White Paper Schiffbau

Mehr Sicherheit an Bord durch bessere Kabellösungen September 2007

PRESSEKONTAKTE Jutta van Bühl [email protected] Tel. 02166 27 2495 Céline Révillon [email protected] Tel. : + 33 1 56 69 84 12 Weitere Informationen: www.nexans.com

Pascale Strubel [email protected] Tel. : + 33 1 56 69 85 28

INHALT I. EINLEITUNG: EINE NEUE WELLE DES FORTSCHRITTS II. HERAUSFORDERUNGEN UND KUNDENERWARTUNGEN III. NEXANS: ERFAHRUNG UND WELTWEITE PRÄSENZ IV. ANHANG: EINIGE AKTUELLE ERFOLGSGESCHICHTEN

Übersicht Dieser Bericht gibt einen aktuellen Überblick über den weltweiten Schiffbau und bietet Informationen darüber, wie Nexans diesen Markt bedient. Zunächst erklärt die kurze Einleitung den jüngsten Anstieg der Schiffbauaktivitäten, , die Trends in 2006/7, erläutert die neue Zusammensetzung der Schiffbaunationen und zählt aktuelle Bestellungen nach Schiffstyp sowie weitere Marktbetreiber auf. Anschließend konzentriert sich der Bericht auf eine Auswahl wichtiger Herausforderungen und nennt einige Erwartungen, die Kunden an die Kabelindustrie stellen. Abschnitt III präsentiert die Produktpalette von Nexans und erklärt den Service-Ansatz des Unternehmens. Der Anhang zu diesem Bericht enthält einige aktuelle Erfolgsgeschichten.

White Paper Schiffbau September 2007

2/21

I. EINLEITUNG: EINE NEUE WELLE DES SCHIFFBAUS

„Die europäische Schiffbauindustrie ist eine Hightech-Branche mit Zukunft und ein wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor. Sie hat auch eine Pionierrolle beim Umwelt- und Klimaschutz.“ Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Erste Europäische Schiffbaukonferenz, Nürnberg, 15. Juni 2007 Ein Anstieg der Auftragseingänge Nachdem die Schiffbauindustrie fast 20 Jahre lang von Überkapazitäten, Schließungen und niedriger Rentabilität beherrscht wurde, befindet sie sich derzeit in der größten und längsten Boomphase ihrer Geschichte. Seit 2003 wird bei den Neubauten ein beispielloser Anstieg der Auftragseingänge verzeichnet. Dieser Trend wurde 2006 bestätigt – trotz der Tatsache, dass der Schiffbau eine konjunkturabhängige Branche mit plötzlichen, kurzen Auftragsspitzen ist, auf die häufig lange Talsohlen voller Unsicherheit und Stagnation folgen. Derzeit werden weltweit etwa 25 % der Schiffe ausgetauscht. In einigen Bereichen liegt diese Zahl sogar bei knapp 50 %.1 Zurückzuführen ist diese Expansion der Seeschifffahrt darauf, dass sich der internationale Handel in den vergangenen 30 Jahren – besonders aufgrund der schnellen Entwicklung der BRIC-Länder (Brasilien, Russland, Indien und China) – nahezu vervierfacht hat. Statt einer Katastrophe globalen Ausmaßes versprechen die Prognosen der Weltbank hinsichtlich der Wachstumszahlen eine rosige Zukunft für die Branche und ihre Zulieferer. Schätzungen gehen von einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum in den Entwicklungsländern in Höhe von über 6 % jährlich aus. Der Welthandel wird sich in den kommenden 25 Jahren weiter verdreifachen. Die daraus hervorgehende Mittelschicht wird dann voraussichtlich 15 % der Weltbevölkerung stellen, was im Vergleich zu heute (d. h. 1,2 Milliarden) einem Anstieg um 200 % der Verbraucher entspricht. Überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum wirkt sich aus zweierlei Gründen auf die Schiffbauindustrie aus: 1. Hohe Verbrauchernachfrage führt zu höheren Frachtraten, die die Investitionen für Schiffsneubauten rechtfertigen und ermöglichen. Obwohl die Prognose zukünftiger Frachtraten immer unsicher ist, bleibt die Frachtschifffahrt auch weiterhin die kostengünstigste Möglichkeit, Güter über lange Strecken zu transportieren (insbesondere im Hinblick auf Energieeffizienz und Umweltschutz). 2. Die Schiffe, die sich weltweit im Einsatz befinden, sind aufgrund von Unsicherheiten in der Vergangenheit unweigerlich älter geworden. Eine Erneuerung der Flotte steht bevor, besonders auch im Hinblick auf neue Bestimmunen zur Schaffung einer sicheren, umweltfreundlichen Schiffsbranche. Durch die Einführung der IACS-Richtlinien 2006 zum Bau „stabilerer und sicherer Schiffe“ werden Schiffbauer zweifellos dazu gezwungen sein, neue Bauarten zu 1

Zahlen aus „The shipbuilding market in 2006−7“ (Der Schiffbaumarkt 2006/2007) von Barry Rogliano Salles, 2007. White Paper Schiffbau September 2007

3/21

entwickeln, mit denen die Größe optimiert und der Energieverbrauch verringert werden kann. Diese Entwicklung wird alle Zulieferer und insbesondere Kabelhersteller betreffen. Produktinnovationen tragen in der Regel zu einem Nachfrageanstieg bei. Einem führenden Forschungsdienst zufolge haben die derzeitigen Auftragsbestände der Schiffbauindustrie einen Auftragswert von 216 Mrd. Euro (298 Mrd. US-Dollar). Die Aufträge über mehr als 6.000 Schiffe verteilen sich auf 770 Unternehmen in 61 Ländern. Die größten Investoren im Jahr 2006 waren jedoch weiterhin die europäischen Schiffseigner mit Investitionen in Höhe von über 37 Mrd. Euro (51 Mrd. Euro).2 Die 10 größten Investoren in Schiffsneubauten 2006 Griechenland 12,83 Mrd. Euro (17,70 Mrd. US-Dollar) Anstieg um 222,8 % Norwegen 9,99 Mrd. Euro (13,79 Mrd. US-Dollar) Anstieg um 101,1 % Deutschland 9,71 Mrd. Euro (13,40 Mrd. US-Dollar) Anstieg um 6,9 % Japan 8,37 Mrd. Euro (11,55 Mrd. US-Dollar) Rückgang um 20 % USA 8,09 Mrd. Euro (11,16 Mrd. US-Dollar) Anstieg um 37,1 % China 3,81 Mrd. Euro (5,26 Mrd. US-Dollar) Anstieg um 8,5 % Dänemark 3,70 Mrd. Euro (5,10 Mrd. US-Dollar) Anstieg um 21,3 % Italien 3,60 Mrd. Euro (4,97 Mrd. US-Dollar) Anstieg um 11 % Südkorea 3,20 Mrd. Euro (4,42 Mrd. US-Dollar) Anstieg um 46,5 % Frankreich 2,91 Mrd. Euro (4,02 Mrd. US-Dollar) Anstieg um 54,2 % Nexans schätzt den gesamten Kabelmarkt im Schiffbaubereich auf etwa 650 bis 700 Mio. Euro, wobei sich zwischen 25 und 28 % des globalen Marktanteils auf Nexans belaufen.3 Der Markt besteht aus den Bereichen Handels- und Marineschifffahrt sowie dem Offshore-Bereich: ƒ

Handelsschifffahrt: 350 Mio. Euro mit voraussichtlichem Jahreswachstum von 8 bis 10 %

2

Siehe „Long Term Trends in Shipbuilding“ (Langzeittrends des Schiffsbaus) von Stephen Gordon, Clarkson Research, 17. Januar 2007 3 Nexans-Zahlen wurden zusammengestellt von Salvatore di Giorgio für das Schiffbauseminar 2007 in Turku, Finnland. White Paper Schiffbau September 2007

4/21

ƒ ƒ

Marineschifffahrt: 80 bis 100 Mio. Euro mit voraussichtlichem Jahreswachstum von 2 bis 3 % Offshore-Bereich: 220 bis 250 Mio. Euro mit voraussichtlichem Jahreswachstum von 15 bis 20 %

Weitere große Trends in einem Rekordjahr Dem alteingesessenen Pariser Schiffsmakler Barry Rogliano Salles zufolge können im derzeitigen Schiffbauumfeld fünf große Trends festgestellt werden, die eine Auswirkung auf die Entwicklung des Marktes haben werden: 1. Die Nachfrage übertraf sogar die optimistischsten Erwartungen: die Auftragseingänge für Schiffe entsprechen mit einer Gesamt-Bruttotragfähigkeit von über 169 Mio. Tonnen etwa 3.000 Schiffen allein in einem Jahr und einem Anstieg von über 100 % im Vergleich zu 2003. In der Praxis bedeutet dies, dass die Werften für die nächsten drei, vier oder fünf Jahre ausgebucht sind. 2. Neue Regelungen wie die CSR (Common Structural Rules), die für Tanker- und Bulker-Strukturen entwickelt wurden und seit 1. April 2006 gelten, haben zu einem Nachfrageanstieg nach Tankern und Bulkern geführt. 3. Über 90 % der Schiffbauindustrie ist immer noch in vier Regionen (Korea, Japan, China und der EU) angesiedelt. Korea konnte den ersten Platz der Schiffbaunationen halten, während das japanische Portfolio weiteren Fortschritt verzeichnete. Das größte Wachstum wurde jedoch in China verzeichnet: Die Auftragseingänge stiegen von über 30 Mio. Bruttotonnen auf etwa 48,7 Mio. Bruttotonnen. Bei den Schiffbauern in West- und Osteuropa blieben die Zahlen auf gleichem Niveau. Durch die Tatsache, dass etablierte Werften geschlossen wurden, eröffnen sich auch Chancen für neue Schiffbauregionen wie Vietnam und Indien. 4. Die Preise für Neubauten sind zurzeit hoch, insbesondere für Massengutfrachter, Tanker und Containerschiffe. Hohe Frachtraten führen zu Neuaufträgen, während die Preise durch die schnelle Fertigstellung (durch Produktivitätssteigerungen und neue Anlagen) weiter in die Höhe getrieben werden. 5. Die finanzielle Situation der Schiffbauer bleibt weiterhin instabil. 2007/2008 werden voraussichtlich gute Jahre, obwohl ein erweiterter Zeitrahmen den Druck zusätzlich verstärkt. Darüber hinaus wirken sich die Preise für Stahl und Maschinen, Löhne und Gehälter, ein schwacher Dollar sowie die Beschaffung der wichtigsten Bauteile verheerend auf die zukünftige Planung aus. Die regionalen Investitionen in Werften machen ferner eine grundlegende Veränderung hinsichtlich der Schiffbaukapazität deutlich. Clarkson Research Services4 zufolge fließen die Hauptinvestitionen heute in Korea (39 %) und China (25 %), während die 4

Siehe „Long Term Trends in Shipbuilding“ von Stephen Gordon, Clarkson Research, 17. Januar 2007

White Paper Schiffbau September 2007

5/21

Investitionen in Werfteninfrastruktur 1996 noch hauptsächlich in Japan (36 %) und Europe (30 %) getätigt wurden. Der Entwurf der Entwicklungsrichtlinie für die chinesische Schiffbauindustrie sieht vor, China bis zum Jahr 2020 zum weltweit größten Schiffbauer zu etablieren. Pläne für den Bau von 35 neuen Werften sowie die Ausweitung von zwölf bereits bestehenden Werften laufen bereits. Hierzu zählen die Anlagen von COSCO und in Qungdao Haixi in der Nähe von Peking, auf der Insel Chongming und in Changxing nahe Shanghai sowie in Long xue in der Nähe von Hongkong. China hat von der starken Nachfrage nach Tankern und großen Massengutfrachtern profitiert, die das Land zu attraktiveren Preisen wie die Wettbewerber aus Korea oder Japan anbieten kann. 5 Die Werften in Vietnam haben ebenfalls beeindruckenden Fortschritt verzeichnet, konnten ihre Auftragseingänge in den vergangenen Jahren verdreifachen und sich innerhalb der weltweiten Rangliste sogar von dem zwölften auf den fünften Platz verbessern. Die 15 indischen Werften bieten den chinesischen Konkurrenten die Stirn. Auch die zwölf Werften in Singapur sind erfolgreich, insbesondere mit kleineren Offshore-Einheiten, Plattformversorgungsschiffen und Schleppern aber auch mit Containerschiffen und RoRo-Schiffen. Mittlerweile sind europäische Werften bereits bis 2010 ausgebucht, doch können nur wenige dieser Werften im Gegensatz zu ihren asiatischen Konkurrenten mehr als fünf bis sechs Schiffe pro Jahr liefern. Eine wirklich positive Nachricht für europäische Werften ist das erstarkte Kundenvertrauen und die Kundentreue: Höhere Marktpreise und schnellere Liefertermine ermöglichten es ihnen, in den vergangenen drei Jahren die Kunden zurückzugewinnen, die sich zuletzt für die asiatischen Werften entschieden hatten. Der Goodwill, das Know-how, die Fähigkeit, die spezifischen Anforderungen der Kunden zu verstehen und umzusetzen, die Qualität der fertigen Produkte und die Einhaltung der vertraglichen Verpflichtungen zählen auch weiterhin zu ihren Stärken. Abgesehen von großen US-Passagierschiffsbesitzers stammen die Kunden der europäischen Werften hauptsächlich aus Europa.6 In dem Arbeitsdokument der Europäischen Kommission, dem Fortschrittsbericht über LeaderSHIP 2015, wurde der stabile Zustand der europäischen Schiffbauindustrie erneut bestätigt, als der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Günter Verheugen, die innovativen Stärken der europäischen Schiffbauer hervorhob. Verheugen zufolge liefern diese nicht nur Standardprodukte, wie dies viele ihrer asiatischen Wettbewerber tun, sondern bieten vor allem maßgeschneiderte Lösungen an, um den komplexen Anforderungen ihrer Kunden gerecht zu werden.7

5

Siehe den Bericht von Barry Rogliano Salles 2007 über Zahlen zu China, Vietnam, India und Europa The Shipbuilding Market in 2006−7 (Der Schiffsbaumarkt 2006/2007) veröffentlicht von Barry Rogliano Salles, 2007. 7 Das Originaldokument LeaderSHIP 2015 Defining the future of the European shipbuilding and shiprepair industry wurde zuerst 2003 veröffentlicht. Der Fortschrittsbericht wurde am 25. April 2007 herausgegeben und auf der zweitägigen Europäischen Schiffbaukonferenz Mitte Juni in Nürnberg erörtert. Beide Dokumente sind im Internet erhältlich. 6

White Paper Schiffbau September 2007

6/21

Vor dem Hintergrund des in Europa verzeichneten Auftragsrückgangs im Schiffbau und sinkender Neubaupreise erklärte Verheugen zuversichtlich, dass die acht grundlegenden Ziele der LeaderSHIP 2015-Initiative durch einen deutlichen Umsatzanstieg gerechtfertigt sind: In Europa hergestellte Schiffe entsprechen höchsten Qualitätsmaßstäben in Bezug auf Aufwand, Sicherheit und Umweltschutz und übertreffen häufig die entsprechenden gesetzlichen Anforderungen. In europäischen Werften hat sich der Wert der Neuaufträge zwischen 2002 und 2005 mehr als verdreifacht und ist zwischen 2004 und 2005 schneller als in allen anderen Region der Welt angestiegen. 2006 erfolgte im Bereich der Neuaufträge ein weiterer Anstieg um mehr als 40 % – bei einer 20%-igen Steigerung der Produktionsmenge. Die europäischen Schiffswerften sind fast alle weit im Voraus ausgebucht, in vielen Fällen bis 2010 oder sogar darüber hinaus. Es zeichnet sich bereits ab, dass sich diese positiven Entwicklungen fortsetzen und dass 2007 ein weiteres gutes Jahr für die überaus erfolgreiche europäische Schiffbauindustrie wird.8 Ob bei der zeitgerechten Belieferung der Kunden im Asien-Pazifik-Raum, den lokalen Produktionsstätten, Industrial-Offset-Geschäften und Technologietransfers oder der engen Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern zur Wertschöpfung in Bezug auf Produkte und Dienstleistungen – Nexans setzt alles daran, ein in jeder Hinsicht globaler Anbieter zu sein: Wir sind weltweit tätig und beliefern so internationale Kunden mit nahezu allen Kabeltypen, die heutzutage in der Schiffbauindustrie zum Einsatz kommen.

8

Rede von Günter Verheugen am 15. Juni 2007 in Nürnberg.

White Paper Schiffbau September 2007

7/21

Aufträge im Handelsschiffbau nach Schiffstyp9 STANDARDSCHIFFE Massengutfrachter: Angesichts der Tatsache, dass das Durchschnittsalter der Massengutfrachter ca. 11 Jahre beträgt, wobei zwei Drittel älter als 11 Jahre und ein Drittel davon älter als 25 Jahre sind, ist die derzeitige Erneuerung keine Überraschung. Die Anzahl der Neuaufträge ist 2006 im Vergleich zum Vorjahr um rund 30 % gestiegen. Die sich im Bau befindlichen Schiffe, die zum Großteil in Japan hergestellt werden, stellen ungefähr 25 % der derzeit eingesetzten Schiffe dar. In Anbetracht der Wachstumsraten der Wirtschaft weltweit wird es in unmittelbarer Zukunft einen Mangel an solchen Schiffen geben, was zu höheren Frachtraten und Auftragseingängen führt. Containerschiffe: Die Nachfrage nach Containerschiffen ist bei leicht ansteigenden Aufträgen nach wie vor hoch. Korea ist mit über 60 % der Aufträge immer noch der Hauptakteur. Die jährliche Wachstumsrate der Welthandelsflotte wird durchschnittlich 14 % betragen, was der prognostizierten Entwicklung des internationalen Handels entspricht. Dieses Segment wird von dem Wettlauf nach immer größeren Post-Panamax-Maßen dominiert. Angefangen bei 4.500 TEU 10 zu Beginn der neunziger Jahre ist 14.000 TEU jetzt die Norm, was erhebliche Größenvorteile mit sich bringt. Es kann davon ausgegangen werden, dass die geplante Verbreiterung des Panamakanals (bis 2014) diese Entwicklung noch vorantreibt. Tanker: Die Nachfrage nach Tankern hat angehalten und mittlerweile RekordZuwachsraten erreicht: Die Anzahl der Aufträge ist 2006 im Vergleich zum Vorjahr um fast 60 % gestiegen. Neue IMO-Bestimmungen und -Fristen (bis 2010) für den Ersatz von Einhüllenschiffe durch Zweihüllenschiffe hat die Bauaktivität in diesem Bereich, der von Korea, Japan und in zunehmendem Maße auch von China dominiert wird, angekurbelt. Tatsächlich erhielten neue enorme Werften in China (Jiangnan und Rong Shjeng) Großaufträge zu für Schiffseigner günstigen Konditionen. SPEZIALISIERTE SCHIFFE Chemikalien-Edelstahltanker: Die Anzahl der Neubauten hat sich seit 2005 verdoppelt. Auf Japan entfallen über 60 % der Schiffe in dem Portfolio, obgleich auch europäische und koreanische Schiffbauer maßgeblich vertreten sind. Aufgrund der der Komplexität von Tank- und Leitungssystemen und der hohen Edelstahlpreise sind diese spezialisierten Schiffe durch komplizierte Herstellungsverfahren und hohe Preise charakterisiert. LNG-Tanker: Nach einem dreifachen Anstieg der Aufträge 2003/2004 ist seit 2005 aufgrund der letzen größeren Expansion (fast 90 % der eingesetzten Schiffe) 9

The Shipbuilding Market in 2006−7 (Der Schiffsbaumarkt 2006/2007), veröffentlicht von Barry Rogliano Salles, 2007. Schiffe, die die maximalen Panamakanal-Abmessungen nicht aufweisen. 1 TEU entspricht 20 Fuß (ca. 6 m), der Größe eines Containers.

10

White Paper Schiffbau September 2007

8/21

und Verzögerungen bei Produktionsprojekten und Annahmestellen ein drastischer Rückgang zu verzeichnen. Die Auftragseingänge werden von koreanischen (100 Schiffe) und japanischen Herstellern (30 Schiffe) dominiert, wobei auch China bestrebt ist, in diesem Markt aktiv zu werden. LPG- 11 und Ethylen-Tanker: Es handelt sich um einen Markt, der in vollem Umfang expandiert, seit sich die Aufträge insbesondere aufgrund der Erneuerung älter werdender Schiffe (Durchschnittsalter: 17 Jahre) vor Kurzem verdoppelt haben. Kleine LPG-Tanker werden von japanischen Herstellern gebaut, während zwei Drittel der VLGC-Tanker (Very Large Gas Carrier) inzwischen in Korea hergestellt werden. Fähren und RoPax-Schiffe: Die Anzahl der Neuaufträge für RoRoPassagierschiffe/-Fähren ist 2006 zurückgegangen. Die Anzahl der Schiffe, die sich im Bau befinden, ist jedoch angestiegen. Auf europäische Hersteller entfällt nach wie vor der größte Marktanteil (47 von 73 Schiffen im Portfolio). RoRo-Schiffe: Obgleich die bestehenden Schiffe (Durchschnittsalter beträgt 20 Jahre, wobei 43 % der Schiffe über 25 Jahre alt sind) ausgetauscht werden, war die Auftragslage enttäuschend. Lange Liefertermine und ein Anstieg der Neubaupreise hatten eine abschreckende Wirkung auf den Markt, der traditionell von europäischen Schiffbauern dominiert wird. Autofrachter: Aufgrund des anhaltenden Wachstums der weltweiten Automobilindustrie und der internationalen Fremdbeschaffung ist die Anzahl der Neuaufträge von insgesamt 150 Schiffe auf 168 Schiffe, hauptsächlich im Bereich der PCTCs (Pure Car Truck Carriers), gestiegen. Dies ermöglicht den Transport von ca. 19 Millionen Fahrzeugen bis 2015. Kreuzfahrtschiffe: 2006 war ein ausgezeichnetes Jahr für Kreuzfahrtschiffe: 13 Festaufträge plus eine Option, die alle bei den vier führenden europäischen Spezialherstellern platziert wurden. Es hat jedoch seit dem Kauf von Chantiers de l’Atlantique durch den norwegischen Konzern Aker eine Reduzierung auf drei Hersteller stattgefunden. Nexans ist an der Entwicklung, Herstellung, Lieferung und Wartung von nahezu allen oben genannten Standard- und spezialisierten Schiffen beteiligt und liefert sowohl Standard- als auch kundenspezifische Kabel. In zahlreichen Fällen konnte Nexans aufgrund der eigenen Forschung und Teilnahme an maritimen Normungsausschüssen einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Leistung (erhöhte Datenkapazität für See-LANs) und Sicherheit (verbesserte Brandschutzkabel) leisten und spezifischen Anforderungen (Cryloflex-Kabel für den Transport von Flüssigerdgas) gerecht werden. Marineschiffbau 11

Flüssiggas

White Paper Schiffbau September 2007

9/21

Marineschiffbau stellt einen weltweit schnell wachsenden, wenn auch vollkommen anderen Marktsektor dar. In den Vereinigten Staaten ist der Bau von Kriegsschiffen eine in hohem Maße geschützte, unabhängige und nationale Branche. Es ließ sich jedoch ein Trend hin zur Fremdbeschaffung von Komponenten und Systemen, einschließlich Kabelsystemen, beobachten. Die USA suchen sogar im Ausland nach Schiffbauern und Zulieferern. Dieser Schritt hin zur Ausgliederung kam jedoch zu einem jähen Ende als USMarineminister Donald Winter forderte, dass die Navy „wieder die Kontrolle über den gesamten Schiffbau-Beschaffungsprozess erhalten“ soll. 12 Nach Überschüssen bei den schnellen Littoral Combat Ships für küstennahe Gefechtsführung und der Entwicklung des Tarnzerstörers DDG-1000 fordert Winter Kürzungen im Bereich des US-Marineschiffbaus. Indessen mussten die sechs wichtigsten Werften, in denen die größten Schiffe der USMarine gebaut werden (Flugzeugträger, amphibische Kampfschiffe, Kreuzer, Zerstörer und U-Boote) zwei 7-Jahres-Zyklen mit schlechten Ergebnissen und seit 1991 den Abbau von 24.000 Arbeitsplätzen hinnehmen. Die Flotte der US-Marine sank von knapp 600 Schiffen unter Reagan auf nun 276 Schiffe. US-Marineminister Winter betont mit Nachdruck, dass für die nationale Verteidigungspolitik der USA 313 Schiffe nötig seien. Der Erwerb dieser Schiffe erfordere allerdings einen eindeutigen Plan, um den Untergang einer schrumpfenden, veralteten Marine zu verhindern. In Europa und in Fernost ist der Marineschiffbau eine weitaus weniger nationale Angelegenheit. Der Trend geht in Richtung multinationaler Marine-Konglomerate und Allianzen, um den Verkauf von Kriegsschiffen weltweit voranzutreiben. Zwei wesentliche Marine-Entwicklungen in Südostasien werden voraussichtlich die Zukunft der Sicherheitsumgebung in Bezug auf die Marine neu gestalten. In China werden derzeit in unterschiedlichen Werften 14 verschiedene Kriegsschiffklassen gebaut.13 Dazu zählen unter anderem Atom-U-Boote, Zerstörer, Fregatten, amphibische Kampfschiffe und Littoral Combat Ships. In Indien wird die Marine derzeit einer Neuaufstellung unterzogen. Es befinden sich zur Zeit 42 Marineplattformen, einschließlich zwei Flugzeugträgern, sechs U-Booten und mehreren Zerstören und Fregatten im Bau. Diese Neubauten werden nicht nur für die küstennahe Gefechtsführung sondern vielmehr für Gefechte über große Distanzen im Westpazifik durch die Straße von Malakka in den Indischen Ozean eingesetzt werden. Sowohl China als auch Indien haben sich anscheinend für die so genannten „Blue-Water-Flotten“ entschieden, um nicht nur ihre Gebiets- und Marineinteressen zu vertreten, sondern vor allem um ihre Energie-Seestraßen zu sichern. 12

Siehe Artikel von AP-Autor David Sharp: „Navy Reasserting Control of Shipbuilding“ (Navy verstärkt Kontrolle im Schiffbau) vom 9. Juli 2007. Hintergrundinformationen erhalten Sie unter D.C. Winter: „Navy Transformation: A Stable, Long-Term View“ (Umgestaltung der Navy – eine langfristige Prognose), Vortrag für die Heritage Foundation vom 7. Februar 2007 und der Rede von Donald C. Winter, US-Marineminister, vor dem Senate Armed Services Committee, Subcommittee on Seapower, Shipbuilding and Force Requirements vom 3. Mai 2007. 13 Siehe Artikel von Vijay Sakhuja in Opinion Asia zu „Emerging Contours of Asian Naval Power“ (Entwicklung der Marinemacht Asien) unter www.pinionasia.org/articleéprinté186 White Paper Schiffbau September 2007

10/21

Jane’s zufolge wird „die Asien-Pazifik-Region Europa und die USA innerhalb der nächsten fünf Jahre [d. h. bis 2010] als weltweit größter Einzelmarkt für MarineSchiffsneubauten überholen“. China, Indien und Südkorea gelten als die Hauptantriebsländer für dieses kontinuierliche Wachstum.14 In Europa war – abgesehen von den Absätzen in die Asien-Pazifik-Region (z. B. Verkauf von sechs Scorpène-U-Booten von Armaris/DCNS an die Indische Marine) – der größte innereuropäische Vertrag der Bau von 17 europäischen FREMM-Fregatten, die ab 2007 eingesetzt werden. 15 Diese Fregatten, ein Gemeinschaftsprojekt von Italien und Frankreich, schützen Schiffsgruppen bei großer Bedrohung durch Antischiffsraketen. Nexans bietet als Einzelanbieter ein breit gefächertes Angebot hochwertiger Kabel, die den strikten Marinestandards weltweit entsprechen. Soweit möglich verwendet Nexans bewährte und vollständig kompatible Lösungen aus dem Handelsbereich für die einfachere Beschaffung, Wartung und Reparatur. Da jedes Kriegsschiff maßgeschneidert gebaut wird, sind die verwendeten Kabel häufig beispielsweise kleiner und leichter, um Geschwindigkeit und Bewaffnungskapazitäten zu optimieren. Um mit der Informationsrevolution Schritt halten zu können, verfolgt Nexans ständig Innovationen, um die Datengeschwindigkeit zu erhöhen, Kampf- und Kontrollsysteme zu schützen, die Besatzung zu verringern und eine hohe Effizienz und Überlebensrate sicherzustellen.

14

Aus „Naval market in Asia-Pacific on a Rising Tide“ (Marine-Markt im Asien-Pazifik-Raum auf Erfolgswelle) von Jane’s unter www.janes.com/defence/naval.forces/news/ini/ini050520.1.n.shtml 15 Siehe Bureau Veritas’ Maritime Division: „Marine Business Review 2006-2007“ (Marinebericht 2006-2007) White Paper Schiffbau September 2007

11/21

Offshore-Schiffe Offshore-Plattformen und -Schiffe sind ein weiterer Bereich, der positive Auswirkungen auf den Schiffbau hat. Aufgrund der hohen Energiepreise und Befürchtungen über die Energiesicherheit in einer instabilen Welt konnte der OffshoreMarkt 2006 weiterhin gute Ergebnisse verzeichnen. Durch die Förderung in tiefen Gewässern, einem Umschwung von festen Plattformen hin zu Bohrschiffen sowie Fernmanagement und –unterstützung von der Küste aus ist eine neue Nische für Schiffe entstanden (einige wurde bereits oben im Abschnitt über spezialisierte Schiffe erwähnt). Hierzu zählen eine neue Generation von Tiefsee-Bohrschiffen, Halbtaucherbohrinseln sowie FPSO-Schiffen (Floating Production, Storage and Offloading), die das gesamte von der Plattform geförderte Öl oder Gas aufnehmen, es verarbeiten und lagern, bis es in Tanker verladen oder in einer Pipeline befördert werden kann. Darüber hinaus ist eine ganze Palette neuer Versorgungsschiffe, Diving-Support-Schiffe, Besatzungstransportschiffe, Kran- und Schwergutschiffe, Schwimmbagger und Ölbekämpfungsschiffe, Forschungsschiffe für seismische und sonstige Forschungen sowie Schiffe für arktische Bedingungen entstanden. Ebenso wie Handels- und Marineschiffe stellen diese speziellen Öl- und Gasschiffe besondere Anforderungen im Hinblick auf Sicherheit und Leistungsfähigkeit an Kabelsysteme, die an die Bedingungen in Nahen Osten, im Golf von Mexiko, im Pazifischen Raum oder in der Nordsee angepasst sein müssen. Nexans hat eine ganze Reihe von Offshore-Lösungen für Untersee- und Überwasseranwendungsbereiche entwickelt, die von komplexen Sauerstoffleitungen bis hin zu hoch spezialisierten schmutzresistenten Kabeln und Zubehör reicht. Nexans ist nicht nur ein Pionier in der Entwicklung von ROVs (Remote Operated Vehicles) für die Kabelverlegung am Meeresboden, sondern besitzt auch eines der am höchsten entwickelten Oberflächen-Verlegeschiffe, die Skagerrak, die vor Kurzem ein Kabel mit 28 km Länge über die Straße von Gibraltar verlegt hat. Für 2008/2009 ist eine Untersee-HVDC-Verbindung mit 292 km Länge für die Stromversorgung des Valhall-Ölfelds in der norwegischen Nordsee geplant.

White Paper Schiffbau September 2007

12/21

II. HERAUSFORDERUNGEN UND KUNDENERWARTUNGEN Für Nexans ist der Schiffbausektor in erster Linie mit den Werften identisch; jedoch wird die Nachfrage auch von den Endkunden selbst, d.h. von Reedereien, angetrieben sowie von Ingenieuren und Zulieferern, die Materialien liefern, gebrauchsfertige Anlagen produzieren, Reparaturen ausführen usw. Es wird heute eine große Vielfalt an Schiffen gebaut. Der einfachste Schiffstyp ist der Lastkahn. Am anderen Ende des Spektrums gibt es jedoch hochkomplexe Schiffe, wie z.B. sog. FPSO-Schiffe (Floating Production, Storage and Offloading vessels, d.h. schwimmende Fördersysteme), Schlachtschiffe, Flugzeugträger und Unterseeboote. Zwischen diesen beiden Extremen gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Bulk-Carrier, Containerschiffe, Chemikalienschiffe, Tanker, Fähren, Ro/Ro-Schiffe und Kreuzfahrtschiffe. Um Kosten einzusparen und die Effizienz zu steigern, modularisieren Schiffbauer Prozesse und optimieren die Infrastruktur ihrer Werften. Computergestütztes Design (CAD) wird heute mit webzentrischem Informationsaustausch integriert. Da elektrischer Strom und IT unverzichtbar sind, müssen Strom- und Datenkabel zuverlässig, effizient und leicht zu installieren sein. In der integrierten Bordumgebung sind Schiffbauer auf der Suche nach Multi-System-Paketen aus einer einzigen Quelle. Sie erwarten Qualität und die Einhaltung höchster Standards. Sie verlangen ständige Innovationen und maßgeschneiderte Lösungen. Sie wünschen sich eine pünktliche Auslieferung der Produkte und die weltweite Produktverfügbarkeit für Wartung, Um-/Aufrüstung, Nachrüstungen und Modernisierung. Da Schiffe häufig schwimmende „Mini-Städte“ sind, lässt sich jede Art von Draht und Kabel, die an Land vorkommt, auch irgendwo an Bord eines Schiffes finden. An oberster Stelle stehen sowohl für den kommerziellen wie für den militärischen Schiffbau die Sicherheit des Schiffes, seiner Besatzung und Passagiere. Der derzeitige Boom des Schiffbausektors, der von einer Konsolidierung innerhalb der Branche, von Wettbewerb, zunehmendem Outsourcing, Anpassung an Kundenwünsche und fortschrittlichen, IT-basierten Technologien angetrieben wird, hat mehrere Herausforderungen geschaffen. Zunächst werden Kosteneinsparungsprogramme weiterhin sowohl für Schiffbauer als auch für ihre Zulieferer eine große Rolle spielen. Wie auch in anderen Wirtschaftszweigen sind Käufer auf der Suche nach kostengünstigeren Lösungen, die auf einer engeren Kunden-Lieferanten-Beziehung beruhen. Eine Senkung der Kosten wird nicht einfach sein, besonders wenn einige Schiffbauer Schiffe fast zu den Herstellungskosten verkaufen. Jedoch können Schiffbauer durch das Outsourcing von Verkabelungsprojekten, das sehr spezielle und immer aktuelle Fachkenntnisse erfordert, Kosten einsparen und sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Da der Schiffbau eine globale Branche ist, müssen Lieferanten zweitens in der Lage sein, auch weit entfernte Werften zu bedienen. Dies setzt ein leistungsfähiges Lieferkettenmanagement voraus, das auch die endlegensten Orte von verschiedenen Versorgungspunkten aus zu beliefern. Dieses Ziel lässt sich mittels neuer, InternetWhite Paper Schiffbau September 2007

13/21

basierter Supply-Management-Plattformen (z.B. SAP) erreichen, mit denen sich die Planung, Verteilung, Lagerung, Herstellung, Qualitätskontrolle, der Einkauf, die Instandhaltung usw. in ein einziges konsolidiertes System integrieren lassen. Da die lokale Präsenz und der Technologietransfer für Regierungen (besonders in China) einen hohen Stellenwert besitzen, müssen Lieferaten der ersten, zweiten und dritten Stufe („first, second and third tier suppliers“) daneben Ressourcen, einschließlich Produktionsstätten, vor Ort haben, um ihre Kunden zu beliefern. Drittens erwarten Werften gleichbleibende Qualität und Leistung. Da die Werften ihre Produktivität erheblich verbessert haben, erwarten sie, dass die Kabelhersteller Möglichkeiten finden, die Qualität auf einem gleichbleibend hohem Niveau zu halten, obwohl in Ländern produziert wird, in denen Arbeitsbedingungen und Lohnkosten stark variieren können. Während die Werften noch vor einigen Jahren lediglich ein oder zwei Schiffe im Jahr fertigten, produzieren sie heute mehrere Schiffe gleichzeitig. Die Durchlaufzeiten müssen gesenkt werden, was wiederum eine verbesserte Effizienz erfordert. Qualitätsstandards und eine internationale Zertifizierung sind überdies von essentieller Bedeutung für eine Werft, die u.U. mehrere Arten von Schiffen gleichzeitig herstellt, jedes von ihnen gemäß den nationalen oder anerkannten Normen des jeweiligen Käufers. Viertens ist die Integration unerlässlich, nicht nur aus Sicht der Produkte, sondern auch in Hinblick auf die Zusammenarbeit zwischen Lieferanten sowie zwischen Lieferanten und Werften. Es gibt heute ohne Zweifel einen Trend weg von Teilen und Produkten hin zu vorgefertigten Modulen und Systemen, die leicht im Schiffskörper montiert werden können und somit wertvolle Zeit sparen. Dieser flexiblere Ansatz erfordert einen zunehmenden Informationsaustausch innerhalb der Schiffbaugemeinschaft und hat zur Folge, dass alle Akteure früh am Konstruktions- und Entwicklungsprozess beteiligt werden müssen, noch lange vor der Fertigung. Die Integration von Zulieferern und Werft basiert auf gemeinsam genutzten Datenbanken, CAD-Anwendungen (computergestütztes Design) und integrierten Lieferkettenmanagement-Systemen. Sie erfordert einen neuen Geist der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, die einander zuvor möglicherweise als Wettbewerber gesehen haben. Die fünfte Herausforderung heißt Innovation. Wie EU-Kommissar Günter Verheugen in dem einleitenden Zitat andeutet, werden in den kommenden Jahren Innovationen in Hinblick auf die Fertigungsprozesse, Logistik und die Schiffe selbst für den Schiffbau von größter Bedeutung sein. Angesichts der langen Lebensdauer eines durchschnittlichen Seeschiffes muss die nächste Schiffsgeneration (z.B. Post-Panamax-Megaschiffe) einen Quantensprung in den Technologien machen, nicht nur um Energie zu sparen und die Effizienz zu steigern, sondern um ihren Lebenszyklus zu verlängern. Geringe oder sogar gar keine Wartungsziele sind ein wichtiger Bestandteil der Innovation. Die sechste Herausforderung ist die Sicherheit. Angesichts der eigenständigen schwimmenden Umgebung, die ein Schiff darstellt, muss auch die Sicherheit unabhängig White Paper Schiffbau September 2007

14/21

und allgegenwärtig sein. Aus Perspektive der Verkabelung bedeutet dies die neusten feuersicheren Kabel zum Schutz von Passagieren, Besatzung und Ausrüstung. Kundenerwartungen an Kabellieferanten Reedereien, Werften und ihre Zulieferer der ersten, zweiten und dritten Stufe haben einige allgemeine Erwartungen an einen Kabelhersteller: • • • • • • • • •

eine umfassende Produktpalette; buchstäblich jede Art von Schiffskabel ein proaktiver Partner, der integrierte Verkabelungssystem in Kooperation entwickeln und herstellen kann die Fähigkeit, auch an weit entfernte Neubauplätze liefern zu können (Vietnam, Iran, Russland, Brasilien, Dubai usw.) hohe Rationalisierungseffekte branchenspezifische F&E zur Entwicklung leichtgewichtiger und modularer Lösungen gemeinsame, dialogfähige, auswechselbare Systeme feuersichere Verkabelung und sichere Fertigungs- und Recyclingprozesse Langlebigkeit, leichte Um- und Nachrüstung und geringe oder gar keine Wartung einwandfreie Logistik und Lieferkontinuität

III. NEXANS: ERFAHRUNG UND WELTWEITE PRÄSENZ Mit seinem globalen Angebot ist Nexans der weltweit führende Anbieter von Kabellösungen für den Schiffbaumarkt. Im Gegensatz zu seinen Wettbewerbern, die mit separaten Zulieferern und Subunternehmen arbeiten, ist Nexans in der Lage, in seinen Produktionsstätten in Europa, Asien und den USA jede Art von Kabel, die auf einem modernen Schiff zum Einsatz kommt, selbst herzustellen. Als globaler Lieferant für Schiffbauer bietet Nexans eine breites Spektrum an Schiffskabeln mit hoher Performance unter den härtesten Bedingungen: Hitze, Kälte, Feuchtigkeit, Öl, Vibration, Salzkorrosion, Schlamm usw. Des Weiteren steht Nexans für: fortschrittliche Glasfaser- und Kupfer-LANs für die maritime Telekommunikation der neuen Generation; eine vollständige Palette an Nieder-/Hochspannungskabeln für die Stromversorgung von Werften und Schiffen; reduziertes Gewicht und Volumen durch fortschrittliches VPE-Kabeldesign; anwendungsspezifische Kabel mit Mehrwert bietender, effizienter modularer Installation; umfassende Kompetenz in Konnektivität auf allen Ebenen und voll integrierten Systemen; marktgerechte Innovation in Zusammenarbeit mit Schiffbauern und -ausstattern; wasserdichte HFFR-Kabel (d.h. halogenfreie, feuerhemmende Kabel) für Sicherheit und Funktionserhalt unterhalb der Wasserlinie; und eine lokale Präsenz und schnelle Lieferung an jeden Kundenstandort rund um die Welt. Da Standards in dieser internationalen, gleichzeitig jedoch hochgradig regulierten Branche ein so wichtige Rolle spielen, erfüllt Nexans auch die meisten der weltweiten kommerziellen und militärischen Normen: White Paper Schiffbau September 2007

15/21

Kabelnormen • Internationale IEC-Normen • Amerikanische IEEE- und UL-Normen • NEK 606 für den Offshore-Einsatz • NATO-Spezifikationen und Mil-Dtl-24643, Mil-Dtl-24640 usw. für die Seeverteidigung • Deutsche VG- und DIN-Normen • Japanische JIS-Spezifikationen

Des Weiteren hält Nexans die Richtlinien für den Schiffbau gemäß folgender Standards ein: • • • • • •

ABS-, BV-, CCS-, DNV-, GL-, LRS-, NK-,KR-, RINA-Zulassung USCG-Zulassung (USA), TC-Zulassung (Kanada), Gost-R-Zulassung (Russland) ISO 9001-Qualitätsstandards Qualified Products List (QPL) der U.S. Marine BWB-Zulassung (Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung) fortschrittliche Brandschutzleistung (IEC 60332-3: flammenhemmend, IEC 60331 und BS 6387: feuerfest, raucharm (IEC 61034), halogenfrei (IEC 607541/60754-2)

Kabel von Nexans werden heute auf Schiffen rund um die Welt installiert, einschließlich auf jeder Werft in den USA. Tatsächlich beliefern Nexans und sein Tochterunternehmen Kukdong 30 % des globalen Kabelmarkts für den Schiffbau. Die in Südkorea ansässige Kukdong Electrical Wires Company wurde im Jahre 2003 von Nexans übernommen. Das Kerngeschäft von Kukdong bildet die Fertigung von Schiffskabeln für den koreanischen, chinesischen und den japanischen Markt. In den Worten von Gérard Hauser, dem CEO von Nexans: „Diese Übernahme steht in Einklang mit zwei unserer wichtigsten strategischen Zielen: der Neuausrichtung von Nexans hin zu Produkten mit hohem Mehrwert und der Entwicklung der Wachstumsmärkte im Fernen Osten und Asien.“ Derzeit rüstet das Nexans Unternehmen Kukdong ein 1.800 Tonnen U-Boot, das von Hyundai Heavy Industries (Korea) gebaut wird, vollständig mit Kabeln aus und hält dabei die strenge deutsche Norm VG-95218 ein. In Frankreich hat Nexans unterdessen 2.500 km Kabel für die Queen Mary 2 geliefert. Sowohl für kommerzielle als auch für militärische Schiffe ist die Sicherheit für das Schiff, die Besatzung und Passagiere von ganz besonderer Bedeutung. Schiffbauer schätzen daher in hohem Maße das Know how, das Nexans im Bereich halogenfreier, flammenhemmender Kabel (HFFR-Kabel) und Zero-Halogen-Kabel (ZH-Kabel) besitzt. Diese Brandschutzkabel werden den höchsten Normen des International Electrotechnical Committee (IEC) gerecht und sind von führenden Zertifizierungsinstitutionen zugelassen. Im Brandfall liefern die feuerfesten Kabel auch weiterhin den erforderlichen Strom für White Paper Schiffbau September 2007

16/21

den Betrieb der Sicherheitssysteme. Die flammenhemmenden Kabel verhindern, dass das Feuer sich in weitere Bereiche des Schiffs ausbreitet; zudem gewährleisten sie eine geringe Rauchentwicklung und eine niedrige Emission toxischer Gase, so dass die Evakuierung des Schiffes nicht behindert wird. Nexans verfügt nicht nur über ein breites Produktportfolio und umfassende Fertigungsressourcen, sondern entwickelt auch neue Produkte und Dienstleistungen für den Schiffbaumarkt. Diese Neuentwicklungen konzentrieren sich auf vier Bereiche. Erstens, die Entwicklung von Produkten, die leichter an Bord zu installieren sind. Zweitens, eine verbesserte Flexibilität der Kabel für die Einpassung unter engen Platzverhältnissen. Drittens – besonders für den Marine- und Kreuzfahrtschiffmarkt –, die weitere Verbesserung der Performance der feuersicheren HFFR-Kabel, um so sämtliche Risiken eines Kurzschlusses ausschalten und den Erhalt wichtiger Funktionen gewährleisten zu können. Diese Kabel werden bei 1.000 Grad Celsius getestet. Und schließlich verbessert Nexans neben seinen Produkten ständig auch seinen „Just-intime“-Service. Das Prinzip dieses Service besteht darin, Kabel den Kundenbedürfnissen entsprechend in Echtzeit zu schneiden, sie zu beschriften und sie gemäß den Installationszonen auf dem im Bau befindlichen Schiff zu verpacken. So liefert beispielsweise das Logistikzentrum im französischen Lyon vorgeschnittene Kabel direkt an Alstom Marine. Zu den aktuellen Projekten gehört die Stärkung des nordasiatischen Marktes, für den Nexans ein eigenes Werk in China eröffnet hat. Dieses Werk arbeitet eng mit lokalen Werften zusammen, um die Durchlaufzeiten weiter zu reduzieren. Mehrere direkte Verbindungen zwischen den chinesischen technischen Abteilungen, der Qualitätskontrolle und dem Einkauf und den verschiedenen europäischen Standorten sorgen für eine „PushPull-Dynamik“: Nexans schafft Bewusstsein für die Leistungsfähigkeit seines ausländischen Werks und lernt im Gegenzug die tatsächlichen Bedürfnisse seiner chinesischen Kunden kennen. Nexans liefert 200 Kabelarten an etwa 15 Werften innerhalb eines äußerst kurzen zeitlichen Rahmens. Eine breitgefächerte Produktpalette für die Schiffbaubranche Nexans produziert Energiekabel für den Antrieb (Mittelspannung 3,6/6 kV bis 12/20 kV). In Zusammenarbeit mit Werften hat Nexans die Spannungsrate angehoben, sodass sich die Leistungskapazität, nicht jedoch der Leiterquerschnitt erhöht. Das Unternehmen fertigt auch halogenfreie, feuerfeste Niederspannungskabel (0,6/1 kV) für die Stromverteilung an Bord. Um Installationszeit einzusparen, hat Nexans eine so genannte „Rapid Connection Box“ und ein Flachkabel zur Beleuchtung von Korridoren entwickelt. Standardmäßige und dünnwandige halogenfreie, feuerfeste Instrumentierungs- und Steuerungskabel übertragen wichtige technische Informationen für Sensoren, MessWhite Paper Schiffbau September 2007

17/21

und Steuersysteme usw. Das Angebot von Nexans umfasst sämtliche Kabeltypen (gemeinsame oder einzelne Abschirmung, mit oder ohne Armierung). Halogenfreie, feuerhemmende Sensormess- und Feldbuskabel kontrollieren sämtliche wesentlichen technischen Funktionen, wie z.B. Motoren, Ruder und hydraulische Systeme. Sie besitzen eine kontrollierte Impedanz und übertragen ein äußerst präzises digitales Signal. Maritime Kupfer-/Glasfaser-LANs (die 10 Gigabit und mehr unterstützen) liefern die für den effektiven Betrieb eines großen Schiffes erforderlichen Informationen für die Bereiche Betrieb, Navigation und Telekommunikation und bieten gleichzeitig Passagieren und Besatzung fortschrittliche Videodienste. Neben Glasfaser befürwortet Nexans von Lloyds anerkannte Kabel der Kategorie 7, um LANs zukunftsicher zu machen, sodass aufwändige Nachrüstungen vermieden werden. Halogenfreie, feuerhemmende hybride Energie- und Datenkabel versorgen Überwachungskameras mit Strom und übermitteln wichtige Informationen für die Bereiche Sicherheit, Notfälle und Feuerüberwachung. Sie gestatten die Integration einer Befehlsfunktion, mit der sich die Kamerabewegung steuern lässt, und gewährleisten eine Überwachung ohne Unterbrechung. Dünnwandige Niederspannungskabel (vom Typ Flamex HFFR) liefern effiziente Energie für Geräte, Sanitärbereiche, Steckdosen in der Kabinenwand, Lautsprecheranlagen, automatische Türen, Beleuchtung usw. Dieses zeitsparende, modulare und vormontierte Kabel wird hauptsächlich für Passagierschiffe verwendet und ist sehr leicht zu installieren. Dank einer neuen Generation von Telefonkabeln verfügen Kreuzfahrtschiffe über ein vollständiges Telefonnetzwerk. Kabel der Kategorie 5e, 6, 7 gewährleisten eine noch bessere Integration und höhere Lebensdauer. Multimode-Glasfaserkabel ermöglichen einen Downlink von der Satellitenschüssel zum Fernsehgerät. Eine spezielle Abschirmung sorgt für eine hohe mechanische Festigkeit und eine hohe Beständigkeit gegen Vibration, Spannung, Meersalz, Chemikalien usw. Für Unterhaltungs- und Telekommunikationsdienste liefert Nexans Glasfaserkabel, die die Antennen mit dem Signalverteilungsnetzwerk des Schiffes verbinden. Koaxialkabel und Kupferlösungen der Kategorie 7 versorgen jede Kabine mit Fernseh- und Datendiensten und reagieren so auf den Wunsch der Reedereien, Besatzung und Passagieren an Bord erstklassige Unterhaltungs- und Internetdienste anzubieten. Die von Llyods anerkannte Kategorie 7 macht teure aktive Ausrüstung überflüssig. Cryoflex®-Transferleitungen bestehen aus zwei oder mehr konzentrischen, flexiblen, vakuumisolierten Wellrohren und transportieren Flüssiggas zwischen Förderschiff und Shuttle-Tanker. Diese flexiblen Leitungen sind nicht nur sehr beständig gegen Spannung, White Paper Schiffbau September 2007

18/21

Dehnung und Korrosion, ihre äußere Schutzhülle fungiert bei einem Defekt des Innenrohres auch als Notisolierung – ein wichtiger Sicherheitsaspekt. Eine große Bandbreite an Kabelgarnituren deckt alle Anforderungen in den Bereichen Energie und Telekommunikation ab: Muffen und Endverschlüsse, Verzweigungselemente, Verstärker usw. Sämtliche Garnituren werden maßgefertigt und vorverarbeitet, um die Montage, die Wartung und zukünftige Umrüstung zu erleichtern. Die Service-Dimension von Nexans Nexans ist nicht nur ein Hersteller, sondern ein Full-Service-Anbieter. Diese bevorzugte Lieferanten-Kunden-Integration basiert auf gemeinsamen Datenbanken und CADAnwendungen und reicht bis hin zur Fertigung und der Montage. Nexans ist auch autorisiert, Unterlieferanten für bestimmte, nicht unternehmensintern gefertigte Produkte zu qualifizieren. Nexans verwaltet seine Lieferkette vollständig und koordiniert häufig die Arbeit von 40-50 anderen Lieferanten – eine gleichbleibende Qualität und eine variable Lieferlogistik werden dabei stets gewährleistet. Nexans beliefert Werften rund um die Welt nicht nur „just in time“, sondern nimmt auch auf unterschiedliche Schiffstypen Rücksicht: Lieferungen werden so sequenziert, dass Kunden ihre Kabel während der Produktion in der richtigen Reihenfolge für ein bestimmtes Schiff erhalten. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die wahre Stärke von Nexans in der Kombination einer exzellenten Fertigung mit beständiger Innovation liegt. Diese Kombination bildet die Basis für das breitgefächerte Angebot an Schiffskabeln für kommerzielle Schiffe, für Marine-, Öl- und Gasschiffe. Die Leistung der Kabel wird laufend verbessert, gleichzeitig werden die Kosten der Rohstoffe gesenkt. Die Kombination aus Innovation und fortschrittlicher Logistik ist seit vielen Jahren Nexans’ Erfolgskombination.

White Paper Schiffbau September 2007

19/21

IV. ANHANG: Einige aktuelle Erfolgsgeschichten •

Neben den 0,6-/1-kV-Kabeln für die Stromverteilung und den 250-V-Kabeln für die Datenübertragungs- und Telekommunikationsnetzwerke beliefert Nexans die Meyer Werft in Deutschland auch mit Mittelspannungskabeln (6/10 kV und 8,7/15 kV) für die neuesten Kreuzfahrtschiffe Celebrity, Disney und Aida.



Für das SEDCO 702-Projekt liefert Kukdong an Trans Oceans Inc. (USA) und die Keppel Fels Werft in Singapur NEK-606-LSHF-Strom-, Steuerungs- und Instrumentenkabel im Wert von 3,35 Mio. US-Dollar für eine Halbtaucherbohrinsel. Kukdong stellt derzeit auch NEK 606 für mehrere Hubbohrinseln und weitere Halbtaucherbohrinseln, die gerade in Singapur gebaut werden, für Patrojack, JackInvest, Petroprod, Petrorig und Seadrill bereit.



Darüber hinaus liefert Kukdgong raucharme und feuerresistente MIL-C 24640-Kabel an Hyundai Heavy Industries. Das Unternehmen baut den weltweit dritten und koreaweit ersten Aegis-Zerstörer mit 7.600 Tonnen, den Sejongdaewang-Ham, benannt nach dem legendären König der ChosunDynastie. Der Zerstörer wird Ende 2008 vom Stapel laufen und nach der Testphase von der Koreanischen Marine eingesetzt. Die Entwicklung und der Bau des Zerstörers nahmen nur zweieinhalb Jahre in Anspruch. Nach den USA und Japan ist Südkorea das dritte Land, das diese Kriegsschiffklasse in seiner Flotte vorweisen kann.



Nexans belieferte die Lindoe Werften in Dänemark mit Kabinenkabellösungen für die Emma Maersk, die 11.000 Standardcontainer laden kann.



Nexans stellt auch weiterhin Kabel für die größten Kreuzfahrtschiffe bereit, die derzeit gebaut werden: die „Freedom“-Kreuzfahrtschiffe von Aker Yards.



Für CNOPC (ConocoPhillips China, ein Joint Venture mit CNOOC) liefert Nexans Kabel für das chinesische Projekt „Bohai Bayu Phase II“. Sieben große Plattformen, von denen jede bis zu 14 Untersee-Bohrlöcher bedienen kann, werden in drei Schiffswerften in China gebaut. Das weltweit größte FPSO wird indes in Singapur gebaut.



Zusammen mit SAM Electronics in Hamburg und Cavotec, einem Hersteller von Spezialspulen bewirbt Nexans weiterhin die innovativen Hybrid-Ship-to-Shore-Kabel in verkehrsreichen und großen Häfen weltweit, um den wachsenden Umwelt- und Sicherheitsanforderungen für die Küsten zu entsprechen.



Das koreanische Tochterunternehmen von Nexans, Kukdong, rüstet derzeit ein 1.800 Tonnen UBoot, das von Hyundai Heavy Industries (Korea) gebaut wird, vollständig mit Kabeln aus und erfüllt dabei die strenge deutsche Norm VG-95218. Nexans hat kürzlich auch 2.500 km Kabel für die Queen Mary 2 geliefert.



Nexans liefert Kabel für ein FPSO-Schiff (Floating Production Storage and Offloading) im Rahmen des russischen Sachalin-Ölpipelineprojekts. Das koreanische Tochternunternehmen von Nexans, Kukdong, liefert die schlamm- und kältebeständigen Kabel für die Ölbohrtürme Pitum-B (PA-B) und Lunskoje-A (LUN-A) im russischen Sachalin, die von Samsung Heavy Industries (Korea) gebaut werden. Des Weiteren stellt das Unternehmen fortschrittliche Brandschutzkabel (BS6387 CWZ) für FPSO-Schiffe her, die derzeit von Hyundai Heavy Industries (Korea) gebaut werden und zum Betrieb in den „Greater Plutonio“-Ölfeldern von BP vorgesehen sind, die sich im angolanischen Tiefseeblock 18, vor der westafrikanischen Küste, befinden.

White Paper Schiffbau September 2007

20/21



Nexans hat fortschrittliche Kabel der Kategorie 7 auf dem norwegischen Forschungsschiff G.O. Sars installiert. Bei dieser Weltpremiere kam ISO/IEC-Verkabelungstechnologie für eine 600MHZ Breitbandkommunikation zum Einsatz. Bei diesem Projekt musste die elektromagnetische Verträglichkeit äußerst sorgfältig geprüft werden, um die Leistungsfähigkeit sämtlicher Systeme gewährleisten zu können.



An Bord der World of ResidenSea®, einem Luxusschiff, dessen Bewohner ihre Kabinen entweder mieten oder kaufen, hat Nexans ein Breitbandnetzwerk installiert, das sämtliche Dienste vom Fernsehen bis zur Videokonferenz ermöglicht. Mit dem GG45-Steckern von Nexans können 3 Anwendungen ein Kabel der Kategorie 7 gemeinsam nutzen. Dies reduziert das Gewicht und die täglichen Kosten für den Betrieb des Schiffes



Für Danfoss Marine hat Nexans ein Sensorkabel entwickelt, das in Tankern verwendet wird, um den Pegel und den Druck des Rohöls bei hohen Temperaturen während des Transports zu messen.



Für den neuen Hubschrauberträger (LHD, Landing Helicopter Dock) der Mistral-Klasse französischen Marine hat Nexans sämtliche Bordkabel geliefert.



Nexans hat die ersten Kabel an die Hudong-Werft in China geliefert, wo sie für mehrere Flüssiggastanker verwendet werden, die derzeit für Shell gebaut werden.



Nexans besitzt einen weltweiten Vertrag zur Lieferung vollständiger Kabelsätze an die AkerWerften, die Handelsschiffe, Kreuzfahrtschiffe, Offshore-Versorgungsschiffe und Tanker herstellen.



Kukdong, das koreanische Tochterunternehmen von Nexans, produziert die Kabel für die eisbeständige Offshore-Plattform „Priralzlomnaja“ entsprechend den russischen technischen Spezifikationen, die eine hervorragende Performance unter Frostbedingungen vorschreiben.



Das koreanische Tochterunternehmen von Nexans, Kukdong, lieferte Kabel des Typs „P“ gemäß IEEE-Norm 1580 (100°C Einstufung) und UL 1309 (110 °C Einstufung) für eine Bohranlage im Golf von Mexiko, USA, und liefert auch Kabel des Typs „P“ für eine Bohrinsel in der Bohai-Bucht in China.

White Paper Schiffbau September 2007

der

21/21