Diagnose- und Servicetools für PROFINET

PROFInet-INspektor® BENUTZERHANDBUCH

Indu-Sol GmbH • Blumenstraße 3 • 04626 Schmölln Telefon: +49 34491 5818-0 • Fax: +49 34491 5818-99 • E-Mail: [email protected] • www.indu-sol.com

Ihr Partner und Spezialist für Feldbus, Industrial Ethernet und PROFINET

PROFInet-INspektor® - Benutzerhandbuch

Revisionsübersicht Datum

Revision

Änderung(en)

08.06.2011

0

Erste Version

25.10.2011

1

Überarbeitete Version

05.02.2012

2

Überarbeitete Version

04.04.2012

3

Überarbeitete Version

27.08.2012

4

Überarbeitete Version

19.04.2013

5

Überarbeitete Version

© Copyright 2013 Indu-Sol GmbH

Unangekündigte Änderungen vorbehalten. Wir arbeiten ständig an der Weiterentwicklung unserer Produkte. Änderungen des Lieferumfangs in Form, Ausstattung und Technik behalten wir uns vor. Aus den Angaben, Abbildungen und Beschreibungen dieser Dokumentation können keine Ansprüche abgeleitet werden. Jegliche Vervielfältigung, Weiterverarbeitung und Übersetzung dieses Dokumentes sowie Auszügen daraus bedürfen der schriftlichen Genehmigung durch die Indu-Sol GmbH. Alle Rechte nach dem Urheberrechtsgesetz bleiben Indu-Sol ausdrücklich vorbehalten.

Achtung! Inbetriebsetzung und Betrieb dieses Gerätes darf nur von qualifiziertem Personal vorgenommen werden. Qualifiziertes Personal im Sinne der sicherheitstechnischen Hinweise dieses Handbuchs sind Personen, die die Berechtigung haben, Geräte, Systeme und Stromkreise gemäß den Standards der Sicherheitstechnik in Betrieb zu nehmen, zu erden und zu kennzeichnen.

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis 1

2

Allgemeine Informationen

7

1.1 Lieferumfang

7

1.2 Sicherheitshinweise

7

1.3 Verwendungszweck

7

1.4 Lizenz-Versionen

8

1.4.1

Basic-Line

8

1.4.2

Comfort-Line

8

1.4.3

Premium-Line

8

1.4.4

Comfort-Line Plus

9

Installation

10

2.1 Verbindung zur Spannungsversorgung

10

2.2 Spannungsversorgung

10

2.3 Verbindung zum PROFINET

11

2.4 Web-Interface

12

2.5 COM 12 2.6 Signal Ein- und Ausgänge

12

2.7 NETWORK IN

13

2.8 NETWORK OUT

13

2.9 Mirror Port - Spiegelport

13

2.10 RESET Taster

13

2.11 LED Funktionen

14

2.11.1

PWR

14

2.11.2

LAN

14

2.11.3

RUN

14

Inhaltsverzeichnis

3

2.11.4

ERROR

14

2.11.5

ALARM

14

Weboberfläche und Erstinbetriebnahme

15

3.1 Anzeige der Weboberfläche

15

3.2 Erstinbetriebnahme

16

3.3 Erkennung der Namen und IP-Adressen

16

3.4 Parameter der Weboberfläche/Netzwerkübersicht

17

3.4.1

Ausfall Busteilnehmer

17

3.4.2

Hochpriorer Alarm / Niederpriorer Alarm

17

3.4.3

Telegrammjitter

17

3.4.4

Telegrammlücke

18

3.4.5

Lastverhältnis

18

3.4.6

Aktualisierungsraten

18

3.4.7

Netzwerkzustand

18

3.4.8

Netzauslastung

19

3.4.9

Datendurchsatz

19

3.4.10

Fehlertelegramme

19

3.4.11

Verbindungsversuche

19

3.4.12

Beginn der Messung

20

3.4.13

Letzte SNMP-Abfrage

20

3.5 Alarme/Snapshots

21

3.6 Die Netzwerkstatistik

22

3.7 Schaltflächen und Einstellungsmöglichkeiten

23

3.7.1

Schaltflächen der Startseite

23

3.7.2

Schwellwerte und Alarme

24

3.7.3

Letzter Zyklus

24

3.7.4

Bezeichnung Teilnehmer

25

Inhaltsverzeichnis

3.7.5

Systemeinstellungen

3.8 Firmware Update

26

27

4

Technische Daten

28

5

CE Konformitätserklärung

29

Allgemeine Informationen

1 Allgemeine Informationen Bitte lesen Sie dieses Dokument gründlich vom Anfang bis zum Ende, bevor Sie mit der Installation und Inbetriebnahme des Gerätes beginnen.

1.1

Lieferumfang Der Lieferumfang umfasst folgende Einzelteile: • PROFInet-INspektor - PIT Hardware ®

• 24V Spannungsversorgungsanschlussstecker • CD mit Software • Installationshandbuch Bitte prüfen Sie vor Inbetriebnahme die Vollständigkeit.

1.2

Sicherheitshinweise ®

Öffnen Sie niemals das Gehäuse des PROFInet-INspektors . Bei einem vermutlichen Gerätedefekt senden Sie das Gerät an den Lieferanten zurück. Bei Öffnung des Gehäuses erlischt sofort jegliche Garantie.

1.3

Verwendungszweck ®

Der PROFInet-INspektor dient zur permanenten PROFINETÜberwachung in Automatisierungsanlagen. Das Gerät darf nicht in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden.

Seite 7 von 30

Allgemeine Informationen

1.4 1.4.1

Lizenz-Versionen Basic-Line ®

Die Basic-Line bildet die Grundvariante der INspektor -Familie. Entsprechend den voreingestellten Triggerfunktionen werden die ® Ereignisse im PN-INspektor - PIT registriert und teilnehmerbezogen summierend gespeichert. Die somit entstehenden, gesammelten Netzwerkdaten können über die Ethernet-Schnittstelle, mittels lokalem PC, angezeigt werden. ® Hierzu steht ein im INspektor integrierter Webserver mit grafischer Weboberfläche zur Verfügung. Ampelfarben (grün, gelb, rot) kennzeichnen den Zustand der Teilnehmer und geben detaillierte Hinweise auf Störungen. Über einen potentialfreien Kontakt werden diese z.B. über eine Signalleuchte bzw. in der Visualisierung angezeigt.

1.4.2

Comfort-Line Zum Zwecke der tiefgründigen Fehleranalyse bietet die Comfort-Line einen integrierten, voll funktionsfähigen Spiegelport. ®

Die notwendigen Funktionalitäten sind im PN-INspektor - PIT bereits integriert und der externe PC dient lediglich der Visualisierung bzw. der Bedienung. Die Anbindung des Telegrammanalyzers erfolgt lokal über die integrierte LAN-Schnittstelle. Mit einem Freeware-Tool wie Wireshark können alle Telegramme aufgezeichnet werden.

1.4.3

Premium-Line Basierend auf der Basic-Line ermöglicht die Premium-Line in ® Verbindung mit der Software PROmanage eine zentrale Kontrollund Analysefunktion. Die Kommunikation erfolgt über Ethernet. ®

Die zentrale Software PROmanage , einschließlich Datenbank, kann ® mit bis zu 80 INspektoren kommunizieren. Alle Ereignisse sind zeitaktuell auf dem Datenbankserver verfügbar und werden für ein Alarmmanagement „Warnung vor dem Ausfall“ bereitgestellt. Seite 8 von 30

Allgemeine Informationen

1.4.4

Comfort-Line Plus Für eine allumfassende Analyse unter Zuhilfenahme der Snapshots, des Spiegelports und der Abfrage der Daten über SNMP mit ® PROmanage stellt die Comfort-Line Plus das ideale Werkzeug zur Netzwerkdiagnose dar.

®

Abbildung 1: Produktfamilie PN-INspektor

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Installation

2 Installation ®

Der PROFInet-INspektor wird im Schaltschrank horizontal auf eine TS35 DIN Hutschiene aufgerastet. ®

Die Kühlung des PROFInet-INspektors erfolgt konventionell durch Wärmeaustausch mit der Umgebungsluft. Beim Einbau sollte sichergestellt werden, dass die Lüftungsschlitze am Gerät nicht von anderen Bauteilen verdeckt werden. Es sollte rundum ein Abstand von 30 mm zu anderen Geräten gewährleistet sein.

2.1

Verbindung zur Spannungsversorgung ®

Versorgen Sie den PN-INspektor mit der erforderlichen 24V DC Spannungsversorgung. Bitte beachten Sie dabei die Polarität. Die Klemme mit der Bezeichnung „PE“ kann als Schutzerde verwendet werden.

2.2

Spannungsversorgung ®

Der PROFInet-INspektor wird mit 24V DC versorgt. Die benötigte Klemmleiste ist im Lieferumfang enthalten. Der Spannungsversorgungsanschluss ist in Abbildung 1 mit DC 24V gekennzeichnet. Die L+ Klemme wird hierbei mit +24V versorgt und die M Klemme mit 0V. Weiterhin ist es notwendig eine PE Verbindung anzuschließen. Bei einer starken elektromagnetischen Strahlung im ® Umfeld des PROFInet-INspektors sollte zusätzlich die Erdverbindungsschraube unter dem Webinterfaceport mit angeschlossen werden. Die Spannungsversorgungsleitungen sollten mindestens Querschnitt von 0,75mm² und maximal 1,5mm² haben ®

einen

Im PROFInet-INspektor wurde intern ein Überspannungsschutz integriert. Dieser löst bei einer Spannung größer als 30V aus und kann nur durch die Firma Indu-Sol GmbH erneuert werden.

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Installation

Wichtig: ®

Der PROFInet-INspektor hat bei Normalbetrieb eine Stromaufnahme von 250mA, diese wird auch beim Geräteanlauf nicht überschritten. Bitte beachten Sie dies bei der Auswahl des Netzgerätes.

2.3

Verbindung zum PROFINET Nach der Spannungsversorgung stellen Sie nun die Verbindung des ® PROFInet-INspektor mit dem PROFINET her. Hierzu wird die vom Controller kommende Leitung mit der „Network-IN“ Schnittstelle verbunden und die „Network-OUT“ Schnittstelle zu den weiteren Geräten im Feld geführt. Bei einem Anschluss des Gerätes über eine ETMA (TAP) ist darauf zu achten, dass eine der beiden Leitungen zwischen ETMA und INspektor ein Crossover Kabel sein muss, da sonst die interne Paarzuordnung der Schnittstellen nicht stimmt und die Analyse nicht gestartet werden kann (vgl. Abbildung 2). ®

Der PN-INspektor beginnt nach dem korrekten Anschließen selbstständig mit der Analyse des PROFINET Datenverkehrs.

Abbildung 2: Anschluss über ETMA

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Installation

2.4

Web-Interface Das Web-Interface ist die Verbindung zum Auswerten der Daten. Es handelt sich hierbei um eine 10Base-T/100Base-TX RJ45 Schnittstelle.

2.5

COM Die serielle COM-Schnittstelle ist am PROFInet-INspektor belegt.

2.6

®

Signal Ein- und Ausgänge Die 6-polige Ein- und Ausgangsschnittstelle ist wie folgt belegt:

OUT OUT OUT

Ausgang: - potentialfreier Relais-Kontakt - max. 24V DC +20% - max. 1 A - Polarität spielt keine Rolle 3 Eingänge: - max. 24V DC ±20% - inaktiv < 3V - aktiv > 10V - maximaler Strom 0,15mA - galvanisch getrennt

1 2 3 GND

IN

GND: - Massepotential der Eingänge

®

Eingang 1: Reset PN-INspektor - PIT Eingang 2: Alarmquittierung (inkl. löschen der Alarmliste) Eingang 3: Alarmquittierung (ohne löschen der Alarmliste)

Seite 12 von 30

nicht

Installation

2.7

NETWORK IN Der NETWORK IN Port stellt die Verbindung zwischen Steuerung ® und PROFInet-INspektor her. Hierzu wird die Steuerung direkt über ein RJ45-PROFINET Kabel an ® den INspektor angeschlossen.

2.8

NETWORK OUT Über den NETWORK OUT Port wird die Verbindung des PROFInet® INspektors zum gesamten Anlagennetz realisiert. Wichtig: Die Ports NETWORK IN und NETWORK OUT sind fest miteinander verbunden. Das PROFINET Netzwerk läuft also auch bei einem ® Spannungsabfall oder defekt des PROFInet-Inspektors weiter.

2.9

Mirror Port - Spiegelport Der Spiegelport besitzt eine 1000Base-TX RJ 45 Schnittstelle. An diesem Port können alle Telegramme des PROFINETs mit einem Ethernet Telegrammanalyzer mitgeschnitten werden. Wichtig: Der PC zum Aufzeichnen der Daten muss über eine 1000Base-TX RJ 45 Schnittstelle (Gigabit) verfügen. ®

Der PROFInet-INspektor muss mit einer Comfort-Line oder Comfort-Line Plus Lizenz versehen sein.

2.10 RESET Taster An der Rückseite des Gerätes befindet sich ein RESET-Taster. Mit diesem Taster lassen sich alle Einstellungen in den Auslieferungszustand zurücksetzen. Dazu muss der Taster mindestens 10 Sekunden betätigt werden. Wichtig: Beim Zurücksetzen des Gerätes wird auch die Lizenz zurückgesetzt. Diese muss daher vorher gesichert werden. Seite 13 von 30

Installation

2.11 LED Funktionen 2.11.1 PWR Die POWER-LED zeigt den Status der Spannungsversorgung an. Leuchtet diese grün, so liegen 24V am Gerät an. Leuchtet diese nicht, so ist dies ein Anzeichen für fehlende Spannungsversorgung oder einen internen Defekt bzw. ausgelösten Überspannungsschutz - in beiden Fällen muss das Gerät zur Reparatur zurückgeschickt werden.

2.11.2 LAN Die LAN-LED leuchtet, sobald eine Verbindung des WEB-Interfaces zu einem aktiven Ethernet Teilnehmer hergestellt wurde.

2.11.3 RUN Die RUN-LED blinkt grün, sobald das Gerät das PROFINETNetzwerk vollständig erkannt hat.

2.11.4 ERROR Die ERR-LED leuchtet bei einem internen Gerätefehler rot auf.

2.11.5 ALARM Die Alarm-LED leuchtet bei einem ausgelösten Alarm rot, wenn keine Alarme vorliegen, leuchtet diese grün.

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Weboberfläche und Erstinbetriebnahme

3 Weboberfläche und Erstinbetriebnahme 3.1

Anzeige der Weboberfläche Um die Weboberfläche und damit die aufgezeichneten Daten des ® PROFInet-INspektors zu öffnen, wird mittels Internetbrowser und der IP-Adresse des Gerätes (Standard: 192.168.212.212) das Webinterface geöffnet.

Abbildung 3: Weboberfläche

Nun können die wichtigsten Parameter des zu analysierenden PROFINET Systems eingesehen und überprüft werden. Diese Parameter sind in der zentralen Tabelle der Webseite dargestellt. Darunter sind alle im PROFINET-Verkehr beteiligten PROFINETGeräte dargestellt. In der Standardansicht sind die MAC-Adresse (aufgesplittet in Hersteller und Rest) und der Name des Gerätes (sofern ein PROFINET-Neuanlauf durchgeführt wurde) dargestellt. Seite 15 von 30

Weboberfläche und Erstinbetriebnahme

Im Dropdownmenü „Ereignisse“ können dann den einzelnen Teilnehmern die Parameter der Tabelle zugeordnet werden. Die Spalten der Tabelle zeigen den zeitlichen Bezug der Ereignisse. In der Spalte „Letzte Minute“ ist der aktuelle Zustand des PROFINET-Netzwerks dargestellt. Die Spalte “Letzter Zyklus“ zeigt den eingestellten letzten Zyklus (1-120 Stunden) an. Die Spalte „Historie“ zeigt alle Daten seit dem Beginn der Analyse bzw. nach Daten/Liste löschen.

3.2

Erstinbetriebnahme ®

Bei der Erstinbetriebnahme des PROFInet-INspektors in einer neuen Anlage ist zu beachten, dass sich die Messwerte, die ggf. in einer anderen Anlage schon diagnostiziert wurden, unter Umständen noch im Speicher befinden. Daher ist bei der ersten Nutzung in einer neuen Anlage die Alarmliste zu löschen, sowie die Daten der Weboberfläche mittels „Daten löschen“ zurück zu setzen.

3.3

Erkennung der Namen und IP-Adressen Da der Datenaustausch im PROFINET auf Basis von MAC-Adressen funktioniert, ist eine Erkennung der Namen und der IP-Adressen nur im Hochlauf oder im Diagnosefall möglich. Wenn die Anlage nicht unter Produktionsbedingungen steht ist eine Erfassung dieser Werte durch ein Trennen und Neuverbinden der Verbindung am „Network IN“ Port des INspektors möglich. Weiteres finden sie unter 3.7.4 Bezeichnung der Teilnehmer.

Seite 16 von 30

Weboberfläche und Erstinbetriebnahme

3.4 3.4.1

Parameter der Weboberfläche/Netzwerkübersicht Ausfall Busteilnehmer Im PROFINET werden Ausfälle von Teilnehmern über die Ansprechüberwachungszeit der Steuerung bzw. des Teilnehmers selbst diagnostiziert. Diese ergibt sich aus der eingestellten Aktualisierungszeit zwischen Steuerung und Teilnehmer, sowie der Anzahl akzeptierter Aktualisierungszyklen mit fehlenden IO Daten. Tritt ein Überschreiten der Ansprechüberwachungszeit auf, meldet ® der INspektor einen Ausfall.

3.4.2

Hochpriorer Alarm / Niederpriorer Alarm Auftretende Diagnosemeldungen werden im PROFINET als „Hochpriorer-“ oder „Niederpriorer Alarm“ an die SPS gesendet. Die ereignisbezogene Unterteilung dieser Alarme (z.B. der Kurzschluss einer ET200S Scheibe) legt jeder Hersteller selbst für seine Geräte fest. Eine genauere Definition ist daher leider nicht möglich, da die Einordnung der Alarme anlagen- bzw. teilnehmerspezifisch ist.

3.4.3

Telegrammjitter Die PROFINET-Kommunikation basiert auf der Einhaltung der eingestellten Aktualisierungsrate (siehe 4.2.6) jeden Gerätes mit der Steuerung. Bei positiver und negativer Abweichung von der eingestellten Aktualisierungszeit spricht man im PROFINET von einem „Jitter“. Hierbei ist ein Jitter von bis zu 50% der eingestellten Aktualisierungszeit im akzeptablen Bereich. Jitter von größer als 50% lassen auf Performanceprobleme des Netzwerkes, Geräteprobleme oder einen ungünstigen Aufbau der Netzwerkstruktur schließen.

Seite 17 von 30

Weboberfläche und Erstinbetriebnahme

3.4.4

Telegrammlücke Eine Telegrammlücke im PROFINET entspricht dem Fehlen einer Aktualisierungszeit. Ebenso kann ein Jitter von 100% auf eine Telegrammlücke schließen lassen. Telegrammlücken werden häufig durch fehlerhafte Firmwarestände der Geräte hervorgerufen. Hierbei leiten die Geräte ein Telegramm nicht weiter oder vergessen selbst ihr Telegramm loszusenden.

3.4.5

Lastverhältnis Das Lastverhältnis gibt die Relation der Anzahl von PROFINETTelegrammen zu anderen Telegrammtypen im gleichen Netzwerk (z.B. TCP/IP, Modbus TCP, usw.) an. Das Verhältnis sollte hierbei min. 100:1 betragen.

3.4.6

Aktualisierungsraten Die Aktualisierungsrate ist ein fest (für jedes Gerät einzeln) in der Steuerung eingestellter Wert (z.B. 1ms), welcher den zeitlichen Abstand der Aktualisierung von Daten zwischen Steuerung und IOGerät angibt. Entscheidend für die real vorhandene Aktualisierungsrate ist die Linientiefe, d.h. die installierte Netzwerkstruktur und die Anzahl der Geräteübergänge. Durch die steigende Anzahl von Geräteübergängen ergibt sich eine Varianz in der Laufzeit der Telegramme, welche als Jitter (siehe 4.2.3) bezeichnet werden. Über eine Messung der Aktualisierungsraten ist nachzuweisen, dass der Telegrammjitter nach oben und unten eine halbe Aktualisierungsrate nicht überschreitet.

3.4.7

Netzwerkzustand Der Netzwerkzustand ist ein von Indu-Sol generierter Wert, welcher in Zusammenarbeit mit der Netzwerkmanagement Software PROmanage® von Bedeutung ist.

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Weboberfläche und Erstinbetriebnahme

Hierbei werden alle möglichen Ereignisse im PROFINET zu gewissen Anteilen auf den Wert des Netzwerkzustandes angerechnet. Welcher Wert zu welchem Anteil in den Netzwerkzustand eingerechnet wird, kann der Nutzer im Menü ® „Netzwerkzustand“ des PN-INspektors einstellen.

3.4.8

Netzauslastung Die Netzauslastung ist die erzeugte Netzlast aller Protokolle welche, bezogen auf die maximal mögliche Last einer Leitung bei 100 MBit/s, prozentual angegeben wird. Die Netzauslastung sollte bei Neuanlagen maximal 20% betragen.

3.4.9

Datendurchsatz Unter dem Begriff „Datendurchsatz“ im PROFINET ist die Menge an Daten pro Zeiteinheit zu verstehen, welche von der jeweiligen Steuerung (bezogen auf das Prozessabbild) verarbeitet werden kann. Als Richtwert sind hierfür 4500 Byte/ms nicht zu überschreiten. Der ermittelte Wert ist als Referenzwert zu dokumentieren.

3.4.10 Fehlertelegramme Fehlertelegramme zeigen die Anzahl fehlerhafter Telegramme, ® welche am PROFInet-INspektor ankommen (Checksummenfehler und Paketfragmente).

3.4.11 Verbindungsversuche Der Parameter „Verbindungsversuche“ zeigt an, nach wie vielen Versuchen, nach einem Ausfall oder Hochlauf, ein Gerät die ihm zugewiesenen Parameter übernommen und bestätigt hat.

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Weboberfläche und Erstinbetriebnahme

3.4.12 Beginn der Messung Die hier angegebenen Zeiten geben den Beginn der Messung des jeweiligen Zeitintervalls (Historie, letzter Zyklus, letzte Minute) bzw. der letzten Datenlöschung an.

3.4.13 Letzte SNMP-Abfrage ®

Sollte der PROFInet-INspektor mit der Netzwerkmanagement ® Software PROmanage zusammenarbeiten, so ist hier der Zeitpunkt der letzten Datenabfrage mittels SNMP angegeben.

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Weboberfläche und Erstinbetriebnahme

3.5

Alarme/Snapshots In der Alarmliste werden die letzten 500 Alarme mit Datum/Zeit, teilnehmerbezogen (PROFINET-Name, MAC- und IP-Adresse) dargestellt. Ebenso werden Informationen wie das aufgetretene Fehlerereignis bzw. die Ereignispriorität, die Anzahl der aufgezeichneten Telegramme sowie ggf. ein Snapshot des Ereignisses zur Verfügung ® gestellt. Hierbei können maximal 50 Snapshots im INspektor gespeichert werden. In der Spalte „Details“ werden bis zu 150 Meldungen aus dem PROFINET im Klartext angezeigt, wie z.B. das Ziehen einer ET200 Scheibe (siehe Abbildung 4).

Abbildung 4: Alarme / Snapshots / Details

Seite 21 von 30

Weboberfläche und Erstinbetriebnahme

3.6

Die Netzwerkstatistik Unter dem Punkt Netzwerkstatistik werden die unterschiedlichen Pakettypen noch einmal gezählt und grafisch dargestellt. Das Verhältnis von PROFINET-Daten zu anderen Daten sollte 100:1 nicht unterschreiten.

Abbildung 5: Netzwerkstatistik

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Weboberfläche und Erstinbetriebnahme

3.7

Schaltflächen und Einstellungsmöglichkeiten Um Daten zurücksetzen zu können, oder diverse Einstellungen zu machen, stehen Schaltflächen und erweiterte Einstellungen zur Verfügung.

3.7.1 Schaltflächen der Startseite Alarm:

Anzeige der Alarmliste

Netzwerkstatistik: Anzeige der Protokolltypen im Netzwerk Liste löschen:

Einträge in der Tabelle werden auf 0 gesetzt, Geräte und deren Namen bleiben jedoch erhalten

Daten löschen:

Einträge der Tabelle werden inkl. aller Geräte und Namen zurückgesetzt

Daten exportieren: Protokollausdruck der aufgezeichneten Daten

Abbildung 6: Schaltflächen der Startseite

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Weboberfläche und Erstinbetriebnahme

3.7.2

Schwellwerte und Alarme Was ist ein Alarm? Bei einem ausgelösten Alarm wird ein vorher eingestellter oder standardmäßig festgelegter Schwellwert überschritten. Diese Überschreitung hat eine grafische Anzeige auf der Webseite, sowie am Gerät, das Senden eines Ethernet-Traps und das Schalten des potentialfreien Kontaktes zur Folge. In der Übersicht der Schwellwerte und Alarme können die Schwellwerte und damit verbundenen Alarmauslösungen für alle Teilnehmer zusammen oder für jeden Teilnehmer einzeln eingestellt werden.

Abbildung 7: Schwellwerte und Alarme

3.7.3

Letzter Zyklus Der letzte Zyklus bezieht sich nur auf den eingestellten Zeitraum der Analyse, jedoch nicht auf den „Buszyklus“. Die Zeitspanne des letzten Zyklus lässt sich hier von 1 Stunde bis maximal 120 Stunden einstellen.

Seite 24 von 30

Weboberfläche und Erstinbetriebnahme

3.7.4

Bezeichnung Teilnehmer Beim Hochlauf eines PROFINET-Netzwerkes werden die Teilnehmernamen aller Geräte (Devices) angezeigt. Sollten diese Namen nicht aussagekräftig sein, ein Neuanlauf nicht möglich sein oder ein Aliasname angezeigt werden, kann dies hier erfolgen. Controllernamen werden während des Hochlaufs nicht erkannt und müssen deshalb mit Aliasnamen versehen werden.

Abbildung 8: Teilnehmerbezeichnung

Alternativ zum händigen Eintragen der fehlenden Teilnehmernamen besteht die Möglichkeit, diese über das Indu-Sol ServiceTool, dem ®, INspektor zukommen zu lassen. Das Notebook/FieldPG muss hierfür an die zweite EthernetSchnittstelle der Steuerung angeschlossen werden und über das Service Tool ein Teilnehmerscan des Netzwerks erfolgen. Hierzu muss in den Einstellungen des ServiceTool’s die Option „EthernetGerät (DCP)“ sowie „Erreichbarkeit prüfen (Ping)“ aktiviert sein. Durch diese Verkabelungsvariante werden die Anfragen sowohl über ® die Steuerung als auch über den INspektor gesendet, so dass dieser aus dem Datenverkehr die fehlenden Namen herauslesen und automatisch in die Weboberfläche integrieren kann. Seite 25 von 30

Weboberfläche und Erstinbetriebnahme

3.7.5

Systemeinstellungen Im Bereich Systemeinstellungen können alle Einstellungen des Gerätes angepasst werden.

Abbildung 9: Systemeinstellungen

Standardsprache: legt fest, welche Sprache beim Aufruf der Webseite angezeigt wird ®

Monitor Ports:

Einstellmöglichkeit, ob der INspektor die Verbindung zum Netzwerk und deren Eigenschaften selbstständig erkennt oder ob diese manuell festgelegt wird

Netzwerk:

Einstellung der Netzwerkparameter

SNMP/LLDP:

Einstellung des SNMP Namens und der Parameter

Uhrzeit/Datum:

Datum und Uhrzeiteinstellung

Passwort:

Einstellung des Passworts für alle User, inkl. Einstellung der Abfrage nach dem Passwort

Lizenz:

Einsicht der Lizenz und Möglichkeit des Upgrades durch Eingabe eines Lizenzcodes

Firmware Update: Einspielen einer neuen Firmware (siehe 4.6) Neustart/: Abmelden

Abmelden des aktiven Nutzers oder Geräteneustart

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Technische Daten

3.8

Firmware Update Bei einem Firmware Update sind folgende Punkte zu beachten: Die aktuelle Firmware ist mittels Durchsuchen auszuwählen - ein Rücksetzen auf Werkseinstellungen ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht nötig, da dieses nur die Einstellungen der alten Firmware zurücksetzt. Das Update wird durch den Button starten“ eingespielt.

„Firmware laden und neu

Im Anschluss an das Update ist über den Menüpunkt „Neustart / Abmelden“ ein Neustart des Gerätes von Nöten. Bei diesem muss das Kästchen „Rücksetzen auf Werkeinstellungen“ markiert sein. Im Menü „Einstellungen Teilnehmer“ ist nach dem Rücksetzen der Punkt „alle überwachen“ anzuhaken, sowie die Überwachung für neue Geräte und azyklische Geräte auf „aktiviert“ zu setzen.

Wichtig: Diese Reihenfolge ist notwendig, um die Speicherplatzzuordnung neu zu organisieren und damit Zugriffskonflikte zu vermeiden.

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Technische Daten

4

Technische Daten • Spannungsversorgung:

+24V DC

• Toleranz:

±10%

• Stromverbrauch:

max. 250mA

• Anlaufstrom:

max. 250mA

• Abmessungen (B x H x T):

111 x 135 x 111 (in mm)

• Montage:

TS35 DIN Hutschiene (EN 50022)

• Gewicht:

0.6 kg

• Schutzgrad:

IP20

• Betriebstemperatur:

+5°C bis +55°C

• Lagertemperatur:

-20°C bis 70°C

• Relative Luftfeuchte:

10%…90%

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CE Konformitätserklärung

5

CE Konformitätserklärung This device complies with the requirements of the EC Directives 89/336/EEC „Electromagnetic Compatibility „ (EMC directive). • Emission:

EN 61000-6-2 Generic Emission Standard (industrial environments) EN 55022 Class A (ITE Product Standard) EN 55011 Group 1 Class A (ISM Product Standard)

• Immunity:

EN 61000-6-2 Generic Immunity Standard (industrial environments)

A Declaration of Conformity in compliance with the above standards has been made and can be inspected at Softing on request.

NOTE: • For compliance with the legal EMC requirements, the other components (AC adapter, etc.) must also meet these requirements. • To meet the EMC conditions, the device must be installed and connected in accordance with the Installation Instructions.

Warning! This is a Class A product. In a domestic environment this product may cause radio interference in which case the user may be required to take adequate measures.

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CE Konformitätserklärung

FCC Note: This equipment has been tested and found to comply with the limits for a Class A digital device, pursuant to part 15 of the FCC Rules. These limits are designed to provide reasonable protection against harmful interference when the equipment is operated in a commercial environment. This equipment generates, uses, and can radiate radio frequency energy and, if not installed and used in accordance with the instruction manual, may cause harmful interference to radio communications. Operation of this equipment in a residential area is likely to cause harmful interference in which case the user will be required to correct the interference at his own expense.

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