Stormracer- Gang. Die. Die Stormracer-Gang. 20 REPORT Alfred Kirst

20 REPORT Die StormracerGang Alfred Kirst Familien-Politik Eigentlich fing alles ganz harmlos an. Nämlich mit dem Auspacken des CV10 G-Tech. „Wa...
Author: Irmgard Albert
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REPORT

Die

StormracerGang

Alfred Kirst

Familien-Politik

Eigentlich fing alles ganz harmlos an. Nämlich mit dem Auspacken des CV10 G-Tech. „Was’n das?“ Paul Dauners Frage war rhetorischer Natur. „Is’n Onroader, was Neues“, zischt Peter Hebbeker mit ironischem Unterton zwischen seinen Zähnen hervor. Wer hätte das gedacht!

Erstkontakt mit dem CV-10 G-Tech

Die Stormracer-Gang

Kaum haben wir den G-TechBericht in der AMT 5/08 veröffentlich, landete der Stormracer Extreme auf unserem Redaktionstisch. „Was’n das?“ – Die Frage kennen wir bereits, doch diesmal ist die Antwort eine andere: „Is’n Offroader auf CV-10-Basis“ – Peter Hebbeker ist bestens informiert. Doch was ist die CV-10-Basis? Thomas Peter ist die richtige Adresse, wenn es um Fragen wie diese geht. Er ist Senior MarketingManager bei Dickie-Tamiya, zu der Carson gehört. Thomas Peter klärt auf: „’C’ steht für „Carson“, ‚V’ für „Verbrenner“ und die ‚10’ steht für den Maßstab 1:10.“ Das ist eine klare Antwort, aber uns ist’s noch nicht genug. Was verbirgt sich hinter der CV-10-Basis? Thomas Peter: „Nachdem wir über vier Jahre einen extrem erfolgreichen Stormracer hatten, stand die Überlegung

im Raum, eine neue Variante herauszubringen. Die wollten wir aber von Grund auf selber machen und nicht irgendwo einkaufen. Und diese Entwicklung haben wir dann auch vorangetrieben. Und das Ergebnis sollte ein Modell sein für den Ein- und Umsteiger im Maßstab 1:10 – für jemanden, der vielleicht von den Elektromodellen kommt und sagt „ich finde das toll, ich habe mit einem Tamiya-Elektroauto angefangen und der nächste Schritt ist ein Carson CV10Modell. Die CV10-Modelle sind auf einem bewährten Konzept aufgebaut. Das bedeutet Kardanantrieb, mit Hauptzahnrad in der Mitte und das Fahrzeug ist nach den modernsten, sicherheitsrelevanten Gesichtspunkten aufgebaut: Die Zahnräder sind abgedeckt und Sie werden bei unseren Fahrzeugen sehr viele Hinweise finden, wie

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Und….Start! Wer ist zuerst auf der Piste?

Die Stormracer-Gang

Die AMT-Stormracer-Gang bei einem der zahlreichen Testmeetings

Peter (re) und Paul (li) und Sebastian in der Mitte finden den Stormracer gut.

Die Stormracer-Gang z.B. „Achtung, hier dreht sich’s, Achtung, hier heiß, usw., um da von vornherhein den neusten Richtlinien Rechnung zu tragen. Auf der anderen Seite sind auch servicemäßig sehr viele Ideen eingeflossen, beispielsweise ist die Vorderachse und die Hinterachse komplett identisch. Hier hat Servicefreundlichkeit für den Kunden in der Konzeption ganz weit vorne gestanden.“ Und jetzt steht er also auf dem Redaktionstisch, der Stormracer Extreme. Wir haben eine „almost ready to run“-Variante erhalten. Das bedeutet: ein komplett aufgebautes Fahrzeug, allerdings ohne Servos, ohne Fernsteuerung und ohne Empfänger-Akku. Der gut sortierte AMT-Redakteur hat davon aber zu Hause und so dauert es auch nicht lange, bis der Stormracer einsatzbereit ist. Der Servo- und Anlageneinbau ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich intensiver mit der Konstruktion des Stormracer Extreme zu beschäftigen. Basis ist das blau eloxierte AluminiumChassis mit abgesenkten Schrauben auf der Unterseite. Darauf aufgebaut ist eine Antriebseinheit mit 2,5-cm3-Force-Motor mit Reso-Rohr und Krümmer und permanentem Allradantrieb über Kardanwelle, ein 75-cm3Tank, eine GFK-Scheibenbremse, eine wasser- und staubdichte RC-Box für

Die Stormracer-Gang Empfänger und –Akku und vorn wie hinten gekapselte Kegeldifferenziale. Gerade beim Einbau des Lenkservos (in meinem Fall ein Hitec HS 545 BB) stelle ich fest, dass die Verteilung der Lenkkraft über einen Servosaver geschieht,

der mit einer Umlenkung die Kräfte parallel auf die linke und rechte Spurstange schickt. Eine blau eloxierte schmale Aluplatte, die zusätzlich zum eigentlichen Servosaver nochmals durch ein Gelenk am Chassis gelagert ist, hat an

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Das Alu-Chassis ist blau eloxiert und äußerst robust

ihren Enden die Kugelgelenke für die Spurstangen, die dann zur Radaufhängung führen. Das ist gut gemacht und absolut robust. Die Pivot-Ball-Aufhängung lässt eine individuelle Einstellung von Spur und Sturz zu.. Wie sich später zeigte, sorgen die Öldruckstoßdämpfer mit Tuningfedern werksseitig für ein ausgewogenes Fahrverhalten. Doch ich greife vor.

Ist fertig konfektioniert: Servohebel für Gas-/Brems-Servo

Die Stormracer-Gang Als ich im Verlag vermelde, dass der Stormracer nun einsatzbereit sei, ernte ich ein verschmitztes Lächeln meines Kollegen Paul Dauner. Ja, verkündet er mir, er habe inzwischen auch einen Stormracer. Und Peter Hebbeker habe auch einen – und natürlich Sebastian Greis, unser Volontär aus der ModellWerft-Redaktion,

zwei Türen weiter hier im Verlag. Ups! Da haben sich die Kollegen, nachdem man beim Eintreffen des Testmusters einen Blick auf dasselbe geworfen hatte, wohl überlegt, dass hier Preis-Leistung in einem günstigen Verhältnis zueinander steht. 159,95 Euro Listenpreis haben die Kollegen für die Almost Ready to Run-Version berappt. Fixfertig ausgerüstet als RTR (Ready to run – fahrbereit) ist der StormEin-/Ausschalter ohne Gehäuse. Nur so passt er an seinen Platz. Die RC-Box muss zunächst ausgebaut werden, um den Schalter anbringen zu können.

racer nach Liste für 179,95 Euro zu haben. Inklusive fertig lackierter und beschnittener Karosserie, mit Fernsteuerung, Empfänger, Batterien. Doch weshalb bietet Carson

TECHNISCHE DATEN Stormracer Extreme Bauart: RC-VerbrennerModell Maßstab: 1:10 Länge: 410 mm Spurbreite: 250 mm Radstand: 270 mm Bodenfreiheit: 30 mm Reifendurchmesser: 82 mm Gewicht Testmodell fahrfertig: 2010 g Antrieb: 2,5-cm3-ForceMotor Starter: Eingebauter Seilzugstarter Antriebsart: 4WD Allrad Sprit im Test: 16% Nitro Chassis: CV-10 Speed: 60-65 km/h (Herstellerangabe) AMT-Prädikat: bestens einund umsteigergeeignet Preis: RTR 179,95 €, Almost RTR 159,95 € Bezug: Fachhandel Info: www.dickietamiya.com

amt 08 / 08 überhaupt zwei Varianten des Stromracer Extreme an? Thomas Peter: „Den Stormracer gibt es in zwei Varianten, weil es sich für uns erwiesen hat, dass wir einen großen Kundenkreis haben, der bereits eine Fernsteuerung besitzt, aber dieses Fahrzeug haben will. Bei Carson gibt es keine Bausätze sondern die Fahrzeuge sind vormontiert. Also gibt es einen vormontierten ohne Servos, Empfänger und Fernsteuerung und eine echte RTR-Version mit montierten Servos, mit eingebautem Empfänger und mit Fernsteuersender. Für Umsteiger aus dem ElektroBereich empfehlen wir ein sogenanntes „Nitro-Set“, in dem ein Glühkerzenakku und eine Tankflasche mit dabei ist.“

Auf der Straße Vier Stormracer warten auf ihren Einsatz. Ich trommle die Kollegen zusammen und wir treffen uns zum ersten gemeinsamen Stormracer-Fahren. Es ist fantastisch, wenn man vier gleiche Fahrzeuge parallel betreibt – da zeigen sich dann die Stärken und Schwächen am deutlichsten. Auffälligstes Merkmal ist der unverwüstliche Motor, der bei allen vier Fahrzeugen sofort und ohne zu Murren seinen Dienst antrat. „Ein Sahnestück“ meint Paul Dauner, der völlig begeistert von den unkritischen Laufeigenschaften des Motors ist. Wir anderen teilen diese Meinung. Der Motor lässt sich völlig unproblematisch einstellen, nimmt Gas unmittelbar an und trinkt den

Thomas Peter

Thomas Peter, Senior Marketing-Manager von Dickie-Tamiya zur CV-10-Familie: „Die CV-10-Familie besteht im Moment aus zwei Varianten Stormracer, RTR und almost Ready to Run ohne Fernsteuerung, es gibt im Offroad-Bereich mit dem breiten Chassis den Nitro-Bone, das ist der Pickup-Truck, und dann gibt’s Straßenmodelle, wir haben da den G-Tech almost RTR, Lavados RTR und neu, auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vorgestellt, haben wir dann noch zwei Porsche-Modelle, zum einen den Porsche GT3RS und den etwas höher gelegten aber auch schmalen Porsche Ceyenne S Transsyberia. Das Konzept bei Tamiya war schon immer: bauen, tunen, fahren. Das Bauen fällt jetzt in diesem Falle aus, weil der Trend auch in 2008 dahin geht, dass man nicht bauen und auch nicht lackieren möchte. Wenn jemand dann aber einen Riesenspaß mit einem Modell der CV-10-Familie hat, dann haben

75-ml-Tank bei entsprechend heißem Fahrstil in ca. 10 Minuten leer. Mit 16%-Sprit kommt er ausgezeichnet klar. Nach der Einlaufphase (ich gebe zu: ich habe sie etwas abgekürzt) geht’s ans Ausprobieren: wie schnell läuft der Stormracer Extreme? Wie ist seine Straßenlage und wie kommt er um die Kurven? Wir Platz für die Servos. Die müssen in unserer Version noch eingebaut werden

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wir für die beiden CV-10-Chassis ein umfangreiches Tuningsortiment. Wir unterscheiden durch unterschiedliche Spurbreite in Buggy- und Straßenversion. Die ersten Tuningoptionen haben wir auf der Spielwarenmesse vorgestellt und wir werden im neuen Katalog, der Mitte 2008 erscheint, ein breites Tuningangebot für die CV-10-Familie anbieten. Damit habe ich die Möglichkeit, ein Fahrzeug nochmals individuell auszurüsten. Die Tuningteile sind auch optisch ein absoluter Leckerbissen.“ Die Entwicklung der CV-10-Familie „Wir haben einen professionellen RC-CAR-Fahrer, der als Produktmanager nach Hongkong ging, um dort dauerhaft mit einem Ingenieur und einem Designer zusammen den CV-10 entwickelt hat. Jedes Teil wurde entsprechend neu gezeichnet und auf Herz und Nieren gleich vor Ort geprüft. Durch aufwändige Qualitätskontrollen können wir sicherstellen, ein entsprechend gutes Produkt zu haben. Ganz entscheidend beim CV-10-Konzept ist die Austauschbarkeit der Teile. Da passen die selben Teile für Vorder- und Hinterachse und ebenso in allen Fahrzeugen der CV-10 Familie. Dem Händler machen wir das Leben leichter, in dem wir ein Shop-Modul anbieten, in dem das komplette CV-10Konzept fertig konfektioniert ist. Damit ist der Weg von uns bis zum Endkunden recht unbeschwerlich und die Ersatzteilversorgung vereinfacht.“

fahren in der Werkseinstellung und sind alle durch die Bank begeistert. Der Stormracer entwickelt seine Höchstgeschwindigkeit auf einer Strecke von ungefähr 20 Metern und eilt dann äußerst zügig voran. Die mitgelieferten Spikes halten ihn auf Asphalt sehr gut auf Kurs und die brachiale Power des Motors provoziert zum Ist gut gemacht: Lenkservo und Servosaver

Driften. Aus der Bahn wirft es den Stormracer nicht, die Fahrwerksabstimmung ist gut gewählt. Fahrfehler verzeiht der Stormracer auch dann, wenn’s mal mit Schmackes gegen den Bordstein geht. Unglaublich, was dieser RC-Car einzustecken vermag. Das zeigt sich auch bei gelegentlichen Ausflügen ins Gelände. Uns zieht es

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aber stärker auf den Asphalt. Ideal für den Stormracer ist eine verschmutzte Asphalt-Strecke. Hier kann er seine Stärken voll ausspielen: Kraft, Wendigkeit, folgsame Gasannahme, eine ganz nach eigenem Geschmack einstellbare Bremse mit Biss und eine absolut gute Beherrschbarkeit auch dann, wenn man auf sandigem Asphalt in vollem Drift daher kommt. Wer schweres Gelände bevorzugt, sollte sich in der CV-10-Familie umsehen. Der Nitro-Bone könnte hier ein besserer Partner sein.

Richtig ran genommen Wer den Stormracer – so wie wir – unermüdlich fährt, ihn fordert und in keiner Weise schont, wird vermutlich als erstes Ersatzteil einen

neuen Reifensatz ordern. Sind die Spikes nämlich heruntergefahren (bis wirklich nichts mehr davon zu sehen ist), bieten die Reifen keinen Halt mehr. Der Spaß lässt proportional zur Griffigkeit drastisch nach. Die völlig unproblematische Handhabung des Stormracers, der hervorragend laufende Motor und ausgewogene Fahreigenschaften sind die Basis für jede Menge Spaß. Ob für Einsteiger, Umsteiger – oder für AMT-Tester. Mit dem Stormracer und dem CV-10-Chassis ist Carson ein großer Wurf gelungen. Nicht zuletzt dank eines attraktiven Preis-Leistungsverhältnisses. Inzwischen musste jeder aus der AMT-Stormracer-Gang Hand anlegen. Mal war es die Dämpferbrü-

Technikanalyse während der Fahrtests

Die Stormracer-Gang cke, mal die Stoßdämpfer selbst; bei mir verabschiedete sich das vordere Differenzial, oder – besonders tückisch – einfach nur herausgefallene Madenschrauben im Mitnehmer der Hauptantriebswelle. Mit Verschleiß ist zu rechnen, da bildet der Stormracer keine Ausnahme.

Einfache Reparatur Der Vorteil beim Stormracer Extreme: er ist sehr einfach zu reparieren. Mit einem Kreuzschlitzschraubendreher kommt man hier schon sehr weit. Eine ausführliche Dokumentation mit zahlreichen Zeichnungen würde sogar den Aufbau aus Einzelteilen ermöglich und ist deshalb als Reparaturanleitung bestens geeignet. Die Radaufhängung vorne und hinten ist identisch und der übersichtliche Auf-

Der Servohebel und das Servo sind montiert, der Empfänger eingebaut

Komplette Fronteinheit ausgebaut

Die Radaufhängung. Pivot-Balls ermöglichen eine individuelle Einstellung

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Neue Socken für den Stormracer

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Frontdifferenzial mit Zahnschmerzen: ein Beweis für schonungslose Testfahrten

Mit diesem Carson-2,4-GHz-Sender wird der Test-Stormracer betrieben Der Stormracer konnte im Test überzeugen

bau der Baugruppen auf dem Chassis machen den Aus- und Einbau von Teilen leicht. Das gilt insbesondere auch dann, wann man mit dem Gedanken spielt, den Stormracer durch Tuningteile aufzumotzen. Thomas Peter dazu: „Es macht auch Sinn zu sagen, ‚Du willst Deine Ersatzteile haben, Du willst Deine Tuningteile haben – machen wir eine Familie daraus, dann ist das Grundchassis ein und dieselbe Geschichte.’ Ersatzund Tuningteile passen bei diesem und bei jedem anderen Modell der CV-10-Familie. Das macht es auch für den Händler interessanter, das Modell zu führen, denn er hat dann fünf Autos aber nur ein Ersatzteillager. Für den Kunden ist damit die Wahrscheinlichkeit größer, dass er dann auch seine benötigten Ersatzteile bekommt.“

Das Stormracer-Gewinnspiel Gewinne einen von 5 Stormracer Extreme und beantworte folgende Frage:

Welche Begriffe verbergen sich hinter der Abkürzung „CV-10“? Unter den richtigen Einsendungen werden die 5 Stormracer verlost. Schicke uns Deine Antwort per E-Mail an: [email protected] oder per Postkarte an: AMT Gewinnspiel, Redaktion Amt, Robert-Bosch-Str. 4, 76532 Baden-Baden. Einsendeschluss ist der 18. August 2008, der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

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