Stadtrundgang Plovdiv

5. Tag: Beim Einsiedler Ivan Rilski Fahrt von Plovdiv zum Rilakloster im engen Talkessel, inmitten dichter Wälder der Rilaberge gelegen, das im 10. Jh...
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5. Tag: Beim Einsiedler Ivan Rilski Fahrt von Plovdiv zum Rilakloster im engen Talkessel, inmitten dichter Wälder der Rilaberge gelegen, das im 10. Jhdt. vom Mönch Ivan Rilksi gegründet wurde und danach mehrfache Zerstörungen und Wiederaufbauten erlebt hat. Seine heutige Gestalt erhielt das Kloster zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts und entwickelte sich danach zum wichtigsten bulgarischen Zentrum für Malerei, Literatur und Religion. Zwei Meter dicke Mauern lassen die Anlage wie eine Festung erscheinen und umranden das dreistöckige Klostergebäude mit hölzernen Galerien, die Klosterkirche mit Kuppeln und Fresken, die geschnitzte Bilderwand und den Chreljo-Turm. Zu Mittag besteht die Möglichkeit, die Spezialität der Region - Forelle - zu verkosten. Weiter in die Hauptstadt Sofia, wo wir nächtigen.

Stadtrundgang Plovdiv

Auf dem Weg zum Rilakloster

Rila-Kloster

Das Rila-Kloster ist der größte Klosterkomplex in Bulgarien und eine der imposantesten sakralen Stätten auf der Balkanhalbinsel. Es wurde im 10. Jh. vom bulgarischen Mönch Ivan Rilski gegründet, dessen Gebeine in der Hauptkirche aufgebahrt sind. Das Kloster liegt inmitten bewaldeter Hügel in einem Hochtal auf der Westseite des Rila-Gebirges. Wie eine mittelalterliche Festung, umgeben von hohen und dicken Mauern, wirkt es von außen streng, abweisend und uneinnehmbar. Im inneren jedoch überrascht die heitere und verspielte Architektur, die farbenreichen Ornamente, die sanfte Gemütlichkeit des verwinkelten Innenhofs und die filigrane Schönheit der Kirchen. Im Mittelalter genoss das Kloster weitreichende Privilegien und entwickelte sich zum Mittelpunkt des geistigen und kulturellen Lebens in Bulgarien. Zahlreiche Schriftsteller, Künstler und Baumeister hinterließen Manuskripte, kirchliche und Profanbauten, Wandmalereien, Holzschnitzereien, liturgische Gefäße und Ikonen. Mit der Eroberung Bulgariens durch die Osmanen im 14. und 15. Jahrhundert verlor das Kloster an Einfluss und Macht. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde das Kloster ausgeplündert in Brand gesteckt und weitgehend zerstört. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts konnte das Kloster dank eines Schutzbriefes des Sultans in Konstantinopel wieder aufgebaut werden. Die Reliquien von Iwan Rilski wurden aus der damaligen bulgarischen Hauptstadt Veliko Tarnowo zurück ins Kloster verlegt. Als Bollwerk gegen den Islam hat das Kloster Rila eine entscheidende Rolle für das Aufbewahren des kulturellen und nationalen Selbstbewusstseins und Identität der Bulgaren während der osmanischen Herrschaft gespielt. Bedeutende Impulse zur Formierung der bulgarischen „Widergeburtsbewegung“ gingen von hier aus und mündeten schließlich in die Staatsunabhängigkeit im 1878. Das Herzstück des Klosters ist Hauptklosterkirche „Hl. Mutter Gottes“, die im Schutz des mittelalterlichen Hrelyova-Turms in der Mitte des Innenhofes zu sehen ist. Die bemerkenswerten Wandmalereien aus dem 19. Jh. stammen aus den Händen namhafter Meistern aus Bansko und Samokov. Im Kloster werden ungefähr 250 handgeschriebene Bücher aus dem 11. – 19. Jh., 9000 altgedruckte Ausgaben, notierte Manuskripte, graphische Heiligenbilder aus der Wiedergeburt u.a. aufbewahrt, viele von denen in dem angeschlossenen Museum besichtigt werden können. Dort wird auch das berühmte Kreuz von Rafail ausgestellt, mit seiner traurigen und ergreifenden Geschichte vom gleichnamigen bulgarischer Mönch, der auf einem ganzen Stück Holz mit der Hilfe von Feinmeißeln, kleinen Messern und Vergrößerungslinsen 104 religiöse Szenen und 650 kleine Figuren im Kreuz gemeißelt hat und dabei sein Augenlicht verlor. Das Rila-Kloster ist seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe.

Hrelyova-Turm

Die Klosterkirche Sweta Bogorodiza (Hl. Muttergottes)

Sofia – erste Eindrücke

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