JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA

TALENT– WETTBEWERB Gewichtheben Sportartspezifische Konzeption Bundesverband Deutscher Gewichtheber

Ansprechpartner: Jugendsekretär Herr Möll; [email protected] oder: Herr Förster; [email protected]

Stand: 14.06.2004 × zurück

 

 Vorbemerkung Der Bundesverband Deutscher Gewichtheber und im speziellen die Deutsche Gewichtheberjugend begrüßen den Vorschlag des DSB, auch andere olympische Sportarten in den Talentwettbewerb der Schulen einzubeziehen. Das Gewichtheben als eine der ältesten olympischen Sportarten ist in den letzten Jahren leider durch andere Nationen wegen Doping in Misskredit geraten. Der BVDG war in dieser Beziehung immer ein Vorreiter für umfassende Trainings- und Wettkampfkontrollen und wird dies auch weiterhin sein. Deshalb hat sich auch die Deutsche Gewichtheberjugend als oberstes Ziel auf die Fahnen geschrieben, bei den Kindern und Jugendlichen für einen sauberen Sport zu sorgen und einen langfristigen Leistungsaufbau zu gewährleisten. Dazu zählt, dass im Anfängerbereich der 10- 12 Jährigen verstärkt Wert auf eine umfassende Grundlagenausbildung gelegt wird. Deshalb gehören zu jedem Wettkampf in der D- und C- Jugend ( Altersbereich 10 – 14 Jahre) neben den klassischen Disziplinen Reißen und Stoßen auch mindestens 2 athletische Grundübungen. Außerdem wird die Technik der beiden klassischen Disziplinen mit Punkten von 0 – 10 ähnlich denen im Gerätturnen bewertet. So ist ein systematischer Trainingsaufbau über eine solide Grundausbildung gewährleistet, der im Hochleistungsbereich zu internationalen Spitzenathleten führen soll. Leider ist auch hier wie in allen Sportarten der Weg sehr steinig und vor allem im Gewichtheben mit vielen Tonnen zu bewegenden Eisens gespickt, bevor man auf der internationalen Bühne zu den Besten gehört. Der Bundesverband Deutscher Gewichtheber hat wie viele andere Spitzenverbände eine zur Zeit noch sehr dünne Decke mit Spitzenhebern und ist deshalb bemüht, diese zu verbreitern. Die Aufnahme in den Talentwettbewerb sollte eine gute Möglichkeit darstellen, für das Gewichtheben zu werben und gleichzeitig einige Ängste und Voreingenommenheiten gegenüber dieser Sportart abzubauen.

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 Wettbewerbsstruktur 2.1.

Wettbewerbsart

Der Talentwettbewerb ist ab Schulebene durchführbar. Die Mannschaft kann sich auch aus 2 Schulen der Stadt/Stadtbezirke zusammensetzen, die im Schulaufsichtsbereich zusammenliegen (Schularbeitsgemeinschaften). Die beste Schule des Schulaufsichtsbereichs kann sich für das Schulamtsfinale qualifizieren, in dem dann die stärkste Schule des Schulamtbezirks ermittelt wird. Als Helfer können Schüler1 eingesetzt werden, die von den beteiligten Schulen gestellt werden bzw. übernehmen auch die begleitenden Lehrer gern Kampfrichterfunktionen. Altersstruktur Die Zielgruppe des Wettbewerbs liegt bei den Jahrgängen 1996 – 1998 sowie 1994 – 1996. 2.2.

Inhalte und Wertung

Inhalte Der Wettbewerb ist ein athletischer Vierkampf, der in jeder Schule ohne spezifische Mittel durchgeführt werden kann. Überlegungen, spezielle Hantelübungen mit in den Wettbewerb einfließen zu lassen, werden aufgrund der Materialsituation (kaum eine Schule besitzt Hantelstangen) nicht befürwortet. Einzelne Wettkampfübungen wie das Klimmziehen, der Schlussweitsprung, das Medizinballschocken und der Kastenbumeranglauf sind Teil des speziellen Wettkampfprogramms im Kinderbereich des Gewichthebens und lassen somit einen guten Schluss auf die Eignung der Kinder und Jugendlichen zu. Mannschaftswertung: Eine Mannschaft besteht aus max. 8 Schülern. Je 2 Teilnehmer aus den Jahrgängen des Talentwettbewerbs (Schüler der Jahrgangsstufen 5 und 6) sowie aus den Jahrgängen (Schüler der Jahrgangsstufen 7 – 8), die im WK III im Ergänzungsprogramm starten können. Dieses Prinzip gilt für Jungen und Mädchen. Pro Jahrgang kommt das beste Ergebnis in die Mannschaftswertung. Die Mannschaft mit der höchsten Gesamtpunktzahl gewinnt den Ausscheid. Einzelwertung: In den einzelnen Klassen kann eine Einzelwertung vorgenommen und der stärkste Junge sowie das sportlichste Mädchen ermittelt werden. Parallel zur Mannschaftswertung können die ersten Drei des Jahrgangs ausgezeichnet werden.

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Wegen der besseren Lesbarkeit wird in dem Konzept nur die männliche Form verwendet. 

 Fortsetzung Wettbewerbsstruktur Altersklasse 11 – 12 Athletischer Vierkampf

Jungen Klimmziehen, Schlussweitsprung, Medizinballschocken, Kastenbumeranglauf

Altersklasse 13 – 14/15 Athletischer Vierkampf

Jungen Klimmziehen, Schlussweitsprung, Medizinballschocken, Japantest

Altersklasse 11 – 12 Athletischer Vierkampf

Mädchen Seilspringen, Schlussweitsprung, Medizinballschocken, Kastenbumeranglauf

Altersklasse 13 – 14/15 Athletischer Vierkampf

Mädchen Seilspringen, Schlussweitsprung, Medizinballschocken, Japantest

Durchführung Klimmziehen: Der Sportler hängt mit Rist- oder Kammgriff an einer Reckstange oder einem reckähnlichem Gerät und zieht den Körper mit den Armen aus der Ruhe an der Stange hoch und lässt ihn danach wieder herab. Schwungholen, Anwippen oder Kippbewegungen sind nicht gestattet. Jede/r Aktive hat einen Versuch. Schlussweitsprung: Der Sportler1 steht hinter einer Linie und springt beidbeinig nach vorn. Die Landung erfolgt auf den Füßen. Er verlässt die Landezone zur Seite oder nach vorn. Bei einem Zurückfallen oder Schritt nach Hinten zählt generell der nächste Abdruck zur Absprunglinie. Das Bandmaß kann an der Seite ausgerollt werden, die Messung erfolgt mit einem Stab rechtwinklig zum Maßband. Jeder Sportler hat 3 Versuche, die in Durchgängen zu absolvieren sind. Seilspringen Der Sportler beginnt auf Kommando mit den Seildurchschlägen, wobei die Art der Durchschläge oder das Seil nicht vorgeschrieben sind. Jeder volle Durchschlag zählt einen Punkt. Sie hat 45 sek. Zeit. Medizinballschocken: Der Sportler steht hinter einer Linie mit dem Rücken zur Wurfrichtung und wirft den Ball über den Kopf nach hinten. Nach dem Wurf darf er nicht die Linie be- oder übertreten. Gemessen wird der nächste Eindruck zur Linie im rechten Winkel zur Abwurflinie. Gewichte:

5. und 6. Klasse Mädchen 5. und 6. Klasse Jungen 7. und 8. Klasse Mädchen 7. und 8. Klasse Jungen

1,5 kg 2,0 kg 2,0 kg 3,0 kg

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Wegen der besseren Lesbarkeit wird in dem Konzept nur die männliche Form verwendet. 

 Durchführung

Kastenbumeranglauf: Hochstart, Rolle vorwärts auf der Matte, um Medizinball 1/4 Kreis laufen zum Kastenteil 1, das Kastenteil überspringen und anschließend durchkriechen, den Medizinball umlaufen, Kastenteil 2 überspringen und durchkriechen, Ball umlaufen, Kastenteil 3 überspringen, durchkriechen, Ball umlaufen, Lauf über die Ziellinie (ohne Rolle). Kleineren Schülern1 ist es erlaubt, den Kasten zu überklettern. Die Kastenteile werden von anderen Schülern festgehalten. Nach Erklärung und Probeversuch wird ein Wertungslauf gestartet. Gewertet wird die Zeit (in 1/10 s). Wenn der Medizinball beim Umlaufen so angestoßen wird, dass er seine Lage verändert, ist der Versuch ungültig und wird wiederholt. Aufbau der Geräte wie in der Abbildung 8. Japantest Start aus seitlicher Stellung hinter der Startlinie, mit schnell ausgeführten Nachstell-Schritten seitwärts bewegen bis zur 4,50 m entfernten Ziellinie, diese mit einer Hand berühren und in gleicher Weise zurück zur Startlinie, diese ebenso berühren und sofort diesen Ablauf wiederholen. Die Strecke (4,50 m) zwischen Start- und Ziellinie ist fünfmal zu überwinden. Unbedingt auf Nachstellschritte seitwärts achten. Am Ende des Tests wird die Ziellinie nicht mit der Hand berührt. Gewertet wird die Zeit vom Startkommando bis zum Überschreiten der Ziellinie (in 1/10 s).

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Wegen der besseren Lesbarkeit wird in dem Konzept nur die männliche Form verwendet. 

 Organisation Materialbedarf: 2-3 Medizinbälle 2,0 kg 2 – 3 Medizinbälle 3,0 kg 6 – 8 verschiedene Sprungseile 2 Bandmaße Zeitaufwand:

1 Reckstange oder ähnliches Gerät Magnesia 1 Stoppuhr Matten als Unterlage für Schlussweitsprung

Bei 6 - 7 beteiligten Schulen und ca. 60 Teilnehmern ist der Wettbewerb von der Eröffnung bis zum Ende der Siegerehrung in gut 2 Stunden zu schaffen.

Muster-Ablaufplan Dreikampf Zeit 14.00 – 14.20 14.20 – 14.40 14.40 – 15.00 15.00 – 15.20 15.20 – 15.40 15.40 – 16.00

Schocken Sprung Jungen 7 + 8 Kl. 3 kg Mädchen

Klimmzüge Seilspringen 7./8 Kl. Jungen 5./6. Kl Mädchen 5./6. Kl.

Mädchen 5./6. Kl. 2 kg Jungen

5./6. Kl Jungen

Mädchen 7./8 Kl. 2 kg Jungen

7./8 Kl.

Jungen

7./8 Kl. Mädchen

5./6. Kl. 2 kg Mädchen 5./6. Kl.

Auswertung Schüler1 können sich mit Basketball/ Volleyball oder Tischtennis beschäftigen, je nach Hallensituation Siegerehrung

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7./8 Kl.

Wegen der besseren Lesbarkeit wird in dem Konzept nur die männliche Form verwendet. 

 Bewertungstabelle Stärkster Schüler und sportlichstes Mädchen 1.

Schlussweitsprung:

gesprungene Weite in Zentimeter : 2 = Punkte

2.

Klimmzüge:

Anzahl der gültigen Versuche x 10 = Punkte

3.

Seilspringen:

Anzahl der gültigen Durchschläge in 45 Sekunden

= Punkte

Weite in Zentimeter : 10

= Punkte

4. Medizinballschocken: 5.

Kastenbumeranglauf: z. B.:

Jungen 13,0 sek

Mädchen 14,0 sek

Punkte 100

je 0,1 sek + / Eckwerte: 11,0 11,5 12,0 12,5 13,0 13,5 14,0 14,5 15,0 15,5 16,0 16,3 6.

3

12,0 12,5 13,0 13,5 14,0 14,5 15,0 15,5 16,0 16,5 17,0 17,3

160 145 130 115 100 85 70 55 40 25 10 1

Japantest z. B.:

Jungen/ Mädchen 8,0 sek je 0,1 sek + / -

Eckwerte: 6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 8,5 9,0 9,5 10,0 10,5 11,0 11,3

Punkte 100 3 160 145 130 115 100 85 70 55 40 25 10 1

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 Pokal- Turnier Stärkster Schüler und sportlichstes Mädchen Datum: Name, Vorname

Ort: Geb

Schule

Altersklasse: Schlussweitsprung 1.

Punktwertung:

2.

3.

Mädchen/Jungen

Medizinballschocken Pkt

Gesamtweite in cm : 2

1.

2.

3.

Seilspringen/ Kastenbummerang Klimmzüge Japantest Pkt Anz Pkt 1. 2. Pkt.

Gesamtweite in cm : 10

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Klimmzüge x10 - laut Tabelle Durchschläge in 45 sek

GesPkt

Platz