßnahmen bzw. Aktivitäten priorisieren können (Gewichtungen waren erlaubt).

Priorisierung von Maßnahmen Welche Aktivitäten / Maßnahmen haben für Sie Priorität? Bitte vergeben Sie 6 farbige Punkte!

______________________________________________________________________________________ Stakeholder Workshop Perg │ 12. Februar 2015 │ Kultur-Zeughaus Perg

Priorisierung der Maßnahmen / Tischgruppe 1: Wir verringern das Risiko! o

o

o

o o o

Gewässerpflege im Oberliegerbereich und Lokal (Geschiebemanagement, Wildholzeintrag) [13 Punkte] Maßnahmen im Einzugsgebiet (Retentionsräume schaffen, Verlust von Rückhalteflächen verhindern) [10 Punkte] Hochwasser-angepasstes Bauen (bei Neubauten z.B. Garagen flutbar; Infrastruktur) [6 Punkte] Hochwasserverband gründen [3 Punkte] Lokale Eintiefung der Naarn in Perg [1 Punkt] Vorwarnzeit verbessern (Prognose) [1 Punkt]

Abbildung: Foto des Flip-chart-Bogens mit der Zusammenfassung und Priorisierung der Worldcafé Beiträge an Tisch 1

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Priorisierung der Maßnahmen / Tischgruppe 2: Wir passen uns räumlich an die Gefahr an! o

o o o o

o o o o

„Stufenweise“ bauliche Entwicklung im örtlichen Entwicklungskonzept: von geringer Gefährdung zu hoher Gefährdung [7 Punkte] Flächensicherung für Schutzbauten im Flächenwidmungsplan [6 Punkte] Hochwasserschutz als regionale Aufgabe begreifen [1 Punkt] Rückwidmung von Bauland in Risikogebieten [1 Punkt] Bauliche Anpassung im HQ300 als Empfehlung (inkl. Lagerung gefährlicher Stoffe) [kein Punkt] Flächenwidmungspläne häufiger aktualisieren [kein Punkt] Interkommunale Kooperation forcieren [kein Punkt] Straßen als „Abflusswege“ [kein Punkt] Kenntlichmachung von HQ300 in örtlichen Planungsinstrumenten [kein Punkt]

Abbildung: Foto des Flip-chart-Bogens mit der Zusammenfassung und Priorisierung der Worldcafé Beiträge an Tisch 2

Priorisierung der Maßnahmen / Tischgruppe 3: Wir schaffen Bewusstsein! Informationsmaßnahmen o SMS-Info Zivilschutz / Oberlieger-UnterliegerWarnung [6 Punkte] o Checklisten und Informationsblätter für private Eigenvorsorge [4 Punkte] o Informationsveranstaltungen (HWSMaßnahmen, GZP etc.) [2 Punkte] o Besseres Monitoring und Darstellung der Ergebnisse [2 Punkte] o Flussdialog Naarn [1 Punkt] Bildungsmaßnahmen o

Exkursionen mit Schulklassen [1 Punkt]

Koordinationsmaßnahmen o

Interne Dokumentation der Stadtverwaltung verbessern [7 Punkte] Abbildung: Foto des Flip-chart-Bogens mit der Zusammenfassung und Priorisierung der Worldcafé Beiträge an Tisch 3

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Chancen auf Umsetzung und Realisierung? Moderation: Patrick Scherhaufer und Lukas Löschner

Zum Abschluss des Workshops wurden im Plenum die Umsetzungs ‐ und Realisierungsmöglichkeiten der folgenden Maßnahme detailliert diskutiert, die von den TeilnehmerInnen als besonders wichtig eingeschätzt wurde (siehe Priorisierung): a) Gewässerpflege im Oberliegerbereich und Lokal (Geschiebemanagement, Wildholzeintrag) Konkretisierungsmöglichkeiten der Maßnahme / Was soll umgesetzt werden? o Eine Studie zur Überprüfung der Möglichkeiten zum Geschieberückhalt an der Naarn flussauf der Freibadanlage Perg ist in Auftrag gegeben worden. Die Ergebnisse der Studie sollen aufgearbeitet und umgesetzt werden. o Geschiebemanagement und Wildholzeintrag sollten verstärkt Themen für die Hochwasserverbände sein / werden. o Auf Gemeindeebene soll ein Grobfahrplan für die Gewässerpflege bis Ende 2015 entwickelt werden. Was wird zur Realisierung benötigt? Wie verläuft die Implementation? o Grundstücke verfügbar machen o Stauraumbewirtschaftung o Mitarbeit der / Kooperation mit Land- und Forstwirtschaft o Gewässerpflege versus / oder im Einklang mit dem Naturschutz? o Anpassung der Maßnahmen an die Gewässerökologie o Sensibilisierung für die Landnutzung an Fließgewässern o Erosionsmindernde Bepflanzung (langfristig wirksam) Umsetzungsbarriere o

Einzelne Bewilligungsverfahren sind sehr aufwendig

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Abschlussdiskussion, Ausblick und Evaluation Walter Seher

Die TeilnehmerInnen bekommen im Anschluss an den Workshop und im Rahmen des Projekts RiskAdapt folgende Materialien zur Verfügung gestellt: a) Detailliertes Protokoll des Workshops b) Die Plots der Karten (die digitalen Fassungen liegen beim Bürgermeister von Perg auf) c) Kurzfassung des Projekt‐Endberichts Am Ende des Workshops wurde an alle TeilnehmerInnen ein Evaluierungsbogen ausgeteilt, der folgende Ergebnisse brachte (Rücklaufquote 100%, n=13): 1 Über die Durchführung / den Prozess des Workshops: 1) Ich habe mich über meine Rolle im Workshop, über die Regeln der Zusammenarbeit und meine Einflussmöglichkeiten von Beginn an gut informiert gefühlt.  Arithmetisches Mittel: 1,38 2) Die Zusammensetzung und Anzahl der Teilnehmer/innen des Workshops entsprach den Anforderungen des Treffens.  Arithmetisches Mittel: 1,77 3) Welche der folgenden Gruppen oder Bereiche hätten Sie noch gerne verstärkt im Workshop repräsentiert gesehen: 󲐀 Politik und Verwaltung (0 Nennungen) 󲐀 Vertreter des Zivilgesellschaft (1 Nennung) 󲐀 Medien (1 Nennung) 󲐀 Wirtschaft (2 Nennungen) 󲐀 Interessensvertreter (4 Nennungen) 󲐀 Von Hochwasser Betroffene (3 Nennungen) 󲐀 Keine (5 Nennungen) 󲐀 Andere: Oberliegergemeinden (1 Nennung) 4) Die Workshopinhalte und ‐ziele wurden vom RiskAdapt Wissenschafterteam klar und verständlich vermittelt.  Arithmetisches Mittel: 1,31 5) Das Arbeitsklima im Workshop war sehr gut.  Arithmetisches Mittel: 1,08 6) Das Verhältnis von Präsentationselementen, Diskussionen und der Möglichkeit zu eigenen Wortbeiträgen im Workshop war ausgewogen.  Arithmetisches Mittel: 1,62 7) Ich bewerte die Beteiligung der Stakeholder im Rahmen des Workshops insgesamt mit  Arithmetisches Mittel: 2,31 Zur Relevanz des Themas und der Glaubwürdigkeit der Forschungsinhalte: 8) Für wie wichtig halten Sie den Einfluss des Klimawandels auf das Hochwassergeschehen?  Arithmetisches Mittel: 1,92 9) Für wie wichtig halten Sie den Einfluss der Siedlungsentwicklung auf das Hochwasserrisiko? 1

Fragen 1,2, 4‐6, 8‐16 und 18 arbeiten mit den Antwortkategorien 1 „sehr wich tig“ bis 6 „gar nicht wichtig“. Die Fragen 7 und 19 ermöglichten den TeilnehmerInnen eine Einschätzung/Bewertung entlang von 1 „positiv“ bis 10 „negativ“. RiskAdapt Workshop Perg am 12.02.2015

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 Arithmetisches Mittel: 1,38 10) Für wie wichtig halten Sie die Erhöhung der Anpassungskapazitäten als einen zentralen Bestandteil des Hochwasserrisikomanagements?  Arithmetisches Mittel: 1,62 11) Die von den Wissenschaftlern präsentierten Karten und Szenarien sind glaubwürdig.  Arithmetisches Mittel: 1,62 12) Auf die Unsicherheiten, die im Zusammenhang mit den vorgestellten Szenarien stehen, wurde ich ausreichend aufmerksam gemacht.  Arithmetisches Mittel: 1,69 13) Ich habe die Karten und Szenarien als eine sinnvolle und adäquate Diskussionsgrundlage gefunden.  Arithmetisches Mittel: 1,62 14) Meine Meinung wurde im Workshop gehört und meine Expertise anerkannt.  Arithmetisches Mittel: 1,31 Über die Qualität der Inhalte und der Ziele des Workshops: 15) Die im Workshop erarbeiteten Maßnahmen können das Hochwasserrisiko minimieren.  Arithmetisches Mittel: 1,92 16) Auf die Chancen der Umsetzung und Realisierung einzelner Maßnahmen wurde ausreichend eingegangen.  Arithmetisches Mittel: 2,00 17) Welche der folgenden Ziele wurden Ihrer Meinung nach durch den Workshop erreicht (Bitte wählen Sie max. 2 Antworten aus): Eine Sensibilisierung der Teilnehmer/innen im Bereich vorausschauendes Hochwasserrisikomanagement (12 Nennungen) Die Bereitstellung von Grundlagen für die Erarbeitung von Anpassungsmaßnahmen (5 Nennungen) Das Kennenlernen von sektorübergreifenden Problemen (3 Nennungen) Raum und Zeit für Reflexionen über Hochwasser‐ und Siedlungsentwicklungsszenarien und deren Effekte auf das Hochwasserrisiko (6 Nennungen) Die Aufbereitung von Informationen und Wissen, welches ich in meinem beruflichen Alltag benötige und integrieren kann (5 Nennungen) 18) Ich habe mein Wissen im Bezug auf ein Hochwasserrisikomanagement durch den Workshop und das Projekt RiskAdapt erweitert.  Arithmetisches Mittel: 2,00 19) Ich bewerte die Nützlichkeit der im Workshop erzielten Ergebnisse insgesamt mit  Arithmetisches Mittel: 2,31

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Anhang

Liste der TeilnehmerInnen / Workshop Perg, 12.02.2015 Rudolf

Aigner

DI Eitler&Partner Ziviltechniker GmbH

Benjamin

Apperl

Ulrike

Edtbauer

BOKU Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiven Wasserbau Stadtamtsleiterin Perg

Rosemarie

Ferstl

Stadträtin Perg

Anton

Froschauer

Bürgermeister Perg

Franz

Gillinger

Alois

Gmeiner

Amt der OÖ Landesregierung, Abt. Oberflächengewässerwirtschaft, Leiter Gewässerbezirk Linz Bauamtsleiter Perg

Raphael

Gruber

FF Perg

Jürgen

Hackl

Architektur Büro Haderer

Nicole

Hofer

Stellvertr. Bauamtsleiterin Perg

Werner

Kreisl

BH Perg, Bezirkshauptmann

Lukas

Löschner

BOKU Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung

Karl

Naderer

Stadtamtsleiter a. D. Perg

Clemens

Neuhold

BMLFUW, Abt. Schutzwasserwirtschaft / BOKU

Ralf

Nordbeck

BOKU Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik

Patrick

Scherhaufer

BOKU Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik

Walter

Seher

BOKU Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung

Tobias

Senoner

Wilhelm

Somogyi

BOKU Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiven Wasserbau Amt der OÖ Landesregierung, Abt. Oberflächengewässerwirtschaft

Franz

Überwimmer

Amt der OÖ Landesregierung, Leiter der Abt. Anlagen-, Umwelt- und Wasserrecht

(in alphabetischer Reihenfolge)

Impressum RiskAdapt – Anticipatory Flood Risk Management under Climate Change Scenarios: From Assessment to Adaptation https://riskadapt.boku.ac.at/ Gefördert durch den Klima‐ und Energiefonds (Programmschiene ACRP) Projektleitung: Univ.‐Prof. DI Dr. Karl Hogl Institut für Wald‐, Umwelt‐ und Ressourcenpolitik, Department für Wirtschafts‐ und Sozialwissenschaften, Universität für Bodenkultur, Wien Feistmantelstraße 4, 1180 Wien Tel: ++43/1 47654 4402, Fax: ++43/1 47654 4417 e‐mail: [email protected] RiskAdapt Workshop Perg am 12.02.2015

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