Statistik Spezial Mit freundlicher Empfehlung:

statistik_special_2017_vhk.qxp_statistik 22.08.17 10:53 Seite 1 Statistik Spezial 2017 Mit freundlicher Empfehlung: mk_08_17_statistik_S02_EAZ.qxp...
Author: Moritz Bergmann
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Statistik Spezial 2017

Mit freundlicher Empfehlung:

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MÖBEL + TECHNIK

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ZUR LAGE

Der Mittelstand braucht innerverbandliche Statistiken tatistiken haben für Branchen und Unternehmen regelmäßig eine hohe BeS deutung. So geben sie Auskunft über die wirtschaftliche Branchenlage. Ein Unternehmen kann daraus ersehen, ob seine eigene Entwicklung besser, schlechter oder identisch ist mit derjenigen der Branche insgesamt, also der eigenen Konkurrenten. Auch über internationale Wettbewerbsfähigkeit lässt sich aus Statistiken einiges gewinnen. Das Verhältnis von Importen zu Exporten gibt Auskunft über die Wettbewerbsfähigkeit jedes Segments einer Branche. Dass die deutsche Küchenmöbelindustrie die höchste Exportquote und eine positive Außenhandelsbilanz aufweist, ist ein Zeichen der hohen Wettbewerbsfähigkeit dieser Teilbranche. Dass umgekehrt die Polstermöbelindustrie ein Außenhandelsdefizit mit extrem niedriger Exportquote hat, zeigt die strukturelle Schwäche der Polstermöbelindustrie in Deutschland auch und gerade im internationalen Vergleich. Und damit die hohen Herausforderungen für Unternehmen dieser Branche in Deutschland. Aus der Länderstatistik des Außenhandels lassen sich auch regionale Verschiebungen im Laufe der Zeit erkennen. Im Jahre 2000 war Italien mit Abstand der größte Importeur von Möbeln nach Deutschland, an zweiter Stelle stand Dänemark. Bei der letzten jetzt vorliegenden Statistik für das Jahr 2016 kommen über ein Drittel der Möbelimporte aus Polen, Italien ist zwischenzeitlich ins Mittelfeld abgerutscht und Dänemark spielt als Importnation faktisch keine Rolle mehr. Ein weiteres Beispiel für eine wichtige Statistik ist die von den Verbänden der Holzund Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen intern jährlich organisierte Altersstatistik. Daraus erhält man z. B. Auskunft über die drohende Überalterung in weiten Teilen unserer Branche und damit die besonderen Herausforderungen an die Ausbildung von Arbeitsnachwuchs. Die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen. In der Theorie könnte man aus Statistiken noch weitaus detailliertere Auskünfte entnehmen, auch und insbesondere bei internen verbandlichen Statistiken. Hier gibt es allerdings Grenzen: 1. Zunächst gibt es Grenzen rechtlicher Natur. Interne Statistiken sind nur dort zulässig, wo sie keine Instrumente darstellen können für Absprachen kartellmäßiger oder sonstiger Art. Damit ist von vornherein alles ausgeschlossen was Preise betrifft. Auch Statistiken, die die Ergebnisse einzelner Unternehmen erkennen lassen, sind aus rechtlichen Gründen zwingend unzulässig. 2. Eine weitere Grenze für die Differenzierung ist die Trägheit von teilnehmenden Unternehmen. Je komplexer die Befragungen sind, umso weniger beteiligen sich regelmäßig. Man muss einerseits also die Statistik so detailliert machen, dass sie aussagefähig ist, andererseits so anwenderfreundlich gestalten, dass eine hohe Anzahl an Teilnehmern gesichert ist. Die Verbände der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen in Herford sind hier den Weg gegangen, mit einem extra dafür entwickelten Tool ein umfassendes Paket an innerverbandlichen Statistiken zu realisieren. Der Grund liegt darin, dass für eine mittelständische Branche wie der Möbelindustrie geeignete Instrumente aus der amtlichen Statistik nicht vorhanden sind. Die Beispiele für Fehler der amtlichen Statistik sind hinlänglich bekannt: Durch eine falsche Einordnung in die Nomenklatur wurden über viele Jahre sämtliche Umsätze eines der größten deutschen Möbelhändler als Umsätze der deutschen Polstermöbelindustrie gewertet, und zwar nicht nur mit den Handelsumsätzen mit Polstermöbeln, sondern auch mit Küchen, Wohnmöbeln, Schlafzimmern etc. Bei einer weiteren internen Überprüfung durch den Verband der Deutschen Polstermöbelindustrie hat sich herausgestellt, dass von 13 befragten Unternehmen sieben, also mehr als 50 Prozent, falsch eingruppiert waren. Daher ist für kleine und mittelständische Branchen eine innerverbandliche Statistik geradezu unverzichtbar. Das vorliegende Heft gibt einen aktuellen Überblick über die durch die Verbände der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen realisierten und/oder aufgearbeiteten Statistiken mit einer ausführlichen Analyse. Den Lesern wünschen wir eine interessante Lektüre. Anregungen und/oder Kritiken sind erwünscht, da sie regelmäßig der Optimierung derartiger Veröffentlichungen dienen. Markus Wiemann, Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Wohnmöbelindustrie e.V.

Markus Wiemann

03

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LANGZEITKURVEN

Polen weiter vorn, Italien rutscht ab ie langfristige Entwicklung der Importe D von 2006 bis 2016 zeigt gravierende Verschiebungen. Im Jahre 2006 war Polen zwar

Beispiel Polstermöbel: Die Importe 2006-2016* Angaben in Mio. Euro.

2006 687,4 112,6 44,3 48,4 48,4 127,4 52,9 17,6 6,9 15,2

1. Polen 2. China 3. Ungarn 4. Rumänien 5. Slowakei 6. Italien 7. Norwegen 8. Türkei 9. Bosnien & H. 10. Dänemark

2016 956,3 330,3 115,3 96,2 74,0 59,8 52,4 35,1 29,1 25,0

Polen heute unumstrittene Nummer 1. bei den Importländern für Möbel nach Deutschland. Die Gründe dafür liegen in der hohen Arbeitsintensität der Produktion von Polstermöbeln. Die polnische Polstermöbelindustrie realisiert ein attraktives Kostenniveau einerseits, andererseits aber auch eine ausreichende Zahl an qualifizierten Mitarbeitern und auch Dank hoher Subventionen einen hohen technischen Standard. Überhaupt hat sich in Sachen technischer Standard manches verändert. Vor zwanzig Jahren hatte die polnische Möbelindustrie zwar billigere Arbeitskosten, allerdings auch die schlechtere Technik. Heute stehen in Polen modernste Produktionsanlagen. Der Vertrieb von Polstermöbeln jedenfalls in Westeuropa läuft allerdings immer noch über deutsche Unternehmen. Sei es, dass die Produktionsstätten durch deutsche Polstermöbelhersteller ausgelagert worden sind, sei es die Abwicklung, die über deutsche Vertriebsgesellschaften stattfindet. Damit sagt die Bezeichnung „Polnische Möbelindustrie“ überhaupt nichts aus über die eigentlichen Gesellschafterverhältnisse. Häufig handelt es sich um die Auslagerung von Produktionen durch deutsche oder sonstige mitteleuropäische Unternehmen.

schon größter Importeur an Möbeln; an zweiter Stelle folgte allerdings Italien mit deutlichem Vorsprung vor China, Tschechien und Österreich. Zehn Jahre später, also 2016, dominieren osteuropäische und/oder asiatische Länder die Importstatistik noch viel eindeutiger. Polen ist mit einem Importvolumen von 3,1 Mrd. unbestrittene Nummer 1. An zweiter Stelle folgt China mit 1,8 Mrd. Euro Importvolumen, gefolgt von Tschechien mit 1,6 Mrd. Euro. Italien ist an vierte Stelle abgerutscht,Tendenz fallend und realisiert heute einen Importumsatz von nur 782 Mio. Euro. Noch viel eindeutiger ist die Situation bei Polstermöbeln. Hier ist das Importvolumen der polnischen Polstermöbelindustrie mit 956 Mio. Euro größer als dass derjenigen aller anderen Importeure zusammengerechnet. China macht als zweitgrößter Importeur gerade mal 1/3 der Importe aus Polen aus. Ungarn, Rumänien und die Slowakei folgen auf den Plätzen drei bis fünf. Italien ist hier auf Platz sechs abgerutscht und realisiert im Jahre 2016 ein Importvolumen von weniger als der Hälfte des Volumens von 2006. Damit ist

Möbel-Importe 2006 bis 2016* in Mio. Euro

3.138,2

Polen: Hat seit 16 Jahren seinen Spitzenplatz als Möbel-Lieferland nicht nur gehalten. Sondern stetig ausgebaut. In den letzen 10 Jahren um über 80% gesteigert.

China behauptet einen souveränen zweiten Platz in der Import-Statistik. War 2000 die Zahl der Container noch recht überschaubar, so wurde sie in den letzten zehn Jahren um über 150 Prozent gesteigert.

1.835,5 1.718,9

1.608,4 846,6 782,6 714,7

Italien war mal klassisches Importland - im Jahr 2000 zweitstärkster ausländischer Lieferant in Richtung Deutschland. Heute liefern die Italiener nur noch weniger als die Häfte der tschechischen Importe.

Das Nachbarland Österreich zählt zu den großen Verlierern am deutschen Markt. Aktuell liegen die Werte unter denen des Jahres 2000.

580,4 498,7

481,7 391,0 336,0

314,1 188,1

Polen 2006

China 2016

Tschechien

Italien

Ungarn

Rumänien

*Für 2016 nur vorläufige Werte. Quelle: Statistisches Bundesamt, VDM, VHK-Herford.

309,0

286,9

197,5

174,0

Türkei

288,8 150,0

Österreich

Frankreich

Slowakei

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04|05 Möbel-Exporte 2006 bis 2016* in Mio. Euro

1.322,4

Frankreich ist aktuell der stärkste Exportmarkt. Hier punkten vor allem Küchenumsätze, die ein Drittel ausmachen.

Die Schweiz zählt zu den Gewinnern der vergangenen Jahre. Hier dürften vor allem Währungseffekte deutsche Lieferungen begünstigt haben.

1.153,1 Niederlande, vor 16 Jahren absolute Nr.1 der Exportmärkte, hat mächtig Federn gelassen. Ein schwacher Binnenmarkt sorgt heute für Platz 4. 

1.026,4 948,5 814,8

776,7 676,8

Polen ist nicht nur Lieferland Nr.1, es entwickelt sich durch steigenden Wohlstand auch als Absatzmarkt.

749,9

712,7

538,9

535,4 466,4

449,6

427,0

419,7 360,2

247,1

Frankreich 2006

Schweiz 2016

Österreich

Niederlande

Großbritannien

Belgien

USA

289,2 210,3

222,2

Polen

Tschechien

Spanien

*Für 2016 nur vorläufige Werte. Quelle: Statistisches Bundesamt, VDM, VHK-Herford.

Eurozone bleibt Kernziel der Exporte ine Betrachtung der Entwicklung der Exporte der deutschen Möbelindustrie in E den Jahren 2006 bis 2016 zeigt zunächst einmal eines eindeutig: Die Kernregionen für den Export deutscher Möbel sind unverändert jene in Westeuropa, überwiegend in der Eurozone. Seit 2006 hat sich allerdings die Reihenfolge dieser Länder verändert. Wichtigstes Exportland waren 2006 noch die Niederlande; Frankreich folgte an zweiter Stelle, Österreich an dritter, die Schweiz an vierter. China als Exportnation spielt dagegen immer noch keine Rolle. Bis heute findet sich die Volksrepublik China nicht unter den ersten zehn Exportnationen der deutschen Möbelindustrie. Damit berührt die Schwäche des Wachstums in der Volksrepublik China die deutsche Möbelindustrie eigentlich wenig bis nicht. Anders sieht es allerdings bei Osteuropa aus. Hier sind Polen und Tschechien heute an achter und neunter Stelle der Exportnationen; das Exportvolumen hat sich seit 2006 mehr als verdoppelt. Langsam aber sicher gewinnen also die osteuropäischen Länder, insbesondere jene mit einem hohen wirtschaftlichen Wachstum wie Polen oder Tschechien, auch als Zielregion der deutschen Möbelindustrie an Bedeutung.

Eine andere Situation gibt es bei der deutschen Küchenmöbelindustrie. Sie ist unstreitig der Exportweltmeister innerhalb der Teilsparten des Möbelsektors. Das Exportvolumen hat sich in den letzten 15 Jahren kontinuierlich gesteigert, die Exportquote liegt bei annähernd 40 Prozent. Auch hier ist Frankreich der wichtigste Exportmarkt und die Länder Westeuropas die zentralen Exportmärkte. Die Stellung von China ist allerdings insbesondere durch das attraktive Objektgeschäft im Küchenmöbelsektor deutlich größer als im restlichen Möbelsektor. So ist die Volksrepublik China immerhin der siebtwichtigste Exportmarkt mit einem Exportvolumen von 71,2 Mio. Euro im Jahre 2016. Dies ist mehr als im Möbelsektor. Insgesamt im Verhältnis zum Potenzial dieses Landes allerdings lächerlich niedrig. Man mag sich das mal vorstellen: In der Volksrepublik China mit 1,5 Mrd. Einwohnern verkauft die deutsche Küchenmöbelindustrie weniger als 1/3 so viel Küchen wie in den Niederlanden mit 16 Mio. Einwohnern. Ein Markt wie die Volksrepublik China ist langfristig von größter Bedeutung. 1,5 Mrd. Einwohner stellen ein enormes Potenzial mit hohen Wachstumschancen dar. Allerdings sind

Beispiel Küchen: Exporte 2006-2016* Angaben in Mio. Euro.

1. Frankreich 2. Niederlande 3. Österreich 4. Schweiz 5. Belgien 6. Großbritannien 7. China 8. USA 9. Spanien 10. Italien

2006 147,6 316,8 79,9 135,7 119,2 107,9 18,3 33,7 46,5 18,9

2016 436,8 250,9 195,7 193,8 176,0 149,4 71,2 50,2 35,7 26,4

die Möglichkeiten der Bedienung dieses Marktes aus der Bundesrepublik Deutschland begrenzt. Gut funktioniert das im Objektgeschäft; das klassische Kommissiongeschäft ist ohne eine Standortpräsenz in China faktisch nicht machbar. Für langfristige Entwicklungen von Unternehmen wird dies aber von großer strategischer Bedeutung sein.

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AUSSENHANDEL

Starke Importe bestimmen das Geschäft nders als weite Teile des verarbeitenden A Gewerbes ist die Möbelindustrie kein Beispiel für die Exportweltmeisterschaft deutscher Produkte. Die Möbelindustrie insgesamt weist ein hohes Außenhandelsdefizit auf, das heißt, wir importieren weitaus mehr Möbel als solche zu exportieren. Nur in zwei Sektoren ist die Außenhandelsbilanz positiv: im Büro- und im Küchenmöbelsektor. Das Außenhandelsplus im Büromöbelsektor ist knapp, bei den Küchen dagegen sehr groß – und mit steigender Tendenz. Bei den Exporten bleibt festzuhalten, dass China unverändert, anders als in anderen Bereichen der verarbeitenden Industrie – z. B. dem Automobilsektor – faktisch keine Rolle spielt. Lediglich im Küchenmöbelsektor hat China eine zwar geringe, aber immerhin feststellbare Bedeutung als Exportnation.

Anders sieht das bei Polen und Tschechien aus. Diese zwei Länder aus Osteuropa haben sich wirtschaftlich in den letzten zehn Jahren überdurchschnittlich entwickelt und beginnen jetzt auch als Absatzgebiet für deutsche Möbel interessant zu sein. Die Wachstumsraten jedenfalls der Exporte nach Polen und Tschechien sind überdurchschnittlich. Erwähnenswert ist auch die Entwicklung in den Niederlanden. Nach dem Jahr 2008 haben diese einen regelrechten Absturz erlebt. Der Möbelmarkt hat sich geradezu halbiert. Erst seit zwei Jahren beginnt sich dieser in den Niederlanden wieder zu erholen. Bis man dort allerdings das sogenannte Vorkrisen-Niveau erreicht hat, werden noch viele Jahre vergehen. Bei den Einfuhren ist Polen als Importnation dominierend. Ca. ein Drittel der Importe an Möbeln nach Deutschland kommen

Möbelaußenhandel: Die Top-Abnehmer und -Lieferanten Top 5 der Abnehmer im 1. Quartal 2017* Export nach Frankreich Schweiz Österreich Niederlande Großbritannien Summe Top 5 Summe übrige Länder Exporte gesamt

Top 5 der Lieferanten im 1. Quartal 2017*

1. Q. 2016

1. Q. 2017

Vdg. %

Import aus

333.976 293.445 262.556 215.046 179.123 1.284.146 1.317.594 2.601.740

342.135 300.816 235.146 198.424 176.689 1.253.210 1.291.294 2.544.504

2,4 2,5 –10,4 –7,7 –1,4 –2,41 –2,00 –2,20

Polen VR China Tschechien Italien Ungarn Summe Top 5 Summe übrige Länder Importe gesamt

Top 10 der Abnehmer 2016 Export nach

2015

2016

Frankreich 1.294.127 1.322.392 Schweiz 1.154.933 1.153.080 Österreich 1.011.222 1.026.423 Niederlande 750.516 814.825 Großbritannien 715.721 749.857 Belgien 526.725 538.934 USA 486.622 449.577 Polen 411.449 427.036 Tschechien 369.252 419.694 Spanien 340.318 360.215 Summe Top 10 7.060.885 7.262.033 Summe übrige Länder 3.188.527 3.122.165 Exporte gesamt 10.249.412 10.384.198

1. Q. 2016

1. Q. 2017

Vdg. %

858.632 587.941 393.042 206.818 123.184 2.169.617 1.249.811 3.419.428

814.438 558.364 441.317 181.229 126.625 2.121.973 1.136.469 3.258.442

–5,1 –5,0 12,3 –12,4 2,8 –2,20 –9,07 –4,71

Top 10 der Lieferanten 2016 Vdg. %

Import aus

2,2 –0,2 1,5 8,6 4,8 2,3 –7,6 3,8 13,7 5,8 2,85 –2,08 1,32

Polen 2.921.512 3.138.126 VR China 1.847.490 1.835.518 Tschechien 1.427.624 1.608.426 Italien 852.566 782.585 Ungarn 463.119 498.681 Rumänien 331.994 391.043 Türkei 304.623 336.034 Österreich 336.269 309.013 Frankreich 330.016 288.846 Slowakei 289.260 286.911 Summe Top 10 9.104.473 9.475.183 Summe übrige Länder 3.063.067 2.944.076 Importe gesamt 12.167.540 12.419.259

Ausfuhren und Einfuhren in 1.000 Euro. Quelle: Statistisches Bundesamt, VHK-Herford; * 2017 vorläufige Werte.

2015

2016

Vdg. % 7,4 –0,6 12,7 –8,2 7,7 17,8 10,3 –8,1 –12,5 –0,8 4,07 –3,88 2,07

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06|07 Die Top-10-Länder im Möbelexport 2016 Exportvolumen gesamt: 10,4 Mrd. Euro

aus Polen. Zusammen mit Tschechien und China als die drei wichtigsten Importnationen machen sie gemeinsam mehr als 50 Prozent der Importe an Möbeln nach Deutschland aus. Polen erreicht allein im Polstermöbelsektor einen Anteil von über 50 Prozent. Aber: Anders als in anderen Bereichen verliert China prozentual gegenüber Polen und Tschechien an Bedeutung. Die Gründe sind auch darin zu sehen, dass die Volksrepublik weg will vom Image und von der Identität als verlängerte Werkbank westeuropäischer Volkswirtschaften. Eine weitere Tendenz ist an der Gesamtstatistik für den Import abzulesen: Viele Jahre lang war die Türkei einer der absoluten Sieger in der Entwicklung als Importnation. Dies hat sich in den letzten Jahren deutlich abgeschwächt und ist eine Folge der unbefriedigenden politischen Entwicklung in der Türkei.

Frankreich Übrige Länder

12,7 Schweiz

30,1 11,1

%

3,5

Spanien

4,0

Tschechien

7,8 4,1

Polen

4,3

5,2

Österreich

9,9

Niederlande

7,2 Großbritannien

USA Belgien

Küchenexport: Frankreich weiter vorn, Niederlande steigern kräftig Top 5 der Möbelkäufer im 1. Quartal 2017*

Top 5 der Möbellieferanten im 1. Quartal 2017*

Export nach

1. Q. 2016

1. Q. 2017

Vdg. %

Import aus

Frankreich Niederlande Schweiz Belgien Österreich Summe Top 5 Summe übrige Länder Exporte gesamt

103.222 60.433 44.611 42.087 41.339 291.692 136.344 428.036

114.596 69.822 46.065 43.883 38.999 313.365 158.482 471.847

11,0 15,5 3,3 4,3 –5,7 7,43 16,24 10,24

Italien Litauen Polen Frankreich Österreich Summe Top 5 Summe übrige Länder Importe gesamt

Top 10 der Möbelkäufer 2016 Export nach

2015

Frankreich 397.934 Niederlande 220.673 Österreich 161.452 Schweiz 193.548 Belgien 180.582 Großbritannien 129.083 VR China 53.729 USA 40.276 Spanien 31.803 Italien 30.596 Summe Top 10 1.439.676 Summe übrige Länder 277.656 Exporte gesamt 1.717.332

2016 436.766 250.850 195.656 193.788 176.048 149.440 71.249 50.160 35.683 26.437 1.586.077 311.963 1.898.040

1. Q. 2016 6.201 4.601 1.478 3.444 2.266 17.990 8.263 26.253

1. Q. 2017

Vdg. %

6.707 8,2 4.913 6,8 2.789 88,7 2.477 –28,1 1.840 –18,8 18.726 4,09 6.057 –26,70 24.783 –5,60

Top 10 der Möbellieferanten 2016 Vdg. % 9,8 13,7 21,2 0,1 –2,5 15,8 32,6 24,5 12,2 –13,6 10,17 12,36 10,52

Import aus Italien Litauen Frankreich Polen Österreich VR China Ungarn Spanien Slowakei Tschechien Summe Top 10 Summe übrige Länder Importe gesamt

Ausfuhren und Einfuhren in 1.000 Euro. Quelle: Statistisches Bundesamt, VHK-Herford; * 2017 vorläufige Werte.

2015 33.966 14.547 12.898 6.477 9.142 4.922 3.680 1.614 4.191 1.373 92.810 11.734 104.544

2016 28.526 18.338 11.879 10.073 9.705 5.149 4.521 2.548 2.348 2.057 95.144 9.685 104.829

Vdg. % –16,0 26,1 –7,9 55,5 6,2 4,6 22,9 57,9 –44,0 49,8 2,51 –17,46 0,27

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Polstermöbel: Hauptlieferland bleibt Polen, Chinesen auf Platz zwei Top 5 der Möbelkäufer im 1. Quartal 2017*

Top 5 der Möbellieferanten im 1. Quartal 2017*

Export nach

1. Q. 2016

1. Q. 2017

Vdg. %

Import aus

1. Q. 2016

1. Q. 2017

Vdg. %

Schweiz Österreich Frankreich Niederlande Großbritannien Summe Top 5 Summe übrige Länder Exporte gesamt

45.413 30.824 16.322 16.562 9.207 118.328 63.046 181.374

47.213 27.107 20.365 12.414 9.477 116.576 60.217 176.793

4,0 –12,1 24,8 –25,0 2,9 –1,48 –4,49 –2,53

Polen VR China Ungarn Rumänien Slowakei Summe Top 5 Summe übrige Länder Importe gesamt

265.190 98.311 29.619 27.211 17.594 437.925 113.148 551.073

251.916 116.698 30.456 23.844 20.040 442.954 107.730 550.684

–5,0 18,7 2,8 –12,4 13,9 1,15 –4,79 –0,07

Top 10 der Möbelkäufer 2016 Export nach

2015

Schweiz Österreich Frankreich Niederlande Belgien Großbritannien Luxemburg Italien USA Polen Summe Top 10 Summe übrige Länder Exporte gesamt

183.972 124.549 56.724 64.356 46.471 41.126 18.065 13.161 13.026 15.016 576.466 144.941 721.407

2016 180.077 117.546 64.131 59.204 42.115 37.450 17.420 15.871 14.810 13.140 561.764 146.575 708.339

Top 10 der Möbellieferanten 2016 Vdg. % –2,1 –5,6 13,1 –8,0 –9,4 –8,9 –3,6 20,6 13,7 –12,5 –2,55 1,13 –1,81

Import aus

2015

Polen 840.551 VR China 340.435 Ungarn 112.240 Rumänien 52.684 Slowakei 80.919 Italien 69.217 Norwegen 51.347 Türkei 36.020 Bosnien und Herzegowina 26.419 Dänemark 21.289 Summe Top 10 1.631.121 Summe übrige Länder 214.843 Importe gesamt 1.845.964

2016 956.346 330.259 115.260 96.204 74.007 59.802 52.378 35.128 29.081 25.022 1.773.487 208.193 1.981.680

Vdg. % 13,8 –3,0 2,7 82,6 –8,5 –13,6 2,0 –2,5 10,1 17,5 8,73 –3,10 7,35

Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel: Weiterhin hohe Importe Top 5 der Möbelkäufer im 1. Quartal 2017*

Top 5 der Möbellieferanten im 1. Quartal 2017*

Export nach

1. Q. 2016

1. Q. 2017

Schweiz Österreich Großbritannien Niederlande Frankreich Summe Top 5 Summe übrige Länder Exporte gesamt

47.603 51.665 18.584 19.018 17.298 154.168 76.782 230.950

50.819 6,8 45.570 –11,8 19.939 7,3 18.011 –5,3 16.579 –4,2 150.918 –2,11 66.218 –13,76 217.136 –5,98

Top 10 der Möbelkäufer Export nach Österreich Schweiz Niederlande Großbritannien Frankreich Belgien Luxemburg USA Tschechien Italien Summe Top 10 Summe übrige Länder Exporte gesamt

2015 201.448 194.622 62.560 67.430 61.837 55.405 26.686 8.416 23.824 23.918 726.146 145.598 871.744

Vdg. %

Import aus

1. Q. 2016

1. Q. 2017

Vdg. %

Polen VR China Italien Rumänien Niederlande Summe Top 5 Summe übrige Länder Importe gesamt

168.742 45.367 16.103 15.030 14.097 259.339 163.847 423.186

159.749 50.836 16.048 14.725 14.413 255.771 156.944 412.715

–5,3 12,1 –0,3 –2,0 2,2 –1,38 –4,21 –2,47

2016 2016 192.044 189.046 79.548 77.449 69.808 57.319 25.876 25.226 24.620 17.902 758.838 153.573 912.411

Top 10 der Möbellieferanten Vdg. %

Import aus

–4,7 –2,9 27,2 14,9 12,9 3,5 –3,0 199,7 3,3 –25,2 4,50 5,48 4,67

Polen 513.447 VR China 235.833 Italien 66.191 Dänemark 71.078 Niederlande 52.515 Rumänien 42.605 Österreich 70.483 Tschechien 51.311 Indien 41.800 Bosnien und Herzegowina 29.260 Summe Top 10 1.174.523 Summe übrige Länder 387.204 Importe gesamt 1.561.727

Ausfuhren und Einfuhren in 1.000 Euro. – Quellen: Statistisches Bundesamt, VDM, VHK-Herford; * 2017 vorläufige Werte.

2015

2016 2016

582.121 198.508 64.853 60.454 55.965 54.638 50.432 46.381 41.656 39.131 1.194.139 392.005 1.586.144

Vdg. % 13,4 –15,8 –2,0 –14,9 6,6 28,2 –28,4 –9,6 –0,3 33,7 1,67 1,24 1,56

mk_08_17_statistik_S06-09.qxp_Layout 1 22.08.17 13:58 Seite 5

DISKUSSION

08|09

Wo es bei der amtlichen Umsatzstatistik hakt erbände der Möbelindustrie kennen das V schon: Regelmäßig nach Veröffentlichung amtlicher Statistiken rufen Mitgliedsfirmen

Dr. Lucas Heumann, Hauptgeschäftsführer der Verbände der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen.

bei den Verbandsgeschäftsstellen an und klagen darüber, dass sie die Ergebnisse dieser amtlichen Statistik in keiner Weise nachvollziehen könnten. Die tatsächliche wirtschaftliche Lage am Markt sei eine völlig andere; wie die amtliche Statistik überhaupt zu diesen Ergebnissen käme, sei schleierhaft. Am besten würde man diese amtlichen Ergebnisse überhaupt nicht veröffentlichen. Diese gefühlte Unzufriedenheit hat Gründe: Sie liegen in erster Linie in der Systematik der amtlichen Statistik und zweitens in deren Fehleranfälligkeit. Zur Systematik: Die amtliche Statistik ist nach ihrer europaweit einheitlichen Definition eine betriebsbezogene Statistik. Damit werden von der amtlichen Statistik nur die Umsätze von Betrieben (nicht von Unternehmen) mit Sitz in Deutschland erfasst. Was bedeutet das? Firmen, die in Deutschland überhaupt nicht produzieren, sondern ausschließlich im Ausland, tauchen in der amtlichen Statistik der Möbelindustrie gar nicht auf. Die Unternehmen also, die lediglich ihre Verwaltung in Deutschland vorhalten, die Produktion aber im Ausland, werden in der amtlichen Statistik nicht als Unternehmen des jeweiligen Industriezweiges erfasst, sondern als Unternehmen des Groß- und Außenhandels. Bei Unternehmen mit Standorten im In- und Ausland werden nur die Umsätze der inländischen Standorte als Industrieumsätze erfasst, diejenigen von ausländischen Standorten tauchen auch hier unter der Nomenklatur Groß- und Außenhandel auf. Ebenfalls nicht Teil der Industrieumsätze sind diejenigen von Vertriebsgesellschaften, die über keine eigenen Produktionskapazitäten verfügen, sondern die von ihnen vertriebenen Waren von dritten Unternehmen im Ausland oder im Inland produzieren lassen. Die Bedeutung dieser systemischen Definition für die einzelne Teilbranche der Möbelindustrie ist unterschiedlich: Im Küchenmöbelsektor spielt das faktisch keine Rolle. Unternehmen mit einer ausländischen Produktion sind hier nicht bekannt. Alle deutschen Küchenmöbelhersteller produzieren ausschließlich in Deutschland. Vertriebsgesellschaften mit relevanten Marktanteilen im Küchenmöbel-

sektor sind ebenfalls nicht bekannt und die Importquote liegt unter 3 Prozent, ist also verschwindend gering. Ganz anders sieht es allerdings in der Polstermöbelindustrie aus. Hier gibt es sowohl eine Reihe deutscher Unternehmen mit ausländischen Produktionsstandorten, deren Umsätze mithin nicht oder nur teilweise als Industrieumsätze gewertet werden, als auch Vertriebsgesellschaften. Daher weichen die Ergebnisse der amtlichen Produktionsstatistik für Polstermöbel sehr häufig von denjenigen der gefühlten Entwicklung einschließlich Importeure, Vertriebsgesellschaften etc. ab. Stichwort Fehleranfälligkeit: Ein Beispiel hat inzwischen fast schon geschichtlichen Wert: Die Firma Segmüller, eines der namhaftesten und größten Unternehmen des deutschen Möbelhandels hat unstreitig auch eine Polstermöbelproduktion. Die Gesamtumsätze des Hauses Segmüller auch im Handelssektor auch bei Küchen, bei Wohnmöbeln oder bei Schlafzimmern wurden über viele Jahre als Umsätze der deutschen Polstermöbelindustrie erfasst. Damit war Segmüller jedenfalls statistisch der mit Abstand größte Polstermöbelhersteller in Deutschland. Die erfassten Umsätze des Familienunternehmens überstiegen diejenigen aller anderen Polstermöbelhersteller um ein Vielfaches. Um es konkret zu sagen: Die Umsätze von Segmüller mit Küchen von Nobilia, Häcker, Schüller oder einem anderen Küchenmöbelhersteller tauchten in der amtlichen Statistik als Umsätze der Polstermöbelindustrie auf. Wie kam es zu diesem Fehler? Ganz einfach: Das Statistische Bundesamt erfasst zwar die Meldungen von Unternehmen, überprüft sie aber nicht. Wenn also ein Unternehmen unter einer falschen Warengruppenummer meldet, bleiben die Umsätze dort erfasst, eine systematische Überprüfung findet nicht statt. Das zeigt sich auch an einem weiteren Beispiel: Im Verband der Deutschen Polstermöbelindustrie haben wir Unternehmen danach befragt, unter welcher Warengruppennummer sie ihre Umsätze melden. Beteiligt an dieser Umfrage haben sich 13 Unternehmen.Von diesen 13 Unternehmen haben sieben, also mehr als 50 Prozent, unter einer falschen Nummer gemeldet. Damit wird deutlich, wie wichtig zum einen innerverbandliche Statistiken sind, die diese Fehler nicht aufweisen, zum anderen die Überprüfung gerade der Eingruppierung von Unternehmen in die richtige Warengruppen-Nummer. Letzteres werden die Fachverbände der Möbelindustrie in Herford in den nächsten Jahren systematisch und für alle Warengruppen durchführen. Die Ergebnisse werden wir bekanntgeben, auch und gerade in diesem Statistikheft.

mk_08_17_statistik_S10-13_preise+auftragseingang.qxp_Layout 1 22.08.17 14:00 Seite 2

PRODUKTION

Küchenmöbel: Weltmeisterliche Exporte ie wirtschaftliche Entwicklung der KüD chenmöbelindustrie ist im Jahr 2016 und im Frühjahr 2017 im positiven Sinne unspektakulär verlaufen. Wie schon seit einigen Jahren hat sich das Auslandsgeschäft besser entwickelt als das Inlandsgeschäft. So sind die Umsätze der Küchenmöbelindustrie im Ausland im Jahr 2017 um 10,6 Prozent gestiegen, bis April 2017 um weitere 6,3 Prozent. Dass Auslandsgeschäfte besser laufen als Inlandsgeschäft, ist normal, wenn das Inland aus einem gesättigten Markt mit einem extrem hohen Durchschnittsverbrauch für Möbel besteht wie in der Bundesrepublik Deutschland. Anders war dies nur in den Jahren nach der Finanzkrise zwischen 2009 und 2013. Hier war Deutschland so etwas wie ein Land der wirtschaftlichen Glückseligkeit. Die Volkswirtschaften um Deutschland herum sind teilweise regelrecht zu-

Wertmäßige Entwicklung der Auftragseingänge in der Küchenmöbelindustrie Veränderung zum Vorjahresmonat in % 27,4

Inland

22,3 16,1 14,5 13,4

18,3 14,0

11,1 2,4

8,5

13,4

2,9

9,3

-1,3

6,5

3,1

-0,6

-2,4 -3,4

Gesamt

23,2 10,6

11,3

10,0 2,5

Ausland 19,5

6,9

1,7 0,3

10,4 4,5

3,4

-5,5

15,4

-0,7

-5,5

-8,9

-8,4

-14,1 -17,7 April ‘16

Mai

Juni

Juli

Aug.

Sept.

Okt.

Nov.

Dez.

Jan. ‘17

Feb.

März

April

sammengebrochen; Immobilienblasen beherrschten die wirtschaftliche Entwicklung. Dadurch kam es gerade in der Eurozone zu starken Umsatzrückgängen. Anders in der Bundesrepublik Deutschland. Der deutliche Rückgang der Zinsen gegen Null verstärkte die Neigung, Sparvermögen für Investitionen einzusetzen. Auch profitierte die Küchenmöbelindustrie von einer Flucht in Sachwerte. Daher waren zwischen 2009 und 2013 die Inlandsgeschäfte die stabile Basis. Wenn das jetzt anders ist, kehren wir gewissermaßen zum Normalzustand zurück. Positiv zu vermerken ist auch, dass die Durchschnittspreise für Küchen steigen. Der Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie erhebt eine interne Auftragsstatistik, in der sowohl die Auftragseingänge in Stückzahlen, das heißt in Schränken, als auch in Eurowerten abgefragt werden. Im ganzen Jahr 2016 und im bisherigen Verlauf von 2017 war die Entwicklung der Euro-Statistik stets besser als diejenige in Stückzahlen. Dies bedeutet damit einen Anstieg der Durchschnittswerte der Küche. Die Gründe sind im Wesentlichen zwei: Auch die Küchenmöbelindustrie war von Kostensteigerungen betroffen, die nicht ohne Einfluss auf die Preisbildung der Hersteller geblieben sind. Damit ist dieser Zuwachs des Durchschnittspreises sicherlich zu einem Teil auf Preiserhöhungen zurückzuführen. Dies ist aber nur ein Teil der Geschichte. Der andere, deutlich positivere Teil ist, dass die Küche von einem starken Imagezugewinn bei Verbrauchern profitiert. Einher geht die Neigung von Verbrauchern zu werthaltigeren Küchen und damit zu mehr finanziellem Einsatz für den Erwerb einer Küche.

Küchenmöbelindustrie: Entwicklung der Durchschnittspreise Veränderung zum Vorjahresmonat in %

26,4

26,3

16,6

Euro Stück

6,4

7,1

-2,4 -3,3

Januar ‘15

März

April

9,6

8,8 4,3

10,9

11,0

4,6

7,3

2,3 -4,0

Februar

12,9

8,4

7,6 3,6

4,6

11,2

10,6

14,3

7,1 2,1

1,2

-2

-3,8

Mai

-2,3

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Januar ‘16

Februar

März

mk_08_17_statistik_S10-13_preise+auftragseingang.qxp_Layout 1 22.08.17 14:00 Seite 3

10|11 Auftragseingang der deutschen Küchenmöbelindustrie * Veränderung zum Vorjahresmonat Inland Ausland gesamt Stk. Euro Stk. Euro Stk. Euro –1,8 7,5 –4,7 10,1 8,5 –3,7 –6,8 10,0 –2,4 –8,2 –1,1 –1,0

2016 Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember 2017 Januar Februar März April

0,2 9,7 –4,2 13,4 8,5 –3,4 –5,5 13,4 –1,3 –8,4 3,1 3,4

7,8 11,5 2,6 16,9 19,1 5,9 –0,1 26,0 13,8 2,8 17,1 13,7

–2,0 –0,7 9,5 0,1 4,5 7,4 9,0 10,4 24,3 –17,3 –17,7 –10,4

12,1 3,1 –0,6 16,1 22,3 11,1 2,5 27,4 10,0 –0,6 19,5 11,3

1,2 8,8 –2,3 12,6 12,3 –0,2 –4,5 14,8 3,0 –4,6 4,9 3,9

Veränderung zum Vorjahreszeitraum Inland Ausland gesamt Stk. Euro Stk. Euro Stk. Euro

4,6 7,1 –2,8 14,5 14,0 2,4 –2,4 18,3 2,9 –5,5 9,3 6,5

–1,8 3,0 0,1 2,6 3,6 2,3 1,0 2,0 1,5 0,4 0,3 0,2

0,2 5,1 1,6 4,5 5,2 3,6 2,3 3,5 2,9 1,7 1,8 1,9

7,8 9,7 7,0 9,7 11,5 10,4 8,9 10,5 10,9 10,0 10,7 10,9

12,1 7,3 4,3 7,4 10,2 10,4 9,3 10,9 10,8 9,6 10,5 10,6

1,2 5,2 2,4 5,0 6,3 5,1 3,8 4,9 4,7 3,7 3,8 3,8

4,6 5,9 2,6 5,6 7,1 6,2 5,0 6,3 6,0 4,7 5,2 5,2

1,7 1,9 0,3 10,6 2,7 6,9 23,2 14,3 15,4 –8,9 –14,7 –14,1

–2,0 –0,9 2,7 –2,8

–0,7 2,0 5,1 –1,2

9,5 8,4 14,3 7,1

1,7 6,1 12,5 6,3

1,9 2,3 6,7 0,7

0,3 3,6 8,0 1,7

*Stück = Schränke inkl. Herdumbauten und Regale; Angaben in Prozent. Euro = Netto-Auftragswerte vor Rabatten, Boni, Skonti und sonstigen erlösmindernden Faktoren in Euro. – Quelle: VdDK.

Anders als im Auslandsgeschäft ist seit Mitte des Jahres 2016 im Inland eine Kaufzurückhaltung festzustellen, jedenfalls statistisch. Waren die Umsätze im Inland bis Juni 2016 noch um 3,6 Prozent gestiegen, ist dieser Umsatzzuwachs bis zum Jahresende auf 1,9 Prozent zusammengeschrumpft. Im Jahr 2017 haben wir bis April sogar einen Rückgang um -1,2 Prozent festzustellen. Aus Kreisen von Mitgliedern hört man, dass dies vornehmlich auf eine schwache Entwicklung in der Großfläche zurück-

zuführen ist. Der Fachhandel dagegen, dessen Stärke eine hohe Beratungs- und Serviceintensität ist, erfreut sich auch im Inland guter Umsätze. Dies zeigt ein weiteres Mal, dass die ausschließliche Orientierung der eigenen Vertriebspolitik auf den Preis, wie das die dominierende Form in der Großfläche ist, auf Dauer nicht fruchtet. Auch die Großfläche sollte daher bemüht sein, ihre Beratung und Servicequalität zu steigern, um anspruchsvollere Verbraucher zu einer Kaufentscheidung bewegen zu können.

Zur Preisentwicklung: Im ganzen Jahr 2016 und im bisherigen Verlauf von 2017 war die Entwicklung der Euro-Statistik stets besser als diejenige in Stückzahlen.

18,3 14,5 8,8 7,1

Februar

12,6

15,4

14,0 9,3

14,8

12,3 2,4

-2,3

2,9 -2,4

1,9

-4,5

2,7

3,9

-4,6

-0,2

-2,8

4,9

3,0

14,3

6,9

6,5

0,3

-5,5 -14,1 -14,7

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Januar ‘17

Februar

März

April

mk_08_17_statistik_S10-13_preise+auftragseingang.qxp_Layout 1 22.08.17 14:00 Seite 4

PRODUKTION

Polstermöbel: Hohe Abhängigkeit vom Inlandsgeschäft enn man die wirtschaftliche Entwicklung W im Polstermöbelsektor betrachtet, fallen die deutlichen Abweichungen zwischen den Ergebnissen der amtlichen Statistik des Statistischen Bundesamts einerseits und der Auftragsstatistik des Verbands der Deutschen Polstermöbelindustrie andererseits auf. So spricht das Statistische Bundesamt für das Jahr 2016 von einem Umsatzrückgang von 2,9 Prozent. Wie Sie aus der Tabelle auf der folgenden Seite entnehmen können, sind aber die Auftragseingänge der deutschen Polstermöbelindustrie im Jahr 2016 um 5,6 Prozent gewachsen. Das Wachstum der Auftragseingänge im Jahr 2016 bei Polstermöbeln (+5,6 Prozent) lag sogar höher als bei der Küchenmöbelindustrie mit einem Gesamtzuwachs von 5,2 Prozent. Wie passen diese widersprüchlichen Zahlen also zusammen? Wie kann eine Branche höhere Auftragseingänge, aber niedrigere Umsätze haben? Die Antwort liegt in der unterschiedlichen Systematik und Erfassungsstruktur der beiden genannten Statistiken. Die amtliche Statistik des Statistischen Bundesamts ist eine betriebsbezogene Statistik. Erfasst werden dort also nur Umsätze von Betrieben (nicht ganzen Unternehmen) mit ihrem Sitz in Deutschland. Damit fallen auf der amtlichen Statistik sowohl all jene Polstermöbelhersteller weg, die entweder ihre Produktionsstandorte vollständig ins Ausland verlagert haben oder als Vertriebsgesellschaften die Produktion dritten Unternehmen überlassen haben, vornehmlich nämlich ebenfalls mit Sitz im Ausland. Selbst bei Unternehmen, die sowohl inländische als auch ausländische Produktionsstandorte haben, werden nur die Umsätze der inländischen Standorte erfasst, nicht diejenigen der ausländischen Standorte. Anders die Auftragsstatistik des Verbands der Deutschen Polstermöbelindustrie. Mit

dieser Statistik wollen wir ganz bewusst die Entwicklung des Marktes messen, beteiligen daran also auch Unternehmen mit ausländischen Standorten und sogar Vertriebsgesellschaften, die zwar Polstermöbel verkaufen, aber durch Dritte produzieren lassen. Die Tatsache, dass die Auftragsstatistik im Plus und die amtliche Statistik im Minus ist, und das seit mehreren Jahren, ist damit ein Beleg dafür, dass der Produktionsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb an Marktanteilen verliert. Der Anteil von ausländischer Produktion an dem Absatz an Polstermöbeln in Deutschland steigt also, und dies kontinuierlich. Vergleicht man bei der Auftragsstatistik die Entwicklung des Inlands- und des Auslandsgeschäfts, gibt es hierzwischen keine wesentlichen Veränderungen (anders als z. B. bei der Küche). Die Auftragseingänge aus dem Inland sind im Jahr 2016 um 5,2 Prozent gewachsen, diejenigen aus dem Ausland geringfügig höher um 7 Prozent. Im Jahr 2017 (bis April) sind beide Segmente leicht rückläufig: die Auftragseingänge aus dem Inland um –1,3, die aus dem Ausland um –0,4 Prozent. Allerdings weist die deutsche Polstermöbelbranche innerhalb der Segmente der Möbelindustrie mit Abstand die niedrigste Exportquote aus. Sie liegt bei knapp über 10 Prozent gegenüber knapp unter 40 Prozent der Küchen- möbelindustrie. Dies bedeutet damit eine hohe Abhängigkeit der deutschen Polstermöbelbranche vom Inlandsgeschäft. Hier wirkt sich besonders die Nachfragemacht des Handels aus, die im Licht eines unveränderten Konzentrationsprozesses im Handel auch weiter steigt. Die hohe Konzentration im Handel und das Fehlen von leistungsfähigen Fachhandelsstrukturen im Polstermöbelsektor bedeuten eine absolute

Dominanz nicht nur des Handels insgesamt, sondern dort insbesondere der Großfläche. Dies ist ein Problem insbesondere für Hersteller im Premium- und Exklusivbereich. Um es ganz platt zu sagen: In einigen Regionen gehen den Exklusivherstellern teils die Händler aus. Daher prognostizieren Fachleute teilweise, dass der Exklusivsektor nicht drum herumkommen wird, weiße Flecken auf der Landkarte über Direktvermarktungsstrukturen zu versorgen. Ein weiteres Kennzeichen im Polstermöbelsektor ist der steigende Anteil des Onlinehandels. Auch hier gibt es einen wesentlichen Unterschied zum Küchenmöbelsektor. Bei der Küche spielt der Onlinehandel faktisch keine Rolle. Das Produkt ist zu kompliziert und insbesondere zu planungsintensiv. Bei Polstermöbeln gibt es zwar eine extrem hohe Variantenvielzahl; Planungsfragen spielen allerdings eine untergeordnete Rolle. Damit eignet sich das Polstermöbel deutlich besser als die Küche für eine Onlinevermarktung; der steigende Anteil des Onlinehandels ist dafür ein Beleg. Positiv ist die Entwicklung der Durchschnittspreise zu bewerten. Die Durchschnittspreise im Polstermöbelsektor steigen, und dies ebenfalls seit vielen Jahren kontinuierlich. Auch hier wirkt sich eine Neigung der Verbraucher zu höherwertigen Käufen aus; verstärkt wird diese Neigung durch eine Explosion von Funktionalitäten mechanischer und elektronischer Art in Polstermöbeln. Neigungsverstellung, Rückenfunktion, Comfortund Relaxfunktionen, alles elektronisch gesteuert, sind heute in Polstermöbeln gerade im deutschen Markt Alltag. Auch dies ist ein Beitrag zur Steigerung der Werthaltigkeit von Polstermöbeln und damit zu einer Steigerung der Durchschnittspreise.

Polstermöbelindustrie: Entwicklung der Durchschnittspreise Veränderung zum Vorjahresmonat in %

16,1 12,7

11,3

Euro Stück

13,0

6,7 2,4

1,8 -1,8 -4,3

12,0 9,0

8,4 -1,2

0,4

-0,1

2,9 2,7

2,2 4,6

7,3

2,2

8,7

6,6

0,0

-0,7

-1,4

5,5

3,2

0,0

-1,7

Die Durchschnittspreise im Polstermöbelsektor steigen, und dies seit vielen Jahren kontinuierlich.

Januar ‘15

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Januar ‘16

Februar

März

mk_08_17_statistik_S10-13_preise+auftragseingang.qxp_Layout 1 22.08.17 14:00 Seite 5

12|13 Wertmäßige Entwicklung der Auftragseingänge in der Polstermöbelindustrie Veränderung zum Vorjahresmonat in % 18,1 17,1

16,5 11,8 11,6 11,0

11,4 9,8

11,5

Inland

Ausland

11,8

10,8 16,8

8,2

8,8

7,9

-1,5 -1,6 -1,6

Mai

Juni

5,9

5,4

4,4

4,1

5,1

3,4 -0,6

April ‘16

Gesamt

Juli

-3,0 -3,1 -3,3

Aug.

-0,6 -0,6

Sept.

1,9

7,9 -5,1

-0,3

-5,2 -5,5

Okt.

Nov.

Dez.

Jan. ‘17

Feb.

-14,1 -15,6 -16,1 März

April

Auftragseingang der deutschen Polstermöbelindustrie * Veränderung zum Vorjahresmonat Inland Ausland gesamt Stk. Euro Stk. Euro Stk. Euro 2016 Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember 2017 Januar Februar März April

1,5 5,8 –0,9 2,8 –5,1 8,1 –8,8 9,7 –7,8 –6,0 –4,3 3,7

–1,4 10,4 4,1 11,8 9,8 11,5 –1,6 16,8 –3,0 –0,6 1,9 5,9

9,2 9,7 3,8 11,3 11,0 4,9 –2,6 11,7 0,6 –7,8 10,1 –1,2

4,1 17,5 10,0 11,0 16,5 8,2 –1,5 18,1 –3,3 –0,6 7,9 –0,3

3,2 6,6 0,0 4,5 –1,9 7,5 –7,3 10,1 –6,1 –6,4 –1,2 2,7

Veränderung zum Vorjahreszeitraum Inland Ausland gesamt Stk. Euro Stk. Euro Stk. Euro

0,0 12,0 5,5 11,6 11,4 10,8 –1,6 17,1 –3,1 –0,6 3,4 4,4

1,5 3,6 2,1 2,3 1,1 2,1 1,1 2,1 0,9 0,1 –0,3 0,0

–1,4 4,1 4,1 5,7 6,3 7,1 6,3 7,4 6,2 5,5 5,1 5,2

9,2 9,4 7,6 8,4 8,8 8,3 7,1 7,6 6,7 4,9 5,5 5,0

4,1 9,9 9,9 10,2 11,2 10,8 9,3 10,2 8,6 7,5 7,6 7,0

3,2 4,8 3,2 3,5 2,6 3,3 2,3 3,2 2,1 1,1 0,9 1,0

0,0 5,6 5,5 6,8 7,5 7,9 7,0 8,1 6,8 6,0 5,7 5,6

–2,3 5,4 1,1 4,1 –1,5 5,1 –12,3 –5,1 –4,7 –5,5 –10,8 –5,2 –2,8 7,9 9,4 11,8 –0,4 8,8 –17,1 –16,1 –14,4 –14,1 –16,5 –15,6

–2,3 –7,3 –5,8 –8,3

5,4 0,2 2,7 –1,3

1,1 –1,6 1,7 –1,7

4,1 –0,4 3,3 –0,4

–1,5 –6,0 –4,2 –6,9

5,1 0,0 2,8 –1,1

*Stück = Anzahl der durch den Handel in Auftrag gegebenen Sitzeinheiten; Angaben in Prozent. Euro = Netto-Auftragswerte vor Rabatten, Boni, Skonti und sonstigen erlösmindernden Faktoren in Euro. – Quelle: VdDP. 17,1 12,0

11,6

11,4

10,8 8,8

6,6

Februar

5,5

4,5

0,0

3,4

10,1

7,5

2,7 -1,6

-1,9

5,1

4,4

-3,1 -6,1

-7,3

-0,6

-1,2

-1,5

-0,4 -5,2

-6,4

-10,8 März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Januar ‘17

Februar

-15,6 -16,5 März

April

mk_08_17_statistik_S14+15_Wohnmoebel+Zusatzkosten.qxp_Layout 1 22.08.17 14:01 Seite 10

PRODUKTION

Wohnmöbel im schwierigen Strukturwandel uch im Wohnmöbelsektor spiegelt die A Auftragsstatistik des Verbands der Deutschen Wohnmöbelindustrie deutlich die

eingänge geführt, auch hier aber fällt der Rückgang im Auslandsgeschäft mit –0,3 Prozent deutlich niedriger aus als derjenige aus dem Inland mit –3,1 Prozent. Zu der Entwicklung von Durchschnittspreisen dagegen vermag die Auftragsstatistik unseres Verbands keinerlei tragfähige und nachhaltige Aussage zu treffen. Der Grund liegt darin, dass im Wohn- und Schlafraumsektor eine Erfassung von Stückzahlen faktisch nicht möglich ist. Wie will man die

Entwicklung wider, dass sich das Auslandsgeschäft besser entwickelt als das Inlandsgeschäft. Im Jahr 2016 sind die Auftragseingänge aus dem Ausland um 6,1 Prozent gesteigert worden, diejenigen aus dem Inland nur um 2,8 Prozent. In den ersten vier Monaten des Jahres 2017 hat die Marktschwäche zu einem Rückgang der Auftrags-

Auftragseingang der deutschen Wohnmöbelindustrie * Veränderung zum Vorjahresmonat Veränderung zum Vorjahreszeitraum Inland

Ausland

gesamt

Inland

Ausland

gesamt

2016 Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember

1,9 14,1 –5,7 6,9 9,5 3,4 –4,5 12,3 –7,2 –2,0 5,4 3,8

3,3 11,1 –7,9 6,7 8,7 5,4 –5,9 22,0 –2,9 0,0 13,0 7,6

–2,3 13,2 –2,2 6,8 9,2 4,1 –5,0 14,9 –6,0 –1,4 7,5 4,9

1,9 7,2 2,8 3,7 4,5 4,4 3,3 4,4 3,0 2,4 2,7 2,8

3,3 6,7 7,1 7,0 7,3 7,0 5,3 7,2 5,9 5,2 6,0 6,1

2,3 7,1 4,0 4,6 5,3 5,2 3,9 5,2 3,8 3,2 3,7 3,7

2017 Januar Februar März April

1,6 –4,3 6,4 –8,6

–3,5 –3,4 13,1 –8,0

0,2 –4,1 8,3 –8,4

1,6 –1,1 1,3 –3,1

–3,5 –3,4 1,9 –0,3

0,2 –1,8 1,5 –0,7

*Angaben in Prozent. – Quelle: VdDW.

Wertmäßige Entwicklung der Auftragseingänge in der Wohnmöbelindustrie 7,3

7,0

5,3

5,2

4,5

4,4

7,0 4,6 3,7

5,3

5,9

3,9

Ausland

6,0

6,1

5,2

5,2 3,8

3,2

4,4 3,3

Inland

Veränderung zum Vorjahresmonat in %

7,2

3,0

2,4

3,7

3,7

2,7

2,8

1,5 1,9

1,6

Gesamt -1,1

1,3

0,2

-0,3 -0,7

-1,8 -3,1

Verband der Deutschen Wohnmöbelindustrie e. V. April ‘16

Mai

Juni

Juli

Aug.

Sept.

Okt.

Nov.

Dez.

-3,5

-3,4

Jan. ‘17

Feb.

März

April

mk_08_17_statistik_S14+15_Wohnmoebel+Zusatzkosten.qxp_Layout 1 22.08.17 14:01 Seite 11

PERSONAL

Stückzahlen bei Betten eines Schlafzimmerherstellers vergleichen mit denjenigen von Schuhschränken für einen Hersteller von Kleinmöbeln oder von Tischen bei einem Speisezimmerhersteller? Die Produkte sind also nicht homogen; die Erfassung in Stückzahlen ist faktisch nicht möglich. Ein Weiteres kommt bei der Bewertung der amtlichen Statistik hinzu: In der amtlichen Statistik des Statistischen Bundesamts werden Wohnmöbel bei monatlichen Veröffentlichungen überhaupt nicht erfasst. Wohn- und Schlafraummöbel sind dort Teile der Nomenklatur „sonstige Möbel und Möbelteile“. Die Heranziehung dieser Zahlen ist aber nicht reell. Die größte Gruppe bei sonstigen Möbeln und Möbelteilen machen nämlich die Hersteller von Möbelteilen mit einem Anteil von über 40 Prozent aus. Bei den Herstellern von Mö-

belteilen liegt der Schwerpunkt aber bei den Herstellern von Möbelteilen für Küchen. Die Herstellung von Fronten oder von Arbeitsplatten für Küchen ist also Teil der Nomenklatur „sonstige Möbel und Möbelteile“. Die Hersteller von Wohn- und Schlafraummöbeln sind nur eine kleinere Gruppe hiervon. Damit ist die Hinzuziehung dieser Zahlen zur Bewertung der wirtschaftlichen Lage nicht möglich. Eines lässt sich aber schon jetzt sagen: Insbesondere der Wohnraumsektor befindet sich zurzeit mitten in einer schwierigen Strukturanpassung. Neben einem wachsenden Importdruck, der insbesondere im konsumigen Sektor steigt, ist der Grund dafür eine Veränderung des Produkts selbst. Vor 15 Jahren bedeuteten Wohnmöbel noch große voluminöse Wohnwände mit Regalen für Bücher, Aussparungen für Fernseher

14|15

(Röhrengeräte!), Rückfronten und sonstigen starken Holzelementen. Die Ausstattung eines Wohnzimmers ist heute viel filigraner. Einzelelemente und nicht voluminöse Wohnwände beherrschen dort das Feld. Bücherregale sind im Zeichen von E-BookReadern und Tablets rückläufig; Flachbildschirme werden wie Bilder an die Wand gehängt. Das Thema Holz ist im Wohnzimmer insgesamt rückläufig. Experten sagen, dass heute zur Ausstattung eines Wohnzimmers maximal 30 Prozent des Holzes benötigt wird wie vor 15 Jahren. Die Kapazitäten der Hersteller sind allerdings in der Lage, 100 Prozent zu verarbeiten. Die Folge sind schwierigste Strukturanpassungen, ein hoher Produktivitätsdruck und ein starker Verdrängungswettbewerb. Diese Strukturanpassung beschreibt heute am ehesten die wirtschaft-liche Lage im Wohnmöbelsektor.

Personalzusatzkosten in der Holz- und Kunststoffindustrie * Tarifverdienst (Ecklohn) für geleistete Arbeitsstunden Ausfalltage

2014

2015

2016

1.422,4 Std. 22.786,85 € 100 %

1.432,2 Std. 23.402,15 € 100 %

1.429,4 Std. 23.670,86 € 100 %

57,8 Tage

6.481,69 € 28,44 %

56,4 Tage

6.451,03 € 27,57 %

56,8 Tage

6.584,26 € 27,82 %

Tarifliche Sonderzahlungen

3.680,45 € 16,15 %

3.753,97 € 16,04 %

3.804,52 € 16,07 %

Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Sozialversicherung Personalkosten je Mitarbeiter

6.827,05 € 29,96 %

6.980,02 € 29,83 %

7.073,99 € 29,88 %

39.776,04 € 174,56 %

40.587,17 € 173,43 %

41.133,63 € 173,77 %

74,6 %

73,4 %

73,8 %

Personalzusatzkostenquote *

Westfalen-Lippe. – Quelle: VHK-Herford.

Wettbewerbsfähigkeit konnte erhalten werden ie Kennzahlen für Personalzusatzkosten D in der Holz- und Kunststoffindustrie legt der Verband in einem Zwei-Jahres-Vergleich vor. Die robuste Entwicklung der deutschen Industrie, auch seit der Finanzkrise von 2008/2009, ist nicht zuletzt auf eine mäßige und angemessene Entwicklung der Lohnstückkosten zurückzuführen. Die Reform der Agenda 2010 einerseits und angemessene Tarifabschlüsse andererseits haben uns hier einen gravierenden Wettbewerbsvorteil ge-

genüber anderen Volkswirtschaften verschafft. Die Entwicklung der Lohnstückkosten wiederum hat erheblich mit Personalzusatzkosten zu tun. Dies gilt umso mehr, als diese in weiten Teilen weder durch Unternehmen noch durch Tarifvertragsparteien beeinflussbar sind. So sind die Personalzusatzkosten 2005 zwar nur leicht, aber doch gefallen. Lagen sie 2014 noch 74,6 Prozent, sind sie 2015 auf 73,4 Prozent zurückgegangen. Ebenfalls zurückge-

gangen sind die Ausfalltage. Diese lagen 2014 bei 28,44, 2015 nur bei 27,57 Prozent. Die tariflichen Sonderzahlungen sind mit 16,15 Prozent in 2014 und 16,04 Prozent in 2015 nahezu konstant. Die positive Entwicklung belegt, dass trotz tendenziell gestiegener Tarifabschlüsse und der gesetzlichen Mindestlohnregelung jedenfalls in Bezug auf Personalzusatzkosten die Branche nicht an Wettbewerbsfähigkeit verloren hat.

mk_08_17_statistik_S16+17.qxp_Layout 1 22.08.17 14:03 Seite 6

PERSONAL

Arbeitsproduktivität steigt weiter an ie Personalproduktivität einer Branche beziehungsweise eines Unternehmens, also das Verhältnis von Umsatz zu Arbeitsleistung, ist eine der wichtigsten Kennzahlen für die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Wie hoch die Zielmarke an Arbeitsproduktivität angesetzt werden kann, hängt dabei naturgemäß von der Lohnintensität der Produktion bei den jeweiligen Erzeugnissen ab. Die Produktion von Küchenmöbeln ist z. B. von einer hohen Automatisierung gekennzeichnet. Weite Teile der Produktion sind bereits auf maschinelle Fertigung umgestellt. Daher ist die Arbeitsproduktivität bei der Küchenmöbelproduktion tendenziell relativ hoch. Die Produktion von Polstermöbeln demgegenüber weist immer noch einen starken Anteil an Handarbeit aus. Die Arbeitsproduktivität ist hier also tendenziell niedriger, jedenfalls im Vergleich zur Küche. Die Höhe der Arbeitsproduktivität entscheidet auch über die Neigung einer Teilbranche, Produktionen zu verlagern, sei es auf spezialisierte Zulieferer, sei es an Produktionsstandorte im Ausland mit günstigeren Lohn- und Arbeitskosten. Bei hoher Produktivität ist diese Neigung zur Produktionsverlagerung relativ niedrig. Dies ist auch der Grund, warum faktisch kein bedeutender Küchenmöbelhersteller seine Produkte im Ausland fertigen lässt. Ganz anders stellt sich die Situation in der Polstermöbelindustrie dar. Hier ist der Anteil an Handarbeit nach wie vor sehr hoch, die Automatisierung nur in Teilbereichen möglich. Eine hohe Produktivität lässt sich hier häufig in einer wettbewerbsfähigen Größenordnung nur durch Senkung der Arbeitskosten realisieren, was aber bei dem Lohnniveau in Deutschland nur begrenzt möglich ist. Dies spiegelt sich auch in der langfristigen Tendenz wider. In der Küchenmöbelindustrie gibt es keine erkennbaren Neigungen, Produktionen ins Ausland zu verlagern. Wenn Unternehmen über Produktionsstandorte im Ausland nachdenken, dann regelmäßig nur, um die dortigen Märkte zu versorgen, nicht, um als verlängerte Werkbank den deutschen oder mitteleuropäischen Markt zu bedienen. Im Polstermöbelsektor demgegenüber verliert der Produktionsstandort Deutsch-

D

IMPRESSUM möbel kultur Statistik, August 2017 Ferdinand Holzmann Verlag im Vincentz Network GmbH & Co. KG Weidestraße 120a, 22083 Hamburg Tel. (040) 632018-0, Fax 6307510

Umsatz je Beschäftigten (in Tausend Euro) In der hochautomatisierten Küchenmöbelindustrie erreichte die Arbeitsproduktivität mit knapp 300.000 Euro einen neuen Spitzenwert.

2010 2016

298,89 264,67 236,11 213,41 179,55

188,98

179,51 157,71

Möbel

Küchenmöbel

Polstermöbel

sonstige Möbel + Teile

Umsatz je geleistete Arbeitsstunde (in Tausend Euro) Die Hersteller von Polstermöbeln konnten den Umsatz je Arbeitsstunde seit 2010 um 23 Prozent steigern. 2010 2016

196,16 175,23 160,93 138,95

130,03

118,39

123,24 104,43

Möbel

Küchenmöbel

Polstermöbel

sonstige Möbel + Teile

Quelle: Eigene Berechnungen, Statistisches Bundesamt, VHK-Herford.

land zunehmend an Bedeutung. Polen ist heute die dominierende Polsternation in Europa, stärker als Deutschland und auch stärker als Italien. Trotz dieser Gesetzmäßigkeiten sollten allerdings aus den Zahlen der Arbeitsproduktivität im Einzelfall nicht isoliert Rückschlüsse gezogen werden. Denn die rechnerische Höhe der Arbeitsproduktivität

[email protected], www.moebelkultur.de Herausgeber: Verbände der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit dem Ferdinand Holzmann Verlag Konzept und Idee: Dr. Lucas Heumann (VHK-Herford), Arnd Ziemer (Ferdinand Holzmann Verlag) Redaktion/Produktion: Lara Ott, Arnd Ziemer

hängt natürlich auch von der Frage der Arbeitsorganisation, insbesondere von der Fertigungstiefe, ab. Unternehmen, die Produktteile mit hoher Fertigungstiefe selbst erstellen, haben regelmäßig eine niedrigere Arbeitsproduktivität als solche, die Komponenten von Dritten zukaufen. Ob am Ende die Kosten allerdings geringer sind, ist eine andere Frage.

Statistiken: Christian Langwald (VHK-Herford) Gestaltung: Stefanie Sievers Infografik: Marlon Armbröster Titelfoto: © Marta Herford, Foto: Felix Hüffelmann

mk_08_17_statistik_S16+17.qxp_Layout 1 22.08.17 14:03 Seite 7

16|17

Umsatz je Beschäftigten

Umsatz je gel. Arbeitsstd.

in Tausend €

in Tausend €

2010

Möbel Küchenmöbel Polstermöbel sonst. Möbel*

88.178 14.411 9.383 40.942

179,55 264,67 179,51 157,71

118,39 175,23 130,03 104,43

2011

Möbel Küchenmöbel Polstermöbel sonst. Möbel*

136.094 22.046 11.916 63.072

89.135 14.693 8.809 41.205

189,17 274,83 184,74 165,35

123,90 183,17 136,57 108,02

2012

Möbel Küchenmöbel Polstermöbel sonst. Möbel*

17.104.711 4.204.850 1.526.440 6.955.471

136.995 22.658 11.682 62.339

90.352 15.257 8.705 40.995

189,31 275,60 175,35 169,67

124,86 185,58 130,67 111,57

2013

Möbel Küchenmöbel Polstermöbel sonst. Möbel*

16.065.382 4.205.720 993.256 6.503.053

129.099 22.998 6.865 59.565

85.706 15.560 4.745 39.768

187,45 270,29 209,33 163,52

124,44 182,87 144,68 109,18

2014

Möbel Küchenmöbel Polstermöbel sonst. Möbel*

16.413.334 4.274.608 1.024.449 6.742.737

128.474 23.481 6.906 59.149

84.231 15.666 4.744 38.902

194,86 272,86 215,95 173,33

127,76 182,05 148,34 114,00

2015

Möbel Küchenmöbel Polstermöbel sonst. Möbel*

17.401.256 4.582.854 1.040.362 7.087.962

128.635 24.099 6.497 59.017

83.791 15.802 4.490 38.699

207,67 290,02 231,71 183,16

135,28 190,17 160,13 120,10

2016

Arbeitsproduktivität 2010 – 2016

Möbel Küchenmöbel Polstermöbel sonst. Möbel*

17.966.784 4.800.428 1.009.838 7.245.895

129.307 24.472 6.275 58.794

84.191 16.061 4.277 38.343

213,41 298,89 236,11 188,98

138,95 196,16 160,93 123,24

Umsatz

gel. Arbeitsstd.

in Tausend €

in Tausend

15.831.958 3.814.209 1.684.317 6.457.067

133.728 21.767 12.953 61.829

16.861.559 4.038.091 1.627.372 6.813.274

Beschäftigte

* Andere, nicht genannte, inkl. Möbelteile. – Quelle: Eigene Berechnungen, Statistisches Bundesamt, VHK-Herford.

Die Verbände der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen e.V.

HOMES Hersteller-O Offensive Möbel M –M H O Einrichten und Schlafen S E GmbH

Verband der Deutschen Wohnmöbelindustrie e. V.

VHK-Herford Goebenstraße 4-10 32052 Herford Tel.: (05221) 1265-0 Fax: (05221) 1265-65 E-Mail: [email protected] www.vhk-herford.de

mk_08_17_statistik_S18+19.qxp_Layout 1 22.08.17 14:05 Seite 2

PRODUKTION

Westfalen bleibt das Herz der Möbelindustrie estfalen ist und bleibt das Herz der MöW belindustrie. Dieser Satz hat gestern wie heute unverändert Gültigkeit. In keiner anderen Region Deutschlands und Europas findet sich ein so dichtes Netzwerk an Unternehmen der Möbelindustrie, vorgelagerten

Zulieferbranchen, nachgelagerten Handelsorganisationen und begleitenden Dienstleistungsunternehmen wie in diesem Teil von Nordrhein-Westfalen. In der Möbelindustrie insgesamt werden in OWL über 25 Prozent der gesamten Möbelumsätze Deutschlands

erwirtschaftet. Der Anteil der Region an den Beschäftigten ist etwas niedriger, in der Möbelindustrie insgesamt knapp 20 Prozent. Besonders stark ist die Stellung der Region in der Küchenmöbelindustrie ausgeprägt. In OWL werden insgesamt gut

Zahl der Betriebe

Zahl der Beschäftigten

in der Möbelindustrie insgesamt 2016

in der Möbelindustrie insgesamt 2016

20.279 (–0,2 % **) in OstwestfalenLippe in Ostwestfalen-Lippe

165 (–0,6 % ) **

287 (–0,4 % )

Trotz Importdruck bleibt die Zahl der Betriebe konstant.

**

in Nordrhein-Westfalen

30.611

(+0,2 % **)

in Nordrhein-Westfalen

Stabile Arbeitsplätze signalisieren eine konstante Zahl der Beschäftigten. in Deutschland

1.009

in Deutschland

101.826

(–0,3 % **)

(+0,2 % **)

Umsatz Möbelindustrie 2016* In Ostwestfalen-Lippe werden heute über 25 % der gesamten Möbelumsätze Deutschlands erwirtschaftet.

OWL 5,18 Mrd. € (+6,2 % **)

*

bundesweit 19,95 Mrd. € (+3,7 % **) NRW 7,18 Mrd. € (+5,6 % **)

Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten. ** Zum Vorjahr. – Quellen: IHK Bielefeld, IHK Detmold, IT.NRW, Statistisches Bundesamt, VHK Herford.

mk_08_17_statistik_S18+19.qxp_Layout 1 22.08.17 14:05 Seite 3

18|19

65 Prozent der Umsätze der gesamten deutschen Küchenmöbelindustrie erwirtschaftet. Wenn man weiß, dass jede dritte Küche in Europa aus Deutschland kommt, lässt sich mit Fug und Recht die These aufstellen, dass über 20 Prozent aller europäischen Küchen aus dieser Region stammen. Dass der Anteil OWLs an den Beschäftigten der Möbel-

industrie geringer ist als der Anteil der Region an den Umsätzen der Branche, ist aber kein Zeichen von Schwäche, sondern umgekehrt von hoher Produktivität. Dabei spricht für die Region, dass der Produktivitätsvorsprung in nahezu allen Segmenten gegeben ist. Im Küchenmöbelsektor erwirtschaften 52 Prozent der Be-

schäftigten der gesamten Küchenmöbelindustrie über 65 Prozent der Gesamtumsätze, in der Möbelindustrie insgesamt knapp 20 Prozent der Beschäftigten über 28 Prozent der Gesamtumsätze. Damit ist die Region bestens gerüstet für den regionalen Wettbewerb in einem zusammenwachsenden europäischen Markt der Möbelindustrie.

Zahl der Betriebe

Zahl der Beschäftigten

in der Küchenmöbelindustrie insgesamt 2016

in der Küchenmöbelindustrie insgesamt 2016

27

27 starke Hersteller in OWL stehen für 65 % des deutschen Küchenmöbelumsatzes.

**

(+/–0 % ) in OstwestfalenLippe

8.951 (+3,1 % **) in OstwestfalenLippe

32 (+/–0 % **)

9.515

in Nordrhein-Westfalen

(+1,2 % **)

in Nordrhein-Westfalen

Hohe Küchenumsätze sorgen für steigende Beschäftigtenzahlen.

76

in Deutschland

16.976

in Deutschland **

(+1,0 % **)

(–1,3 % )

Umsatz Küchenmöbelindustrie 2016* OWL 3,19 Mrd. € (+6,6 % **)

*

NRW 3,33 Mrd. € (+6,0 %**)

Anteil zu BRD gesamt

Anteil zu BRD gesamt

65,2 %

68,0 %

bundesweit 4,90 Mrd. € (+5,7 % **)

Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten. ** Zum Vorjahr. – Quellen: IHK Bielefeld, IHK Detmold, IT.NRW, Statistisches Bundesamt, VHK Herford.

statistik_special_2017_anzeige_s20.qxp_statistik 22.08.17 14:08 Seite 1

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