Was hat Gott mit uns vor?

Predigt Rüsselsheim, 9. November 2008 Was hat Gott mit uns vor? 1. Thess. 5, 9 - 11 Liebe Gäste, liebe Gemeindeglieder, die derzeitige wirtschaftlic...
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Predigt Rüsselsheim, 9. November 2008

Was hat Gott mit uns vor? 1. Thess. 5, 9 - 11

Liebe Gäste, liebe Gemeindeglieder, die derzeitige wirtschaftliche Situation kann einem Angst und Bange machen, wenn man an die Finanzkrise denkt und an die daraus resultierende Rezession. Was wird aus der Firma Opel, wenn es mit dem Mutterkonzern General Motors weiter abwärts geht und er sich ausgerechnet mit dem ebenfalls schwer angeschlagenen Konkurrenten Chrysler zusammentun will? Müssen wir um unsere Arbeitsplätze fürchten? Diese Zukunftsängste machen uns Christen genauso zu schaffen wie allen anderen Menschen. Deshalb tut es gut, uns am Wort Gottes zu orientieren und uns daran erinnern zu lassen, daß wir als Kinder Gottes zumindest geistlich blendende Aussichten haben: 1. Thess. 5, 9 - 11 9 Denn Gott hat uns nicht zum Zorn (oder: Gericht) bestimmt, sondern zur Erlangung des Heils durch unseren Herrn Jesus Christus, 10 der für uns gestorben ist, damit wir, ob wir wach sind oder schlafen, zusammen mit Ihm leben. 11 Darum ermutigt einander und baut einander auf, wie ihr es ja bereits tut.

Gott meint es gut mit uns! 1) Gottes Bestimmung für uns Denn Gott hat uns nicht zum Zorn (oder: Gericht) bestimmt, sondern zur Erlangung des Heils … Das Wort “Zorn” bezeichnet in der Bibel oft das bevorstehende gerechte, verdiente, schreckliche Gericht Gottes. So ist es hier wohl auch gemeint. Zorn ist natürlich auch ein Gefühl Gottes - es ist völlig angebracht angesichts all der schlimmen Sachen, die auf der Welt geschehen. Gott ist zu Recht zornig, u.a. auf machtbesessene Politiker, skrupellose Betrüger, die z.B. mit dem sogenannten “Enkeltrick” ältere Leute abzocken, auf Kinderschänder und Amokläufer - es wäre schlimm, wenn Ihn solche Dinge gleichgültig ließen. Gottes Zorn wird aber auch von Seinen Kindern provoziert durch unsere Lieblosigkeit im Umgang miteinander, durch unsere geistliche Lauheit und Halbherzigkeit und durch unseren Ungehorsam gegenüber Seinem Wort und Seiner persönlichen Führung. Deshalb stehen wir eigentlich auch unter Seinem Zorn und sind von Seinem gerechten Strafgericht bedroht. Und dennoch wird uns hier gesagt: Denn Gott hat uns nicht zum Zorn (oder: Gericht) bestimmt Ich komme später noch darauf zu sprechen, warum das so ist. Ist das nicht wunderbar? Auch, wenn unser polizeiliches Führungszeugnis ohne Einträge ist und wir noch nicht einmal Punkte in Flensburg haben, sind unsere Sünden in Gottes Augen kaum weniger schlimm als die von Verbrechern, und darum haben wir genauso Seine Strafe verdient. Und trotzdem hat Gott etwas ganz Anderes mit uns vor! Das ist fast zu schön, um wahr zu sein, aber Gott sei Dank: es ist wahr: Gott hat uns nicht zum Zorn (oder: Gericht) bestimmt Seite 1

Predigt Rüsselsheim, 9. November 2008

Ich bin zutiefst dasvon überzeugt, daß es nicht einen einzigen Menschen gibt, den unser himmlischer Vater von vorneherein dazu ausersehen hat, in die Hölle zu kommen. Es hat nie so einen Menschen gegeben, und es wird ihn auch nie geben. In Mt. 25, 41 wird gesagt (nach der “Neuen Genfer Übersetzung), daß das ewige Feuer für den Teufel und seine Engel vorbereitet ist. Also war es eigentlich nie Gottes Absicht, daß je irgendein Mensch dort landet. Daß die allermeisten Menschen unglücklicherweise doch dort die Ewigkeit verbringen werden, ist die unausweichliche Folge ihrer Sünde (Röm. 6, 23). Aber es ist alles andere als das, was Gott für uns möchte, und schon gar keine Auswirkung Seiner Vorherbestimmung - ganz im Gegenteil: 1. Tim. 2, 4 (NGÜ) … denn er will, daß alle Menschen gerettet werden, und daß sie die Wahrheit erkennen. Wie könnte Er dann Menschen zur ewigen Verdammnis vorherbestimmen?

Gott meint es gut mit uns! Und zwar nicht nur mit uns Gläubigen, sondern auch mit allen anderen Menschen; sogar mit Seinen Feinden. Joh. 3, 16 So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß Er Seinen einzigen Sohn gegeben hat, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Wen hat Gott geliebt? die Welt Nicht nur die, die Er zum Heil erwählt hat, im Gegensatz zu denen, die Er angeblich zur Verdammnis vorherbestimmt hat! Wer wird hier ausgeschlossen von der Liebe Gottes, Seinem Erlösungswerk oder Seinem Heilsangebot? NIEMAND!!! Gott hat uns nicht zum Zorn (oder: Gericht) bestimmt Ja, wozu dann? … sondern zur Erlangung des Heils … Das ist das, was Gott mit uns vorhat! Er will, daß wir alle Vergebung unserer Schuld, Frieden mit Ihm, ein erfülltes Leben schon hier (trotz mancher Nöte!) und ewiges Leben im Himmel bei Ihm nach dem Tod haben. Der Ausdruck “Erlangung des Heils” hat meines Erachtens eine doppelte Bedeutung: Wir bekommen es geschenkt bei unserer Bekehrung, haben es aber noch nicht im vollen Ausmaß. Die Erlösung besteht aus drei Teilen:Freiheit von den Folgen der Sünde (der Verdammnis), Freiheit von der Macht der Sünde (dem Zwang, zu sündigen) und Freiheit von der Gegenwart der Sünde (der Möglichkeit, zu sündigen). Der letzte Teil steht noch aus. Wir erlangen das volle Ausmaß unseres Heils erst, wenn wir durch Gottes Gnade im Himmel ankommen. Das ist wie, wenn man ein Erbe zugesagt bekommt. Man kann sich schon darauf freuen, hat es jedoch noch nicht; man kann noch nicht darüber verfügen, aber der Tag wird kommen. Erst, wenn unser himmlischer Vater uns im Himmel die letzten Tränen abwischen, uns in die Arme schließen und uns dort willkommen heißen kann, dann hat Er Sein Ziel mit uns erreicht. Dann ist Er wirklich zufrieden. Dann ist Seine Bestimmung für uns erfüllt. Seite 2

Predigt Rüsselsheim, 9. November 2008

Davon schreibt auch der Apostel Petrus: 1. Pt. 1, 9 … und so erlangt ihr das Ziel eures Glaubens: die Rettung der Seelen. 1. Pt. 1, 5 … die ihr in der Kraft Gottes durch Glauben bewahrt werdet zur Rettung, die bereit steht, in der letzten Zeit geoffenbart zu werden. Gemeint ist die endgültige Rettung.

2) Die Voraussetzung dafür … durch unseren Herrn Jesus Christus, 10 der für uns gestorben ist ... Daß unsere göttliche Bestimmung erreicht wird, hängt in gewisser Weise auch von uns ab: 1. Pt. 1, 5 … die ihr in der Kraft Gottes durch Glauben bewahrt werdet zur Rettung Aber das Entscheidende sind nicht wir, sondern unser Herr Jesus Christus. Ohne Ihn könnte unser Glaube noch so groß sein, so daß er die Alpen, die Anden und den Himalya versetzt: er würde uns nichts nützen, weil er keine Grundlage hätte. Und auch unser Glaube ist letztlich nicht unsere Leistung, sondern das Gnadengeschenk Gottes an uns. … durch unseren Herrn Jesus Christus ... Hier hat jedes einzelne Wort sein Gewicht und seine Bedeutung: “durch” zeigt an: es folgt das “Instrument”, das Gott gebraucht hat und noch gebraucht, um Sein Ziel mit uns zu erreichen: die Erlangung unseres Heils. “unseren”: Paulus nennt ihn nicht “den” (Herrn Jesus Christus). Es geht also nicht um Dogmen, denen wir zustimmen sollen; nicht um Regeln, die wir einhalten müssen (wie im Islam); nicht um Riten, die praktiziert werden müssen (wie in manchen Kirchen); nicht um religiöse Leistungen, die wir erbringen müssen; auch nicht um ein anständiges, gutbürgerliches Verhalten, sondern es geht um eine persönliche Beziehung - das ist es, was das Evangelium von den Religionen unterscheidet. Man kann die konfessionelle Herkunft von Evangelikalen oft an der Sprache erkennen, z.B. daran, wie andere Gläubige genannt werden: Wenn jemand von “Herrn Meier” spricht, kommt er aus der Landeskirche, der Gemeinschaftsbewegung oder einer Freien Evangelischen Gemeinde. Wird der Betreffende “Bruder Willi Meier” genannt, dann sind wir in einer Baptistengemeinde. Ist dagegen von “unserem Bruder Willi Meier” die Rede, dann stammt der Sprecher aus einer Brüdergemeinde. Hier gefällt mir der Sprachgebrauch der Brüdergemeinden am besten - nicht, weil ich Brüdergemeindler für geistlicher halte (was sie selbst leider oft tun), sondern, weil die Verbundenheit als Kinder Gottes dadurch am besten zum Ausdruck kommt. Ähnlich ist es mit unserer Verbundenheit mit unserem Herrn Jesus Christus. “Herr” erinnert daran, daß unsere persönliche Beziehung zu Jesus keine Kumpelhaftigkeit sein darf. Obwohl Er uns unendlich liebhat, uns ganz nahe ist, ja, in uns lebt, steht Er deshalb noch lange nicht mit uns auf der gleichen Stufe, sondern ist weiterhin unendlich viel höher als wir. Das griechische Wort kyrios (“Herr”) ist in der Septuaginta (der alten griechischen Übersetzung des hebräischen Alten Testaments) die Übersetzung des Gottesnamens Jahwe. Seite 3

Predigt Rüsselsheim, 9. November 2008 Daß Jesus im Neuen Testament immer wieder “Herr” genannt wird, ist also nicht von ungefähr. Es weist darauf hin, daß Er Gott ist und somit heilig. Ihm gebührt unsere Verehrung, Anbetung und Ehrfurcht. Entsprechend sollten wir mit Ihm umgehen, z.B. auch im Gebet mit Seinem Titel “Herr”, indem wir ihn nicht ständig als Füllwort mißbrauchen. Was der Name “Jesus Christus” bedeutet, ist uns gut bekannt: “Jesus” kommt von Jeschua und heißt: Jahwe ist Rettung. “Christus” bedeutet der Gesalbte, also der Messias. Beide Namen und Titel weisen Ihn als unseren Erlöser aus, was ja auch im darauffolgenden Nebensatz zum Ausdruck kommt: … durch unseren Herrn Jesus Christus, 10 der für uns gestorben ist ... Es gibt Gläubige, die es stört, wenn dies in Predigten immer wieder thematisiert wird. Sie sagen: “Das ist uns ja nun wirklich hinlänglich bekannt.” Das ist klar: es ist für sie auch nicht als Information oder Neuigkeit gemeint, sondern als Erinnerung. Es gibt drei sehr gute biblische Begründungen dafür, das zu tun: Erstens macht das Neue Testament es selbst immer wieder. Warum sonst gibt es vier Evangelien? Und die Briefe des Neuen Testaments behandeln das Erlösungswerk sehr häufig und ausführlich, und sie sind ja an Gläubige gerichtet, für die Jesu Leiden und Sterben nichts Neues ist. Zweitens fordert der Herr Jesus uns ausdrücklich dazu auf: Wir sollen Seinen Tod verkündigen bis zu Seiner Wiederkunft. Natürlich ist der Zusammenhang hier das Mahl des Herrn; aber es wird nirgends gesagt, daß wir es nur in diesem Rahmen tun sollen. Drittens werden wir uns die ganze Ewigkeit lang damit beschäftigen, was unser Herr für uns getan hat - das Buch der Offenbarung ist voll davon, z.B. in der Begründung, weshalb Er angebetet wird: Offb. 5, 9 Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut Menschen für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation … Gott kann mit uns Sein Ziel erreichen (daß wir das Heil erlangen) auf der Grundlage des Leidens und Sterbens Jesu und Seiner Auferstehung. Nur auf dieser Basis kann Er uns unsere Schuld vergeben (die am Kreuz gesühnt worden ist) und kann Er uns auferwecken und zu sich in den Himmel holen.

Gott meint es gut mit uns! 3) Die Auswirkung … damit wir, ob wir wach sind oder schlafen, zusammen mit Ihm leben. Wie ist das zu verstehen? Ich staune immer wieder, daß man auch nach jahrzehntelanger Beschäftigung mit dem Wort Gottes von Zeit zu Zeit doch noch zu ganz neuen Erkenntnissen kommen kann. Grundlage meines bisherigen Verständnisses dieser Aussage war, daß das griechische Wort für “zusammen” (hama) zunächst gleichzeitig bedeutet. Das drückt aus, daß zwei Handlungen zeitlich zusammenfallen; sie laufen parallel zueinander ab. Das würde also bedeuten: Gott will, daß unsere Verbundenheit mit dem Herrn Jesus so eng ist, daß unser unser Leben sozusagen synchron mit Seinem Leben abläuft. Das wäre wie beim Synchronschwimmen, bei dem mehrere Schwimmer gleichzeitig genau dieselben Bewegungen machen. Wir sind dann - im besten Sinne des Wortes - mit Ihm “gleichgeschaltet”. Dazu noch ein Bild aus Seite 4

Predigt Rüsselsheim, 9. November 2008 dem Sport: Zwei Läufer werden mit je einem Bein zusammengebunden und müssen nun miteinander laufen - das funktioniert nur in dem Maße, wie die beiden miteinander harmonieren und ihre Bewegungen koordinieren können. Aber jetzt, wo ich diesen Satz anders auslege, frage ich mich: Ist das realistisch? Und wie soll diese enge Verbundenheit z.B. im Schlaf funktionieren? Ich habe meine Auffassung geändert, als ich die Parallelstellen in der Elberfelder Bibel las. Ich gehe jetzt davon aus, daß es nicht um Gleichzeitigkeit geht, sondern um Zusammengehörigkeit, und daß das Wort “schlafen” im übertragenen Sinn gemeint ist und sich auf den Tod bezieht, wie auch an vielen anderen Stellen im Neuen Testament, z.B. im vorangegangenen Kap. 4, 13: Wir wollen euch aber, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über die Entschlafenen Gemeint sind die verstorbenen Gläubigen. Ich hoffe, ich habe Euch jetzt nicht völlig durcheinandergebracht und vollends verwirrt. Darum gebe ich Euch jetzt eine freiere Übersetzung, die verständlicher macht, was ich meine: … damit wir, ob wir lebendig sind oder tot, leben dank unserer Zusammengehörigkeit mit Ihm … Dies ist also keine Herausforderung, Aufforderung oder Ermahnung zu einer noch konsequenteren, engeren, radikaleren Nachfolge Jesu (obwohl wir die auch manchmal brauchen), sondern eine Verheißung, eine Ermutigung, ein Trost: Weil wir zum Herrn Jesus gehören, haben wir ein Leben, das uns nichts und niemand wegnehmen kann: ein erfülltes, lohnendes, sinnvolles Leben diesseits des Todes, trotz mancher Nöte, und das ewige Leben im Himmel bei Gott nach dem physischen Ableben. Das Sterben bleibt auch uns als Kindern Gottes leider nicht erspart. Aber es ist beileibe nicht wirklich das Ende, sondern der Beginn des eigentlichen Lebens, das so wunderbar sein wird, daß wir dieses so kurze irdische Leben in einer gefallenen Welt, in Schwachheit, in Unvollkommenheit, in Sünde und Versagen, in Streß und Hetze usw. wohl ziemlich schnell vergessen werden - es wird in unserer Erinnerung nicht ausgelöscht werden, aber doch immer mehr verblassen. … damit wir, ob wir lebendig sind oder tot, leben dank unserer Zusammengehörigkeit mit Ihm … Die Reichen dieser Welt werden sich bei ihrem Tod wundern, wie arm sie in Wirklichkeit sind. Die Gläubigen dagegen werden nicht fassen können, wie unermeßlich reich sie sind, wenn sie im Himmel ankommen. Irdischer Reichtum wird vergehen, menschlicher Ruhm wird verblassen. Selbst die größten Herrscher dieser Welt werden vom Thron steigen und ihre Macht abgeben müssen. Beruflicher Erfolg wird wertlos sein wie Dreck - zählen wird nur noch, ob wir zum Herrn Jesus gehören oder nicht. Wirst Du dabeisein? Werde ich Dich im Himmel wiedersehen? Daß wir durch Gottes Gnade dort ankommen, das ist Sein Ziel mit jedem Einzelnen von uns. Er möchte die Ewigkeit nicht ohne uns alle verbringen. Er möchte die himmlische Herrlichkeit mit uns teilen. Dieser Wunsch ist so groß, daß Er Seinen einzigen und inniggeliebten Sohn für uns geopfert hat.

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Predigt Rüsselsheim, 9. November 2008 Jacob DeShazer nahm als amerikanischer Kampfpilot im Zweiten Weltkrieg an einem Bombenangriff auf Tokio teil und wurde dabei abgeschossen. Er geriet in Kriegsgefangenschaft. Immer wieder wurde er gefoltert und verlor dabei fast den Verstand. Eines Tages fand er eine Bibel und fing an, sie zu lesen. Er übergab sein Leben dem Herrn Jesus, und das gab ihm neue Hoffnung. Er sagt: “In der Bibel steht, daß, wenn wir in unserem Herzen an Jesus glauben, wir gerettet sind. Mann, als ich das las und sie drohten, uns jederzeit den Kopf abzuschlagen, fühlte ich mich, als wenn ich frei war … “ Nach dem Krieg wurde DeShazer Missionar in Japan. Einer der Männer, die er zu Jesus führte, war Mitsuo Fuchida, der japanische Pilot, der den Angriff auf Pearl Harbor geführt hat.1 Das kann die Gewißheit des ewigen Lebens bewirken! Unter anderem deshalb finde ich es so wichtig, daß wir uns immer wieder mit dem Thema “Himmel” beschäftigen. Ein Unbekannter hat ein Gedicht dazu in englischer Sprache geschrieben, das ich übersetzt habe (leider reimt es sich im Deutschen nicht): Das Ende der Reise Licht nach Dunkelheit, Gewinn nach Verlust, Kraft nach Schwachheit, Krone nach Kreuz, süß nach bitter, Hoffnung nach Furcht, zu Hause nach Wandern, Lob nach Tränen. Garben nach Säen, Sonne nach Regen, sehen nach Geheimnis, Frieden nach Schmerz, Freude nach Leid, Ruhe nach Lärm, Ruhe nach Ermüdung, endlich süße Ruhe. Nähe nach Entfernung, Glanz nach Trübsinn, Liebe nach Einsamkeit, Leben nach dem Grab, nach langem Kampf Glückseligkeit, richtig war der Weg, der hierher geführt hat.

Gott meint es gut mit uns! 4) Unsere Reaktion darauf 11 Darum ermutigt einander und baut einander auf, wie ihr es ja bereits tut. Andere übersetzen: ermahnt einander Das ist sprachlich korrekt, aber wenn mein neues Verständnis von V. 10 richtig ist (Verheißung statt Herausforderung), dann paßt Ermahnung nicht in den Zusammenhang. Darum ermutigt einander und baut einander auf, wie ihr es ja bereits tut. Ähnlich ist es am Ende von Kap. 4: Dort haben wir eine Darlegung der Entrückung der Gemeinde Jesu in den Himmel: zuerst die verstorbenen Gläubigen aus den Gräbern und dann die zu diesem Zeitpunkt lebenden Kinder Gottes. Paulus schließt dieses Thema so ab: 1. Thess. 4, 17 - 18 17 … und so werden wir allezeit beim Herrn sein. 18 So ermutigt nun einander mit diesen Worten! 1

Quelle: “They Turned the Tide” von Robert F. Howe, Smithsonian, August 2002, Seite 24

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Predigt Rüsselsheim, 9. November 2008 Wenn ich Maria Schorsten in den letzten Monaten ihres irdischen Lebens besuchte, haben wir oft über den Himmel gesprochen. Das hat sie ermutigt und innerlich gestärkt, zumal sie sich sowieso darauf freute. Ich mag die kalte Jahreszeit nicht - nicht nur wegen der Kälte, sondern auch, weil ich das frische Grün in der Natur vermisse, weil es viel länger dunkel ist und weil es oft so bedeckt und trüb ist - das alles legt sich aufs Gemüt, vor allem, wenn man sowieso depressiv ist. Aber ich nehme auch ganz bewußt die kleinen Knospen an den scheinbar toten Bäumen wahr: Sie sind Propheten des neuen Lebens, das in wenigen Monaten wieder sichtbar werden wird. Und sie erinnen mich an unsere Auferstehung und an das ewige Leben im Himmel, das danach kommt. Das ermutigt mich, und damit möchte auch ich Euch Mut machen. Darum ermutigt einander und baut einander auf, wie ihr es ja bereits tut. Laßt uns das auch in persönlichen Gesprächen tun, wo es angebracht ist. Von den gegenwärtigen Problemen einmal wegzuschauen und den Blick auf unsere herrliche Zukunft im Himmel zu lenken, kann sehr hilfreich, wohltuend und aufbauend sein. Wenn ein Kind sich wehgetan hat oder sonst Kummer hat, dann sagen wir manchmal: “Bis Du heiratest, ist das alles längst vergessen.” Das gilt erst recht für die Ewigkeit! Die Erde hat kein Leid, das der Himmel nicht heilen kann.

Thomas Moore2

Alle unsere Sorgen werden sich buchstäblich in Wohlgefallen auflösen. Alle Schmerzen werden für immer aufhören. Alle unsere seelischen Verletzungen werden endgültig geheilt sein. Gott selbst wird uns unsere letzten Tränen abwischen. Wir werden vergessen, was Einsamkeit, Kummer, Traurigkeit, Bedrücktheit, Depressionen und Leiden sind.

Gott meint es gut mit uns! Ich schließe mit 1. Kor. 15, 54 - 58 54 Wenn aber dieses Vergängliche Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: "Verschlungen ist der Tod in Sieg." 55 "Wo ist, Tod, dein Sieg? Wo ist, Tod, dein Stachel?" 56 Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber das Gesetz. 57 Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus! 58 Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich, allezeit überreich in dem Werk des Herrn, da ihr wißt, dass eure Mühe im Herrn nicht vergeblich ist!

AMEN Copyright © 2008 Detlev Fleischhammel alle Rechte vorbehalten

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irischer Dichter und Schriftsteller (1779 - 1852), cf. http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Moore

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