Wi e n,

K I N D E R G A RT E N K O N Z E P T 11 5 0 W i e n , 2 0 1 0 K I N D E R G A RT E N K O N Z E P T Wir möchten Ihnen mit unserem Konzept einen Einbl...
2 downloads 1 Views 207KB Size
K I N D E R G A RT E N K O N Z E P T 11 5 0 W i e n , 2 0 1 0

K I N D E R G A RT E N K O N Z E P T Wir möchten Ihnen mit unserem Konzept einen Einblick in unsere pädagogische Arbeit geben und allgemeine Informationen über unseren Kindergarten vermitteln. Dieses Dokument soll helfen, unsere Arbeit und die dahinter stehenden Gründsätze zu verstehen und so weit wie möglich zu unterstützen. Wir hoffen, dass Sie viel Freude am Lesen haben und unsere Arbeit besser verstehen lernen. In unserem Kindergarten wird nach Montessori- und Reggio Pädagogik gearbeitet.

Montessori Pädagogik bedeutet Kindern achtsam zu begegnen, ihre Persönlichkeit zur respektieren und sie auf ihrem Entwicklungsweg liebevoll und hilfsbereit zu begleiten. Somit soll den Kindern eine „Vorbereitete Umgebung“ geschaffen werden, in der sie nach ihren persönlichen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Interessen tätig werden können, eine Tätigkeit, die Voraussetzung ist für Entwicklung und lernen. Im Folgenden sind die verschiedenen sensiblen Perioden aufgelistet, auf denen Montessori aufbaut : 0-3 Jahre Hohe Aufnahmefähigkeit für alle Umwelteinflüsse und Sinneserfahrungen 1 ½- 3 Jahre Sprachliche Entwicklung 1 ½- 4 Jahre Koordination und Entwicklung der Muskulatur 2- 4 Jahre Motorische Verfeinerungen, Erkenntnis von Wahrheit und Wirklichkeit, Verständnis von Raum und Zeit 2 ½- 6 Jahre Sensibilisierung der Sinne 3- 6 Jahre Empfänglich für Einflüsse der Erwachsenen 3½- 4 ½ Jahre Schreiben und Zeichnen 4- 4 ½ Jahre Entwicklung des Tastsinns 4 ½- 5 Jahre Lesen Der wohl bekannteste Satz von Montessori fasst diesen Grundgedanken prägnant zusammen: „Hilf mir, es selbst zu tun!“ Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass ein Kind zum Guten strebt und durchaus gewillt ist etwas zu lernen. Man muss den Kindern nur die richtigen Arbeitsmaterialien geben, um die Fähigkeiten zu fördern und darf sie bei ihrer Arbeit weder stören noch bevormunden.

Reggio Pädagogik hat ein optimistisches Bild vom Kind. Sie sieht im Kind ein Wesen, das sich aktiv mit der gegenständlichen und sozialen Welt, mit seiner eigenen Person, seinem Körper, seinen Gefühlen und seinen Bedürfnissen auseinander setzt. Das Kind wird als Konstrukteur seiner Entwicklung und seines Wissens betrachtet. Es weiß daher am besten, was es braucht; und es verfolgt mit Energie und Wissbegierde die Entwicklung seiner Kompetenzen. Daher verfügen Kinder "über natürliche Gaben und Potentiale von ungeheurer Vielfalt und Vitalität" (Reggio Children 1998, S. 63). Grundideen und Konzept der Reggio-Pädagogik Die Spezifika der Reggio-Pädagogik umfassen vor allem folgende Aspekte:       

das Bild vom Kind, die Vorstellung von Entwicklung und Lernen, die Bedeutung von Licht, Schatten und Farben, Identität - Selbstbild - Fremdbild, Spiel und Projekt, die Rolle der Erzieherin sowie der Raum als "dritter Erzieher".

Die Projekte und Projektarbeit - das Herzstück der Reggio-Pädagogik Sie basieren auf dem Interesse der Kinder; zwar werden sie von Erzieherinnen angeregt und erweitert, jedoch nicht gesteuert. Der Ausgangspunkt der Projekte und Projektarbeit sind die Beobachtungen der Kinder. Ein zentrales Element der reggianischen Projektpraxis ist die Dokumentation der Handlungsprozesse durch großflächige Wanddokumentationen („sprechende Wände“) und/oder vervielfältigte Heftdokumentationen. Aus Spielhandlungen oder Gesprächen entwickeln sich oft Projekte. Sie basieren auf dem authentischen Interesse der Kinder, das zwar von Erwachsenen durch Impulse stimuliert, akzentuiert und erweitert, aber nicht gesteuert wird. Ein Projekt kann daher von ganz unterschiedlicher Zeitdauer sein (von zwei Stunden bis zu einem Jahr!). Auch die Zahl der Projektteilnehmer hängt allein von der Interessenbindung der Beteiligten ab. Dabei sollen sich fünf charakteristische Punkte für die reggianische Projektkonzeption herausstellen: 1. Das optimistische Bild vom Kind, das sich aktiv mit sich, seiner gegenständlichen und sozialen Umwelt auseinandersetzt. 2. Ein Lernbegriff, der Lernen als forschendes und entdeckendes Lernen versteht. 3. Die Rolle der Erzieherin, die Erwachsene als Begleiterin. 4. Die Gewinnung von Projektinhalten aus dem Alltag zur Eingebundenheit in den Alltag der Einrichtung und ihrem sozialen Umfeld. 5. Die sinnliche und gegenständliche Dokumentation des Projektprozesses, der Ergebnisse und der Projektauswertung. Diese fünf Punkte bestimmen im wesentlichen die Praxis der Reggio-Pädagogik.

PÄDAGOGISCHE GRUNDGEDANKEN Unsere Aufgabe ist die Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern. Erziehung ist ein gezieltes Handeln mit wertschätzender Begleitung der Kinder in ihren Handlungen. Grundvoraussetzung ist für uns deshalb eine warme, anregende und unterstützende Haltung. Wir nehmen die Kinder in ihrer Persönlichkeit ernst und sehen sie als eigenständige Individuen. Um für die Kinder optimale Voraussetzungen zur Entwicklung der Persönlichkeit zu schaffen, ist ein bestimmtes Verhalten unsererseits notwendig. Dazu gehört: Beobachten des Kindes und seiner Bedürfnisse Schaffen einer liebevollen und angstfreien Atmosphäre Individuelle Förderung eines jeden Kindes, d.h. immer wieder neu überdachte und veränderte Angebote für die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes (z.B. Matschecke, Maisbad, Tapetenkleisterarbeiten und vieles mehr ...)  Dem Kind Bewältigungshilfen für Probleme bieten  Vorleben von sozialen und partnerschaftlichen Verhaltensweisen  Bereitstellen der unterschiedlichen Materialien, die der Entwicklung des Kindes dienen, z.B. Baumaterialien, Bücher, Knete, Malfarben, Fingerfarben, Spiele, Sand....   

Durch Nachmittagsangebote, die Gruppen übergreifend sind, kennt jede Erzieherin alle Kinder der Einrichtung. Wir arbeiten Familien ergänzend, d.h., wir versuchen, zu allen Familienmitgliedern Kontakt zu bekommen und Bedürfnis orientiert und bedarfsgerecht zu arbeiten. Beispiele hierfür sind:    

Geburtstagsfeiern Geschwisterkinder sind zu verschiedensten Gelegenheiten willkommen bedürfnisorientierte Öffnungszeiten Basteln mit Eltern

Eine wichtige Aufgabe ist die Förderung der Selbstorganisation der Kinder, d.h., die Kinder lernen, in überschaubaren Zeitabschnitten (Freispiel) ihren Tagesablauf selbst zu planen und zu gestalten, in einer bestimmten Zeit zu frühstücken, in einem Bereich zu spielen und auch aufzuräumen. Dabei erarbeiten wir mit den Kindern klare Regeln und Grenzen, die dem Zusammenleben der Gruppe dienen. Als Mittel der Erziehung dient in erster Linie die positive Verstärkung, z.B. Konflikte verbal und gewaltfrei zu lösen. Wir lehnen Sanktionen ab, die die Persönlichkeit des Kindes verletzen und beziehen uns nur auf das störende Verhalten in bestimmten Situationen.

Ziele unserer pädagogischen Arbeit Oberstes Ziel ist es, den Kindern im Kindergarten ein positives Selbstwertgefühl zu vermitteln und emotionale Sicherheit zu verschaffen. Damit schaffen wir die Grundlage für Entwicklung, sozialem Lernen und Bildung. Wir nehmen die Kinder in ihrer Gesamtpersönlichkeit mit der jeweils aktuellen Gefühlslage an. Auf dieser Grundlage sind folgende weitere Ziele für uns wichtig: Die Kinder sollen eine größtmögliche individuelle Selbständigkeit und Eigenaktivität entwickeln. Dazu gehören Alters bzw. Entwicklung entsprechende Fertigkeiten wie eigenständig frühstücken, an- und ausziehen.....  Treffen von Entscheidungen  Förderung der schöpferischen Kräfte unter Berücksichtigung der individuellen Neigungen, Begabungen  Bewusster Umgang mit Natur und Umwelt  Stärken des eigenen Körpergefühls, z.B. Zähne putzen, im Sommer draußen baden und Förderung der Selbstwahrnehmung im körperlichen Bereich  Besonderen Wert legen wir darauf, angemessenes Sozialverhalten vorzuleben und zu vermitteln.  Insbesondere Akzeptanz von Kindern mit körperlichen oder seelischen Behinderungen ist uns für Groß und Klein wichtig. 

In unserer alltäglichen Arbeit ergeben sich für uns viele Möglichkeiten, diese angestrebten Ziele in den unterschiedlichsten Bereichen zu verwirklichen. Bsp.: Gruppen übergreifendes Spielen im Gangbereich, Gruppen übergreifende Beschäftigungen. Umwelterziehung bedeutet für uns, den Kindern im Alltag Natur und Umwelt bewusst zu machen. Müllvermeidung (z.B. Kompostierung, gemeinsames, von uns gekauftes Frühstück u. ä.) und Mülltrennung sind für uns selbstverständlich. Da es jedoch häufig im Alltag wenig Berührungspunkte für Kinder gibt, führen wir ein ständiges Waldprojekt durch. Beweggründe dafür sind: den Kindern die Achtung vor und Liebe zur Natur zu vermitteln, jahreszeitlich bedingte Abläufe zu erleben und den Kindern deutlich zu machen, wo ein Eingreifen in die Natur Schaden verursacht. Auch das Vermitteln von Sachkenntnis über Pflanzen und Tiere kann hier direkt vermittelt und erlebt werden. Dies hat sich zu einem Schwerpunkt unserer Einrichtung entwickelt. Jede Gruppe hat wöchentlich einen Waldtag. Kreativer Bereich Die Kinder haben die Möglichkeit, im Freispiel im bildnerisch – gestalterischen Bereich verschiedene Materialien kennen zu lernen und sich phantasievoll auszuleben. Dazu gehören Papier, Pappe, Pappmache, Kleister und Ton. Diese Materialien können auch beliebig kombiniert werden. Wir achten darauf, dass sich die Kinder im kreativen Bereich frei entfalten können.

Durch das Einführen in neue Techniken und das Bereitstellen von Materialien wird die Grundlage für ein freies, phantasievolles Schaffen gelegt. Die Erzieherin hat auch hier, soweit keine Hilfe erforderlich ist, eine beobachtende Funktion. Wir halten es für wichtig, dass das freie Gestalten einen großen Raum einnimmt. Angebote, die in diesem Bereich sehr gelenkt werden, schränken die Kreativität zu stark ein. Das erzieherische Verhalten: keine oder fast keine Schablonen vorzufertigen, beobachtende, aber unterstützende Rolle ist dabei von besonderer Wichtigkeit. Die Erzieherin zeigt ihr Interesse am schöpferischen Prozess der Kinder und am Ergebnis. Das Alters – und Entwicklung bedingtes Tun des Kindes steht im Vordergrund und nicht das Ergebnis. Wir unterstützen die Kinder durch positive verbale Anteilnahme. Bewegungsbereiche Bewegungserziehung im Kindergarten ist ein integrativer Bestandteil einer ganzheitlichen Erziehung der Kinder. Dies bedeutet: in der Bewegungserziehung sollen alle Persönlichkeitsbereiche angesprochen und gefördert werden: die motorische und sensorische Ebene ( Bewegung und Wahrnehmung ) die kognitive Ebene ( Intelligenz und Wissen ) die soziale Ebene (Selbstbestimmter, aber verantwortungsbewusster Umgang mit den Anderen )  die emotionale Ebene ( stabile, selbstbewusste Persönlichkeit mit einem aktiven, subjektiven Wohlbefinden)   

Bewegungserziehung findet nicht nur in der Turnhalle während der einmal wöchentlichen Turnstunde statt. Die Stunden werden unterschiedlich gestaltet und die Kinder nehmen in Kleingruppen daran teil. Bewegungserfahrungen und damit Körpererfahrungen können zu jeder Zeit gemacht werden. In diesem Sinne werden Gruppenräume einschließlich der Nebenräume, der Gangbereich und besonders das Außengelände den Kindern als Bewegungsräume erschlossen. Unterschiedliche Materialien unterstützen die Körpererfahrungen: Im Außengelände: Schaukel, Rutsche Balanciermöglichkeiten auf Bäumen und Steinen, unterschiedliche Bodenbeläge wie Gras, Sand, Hügel,  In der Turnhalle: diverse Möglichkeiten wie Schaukeln, Rhythmikwagen, Gummireifen, Rollbretter, Matratzen, Tücher und Decken. 

Bewegung spielt für die allgemeine Entwicklung der Kinder eine übergeordnete Rolle. Von daher nimmt die Bewegungserziehung innerhalb unserer pädagogischen Erziehung einen wichtigen Platz ein. Wir versuchen so oft wie möglich dem Bewegungsdrang der Kinder entgegen zu kommen, d.h. bei fast jeder Wetterlage gehen wir am Vormittag mit der Gruppe nach draußen. Auch unser Waldprojekt bietet ein breites Spektrum an Körpererfahrungen an: hier gibt es keine vorgefertigten Wege und Plätze. Die Kinder spielen in einer wirklich naturbelassenen Umgebung und müssen ständig ihre Bewegungsabfolgen an den Untergrund anpassen um nicht zu stolpern oder zu fallen.

Musische Erziehung Im Vergleich zu früher nimmt der musikalische Bereich einen aktiven Teil in unserer Erziehungsarbeit ein. Für den musikalischen Bereich stehen unterschiedliche Materialien zur Verfügung wie: einige selbst gebastelte Instrumente, Rahmentrommeln, Triangeln, Kassettenrekorder, Gitarre und Akkordeon. Durch unterschiedliche Angebote versuchen wir, die Singfreude der Kinder zu stärken und das Experimentieren mit Klängen zu fördern. Zurzeit werden durchgeführt:      

Liedeinführungen Singen im Freispiel und im Kreis Musikalische Rätselrunden Einsatz von Kassetten als Lied, Hörspiel, Geräusche erzeugen Gemeinsames Singen in der Turnhalle Klanggeschichten

Rollenspiele Kinder lieben das Rollenspiel. Zur Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Rollen, wie der Familie, beim Einkauf usw. stellen wir unterschiedliche Materialien zur Verfügung, die immer wieder vervollständigt werden müssen wie: Verkleidungskiste, Kaufladen, Decken, Matratzen, Puppenecke, Puppenhaus, Schminke, Frisörutensilien u. ä. Wir Erzieherinnen unterstützen diese Spielform, indem wir das Rollenspiel in Gang bringen, wenn die Kinder dies alleine nicht schaffen. Je nach Situation und Bedürfnis der Kinder verbleiben wir im Spiel oder ziehen uns zurück. Die Kinder haben die Möglichkeit, verschiedene Arten des Rollenspiels kennen zu lernen, z.B. Handpuppen, das Schattenspiel, Fingerpuppen usw. . In diesen gesamten oben genannten Bereichen möchten wir an die Kinder ein möglichst großes Angebot herantragen. Jedes Kind soll die Möglichkeit haben, hier seine Erfahrungen zu sammeln. Wir sind bemüht, die Räumlichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, noch kreativer zu nutzen. Einzelförderung In verschiedenen Räumen (Therapieraum, Bällchenbad, Turnhalle, Waschraum, ...Teamraum) z.B. Körpererfahrung mit Bällen, Wasser, Schaum, Seife, Bauen mit Konstruktionsmaterial Puste – Blas – und Ansaugspiele, Hüpfen, Springen, Schaukeln und andere Bewegungsspiele, Naturerfahrungen im Außengelände beim Hüttenbauen, Graben usw. und Sinneserfahrungen durch Tast- und Hörspiele

Förderung in Kleingruppen

Hierbei werden Freunde mit in die Therapiestunde einbezogen. Angebote: Psychomotorische Bewegungsstunde in der Turnhalle oder im Außengelände, Sprachförderung z.B. durch Bilderbuchbetrachtungen, rhythmisch – musikalische Angebote, hauswirtschaftliche Beschäftigungen Sprachtherapie Sprache besteht nicht nur aus dem, was wir davon hören können und was wir „Sprechen“ nennen. Die Sprachentwicklung beginnt lange vor dem eigentlichen Sprechen. Zur Sprachentwicklung gehören: Freude – und Kontaktaufnahme, Mimik und Gestik. Nahrungsaufnahme und Sprechmotorik, Atmung und Stimmgebung, Lautentwicklung, Wahrnehmung, Erkennen und Verstehen von Situationen, Abbildungen, Worten und Sätzen, Verstehen ursächlicher (wenn – dann) und zeiträumlicher (vor – nach) Zusammenhänge und Entwickeln von grammatikalischem Regelwerk. Was geschieht in der Sprachtherapie? Die Sprachtherapie bietet Kindern einen strukturierten Handlungsrahmen, der es ihnen ermöglicht, zu lernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Dadurch werden sprachliche Fähigkeiten erweitert. 1 – 2 Mal wöchentlich erfolgt die spielerische und am Entwicklungsstand des Kindes orientierte Förderung. Im Rahmen von Elternberatung ist es möglich, Einblick in die sprachtherapeutische Förderung des Kindes zu bekommen und gegebenenfalls zu Hause zu ergänzen. Alle Eltern des Kindergartens haben die Möglichkeit, eine therapeutische Beratung zu bekommen. Wir bemühen uns um eine ganzheitliche Betreuung innerhalb unserer Möglichkeiten. In diesem Rahmen arbeiten wir auch mit anderen Institutionen (z.B. Schulen, Jugendamt, Ärzte, Therapeuten, etc.) zusammen. Grundlegende Voraussetzung für das Gelingen der integrativen Arbeit ist die Mitarbeit der Eltern und die Übereinstimmung mit unserer Konzeption und Zielsetzung. Unser Bildungskonzept „Was nicht in den Wurzeln ist, gelangt auch nicht in die Krone“ Bildung im Kindergarten ist Bildung von Anfang an und betrifft den ganzen Menschen. Es lassen sich nicht einzelne Entwicklungsbereiche „bilden“ und es lassen sich keine Fertigkeiten aufbauen, wo Fähigkeiten fehlen. Fertigkeiten bauen auf Fähigkeiten auf. Deshalb ist es unser Anliegen, das Kind als Ganzes wahrzunehmen, alle Entwicklungsbereiche mit einzubeziehen und das Kind als Gesamtpersönlichkeit zu fördern und zu bilden. Unser Bildungskonzept ist auf dieser Grundlage des Erfahrungslernens aufgebaut. Wir sehen unsere Aufgabe darin, den Kindern möglichst viele und unterschiedliche Wahrnehmungserfahrungen im emotional abgesicherten Raum zu ermöglichen.

Unter Bildung im Elementarbereich verstehen wir, in Kindern Kräfte und Möglichkeiten

anzuregen, nicht in erster Linie kognitiv gemeint, sondern im emotionalen Bereich (Belastbarkeit, Ruhe, Gefühle), um damit die Wurzeln zur Ich-Entwicklung zu legen/kräftigen. Durch Bildungsimpulse, die für die Kinder bedeutsam sind BILDUNGSBEREICH MUSIK „Elementare Musik ist nie Musik allein, sie ist mit Bewegung, Tanz und Sprache verbunden sie ist also eine Musik, die man selbst tun muss, indem man nicht als Hörer, sondern als Mitspieler einbezogen ist….Elementare Musik ist erdhaft, naturnah, körperlich, für jeden erleb- und erlernbar, dem Kind gemäß….Elementare Musik, Wort und Bewegung, Spiel, alles, was Seelenkräfte weckt und entwickelt, bildet den Humus der Seele, den Humus, ohne den wir einer seelischen Versteppung entgegengehen.“ (Carl Orff, Gespräche mit dem Komponisten). Das Ohr ist der Sinneskanal, der als erstes ausgebildet wird und welcher als letzter das menschliche Leben begleitet. Schon im Mutterleib wird der Fötus durch Geräusche, Töne und Rhythmus beeinflusst. Musik wirkt unmittelbar auf den Menschen und seine Psyche ein, erreicht den Menschen als Ganzes. Musik und Bewegung können Blockaden auflösen und den Menschen befreien. Darauf gründet sich die Musiktherapie und zeigt entsprechende Möglichkeiten auf. In Liedern, im Musizieren, in Rhythmik und Tanz können die Kinder sich ganzheitlich erleben und erfahren. In unserer Einrichtung hat Musik einen sehr hohen Stellenwert. Wir legen Wert darauf, dass möglichst oft gesungen, musiziert und Erfahrungen in diesem Bereich ermöglicht werden. In jeder Gruppe spielt mindestens eine Erzieherin ein Instrument. Die Hemmschwelle zum Singen und Musizieren ist dadurch sehr gering. Tanz als Mittel des ganzheitlichen Erlebens und Ausdrückens fließt häufig in die pädagogische Arbeit ein.

Ziele

Praktische Umsetzung

Was wollen wir erreichen?

Wie wollen wir das erreichen?

Freude an Musik wecken und erlebbar machen  Kennen lernen von und Hantieren mit Instrumenten 

Häufiges Singen und Musizieren in den Gruppen  Freies und angeleitetes Experimentieren mit Instrumenten  Herstellen von Instrumenten  In bestimmten Rahmen freier Zugriff auf Instrumente 

Kennen lernen von unterschiedlichen Musikrichtungen

Kennen lernen der Instrumente, die von Erzieherinnen benutzt werden (Gitarre, Akkordeon, Flöte)  Kinderlieder Klassische Musik Musik aus anderen Ländern

Entdecken der eigenen Stimme Entdecken und entwickeln von Rhythmen

  

Experimentieren mit der Stimme Über den eigenen Körper Über den Einsatz von Instrumenten

     

Über Musik Malen nach Musik freies Tanzen angeleitetes Tanzen Tanzspiele Meditatives Tanzen

 

Bewegungsspiele Meditationsmusik als Entspannungs-





 

Förderung der Feinmotorik Erleben des Körpers und ästhetische Bildung  

Wirkung von Musik auf den Körper: Musik als Entspannung 

und Ruhephase

Bildungsbereich Sprache Die Kinder spielen nicht, um etwas zu lernen- dennoch lernen sie in ihrem Spiel ständig. Sprache ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens und unserer Persönlichkeit. In unserer Gesellschaft ist die Sprache das wichtigste Kommunikationsmittel, außerdem sind Bewegung (Körpersprache), Mimik und Gestik wesentliche und unterstützende Bestandteile der Kommunikation. Sprache ist ein Ausdrucksmittel für die „Welt im Kopf“. Sprachlich versuchen wir, unsere Gefühle, Gedanken, Fantasien, Sinne und soziale Beziehungen dem Gegenüber transparent zu machen. Bildungsinhalte werden durch Lautsprache vermittelt und Denkstrukturen können sich entwickeln. Diese Prozesse beginnen mit der Geburt eines Kindes und entwickeln sich unterschiedlich in der jeweiligen Familie, so dass der Entwicklungsstand der Kinder bei Eintritt in den Kindergarten variiert. Dadurch ist der Anspruch auf Chancengleichheit in der Bildung nicht immer zu gewährleisten.

„ J a d i e K i n d e r s p i e l e n b e i u n s , s o b i l d e n s i e s i c h d e n g a n z e n Ta g . “

NATUR Das komplette menschliche Leben baut sich auf Erfahrungen auf: erleben – erkennen benennen. Der Mensch ist ein naturgegebenes Wesen und wird in diese Umwelt hineingeboren, die auch bestimmte kulturelle Vorgaben mit sich bringt. Jeder Mensch wird immer in schon vorhandene Bedingungen hineingeboren. Für kleine Kinder gibt es keine Trennung zwischen Mensch und Natur. Sie erleben die Welt und sich als eins und erst einmal ohne Bewertung. Im Kindergartenalter differenzieren sich Gefühle. Kinder machen über ihre Sinne und ihren Körper Erfahrungen (Regen macht nass, Winterwetter ist kalt…) und es entwickeln sich Bewertungen (das ist schön, dieses gefällt mir nicht, jenes macht mir Spaß…). Sie erleben zunehmend, dass Erziehung Einfluss nimmt. Bei uns bekommen Kinder die Möglichkeit, die Natur in all ihren Facetten zu erfahren. Sie erleben die Jahreszeiten mit ihren Witterungen unterschiedlichster Art. Hier erfahren sie positive Bewertungen unsererseits bezüglich der Natur: Regen = Wachstum, Spielen im Regen, angenehmes Erleben des Regens. Wir unterstützen Kinder, eigene Erfahrungen zu machen und eigene Bewertungen dessen zu finden (ich mag den Regen, weil….)der Schnee im Winter ermöglicht mir….). Die Kinder erfahren über körperliches Erleben die Dinge zu verbalisieren. Durch spezielle Angebote/Experimente können sie die Dinge verstehen und somit ihre kognitiven Fähigkeiten entwickeln. Dies setzen wir unter folgenden Leitgedanken um: ERKLÄRE ES MIR- ich werde es vergessen ZEIGE ES MIR- ich werde vielleicht etwas davon behalten LASS ES MICH TUN- ich werde es verstehen und verinnerlichen

Aktionen 

Waldtage

Bedeutung Sinneswahrnehmung und Bewegungsangebote 

Erfahren von Natur mit allen Sinnen und dem ganzen Körper  Mobilität  Ausdauer 



Ausflüge zu Spielplätzen



Draußenspiel



Turntage



Trampolinspringen



Freies Tanzen/Bewegen

Bewegungserfahrung im Freien Das Außengelände bietet durch seine Gestaltung verschiedene Möglichkeiten zum selbst bestimmten Erfahren von Natur und Bewegung  Verschiedene Angebote zu den unterschiedlichsten Bewegungsthemen im selbst entdeckenden, aber auch in gelenkten, strukturierten Lernsituationen  Erfahrungen auf dem Großtrampolin unterstützen Entwicklungsprozesse und beeinflussen die Ich- Sozial- und Sachkompetenz  Die individuelle Bewegung im Gegensatz zur reproduzierten Bewegung steht im Vordergrund, kein Einüben  

Unser Bildungskonzept mit Schwerpunkt Musik ist uns ein großes Anliegen „KEIN KIND IST UNMUSIKALISCH!“

Wir ermöglichen den Kindern, durch Frühförderung, die Freude an der Musik zu entdecken. Unabhängig von dem Ziel einer späteren musikalischen Ausbildung hat jedes Kind ein Recht Musik zu erfahren. Beispiele aus der Praxis: Singen und musikalisches Sprechen Spielen auf elementaren wie z.B. Klangstäbe, Trommeln, Alltagsgegenstände und selbstgebauten Instrumenten  Einfache Lieder erarbeiten  Geräusche der Umwelt bewusst wahrnehmen  Experimentieren mit Rhythmusinstrumenten und Tönen  Ausleben der Emotionen mit Musik  Musik aus verschiedenen Bereichen erleben (von Klassik bis Pop)  Zusammenarbeit mit professionellen Musikern  Wecken und entdecken der Kinderstimme  

KINDER BRAUCHEN RAUM, DER IHNEN DIE FREIHEIT DES AUSDRUCKS, DIE FREIHEIT DER BEWERTUNG DER SIE UMGEBENDEN WELT UND DIE FREIHEIT, ALL DIES ZU GENIESSEN, GARANTIERT. (aus Reggio)

Konzeption: Kindertagesgruppen SONNENSTRAHL www.kiga-sonnenstrahl.at email: [email protected]