Wohn buch. mein Ideen. Dies ist eine Leseprobe CLARE NOLAN

CLARE NOLAN mein Wohn buch 10 01 Ideen füR EIN pERSöNLIChES ZuhAuSE Dies ist eine Leseprobe Alle Rechte vorbehalten. Kontaktieren Sie uns, fall...
Author: Laura Ziegler
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CLARE NOLAN

mein

Wohn

buch

10 01 Ideen

füR EIN pERSöNLIChES ZuhAuSE

Dies ist eine Leseprobe

Alle Rechte vorbehalten. Kontaktieren Sie uns, falls Sie das PDF weiter verwenden möchten: [email protected]

Die Originalausgabe erschien 2011 unter dem Titel Making a House Your Home bei Kyle Books Kyle Cathie Limited 23 Howland Street UK-London W1T 4AY www.kylebooks.com Design © 2011 Kyle Books Text © 2011 Clare Nolan © 2011 für die Fotografien bei Clare Nolan (mit Ausnahme der im Bildnachweis genannten S. 285–286 Rechteinhaber) © 2012 der deutschen Ausgabe Verlag Georg D. W. Callwey GmbH & Co. KG Streitfeldstr. 35 D-81673 München www.callwey.de E-Mail: [email protected] Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN: 978-3-7667-1971-3 Übersetzung aus dem Englischen: Dörte Fuchs und Jutta Orth, Freiburg, für Textilien Lektorat und Satz: Textilien. Lektorat und Producing Barbara Delius, Berlin Gestaltung: Dale Walker Printed in China

INHALT 08

Kapitel 1: Die Grundlagen

32

Kapitel 2: Das Chaos bändigen

48

Kapitel 3: schätze optimal in szene setzen

82

Kapitel 4: Kaufen mit Köpfchen

112

Kapitel 5: die perfekte atmosphäre

156

Kapitel 6: räume wie aus einem guss

158

Eingangsbereich

168

Wohnzimmer

194

Küche und Esszimmer

222

Arbeitszimmer

236

Schlafräume

262

Badezimmer

280

register

285

Bildnachweis und dank

BIBLIOTHEK DER TRAUM Eine ganze Wand für Bücher. ­Vision eines Landhauszimmers mit deckenhohen Regalen voller ehrwürdiger Folianten.

Auf einem Tisch kommen Ihre Lieblingsbücher perfekt zur Geltung.

Machen Sie das Beste aus dem verfügbaren Raum – selbst der Flur lässt sich kreativ nutzen.

DIE PRAXIS Bücherborde und Regalmodule kosten nicht viel Platz und sind schnell installiert.

DER CLEVERE ­KOMPROMISS Wer weniger Platz hat, nutzt besondere Lösungen, um eine Mini-­ bibliothek einzurichten.

Wünsche und Ideen Für ein beglückendes Zuhause berücksichtigen Sie Ihre Wünsche und die Ihrer Familie. Glück ist bekanntlich an die Erfüllung von Bedürfnissen geknüpft. Wir alle kennen die kleinen Freuden des Alltags, die uns immer wieder motivieren und uns ein Lächeln aufs Gesicht zaubern – sei es das Vergnügen, in aller Ruhe die Zeitung zu lesen oder – das ist mein Lieblingsmoment – wenigstens zehn Minuten Auszeit im Garten zu haben, wenn ich duftende Blumen pflücke. Finden Sie heraus, was Ihren Alltag verschönert, und pflegen Sie Ihre Bedürfnisse, dann sind Sie auf dem richtigen Weg. DER TRAUM Listen sind gut. Sie helfen uns dabei, das Wesentliche zu fokussieren. An dieser Stelle kommen die Wünsche und Ideen ins Spiel: Welche Herzenswünsche haben Sie und wie könnten Sie sie Wirklichkeit werden lassen? Überlegen Sie, was Sie motiviert. Woran freuen Sie sich, worauf haben Sie Lust? Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf, tun Sie so, als sei alles möglich. So erlauben Sie Ihrem Bewusstsein, die einengende Realität mit ihrem ganzen „Wenn und Aber“ hinter sich zu lassen. Träumen Sie schon lange von einem

voll ausgestatteten Handarbeitsraum mit Platz für Stoffballen und Gläser voller Knöpfe und Pailletten? Hätten Sie gerne ein Heimkino mit Dolby-Surround-System und viel Platz für die ganze Familie? Oder eine Bibliothek, in der kostbare, in Leder gebundene Folianten deckenhohe Regale füllen? Durch solche Tagträume finden Sie heraus, welche Bedürfnisse Ihr Zuhause erfüllen soll, und ganz nebenbei definieren Sie Ihren persönlichen Geschmack. Das ist eine sehr nützliche Übung, selbst wenn keine konkrete Umsetzung folgt. DIE praxis Jetzt wird es Zeit, auf den Boden der Realität zurückzukehren. Setzen Sie Prioritäten: Was ist Ihnen am wichtigsten? Nehmen wir an, es ist die Bibliothek. Wie viel Platz können Sie dafür erübrigen? Gibt es ein geeignetes Zimmer, das momentan ungenutzt ist? Vielleicht müssen Sie in kleinerem Maßstab denken, weil Sie nicht genügend Platz für eine separate Bibliothek haben. In der Regel findet sich immer irgendwo eine Zimmerecke, in der Sie einen Sessel und ein paar Bücher unterbringen können. Mit einer Stehlampe, die angenehmes Licht spendet, und einem prachtvollen Überwurf wird eine gemütliche Leseecke daraus, die Ihren Träumen schon sehr nahekommen dürfte.

Die Grundlagen 13

DER CLEVERE ­KOMPROMISS Ein kleines Beet, das für Schnittblumen reserviert ist – ­Perfektion in kleinerem Maßstab.

BLUMENGARTEN DIE PRAXIS Pflanzgefäße mit Tulpen und Narzissen, gefolgt von einjährigen Sommerblumen – genug, um einen Traum lebendig zu halten.

DER CLEVERE KOMPROMISS Manchmal muss man Kompromisse machen, um Wünsche verwirklichen zu können. Die beste Voraussetzung für einen guten Kompromiss ist Klarheit darüber, warum Sie einen bestimmten Wunsch verspüren. Wenn Sie sich eine Bibliothek wünschen, weil es zu Ihren größten Freuden gehört, in Ruhe zu lesen, dann spielen Details wie zum Beispiel die Frage, ob Sie sich dabei auf dem Treppenabsatz und nicht in einer Bibliothek aufhalten, keine große Rolle. Wenn Sie jedoch aus anderen Gründen an einer Bibliothek interessiert sind – etwa um den Immobilienwert Ihres Hauses zu steigern –, dann suchen Sie nach einer anderen Lösung. die praxis Es war schon immer mein Traum, einen eigenen Garten mit blühenden Pflanzen zu haben, um mir vom Frühling bis zum Herbst frische Blumen ins Haus holen zu können. Bis dieser Wunsch jedoch Wirklichkeit werden konnte, zog ich meine Schnittblumen in zwei großen Kübeln auf meinem Balkon. Dieser Kompromiss funktionierte über Jahre sehr gut, und er hielt meinen Traum lebendig.

14 Mein Wohnbuch

speise kammer

DER TRAUM Eine Speisekammer neben der Küche mit viel Platz für selbst gekochte Marmeladen, Eingemachtes, Backformen und Schüsseln.

DER TRAUM Breite Rabatten, in denen es vom Frühjahr bis zum Herbst blüht und duftet. Immer genügend Schnittblumen für üppige, extravagante Sträuße, die mich und andere erfreuen.

DER CLEVERE ­KOMPROMISS Ein freistehendes Schrankelement neben der Küche für mehr Stauraum.

NÜTZLICHES ZUBEHÖR Alles, was in eine Speisekammer ­hineingehört und dafür sorgt, dass Sie Ihren Traum nicht aufgeben.

HEIMKINO: KOMPROMISS UND LÖSUNG Der Traum: Ein eigener Raum mit Hightech vom Feinsten. Der Kompromiss: Ein Beamer hinter einer Schranktür, Rollläden oder dicht schließende Vorhänge und ein großes, bequemes Sofa. Die praktische Lösung: Ein neuer, besserer Fernseher plus separates Soundsystem. Nützliches Zubehör: Popcornmaschine, Bodenkissen und kuschelige Decken. ANKLEIDERAUM: KOMPROMISS UND LÖSUNG Der Traum: Ein großer, begehbarer Kleiderschrank mit unendlich viel Stauraum. Der Kompromiss: Ein maßgefertigter Einbauschrank. Die praktische Lösung: Gekaufte Kleiderschränke, die mit zusätzlichen Haken und Kleiderstangen ausgestattet werden. Nützliches Zubehör: Gepolsterte Kleiderbügel, hübsche Lavendelsäckchen und Aufbewahrungs­kisten.

Die Grundlagen 15

MODERNISTisch (unten) Sie mögen das klare Design der klassischen Moderne, kombiniert mit zeitgenössischen Einzelstücken und moderner Kunst. Dieser Stil ist dezent und vermittelt zugleich Leichtigkeit. Antiquitäten oder Ethnokunst sind in diesem Umfeld eher deplatziert.

Ihr persönlicher Stil ist so etwas wie Ihr innerer Wegweiser oder die Brille, durch die Sie die Dinge betrachten. Wenn der Geschmack sich mit den Jahren weiterentwickelt, verändern sich manche Aspekte des persönlichen Stils, doch die Grundzüge bleiben dieselben. Sie sind der Meinung, Sie haben keinen persönlichen Stil? Vielleicht täuschen Sie sich da. Es gibt einen Grund dafür, dass Sie manche Möbel anderen vorziehen und sich beispielsweise für einen VintageLedersessel begeistern und nicht für einen brandneuen, mit Mohair bezogenen Designersessel. Aber Entscheidungen basieren auch auf praktischen Erwägungen (ist dieser Stoff strapazierfähiger oder jener? Bietet dieser Schrank mehr Stauraum als der andere?). Auch der Baustil Ihres Hauses beeinflusst Ihre Wahl. Trotzdem ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihr Zuhause Ihren persönlichen Stil spiegelt.

HIPPIE (oben) Ihr Stil ist fantasievoll, farbenfroh und jugendlich – mit leichtem Hippie-Touch. Hier geht es weniger um einzelne Stücke, sondern um die gesamte Atmosphäre. Charakteristisch sind Farb- und Stilbrüche, doch das Herzstück einer solch unkonventionellen Einrichtung sind persönliche Sammlungen und ihre Präsentation.

Wer sind Sie?

Bevor Sie Pläne schmieden, nehmen Sie sich Zeit, um herauszufinden, was Ihnen gefällt und warum.

MINIMALISmus

(rechts) Sie lieben lichtdurchflutete, schnörkellos eingerichtete Räume mit klaren Linien. Meist dominiert die Farbe Weiß, kombiniert mit wenigen Naturtönen. Minimalisten statten ihre Räume mit wenigen ausgesuchten Möbeln, Accessoires und Kunstobjekten aus.

TRADITIONell (links) Traditionalisten bevorzugen eine Mischung aus Alt und Neu. Sie kombinieren Erbstücke und Antiquitäten mit witzigen Objekten, schwelgen in Farben und Texturen und füllen ihre Räume mit Möbeln, Objekten, Büchern und Kunst. Oft orientieren sie sich dabei am verblichenen Glanz englischer Herrenhäuser. 16 Mein Wohnbuch

Finden Sie Ihren persönlichen Stil

DENKEN SIE PRAGMATISCH Ihr Herz hängt an einem weißen Wohnzimmerteppich, aber Sie haben drei kleine Kinder? Machen Sie sich klar, dass es wenig Sinn hat, etwas zu kaufen, wenn Sie nicht entspannt genug sind, sich daran zu erfreuen. Aber: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. NEHMEN SIE RÜCKSICHT AUF IHRE PERSÖNLICHKEIT Wenn Sie ein unordentlicher Mensch sind und nicht gerne staubwischen, sollten Sie sich nicht ausgerechnet auf den minimalistischen Stil verlegen – die damit verbundene Arbeit dürfte Ihnen rasch über den Kopf wachsen. BLEIBEN SIE FLEXIBEL Mit der Zeit – je nach Lebensgewohnheiten und auch je nach dem Alter – ändern sich die Anforderungen, die wir an unser Zuhause stellen. Prüfen Sie also von Zeit zu Zeit, ob Ihre Einrichtung noch Ihren Bedürfnissen entspricht.



WAS FÜHLT SICH FÜR SIE „RICHTIG“ AN? Wenn Ihr Haus oder Ihre Wohnung sich nicht „richtig“ anfühlt, werden Sie sich darin nicht wohlfühlen. Alles, womit Sie sich umgeben, beeinflusst die Atmosphäre. Naturtöne und ein dicker Teppich etwa wirken sanft und entspannend – ganz anders als unverputzte Ziegelwände mit freiliegenden Eisenträgern. Waren Sie je in einem Hotel oder Restaurant, in dem Ihnen nicht nur die Optik, sondern auch die Ausstrahlung gefiel? Wenn Sie ein paar Orte nennen können, zu denen Sie sich wirklich hingezogen fühlen, wird Ihnen die Planung Ihrer Einrichtung leichter fallen. Es ist ganz einfach. Folgen Sie Ihrem Herzen. WELCHE „STILFAMILIE“ PASST AM BESTEN ZU IHNEN? Überlegen Sie, welcher Stil Ihnen liegt (siehe S. 16). Behalten Sie dabei im Auge, dass es Mischformen gibt. Es ist also gut möglich, dass Sie bestimmte Aspekte eines Stils und die Grundzüge eines anderen Stils gleichermaßen attraktiv finden. WAS TUN SIE IN IHRER FREIZEIT? Wie verbringen Sie den Feierabend oder Ihren Urlaub? Die Antworten auf diese Frage können Ihnen ebenfalls Hinweise darauf geben, welche Einrichtung am besten zu Ihnen passt.

Bleiben Sie realistisch

Irgendwann kommt unvermeidlich der Moment, in dem Ihre Wünsche auf die Wirklichkeit treffen. Halten Sie sich an folgende Faustregeln:

Inspirationsquellen

Zu den Vorzügen meines Jobs gehört der Besuch von Ausstellungen und Messen, auf denen Designer und Möbelhersteller ihre Neuheiten präsentieren. Doch neue Produkte, Zeitschriften, Einrichtungsbücher oder Lifestyle-Webseiten sind nicht meine einzigen und wichtigsten Inspirationsquellen. Am anregendsten sind „echte“ Räume – die Häuser von Freunden, Objekte, die ich für Fotoshootings miete oder über die ich schreibe, und die Hotels, in denen ich übernachte. Man weiß nie im Voraus, was einen inspirieren wird. Manchmal kann eine Kleinigkeit ein Feuerwerk der Ideen zünden. Halten Sie die Augen offen und schenken Sie allem Ihre Aufmerksamkeit: dem Laub der Bäume, den vielen Roséschattierungen der Blüten im Frühling, der Farbe des Himmels, der Art, wie ein Galerist seine Bilder rahmt und hängt, der Gestaltung eines Schaufensters. Wenn Sie ein Restaurant oder Hotel betreten, achten Sie darauf, wie die Räume eingerichtet und dekoriert sind. Während all diese Anregungen sich ihren Weg in Ihr Unterbewusstsein bahnen, entwickeln Sie nach und nach Ihren ganz persönlichen Geschmack und Stil.

Die Grundlagen 17

✱ Wände

Farbe und Raumwirkung 1

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3: Dunkle Farbe auf allen vier Wänden lässt diese optisch zusammenrücken. Der Raum wirkt kleiner, aber auch warm und intim. Die weiß gestrichenen Holzelemente definieren die Raumgrenzen und machen ein kleines Zimmer noch kleiner, wirken aber zugleich klar und sauber. 4: Die Wahl einer kräftigen Farbe für einzelne Bereiche wie Kaminwände oder Nischen schafft Blickpunkte.

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7: Passend zu den dunklen Wänden gestrichene Holzelemente bewirken, dass diese optisch zurücktreten. Damit kann man einen niedrigen Raum höher erscheinen lassen. Das Weiß des Bodens und der Decke erzeugt jedoch einen etwas unangenehmen Kontrast. 8: Ein Blickfang entsteht, wenn man ausschließlich für den Fensterrahmen (oder, wie in 4, für eine einzelne Wand) eine Kontrastfarbe wählt.

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11: Ein im Vergleich zur Wandfarbe nur geringfügig hellerer Anstrich für Decke, Boden und Holzelemente neutralisiert die dunkelste Farbe. Ergebnis: Der Raum wirkt größer, so als hätte er keine Grenzen, was angesichts so dunkler Farben überrascht. 12: Dunkle Farbe holt die Zimmerdecke optisch etwas „herunter“ – ein Effekt, den man sich zunutze machen kann, um extrem hohe Räume intimer wirken zu lassen.

1: Ein ganz in Weiß gehaltener Raum kann hell und luftig wirken und größer, als er tatsächlich ist. Manche Menschen empfinden weiße Räume jedoch als kalt. 2: Ein helles, neutrales Grau wirkt weicher, aber immer noch hell und luftig. Der Kontrast zu den weiß gestrichenen Holzelementen betont die architektonischen Details.



Holzelemente

5: Eine Kontrastfarbe ausschließlich für die Sockelzone zu wählen, ist zweifellos eine Stilaussage. Die Farbe hat zugleich einen rahmenden Effekt. 6: Wenn man für Fensterrahmen und Sockel statt Reinweiß eine hellere Nuance der Wandfarbe wählt, verschmelzen diese Elemente stärker mit dem Raum.



Boden und Decke

9: Ein dunkler Boden „erdet“ den Raum und lässt ihn größer erscheinen. Zugleich wirkt er weniger kühl. 10: Ein mit den Wänden harmonierender Bodenanstrich verleiht einem Raum eine ruhige, warme und großzügige Anmutung.

24 Mein Wohnbuch

Die Grundlagen 25

Holen Sie sich Farbe ins Haus Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, Farbe ins Haus zu holen – mit Teppichen, Polstermöbeln, Accessoires oder dekorativen Objekten. Die größte Veränderung erzielen Sie mit einer neuen Wandfarbe.

Der Anstrich

Weil die Wände die größten Oberflächen eines Raumes sind, beeinflusst ihre Farbe die Atmosphäre besonders stark. Entsprechend ist ein Wandanstrich eine der schnellsten, einfachsten und kostengünstigsten Möglichkeiten, sich mehr Farbe ins Haus zu holen. SO GELINGT ES S Machen Sie grundsätzlich eine Anstrichprobe, um die Farbe, die Sie sich ausgesucht haben, in genau dem Raum zu sehen, den Sie damit streichen wollen. Das Endergebnis kann sich nämlich überraschend deutlich vom Aussehen der flüssigen Farbe in der Dose oder von der – unter kaltem Neonlicht betrachteten – Musterkarte im ­Farbengeschäft unterscheiden. S Mit „Anstrichprobe“ ist ein satter oder mehrfacher Farbauftrag gemeint, der ein Gefühl für die Tiefe und Dichte der Farbe vermittelt. Wenn die Farbe der Unterlage durchschimmert, ist Ihre Probe nicht aussagekräftig. Ich kaufe immer kleine Probedosen und teste die Farbe auf Papierbögen von mindestens 30 x 30 cm Größe (z. B. auf einem Stück weißer Tapete). Beschriften Sie Ihre Proben, damit Sie sie später zuordnen können. Ein Test auf Papier hat den Vorteil, dass Sie die Farbe jederzeit mit den vorhandenen Vorhängen, Bodenbelägen oder Möbeln vergleichen können. S Weil sich die Wirkung einer Farbe mit dem Lichteinfall ändert, ist es ratsam, Probestücke an möglichst vielen verschiedenen Stellen im Raum zu testen, um sicher sein zu können, dass einem die Farbe bei allen möglichen Lichtverhältnissen gefällt. S Prüfen Sie Ihre Anstrichprobe auch zu unterschiedlichen Tageszeiten. Sie werden feststellen, dass die Farbe Ihrer Wahl am frühen Morgen anders wirkt als in der Mittagssonne oder in der

Abend­dämmerung. Probieren Sie auch aus, wie sich die Farbe bei künstlichem Licht verhält. S Auch bei Lasuren und Lacken für Böden, Fußleisten, Fenster­ rahmen und Vertäfelungen sollten Sie kein unnötiges Risiko eingehen. Wenn Sie erst nach getaner Arbeit feststellen, dass Sie bei der Farbwahl danebengegriffen haben, ist eine Korrektur nämlich sehr aufwendig. Wählen Sie für Ihre Probe ein Stück Holz derselben oder einer möglichst ähnlichen Sorte. Streichen Sie so oft, wie angegeben, und versiegeln, ölen oder wachsen Sie Ihr Musterstück anschließend wie vorgesehen. S Sie finden die Farbe, die Sie sich ausgesucht haben, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein bisschen zu kräftig? Dann mischen Sie ein wenig Weiß bei. Wichtig ist, die Mengen so großzügig zu bemessen, dass ein Rest für spätere Ausbesserungen übrigbleibt, und die beiden Farben gründlich und sorgfältig zu mischen. Rechts sehen Sie, wie eine kräftige Farbe (linke Spalte) sich verändert, wenn man sie entweder zu gleichen Teilen mit Weiß (Mitte) oder mit 75 Prozent Weiß (rechte Spalte) abtönt. S Füllen Sie Farbreste in luftdicht schließende Behälter, die Sie mit der Farbnummer und dem Namen des Zimmers, in dem Sie sie verwendet haben, beschriften, und lagern Sie sie kühl und dunkel. Fast leere Farbtöpfe aufzubewahren lohnt sich nicht, denn nach einer Weile beginnt die Dose zu rosten, die Farbe trocknet ein und wird unbrauchbar.



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Neutral heißt nicht langweilig

„Neutral“ ist nicht gleichbedeutend mit Beige, Greige (also Grau-Beige) oder Magnolia. „Neutral“ ist vielmehr jede Farbe, die nicht mit einer anderen Farbe kontrastiert. Ob eine neutrale Farbe sich wie ein ruhiger, ausgewogener und dezenter Hintergrund verhält oder als eigener Farbton hervortritt, das hängt ganz davon ab, wie Sie sie einsetzen (siehe S. 24).

Möbel und Accessoires Alles, was ein Raum enthält, hat eine Farbe. Selbst neutrale Grau-, Creme- und Weißtöne changieren in einer Vielzahl von Nuancen. Die sorgfältige Schichtung von Farben macht einen Raum lebendig und vermittelt Fülle und Wärme. KONTRAST Was eine Farbe hervortreten und leuchtender und kräftiger erscheinen lässt, ist ihre Beziehung zu den Farben in ihrer Umgebung. Dies gilt für Möbel und Accessoires ebenso wie für Wände, Boden, Fenster- und Türrahmen. Dasselbe leuchtend blaue Sofa wirkt in einem blau gestrichenen Raum neutral, setzt vor schneeweißen Wänden jedoch einen kräftigen Akzent. Überlegen Sie, wie viel Kontrast Sie vertragen, denn Kontraste entscheiden über die Atmosphäre eines Interiors. Kontrastreichtum vermittelt Energie, Kontrastarmut Ruhe. Experimentieren Sie ein wenig herum, dann finden Sie schnell heraus, was am besten zu Ihnen passt. TEXTUREN Ich persönlich bevorzuge eine eher kontrastarme Farbgestaltung, doch weil das gelegentlich auch langweilig wirken kann, arbeite ich mit möglichst vielen unterschiedlichen Texturen, also Oberflächenstrukturen. Texturen verändern nämlich die Wirkung einer Farbe: So wirkt eine Pelzdecke vollkommen anders als ein gewebter Woll­ überwurf in derselben Farbe. Diese Tatsache können Sie sich zunutze machen, um kontrastarme Räume interessanter zu gestalten. FARBFAMILIEN UND AKZENTFARBEN Die Wirkung einer Farbe hängt ganz wesentlich mit ihrer Dosierung in einem Raum zusammen. In dem oben links abgebildeten Schlafzimmer vermitteln viele Accessoires in unterschiedlichen Blautönen den Eindruck eines insgesamt blauen Farbschemas. Eine ganz andere Wirkung entsteht, wenn man, wie mit dem pinkfarbenen Sessel in dem unten links abgebildeten Zimmer, einen einzelnen kräftigen Farbakzent setzt.



Holzfarben

Bedenken Sie, dass auch naturbelassenes oder lasiertes Holz eine Farbe hat, die zur Farbpalette eines Raumes beiträgt. Holzfarbe an sich gibt es nicht, das Spektrum natürlicher Holzfarben ist ebenso umfangreich wie das von Lasuren, Ölen, Wachsen und Lacken. Wenn Holz in dem Raum, den Sie gestalten wollen, eine Rolle spielt – sei es als Möbelstück oder als Bodenbelag –, sollten Sie seine Farben unbedingt berücksichtigen.

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Möbel und Accessoires in einem neutralen Schema

S Kissenbezüge, Teppiche, Überwürfe, Läufer und Vorhänge sind die einfachste Möglichkeit, Farbe in einen Raum zu bringen – entweder Ton in Ton oder als kräftige Farbakzente. S Auch Gemälde, Drucke, Poster, Kinderzeichnungen, Textilien und Objekte auf Borden bringen Farbe ins Spiel. S Mit geschickt präsentierten Souvenirs und anderen Schätzen, die als kleine Sammlung zu sehen sind, kann man ganz unaufdringlich kleine Farbgeschichten erzählen. S Setzen Sie ein Gemälde oder einen Druck als Farbschlüssel ein, indem Sie die gemalten Farben in Kissenbezügen, mit Vasen, Blumenarrangements und anderen Accessoires aufgreifen. S Mit einem einzelnen Möbelstück in einer lebhaften Farbe lässt sich in einem ansonsten neutralen Farbschema auf dezente Weise eine reizvolle Spannung erzeugen.

So funktioniert’s: Ein zeitgemäßer Salon Wohnzimmer sind häufig eher traditionell eingerichtet: Den Mittelpunkt bildet eine Sitzgruppe aus zwei Sofas und einem Sesselpaar mit Beistelltischen und einem Couchtisch. Diese Lösung ist nicht nur praktisch, weil sie die Laufwege im Raum berücksichtigt, sie funktioniert auch optisch: Die Wände bleiben weitgehend frei, wodurch das Wohnzimmer geräumig wirkt.

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{ }{ } inseln SCHAFFEN

Behandeln Sie Ihr Wohnzimmer wie einen Multifunktionsraum: So vielfältig wie die Anlässe sollten auch die Nutzungsmöglichkeiten sein. Günstig sind mehrere kleine Kommunikationszonen statt einer überdimensionalen Sitzgruppe. Auch ein Tisch für Gesellschaftsspiele und Puzzles sollte nicht fehlen.

formelle MÖBEL

Bedenken Sie, dass Sie nicht immer in einem weichen Sofa versinken möchten. Antike Sitzmöbel wie dieses sind weniger dick gepolstert und eignen sich daher besonders gut, wenn Sie fernsehen oder sich unterhalten möchten. Ein paar lose Kissen sorgen für Komfort.

FLEXIBILITÄT

Leichte Tische lassen sich rasch umstellen – das ist praktisch, wenn oft viele Gäste im Haus sind. Der große runde Hocker mit Knopfpolsterung dient nicht nur als Couchtisch, sondern auch als zusätzliche und sehr vielseitige Sitzgelegenheit.

zwei sessel

Ein Sesselpaar lässt sich ganz nach Bedarf neu anordnen. Wenn Sie eine Stehparty mit vielen Gästen planen, rücken Sie die Sessel einfach an die Wand.

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Wohnzimmer 179

So funktioniert’s: Das multifunktionale Wohnzimmer Dies ist ein ausgezeichnetes Beispiel für ein Wohnzimmer, das sowohl als Esszimmer wie auch als Musikzimmer und gelegentlich als Büro dient. Es zeigt, was mit sorgfältiger Planung selbst in kleineren Räumen möglich ist.

{ } { } { } ESSPLATZ

Der Esstisch steht vor der Fensterfront, sodass man beim Frühstück die Morgensonne und den Ausblick genießen kann. Die bunt zusammengewürfelten Stühle wirken durch den weißen Anstrich einheitlich – eine originelle, aber unaufdringliche Gestaltungsidee. Die Form der Stühle lässt sie leicht wirken und sie rücken zugunsten der Aussicht in den Hintergrund. Das Tischgestell ist ein Blickfang und trägt wesentlich zur Markierung dieses Raumteils als Essbereich bei.

gliederung

Der Sitzbereich wird durch den leuchtend bunten Teppich klar definiert und abgegrenzt. Zusammen mit den Kissen bringt der Teppich Wärme, Farbe und lebhafte Muster in das ansonsten schlicht gehaltene Einrichtungsschema.

FLEXIBILITÄT

Flexibilität ist ein Schlüsselelement dieses Raumes. Der kleine, niedrige Tisch lässt sich leicht zur Seite stellen und kann durch das große Bodenkissen ersetzt werden, wenn man auf dem Boden sitzen möchte.

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{ }{ } { } BELEUCHTUNG

Der große, dekorative Kronleuchter entspricht den Proportionen des Raums. Er hängt so, dass er das Zimmer abends einheitlich mit einem warmen Licht versorgt, und wird bei Bedarf durch weitere Lichtquellen (Steh- und Tischleuchten) unterstützt.

LEERE LEINWAND

Das Zimmer wirkt als harmonisches Ganzes, weil Wände und Decke in derselben sanften, neutralen Farbe gehalten sind. Der farbenprächtige Teppich verankert den Sitzbereich optisch im Raum. Kissen, Kunstwerke und andere farbige Accessoires sorgen für Lebendigkeit. Trotz der Vielfalt und Vielzahl der Einrichtungsgegenstände wirkt der Raum nicht vollgestopft, vielmehr herrscht eine luftige, offene Atmosphäre.

AKZENTE

In diesem Zimmer herrscht ein ausgewogenes Verhältnis von hell und dunkel, gemustert und einfarbig: ein dunkler Überwurf auf dem weißen Sofa, ein weißer Beistelltisch neben dem dunklen Sofa, ein dunkles Klavier vor einer hellen, neutralen Wand. Eine solche Balance ist wichtig für eine harmonische Gesamtwirkung. Farbenfrohe Accessoires und Blumen, punktuell im Zimmer verteilt, halten den Raum optisch zusammen.



Ein Wohnzimmer für alle

Kann man ein großes, offenes Wohnzimmer so einrichten, dass sich alle Familienmitglieder wie auch Gäste darin wohlfühlen? Manche Aktivitäten passen einfach nicht zusammen, doch das liegt häufig an den damit verbundenen Geräuschen – wenn der Fernseher läuft, kann man sich schlecht aufs Lesen konzentrieren. Unterteilen Sie das Zimmer in mehrere kleinere Zonen. Sorgen Sie für genügend Tischfläche für verschiedene Tätigkeiten und für ausrichtbare Lampen, damit alle den Raum möglichst ungestört für sich oder aber gemeinsam nutzen können.

Wohnzimmer 181

So funktioniert’s: Ein DurchgangsWohnzimmer In diesem Wohnzimmer dient fast ein Drittel der Bodenfläche als Verbindungsweg zwischen Küche und Arbeitszimmer. Die Herausforderung bestand darin, diesen Sitzbereich so einzurichten, dass er wie ein echter Wohnraum und nicht wie ein Flur mit Sitzmöbeln wirkt.



Platzsparideen für kleine Räume

✳ Große Spiegel leiten Licht in den Raum und lassen ihn größer erscheinen. ✳ Wählen Sie möglichst helle Farben. ✳ Besser als ausladende Sitzmöbel mit breiten Armlehnen und gepolstertem Rücken sind kleinere Modelle mit klaren Linien. ✳ Opfern Sie den Couchtisch zugunsten von Sitzgelegenheiten, die Sie im Raum verteilen. ✳ Stehlampen brauchen wenig Platz und spenden ihr Licht dort, wo es gebraucht wird.

{ } { } { } { } { } WAND-TV

Ein Flachbildschirm an der Wand spart Platz. Wenn Sie an derselben Wand gerahmte Fotos oder Gemälde aufhängen, fällt er kaum auf – auf den ersten Blick wirkt er wie ein weiteres Bild. Der Kamin wurde entfernt, um wertvolle Fläche hinzuzugewinnen.

DECKENSPOTS

Mit einer tief hängenden Deckenlampe oder Pendelleuchte hätte dieser Raum zu voll gewirkt. Unauffällige Strahler hingegen sind perfekt für Räume wie diesen, weil sie kaum Platz einnehmen, aber verstellbar sind und sich zielgenau ausrichten lassen.

ILLUSION

Als das Gebäude einen Anbau erhielt, wurde ein Fenster zugemauert. Der runde Wandspiegel erinnert daran und übernimmt einen Teil der lichtspendenden Funktion. Darunter steht ein schmaler Konsoltisch. Das Ensemble bildet einen attraktiven Blickfang.

NEUER FOKUS

Ecksofas sind wie geschaffen für schmal geschnittene Zimmer. Die Winkelform lenkt den Blick zurück in den Raum und lässt ihn weniger schlauchartig wirken. Die Farben und die Anordnung der Dekoration verleihen der Sitzecke eine wohnliche und einladende Ausstrahlung.

MITTELPUNKT

Der schmale Couchtisch fügt sich perfekt in den Raum ein. Die Polsterung strahlt Behaglichkeit aus und verwandelt das Stück in ein Multifunktionsmöbel: Statt als Tisch kann das Bänkchen bei Bedarf auch als zusätzlicher Sitzplatz dienen.

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Wohnzimmer 183



Spiegel über dem Kamin

S Auf die Proportionen kommt es an: Idealerweise beträgt die Breite eines Kaminspiegels zwei Drittel der Breite des Kaminsimses. Auf dieser Basis können Sie die richtige Höhe ermitteln. Rechteckige Spiegel haben eine gute Proportion, wenn sie eineinhalbmal höher sind als breit. S Anlehnen oder aufhängen? Ein an die Wand gelehnter Spiegel wirkt weniger formell. Sicherheitshalber sollten Sie ihn jedoch mit einer Kette oder einem festen Band an der Wand befestigen. S Beim Aufhängen spielt die Höhe eine Rolle. Einen rechteckigen Spiegel hängt man am besten direkt über dem Sims auf, ein quadratischer braucht etwas mehr Abstand (wie viel, hängt von den Proportionen ab). Ovale und runde Spiegel sollten mindestens 30 cm über dem Sims hängen. Diese Richtwerte gelten auch für Bilder.

Der Kamin In vielen Wohnzimmern ist der Kamin der natürliche Blickfang. Er bietet jedoch auch einige Gestaltungsmöglichkeiten, die man nicht ungenutzt lassen sollte. BALANCE UND SYMMETRIE Möchten Sie mit oder gegen die Symmetrie arbeiten? Mit der Symmetrie zu arbeiten könnte bedeuten, eine Reihe gleichartiger Gegenstände über die ganze Breite des Simses zu verteilen oder zwei identische Vasen an beiden Enden aufzustellen. Gegen die Symmetrie zu arbeiten hieße beispielsweise, eine bunte Mischung von Objekten einseitig zu gruppieren (links und unten rechts) oder einen einzigen größeren Gegenstand wie eine Vase auf der einen Seite einigen kleineren Gegenständen auf der anderen Seite gegenüberzustellen (unten). Treten Sie ein paar Schritte zurück, um beide Wirkungen in Ihrem Wohnzimmer zu prüfen. PROPORTIONEN Berücksichtigen Sie die Proportionen. Ein großer Kamin braucht entsprechend großzügige Arrangements auf dem Sims, ein kleiner sieht mit kleineren Objekten besser aus.



THEMA Ein Thema fungiert als optische Klammer. Die einfachste Möglichkeit ist eine Farbe als Thema, andere gemeinsame Nenner sind Funktion oder Material (Glas, Keramik oder Metall).

Ein Sommerkleid für den Kamin

In der warmen Jahreszeit wirkt ein Kamin oftmals wie ein schwarzes Loch. Aber es ist nicht schwierig, diesem Eindruck entgegenzuwirken. Zunächst einmal steht eine gründliche Säuberung an. S Stellen Sie Altarkerzen oder eine größere Anzahl von Votivkerzen in die Kaminöffnung. Sie geben ein ähnlich warmes Licht wie ein Kaminfeuer im Winter. Votivkerzen sind preisgünstig, Altarkerzen haben eine besonders lange Brenndauer. S Rücken Sie eine Blumenvase oder eine Topfpflanze vor die Kaminöffnung. Hortensien etwa sind nicht nur dekorativ, sie blühen auch mindestens vier Wochen. S Lehnen Sie gerahmte Bilder, Fotos und Poster an die Kaminumrandung. Davor können Sie noch ein paar kleinere Objekte platzieren wie eine oder mehrere Vasen oder einen Stapel Bücher. Das Arrangement sollte möglichst so aussehen, als gehöre es genau dorthin. S Alternativ wählen Sie die klassische Lösung: einen Kaminschirm, der zu Ihrer Einrichtung passt.

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Tische dekorieren Es gibt unzählige Gelegenheiten für effektvolle Arrangements im Wohnzimmer. Ob Couchtisch oder Sideboard: Jede Tischfläche eignet sich für eine kleine Ausstellung. Stellen Sie Ihre Schätze dabei so zusammen, dass sie Ihren persönlichen Stil spiegeln.

STYLING FÜR DEN COUCHTISCH So wie der Küchentisch meist als Herzstück einer Küche wahrgenommen wird, ist der Couchtisch der Mittelpunkt des Sitzbereichs. Dort liegt vermutlich die Fernbedienung, hier trinken Sie Tee oder Kaffee und lesen Zeitung. Doch der Couchtisch bietet zugleich eine einmalige Gelegenheit, einen dekorativen Blickfang zu schaffen. S Die Oberfläche gepolsterter Couchtische wird stabiler und eben, wenn Sie großformatige Bücher oder ein großes Tablett darauf platzieren. Tabletts mit hohem Rand haben den zusätzlichen Vorteil, dass verschüttete Getränke keinen Schaden anrichten können. S Ein Tischläufer oder ein entsprechend gefalteter Überwurf macht kleinere Flecken oder Fingerabdrücke unsichtbar und ist eine gute Möglichkeit, einem Tisch von Zeit zu Zeit einen neuen Look zu verpassen. S Besonders interessante Dinge kann man buchstäblich hervorheben. Sehr beliebt sind Bücherstapel als Sockel für schöne Objekte. Aber stapeln Sie nicht zu hoch – wenn Sie auf dem Sofa sitzen, möchten Sie sicher sowohl den Fernsehbildschirm als auch Ihr Gegenüber noch sehen können. S Fassen Sie kleinere Objekte in Gruppen zusammen, damit das Arrangement nicht zu kleinteilig wirkt – eine Servierplatte, ein aufgeschlagenes Buch oder ein Tablett sorgt für optische Ordnung. S Finden Sie eine Lösung für die Dinge, die Sie an diesem Platz regelmäßig benötigen. Legen Sie die Fernbedienungen in einen flachen Korb und stapeln Sie gefaltete Zeitungen auf einem großen Tablett – das sieht gleich viel ordentlicher aus. S Belegen Sie nicht den ganzen Tisch – lassen Sie noch genug Platz, um ein Weinglas abzustellen und vielleicht auch einmal die Beine hochzulegen. KONSOL- UND BEISTELLTISCHE, SIDEBOARDS Stylisten lieben ebene Flächen und nutzen sie für die schönsten Präsentationen. Lassen Sie sich inspirieren!

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S Berücksichtigen Sie den Blickwinkel. Eine niedrige Ablagefläche wie einen Couch- oder Beistelltisch betrachtet man in der Regel von oben, einen Konsoltisch oder ein Sideboard vor allem von der Seite. Präsentieren Sie Objekte dort, wo sie am besten zur Geltung kommen. S Beginnen Sie immer mit dem größten Objekt – einer Tischlampe, einer Vase oder einem Kunstwerk – und ordnen Sie die übrigen Gegenstände mit Bezug darauf an. S Prüfen Sie, ob die Objekte über- oder hintereinander besser aussehen. Schalen in unterschiedlichen Größen etwa kann man ineinanderstellen oder aber versetzt vor einer Wand platzieren. S Beziehen Sie den Hintergrund ein. Ein Arrangement auf einem Tisch, der an einer Wand steht, muss nicht an der Tischkante aufhören, sondern kann sich auf der Wand fortsetzen. Hängen oder lehnen Sie Rahmen, Bilder oder Kunstobjekte an die Wand, um sich dann von diesem Ausgangspunkt aus nach vorne zu arbeiten. S Ein frei im Raum stehender Tisch sollte aus jeder Perspektive gut wirken. Nutzen Sie in diesem Fall die Tischmitte als Fixpunkt und beginnen Sie dort mit der Platzierung des höchsten Objekts. S Prüfen Sie jedes Arrangement aus allen Perspektiven und stellen Sie es so lange um, bis Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind.

Wohnzimmer 187

SCHLAF­ räume Das Schlafzimmer ist der persönlichste Raum der Wohnung, das Heiligtum und eine Zuflucht. Ein sehr privater Raum der Regeneration, in dem wir sehr viel unserer Zeit verbringen. Gäs­ te bekommen das Schlafzimmer nur selten zu sehen. Daher haben Sie hier volle Gestaltungs­ freiheit. Wie nutzen Sie Ihr Schlafzimmer? Als Ruheort, für Filmabende, als Liebesnest? Verbringen Sie auch mal den Vormittag oder einen ganzen Tag im Bett? Wenn Sie diesen Raum neu gestalten möchten, legen Sie sich aufs Bett, lassen Sie Ihre Gedanken schweifen und richten Sie in Ihrer Fantasie Ihr Traum­ schlafzimmer ein.

236 Mein Wohnbuch

Schon im Hinblick auf die Ausstattung bieten die meisten Schlafzimmer genügend Gelegenheiten für Verbesserungen. Es ist kein Zufall, dass wir in gehobenen Hotels oft besonders gut schlafen. Bei der Einrichtung wurde in der Regel viel Zeit und Mühe auf die Auswahl der Matratzen und Lampen verwendet. Lassen Sie sich inspirieren von Hotelzimmern, in denen Sie sich besonders wohlfühlen. Kinderschlafzimmer sind etwas anderes. Es ist schwierig, hier auf lange Sicht zu planen, da die Bedürfnisse und der Geschmack von Kindern sich mit dem Alter schnell ändern. Auch Kinder sollten in ihrem Zimmer ihrer Persönlichkeit Ausdruck verleihen dürfen, und sie brauchen ebenso ihre Privatsphäre und einen Raum für Geborgenheit wie Erwachsene. Ich springe morgens ziemlich schnell aus dem Bett und verbringe ansonsten wenig Zeit im Schlafzimmer. Deshalb habe ich es so eingerichtet, dass mir das Einschlafen leichtfällt. In der Praxis bedeutet das ein minimalistisches Interior, das immer aufgeräumt wirkt. Bei den Farben habe ich auf eine entspannende Palette von Weiß-, Grau- und Pastelltönen gesetzt. Abends wirkt das Zimmer mit seinen schweren, gefütterten Vorhängen und dem dicken Teppich sehr gemütlich, doch morgens fällt genug Licht herein, dass es mich aus dem Bett lockt. Richten Sie Ihr Schlafzimmer so ein, wie es Ihren Bedürfnissen entspricht. Beginnen Sie mit den grundlegenden funktionalen ­Aspekten und widmen Sie sich anschließend den Gestaltungsfragen.

Schlafen Sie gut! Wenn Sie je das Glück genossen haben, eine Nacht in einem wirklich guten Hotel zu verbringen, kennen Sie diese ganz besondere Magie, die von einem solchen Ort ausgeht.

Wie gut kann man sich in sorgfältig gestalteten Hotels erholen! Das verdankt sich nicht nur der Tatsache, dass man hier einmal dem Alltag entflieht. Gute Hotelzimmer sind ganz und gar auf das Wohlbefinden und die Entspannung der Gäste ausgerichtet. Diesen Wohlfühleffekt können Sie auch zu Hause erreichen.

In 8 Schritten zu erholsamem Schlaf

In Tophotels sind alle Details optimal aufeinander abgestimmt: die Größe des Betts, die Höhe der Nachttische, die Art der Vorhänge, die Position der Steckdosen bis hin zum Schalter für die Nachttischlampen. Wenn Sie nicht ganz bei null anfangen, wird es schwierig sein, diese Perfektion zu erreichen, doch es gibt viele Möglichkeiten, sich zu Hause eine Oase der Ruhe und des Wohlbefindens einzurichten. 1 KAUFEN SIE DIE BESTE MATRATZE, DIE ihr budget erlaubt Qualität hat ihren Preis. Es ist ganz einfach: Auf einer guten Matratze schläft man gut, und ausgeschlafen macht das Leben mehr Spaß. Auf Seite 240 finden Sie Tipps zum Kauf von Bett und Matratze. 2 SPERREN SIE LÄRM UND LICHT AUS Schwere, gefütterte Vorhänge halten nicht nur Sonnenlicht ab, sondern dämpfen auch von draußen hereindringendem Lärm – vor allem, wenn die Fenster keine Rollläden haben. Vorhänge mit Filzfutter sind besonders empfehlenswert. Auch ein dicker Teppich, Polstersessel und ein gepolstertes Betthaupt schlucken Geräusche und verbessern die Raumakustik. 3 sorgen SIE für DIE RICHTIGE TEMPERATUR Im Schlafzimmer sollte es nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt sein. Obwohl das individuelle Temperaturempfinden sehr unterschiedlich sein kann, hat sich eine Schlafzimmertemperatur von etwa 18 Grad allgemein bewährt. Finden Sie heraus, welches Ihre ideale Schlafzimmertemperatur ist.

4 WECHSELN SIE REGELMÄSSIG DIE BETTWÄSCHE Idealerweise wechseln Sie die Bettwäsche mindestens alle zehn Tage. Bei mir zu Hause haben wir dies zum sonntäglichen Ritual gemacht. Sich abends nach einem heißen Bad in ein Bett mit sauberen, gebügelten Laken zu legen, scheint mir ein gelungener Start in die neue Woche. Auf Seite 47 finden Sie das Rezept für ein frisch duftendes Wäschespray. 5 SCHLAFZIMMER SIND ZUM SCHLAFEN DA! Ein Schlafzimmer ist ein Ort der Erholung. Behalten Sie das bei der Einrichtung im Kopf. Wählen Sie gedämpfte Farben, komfortable Möbel und angenehme Texturen und lassen Sie alles draußen, was Sie nervös machen oder Ihren Schlaf stören könnte. 6 RÄUMEN SIE AUF Auch im Schlafzimmer ist Aufräumen das A und O. Dieser Raum sollte ein Ort der Ruhe sein, und dabei spielt auch die Reduktion von visuellen Eindrücken eine wichtige Rolle. Mit dem entsprechenden Stauraum wird Ordnunghalten zum Kinderspiel. 7 SORGEN SIE für ANGENEHME DÜFTE Schlechte Luft hat im Schlafzimmer nichts verloren. Schließen Sie beim Kochen die Schlafzimmertür, denn Essensgeruch kann den Schlaf beeinträchtigen. Beruhigende Düfte von Lavendel, Neroli und Kamille hingegen tragen zur Entspannung bei. Träufeln Sie ein paar Tropfen auf einen Wattebausch und stecken Sie diesen in den Kopfkissenbezug. Auf Seite 134 erfahren Sie mehr über Düfte. 8 MACHEN SIE ES SICH GEMÜTLICH Wo soll das Bett stehen und auf welcher Seite schlafen Sie am liebsten? Wenn Sie diese Fragen ganz nach Ihren Bedürfnissen entscheiden, fühlen Sie sich in Ihrem Bett sicher und geborgen, und dies wiederum wirkt sich positiv auf die Schlafqualität aus. Machen Sie Ihren Familienmitgliedern klar, dass das Schlafzimmer absolute Privatsphäre ist und niemand ohne anzuklopfen hereinplatzen darf.

Schlafräume 239

Das Schlafzimmer einrichten Suchen Sie sich ein Bett aus, das Ihnen wirk­ lich entspricht: Sie sollten nicht nur gut darin schlafen können, sondern es sollte Ihnen auch gefallen, denn es dominiert Ihr Schlafzimmer und definiert den Stil dieses Raums. DAS BETT S Je größer das Bett, umso besser. Rundherum sollte noch genügend Platz zum Wechseln der Bettwäsche und für zwei Nachttische sein. Lassen Sie dafür 60 bis 90 cm Platz auf drei Seiten. S Das Bett sollte Ihren Einrichtungsstil widerspiegeln. Es gibt fünf grundlegende Bettvarianten (rechts). Dabei ist die Größe des Zimmers nicht das Wichtigste – ein Himmelbett kann auch in einem kleinen Raum gut aussehen und lässt ihn sogar größer wirken. S Das Allerwichtigste ist die Matratze. Kaufen Sie das hochwertigste Modell, das Sie sich leisten können. S Testen Sie Bett und/oder Matratze unbedingt im Geschäft. Fachgeschäfte sind darauf eingestellt, dass ihre Kunden probeliegen. Wenn Sie zu zweit sind, ziehen Sie gemeinsam los und probieren Sie mehrere Betten aus (egal, wie peinlich Ihnen das ist). Nehmen Sie verschiedene Liegepositionen ein, insbesondere ihre bevorzugte Schlafposition, damit Sie einen realistischen Eindruck vom Komfort der Matratze bekommen. S Ein Betthaupt wirkt wie ein optischer Anker und macht das Bett zu einem Blickfang. Die meisten Betten sind von vornherein mit einem Kopfteil ausgestattet. Die Auswahl ist so groß, dass Sie problemlos etwas Passendes finden sollten.

KASTENBETT Kastenbetten sind in vielen Varianten erhältlich, teilweise ist der großzügige Unterbau als Bettkasten nutzbar.

METALLBETT Dieses klassische Bett mit Kopf- und Fußteil ist üblicherweise mit einem ­Lattenrost ausge­ stattet.

SCHLITTENBETT Mit seinen geschwungenen Formen erinnert dieses ausgefallene Bett an eine alte Schlittenkutsche.

HIMMELBETT A Die „französische“ Variante des Himmelbetts sieht mit Stoffvorhängen bezaubernd aus.



Die richtige Matratze

S Die Auswahl ist kaum noch überschaubar: Es gibt Federkern-, Latex-, Kaltschaum- und Rosshaarmatratzen, Matratzen mit Kaschmir- und Seidenauflagen und viele weitere Varianten. Komfortable und daher teurere Matratzen haben dickere Auflagen und sind punktelastisch. Sparen Sie beim Matratzenkauf nicht, Ihr Rücken wird es Ihnen danken. S Kaufen Sie erst dann eine Matratze, wenn Sie sich für ein Bettgestell und einen Lattenrost entschieden haben. S Um Rückenschmerzen vorzubeugen, schaffen Sie eine Matratze in einem Härtegrad an, der an Ihr Gewicht angepasst ist. Lassen Sie sich von einem Fachhändler beraten.

240 Mein Wohnbuch



Die Bettwäsche

HIMMELBETT B Dieses schlichtere Modell wirkt moderner und sieht auch ohne Vorhänge wunderschön aus.

✳ Mit schöner Bettwäsche können Sie Ihren persönlichen Stil zum Ausdruck bringen. Experimentieren Sie nach Lust und Laune mit Farben, Mustern und Texturen. ✳ Investieren Sie in eine hochwertige Tagesdecke, sodass das Bett ordentlich aussieht, solange es nicht benutzt wird. Wenn Sie sie nicht komplett ausbreiten möchten, können Sie sie in der Mitte falten und über das Fußende des Betts drapieren. Oder Sie legen sie wie einen Läufer in die Mitte. ✳ Überfrachten Sie das Bett nicht mit Kissen, denn die landen abends unweigerlich auf dem Boden oder nehmen zu viel Platz weg, wenn Sie sich hinlegen. Beim Schlafen stören sie nur.

der NACHTTISCH Ein schöner Nachttisch muss nicht ursprünglich als solcher gedacht sein – nutzen Sie dafür einen Esszimmerstuhl, eine Truhe oder kleine Tische, die sich ineinanderschieben lassen, um nur einige Alternativen zu nennen. Praktisch ist es, wenn der Nachttisch bündig mit der Matratze abschließt, viele bevorzugen jedoch eine etwas höhere Variante. Die Nachttische an den beiden Kopfenden des Bettes müssen auch nicht zueinander passen, ebenso wenig wie die Nachttischlampen. Um zu vermeiden, dass auf dem Nachttisch Unordnung entsteht, können Sie eine hübsche Schachtel (mit Deckel) aufstellen, in der Tabletten, Hautcreme und andere Dinge, die Sie hier immer brauchen, ihren Platz finden. Bei Platzmangel ist ein tief angebrachtes Regalbrett die Lösung. Darauf können Sie ein Glas Wasser, ein Buch und einen Radiowecker abstellen. Abstellfläche spart auch die Entscheidung für eine Steh- oder Wandleuchte. DIE FRISIERKOMMODE Frisierkommoden sind der pure Luxus und seit einiger Zeit wieder sehr en vogue. Außer ihrer eigentlichen Funktion als Schminktisch erfüllt eine Frisierkommode auch dekorative Zwecke und bietet Platz für all die kleinen Dinge, die man zur Schönheitspflege braucht. Wenn Sie nur wenig Platz im Schlafzimmer haben, können Sie ein schmales Bord mit verdeckter Aufhängung anbringen, um Frisierspiegel, Fön, Bürste, Parfüm, Schmuck und anderes unterzubringen.

Statt Nachttisch …

Statt Kopfteil …

Ein breiter Spiegel hinter dem Bett.

Ein Bücherstapel wirkt sehr charmant.

Ein dekorativer Stoff, etwa ein besticktes Laken oder ein Quilt, sorgt für Gemütlichkeit und setzt ein lebhaftes Zeichen.

Die praktische Lösung: ein Stuhl mit ein paar Bildbänden, die auf Höhe der Matratze abschließen.

Muster­ tapete oder grafische Konturen simulieren ein Betthaupt.

TAGESBETT, CHAISELONGUE, SESSEL UND BANK Wenn Sie genügend Platz haben, stellen Sie ein Tagesbett, eine Chaiselongue, einen Sessel oder eine Bank vor das Fußende des Betts und nutzen Sie diese Sitzgelegenheit, um sich die Schuhe auszuziehen, die Zehennägel zu lackieren oder vor dem Schlafengehen in einem guten Buch zu lesen. SPIEGEL Ein großer, raumhoher Spiegel neben dem Kleiderschrank ist beim Ankleiden sehr praktisch und sieht großartig aus. Da er Licht reflektiert, trägt er außerdem dazu bei, dass der Raum größer erscheint, als er ist.

242 Mein Wohnbuch

Schlafräume 243

Einbauschränke (ganz unten) bieten den meisten Stauraum und lassen sich exakt auf individuelle Bedürfnisse abstimmen. Ein Schrank mit Glastüren (rechts) ist nur etwas für Ordnungsfreaks. Manche Möbel erfüllen mehrere Zwecke gleichzeitig: Die Kommode unten z. B. dient als Nachttisch und als Wäscheschrank.

Kleider verstauen Die meisten Menschen haben viel zu viele Kleidungsstücke, die sie dann mangels Stauraum in Schubladen stopfen oder unsortiert aufbewahren. Irgendwann verlieren sie dann den Überblick. Beleben Sie Ihre Garderobe durch schöne Stauraumlösungen. ✳ Wenn man den Überblick über seine Garderobe hat, findet man sich morgens besser zurecht und kann sich besser entscheiden. Hängen Sie den Kleiderschrank also nicht zu voll. ✳ Was möchten Sie im Schlafzimmer alles unterbringen? Versuchen Sie zu reduzieren, damit dieser Raum nicht übervoll wirkt. ✳ Überlegen Sie, wie sich die übrig gebliebenen Dinge am besten unterbringen lassen. Wie viel Platz benötigen Sie für Wäsche und Oberbekleidung? Welche Kleider brauchen Sie oft, welche seltener? ✳ Kleidungsstücke, die Sie häufig brauchen, sollten leicht greifbar sein, also so untergebracht werden, dass Sie sich nicht jedes Mal bücken oder strecken müssen. ✳ Verstauen Sie die Dinge so, dass Sie alles, was Sie brauchen, schnell zur Hand haben und während des Ankleidens nicht andauernd zwischen zwei Schränken hin- und herlaufen müssen. ✳ Sortieren Sie im Sommer Winterkleidung aus und umgekehrt.

An der Innenseite von (Kleider-)Schranktüren (oben) ist häufig Platz für eine Stange, die zur Aufbewahrung von Schlipsen, Schals und Gürteln geradezu ideal ist.



Drei Methoden gegen Motten

1 Waschen Sie alle Kleidungsstücke, die Sie im Winter bzw. im Sommer aussortieren, vor dem Wegräumen. Schubladen und Schränke im Frühling auswaschen, damit sie nicht einstauben. 2 Bewahren Sie kostbare Kleidungsstücke in verschließbaren Kleidersäcken in einer Truhe auf und lüften Sie alle paar Monate. 3 Träufeln Sie Nelken-, Lavendel- oder Zedernöl auf einen Wattebausch und legen Sie ihn in den Kleiderschrank. Motten mögen diesen Geruch nicht.

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Hübsch und schmuckvoll

Schmuck präsentieren

✳ Durchforsten Sie Ihre Schmuckschatulle nach Stücken, die Sie gerne auch dann anschauen, wenn Sie sie nicht tragen. ✳ Kleine Tabletts sind ideal für die Präsentation von Schmuck. Schachteln, Teetassen oder Gläser sorgen darauf für Ordnung. ✳ In einer Reihe an die Wand gehängt, sehen Abendtäschchen großartig aus. Außerdem sind sie dann immer griffbereit. ✳ Besonders apart wirkt Schmuck unter einer Glasglocke. Sie hält den Staub ab und verleiht den Kostbarkeiten zugleich die Würde von Museumsstücken. Diese Ausstellung können Sie jederzeit und ohne großen Aufwand neu zusammenstellen.

Viele Hüte, Schals, Schmuckstücke und andere Accessoires sind viel zu schön, um sie in geschlossenen Schränken aufzubewah­ ren. Präsentieren Sie sie offen, denn oftmals sind sie ebenso dekorativ wie ein hübsches Service oder eine Vasensammlung. Lassen Sie sich von den Präsentationstricks edler Modebou­ tiquen inspirieren. Viele von diesen Ideen funktionieren auch zu Hause ganz wunderbar. KLEIDUNG S Befestigen Sie Türknäufe, originelle Haken­und andere interessante Aufhängemöglichkeiten an der Wand, um Schmuck und schöne Kleider zu präsentieren (unten). S Setzen Sie überraschende Akzente: Ein Turm von Hüten auf einer Büste oder Statuette beispielsweise ist eine witzige Idee, die für gute Laune sorgt. S Dekorative, mit Stoff überzogene oder mit Perlen verzierte Kleiderbügel aus Holz oder ausgefallene Drahtbügel verleihen Kleidern einen Hauch von Glamour. S Betrachten Sie Ihre Kleidungsstücke einmal unter künstlerischen Gesichtspunkten – ein atemberaubender Kimono, ein Paillettenkleid oder ein schlichtes Leinenkleid an einem Wandhaken kann so effektvoll sein wie ein Kunstwerk.

Behalten Sie das große Ganze im Auge, damit Sie eine harmonische Gesamt­ wirkung schaffen können. Denken Sie ungewöhnlich, dann kommen Ihnen solche Ideen wie die Umnutzung einer Teetasse aus dem Trödelladen als Schmuckaufbewahrung (rechts). An einem Geweih aufgehängt (links), fallen hübsche Kleider sofort ins Auge.

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Ketten, die Sie selten tragen, kommen an einem Lüster (links) schön zur Geltung. Ein Kissenbezug ist eine wunderschöne Präsentationsfläche für Broschen (linke Seite oben).

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mein Wohnbuch

Mein Zuhause. Mein Stil. Mein Wohnbuch.

CLARE NOLAN

Dieses Callwey Buch ist Ihr idealer Begleiter auf dem Weg zu einem liebevollen Zuhause – angefangen bei den Basics bis hin zu mehr Ordnung und Ruhe für die eigenen vier Wände. Schon durch kleine Veränderungen lässt sich eine schlichte Wohnung in ein gemütliches Zuhause verwandeln. Die Wohnexpertin Clare Nolan verrät in Mein Wohnbuch ihre Geheimnisse des Interieur Designs. Sie arbeitet seit 15 Jahren als Redakteurin und Stylistin und ist Expertin auf dem Gebiet der Inneneinrichtung. Lassen Sie sich inspirieren von ihren Tipps und Ideen und verleihen auch Sie Ihrer Wohnung die persönliche Note!

• Die perfekte Mischung aus inspirierenden Fotos, anregenden Moodboards und praktischen Tipps • Vorschläge, Ideen und Lösungen für jeden Wohnraum, Stil und Geschmack

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