SIPROTEC 4 Kommunikationsmodul PROFINET IO

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Author: Sara Kalb
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Vorwort

Inhaltsverzeichnis

SIPROTEC 4 Kommunikationsmodul PROFINET IO

Anwendung von PROFINET IO PROFINET IO in SIPROTEC Parametrierung

Kommunikationsprofil PROFINET IO-Diagnose Technische Daten Glossar Index

C53000-L1800-C360-1

1 2 3 4 5

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HINWEIS Beachten Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit die Warn- und Sicherheitshinweise in diesem Handbuch.

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Dokumentversion: C53000-L1800-C360-1.00 Ausgabestand: 08.2012 Version des beschriebenen Produkts: V1.00

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Eingetragene Marken

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Vorwort Zweck des Handbuches Das Handbuch beschreibt das Kommunikationsprofil von SIPROTEC 4-Kommunikationsmodulen mit PROFINET IO. Das Protokoll ist auf dem elektrischen und dem optischen EN100-Modul verfügbar. Zielgruppe Schutzingenieure, Inbetriebsetzer, Personen, die mit der Einstellung, Prüfung und Wartung von Selektivschutz-, Automatik- und Steuerungseinrichtungen betraut sind und Betriebspersonal in elektrischen Anlagen und Kraftwerken. Gültigkeitsbereich des Handbuches Das Handbuch ist gültig für SIPROTEC 4-Kommunikationsmodule mit PROFINET IO. Weitere Unterstützung Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Siemens-Vertriebspartner. Unser Energy Customer Support Center unterstützt Sie rund um die Uhr. Tel.:

+49 (1805) 24-8437

Fax:

+49 (1805) 24-2471

Internet:

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E-Mail:

[email protected]

Kurse Das individuelle Kursangebot erfragen Sie bei unserem Training Center: Siemens AG Siemens Power Academy TD Humboldtstr. 59 90459 Nürnberg Phone: Fax: E-Mail: Internet:

+49 (911) 433-7415 +49 (911) 433-7929 [email protected] http://www.siemens.com/energy/power-academy

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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Vorwort

Hinweise zu Ihrer Sicherheit Dieses Handbuch stellt kein vollständiges Verzeichnis aller für einen Betrieb des Betriebsmittels (Baugruppe, Gerät) erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen dar, weil besondere Betriebsbedingungen weitere Maßnahmen erforderlich machen können. Es enthält jedoch Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise sind durch ein Warndreieck hervorgehoben und je nach Gefährdungsgrad wie folgt dargestellt.

GEFAHR GEFAHR bedeutet, dass Tod oder schwere Verletzungen eintreten werden, wenn die angegebenen Maßnahmen nicht getroffen werden. ✧

Beachten Sie alle Hinweise, um Tod oder schwere Verletzungen zu vermeiden.

WARNUNG WARNUNG bedeutet, dass Tod oder schwere Verletzungen eintreten können, wenn die angegebenen Maßnahmen nicht getroffen werden. ✧

Beachten Sie alle Hinweise, um Tod oder schwere Verletzungen zu vermeiden.

VORSICHT VORSICHT bedeutet, dass mittelschwere oder leichte Verletzungen eintreten können, wenn die angegebenen Maßnahmen nicht getroffen werden. ✧

Beachten Sie alle Hinweise, um mittelschwere oder leichte Verletzungen zu vermeiden.

ACHTUNG ACHTUNG bedeutet, dass Sachschäden entstehen können, wenn die angegebenen Maßnahmen nicht getroffen werden. ✧

Beachten Sie alle Hinweise, um Sachschäden zu vermeiden.

HINWEIS ist eine wichtige Information über das Produkt, die Handhabung des Produktes oder den jeweiligen Teil der Dokumentation, auf den besonders aufmerksam gemacht werden soll.

4

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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Vorwort

Qualifiziertes Personal Inbetriebsetzung und Betrieb eines in diesem Handbuch beschriebenen Betriebsmittels (Baugruppe, Gerät) dürfen nur von qualifiziertem Personal vorgenommen werden. Qualifiziertes Personal im Sinne der sicherheitstechnischen Hinweise dieses Handbuches sind Personen, die die Berechtigung haben, Geräte, Systeme und Stromkreise gemäß den Standards der Sicherheitstechnik in Betrieb zu nehmen, spannungslos zu schalten, zu erden und zu kennzeichnen. Bestimmungsgemäßer Gebrauch Das Betriebsmittel (Gerät, Baugruppe) darf nur für die im Katalog und in der technischen Beschreibung vorgesehenen Einsatzfälle und nur in Verbindung mit von Siemens empfohlenen bzw. zugelassenen Fremdgeräten und -komponenten verwendet werden. Wenn das Gerät nicht gemäß der Produktinformation und des Handbuches benutzt wird, ist der vorgesehene Schutz beeinträchtigt. Der einwandfreie und sichere Betrieb des Produktes setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung und Montage sowie Bedienung und Instandhaltung voraus. Beim Betrieb elektrischer Betriebsmittel stehen zwangsläufig bestimmte Teile dieser Betriebsmittel unter gefährlicher Spannung. Es können deshalb schwere Körperverletzung oder Sachschäden auftreten, wenn nicht fachgerecht gehandelt wird: •

Das Betriebsmittel muss vor Anschluss von Verbindungen am Erdungsanschluss geerdet werden.



Gefährliche Spannungen können in allen mit der Spannungsversorgung verbundenen Schaltungsteilen anstehen.



Auch nach Abtrennen der Versorgungsspannung können gefährliche Spannungen im Betriebsmittel vorhanden sein (Kondensatorspeicher).



Betriebsmittel mit Stromwandlerkreisen dürfen nicht offen betrieben werden.



Die im Handbuch und in der Produktinformation genannten Grenzwerte dürfen nicht überschritten werden; dies ist auch bei Prüfung und Inbetriebnahme zu beachten.

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Vorwort

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Inhaltsverzeichnis Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1

2

Anwendung von PROFINET IO. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.1

Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

1.2

Dokumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

1.3

Anwendungsbeispiel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

1.4

Weitere Ethernet-Services und Protokolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

1.5

Firmware-Update . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

PROFINET IO in SIPROTEC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 2.1

Identifikation des Moduls und der Firmware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

2.2

Geräte-Identifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

2.3

Datentyp-Definitionen für IO-Datenaustausch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

2.3.1

Datentyp Einzelmeldung (EM, Input) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

2.3.2

Datentyp Einzelbefehl (EB, Output) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

2.3.3

Datentyp Doppelmeldung (DM, Input)/Doppelbefehl (DB, Output) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

2.3.4

Messwert und Statistikwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

2.3.5

Zählwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

2.3.6

Meldeblock für Ereignisliste und Prozessalarm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

2.3.7

Einheiten-IDs, Einheiten und deren Vielfache. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

2.4

IO-Module . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

2.5

Zuordnung der IO-Module zu SIPROTEC-Datenobjekten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

2.6

Ereignisliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

2.6.1

Eingangsrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

2.6.2

Ausgangsrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

2.6.3

Handshake-Mechanismus (Beispiel). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

2.7

Prozessalarm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

2.8

Azyklisches Lesen und Schreiben von Daten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

2.8.1

Voreinstellung und Rücksetzen der Zählwerte und Statistikwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

2.8.2

Lesen der Einheiten-IDs von Messwerten, Statistikwerten und Zählwerten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

2.8.3

Lesen des Umrechnungsfaktors der Zählwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

2.9

Ausführen von Schalthandlungen über PROFINET IO. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

2.9.1

Befehlsausgabearten zur Schaltgeräteansteuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

2.9.2

Empfohlene Übertragung von Befehlen über PROFINET IO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

2.9.3

Mehrfache Befehlsausgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

2.9.4

Verhalten in besonderen Betriebsfällen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

2.10

Verhalten bei Kommunikationsstörung zum IO-Controller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

7

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Inhaltsverzeichnis

3

2.11

Meldungen zum IO-Controller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

2.12

Zeitsynchronisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

2.13

PROFINET IO und IEC 61850/GOOSE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

2.14

Medienredundanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

Parametrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 3.1

Konfiguration der Netzwerkparameter des EN100. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

3.2

Parametrierung mit DIGSI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

3.2.1

Einfügen und Einstellen eines neuen Projektes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

3.2.2

Konfigurieren der Schnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

3.2.3

Anpassung der Rangierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

3.3 3.3.1

PROFINET IO-Konfiguration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

3.3.2

Siemens S7 SPS und Step7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

3.4

4

5

Parametrierung des IO-Controllers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

DCP - Discovery and Configuration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

3.4.1

Netzwerkeinstellungen und Gerätename . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

3.4.2

Rücksetzen auf die Werkseinstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

3.4.3

Geräteidentifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

PROFINET IO-Diagnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 4.1

Diagnose mittels HTML-Seite des EN100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

4.2

PROFINET IO-Fehlermeldung im SIPROTEC 4-Gerät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

4.3

I&M - Identification and Maintenance. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Technische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 5.1

Technische Daten des EN100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

Glossar. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 Index. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

8

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

com_profinet-io_profile_de.book Page 9 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

1

Anwendung von PROFINET IO

1.1

Allgemeines

10

1.2

Dokumente

12

1.3

Anwendungsbeispiel

13

1.4

Weitere Ethernet-Services und Protokolle

14

1.5

Firmware-Update

15

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

9

com_profinet-io_profile_de.book Page 10 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

1 Anwendung von PROFINET IO 1.1 Allgemeines

1.1

Allgemeines

Anwendung Das Ethernet-basierte Feldbusprotokoll PROFINET IO findet Anwendung in SIPROTEC 4-Geräten, die mit dem 100-MBit-Ethernet-Modul EN100 ausgestattet sind. Das PROFINET IO-Kommunikationsprotokoll ist definiert in den Normen IEC 61158 und IEC 61748.

HINWEIS In diesem Handbuch wird das 100-MBit-Ethernet-Modul EN100 mit der Kurzform EN100, SIPROTEC 4 mit der Kurzform SIPROTEC und die Parametrier-Software DIGSI 4 mit DIGSI bezeichnet . PROFINET IO wird neben dem IEC 61850/GOOSE-Protokoll als zusätzliches Kommunikationsprotokoll im EN100 verwendet und kann gleichzeitig mit diesem Protokoll genutzt werden (siehe Kapitel 2.13). PROFINET IO wird vor allem in der industriellen Energieautomation genutzt. Voraussetzungen Das SIPROTEC-Gerät, das Sie benutzen, muss das PROFINET IO-Protokoll unterstützen. Sehen Sie hierzu in dem dazugehörigen Gerätehandbuch nach. Die erforderlichen Einstellungen führen Sie mit der DIGSI-Parametrisiersoftware ab Version 4.85 aus. Für die Einstellung des PROFINET IO-Protokolls muss DIGSI den IEC 61850-Stationskonfigurator enthalten. Die Parametrierung ist im Kapitel 3.2.1 beschrieben. Lieferumfang Folgende Gerätevarianten mit EN100-Modulen stehen Ihnen bei der Anwendung des PROFINET IO-Protokolls zur Verfügung: •

SIPROTEC-Gerät mit eingebautem EN100 und implementiertem PROFINET IO-Protokoll:

− − •

SIPROTEC-Gerät mit EN100-E+ (elektrische Busschnittstelle): RJ45-Anschluss für Ethernet SIPROTEC-Gerät mit EN100-O+ (optische Busschnittstelle): LC-Anschluss, Multimode

EN100 mit implementiertem PROFINET IO-Protokoll für Umrüstungen an existierenden Geräten oder für ausgewechselte EN100-Module:



EN100-E+ (elektrische Busschnittstelle): RJ45-Anschluss für Ethernet; Bestellnr. C53207-A351-D688-1



EN100-O+ (optische Busschnittstelle): LC-Anschluss, Multimode; Bestellnr. C53207-A351-D689-1

Detaillierte Informationen zum EN100 und zum Protokoll IEC 61850 enthalten folgende Handbücher: •

Deutschsprachige Ausgabe: Handbuch Ethernetmodul EN100, Bestellnr. C53000-G1100-C167-x



Englischsprachige Ausgabe: Manual Ethernet Module EN100, order no. C53000-G1140-C167-x

Erweiterter Lieferumfang Zusätzlich zum genannten Lieferumfang können Sie folgende Komponenten über das Internet herunterladen::

10



PROFINET IO-Firmware als PCK-Datei



PROFINET IO-GSDML-Datei



MIB-Dateien für SNMP



Diverse Handbücher: Kommunikationsprofil, Busmapping-Dateien

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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1 Anwendung von PROFINET IO 1.1 Allgemeines

Die Dateien können Sie unter folgender Internet-Adresse abrufen: http://siemens.siprotec.de/download_neu/index_d.htm Außerdem können Sie diverse Ethernet-Patch-Kabel gemäß folgender Tabelle beziehen: Tabelle 1-1

Ethernet-Patch-Kabel (doppelt geschirmt (SFPT), beidseitig mit LAN-Steckern)

Kabellänge

Bestellnummer

0,5 m

7KE6000-8G-D00-0AA5

1,0 m

7KE6000-8G-D00-1AA0

2,0 m

7KE6000-8G-D00-2AA0

3,0 m

7KE6000-8G-D00-3AA0

5,0 m

7KE6000-8G-D00-5AA0

10,0 m

7KE6000-8G-D01-0AA0

15,0 m

7KE6000-8G-D01-5AA0

20,0 m

7KE6000-8G-D02-0AA0

HINWEIS Für das optische EN100-Modul sind Multimode-Lichtwellenleiter in unterschiedlichen Längen mit beidseitig konfektionierten LC-Duplex-Steckern verfügbar. Siehe hierzu Bestellinformationen unter: http://siemens.siprotec.de/download_neu/accessories/6XV81xx/6XV8100_LWL_Bestellinformation_102010_de.pdf

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

11

com_profinet-io_profile_de.book Page 12 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

1 Anwendung von PROFINET IO 1.2 Dokumente

1.2

Dokumente

Dokumente für PROFINET IO Dokumente und aktuelle Informationen zu PROFINET erhalten Sie von der PROFIBUS/PROFINET-International Nutzerorganisation unter den Web-Adressen: Englischsprachige Internet-Adresse:

http://www.profibus.com

Deutschsprachige Internet-Adresse:

http://www.profibus.com/community/regional-pi-associations/ germany/

Dokumente für Busmapping Die Busmapping-Dokumente beschreiben die Datenobjekte, die in einem SIPROTEC-Gerät bei PROFINET IO verfügbar sind. Sie können für jeden Gerätetyp die Busmapping-Dokumente aus dem Internet unter folgender Adresse herunterladen: http://siemens.siprotec.de/download_neu/index_d.htm

Beispiel:

SIPROTEC Multifunktionsschutz 7SJ61/62/64 - PROFINET IO-Busmapping, Bestellnummer: C53000-L1800-C361-x

Dokumente für EN100 Informationen zu den zusätzlich zu PROFINET IO auf dem EN100 verfügbaren Funktionen, wie IEC 61850, HTML-Seiten, SNMP etc. finden Sie in folgenden Handbüchern:

12



Deutsche Ausgabe: Handbuch Ethernetmodul EN100, Bestellnr. C53000-G1100-C167-x



US-Englische Ausgabe: Manual Ethernet Module EN100, order no. C53000-G1140-C167-x

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

com_profinet-io_profile_de.book Page 13 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

1 Anwendung von PROFINET IO 1.3 Anwendungsbeispiel

1.3

Anwendungsbeispiel Bild 1-1 zeigt ein Anwendungsbeispiel für SIPROTEC-Geräte mit PROFINET IO-Protokoll und GOOSE. Der Datenaustausch findet hierbei zwischen Unterstation/IO-Controller und SIPROTEC/IO-Device mittels PROFINET IO-Protokoll statt. Jedes IO-Device ist identifiziert durch einen Namen und eine IP-Adresse. Die SIPROTEC-Geräte können untereinander Daten mittels GOOSE austauschen. Der Anschluss der Busteilnehmer an das Kommunikationsmedium Ethernet erfolgt über einen oder mehrere Ethernet-Switches. SIPROTEC 4-Gerät 1

R J45

Engineering-Station

GOOSE

RJ45

RJ45

EthernetSwitch

RJ45

RJ45

IO-Controller

RJ45

Controller

RJ45

PROFINET IO

Unterstation

SIPROTEC 4-Gerät 2

EN100-Modul (IO-Device)

...

GOOSE

EN100-Modul (IO-Device)

RJ45

SIPROTEC 4 -Gerät n

Bild 1-1

EN100-Modul (IO-Device)

Anwendungsbeispiel Kommunikation

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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com_profinet-io_profile_de.book Page 14 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

1 Anwendung von PROFINET IO 1.4 Weitere Ethernet-Services und Protokolle

1.4

Weitere Ethernet-Services und Protokolle Die folgenden zusätzlichen Services und Protokolle werden vom EN100 unterstützt. Mit DIGSI können diese Services ein- und ausgeschaltet werden. Siemens empfiehlt, nicht verwendete Services aus Sicherheitsgründen auszuschalten.

Services •

Modul-Homepage (HTTP)



Firmware-Upgrade (HTTP)



DIGSI 4 über EN100



SNMP V2



IEC 61850 und GOOSE



SNTP

Weitere Informationen erhalten Sie in folgendem Handbuch: Ethernetmodul EN100 für IEC 61850 mit elektrischer/optischer 100 MBit-Schnittstelle, Bestellnr. C53000-G1100-C167-x

14

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

com_profinet-io_profile_de.book Page 15 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

1 Anwendung von PROFINET IO 1.5 Firmware-Update

1.5

Firmware-Update Die PROFINET IO-Modulfirmware ist im Lieferzustand des SIPROTEC-Gerätes oder bei Einzelbestellung zur nachträglichen Umrüstung eines SIPROTEC-Gerätes auf dem EN100-Kommunikationsmodul installiert. Prüfen Sie vor Einbau des SIPROTEC-Gerätes bzw. EN100-Moduls, ob der aktuelle Stand der PROFINET IOModulfirmware geladen ist (siehe Kapitel 2.1). Ein Firmware-Update des PROFINET IO-Moduls erfolgt über die Ethernet-Schnittstelle. Beachten Sie dabei die Hinweise und Vorgehensweise, die in folgenden Dokumenten beschrieben ist: •

Firmware/FPGA Update via the Ethernet interface of the EN100 module: http://siemens.siprotec.de/download_neu/devices/1_General/Protocols/IEC_61850/ EN100%20FW%204.20/EN100_FW_Update_V2.12_en.pdf



Handbuch Ethernetmodul EN100, Bestellnr. C53000-G1100-C167-x: (http://siemens.siprotec.de/download_neu/devices/1_General/Doku_Protokolle/Deutsch/IEC_61850/ COM_IEC61850_MODUL_A11_DE.pdf)

Die PROFINET IO-Firmware-Datei hat den Namen PROFINET-IO_VXX.YY.ZZ.pck (XX.YY.ZZ = Versionsnummer). Wenn ein PROFINET IO-Firmware-Update verfügbar ist, kann es als selbstentpackende Datei Setup_PROFINET-IO_XX.YY.ZZ.exe aus dem Internet unter folgender Adresse geladen werden: http://siemens.siprotec.de/download_neu/index_d.htm

HINWEIS Für das Firmware-Update muss auf dem EN100-Modul eine gültige Netzwerkkonfiguration (IP-Adresse, Subnetz-Maske) eingestellt sein. Die Einstellung erfolgt entweder über die Geräteparametrierung mit DIGSI oder über DCP z.B. mit dem Primary Setup Tool (siehe Kapitel 3.4).

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

15

com_profinet-io_profile_de.book Page 16 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

1 Anwendung von PROFINET IO 1.5 Firmware-Update

16

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

com_profinet-io_profile_de.book Page 17 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

2

PROFINET IO in SIPROTEC

2.1

Identifikation des Moduls und der Firmware

18

2.2

Geräte-Identifikation

20

2.3

Datentyp-Definitionen für IO-Datenaustausch

21

2.4

IO-Module

29

2.5

Zuordnung der IO-Module zu SIPROTEC-Datenobjekten

38

2.6

Ereignisliste

41

2.7

Prozessalarm

45

2.8

Azyklisches Lesen und Schreiben von Daten

46

2.9

Ausführen von Schalthandlungen über PROFINET IO

49

2.10

Verhalten bei Kommunikationsstörung zum IO-Controller

52

2.11

Meldungen zum IO-Controller

52

2.12

Zeitsynchronisation

53

2.13

PROFINET IO und IEC 61850/GOOSE

53

2.14

Medienredundanz

54

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

17

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.1 Identifikation des Moduls und der Firmware

2.1

Identifikation des Moduls und der Firmware

Menü Modulinformation Die Modulinformation ist auf dem Display oder über den Web-Monitor verfügbar: ✧

Auswahl Enter → Test/Diagnose → Modulinfos → Port F (in 7SC80) oder Port B (geräteabhängig) Es wird angezeigt: z.B. Modultyp, Kommunikationsprotokoll, Netzwerkeinstellungen

Bild 2-1

Modulinformation

Modultyp: •

EN100-E+ - EN100 mit elektrischer Ethernet-Schnittstelle



EN100-O+ - EN100 mit optischer Ethernet-Schnittstelle

Kommunikationsprotokoll: •

IEC 61850 - IEC 61850/GOOSE



PROFINET IO - PROFINET IO mit IEC61850/GOOSE-Option

Menü MLFB/Version Die MLFB/Version ist auf dem Display oder über den Web-Monitor verfügbar: ✧

Auswahl Enter → Parameter → Setup/Extras → MLFB/Version, dann zweimal zurück scrollen Es wird angezeigt: Versionsnummer der Firmware des EN100

Bild 2-2

MLFB/Version (Hinweis: Modul F im 7SC80)

HINWEIS Die Firmware-Identifikation IEC 61850 wird immer angezeigt, auch wenn die PROFINET IO-Firmware implementiert ist.

HTML-Seite des EN100 (siehe auch Kapitel 4.1)

18



Wenn die PROFINET IO-Firmware implementiert ist, dann wird das PROFINET IO-Menü im Navigationsfenster angezeigt.



Die Firmware-Version wird auf der Homepage des EN100 wiedergegeben. SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.1 Identifikation des Moduls und der Firmware

Beschriftung der PROFINET Module Die Beschriftung der EN100-Module mit PROFINET IO an der SIPROTEC-Geräterückseite ist wie folgt ausgeführt:

Bild 2-3

Beschriftung EN100-E+ mit PROFINET IO

Bild 2-4

Beschriftung EN100-O+ mit PROFINET IO

Bedeutung der Beschriftung: •

X1:

PROFINET IO-Schnittstelle



X1 P1:

PROFINET IO Port 1 (Identifikation als "port-001" über LLDP und SNMP)



X1 P2:

PROFINET IO Port 2 (Identifikation als "port-002" über LLDP und SNMP)

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

19

com_profinet-io_profile_de.book Page 20 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.2 Geräte-Identifikation

2.2

Geräte-Identifikation Jedes PROFINET IO-Device erfordert eine eindeutige Geräte-Identifikation. Diese Geräte-Identifikation setzt sich zusammen aus der Vendor_ID und der Device_ID, wobei die Device_ID wiederum aus Geräteklasse und Gerätefamilie besteht. Die Geräte-Identifikation für ein PROFINET IO-Device in SIPROTEC 4-Geräten heißt: 0x002A0E03 und setzt sich wie folgt zusammen: Tabelle 2-1

Geräte-Identifikation

Vendor_ID

Device_ID Geräteklasse

0x002A (Siemens AG)

0E (Protection and PQ)

Gerätefamilie 03 (SIPROTEC 4)

Die Geräte-Identifikation ist z.B. in der GSDML-Datei abgelegt, siehe Kapitel 3.3.1.

20

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.3 Datentyp-Definitionen für IO-Datenaustausch

2.3

Datentyp-Definitionen für IO-Datenaustausch Folgende Datentypen und Definitionen werden für den Datenaustausch zwischen IO-Device und IO-Controller über PROFINET IO verwendet:

2.3.1



Einzelmeldung



Einzelbefehl



Doppelmeldung und Doppelbefehl



Messwert und Statistikwert



Zählwert



Meldeblock für Ereignisliste und Prozessalarm



Maßeinheiten und deren Vielfache

Datentyp Einzelmeldung (EM, Input) Anzahl der Byte-Werte: 1/8 (1 Bit) Wertebereich: 0 = Aus 1 = Ein 7

2 bis 2 ...

...

4

2

3

Bit x+3

EM 4

21

2

Bit x+2

Bit x+1

Bit x

EM 3

EM 2

EM 1

2

2

0

...

max. 8 Einzelmeldungen pro Byte Bild 2-5

Datentyp Einzelmeldung

Status von Meldungen Der Status (gültig oder ungültig) ist für Meldungen relevant, die z.B. im SIPROTEC-Gerät mit einem GOOSETelegramm empfangen und dann vom IO-Controller über PROFINET IO gelesen werden. Mit CFC (Continuous Function Chart) in DIGSI ist es unter Verwendung des SI_GET_STATUS-Funktionsbausteins möglich, eine Einzelmeldung zu erstellen, die den Status einer Meldung enthält. Diese 2. Meldung kann für die Übertragung über PROFINET IO zusätzlich zum Wert verwendet werden.

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

21

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.3 Datentyp-Definitionen für IO-Datenaustausch

2.3.2

Datentyp Einzelbefehl (EB, Output) Anzahl der Byte-Werte:

1/4 (2 Bits)

Wertebereich: 0 = Ruhestellung

Bit 1 = 0 und Bit 0 = 0

1 = AUS

Bit 1 = 0 und Bit 0 = 1

2 = EIN

Bit 1 = 1 und Bit 0 = 0

3 = nicht erlaubt

Bit 1 = 1 und Bit 0 = 1

HINWEIS Einzelbefehle des SIPROTEC-Gerätes werden über PROFINET IO mit 2 Bits gesteuert (analog zu Doppelbefehlen, siehe Kapitel 2.3.3). Die Schaltrichtung AUS für Einzelbefehle mit Impulsausgabe ist nicht zulässig und wird im SIPROTEC-Gerät abgewiesen.

7

2 bis 2 ...

...

4

2

3

2

Bit 1

2

Bit 0

21

2

Bit 1

Bit 0

EB 2

0

...

EB 1

max. 4 Einzelbefehle pro Byte Bild 2-6

22

Datentyp Einzelbefehl

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.3 Datentyp-Definitionen für IO-Datenaustausch

2.3.3

Datentyp Doppelmeldung (DM, Input)/Doppelbefehl (DB, Output) Anzahl der Byte-Werte:

1/4 (2 Bits)

Wertebereich: 0 = “Nicht aktuell”/ Störstellung bei DM und Ruhestellung bei DB

Bit 1 = 0 und Bit 0 = 0

1 = AUS

Bit 1 = 0 und Bit 0 = 1

2 = EIN

Bit 1 = 1 und Bit 0 = 0

3 = Störstellung bei DM, nicht erlaubt bei DB

Bit 1 = 1 und Bit 0 = 1

HINWEIS Abhängig vom in DIGSI gewählten Datentyp haben die Werte 0 und 3 für Doppelmeldungen folgende Bedeutung:

− Typ DM:

0 = “Nicht aktuell”, 3 = Störstellung “00” oder Störstellung “11”

− Typ DM_S:

0 = “Nicht aktuell” oder Störstellung “00”, 3 = Störstellung “11”

"Nicht aktuell":

Meldung ist nicht rangiert (nicht mit Binäreingang verbunden)

7

2 bis 2 ...

...

4

2

3

2

Bit 1

2

Bit 0

DM/DB 2

21

2

Bit 1

Bit 0

0

...

DM/DB 1

max. 4 Doppelmeldungen/Doppelbefehle pro Byte Bild 2-7

Datentyp Doppelmeldung/Doppelbefehl

HINWEIS Der Datentyp Doppelbefehl setzt voraus, dass die zugehörige Befehlsrückmeldung als Doppelmeldung parametriert wurde. Ein Doppelbefehl mit einer Einzelmeldung als Rückmeldung oder ohne Rückmeldeerfassung wird über PROFINET IO wie ein Einzelbefehl gesteuert. Das heißt, die Behandlung eines Doppelbefehls über PROFINET IO hängt vom Typ der zugehörigen Rückmeldung ab.

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.3 Datentyp-Definitionen für IO-Datenaustausch

2.3.4

Messwert und Statistikwert Anzahl der Byte-Werte:

4 (32 Bits)

Wertebereich:

±1,7 * 1038

Messwerte und Statistikwerte werden im 32-Bit-Gleitkommaformat übertragen. Das Format besteht aus Vorzeichenbit (S), Exponent und Mantisse gemäß folgender Darstellung:

1 Bit ...

8 Bit

23 Bit

S Exponent

Mantisse

Byte 3 (MSB) Bild 2-8

Byte 2

Byte 1

... Byte 0 (LSB)

Datentyp Messwert/Statistikwert

In DIGSI sind diese Werte von folgendem Datentyp: •

Messwerte:

Datentyp Messwert MW



Statistikwerte:

Datentyp Wertmeldung WM

Vorzeichenbit (S) Das Vorzeichenbit (S) wird bei negativen Messwerten gesetzt. Messwerte (Mantisse und Exponent) Der Wert eines Messwertes ergibt sich wie folgt: 0 < Exponent < 255: resultierender Wert = (-1) * 2 ( - 127) * 1, Exponent = 0: resultierender Wert = 0 Exponent = 255, Mantisse ungleich 0: ungültig (keine Zahl, NaN [Not of Number]) Qualitätsinformation Für die Qualitätsangabe von Messwerten werden “Not a Number”-Gleitkommazahlen (NaN-Gleitkommazahlen) verwendet. Tabelle 2-2

Qualitätsinformation

Gleitkommazahl (hexadezimal)

24

Status

Bemerkung

0x7F800000

Überlauf

Überlauf des Messwertes

0x7F800001

ungültig

Messwert ungültig oder nicht berechenbar, z.B. Frequenz oder cos φ bei zu geringer Spannung oder zu geringem Strom

0x7F800002

nicht berechnet

Internes Datenabbild wurde nach einem Neustart nicht aktualisiert

0xFF800000

Unterschreitung

Unterschreitung des Messwertes

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com_profinet-io_profile_de.book Page 25 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.3 Datentyp-Definitionen für IO-Datenaustausch

2.3.5

Zählwert Anzahl der Byte-Werte:

4 (32 Bits)

Wertebereich:

0 bis +4 294 967 295

1 Bit

31 Bit

S

Zählwert

...

Byte 3 (MSB) Bild 2-9

Byte 2

... Byte 1

Byte 0 (LSB)

Datentyp Zählwert

Status-Bit (S) Der Zählwert ist bei gesetztem Status-Bit (S) aus folgenden Gründen ungültig: •

Verfälschter Zählwert nach Erst-/Wiederanlauf des Gerätes (Status-Bit wird nach zwei Umspeicherintervallen des Zählwertes nach Erst-/Wiederanlauf gelöscht)



Externes Fehler-Bit bei Impulszählwerten über dem Binäreingang ist gesetzt

HINWEIS •

Der Überlauf des Zählwertes im SIPROTEC-Gerät erfolgt bei 7FFFFFFFH + 1 auf 0.



In Anwendungsfällen, bei denen die Übertragung des Zählwert-Status-Bits nicht gewünscht wird oder es bei der Auswertung im IO-Controller zu Fehlinterpretationen führen könnte, kann die Übertragung des Status-Bits ausgeschaltet werden. Das Status-Bit hat dann immer den Wert 0. Siehe hierzu Bild 2-16.

Zur Umrechnung des 32-Bit-Zählimpulswertes in einen Energiewert im Gleitkommaformat können Umrechnungsfaktoren über azyklische Lesezugriffe ermittelt werden. Siehe hierzu Kapitel 2.4, IO-Modul Zählwerte 04.

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.3 Datentyp-Definitionen für IO-Datenaustausch

2.3.6

Meldeblock für Ereignisliste und Prozessalarm Anzahl der Byte-Werte:

10

Der komplexe Datentyp Meldeblock definiert einen Eintrag in der Ereignisliste über PROFINET IO (siehe Kapitel 2.6) und wird für das Datenfeld des Summen-Prozessalarms (siehe Kapitel 2.7) verwendet. Der Meldeblock enthält eine Identifizierung der Einzel- und Doppelmeldungen, die in der Ereignisliste oder im Prozessalarm gesendet werden, sowie den Wert und die zugehörige Zeitstempelinformation.

...

Identifikation

Wert

Byte 1

Byte 2

Millisekunden (0 bis 59 999) Byte 3

Byte 4

Stunden (0 bis 23)

Minuten (0 bis 59)

Byte 5

Byte 6 Zeitstempel in UTC

Bild 2-10

Monat (1 bis 12)

Tag (1 bis 31)

Byte 7

Byte 8

Uhrzeitstatus

Jahr (0 = 1900)

Byte 9

Byte 10

...

Datentyp Meldeblock

Byte 1: Kennung Das Byte 1 identifiziert eine Einzel- oder Doppelmeldung mittels seiner PROFINET IO-Mapping-Datenobjektnummer.

Byte 1 - Identifikation 7

6

5

4

3

2

Byte 1

PROFINET IO-MappingDatenobjektnummer Bild 2-11

26

0

Bit-Position Bedeutung

Byte 1 − Identifikation, im Datentyp Meldeblock

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com_profinet-io_profile_de.book Page 27 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.3 Datentyp-Definitionen für IO-Datenaustausch

Byte 2: Wert Das Byte 2 im Meldeblock beinhaltet den Wert einer Meldung, nachdem eine Änderung registriert wurde, sowie eine Kennung, ob eine Einzel- oder Doppelmeldung vorliegt.

Byte 2 - Wert 2

1

0 Wert

3 reserviert = 0

4

Bit-Position

Bedeutung

Byte 2 − Wert, im Datentyp Meldeblock

Bild 2-12



5 Meldungstyp

6 reserviert = 0

7

Byte

Wert (Bit 0 und Bit 1)



Einzelmeldung (binäre Ausgabe): 00 = AUS 01 = EIN



Doppelmeldung (binäre Ausgabe): 00 = Störstellung 01 = AUS 10 = EIN 11 = Störstellung



Meldungstyp (Bit 4 und Bit 5) 01 = 1 = Einzelmeldung 10 = 2 = Doppelmeldung

Beispiel: Eine Änderung von EIN nach AUS einer Einzelmeldung wird mit dem Wert-Byte: 00010000bin = 10hex übertragen. Byte 3 bis Byte 10: Zeitstempel Es erfolgt die Übertragung des Echtzeitstempels mit den in Bild 2-10 dargestellten Daten für den Zeitpunkt der Änderung der Meldung. Uhrzeit und Datum werden in UTC (Universal Time Coordinated) angegeben.

HINWEIS Korrekturfaktoren für Sommerzeit und lokale Einstellungen bleiben unberücksichtigt.

Bedeutung des Uhrzeitstatus (Byte 9): •

00hex = Zeit ist gültig



20hex = Zeit ist ungültig (Uhrzeitstörung)

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com_profinet-io_profile_de.book Page 28 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.3 Datentyp-Definitionen für IO-Datenaustausch

2.3.7

Einheiten-IDs, Einheiten und deren Vielfache Den Einheiten der Messwerte, Statistikwerte und Zählwerte sind folgende Einheiten-IDs zugewiesen: Tabelle 2-3 ID

Einheiten und deren Vielfache Einheit, Vielfaches

ID

Einheit, Vielfaches

ID

Einheit, Vielfaches

1

Dimensionslos

33



172

MWh

3

%

51

W

173

GWh

4

°

53

kW

174

kvar

5

°C

54

MW

175

Mvar

11

A

61

VA

176

Gvar

12

mA

63

kVA

177

kvarh

13

kA

64

MVA

178

Mvarh

17

h

71

Hz

179

Gvarh

21

V

92

km

184

GVA

22

mV

95

Meilen

185

°F

23

kV

170

GW

203

31

Ω

171

kWh

-

MOhm -

Die Einheiten-IDs können über azyklische Telegramme gelesen werden, siehe Kapitel 2.8.2.

28

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

com_profinet-io_profile_de.book Page 29 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.4 IO-Module

2.4

IO-Module Die im Folgenden beschriebenen IO-Module sind für die PROFINET IO-Konfiguration der SIPROTEC-Geräte im IO-Controller verfügbar. Hierfür wird die GSDML-Datei, die die Beschreibung der IO-Module enthält, in die Parametrier-Software des IO-Controllers geladen. Bild 2-13 zeigt ein Beispiel für die Auswahl der IO-Module des SIPROTEC-IO-Devices mit elektrischer Ethernet-Schnittstelle in der Parametrier-Software Step7 von Siemens sowie ein Konfigurationsbeispiel eines SIPROTEC-Gerätes für PROFINET IO. Weitere Hinweise zur Parametrierung finden Sie im Kapitel 3.

Bild 2-13

Beispiel Parametrierung

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

29

com_profinet-io_profile_de.book Page 30 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.4 IO-Module

PROFINET IO-Bus-Schnittstelle DAP (Device Access Point) Das DAP-Modul steckt immer im Slot 0 des IO-Device und kann nicht entfernt werden. Das Modul beschreibt die physikalischen Gerätedaten, wie Schnittstelle und Port. Weiterhin können gerätebezogene Diagnosen und azyklische Telegramme gelesen oder geschrieben werden. Zyklischer Datenaustausch Azyklisches Datenlesen/-schreiben (Standard-PROFINET IO-Services)

keiner •

Lesen von Diagnose- und I&M-Daten 0, 1, 2, 3, 4 *)



Schreiben von I&M-Daten 1, 2, 3, 4

Azyklisches Datenlesen/-schreiben (SIPROTEC-spezifisch)

keine

Parameter

keine

*) I&M-Daten = Daten zur Geräteidentifikation und Wartung

IO-Modul Einzelmeldungen 16 Einzelmeldungen 16 Kategorie im Hardware-Katalog

Eingangsdaten

Datentyp

16 Einzelmeldungen; siehe Kapitel 2.3.1

Datengröße

2 Byte

Azyklische Daten Lesen/Schreiben

keine

Parameter

Jede Einzelmeldung kann dem Prozessalarm (siehe Kapitel 2.7) zugewiesen werden. Voreinstellung: alle nicht zugewiesen

Bild 2-14

Einzelmeldung 16

HINWEIS Die Meldungsnummer Meldung x (siehe Bild 2-14) ist nicht identisch mit der PROFINET IO-Mapping-Datenobjektnummer. Sie bezieht sich auf die Meldung in diesem IO-Modul. Die Meldungsnummer beginnt in jedem IO-Modul mit der Nummer 1. 30

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.4 IO-Module

IO-Modul Einzelmeldungen 32 Einzelmeldungen 32 Kategorie im Hardware-Katalog

Eingangsdaten

Datentyp

32 Einzelmeldungen; siehe Kapitel 2.3.1

Datengröße

4 Byte

Azyklische Daten Lesen/Schreiben

keine

Parameter

Jede Einzelmeldung kann dem Prozessalarm (siehe Kapitel 2.7) zugewiesen werden. Voreinstellung: alle nicht zugewiesen

IO-Modul Doppelmeldungen 04 Doppelmeldungen 04 Kategorie im Hardware-Katalog

Eingangsdaten

Datentyp

4 Doppelmeldungen; siehe Kapitel 2.3.3

Datengröße

1 Byte

Azyklische Daten Lesen/Schreiben

keine

Parameter

Jede Einzelmeldung kann dem Prozessalarm (siehe Kapitel 2.7) zugewiesen werden. Voreinstellung: alle nicht zugewiesen

Bild 2-15

Doppelmeldung 04

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

31

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.4 IO-Module

IO-Modul Doppelmeldungen 08 Doppelmeldungen 08 Kategorie im Hardware-Katalog

Eingangsdaten

Datentyp

8 Doppelmeldungen; siehe Kapitel 2.3.3

Datengröße

2 Byte

Azyklische Daten Lesen/Schreiben

keine

Parameter

Jede Einzelmeldung kann dem Prozessalarm (siehe Kapitel 2.7) zugewiesen werden. Voreinstellung: alle nicht zugewiesen

IO-Modul Messwerte 06 Messwerte 06 Kategorie im Hardware-Katalog

Eingangsdaten

Datentyp

6 Messwerte als Float32-Wert (Gleitkomma); siehe Kapitel 2.3.4

Datengröße

24 Byte

Azyklische Daten Lesen

Lesen von 6 Einheiten-IDs als 16-Bit-Wert ohne Vorzeichen; siehe Kapitel 2.8.2 Lesen von:

32



Slot:

Slot-Nummer des gesteckten Moduls



Subslot:

1



Index:

100

Azyklische Daten Schreiben

keine

Parameter

keine

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.4 IO-Module

IO-Modul Messwerte 12 Messwerte 12 Kategorie im Hardware-Katalog

Eingangsdaten

Datentyp

12 Messwerte als Float32-Wert (Gleitkomma); siehe Kapitel 2.3.4

Datengröße

48 Byte

Azyklische Daten Lesen

Lesen von 12 Einheiten-IDs als 16-Bit-Wert ohne Vorzeichen; siehe Kapitel 2.8.2 Lesen von: •

Slot:

Slot-Nummer des gesteckten Moduls



Subslot:

1



Index:

100

Azyklische Daten Schreiben

keine

Parameter

keine

IO-Modul Statistikwerte 03 Statistikwerte 03 Kategorie im Hardware-Katalog

Eingangsdaten

Datentyp

3 Statistikwerte (Wertmeldung) als Float32-Wert (Gleitkomma); siehe Kapitel 2.3.4

Datengröße

12 Byte

Azyklische Daten Lesen

Lesen von 3 Einheiten-IDs als 16-Bit-Wert ohne Vorzeichen; siehe Kapitel 2.8.2 Lesen von:

Azyklische Daten Schreiben



Slot:

Slot-Nummer des gesteckten Moduls



Subslot:

1



Index:

100

Voreinstellung oder Rücksetzen der Statistikwerte mittels azyklischem Datentelegramm; siehe Kapitel 2.8.1 Schreiben nach:

Parameter



Slot:

Slot-Nummer des gesteckten Moduls



Subslot:

1



Index:

100

keine

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

33

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.4 IO-Module

IO-Modul Statistikwerte 06 Statistikwerte 06 Kategorie im Hardware-Katalog

Eingangsdaten

Datentyp

6 Statistikwerte (Wertmeldung) als Float32-Wert (Gleitkomma); siehe Kapitel 2.3.4

Datengröße

24 Byte

Azyklische Daten Lesen

Lesen von 6 Einheiten-IDs als 16-Bit-Wert ohne Vorzeichen; siehe Kapitel 2.8.2 Lesen von:

Azyklische Daten Schreiben



Slot:

Slot-Nummer des gesteckten Moduls



Subslot:

1



Index:

100

Voreinstellung oder Rücksetzen der Statistikwerte mittels azyklischem Datentelegramm; siehe Kapitel 2.8.1 Schreiben nach:

Parameter

34



Slot:

Slot-Nummer des gesteckten Moduls



Subslot:

1



Index:

100

keine

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.4 IO-Module

IO-Modul Zählwerte 04 Zählwerte 04 Kategorie im Hardware-Katalog

Eingangsdaten

Datentyp

4 Zählwerte; siehe Kapitel 2.3.5

Datengröße

16 Byte

Azyklische Daten Lesen

Lesen von 4 Einheiten-IDs als 16-Bit-Wert ohne Vorzeichen; siehe Kapitel 2.8.2 Lesen von: •

Slot:

Slot-Nummer des gesteckten Moduls



Subslot:

1



Index:

100

Lesen von 4 Umrechnungsfaktoren als Float32-Wert (Gleitkomma); siehe Kapitel 2.8.3 Lesen von:

Azyklische Daten Schreiben



Slot:

Slot-Nummer des gesteckten Moduls



Subslot:

1



Index:

101

Voreinstellung oder Rücksetzen der Statistikwerte mittels azyklischem Datentelegramm; siehe Kapitel 2.8.1 Schreiben nach:

Parameter

Bild 2-16



Slot:

Slot-Nummer des gesteckten Moduls



Subslot:

1



Index:

100

Auswahl, ob das MSB (most significant bit) der Zählwerte als Statusbit verwendet werden soll. Diese Konfiguration ist dann für alle Zählwerte in diesem IO-Modul gültig. Wenn diese Option nicht ausgewählt ist, ist das MSB immer Null. Voreinstellung: Das MSB wird als Statusbit verwendet.

Zählwerte

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35

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.4 IO-Module

IO-Modul Einzelbefehle 08 Einzelbefehle 08 Kategorie im Hardware-Katalog

Ausgangsdaten

Datentyp

8 Einzelbefehle; siehe Kapitel 2.3.2

Datengröße

2 Byte

Azyklische Daten Lesen/Schreiben

keine

Parameter

keine

IO-Modul Einzelbefehle 16 Einzelbefehle 16 Kategorie im Hardware-Katalog

Ausgangsdaten

Datentyp

16 Einzelbefehle; siehe Kapitel 2.3.2

Datengröße

4 Byte

Azyklische Daten Lesen/Schreiben

keine

Parameter

keine

IO-Modul Doppelbefehle 04 Doppelbefehle 04

36

Kategorie im Hardware-Katalog

Ausgangsdaten

Datentyp

4 Doppelbefehle; siehe Kapitel 2.3.3

Datengröße

1 Byte

Azyklische Daten Lesen/Schreiben

keine

Parameter

keine

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.4 IO-Module

IO-Modul Doppelbefehle 08 Doppelbefehle 08 Kategorie im Hardware-Katalog

Ausgangsdaten

Datentyp

8 Doppelbefehle; siehe Kapitel 2.3.3

Datengröße

2 Byte

Azyklische Daten Lesen/Schreiben

keine

Parameter

keine

IO-Modul Daten Ereignisliste Ereignisliste Kategorie im Hardware-Katalog

Ereignisliste

Datentyp

Meldeblöcke und Steuer-Bytes für Ereignisliste; siehe Kapitel 2.3.6

Datengröße

32 Byte Eingang und 2 Byte Ausgang

Azyklische Daten Lesen/Schreiben

keine

Parameter

keine

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37

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.5 Zuordnung der IO-Module zu SIPROTEC-Datenobjekten

2.5

Zuordnung der IO-Module zu SIPROTEC-Datenobjekten Die folgenden Komponenten und Abhängigkeiten sind am Zugriff auf die Daten des Gerätes über PROFINET IO beteiligt: •

Datenobjektabbild des SIPROTEC-Gerätes



Mapping von SIPROTEC-Datenobjekten zu PROFINET IO



IO-Module für PROFINET IO-Parametrierung

Datenobjektabbildung SIPROTECGerät

Zuordnungstabelle im Geräteparametersatz und in der PROFINET IO -Mapping-Datei IO-Modul-Definitionen in GSDML-Datei und PROFINET IO -Firmware

IL1 IL2 IL3

Mapping des SIPROTECDatenobjektes zu PROFINET IO

UL1E UL2E UL3E IE I1 I2 UL12 UL23 UL31 P Q S cos phi f Temp1 Temp2 Temp3 Temp4 Temp5 Temp6 UsrMV1 UsrMV2 UsrMV3

MV#1 MV#2 MV#3

IL1 IL2 IL3

MV#4 MV#5 MV#6

IE I1 I2

MV#7 MV#8 MV#9

UL1E UL2E UL3E

MV#10 MV#11 MV#12

UL12 UL23 UL31

MV#13 MV#14 MV#15

Temp1 Temp2 Temp3

MV#16 MV#17 MV#18

UsrMV1 UsrMV2 UsrMV3

EN100-Modul

PROFINET IO Engineering (GSDML) IO-Modul „Messwerte 06“

IL1 IL2 IL3 IE I1 I2 IO-Modul „Messwerte 06“

UL1E UL2E UL3E UL12 UL23 UL31

IO-Controller Parametriersoftware GSDML-Datei

SIPROTECGerät Bild 2-17

Beispiel für die Zuordnung der IO-Module zu SIPROTEC-Datenobjekten (Messwerte)

Siehe hierzu auch das Beispiel gemäß Bild 2-18. Datenobjektabbild des SIPROTEC-Gerätes Das Datenobjektabbild enthält alle Datenobjekte, die vom SIPROTEC-Gerät mit den aktuellen Werten und Qualitäten angeboten werden. Die Größe des Datenobjektabbildes ist abhängig von der Anzahl an konfigurierten Datenobjekten. 38

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.5 Zuordnung der IO-Module zu SIPROTEC-Datenobjekten

Zusätzlich zu den vordefinierten Datenobjekten können weitere Datenobjekte mit DIGSI parametriert werden. Jedes Datenobjekt im SIPROTEC-Gerät hat eine eindeutige Objektadresse zur Identifikation und zum Zugriff auf dieses Datenobjekt. Mapping von SIPROTEC-Datenobjekten zu PROFINET IO Das Mapping beschreibt alle SIPROTEC-Datenobjekte, die über Kommunikation gesendet oder empfangen werden können, und definiert deren Position oder Identifikation in PROFINET IO. Das kann alle verfügbaren Datenobjekte einschließen oder auch nur Teilmengen davon. Es existieren folgende 2 Hauptelemente: •

Zuordnungstabelle im Geräteparametersatz



PROFINET IO-Mapping-Datei

Nach dem Gerätehochlauf mit gültiger Gerätekonfiguration sind die beiden oben genannten Hauptelemente im EN100-Modul verfügbar und können mittels der PROFINET IO-Firmware ausgewertet werden. Obwohl die Datenmenge pro Datentyp im Mapping festgelegt ist (z.B. 20 Meldungen, 10 Messwerte etc.), kann die Zuordnung zu SIPROTEC-Datenobjekten gleichen Typs mittels DIGSI während der Geräteparametrierung geändert werden. Jedem PROFINET IO-Datenobjekt ist eine PROFINET IO-Mapping-Datenobjektnummer zugeordnet, beginnend mit 1 für jeden Datentyp (z.B. MV#1, siehe Bild 2-17). IO-Module für PROFINET IO-Parametrierung Die maximale Datenmenge pro Datentyp für den Datenaustausch ist im jeweiligen Busmapping-Handbuch beschrieben. Mit den voreingestellten Datenobjektzuweisungen oder Zuweisungen bei der Parametrierung mit DIGSI sind die Daten auf den einzelnen Mapping-Positionen festgelegt. Über PROFINET IO werden nur die Daten übertragen, die auch von den jeweiligen IO-Modulen repräsentiert werden. Die Zuweisung von IO-Modul-Dateninhalten zu den PROFINET IO-Mapping-Datenobjektnummern beginnt immer mit der kleinsten PROFINET IO-Mapping-Datenobjektnummer, siehe Bild 2-17. Die IO-Module eines Typs müssen nicht direkt nacheinander in der IO-Controller-Parametrier-Software folgen. Durch die Möglichkeit der Datenzuweisung in DIGSI können die Daten beliebig rangiert werden, sodass z.B. weniger IO-Module erforderlich sind. Wenn beim Parametrieren zu viele IO-Module gleichen Typs hinzugefügt wurden und somit die maximale Anzahl von PROFINET IO-Objekten für diesen Datentyp überschritten ist, so wird das vom IO-Device während des Hochlaufens der PROFINET IO-Kommunikation erkannt. Eine Fehlermeldung wird zum IO-Controller ausgegeben. IO-Module, die keinen PROFINET IO-Objekten zugeordnet werden können, werden beim weiteren Datenaustausch nicht berücksichtigt.

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39

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.5 Zuordnung der IO-Module zu SIPROTEC-Datenobjekten

Beispiel nach Bild 2-17 Das SIPROTEC-Gerät liefert 18 Messwerte (MV#1 bis MV#18). Es sollen jedoch nur 12 Messwerte (Strom, Spannung) übertragen und dem PROFINET IO-Mapping in DIGSI (MV#1 bis MV#12) zugeordnet werden. In diesem Fall werden aus der GSDML-Datei des SIPROTEC-Gerätes entweder zweimal 6 Messwerte in 2 IOModule Messwerte 06 oder einmal 12 Messwerte in ein IO-Modul Messwerte 12 der IO-Controller-Parametrier-Software übernommen. SIPROTEC-IO-Device Parametriersoftware (DIGSI)

Bild 2-18

40

IO-Controller Parametriersoftware (z.B. Step7)

Parametrierbeispiel für die Zuordnung der IO-Module zu SIPROTEC-Datenobjekten

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.6 Ereignisliste

2.6

Ereignisliste Die Ereignisliste ist ein eigenständiger Ringspeicher im PROFINET IO-Kommunikationsmodul, in dem Wertänderungen (nur Einzel- und Doppelmeldungen) mit Zeitstempel eingetragen werden. Diese Zeitstempel können im zyklischen Datenaustausch mittels des im Kapitel 2.6.3 beschriebenen Handshake-Verfahrens (Read/Acknowledge) übertragen werden. Nach Erst- oder Wiederanlauf des SIPROTEC-Gerätes ist die Ereignisliste leer. Nicht übertragene Meldungen gehen beim Erst- oder Wiederanlauf des SIPROTEC-Gerätes verloren. Nur die Meldungen des SIPROTEC-Gerätes, die auch im zyklischen PROFINET IO-Telegramm in Eingangsrichtung enthalten sind, werden bei Wertänderung in die Ereignisliste eingetragen. Für Statusänderungen und Befehlssequenzzustände erfolgt kein Eintrag. Die Ereignisliste kann maximal 500 Einträge aufnehmen. Beim Hinzufügen eines neuen Eintrages in eine volle Ereignisliste wird der älteste Eintrag gelöscht und dem IO-Controller ein Pufferüberlauf mittels eines Bits im Handshake-Byte “Control_I” in Eingangsrichtung mitgeteilt. Bei Kommunikationsunterbrechung wird die Ereignisliste nicht gelöscht. Es werden weiterhin Einträge bei Änderung von Meldungen gespeichert und nach Wiederherstellung der Kommunikationsverbindung dem IO-Controller (einschließlich Pufferüberlaufkennung) übermittelt. Die Einträge der Ereignisliste werden an den IO-Controller in den Meldeblöcken des PROFINET IO-Telegramms übertragen und müssen von ihm quittiert werden (siehe Kapitel 2.6.3). Die verwendeten Datentypen und das Handshake-Verfahren sind proprietär, weil PROFINET IO eine Ereignisliste nicht als Standard anbietet. Das Ereignislisten-Handshake-Verfahren ist Teil des zyklischen Datenaustauschs. In der GSDML-Datei der SIPROTEC-Geräte ist die Ereignisliste als ein eigenständiges IO-Modul definiert, siehe Kapitel 2.4.

2.6.1

Eingangsrichtung Die folgende Struktur entspricht dem IO-Modul Ereignisliste, Daten in Eingangsrichtung, und dem Datenbereich des Prozessalarms, siehe Kapitel 2.7.

Control_I-Byte

Byte-Offset = 0

reserviert = 0

Byte-Offset = 1 Start-Offset = 2

Meldeblock #1

Start-Offset = 12

Meldeblock #2

Control_I-Byte 7

6

5

4

3

2

1

0

Bit-Position

Meldeblock #3 Ende-Offset = 31

Bild 2-19

Meldeblock nummer

Pufferüberlauf

Start-Offset = 22

reserviert = 0

Bedeutung

Struktur der Ereignisliste, Eingangsrichtung (Lesen)

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.6 Ereignisliste

Meldeblocknummer der Ereignisliste •

Mit jeder Übertragung von Meldeblöcken, beginnend mit Meldeblock 1, wird die Meldeblocknummer um 1 erhöht, bis zum Erreichen des Meldeblocks 15. Danach beginnt die Übertragung wieder mit Meldeblock 1. Von der Ereignisliste werden pro Meldeblock maximal 3 Einträge übertragen.



Die Meldeblocknummer hat nur den (Anfangs-)Wert 0, wenn bei Initialisierung oder Neustart des SIPROTEC-Gerätes noch kein Eintrag in der Ereignisliste vorhanden ist. Nach der Übertragung des ersten Eintrages in die Ereignisliste und der zugehörigen Erhöhung der Meldeblocknummer für den nächsten Eintrag wird der Wert 0 nicht wieder vergeben.



Enthält das Telegramm keinen oder weniger als 3 Einträge in der Ereignisliste, werden die ungenutzten Meldeblöcke mit Nullen gefüllt.



Werden keine Meldungsänderungen übertragen, bleibt die Meldeblocknummer in dieser Zeit konstant. In diesem Fall wird die zuletzt übertragene Meldeblocknummer wiederholt übermittelt, bis neue Einträge in die Ereignisliste erfolgen.

Meldeblocknummer im Prozessalarm •

Bei jedem Prozessalarm (maximal 3 Meldungen pro Prozessalarm) wird die Meldeblocknummer um 1 erhöht, beginnend mit Meldeblock 1 bis zum Erreichen des Meldeblocks 15. Danach beginnt die Übertragung wieder mit Meldeblock 1.



Der erste Prozessalarm nach Beginn der Kommunikation des SIPROTEC-Geräts wird mit der Meldeblocknummer 1 gesendet.



Sind nur eine oder zwei Meldungen die Ursache des Prozessalarms, werden die ungenutzten Meldeblöcke mit Nullen gefüllt.

Pufferüberlauf der Ereignisliste Den Pufferüberlauf der Ereignisliste signalisiert ein gesetztes Bit. Dieses Bit wird zurückgesetzt, wenn kein Pufferüberlauf mehr vorhanden ist. Pufferüberlauf bei Prozessalarm Das Bit zur Signalisierung eines Pufferüberlaufs wird nicht verwendet. Meldeblock #1 bis Meldeblock #3 Siehe Kapitel 2.3.6.

42

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.6 Ereignisliste

2.6.2

Ausgangsrichtung Die folgende Struktur entspricht dem IO-Modul Ereignisliste, Daten in Ausgangsrichtung. Die Struktur wird nicht für Prozessalarm verwendet.

Control_O_Byte reserviert = 0

Control_O-Byte 7

6

5

Meldeblock nummer

Bild 2-20

4

3

2

1

0

reserviert = 0

Bit-Position Bedeutung

Struktur der Ereignisliste Ausgangsrichtung (ACK)

Meldeblocknummer Die Meldeblocknummer im Control_O_Byte dient zur Bestätigung von Empfang und Auswertung des Meldeblocks. Nach Auswertung der Meldeblöcke kopiert der PROFINET IO-Controller die Meldeblocknummer vom Control_I-Byte des Eingangstelegramms zum Control_O-Byte des Ausgangstelegramms. Das SIPROTEC-Gerät wiederholt den jeweiligen Meldeblock so lange, bis vom IO-Controller die Meldeblocknummer des Control_I-Bytes in das Control_O-Byte korrekt zurückgespiegelt wird.

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.6 Ereignisliste

2.6.3

Handshake-Mechanismus (Beispiel) Im folgenden Beispiel des Ereignislisten-Handshake-Mechanismus ist die Ausgangssituation wie folgt definiert: •

Es wurden zuletzt 3 Meldeblöcke übertragen und vom IO-Controller quittiert.



Die aktuelle Meldeblocknummer ist 14dec = Ehex.

PROFINET IO IO-Device

IO-Controller

Es ist noch ein Eintrag in der Ereignisliste: • Eintrag wird aus Ereignisliste in Meldeblock #1 des Telegramms übernommen • Meldebl öcke #2 und #3 vollständig = 0 • “Control_I” = F0 hex (Meldeblock -Nr. + 1) • Aktuelle Meldungen , Messwerte, Zählwerte werden in zyklische Telegramm e eingetragen

• Auswertung der zyklischen Meldungen , Messwerte und Zählwerte • IO-Controller erkennt Änderung in “Control _I”: Auswertung der Meldebl öcke • “Control_O” = “Control_I” = F0hex • Ggf. Befehle an SIPROTEC-Gerät im zyklischen Telegramm senden

IO-Device erkennt Quittierung in “Control _O”. Es sind keine Einträge in der Ereignisliste: • “Control _I” bleibt = F0 hex • Meldebl öcke #1 bis #3 vollständig = 0 • Αktuelle Meldungen , Messwerte, Zählwerte werden in zyklische Telegramm e eingetragen

• Auswertung der zyklischen Meldungen , Messwerte und Zählwerte • Κeine Aktionen bzgl . der Meldebl öcke, da keine Änderung der Meldeblock -Nr. • “Control_O” = “Control_I” = F0 hex • Ggf. Befehle an SIPROTEC-Gerät im zyklischen Telegramm senden

Es sind 4 neue Eintr äge in der Ereignisliste: • Die ersten 3 Einträge aus der Ereignisliste werden in Meldeblöcke #1 bis #3 des Telegramms übernommen • “Control _I” = 10 hex (Meldeblock -Nr. + 1) • Aktuelle Meldungen , Messwerte, Zählwerte werden in zyklische Telegramm e eingetragen

• Auswertung der zyklischen Meldungen , Messwerte und Zählwerte • IO-Controller erkennt Änderung in “Control _I”: Auswertung der Meldebl öcke • “Control_O” = “Control_I” = 10 hex • Ggf. Befehle an SIPROTEC-Gerät im zyklischen Telegramm senden

Es sind 2 Einträge in der Ereignisliste (noch ein “alter” von den o .g. 4 plus ein neuer ): • Einträge werden aus Ereignisliste in Meldeblöcke #1 und #2 des Telegramms über nommen • Meldeblock #3 vollständig = 0 • “Control _I” = 20 hex (Meldeblock -Nr. + 1) • Αktuelle Meldungen , Messwerte, Zählwerte werden in zyklische Telegramm e eingetragen

...... ......

Bild 2-21

Handshake-Mechanismus (Beispiel)

HINWEIS Zwischen einem neuen Telegramm vom IO-Device bis zur Auswertung der Daten durch den IO-Controller (und umgekehrt) können ggf. mehrere PROFINET IO-Buszyklen liegen, d.h. die Pfeile kennzeichnen nicht einen Buszyklus, sondern die Richtung des übergeordneten Telegrammaustausches.

44

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.7 Prozessalarm

2.7

Prozessalarm Prozessalarme in PROFINET IO verwenden den RTA-Mechanismus (Real Time Alarm) und werden nur als Meldung ON bzw. Meldung KOMMEND gesendet. Im SIPROTEC-Gerät ist ein Prozessalarm mit der Bezeichnung Summen-Prozessalarm definiert. Ein Alarm wird ausgegeben, wenn sich der Wert mindestens einer Meldung des SIPROTEC-Gerätes, die mit dem Alarm verknüpft ist, ändert. Für jede über PROFINET IO gesendeten SIPROTEC-Meldung kann während der Parametrierung des IO-Controllers entschieden werden, ob die Meldung dem Prozessalarm Summen-Prozessalarm zugeordnet wird oder nicht (siehe Bild 2-14 und Bild 2-15). Der Vorteil der Verwendung von Prozessalarmen ist, dass diese in der SPS (speicherprogrammierte Steuerung) mit zugeordneten Alarmbausteinen wie ein Interrupt ausgewertet werden können und somit die Reaktion auf Meldungsänderungen verkürzt wird (siehe Kapitel 3.3.2.5). Wenn mehr als eine Meldung dem Prozessalarm Summen-Prozessalarm zugeordnet wurde, dann bedeutet ein Alarm, dass sich der Wert einer oder mehrerer zugeordneter Meldungen geändert hat. Wenn sich mehrere Meldungen, die zum Prozessalarm Summen-Prozessalarm miteinander verknüpft sind, im SIPROTEC-Gerät fast gleichzeitig ändern, dann gilt: 1. Wenn eine Änderung der ersten Meldung erkannt wird, dann wird ein Alarm sofort gesendet. 2. Der IO-Controller verarbeitet und quittiert den PROFINET IO-Alarm. Während dieser Zeit ist kein zweiter Prozessalarm über PROFINET IO möglich. 3. Intern werden weitere Meldungsänderungen, die einen Prozessalarm verursachen können, gespeichert. 4. Wenn die laufende Alarmverarbeitung beendet ist und ein weiterer Alarm im EN100 vorliegt, dann wird dieser vom IO-Device ausgegeben. In diesem Alarm können bis zu 3 gespeicherte Meldungen enthalten sein. Das Prozessalarm-Telegramm enthält eine Alarminformation, die aus einem Kopf und einer Alarmzusatzinformation besteht. Benutzerspezifische Daten werden in der Alarmzusatzinformation übertragen. Die Alarmzusatzinformation enthält für den Prozessalarm Summen-Prozessalarm die Identifikationen und die Zeitstempel von bis zu 3 Meldungen, die den Alarm auslösen. Hierfür wird die gleiche Struktur wie für die EreignislistenDatenübertragung verwendet, siehe Kapitel 2.6.1. Wenn mehrere Meldungen in der Zusatzinformation eines Alarms enthalten sind, dann gehören diese zum selben IO-Modul. Der Prozessalarm Summen-Prozessalarm ist immer wie folgt identifiziert: •

Slot = Slot des IO-Moduls, dem die alarmauslösende Meldung zugeordnet ist



Subslot = 1



Struktur-ID = 200 als Quelle

Bei der PROFINET IO-Implementation für SIPROTEC-Geräte gibt es nur diesen einen Prozessalarm. Wenn das SIPROTEC-Gerät nicht mit dem IO-Controller kommuniziert, wird auch kein Prozessalarm verarbeitet und es werden keine Meldungsänderungen für den Prozessalarm gespeichert.

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.8 Azyklisches Lesen und Schreiben von Daten

2.8

Azyklisches Lesen und Schreiben von Daten

2.8.1

Voreinstellung und Rücksetzen der Zählwerte und Statistikwerte Für Voreinstellung und Rücksetzen der Zählwerte und Statistikwerte ist ein azyklisches Schreibtelegramm definiert. Je nach Definition des IO-Moduls können maximal 8 Werte mit diesem Telegramm gesetzt werden. Die Reihenfolge der Werte im Telegramm entspricht der Reihenfolge der Werte im IO-Modul, siehe Kapitel 2.4. Ein Maskierungsbyte ermöglicht die Auswahl der Werte, die eingestellt werden sollen.

Anzahl der Werte

Byte-Offset = 0

reserviert = 0

Byte-Offset = 1

Maskierungsbyte

Byte-Offset = 2

reserviert = 0

Byte-Offset = 3

Wert #1 im IO-Modul

Start-Offset = 4

(Ulong32 or Float32)

Bild 2-22

6

5

4

3

2

1

0

Werteinstellung #5

Werteinstellung #4

Werteinstellung #3

Werteinstellung #2

Werteinstellung #1

Max. Ende-Offset = 35

7

Werteinstellung #6

(Ulong32 or Float32)

Start-Offset = 32

Maskierungsbyte

Werteinstellung #7

Wert #8 im IO-Modul

Start-Offset = 8

Werteinstellung #8

...

Bit-Position

Bedeutung

Azyklisches Datentelegramm, Voreinstellung und Rücksetzen der Zählwerte und Statistikwerte

Anzahl der Werte •

IO-Modul für Zählwerte: 4



IO-Modul für Statistikwerte: 3 oder 6

Maskierungsbyte Jedes Bit in diesem Byte entspricht einem Wert im Telegramm. Der zugehörige Wert wird im Gerät nur ausgewertet, wenn das Maskierungsbit gesetzt ist. Nicht genutzte Maskierungsbits müssen auf Null gesetzt werden. Wert #1 bis Wert #8 Je nach Datentyp werden die Werte, die gesetzt werden sollen, an den jeweiligen Telegrammpositionen als Unit32 für Zählwerte oder als Float32 für Statistikwerte übertragen. Das Telegramm enthält immer nur so viele Werteinträge, wie im Byte “Anzahl der Werte” angegeben sind. Siemens empfiehlt, nicht genutzte Werte, z.B. Werte ohne gesetztes Maskierungsbit,auf Null zu setzen.

HINWEIS Für Statistikwerte: Ungültige Float32-Werte (Not a Number-Werte) werden vom EN100 abgewiesen und nicht übernommen.

46

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.8 Azyklisches Lesen und Schreiben von Daten

HINWEIS Für Zählwerte: Nach Einstellung eines Zählwertes wird dieser sofort im SIPROTEC-Gerät übernommen und im Display angezeigt. Über PROFINET IO erfolgt die Aktualisierung erst mit dem nächsten Umspeicherzyklus. Der Wertebereich für das Einstellen von Zählwerten ist 0 bis 7FFFFFFFH. Beim Setzen eines größeren Wertes im Telegramm wird auf dem EN100 automatisch das höchstwertige Bit (MSB) auf 0 gesetzt und der daraus resultierende Wert an das SIPROTEC-Gerät übertragen. •

2.8.2

Beispiel: Im Telegramm ist 9234ABC6H eingetragen, gesetzt wird: 1234ABC6H.

Lesen der Einheiten-IDs von Messwerten, Statistikwerten und Zählwerten Für das Lesen von Einheiten und deren Vielfachen ist ein azyklisches Lesetelegramm definiert. Die Reihenfolge der Werte im Telegramm entspricht der Reihenfolge der Werte im IO-Modul.

Anzahl der Werte

Byte-Offset = 0

reserviert = 0

Byte-Offset = 1

Einheiten -ID #1

Start-Offset = 2

(Unit16)

... Einheiten -ID #n (Unit16)

Bild 2-23

Start-Offset = 4

Start-Offset = n * 2 Max. Ende-Offset = (n * 2) + 1

Azyklisches Datentelegramm, Lesen von Einheiten-IDs

Anzahl der Werte •

IO-Modul für Messwerte: 6 oder 12



IO-Modul für Zählwerte: 4



IO-Modul für Statistikwerte: 3 oder 6

Einheiten-ID #1 bis Einheiten-ID #n Das Telegramm enthält immer nur so viele Einheiten-IDs, wie im Byte Anzahl der Werte angegeben sind. Hierdurch wird auch die Länge des Telegramms bestimmt. Die Definition der Einheiten-IDs ist im Kapitel 2.3.7 beschrieben.

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.8 Azyklisches Lesen und Schreiben von Daten

2.8.3

Lesen des Umrechnungsfaktors der Zählwerte Für das Lesen von Umrechnungsfaktoren ist ein azyklisches Lesetelegramm definiert. Die Reihenfolge der Werte im Telegramm entspricht der Reihenfolge der Werte im IO-Modul. Die Multiplikation des Zählwertes mit dem Umrechnungsfaktor ergibt entweder den zugehörigen Energiewert (für von Messwerten abgeleitete Zählwerte) oder den Wert in der gemessenen Einheit (für Pulszähler über Binäreingänge).

Anzahl der Werte

Byte-Offset = 0

reserviert = 0

Byte-Offset = 1

Umrechnungsfaktor #1

Start-Offset = 2

(Float32)

... Umrechnungsfaktor #n (Float32)

Bild 2-24

Start-Offset = 6

Start-Offset = (n * 4) - 2 Max. Ende-Offset = (n * 4) + 1

Azyklisches Datentelegramm, Lesen von Umrechnungsfaktoren der Zählwerte

Anzahl der Werte •

IO-Modul für Zählwerte: 4

Umrechnungsfaktor #1 bis Umrechnungsfaktor #n Das Telegramm enthält immer nur so viele Umrechnungsfaktoren, wie im Byte Anzahl der Werte definiert sind. Hierdurch wird auch die Länge des Telegramms bestimmt.

48

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.9 Ausführen von Schalthandlungen über PROFINET IO

2.9

Ausführen von Schalthandlungen über PROFINET IO

2.9.1

Befehlsausgabearten zur Schaltgeräteansteuerung Im SIPROTEC-Gerät stehen folgende Befehlstypen zur Verfügung:

Doppelbefehle Die Bearbeitung der Doppelbefehle, die Ausgabe an die Schaltgeräte und die Rückmeldung erfolgt im Gerät über zwei Ausgänge bzw. zwei Bits, welche mit 01 = AUS und 10 = EIN (alternativ für Meldungen: 01 = GEHEND und 10 = KOMMEND) definiert sind. Einzelbefehle Die Bearbeitung der Einzelbefehle, die Ausgabe an die Schaltgeräte und die Rückmeldung erfolgt im Gerät über einen Ausgang bzw. ein Bit, welches mit 0 = AUS und 1 = EIN (alternativ für Meldungen: 0 = GEHEND und 1 = KOMMEND) definiert ist.

HINWEIS Abweichend von der obigen Definition erfolgt die Ansteuerung von Einzel- und Doppelbefehlen im SIPROTECGerät mittels PROFINET IO einheitlich über zwei Bits des PROFINET IO-Output-Telegramms (siehe Kapitel 2.3.2 und Kapitel 2.3.3). Eine Befehlsausgabe im SIPROTEC-Gerät kann als Dauerausgabe oder Impulsausgabe erfolgen. Dauerausgaben Wenn bei dem zugehörigen Bitpaar über PROFINET IO ein Werteübergang (eine Flanke) von Ruhestellung oder AUS auf EIN erkannt wird, dann werden Befehle in der Betriebsart Dauerausgabe ausgegeben (angesteuert). Die Befehle bleiben so lange angesteuert, bis ein Werteübergang von Ruhestellung oder EIN auf AUS über PROFINET IO erfolgt. Die Definitionen der Werte für Ruhestellung, EIN und AUS sind im Kapitel 2.3.2 und im Kapitel 2.3.3 dargestellt. Impulsausgaben Die Ausgabe eines Ansteuerimpulses zum Schalten eines Schaltgerätes inkl. Einhaltung der parametrierten Zeiten wird vom SIPROTEC-Gerät autark ausgeführt. Die Schalthandlung (Impulsausgabe über die zugeordneten Binärausgaben des SIPROTEC-Gerätes) erfolgt, wenn im PROFINET IO-Output-Telegramm ein Wechsel des Wertes des zugehörigen Bitpaares übertragen wird: •

bei Doppelbefehlen von Ruhestellung oder EIN auf AUS bzw. von Ruhestellung oder AUS auf EIN



bei Einzelbefehlen von Ruhestellung auf EIN

HINWEIS Die Schaltrichtung AUS für Einzelbefehle mit Impulsausgabe ist nicht zulässig und wird im SIPROTEC-Gerät abgewiesen.

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.9 Ausführen von Schalthandlungen über PROFINET IO

2.9.2

Empfohlene Übertragung von Befehlen über PROFINET IO Das Setzen von Ausgängen bzw. internen Markierungen über PROFINET IO erfolgt im SIPROTEC-Gerät nur dann, wenn an den zugehörigen Bitpositionen des IO-Moduls im PROFINET IO-Output-Telegramm ein entsprechender Wertübergang erkannt wird (Triggerung bei Änderung; siehe Beschreibung zu Dauerausgaben und Impulsausgaben im Kapitel 2.9.1).

HINWEIS Ein Wertübergang an der zugehörigen Bitposition im PROFINET IO-Telegramm initiiert eine Befehlsbearbeitung im SIPROTEC-Gerät. Das bedeutet aber nicht, dass der zugehörige Ausgang oder die zugehörige Markierung den Sollwert auch annimmt. Z.B. kann das Setzen eines Ausgangs infolge einer Verriegelung abgewiesen werden. Zur Überwachung sollte die Rückmeldung eines Schaltgerätes oder die Markierung zurückgelesen werden. Wird für einen Befehl nach einer Änderung der zugehörigen Bitkombination der Bitwert für EIN bzw. AUS weiterhin (statisch) im zyklischen Output-Telegramm übertragen, hat dies bei laufender Kommunikation keine Auswirkung im SIPROTEC-Gerät. Eine statisch gesetzte Bitkombination für EIN oder AUS kann bei Kommunikationsstörungen (siehe Kapitel 2.10) oder bei STOP der SPS (siehe Kapitel 3.3.2.1) gegebenenfalls unerwünschte Befehlsausführungen bei Wiederherstellung der Kommunikation oder Übergang der SPS von STOP nach RUN zur Folge haben. Siemens empfiehlt deshalb, Schalthandlungen oder das Setzen von Markierungen in SIPROTEC-Geräten über PROFINET IO mittels eines Impulses über den Bus auszugeben: •

Ruhestellung (“00") → EIN ("10") → Ruhestellung ("00") für Einschalten



Ruhestellung ("00") → AUS ("01") → Ruhestellung ("00") für Ausschalten

Die Impulslänge (Zeitdauer des Anliegens der Bitkombinationen für EIN oder AUS) sollte mindestens dreimal der eingestellten Zykluszeit des IO-Devices sein (Richtwert mindestens ca. 100 ms).

50

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.9 Ausführen von Schalthandlungen über PROFINET IO

2.9.3

Mehrfache Befehlsausgabe Die Befehlsbearbeitung im SIPROTEC-Gerät arbeitet in einem 100-ms-Zyklus. Hierzu gehören: •

Prüfen des Befehls



Befehlsausgabe



Überwachung der Rückmeldung



Generierung positiver oder negativer Befehlsrückmeldung

Nach dem Absetzen einer positiven Befehlsrückmeldung, die auch über PROFINET IO im zyklischen Input-Telegramm als Änderung des Wertes der Schaltgerätestellung eingetragen wird, bleibt die Bearbeitung des Befehls noch maximal für einen Zyklus (100 ms) aktiv. Da im SIPROTEC-Gerät nicht mehrere Befehle parallel abgearbeitet werden, wird ein weiterer Befehl, der innerhalb einer aktiven Befehlsbearbeitung eintrifft, mit "1 aus n Fehler" abgewiesen und nicht ausgeführt. Wenn vom IO-Controller zwei oder mehr Befehle direkt hintereinander ausgegeben werden sollen, dann ist nach Empfang der positiven Befehlsrückmeldung in den zyklischen Eingangsdaten bis zur Ausgabe des nächsten Befehls eine Verzögerungszeit von 100 ms einzuhalten. Das gewährleistet eine sichere Ausführung des Folgebefehls.

2.9.4

Verhalten in besonderen Betriebsfällen •

Eine Änderung der Schaltgerätestellung, die nicht über den IO-Controller initiiert wurde (z.B. Leistungsschalterfall), erkennt der IO-Controller durch Änderung des Wertes der Schaltgerätestellung in den zugehörigen Bitpositionen des Input-Telegramms. Wenn der IO-Controller das z.B. vor Ort ausgeschaltete Schaltgerät wieder einschalten möchte, dann muss er zuerst den Istwert (AUS) oder Ruhestellung über PROFINET IO übertragen und kann das Schaltgerät anschließend durch Setzen des Sollwertes (EIN) wieder einschalten.



Eine über PROFINET IO angeforderte Schalthandlung kann nicht ausgeführt werden, da z.B. die Schalthoheit auf ORT steht oder die zugehörende Feldverriegelung nicht erfüllt ist. Das erkennt der IOController daran, dass die Rückmeldung des Doppel-/Einzelbefehls im PROFINET IO-Input-Telegramm nicht der SOLL-Schaltstellung nachgeführt wird (ggf. eine Rückmeldeüberwachungszeit im IO-Controller aktivieren). Vor einem erneuten Schaltversuch muss bei Schaltgeräten zuerst die IST-Schaltstellung gemäß InputTelegramm oder Ruhestellung über PROFINET IO noch einmal im Output-Telegramm übertragen werden.



Zum Verhalten bei Kommunikationsstörung siehe nachfolgendes Kapitel 2.10.

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

51

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.10 Verhalten bei Kommunikationsstörung zum IO-Controller

2.10

Verhalten bei Kommunikationsstörung zum IO-Controller Für SIPROTEC-Geräte ist folgendes Verhalten bei Kommunikationsunterbrechung zum IO-Controller definiert:

Nach Erkennen des Verbindungsabbruchs 1. Die Markierung Stör SysSS (Störung Systemschnittstelle) im SIPROTEC-Gerät wird auf KOMMEND gesetzt (Protokollierung im Betriebsmeldungsprotokoll, Verarbeitung im CFC möglich). 2. Der Zustand der Ausgänge bzw. Schaltgeräte bleibt bestehen, wie er vor der Kommunikationsunterbrechung bestand. Nach Wiederherstellen der Kommunikation 1. Die Markierung Stör SysSS (Störung Systemschnittstelle) im SIPROTEC-Gerät wird auf GEHEND gesetzt (Protokollierung im Betriebsmeldungsprotokoll, Verarbeitung im CFC möglich). 2. Die Daten werden aus den wieder vom IO-Controller empfangenen Telegrammen übernommen (wenn dies gemäß Schalthoheit und Verriegelungsvorgaben möglich ist). Wenn Sie nach dem Wiederherstellen der Verbindung zwischen IO-Controller und IO-Device keine Beeinflussung der Schaltgerätestellungen der SIPROTEC-Geräte wünschen, dann muss im Output-Telegramm in den zugehörigen Bitpositionen Ruhestellung (Wert "00") ausgegeben werden oder Sie müssen die Schalthoheit auf ORT (LOCAL) stellen.

2.11

Meldungen zum IO-Controller HINWEIS Bei der Auswertung von Meldungen des SIPROTEC-Gerätes im IO-Controller ist zu beachten, dass infolge der Zykluszeit des PROFINET IO-Systems oder der Zeit der zyklischen Bearbeitung innerhalb einer SPS kurzzeitige Änderungen des Wertes einer Meldung (KOMMEND und GEHEND innerhalb eines Zyklus) ggf. nicht erkannt werden. Dies gilt insbesondere für Schutzmeldungen.

Schutzanregung Schutzmeldungen, welche einen Zustand “Schutzanregung” signalisieren, stehen auch nur für die Zeitspanne der Schutzanregung an. Schutzauslösung Mit dem Parameter Mindestdauer des Auskommandos (Parameteradresse = 210) können Sie die MindestAuslösekommandodauer einstellen. Diese Zeit gilt für alle Schutzfunktionen, die auf Auslösung gehen können. Die zugehörigen Schutzmeldungen übertragen nach Auftreten einer Schutzauslösung für die eingestellte Mindestdauer den Wert KOMMEND.

52

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.12 Zeitsynchronisation

2.12

Zeitsynchronisation Im SIPROTEC-Gerät wird die Zeit über Ethernet mittels NTP (Network Time Protocol) synchronisiert. Ein SNTP-Client (einschließlich redundanter NTP-Server-Unterstützung) ist in der EN100-Firmware implementiert und auch im PROFINET IO-Kommunikationsmodul enthalten.

HINWEIS Verwenden Sie für die Zeitsynchronisation mittels NTP einen NTP-Server. Dieser Server muss im lokalen Kommunikationsnetz installiert sein, in dem auch das IO-Device eingesetzt ist, z.B. SPS oder PC der Leitstelle. Gewährleisten Sie, dass der NTP-Server mit einer übergeordneten Signalquelle, z.B. GPS, synchronisiert wird. Die Parametrierung von NTP für das SIPROTEC-Gerät mittels DIGSI ist im Kapitel 3.2 beschrieben.

2.13

PROFINET IO und IEC 61850/GOOSE Die Kommunikationsprotokolle PROFINET IO und IEC 61850/GOOSE können auf dem EN100-Modul gleichzeitig über dieselbe Ethernet-Schnittstelle genutzt werden. Sie werden durch den EtherType (IP, GOOSE, PROFINET IO RT), die UDP-Port-Nummer bei PROFINET IO oder die TCP-Port-Nummer bei IEC 61850 unterschieden. Weitere IP-basierte Protokolle wie SNTP, SNMP oder HTTP laufen parallel mit anderen dedizierten Port-Nummern.

HINWEIS Standardmäßig sind alle auf dem EN100 verfügbaren Protokolle aktiviert. Wenn Sie die Kommunikation über IEC 61850-MMS und GOOSE nicht benötigen, empfiehlt Siemens die Deaktivierung des Services IEC 61850 in DIGSI für dieses Gerät. Dadurch verkürzt sich für PROFINET IO die Zeit zwischen einem Gerätestart bis zur Bereitschaft der Kommunikationsaufnahme mit dem IO-Controller. Bei Kommunikation ohne IEC 61850 und GOOSE ist auch der Betrieb mit minimaler PROFINET IO-Zykluszeit von 4 ms möglich. Zusammen mit IEC 61850 und GOOSE darf 4 ms Zykluszeit nicht genutzt werden (siehe unten). Im Parallelbetrieb von IEC 61850/GOOSE mit PROFINET IO darf folgender Ausbau nicht überschritten werden, auch wenn umfangreichere Einstellungen in den Parametriertools möglich sind: •

IEC 61850:



GOOSE:

maximal 2 Prozess-Clients in der Anlage maximal 5 GOOSE-Applikationen pro Gerät in Summe maximal 50 Datenobjekte als Quelle und 50 Datenobjekte als Ziel für GOOSE-Verknüpfungen pro Gerät Minimale Überwachungszeit ≥ 10 ms (Standardeinstellungen des Kommunikationsprofils PriorityLow unter GOOSE-Parameter im IEC 61850Systemkonfigurator)



PROFINET IO:

minimale Zykluszeit 8 ms

HINWEIS Eine Änderung der Netzwerkeinstellung über DCP wirkt sich auf alle IP-Anwendungen aus, die auf dem EN100 laufen, z.B. HTTP-Server und IEC 61850-Server. Siehe hierzu auch Kapitel 3.1 und Kapitel 3.4.1. Die Gerätenamen für IEC 61850 (IED-Name) und PROFINET IO (Stationsname) können unterschiedlich sein. Der Gerätename für IEC 61850 wird im Stationskonfigurator vergeben, der Gerätename für PROFINET IO über DCP, siehe Kapitel 3.4.1. SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

53

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2 PROFINET IO in SIPROTEC 2.14 Medienredundanz

2.14

Medienredundanz Hinweise zu unterstützten Medienredundanzverfahren finden Sie im EN100-Handbuch, Abschnitt IEC 61850.

54

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

com_profinet-io_profile_de.book Page 55 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

3

Parametrierung

3.1

Konfiguration der Netzwerkparameter des EN100

56

3.2

Parametrierung mit DIGSI

57

3.3

Parametrierung des IO-Controllers

75

3.4

DCP - Discovery and Configuration

81

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

55

com_profinet-io_profile_de.book Page 56 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

3 Parametrierung 3.1 Konfiguration der Netzwerkparameter des EN100

3.1

Konfiguration der Netzwerkparameter des EN100

Ethernet-Netzwerkeinstellung Für IP-basierte Anwendungen benötigt das EN100 folgende Ethernet-Netzwerkparameter: •

IP-Adresse



Netzwerkmaske



Default-Gateway

Für die Einstellung der Parameter gibt es 3 Optionen: 1. Die Vergabe der Netzwerkparameter erfolgt bei der Geräteparametrierung mit DIGSI und dem IEC 61850Systemkonfigurator. 2. Die Zuweisung der Netzwerkparameter erfolgt mit einem Inbetriebsetzungstool (z.B. "Primary Setup Tool", siehe Kapitel 3.4.1) über DCP. 3. Der IO-Controller weist während der Startphase der PROFINET IO-Kommunikation die Netzwerkparameter dem jeweils adressierten IO-Device zu (ebenfalls über DCP).

HINWEIS Bei jedem Laden oder Initialisieren der Geräte- und EN100-Parameter über DIGSI wird die im IEC 61850-Stationskonfigurator vorgegebene Netzwerkeinstellung im EN100 aktiviert. Eine Änderung der Netzwerkeinstellung über DCP ist danach jederzeit möglich. Die neuen Netzwerkparameter werden dauerhaft im EEPROM des EN100 gespeichert und verwendet. Ein Neustart des SIPROTEC-Gerätes oder EN100 ist nicht erforderlich und wird auch nicht automatisch ausgeführt.

HINWEIS Eine Änderung der Netzwerkeinstellung über DCP wirkt sich auf alle IP-Anwendungen aus, die auf dem EN100 laufen, z.B. HTTP-Server und IEC 61850-Server. Siehe hierzu auch Kapitel 3.4.1. Das Rücksetzen der Netzwerkparameter auf Werkseinstellung über DCP ist im Kapitel 3.4.2 beschrieben. Dabei wird ein Neustart des EN100 ausgeführt. Sollen nach dem Ändern der Netzwerkeinstellung wieder die über den IEC 61850-Systemkonfigurator vorgegebenen Netzwerkparameter gesetzt werden, dann ist entweder das Gerät neu über DIGSI zu laden/zu initialisieren oder die Netzwerkparameter müssen per DCP eingestellt werden.

HINWEIS EN100 mit PROFINET IO unterstützt kein DHCP.

IO-Device-Name Eine weitere Grundeinstellung für das EN100 (PROFINET IO-Device) ist der Stationsname für die Identifikation des Gerätes durch den IO-Controller. Die Gerätenamen für IEC 61850 (IED-Name) und PROFINET IO (Stationsname) können unterschiedlich sein. Der Gerätename für IEC 61850 wird im Stationskonfigurator vergeben, der Gerätename für PROFINET IO über DCP, siehe Kapitel 3.4.1. Ein parametrierter Stationsname wird im EEPROM des EN100 dauerhaft abgelegt. Der eingestellte Stationsname des SIPROTEC-Gerätes wird in der HTML-Seite der PROFINET IO-Diagnose angezeigt (siehe Kapitel 4.1). 56

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3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI

3.2

Parametrierung mit DIGSI

3.2.1

Einfügen und Einstellen eines neuen Projektes HINWEIS Bei der Parametrierung des PROFINET IO-Protokolls wird vorausgesetzt, dass die Parametrierung der Gerätefunktionen korrekt ausgeführt wurde. Die erforderlichen Einstellungen des Protokolls werden mit der Parametrier-Software DIGSI ab Version 4.86 durchgeführt. Detaillierte Informationen hierzu enthält die DIGSI 4-Hilfe.

HINWEIS Im Folgenden ist die Parametrierung des 7SJ80 beschrieben. Andere Geräte werden auf gleiche Weise eingestellt.

HINWEIS Für die Einstellung des PROFINET IO-Protokolls muss DIGSI den IEC 61850-Stationskonfigurator enthalten.



Öffnen Sie den DIGSI Manager.



Klicken Sie im Menü Datei → Neu... Der Dialog Neues Projekt öffnet.

Bild 3-1 ✧

Dialog Neues Projekt

Geben Sie im Feld Name: einen neuen Projektnamen (im Beispiel 7SJ80_PNIO) ein und wählen Sie den Ablageort (Pfad). Klicken Sie anschließend auf OK.

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

57

com_profinet-io_profile_de.book Page 58 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI

Es öffnet folgendes Fenster des DIGSI Managers:

Bild 3-2



Klicken Sie mit der rechten Maustaste im DIGSI Manager auf Ordner und öffnen Sie über Neues Objekt einfügen → SIPROTEC Gerät den Gerätekatalog.

Bild 3-3 ✧

DIGSI Manager mit Auswahl eines Objektes

Wählen Sie im Gerätekatalog das gewünschte SIPROTEC-Gerät (im Beispiel Dig. Überstromzeitschutz 7SJ803/V4.7) und ziehen Sie das Objekt mit Drag & Drop in den Ordner des DIGSI Managers.

Bild 3-4 58

DIGSI Manager mit neuem Projekt

Gerätekatalog SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

com_profinet-io_profile_de.book Page 59 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI

Es öffnet der Dialog Eigenschaften - SIPROTEC Gerät (siehe Bild 3-5). ✧

Konfigurieren Sie im Dialog Eigenschaften - SIPROTEC Gerät die Bestellnummer (MLFB) Ihres Gerätes. Klicken Sie anschließend auf OK.

Bild 3-5

Bestellnummer (MLFB) konfigurieren

Wenn Sie das SIPROTEC-Gerät nachgerüstet haben oder das Protokoll PROFINET IO nachträglich installieren wollen, gehen Sie wie folgt vor: ✧

Klicken Sie mit der rechten Maustaste im DIGSI Manager auf das ausgewählte SIPROTEC-Gerät (z.B. 7SJ803 V4.7) und klicken Sie anschließend auf Objekteigenschaften....

Bild 3-6

Auswahl der Objekteigenschaften

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

59

com_profinet-io_profile_de.book Page 60 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI

Es öffnet der Dialog Eigenschaften - SIPROTC Gerät. ✧

Wählen Sie in der Registerkarte Kommunikationsmodule → Listenpunkt 11. Port F (Datenschnittstelle) (Port F bei 7SC80, Port B bei anderen SIPROTEC-Geräten wie z.B. 7SJ61) → Auswahl L: ... → Zusätzliche Angaben das Protokoll PROFINET IO. Klicken Sie anschließend in beiden geöffneten Registerkarten auf OK.

Bild 3-7 ✧

Klicken Sie mit der rechten Maustaste im DIGSI-Manager auf den Ordner und wählen Sie über Neues Objekt einfügen die IEC61850-Station aus.

Bild 3-8 60

Protokoll PROFINET IO aktivieren

Einfügen einer IEC 61850-Station SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

com_profinet-io_profile_de.book Page 61 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI

Im Fenster des DIGSI Managers wird eine IEC 61850-Station eingefügt. ✧

Klicken Sie im DIGSI-Manager mit der rechten Maustaste auf die IEC 61850-Station und wählen Sie im Menü den Eintrag Objekteigenschaften.... Der Dialog Eigenschaften - IEC61850-Station öffnet.



Wählen Sie im Dialog Eigenschaften - IEC61850-Station → Registerkarte Teilnehmer aus Verfügbare IEC61850 Geräte: ein Gerät aus und klicken Sie anschließend auf Hinzufügen. Das ausgewählte Gerät wird vom Fenster Verfügbare IEC61850 Geräte: in das Fenster IEC61850 Station Teilnehmer: verschoben.

Bild 3-9



Auswahl des Teilnehmers

Klicken Sie auf OK.

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

61

com_profinet-io_profile_de.book Page 62 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI



Doppelklicken Sie im DIGSI Manager auf das SIPROTEC-Gerät. Es öffnet der Dialog Gerät öffnen.



Stellen Sie im Feld Verbindungsart die Option Offline ein und bestätigen Sie mit OK.

Bild 3-10

Öffnen des SIPROTEC-Gerätes

Nach der Initialisierung öffnet folgendes Fenster:

Bild 3-11

62

Funktionsauswahl

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI

3.2.2

Konfigurieren der Schnittstellen ✧

Doppelklicken Sie auf die Auswahl Parameter. Es öffnet folgendes Fenster:

Bild 3-12



Parameter

Doppelklicken Sie auf die Funktion Schnittstellen. Es öffnet der Dialog Schnittstellen-Parameter.



Wählen Sie die Registerkarte Weitere Protokolle am Gerät aus.

Bild 3-13

Mapping-Datei

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI

Auswahlliste Mapping-Datei Wenn aktuell keine Mapping-Datei dem SIPROTEC-Gerät zugeordnet ist, dann stehen die folgenden Einträge in der Auswahlliste Mapping-Datei zur Verfügung: Tabelle 3-1

Auswahl ohne modulspezifische Einstellungen Auswahl

Bedeutung



Dem Gerät wird weiterhin keine Mapping-Datei zugeordnet.

PROFINET IO Standardmapping 3-1 bis PROFINET IO Standardmapping 3-n

Auswahl einer Mapping-Datei 3-1 bis 3-n (n = gerätespezifische Mapping-Dateienanzahl).

Bei einer bereits bestehenden Mapping-Dateizuordnung sind folgende Auswahlmöglichkeiten gegeben: Tabelle 3-2

Auswahl mit modulspezifischen Einstellungen Auswahl

Bedeutung



Dem Gerät wird keine Mapping-Datei zugeordnet.



Diese Auswahlmöglichkeit kennzeichnet die aktuell dem SIPROTEC-Gerät zugeordnete Mapping-Datei mit den ggf. im Eingabefeld Modulspezifische Einstellungen bereits vorgenommenen Änderungen. Nummer und Version der Mapping-Datei sind aus der ersten Zeile im Editierfeld Modulspezifische Einstellungen zu entnehmen.

PROFINET IO Standardmapping 3-1 bis PROFINET IO Standardmapping 3-n

(Neu-)Auswahl einer Mapping-Datei 3-1 bis 3-n (n = gerätespezifische Mapping-Dateienanzahl). Alle modulspezifischen Einstellungen werden auf Voreinstellwerte zurückgesetzt.

Wurde die Mapping-Dateizuordnung für ein SIPROTEC-Gerät geändert, dann ist dies mit einer Änderung der Rangierungen der SIPROTEC-Objekte auf die Systemschnittstelle verbunden. Prüfen Sie nach Auswahl einer neuen Mapping-Datei in der DIGSI-Rangiermatrix die Rangierungen auf Ziel Systemschnittstelle bzw. Quelle Systemschnittstelle. Zur Aktivierung und Änderung des Protokolls PROFINET IO gehen Sie wie folgt vor:

64



Aktivieren Sie die Mapping-Datei PROFINET IO Standardmapping 3-1 in der Auswahlliste MappingDatei.



Wenn erforderlich, dann ändern Sie im Fenster Modulspezifische Einstellungen die Eintragungen gemäß Ihrer Gerätekonfiguration.



Klicken Sie auf OK.

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3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI

3.2.3

Anpassung der Rangierung HINWEIS Das Gerät verfügt über 2 Systemschnittstellen. Die erste Systemschnittstelle wird für das IEC 61850-Protokoll genutzt. Deren Parametrierung ist im EN100Handbuch im Kapitel zu IEC 61850 beschrieben. Die zweite Systemschnittstelle wird für das PROFINET IO-Protokoll verwendet. ✧

Doppelklicken Sie im Dialog Parameter (siehe Bild 3-12) auf die Funktion Rangierung. Der Dialog Parameter - Rangierung öffnet: Informationstyp

Fig. 3-14

Port B PROFINET IO Quelle Systemschnittstelle

Port B PROFINET IO Ziel Systemschnittstelle

DIGSI-Parametrierungsmatrix mit Spalten für die Einstellung der Systemschnittstelle

HINWEIS Bei den meisten SIPROTEC-Geräten wird als Quelle und Ziel der Systemschnittstelle der Port B verwendet. In Ausnahmefällen, z.B. bei 7SC80, wird der Port F verwendet.

HINWEIS Wenn Sie in der Konfigurationsmatrix zur Einstellung der Systemschnittstelle bzw. zu Ihrer Information nicht alle Spalten und Zeilen anzeigen möchten, können Sie diese per Doppelklick auf die jeweilige Schaltfläche minimieren. Möchten Sie in die minimierten Spalten Eintragungen vornehmen, können Sie diese per Doppelklick auf die jeweilige Schaltfläche wieder maximieren.

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI



Fahren Sie mit dem Mauszeiger in den Spalten Quelle und Ziel über Port B (bzw.Port F) und ermitteln Sie, welche Spalte PROFINET IO zugeordnet ist (in Bild 3-14 rot markiert). Wenn Sie kurzzeitig über dem Buchstaben B anhalten, erfolgt die Anzeige (gelber Text) des verwendeten Protokolls.



Wenn erforderlich, dann passen Sie die voreingestellte Rangierung in der Konfigurationsmatrix Ihrem SIPROTEC-Gerät oder Ihrer Anlage wie folgt an. Wenn Sie keine Änderungen in der DIGSI-Rangiermatrix vornehmen wollen, dann setzen Sie mit Abschnitt Zeitsynchronisation in diesem Kapitel fort.



Wenn Sie alle Vorrangierungen löschen möchten, um diese neu einzustellen, dann klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den jeweiligen Port B oder die Systemschnittstelle S in Quelle oder Ziel. Klicken Sie anschließend auf die Abfrage Rangierungen auf Port B (PNIO-EN100) löschen oder Rangierungen auf Systemschnittstelle löschen. Es erscheint entweder ein Fenster, in dem Sie darüber informiert werden, dass dies nicht möglich ist oder die Bestätigung, wie viele Eintragungen gelöscht bzw. nicht gelöscht werden. Bestätigen Sie diese Information mit OK:

Bild 3-15

Meldungen zum Löschvorgang

Die Kennzeichnung, ob eine Information auf Systemschnittstelle (PROFINET IO) rangiert ist, kann aus den Spalten Quelle Systemschnittstelle und Ziel Systemschnittstelle der DIGSI-Rangiermatrix entnommen werden. Ein Kreuz ('X') in dieser Spalte kennzeichnet die zugehörige Information als "auf Systemschnittstelle rangiert". Quelle Systemschnittstelle Eine Rangierung auf Quelle Systemschnittstelle ist für folgende Informationstypen möglich:

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IE

Interne Einzelmeldungen (Markierungen)



ID

Interne Doppelmeldungen (Markierungen)



B_XX

Befehle ohne Rückmeldeerfassung



BR_XX

Befehle mit Rückmeldeerfassung

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3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI

Ziel Systemschnittstelle Eine Rangierung auf Ziel Systemschnittstelle ist für folgende Informationstypen möglich: •

EM

Einzelmeldungen



DM

Doppelmeldungen



AM

Ausgangsmeldungen



IE

Interne Einzelmeldungen (Markierungen)



ID

Interne Doppelmeldungen (Markierungen)



MW

Messwerte



IPZW

Impulszählwerte



MWZW

Zählwerte, abgeleitet aus Messwerten



WM

Wertmeldungen/Statistikwerte

Das Zufügen bzw. Löschen einer Information als Quelle bzw. Ziel Systemschnittstelle erfolgt durch Setzen/ Rücksetzen des Kreuzes (’X’) in der Systemschnittstellen-Spalte (Kontextmenü bei Drücken der rechten Maustaste).

Bild 3-16

Kontextmenü in der Spalte Ziel Systemschnittstelle

HINWEIS •

Die maximale Anzahl von rangierbaren Objekten eines Informationstyps richtet sich nach der gewählten Mapping-Datei. Soll z.B. ein in der Mapping-Datei nicht standardmäßig rangierter Messwert über PROFINET IO übertragen werden, dann entfernen Sie zuerst einen bereits rangierten Messwert von der Systemschnittstelle, damit der Platz im PROFINET IO-Telegramm verfügbar ist.



Sind alle Rangiermöglichkeiten eines Informationstyps belegt, dann erfolgt eine Fehlermeldung (siehe Bild 3-17), wenn trotzdem versucht wird, noch eine Information dieses Typs zu rangieren.

Bild 3-17

Fehlermeldung

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3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI

Hinzufügen einer Rangierung Das Hinzufügen einer Rangierung erfordert, neben der Kennzeichnung in der Systemschnittstellenspalte, zusätzlich die Festlegung der Position der Information im PROFINET IO-Telegramm. Dazu wird nach dem Hinzufügen der Rangierung automatisch der Dialog Objekteigenschaften geöffnet, mit dem über Protokollinfo-Quelle B bzw. Protokollinfo-Ziel B/Messwert-Ziel B die Position der Information definiert wird.

Bild 3-18

Festlegung der Position einer Information im PROFINET IO-Telegramm

HINWEIS •

Der Informationstyp von Doppelbefehlen für die Rangierung als Quelle Systemschnittstelle richtet sich nach dem Informationstyp der zugehörigen Befehlrückmeldeerfassung. Nur Doppelbefehle mit einer Doppelmeldung als Rückmeldung können an die lt. Busmapping für Doppelbefehle vorgesehenen Positionen im PROFINET IO-Telegramm rangiert werden. Doppelbefehle mit einer Einzelmeldung als Rückmeldung oder ohne Rückmeldeerfassung werden über PROFINET IO wie Einzelbefehle behandelt und müssen auf die lt. Busmapping für Einzelbefehle vorgesehenen Positionen im PROFINET IO-Telegramm rangiert werden.



68

Das Lesen des Zustandes von Befehlen ohne Rückmeldeerfassung (Rangieren dieser Befehle auf Ziel Systemschnittstelle) ist nicht möglich.

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI

Ändern einer bestehenden Rangierung Soll eine bereits auf Systemschnittstelle rangierte Information eine andere (freie) PROFINET IO-Telegrammposition erhalten, dann ist dazu der Dialog Objekteigenschaften (siehe Bild 3-18) durch Auswahl des Kontextmenüpunktes Eigenschaften... (mit rechter Maustaste auf die zur Information gehörige Zeile in der Spalte Displaytext, Langtext oder Typ der DIGSI-Rangiermatrix klicken) auszuwählen.

Bild 3-19

Ändern einer bestehenden Rangierung

Wählen Sie je nach Informationstyp im Dialog Objekteigenschaften die folgenden Parameter in der jeweiligen Registerkarte Protokollinfo-Quelle F, Protokollinfo-Ziel B oder Messwert-Ziel B aus.

HINWEIS Statt Port B kann (geräteabhängig) auch ein anderer Port, z.B. Port F, als Quelle und Ziel der Systemschnittstelle angezeigt werden.

Protokollinfo Quelle Tabelle 3-3

Protokollinfo Quelle Parameter

PROFINET IO-Mapping-Datenobjektnummer

Informationstypen IE, ID, B_XX, BR_XX

Bemerkung Siehe Kapitel 2.5

Protokollinfo Ziel Tabelle 3-4

Protokollinfo Ziel Parameter

PROFINET IO-Mapping-Datenobjektnummer

Informationstypen EM, DM, AM, IE, ID, MW, IPZW, MWZW, WM

Bemerkung Siehe Kapitel 2.5

Messwert-Ziel Entscheidung, ob die Übertragung des Messwertes als Prozentwert, Primärwert oder Sekundärwert stattfinden soll. Nicht bei jedem Messwert stehen alle 3 Möglichkeiten zur Verfügung.

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3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI

Zeitsynchronisation ✧

Wenn im Projekt die Zeitsynchronisation mit NTP erforderlich ist, doppelklicken Sie auf Zeitsynchronisation.

Bild 3-20

Öffnen Zeitsynchronisation

Es öffnet der Dialog Zeitsychronisation & Zeitformat. ✧

Wählen Sie im Feld Quelle der Zeitsynchronisation den Eintrag Ethernet NTP und stellen Sie die gewünschten Parameter ein.

Bild 3-21

70

Einstellung der Zeitsynchronisation



Bestätigen Sie mit OK.



Schließen Sie das SIPROTEC-Gerät und bestätigen Sie das Speichern der geänderten Daten.



Schließen Sie das Report-Fenster.



Doppelklicken Sie im DIGSI Manager auf IEC61850-Station.

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI

HINWEIS Wenn Sie die Synchronisation über NTP durchführen wollen, müssen Sie zunächst eine ICD-Datei eines SNTP-Servers in den Geräte-Manager importieren. Siehe hierzu Abschnitt Synchronisation über NTP in diesem Kapitel. ✧

Es öffnet der IEC61850 Systemkonfigurator mit der Applikation IEC61850-Station und dem Subnet1.

Bild 3-22

Systemkonfigurator - Subnet



Wenn erforderlich, dann ändern Sie für das Subnet1 im Fenster Eigenschaften (rechtes Fenster) dessen Namen und die Parameter (z.B. IP-Startadresse, Subnetzmaske, Standardgateway).



Klicken Sie auf das SIPROTEC-Gerät und ändern Sie im Fenster Eigenschaften (rechtes Fenster) dessen Parameter (z.B. IP-Adresse, Subnetzmaske, Standardgateway).

Bild 3-23

Systemkonfigurator - SIPROTEC-Gerät

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI



Schließen Sie den Systemkonfigurator und bestätigen Sie das Speichern der IEC61850-StationsEinstellungen mit OK.

Synchronisation über NTP ✧

Die folgenden Schritte sind nur notwendig, wenn die Synchronisation über NTP erforderlich ist. In diesem Fall wird die Zeitsynchronisation über einen oder zwei Zeit-Server durchgeführt. Ein zweiter Zeitserver führt zu einer redundanten Zeitsynchronisation.

− −

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner und öffnen Sie über Neues Objekt einfügen → Anderer IEC61850-Teilnehmer den Dialog Gerät importieren. Suchen Sie im DIGSI-Verzeichnis die Datei sntp.icd und klicken Sie OK. (Beispiel (x = Festplattenverzeichnis): x:\Siemens\Digsi4\SysKon\ICD\sntp.icd) Im Fenster des DIGSI Manager wird TEMPLATE eingefügt.

− − −

Bild 3-24

Benennen Sie TEMPLATE um in NTP Server. Klicken Sie im DIGSI Manager mit der rechten Maustaste auf IEC61850-Station und wählen Sie im Menü den Eintrag Objekteigenschaften... Wählen Sie im Dialog Eigenschaften - IEC61850-Station → Registerkarte Teilnehmer aus Verfügbare IEC61850 Geräte ein Gerät aus und klicken Sie auf Hinzufügen.

Hinzufügen eines NTP-Servers

Das ausgewählte Gerät wird vom Fenster Verfügbare IEC61850 Geräte in das Fenster IEC61850 Station Teilnehmer verschoben.

− −

72

Klicken Sie auf OK. Doppelklicken Sie im DIGSI Manager auf IEC61850-Station.

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3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI

Es öffnet der Systemkonfigurator mit der Applikation IEC61850-Station.



Ziehen Sie per Drag & Drop den unter Neue Geräte (1) eingetragenen NTP Server in das Verzeichnis Subnet1.

Bild 3-25

Einbinden des NTP Server in Subnet1



Klicken Sie auf NTP Server und tragen Sie im Fenster Eigenschaften (rechtes Fenster) unter Parameter die IP-Adresse ein. Wenn erforderlich, dann ändern Sie Subnetzmaske und Standardgateway.



Schließen Sie den Systemkonfigurator und bestätigen Sie das Speichern der IEC61850Stationseinstellungen mit OK.



Klicken Sie im DIGSI Manager mit der rechten Maustaste auf IEC61850-Station und wählen Sie im Menü den Eintrag Objekteigenschaften...



Wählen Sie im Dialog Eigenschaften - IEC61850-Station die Registerkarte Aktualisieren und aktualisieren Sie mit der Schaltfläche Alle Parametersätze aktualisieren den Parametersatz.



Schließen Sie das Report-Fenster.

Parametrierung der Gerätefunktionen ✧

Öffnen Sie in der DIGSI-Benutzeroberfläche das SIPROTEC-Gerät.



Führen Sie alle gewünschten Einstellungen in der DIGSI-Benutzeroberfläche durch (siehe Bild 3-12).

HINWEIS Diese Einstellungen, z.B. Schutzeinstellungen, CFC-Pläne und Rangierungen auf Binäreingänge/-ausgänge oder LEDs sind im DIGSI-Handbuch beschrieben. ✧

Speichern Sie den Parametersatz und schließen Sie anschließend das Gerät in der DIGSIBenutzeroberfläche.

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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3 Parametrierung 3.2 Parametrierung mit DIGSI

Aktualisieren der Parametereinstellungen IEC 61850

HINWEIS Nach jeder Änderung der Einstellungen im DIGSI Manager müssen Sie die Aktualisierung des Parametersatzes durchführen, damit die geänderten Parameter wirksam werden. ✧

Klicken Sie im DIGSI Manager mit der rechten Maustaste auf IEC61850-Station und wählen Sie im Menü den Eintrag Objekteigenschaften...



Wählen Sie im Dialog Eigenschaften - IEC61850-Station die Registerkarte Aktualisierung und aktualisieren Sie mit der Schaltfläche Alle Parameter aktualisieren den Parametersatz.



Schließen Sie das Report-Fenster und den Dialog Eigenschaften - IEC61850-Station.

Initialisierung des SIPROTEC-Gerätes

HINWEIS Die Initialisierung des SIPROTEC-Gerätes ist nur einmal bei einem neu hinzugefügten Gerät erforderlich.

HINWEIS Die Initialisierung erfolgt immer über die serielle Frontschnittstelle oder die USB-Schnittstelle am Gerät. Nach der erfolgreichen Initialisierung der Netzwerkeinstellungen können Sie zukünftig Änderungen über das Ethernet-Modul mit DIGSI vornehmen.

74



Klicken Sie mit der rechten Maustaste im DIGSI-Manager auf das SIPROTEC-Gerät.



Klicken Sie in dem sich öffnenden Menü auf Gerät initialisieren....



Wählen Sie im Dialog Gerät initialisieren die Verbindungsart und das Gerät aus.



Klicken Sie auf OK.

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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3 Parametrierung 3.3 Parametrierung des IO-Controllers

3.3

Parametrierung des IO-Controllers

3.3.1

PROFINET IO-Konfiguration Die Konfiguration des SIPROTEC-IO-Device erfolgt mit der Parametrier-Software des IO-Controllers. Hierzu wird die GSDML-Datei des SIPROTEC-IO-Devices in die Parametrier-Software des IO-Controllers geladen. Diese Datei enthält die Beschreibung der Geräteeigenschaften und die Konfigurationsoptionen des EN100-E+ und des EN100-O+ mit PROFINET IO. Die GSDML-Datei hat die Bezeichnung GSDML-V2.25-Siemens-SIPROTEC-.xml, z.B. GSDML-V2.25-Siemens-SIPROTEC4-20120525.xml, wobei das Versionsdatum der GSDML-Datei ist. Die GSDML-Datei ist per Download erhältlich, siehe Kapitel 1.1 Erweiterter Lieferumfang. Wird die Kommunikation zu einem EN100-E+ (elektrisch) mit der Konfiguration für ein EN100-O+ (optisch) gestartet oder umgekehrt, dann werden alle Submodule des DAP als ungültig gemeldet und in der Gerätediagnose des IO-Controllers entsprechend angezeigt. Die Kommunikation zu den IO-Modulen ist trotzdem möglich.

HINWEIS Beachten Sie die Aussagen im Kapitel 2.13 zur Einstellung der minimalen PROFINET IO-Zykluszeit des SIPROTEC-IO-Devices, wenn gleichzeitig IEC 61850 und GOOSE genutzt wird.

3.3.2

Siemens S7 SPS und Step7 Beachten Sie die folgenden Hinweise zur Konfiguration bei Nutzung der SIPROTEC-Geräte über PROFINET IO zusammen mit Siemens S7 SPS und der Parametrier-Software Step 7. Allgemeine Hinweise zu Siemens S7 SPS und zur Parametrier-Software Step7 finden Sie unter: http://support.automation.siemens.com Weiterführende Hinweise zur Einbindung der für PROFINET IO relevanten Bausteine und Funktionen in ein S7-Programm sind u.a. enthalten in folgender Literatur: Pigan, R.; Metter, M. Automatisieren mit PROFINET Industrielle Kommunikation auf Basis von Industrial Ethernet Verlag: Publics Corporate Publishing Erlangen ISBN: 978-3-89578-293-0

3.3.2.1 SPS in STOP bei Kommunikation mit SIPROTEC-Gerät Wird die SPS bei laufender PROFINET IO-Kommunikation zum SIPROTEC-Gerät von RUN auf STOP geschaltet oder schaltet aufgrund einer SPS-internen Programmreaktion auf STOP, dann bleibt die bestehende PROFINET IO-Kommunikation zwischen dem IO-Controller der SPS und dem IO-Device des SIPROTEC-Gerätes weiterhin bestehen. Es erfolgt weiterhin zyklischer Datenaustausch, d.h., es liegt keine Kommunikationsunterbrechung vor. Für alle IO-Module in Output-Richtung werden jedoch die IOPS von der SPS auf "bad" gesetzt und die Daten dieser IO-Module mit allen Werten gleich Null übertragen. Beim Übergang von RUN nach STOP bleibt der Zustand der Ausgänge im SIPROTEC-Gerät so bestehen, wie er bei RUN bestand. SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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3 Parametrierung 3.3 Parametrierung des IO-Controllers

Die Markierung StörSysSS im SIPROTEC-Gerät (siehe Kapitel 2.10) wird nicht gesetzt. Beim Übergang von STOP nach RUN erfolgt für die IO-Module in Output-Richtung die Übernahme und Ausgabe der Daten aus den zyklischen Telegrammen, sobald die IOPS für diese IO-Module vom IO-Controller wieder auf "good" gesetzt wurden. Wird beim Übergang von STOP nach RUN keine Beeinflussung der Ausgänge des SIPROTEC-Geräts gewünscht, dann ist im Output-Telegramm an den zugehörigen Bitpositionen Ruhestellung (Wert "00") auszugeben (siehe auch Hinweise zur Ausführung von Schalthandlungen im Kapitel 2.9).

3.3.2.2 Peripheriezugriffsbefehle Die S7-CPUs können im CPU-Programm mittels Peripheriezugriffsbefehlen auf die von den angeschlossenen Geräten über PROFINET IO empfangenen Daten zugreifen oder Daten an diese Geräte schreiben. Zum Lesen eines Messwertes (Float-Wert, 4 Byte, siehe Kapitel 2.3.4) vom SIPROTEC-Gerät wird z.B. der Befehl L PED x genutzt, wobei x die Adresse des Messwertes im Peripherieadressraum der S7-CPU ist. Zum Lesen von z.B. 5 Messwerten ist die obige Anweisung fünfmal mit den zugehörigen Adressen auszuführen. Nach jedem Lesen sind die Werte zu verarbeiten oder zur späteren Bearbeitung im Programm in einen Datenbaustein zu kopieren, z.B.: L PED x T DB10.DBD y etc. Der von Adresse x gelesene Messwert wird in das Element y des Datenbausteins DB10 geschrieben, unter der Annahme, dass DB10 ein Datenbaustein mit Einträgen vom Typ REAL ist.

3.3.2.3 Lesen und Schreiben von Daten mit SFC14 und SFC15 Anstatt von Peripheriezugriffsbefehlen können auch die S7-Systemfunktionen SFC14 ("DPRD_DAT") und SFC15 ("DPWR_DAT") im CPU-Programm zur Datenübertragung genutzt werden. Dies ist für Daten innerhalb eines IO-Moduls möglich. Um z.B. alle 12 Messwerte eines IO-Moduls "Messwerte 12" mit einem Aufruf zu lesen und in einen Datenbaustein zu übertragen, ist wie folgt vorzugehen: •

Einen Datenbaustein zur Aufnahme der zu lesenden Daten erstellen (mit 12 REAL-Werten).



Aufruf von SFC14: CALL SFC14 LADDR := W#16#200

// IO-Modul Adresse, z.B. 512, hexadezimal

RET_VAL := MW100

// z.B. Merkerwort 100 als Rückgabewert

RECORD := P#DB10.DBX0.0 BYTE 48

// 12 Werte = 48 Bytes nach z.B. DB10

Enthält der Ziel-Datenbaustein mehr Informationen als nur die 12 Messwerte und beginnen diese nicht bei Datenbaustein-Byte 0, dann kann auch ab diesem Offset kopiert werden, z.B. mit: CALL "DPRD_DAT" LADDR := W#16#200 RET_VAL := MW100 RECORD := P#DB10.DBX24.0 BYTE 48 // 48 Bytes nach z.B. DB10 ab Byte 24

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3 Parametrierung 3.3 Parametrierung des IO-Controllers

3.3.2.4 Lesen und Schreiben azyklischer Daten mit SFB52 und SFB53 Das SIPROTEC-IO-Device bietet azyklische Datensätze (siehe Kapitel 2.8), die mit den folgenden Systemfunktionsbausteinen in der S7 SPS gelesen oder geschrieben werden können: •

Voreinstellen von Zähl- und Statistikwerten → Schreiben mit SFB53 ("WRREC")



Lesen von Einheiten-IDs → Lesen mit SFB52 ("RDREC")



Lesen von Zählwert-Umrechnungsfaktoren → Lesen mit SFB52 ("RDREC")

Das Lesen der Einheiten-IDs eines IO-Moduls "Messwert 12" wird hier an einem Beispiel erläutert. Beachten Sie, dass der SFB52 asynchron arbeitet, d.h. dass das Lesen der azyklischen Daten sich über mehrere SPS-Anwenderzyklen erstrecken kann. Definieren Sie die Struktur des zu lesenden Datensatzes in einem Datenbaustein, z.B. DB11:

Bild 3-26

Datenbaustein zum Lesen von Einheiten-IDs

SFB52-Aufruf Der Datenbaustein DB52 ist für den Aufruf von SFB52 als Instanz-DB erforderlich. Wenn er noch nicht existiert werden Sie bei Eingabe des unten aufgeführten Beispiels automatisch abgefragt, ob der DB52 generiert werden soll. Anstatt der hier beispielhaft verwendeten DB11, M10, MD21, MW25 und MW100 können auch andere Merker oder Datenbausteine genutzt werden. CALL SFB52, DB52 REQ := M10.3

// Anstoss des Leseauftrages

ID := DW#16#200

// IO-Modul Adresse, z.B. 512, hexadezimal

INDEX := 100

// Index der azykl. Daten, siehe Kapitel 2.4

MLEN := 26

// Laenge der zu lesenden Daten, siehe Kapitel 2.8.2

VALID := M10.0

// SFB52 Rueckgabewert: TRUE = Datensatz wurde // gelesen

BUSY := M10.1

// SFB52 Rueckgabewert: TRUE = Lesevorgang laeuft

ERROR := M10.2

// SFB52 Rueckgabewert: TRUE = Lesefehler

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3 Parametrierung 3.3 Parametrierung des IO-Controllers

STATUS := MD21

// SFB52 Rueckgabewert: Fehlercode

LEN := MW25

// SFB52 Rueckgabewert: Laenge der gelesenen // Informationen in Byte

RECORD := P#DB11.DBX0.0 BYTE 26

// Zielort fuer die gelesenen Daten

Im Beispiel wird mit M10.3 = TRUE das Lesen der Einheiten-IDs angestoßen. In jedem folgenden SPS-Anwenderzyklus wird mit M10.1 und M10.2 geprüft, ob der Lesevorgang noch läuft oder ob ein Fehler aufgetreten ist. Wenn der Lesevorgang abgeschlossen ist, dann zeigt M10.0 an, dass der Datensatz erfolgreich gelesen wurde und die Daten im Ziel-Datenbaustein verfügbar sind. Das Schreiben von azyklischen Daten (z.B. zum Voreinstellen von Zählwerten oder Statistikwerten) erfolgt mit SFB53 ähnlich wie beim gezeigten SFB52-Lesebeispiel: •

Die Struktur des zu schreibenden Datensatzes in einem Datenbaustein definieren



Die zu schreibenden Daten im Datenbaustein vorgeben



Anstoß des Schreibauftrages durch Aufruf von SFB53 und prüfen auf Ende des Schreibvorganges

3.3.2.5 Auswertung des Prozessalarms Das IO-Device des SIPROTEC-Gerätes definiert einen Prozessalarm, dem die über PROFINET IO übertragenen Einzel- und Doppelmeldungen zugeordnet werden können (siehe Kapitel 2.7). Die Auswertung des Prozessalarms in der S7 SPS erfolgt mittels der Alarm-Organisationsbausteine OB40 bis OB47 und dem Funktionsbaustein SFB54 ("RALRM"). Abhängig von der eingesetzten S7 CPU sind nicht alle OB4x Alarm-OBs verfügbar. Der Prozessalarm des SIPROTEC-Gerätes wird über die Adresse des IO-Moduls gesendet, dem die alarmauslösende Meldung zugeordnet ist. Wenn Meldungen verschiedener IO-Module mit dem Prozessalarm verknüpft sind, dann wird der Prozessalarm je nach auslösender Meldung über verschiedene Adressen in der SPS empfangen. Gehen Sie wie folgt vor: ✧

Ordnen Sie relevante Meldungen über die Parametrierung dem Prozessalarm zu (siehe Bild 2-14 und Bild 2-15).



Wenn die eingesetzte CPU mehrere OB4x Alarm-OBs bietet, dann definieren Sie für jedes IO-Modul, das eine prozessalarmrelevante Meldung enthält, welchen Alarm-OB der Prozessalarm auslösen soll:

Bild 3-27

78

Auswahl des Alarm-OBs

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3 Parametrierung 3.3 Parametrierung des IO-Controllers



Definieren Sie die Bearbeitungspriorität der verwendeten Alarm-OBs in der SPS:

Bild 3-28

Bearbeitungspriorität der Alarm-OBs



Fügen Sie den benötigten Alarm-OB in das S7 Programm ein.



Definieren Sie einen Datenbaustein zur Aufnahme der Alarminformationen, z.B. DB140:

Bild 3-29

Datenbaustein zur Auswertung des Prozessalarms

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3 Parametrierung 3.3 Parametrierung des IO-Controllers



Rufen Sie im gewählten Alarm-OB den SFB54 zum Kopieren der Alarminformationen in den Datenbaustein auf. Ein zusätzlicher Datenbaustein, z.B. DB54, ist für den Aufruf von SFB54 als Instanz-DB erforderlich. Wenn der Baustein noch nicht existiert, werden Sie bei Eingabe des folgenden Beispiels automatisch gefragt, ob der DB54 generiert werden soll. CALL SFB54, DB54 MODE := 1

// Schreiben aller Daten nach TINFO und AINFO

F_ID := DW#16#0

// nicht relevant wenn MODE = 1

MLEN := 60

// Laenge der zu lesenden AINFO Daten in Bytes // (26 Byte Kopf, 2 Byte Formatkennung, 32 Byte Daten)

NEW := DB140.DBX0.0

// SFB54 Rueckgabewert: TRUE = neue Alarmdaten empfangen

STATUS := DB140.DBD2

// SFB54 Rueckgabewert: Fehlercode

ID := DB140.DBX6

// SFB54 Rueckgabewert: Adr. des alarmausloesenden Moduls

LEN := DB140.DBX10

// SFB54 Rueckgabewert: Laenge der empfangenen AINFO Daten

TINFO := DB140.TINFO

// Ziel für Taskinformations-Daten

AINFO := DB140.AINFO

// Ziel für Alarminformations-Daten

Zum Aufruf von SFB54 mit MODE gleich 0 oder 2 siehe Literaturangabe oder Hilfedatei in STEP 7. ✧

80

Werten Sie die gelesenen Alarmdaten aus.

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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3 Parametrierung 3.4 DCP - Discovery and Configuration

3.4

DCP − Discovery and Configuration

3.4.1

Netzwerkeinstellungen und Gerätename Die Netzwerkeinstellung des EN100 und der Name des PROFINET IO-Gerätes können mit DCP (Discovery and Configuration) geändert werden. Verwenden Sie hierfür z.B. das Primary Setup Tool gemäß Bild 3-30.

HINWEIS Eine Änderung der Netzwerkeinstellung über DCP wirkt sich auf alle IP-Anwendungen aus, die auf dem EN100 laufen, z.B. HTTP-Server und IEC 61850-Server. Siehe hierzu auch Kapitel 3.1 und Kapitel 3.4.1. Wenn Sie die Netzwerkeinstellungen über DCP für ein Gerät ändern, dann ist kein Zugriff auf dieses Gerät mit DIGSI über Ethernet mehr möglich. Mit DIGSI über Ethernet kann erst dann wieder auf das Gerät zugegriffen werden, wenn die in DIGSI für das Gerät gespeicherten Netzwerkeinstellungen wieder mit denen auf dem EN100 übereinstimmen. Der Zugriff über DCP ist auch möglich, wenn keine gültige EN100-Konfiguration für PROFINET IO existiert.

Bild 3-30

Primary Setup Tool: Hauptfenster

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

81

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3 Parametrierung 3.4 DCP - Discovery and Configuration

3.4.2

Rücksetzen auf die Werkseinstellungen Nach einem Rücksetzen auf die Werkeinstellungen führt das EN100 einen RESET und einen Neustart mit folgenden Einstellungen aus: •

IP-Adresse und Netzwerkmaske: 0.0.0.0



Default gateway: 0.0.0.0



Es wird kein Gerätename vergeben (leerer Gerätename).

IP-basierte Anwendungen (z.B. HTTP Server und IEC 61650 Server) werden so lange nicht gestartet, bis über DCP eine gültige Netzwerkeinstellung vergeben wurde. Als Ergebnis des EN100-Neustarts wird im Error-Log (Fehlerdatei) des Gerätes folgende Meldung eingetragen und der Modul-Reset als Ausgabe einer DCP-Reset-Anforderung identifiziert: Err = 65, Task = DPR1, Code = DPR1, Pos = 97H, AddInformation = 42000000 800004444

3.4.3

Geräteidentifikation Zur Identifikation eines Gerätes in einer Anlage (auch ohne zugeordneten Namen oder IP-Adresse) bietet das DCP-Protokoll eine Signalisierung mittels blinkender LED (oder Alternative) an. Die Blinkdauer beträgt 3 s bei einer Blinkfrequenz von 1 Hz (0,5 s eingeschaltet, 0,5 s ausgeschaltet). Um dieses Feature zu nutzen, muss im Gerät eine zugehörige Meldung (z.B. "DCP Ident") vom Typ Interne Einzelmeldung (IE) enthalten sein und entsprechend als Quelle PROFINET IO und als Ziel LED rangiert sein. Wenn PROFINET IO als Systemschnittstelle ausgewählt wurde, ist diese Meldung standardmäßig im SIPROTEC-Gerät vorhanden und vorrangiert. Wenn die Rangierung für diese Meldung geändert wurde, dann rangieren Sie die Meldung wieder als: •

"Quelle Systemschnittstelle PROFINET IO" mit Einzelbefehl Nummer 10000 (siehe Bild 3-31)



Ziel auf eine LED Ihrer Wahl

Entfernen Sie eine eventuell vorhandene Rangierung dieser Meldung in das Betriebsmeldeprotokoll des Gerätes.

Bild 3-31

"Quelle Systemschnittstelle PROFINET IO" mit Einzelbefehl Nummer 10000

Nach Aktivierung der Geräteidentifikationsfunktion (z.B. mittels des Primary Setup Tool, siehe Bild 3-32) wird die DCP Ident Meldung über die PROFINET IO-Firmware entsprechend den Blinkvorgaben angesteuert.

Bild 3-32 82

Primary Setup Tool: Service-Auswahl SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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3 Parametrierung 3.4 DCP - Discovery and Configuration

HINWEIS Beachten Sie, dass das Primary Setup Tool das DCP-Kommando zur Geräteidentifikation nach Ablauf der 3 s wiederholt aussendet, bis ein Abbruch über einen Dialog eingegeben wird. Deshalb blinkt am Gerät die zugehörige LED bis zum Abbruch im Primary Setup Tool dauerhaft.

HINWEIS Für die Geräteidentifikation mit der “DCP Identify”-Meldung muss eine gültige PROFINET IO-Parametrierung in DIGSI erfolgt sein und die Schalthoheit des Gerätes auf “Fern” gesetzt sein. Alle anderen DCP-Dienste stehen auch ohne PROFINET IO-Parametrierung in DIGSI zur Verfügung.

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3 Parametrierung 3.4 DCP - Discovery and Configuration

84

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4

PROFINET IO-Diagnose

4.1

Diagnose mittels HTML-Seite des EN100

86

4.2

PROFINET IO-Fehlermeldung im SIPROTEC 4-Gerät

91

4.3

I&M - Identification and Maintenance

93

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

85

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4 PROFINET IO-Diagnose 4.1 Diagnose mittels HTML-Seite des EN100

4.1

Diagnose mittels HTML-Seite des EN100 Für die PROFINET IO-Diagnose verfügt der Web-Server des EN100 über den Menüeintrag PROFINET IO (siehe Bild 4-1), der zu einer HTML-Seite für die Diagnose führt.

HINWEIS Die Diagnoseseite wird ausschließlich in englischer Sprache dargestellt.

Öffnen Sie die HTML-Seite wie folgt: ✧

Geben Sie die IP-Adresse des Gerätes im Browser gemäß folgender Regel ein: http://IP-Adresse/home z.B.: http://192.168.0.56/home Die EN100-Homepage öffnet.

Bild 4-1



Menü der EN100-Homepage

Klicken Sie im Navigationsfenster auf den Eintrag PROFINET IO. Die PROFINET IO-Diagnoseseite öffnet.

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4 PROFINET IO-Diagnose 4.1 Diagnose mittels HTML-Seite des EN100

Bild 4-2

PROFINET IO-Diagnoseseite

Bei Nutzung von PROFINET IO mit optischer Schnittstelle wird im Informationsblock IO-Device zusätzlich die Spalte FO power budget angezeigt.

Bild 4-3

Auszug aus der PROFINET IO-Diagnoseseite bei Verwendung der optischen Schnittstelle

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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4 PROFINET IO-Diagnose 4.1 Diagnose mittels HTML-Seite des EN100

Die PROFINET IO-Diagnoseseite enthält folgende Informationsblöcke: •

IO-Device



IO-Modules



Telegram receive/transmit statistics



LLDP neighbourhood information



Event list

IO-Device Diagnose

Beschreibung

Status

Kommunikationsstatus mit IO-Controller (online oder offline)

Station name

Stationsname des SIPROTEC-Gerätes

Function Location Installation date Description

Im Gerät gespeicherte, über azyklische PROFINET IO-Telegramme geschriebene Identification and Maintenance-Daten I&M1 bis I&M3 (siehe Kapitel 4.3)

MAC addresses

X1: MAC-Adresse der Schittstelle P1, P2: Port MAC-Adressen

FO power budget

Optische Leistungsreserven des Empfangssignals an den Ports P1 und P2 in dB.

IO-Modules

HINWEIS Eintragungen in der Tabelle IO-Modules sind nur dann vorhanden, wenn das SIPROTEC-IO-Device mit dem IO-Controller kommuniziert. IO-Module werden im SIPROTEC-Gerät dynamisch nach Vorgabe der Parametrierung im IO-Controller während des Kommunikationsanlaufes gesteckt. Wenn keine PROFINET IO-Kommunikation besteht, sind keine IO-Module gesteckt.

Die folgende Tabelle zeigt die im IO-Controller für das SIPROTEC-Gerät parametrierten IO-Module sowie den Status dieser IO-Module im SIPROTEC-IO-Device. Diagnose

88

Beschreibung

Slot

Slot-Nummer (maximal 18 IO-Module plus DAP können gesteckt werden)

Module name

Name des gesteckten IO-Moduls

Module ID

Identifikationsnummer des Modultyps gemäß GSD-Datei

Subslot

Subslot-Nummer

IO direction

Datenrichtung (Eingangs- (Input-) oder Ausgangs- (Output-) Daten)

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4 PROFINET IO-Diagnose 4.1 Diagnose mittels HTML-Seite des EN100

Diagnose

Beschreibung

Submodule ID

Identifikationsnummer des Submodultyps für den jeweiligen Modultyp gemäß GSDDatei

Status

plugged:

IO-Modul ist gesteckt und bereit für Datenaustausch

empty:

kein IO-Modul gesteckt/parametriert

Error:

keine Mapping-Datenzuordnung für IO-Modul möglich, es erfolgt kein Datenaustausch mit diesem Modul

IOPS

Wert des lokalen IOPS für DAP und Eingangsdaten bzw. Wert des IO-Controller-IOPS für Ausgangsdaten.

HINWEIS Leere Slots hinter dem letzten gesteckten IO-Modul werden nicht angezeigt. Es sind maximal 18 Slots möglich.

Telegram receive/transmit statistics Die Tabelle enthält die Anzahl empfangener und gesendeter Telegramme pro angegebenem Protokoll. Die Zähler können mit Clear statistics (oben links auf der HTML-Seite) zurückgesetzt werden. LLDP neighbourhood information Die Tabelle enthält Informationen zu den an den Ethernet-Ports X1 P1 und X1 P2 des EN100 angeschlossenen Geräten (Nachbarschaftsinformationen). Diese Informationen werden aus den Daten der LLDP-Telegramme ausgewertet, welche die angeschlossenen Geräte senden. Die Zeit Updated before gibt an, wann das letzte LLDP-Telegramm vom jeweiligen Nachbargerät empfangen wurde. Ist diese Zeit größer als die in Spalte TTL (Time to Live) angegebene Zeit, dann deutet es darauf hin, dass vom Nachbargerät z.B. aufgrund von Verbindungsproblemen keine LLDP-Telegramme mehr empfangen wurden. Die zuletzt gelesenen Nachbarschaftsinformationen werden jedoch auch dann weiterhin angezeigt. Mit Clear statistics (oben links auf HTML-Seite) können die Informationen bis zum Empfang des nächsten LLDP-Telegramms gelöscht werden.

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

89

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4 PROFINET IO-Diagnose 4.1 Diagnose mittels HTML-Seite des EN100

Event list Diagnose

Beschreibung

Size

Maximal mögliche Anzahl von Einträgen in der Ereignisliste

Entries

Anzahl der Einträge, die aktuell in der Ereignisliste gespeichert sind und Anzahl (max. 3) der im nächsten Handshake-Zyklus zu übertragenden Einträge, z.B.: •

Entries (buffered/for reading): 12/3 Es sind aktuell 12 Einträge in der Ereignisliste enthalten und zusätzlich werden 3 Einträge dem IO-Controller über die Meldeblöcke des Ereignislisten-IO-Moduls angeboten und warten auf Quittierung.

Ein Ereignislistenüberlauf wird ebenfalls in dieser Zeile für die Dauer der Signalisierung zum IO-Controller angezeigt, z.B.: • Control_I/Control_O

Entries (buffered/for reading): 500/1 overflow

Aktuelle Werte der Control_I- und Control_O-Bytes

Siehe hierzu auch Kapitel 2.6.

90

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

com_profinet-io_profile_de.book Page 91 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

4 PROFINET IO-Diagnose 4.2 PROFINET IO-Fehlermeldung im SIPROTEC 4-Gerät

4.2

PROFINET IO-Fehlermeldung im SIPROTEC 4-Gerät

Anzeige in DIGSI Für die PROFINET IO-Fehlermeldung wird die Meldung Stör SysSS (Störung der Systemschnittstelle) verwendet. In der DIGSI-Konfigurationsmatrix ist diese Meldung abrufbar im Menü Protokoll.

Bild 4-4

Fehlermeldung der Systemschnittstelle (DIGSI)

Die folgende Tabelle enthält die Beschreibung der Fehlermeldung: Tabelle 4-1

Fehlermeldung Stör SysSS

Fehlermeldung

Nach Neustart

Stör SysSS

= KOMMEND

KOMMEND → GEHEND

GEHEND → KOMMEND

Änderung zu GEHEND, wenn der IO-Controller angeschlossen ist und zyklische IO-Daten ausgetauscht werden.

Änderung zu KOMMEND, wenn der IO-Controller nicht mehr angeschlossen ist oder kein zyklischer Datenaustausch mehr erfolgt.

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com_profinet-io_profile_de.book Page 92 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

4 PROFINET IO-Diagnose 4.2 PROFINET IO-Fehlermeldung im SIPROTEC 4-Gerät

Anzeige in DIGSI für EN100 Weitere allgemeine EN100-Meldungen zeigen den Anfangszustand des EN100 und den Status der EthernetVerbindung:

Bild 4-5

Tabelle 4-2

92

PROFINET IO-Meldungen - EN100

Fehlermeldung vom EN100 KOMMEND → GEHEND

GEHEND → KOMMEND

KOMMEND

EN100 ist betriebsbereit, die Startsequenz über DPR wurde erfolgreich ausgeführt.

Gerät oder Modul wurde gestartet (Reset/Neustart)

Stör Link1

KOMMEND

Ethernet-Verbindung an X1 P1/ X1 P2 ist hergestellt

Ethernet-Verbindung an X1 P1/ X1 P2 ist getrennt.

Stör Link2

KOMMEND

Fehlermeldung

Nach Neustart

Stör Modul

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com_profinet-io_profile_de.book Page 93 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

4 PROFINET IO-Diagnose 4.3 I&M - Identification and Maintenance

4.3

I&M − Identification and Maintenance Die PROFINET IO-Implementation in SIPROTEC-Geräten unterstützt das Lesen von I&M0-Daten sowie das Lesen und Schreiben von I&M1-, I&M2-, I&M3- und I&M4-Daten. Die I&M0-Daten haben folgenden Inhalt: Tabelle 4-3

Inhalt von I&M0-Daten Name

Inhalt

VendorID

= 0x002A (PROFINET vendor ID der Siemens AG)

OrderID

Bestellnummer (MLFB) des PROFINET IO EN100-Moduls

SerialNumber

Seriennummer des EN100-Moduls

HardwareRevision

Hardware-Version des EN100-Moduls

SWRevision.Prefix

= ‘V’ (offiziell freigegebene Version)

SWRevision.FunctionalEnhancement

Software-Version der PROFINET IO-Firmware:

SWRevision.BugFix

.. z.B. 01.00.00

SWRevision.InternalChange

HINWEIS Die Bestellnummer (MLFB) und Seriennummer des SIPROTEC-Gerätes ist z.B. über die EN100-Homepage im "Startup log" (siehe Bild 4-1) aufgezeigt.

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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com_profinet-io_profile_de.book Page 94 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

4 PROFINET IO-Diagnose 4.3 I&M - Identification and Maintenance

94

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

com_profinet-io_profile_de.book Page 95 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

5

Technische Daten

5.1

Technische Daten des EN100

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

96

95

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5 Technische Daten 5.1 Technische Daten des EN100

5.1

Technische Daten des EN100 Eine detaillierte Auflistung der technischen Daten des EN100 enthalten folgende Handbücher: •

Deutsche Ausgabe: Handbuch Ethernetmodul EN100, Bestellnr. C53000-G1100-C167-x



US-Englische Ausgabe: Manual Ethernet Module EN100, order no. C53000-G1140-C167-x

Da EN100-Module in SIPROTEC-Geräten eingebaut sind, gelten neben den technischen Daten des EN100 übergreifend auch die technischen Daten der verwendeten SIPROTEC-Geräte.

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Glossar C CFC

Continuous Function Chart

Client

Gerät im Kommunikationsnetz, welches Datenanfragen oder Befehle an die Server-Geräte sendet und von diesen Antworten erhält

DAP

Device Access Point: normalerweise in Slot 0 des IO-Device; Schittstellendaten und Port-Daten können gelesen werden.

DB

Doppelbefehl; Datentyp

DB

Datenbaustein (in S7-Programmierung)

DCP

Discovery and Configuration Protocol

DHCP

Dynamic Host Configuration Protocol ermöglicht die Zuweisung der Netzwerkkonfiguration an Geräte durch einen DHCP-Server.

DIGSI

Parametrier-Software für SIPROTEC 4-Geräte

DM

Doppelmeldung; Datentyp

DST

Daylight Saving Time: Sommerzeit

EB

Einzelbefehl; Datentyp

EEPROM

Electrically Erasable Programmable Read-Only Memory; integrierter Schaltkreis im EN100 für die permanente Speicherung der Netzwerkparameter, des Stationsnamens und der I&M-Daten

EM

Einzelmeldung; Datentyp

EN100

100-MBit-Ethernet-Modul für SIPROTEC 4-Geräte

Ethernet

Kabelgebundene Datennetztechnik für lokale Datennetze

Gateway

Erlaubt es Netzwerken, die auf unterschiedlichen Protokollen basieren, miteinander zu kommunizieren

GOOSE

Generic Object Oriented Substation Event

GSDML

Generic Station Description as XML file

HTML

HyperText Markup Language

HTTP

HyperText Transfer Protocol

D

E

G

H

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

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Glossar

I IEC

International Electrotechnical Commission: Internationale Elektrotechnische Kommission, Normierungsgremium; Kommunikationsstandard für Unterstationen und Schutzgeräte

IED

Intelligent Electronic Device

I&M

Device Identification and Maintenance-Funktionen

Input direction/ Input data

Datenübertragungsrichtung vom IO-Device zum IO-Controller, wobei die Datenübertragungsrichtung immer vom Ort des IO-Controllers aus betrachtet wird. Diese Übertragungsrichtung wird auch als Überwachungsrichtung (Monitoring Direction) bezeichnet.

IO-Controller

Steuerndes Gerät in einem PROFINET IO-Netzwerk

IO-Device

Gesteuertes Gerät in einem PROFINET IO-Netzwerk

IO-Module

Modul im IO-Device, das einen Teil oder alle Ein- und Ausgangsfunktionalitäten (Meldungen, Messwerte, Befehle etc.) des Gerätes ausführt, einschließlich der zugehörigen Parametereinstellungen über die PROFINET IO-Parametrier-Software. Ein IO-Modul kann sowohl reale Hardware (Hardware-Modul für Datenerfassung in einem modularen IO-Device, z.B. ET200S von Siemens I IA) als auch ein virtuelles Modul sein. Das Modul ist parametrierbar für unterschiedliche Anwendungen in einem SIPROTEC-Gerät.

IOCS

Input/Output Consumer Status

IOPS

Input/Output Provider Status

IP

Internet-Protokoll

IP-Adresse

Adressen in Rechnernetzen, die auf dem Internet-Protokoll basieren

LLDP

Lower Layer Discovery Protocol

LSB

Least Significant Bit: niederwertigstes Bit

Meldung GEHEND

Die Meldung ändert sich von EIN auf AUS, d.h. die Meldung wird gelöscht.

Meldung KOMMEND

Die Meldung ändert sich von AUS auf EIN, d.h. die Meldung liegt an.

MIB

Management Information Base: Informationen, die über das Netzwerk-Verwaltungsprotokoll SNMP abgefragt oder modifiziert werden können

MLFB

Maschinenlesbare Fabrikatebezeichnung, Bestellnummer

MMS

Manufacturing Message Specification

MRP

Media Redundancy Protocol

MSB

Most Significant Bit: höchstwertigstes Bit

NaN

Not a Number (keine Zahl) und bedeutet „ungültig“: Ergebnis einer ungültigen Rechenoperation

NRT

Non-Real Time; PROFINET IO NRT-Verarbeitung bei Nutzung von UDP

NTP

Network Time Protocol: Standard zur Synchronisation von Uhren in Rechnersystemen über paketbasierte Kommunikationsnetze (siehe RFC5905)

L

M

N

98

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

com_profinet-io_profile_de.book Page 99 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

Glossar

O OB

Organisationsbaustein (in S7-Programmierung)

OID

Object Identifier (des Datenpunktes in einem SNMP MIB)

Output direction/ Output data

Datenübertragungsrichtung vom IO-Controller zum IO-Device, wobei die Datenübertragungsrichtung immer vom Ort des IO-Controllers aus betrachtet wird. Diese Übertragungsrichtung wird auch als Steuerrichtung (Control Direction) bezeichnet.

P PLC

Programmable Logic Controller; speicherprogrammierbare Steuerung SPS

PRP

Parallel Redundancy Protocol

RJ45

Ethernet-Steckverbinder

RSTP

Rapid Spanning Tree Protocol

RT

Real Time (PROFINET IO RT verwendet Ethernet EtherType 0x8892)

RTA

Real Time Alarm (PROFINET IO-Alarmverarbeitung)

Server

Sendet Daten auf Anfrage vom Client

SFB

Systemfunktionsbaustein (in S7-Programmierung)

SFC

Systemfunktion (in S7-Programmierung)

SNMP

Simple Network Management Protocol: dient der Überwachung und Steuerung von Netzwerkelementen von einer zentralen Station.

SNTP

Simple Network Time Protocol: vereinfachte Version des NTP

SPS

Speicherprogrammierbare Steuerung

Step 7

Software zur Programmierung von speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) der SIMATIC-S7-Familie der Siemens AG

TCP

Transmission Control Protocol

UTC

Universal Time Coordinated: aktuelle Weltzeit bezogen auf die Zeit am Nullmeridian

UDP

User Datagram Protocol

WM

Wertmeldung; DIGSI-Datentyp für Statistikwerte

R

S

T

U

W

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

99

com_profinet-io_profile_de.book Page 100 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

Glossar

100

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

com_profinet-io_profile_de.book Page 101 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

Index A Anwendung von PROFINET IO 9 Anwendungsbeispiel 13 Ausführen von Schalthandlungen 49 Azyklisches Lesen und Schreiben 46

B Befehlsausgabearten zur Schaltgeräteansteuerung 49

D Datentyp Doppelmeldung 23 Datentyp Einzelbefehl 22 Datentyp Einzelmeldung 21 Datentyp-Definitionen für IO-Datenaustausch 21 DCP - Discovery and Configuration 81 Dokumente 12

Messwert und Statistikwert 24

P Parametrierung 55 Parametrierung des IO-Controllers 75 Parametrierung mit DIGSI 57 PROFINET IO in SIPROTEC 17 PROFINET IO und IEC 61850/GOOSE 53 Prozessalarm 45

T Technische Daten 95

V Verhalten bei Kommunikationsstörung zum IOController 52 Verhalten in besonderen Betriebsfällen 51

E Einheiten und Vielfache 28 Einheiten-IDs 28 Ereignisliste 41 Erweiterter Lieferumfang 10

Z Zählwert 25 Zeitsynchronisation 53 Zuordnung der IO-Module 38

G Geräte-Identifikation 20

H Handshake-Mechanismus 44

I IO-Module 29

K Konfiguration der Netzwerkparameter des EN100 56

L Lesen der Einheiten-IDs 47 Lesen des Umrechnungsfaktors der Zählwerte 48 Lieferumfang 10

M Medienredundanz (RSTP) 54 Mehrfache Befehlsausgabe 51 Meldeblock für Ereignisliste und Prozessalarm 26 Meldungen zum IO-Controller 52 SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012

101

com_profinet-io_profile_de.book Page 102 Friday, August 17, 2012 12:55 PM

Index

102

SIPROTEC 4, Kommunikationsmodul PROFINET IO, Kommunikationsprofil C53000-L1800-C360-1, Ausgabestand 08.2012