Silberedition vom Nicht verzagen, sondern Kaufchancen vorsichtig nutzen

CHARTANALYSE – FLORIAN GRUMMES TRENDS RECHTZEITIG ERKENNEN Silberedition vom 14.3.2017 Nicht verzagen, sondern Kaufchancen vorsichtig nutzen 1. Silb...
Author: Klaudia Hermann
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CHARTANALYSE – FLORIAN GRUMMES TRENDS RECHTZEITIG ERKENNEN

Silberedition vom 14.3.2017 Nicht verzagen, sondern Kaufchancen vorsichtig nutzen

1. Silber in USD

Rückblick: Ausgehend vom Dezember-Tief bei 15,63 USD konnte sich der Silberpreis im Januar und Februar deutlich erholen. Im Gegensatz zum Goldpreis erreichte der Silberpreis dabei bereits am 8.Februar seine 200-Tagelinie (18,02 USD). Nach einer zweiwöchigen Konsolidierung um diesen gleitenden Durchschnitt herum, gelang den Silberbullen in der letzten Februarwoche auch noch der Anstieg bis 18,47 USD. Hier allerdings war das Ende der Rally erreicht und die Bären übernahmen schlagartig wieder die Kontrolle. In der Folge stürzte der Silberpreis in gerade einmal sechs Handelstagen regelrecht ab und konnte erst am vergangenen Freitag ausgehend vom Tief bei 16,84 USD eine erste, bislang aber überschaubare, Gegenbewegung/Erholung einleiten.

Silberedition - Analyse & Strategie exklusiv für pro aurum vom 14.03.2017 © Florian Grummes 2017

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Silber Monatschart:

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Trotz der schönen Erholung seit Jahresbeginn bewegt sich der Silberpreis auf seinem logarithmischen Monatschart immer noch klar unterhalb der ehemaligen Aufwärtstrendlinie (ca. 23,15 USD). Die wichtigste Erkenntnis bleibt hier die Tatsache, dass das Tief im letzten Dezember (15,68 USD) eindeutig über dem Tief vom Dezember 2015 (13,62 USD) lag. Nun fehlt zur Bestätigung eines neuen Aufwärtstrends noch ein höheres Hoch. D.h. der Silberpreis muss den Hochpunkt vom letzten Juli bei 21,23 USD überwinden. Bis dahin ist es vom aktuellen Niveau aber noch ein langer Weg... Konsequenterweise wäre daher mit der Entscheidung über einen neuen übergeordneten Aufwärtstrend frühestens im zweiten Halbjahr zu rechnen. Demnach wird der Silbermarkt im Frühjahr wohl weiter an einer Stabilisierung und an der Transformation vom Bärenhin zu einem Bullenmarkt arbeiten. Eher positiv bleibt in diesem Zusammenhang die Lage der Indikatoren. Das MACD Kaufsignal vom Dezember 2015 hat bislang alle Rücksetzer und Korrekturen in den letzten acht Monaten überlebt. Der RSI ist neutral und hat jede Menge Luft nach oben. Die Stochastik schließlich hat Anfang Januar wieder gedreht und liefert derzeit ein Kaufsignal, welches noch über viel Platz bis zur überkauften Zone verfügt. Insgesamt ist der Monatschart weiterhin als neutral einzustufen. Auf Sicht der kommenden Monate ist es nun elementar, dass der Silberpreis das Dezembertief bei 15,68 USD nicht mehr unterschreitet und idealerweise bereits die Aufwärtstrendlinie (aktuell 16,00 USD) respektiert. Im ganz großen Bild bringt aber erst ein Monatsschlusskurs oberhalb von 26,50 USD den entscheidenden Befreiungsschlag. Dann wäre der Weg in Richtung der Allzeithochs um 50,00 USD frei. Fundamental betrachtet dürfte der Silberpreis auf Sicht der nächsten Jahre von der anziehenden Inflation wie kein anderes Investment profitieren und sollte daher in jede etwas größere Kursschwäche hinein weiter akkumuliert werden.

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Silber Wochenchart:

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Auf dem logarithmischen Wochenchart ist der Silberpreis in der vorletzten Handelswoche wie erwartet an der Widerstandszone um 18,50 - 18,70 USD gescheitert und zunächst deutlich nach unten hin abgeprallt. Betrachtet man den altbekannten Seitwärtskanal wäre das Maximalziel auf der Unterseite ein erneutes Anlaufen der Dezembertiefs im Bereich um 15,70 USD. Damit würde der Silberpreis weiterhin in der Handelspanne 15,70 USD – 18,50 USD seitwärts laufen. Respektiert der Silberpreis aber die neue Aufwärtstrendlinie dürfte es den Bären nicht mehr gelingen, die Preise nochmals unter 16,00 – 16,25 USD zu drücken. Angesichts der klar überkauften Stochastik sollten wir uns unabhängig von zwischenzeitlichen Erholungen auf Sicht der kommenden Wochen und Monate aber in jedem Fall auf eine Fortsetzung der gerade begonnen Korrektur einstellen. Zeitlich kann es durchaus bis zum Frühsommer dauern, bis die Stochastik wieder eine überverkaufte

und

damit

antizyklisch

vielversprechende

Konstellation

im

mittelfristigen Zeitfenster liefert. Die anderen beiden Indikatoren geben momentan keinen Grund zu Sorge. Das MACD Kaufsignal ist noch relativ frisch, während der RSI neutral ist. In der Konklusion bewerte ich den Wochenchart aktuell mit leicht bärisch. Die überkaufte Stochastik passt einfach nicht ins Bild einer unmittelbar fortgesetzten Rally.

Nüchtern

betrachtet

ist

hier

also

eher

eine

mehrwöchige

Korrektur/Konsolidierung zu erwarten. Erst ab dem Frühsommer wäre dann mit dem Ausbruch über 18,70 USD und dem anschießenden Durchmarsch bis zu meinem großen Kursziel bei ca. 26,00 USD zu rechnen.

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Silber Tageschart:

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Auf dem Tageschart konnte der Silberpreis zwischenzeitlich die seit dem Juli 2016 deckelnde Abwärtstrendlinie überwinden. Der scharfe Rückfall in den letzten Handelstagen

hat

die

Notierungen

aber

wieder

klar

zurück

unter

diese

Abwärtstrendlinie geführt. Idealerweise gelingt den Bullen nun in den kommenden Wochen ein erneuter Angriff auf diesen Widerstand, der dadurch weiter aufgeweicht werden würde. Kurzfristig ist der Tageschart jedenfalls fast überverkauft, denn der RSI liegt bereits bei nur noch 32. Allerdings befindet sich der Stochastik-Oszillator seit Montag im „eingebetteten ultrabärischen“ Zustand. Dies wiederum bedeutet auf Sicht der kommenden Tage wohl noch tiefere Kurse. Erst wenn sich die Stochastik mit einem Anstieg über 20 aus dieser Umklammerung befreien kann, dürfte sich eine nachhaltigere

Erholung

in

Richtung

der

50-Tagelinie

(17,37

USD)

und

möglicherweise auch bis zur Abwärtstrendlinie (ca. 17,70 USD) auf den Weg machen. Zusammengefasst ist der Tageschart aufgrund der eingebetteten Stochastik extrem „bärisch“. Noch fehlt es an klaren Umkehrsignalen. Allerdings muss ergänzt werden, dass die laufende Handelswoche jede Menge Überraschungen mit sich bringen kann. Insofern darf die derzeit sehr bärische kurzfristige Markttechnik auch nicht überbewertet werden.

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2. Gold/Silber-Ratio

Nachdem das Gold/Silber-Ratio über Monate hinweg unterhalb der 200-Tagelinie (70,18) komplex konsolidierte, steigt das Ratio seit Anfang März steil an und konnte dabei die 200-Tagelinie erstmals seit dem April 2016 wieder überwinden. Nun kommt es darauf an, ob die Widerstandszone um 72 diese Bewegung stoppen kann. Die klar überkaufte Stochastik spricht zumindest dafür. Dies würde im Umkehrschluss eine Erholung für den Silberpreis bedeuten. Insgesamt hat sich die konstruktive Lage beim Gold/Silber-Ratio aufgrund der Korrektur deutlich eingetrübt. Allerdings bewegt sich das Ratio übergeordnet letztlich immer noch ohne klare Aussagekraft seitwärts.

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3. Silberminenaktien (SIL):

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Der Global X Silver Miners ETF (SIL) erreichte im Gegensatz zum Gold- und Silberpreis bereits am 8.Februar das Hoch der Erholung und ist seitdem deutlich abgestürzt. Rückblickend war dies ein eindeutiges Warnsignal für den gesamten Sektor, auf welches ich rechtzeitig hingewiesen hatte. Der Abverkauf in den letzten vier Wochen gewann mit dem Rutsch unter die 200Tagelinie (39,67 USD) immer mehr an Dynamik, so dass die Silberminenaktien mittlerweile den Großteil ihrer im Dezember gestarteten Erholungsrally zurückgeben mussten. Alle potentiellen Unterstützungen, wie z.B. die 50-Tagelinie (37,02 USD) und die gängigen Fibonacchi-Retracements, wurde dabei von den Bären ohne großes Zögern einfach überrannt. Gleichzeitig hat sich dadurch der StochastikOszillator mit seinen beiden Signal-Linien unterhalb von 20 im „ultrabärischen“ Zustand festgefahren. Angesichts dieser Ausgangslage gibt es derzeit eigentlich nichts Positives für die Silberminenaktien zu berichten. Allerdings verlief der Abverkauf derart steil und bislang ohne jegliche Gegenbewegung, dass nun zumindest eine etwas größere Erholung immer wahrscheinlicher wird. Denkbar wäre auch, dass am vergangenen Mittwoch das Tief gesehen wurde und die Minenaktien nun als erste wieder den Weg nach

oben

suchen.

Zumindest

hat

der

ETF

knapp

oberhalb

des

alten

Abwärtstrendkanals wieder nach oben gedreht und legt seit drei Handelstagen zu. In der Summe sorgt die nach wie vor „eingebettete Stochastik“ für eine extrem bärische Bewertung. Das Chancen/Risiko-Verhältnis ist nach dem heftigen Abverkauf aber sehr günstig. Erst bei Kursen klar unterhalb des Dezembertiefs (29,48 USD) dreht auch das größere Bild ins Negative. Dass die Profis aber kurzzeitig noch die allerletzten Stopps unterhalb dieser Marke abfischen könnten, muss auf Sicht der kommenden Monate miteinkalkuliert werden.

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4. CoT-Report:

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Nach wie vor liefern die Terminmarktdaten für den Silberpreis ein großes und ernstzunehmendes Warnsignal. Denn laut dem zuletzt veröffentlichten CoT-Report hielten die kommerziellen Händler am vergangenen Dienstag kumuliert 105.862 leerverkaufte Kontrakte auf den Silberfuture. Diese Short-Positionierung ist fast identisch mit der vom letzten Juli, in dessen Folge der Silberpreis um 5,50 USD einbrach. Immerhin liefern die Zahlen für den Gold-Terminmarkt eine kleine Entwarnung. Hier sind die Profis in der Summe wieder neutral positioniert, so dass der Silberpreis nicht unbedingt vor einem fatalen Crash stehen muss. Eine große Portion Skepsis ist aber angebracht, denn letztlich kann diese hohe Shortposition am Silber-Terminmarkt nur über zwei Wege aufgelöst werden: Entweder kommt es zu einer heftigen Bereinigung und damit einhergehend zu deutlich tieferen Silberpreisen oder aber die „professionellen Hedger“ werden durch steigende Silberpreise zur Eindeckung ihrer Leerverkaufspositionen gezwungen. Dies würde die Preise zusätzlich massiv nach oben treiben. Erfahrene Marktteilnehmer wissen, dass die zweite Variante zwar nicht unmöglich ist, die Wahrscheinlichkeit dafür aber eher gering ist. Sollte es jedoch bis zum Frühsommer zu keiner Bereinigung dieser extremen Konstellation am Silbermarkt gekommen sein, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen phänomenalen Short-Squeeze im zweiten Halbjahr massiv an. Insgesamt liefert der CoT-Report ein Verkaufssignal für den Silberpreis.

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5. Sentiment:

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Nach wie vor liefern so ziemlich alle verfolgten Sentimentdaten ein eher ausgewogenes und damit neutrales Stimmungsbild. Allerdings waren die Werte für die Minenaktien in den letzten zwei Wochen zwischenzeitlich bereits tief im grünen Bereich und steigen seitdem wieder an. Interessant ist das Ergebnis der letzten Kitco-Goldumfrage. Hier setzten die Profis mehrheitlich auf wieder steigende Goldpreise, während die Amateure und Kleinanleger offensichtlich panisch mehrheitlich ins Bärenlager gewechselt sind. Dies wiederum deckt sich mit meiner persönlichen Wahrnehmung, denn mich erreichten in der letzten Woche zahlreiche Anrufe und Zuschriften besorgter Leser und Kollegen. Offensichtlich hat vor allem die vierwöchige Korrektur bei den Minenaktien bereits große Fragezeichen entstehen lassen und teilweise für Angst & Panik gesorgt. Insofern würde ich das Sentiment momentan als „etwas zu pessimistisch“ einstufen.

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6. Saisonalität:

Betrachtet man den durchschnittlichen Kursverlauf der letzten 40 Jahre, so hat für den Silberpreis seit Ende Februar ein sehr ungünstiger Jahresabschnitt begonnen. Die Statistik zeigt eindeutig auf, dass im Frühling in der Vergangenheit nicht viel am Silbermarkt zu holen war. Vielmehr kam es in diesem Zeitraum meist zu deutlichen Kursabschlägen und Abwärtstrends. Erst Ende Juni wird statistisch betrachtet das finale Kurstief gefunden. Der durchschnittliche Kursverlust beträgt im Monat März noch überschaubare 0,371%. Je mehr wir uns aber dem Frühsommer nähern, umso tiefer rutschen die Monatsergebnisse in den Keller. Aus der saisonalen Perspektive betrachtet, ist man daher gut beraten, den Silbermarkt bis zum Juni eher zu meiden.

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7. Silber in EUR

Rückblick: In Euro gerechnet traf es den Silberpreis in den letzten zwei Wochen noch etwas härter, so dass der Spotpreis für eine Feinunze bereits knapp 9% unter dem Hoch bei 17,47 EUR notiert. Zuvor hatte sich der Euro-Silberpreis ausgehend vom Tief bei 15,00 EUR über zwei Monate hinweg beharrlich immer weiter nach oben bewegt.

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Euro-Silber Wochenchart:

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Auf dem logarithmischen Wochenchart gelang dem Euro-Silberpreis zunächst der Ausbruch aus dem mehrmonatigen Konsolidierungsdreieck! Allerdings versagten den Bullen schnell die Kräfte, so dass sich das Preisgeschehen aktuell nur noch knapp oberhalb der alten Dreiecksbegrenzung abspielt. Noch aber bewegt sich der laufende Rücksetzer im Rahmen und ist übrigens durchaus häufig im Anschluss an Dreiecksausbrüche zu sehen. Bestätigt sich aber in den nächsten Tagen ein Fehlausbruch, dürfte der Kursrutsch wohl direkt bis zur unteren Dreiecksbegrenzung im Bereich um ca. 15,30 EUR weiter laufen. Das Verkaufssignal der Stochastik sowie das neue MACD-Verkaufssignal lassen auf Sicht der kommenden Wochen ebenfalls eher fallende Preise erwarten. Dass das Dreieck nun aber komplett nach unten aufgelöst wird, lässt sich derzeit aus dem Chart nicht herauslesen. Vielmehr spricht fast alles für eine komplexe Konsolidierung bis zum Frühsommer. Summa summarum fällt der Wochenchart um eine Bewertungsstufe auf „vorsichtig bullisch“ zurück.

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Euro-Silber Tageschart:

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Auf dem Tageschart lässt sich das Kursgeschehen der letzten drei Monate wohl am besten mit „die Treppe rauf, zum Fenster hinaus“ umschreiben. Dieses Chartmuster tritt aber nur in Aufwärtstrends und nicht in Abwärtstrends auf! Insofern müssen nun die nächsten Handelstage Klärung darüber bringen, ob es sich bei dem Rücksetzer lediglich um ein kurzes „Luft holen“ oder doch um eine nachhaltigere Bärenattacke handelt. Die extrem überverkaufte Lage bei der Stochastik spricht jedenfalls eher für ein kurzes Luft holen. Der tiefe RSI bestätigt dies ebenfalls. Aus dieser Perspektive stehen die Chancen für eine Erholung in Richtung der steigenden 50-Tagelinie (16,30 EUR) sowie der steigenden 200-Tagelinie (16,50 EUR) bis Anfang April gar nicht so schlecht. Damit könnte der aktuelle Rücksetzer lediglich der typische Rücklauf an das Dreieck sein und somit eine exzellente Kaufchance darstellen. Alternativ rutscht der Silberpreis in Euro weiter nach unten und würde wohl erst knapp oberhalb von 15,00 EUR auf die nächste halbwegs solide Unterstützungszone stoßen. Zusammengefasst

ist

der

Tageschart

noch

leicht

bullisch,

solange

das

Preisgeschehen nicht wieder in das Dreieck zurückfällt.

Handelsempfehlung: Das zuletzt empfohlene Nachkauflimit unterhalb von 15,80 EUR wurde am letzten Freitag endlich ausgelöst. Angesichts der überverkauften Lage können sie derzeit auch bis zu einem Limit von 16,00 USD kaufen. Zudem empfiehlt auf Sicht der kommenden Wochen ein weiteres Limit unterhalb von 15,50 EUR zu platzieren.

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8. Platin

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Auch der Platinpreis kam in den letzten zwei Wochen deutlich unter die Räder. Zuvor scheiterten Bullen erwartungsgemäß an der Widerstandszone um 1.040 USD. Die insgesamt durchaus zufriedenstellende Erholungsrally ausgehend von 888,70 USD Mitte Dezember bis auf 1.047,80 USD Ende Februar ist damit schon wieder Geschichte, denn der Platinpreis hat bereits einen Großteil dieses Anstiegs in wenigen Tagen eingebüßt. Natürlich hat der scharfe Abverkauf zu einer grundsätzlich überverkauften Lage geführt,

allerdings

hat

sich

die

Stochastik

bereits

in

den

eingebetteten

„ultrabärischen“ Zustand gewandelt. Damit ist die Wahrscheinlichkeit für eine große Erholung bereits in den nächsten Tagen eher gering. Vielmehr dürften die Preise in dieser Konstellation weiter bis zur Aufwärtstrendlinie im Bereich um 910,00 – 920,00 USD zurückfallen. In der Summe erzwingt die Stochastik eine extrem bärische Bewertung. Da die Terminmarktdaten für Platin mittlerweile aber fast neutral einzustufen sind, dürfte das verbliebene Abwärtsrisiko halbwegs überschaubar sein. Zudem ist das Sentiment schon relativ pessimistisch, während gleichzeitig der saisonale Zyklus dem Platinpreis bis Mitte Juni wohlgesonnen ist. Kommt es also zur Fortsetzung des Abverkaufs bis zur Aufwärtstrendlinie, müsste im Anschluss eine schöne Erholung in Richtung der 50-Tagelinie (986,38 USD) bzw. 200-Tagelinie (1.008,28 USD) folgen.

Handelsempfehlung: Wer noch gar nicht in Platin investiert ist, kann aktuell unterhalb von 880,00 EUR eine erste Position eröffnen. Ansonsten bleibt Platin vorerst eine Halteposition.

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9. Palladium

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Der Palladiumpreis bleibt das stärkste der vier Edelmetalle. Während der Edelmetallsektor nach der schönen Erholungsrally zuletzt auf Tauchstation ging, verlief die Kursentwicklung beim Palladium in den letzten vier Wochen planmäßig und unspektakulär seitwärts. Dabei wurde zwar in den letzten Handelstagen die 50Tagelinie (759,61 USD) leicht unterschritten, die starke Unterstützungszone zwischen 720,00 USD und 740,00 USD werden die Bären aber nicht so leicht knacken können. Angesichts der überverkauften Stochastik und den weiterhin stabilen Aktienmärkten liegen die Chancen wohl immer noch auf der Oberseite. Da aber die 200-Tagelinie (685,46 USD) als auch die Aufwärtstrendlinie immer noch recht tief unterhalb dem aktuellen Preisgeschehen verlaufen, wäre eine fortgesetzte Konsolidierung oberhalb von 720, 00 USD auf Sicht der kommenden Wochen keine Überraschung. Damit

bleibt

es

bei

der

„vorsichtig

bullische“

Bewertung.

Die

starke

Unterstützungszone um 720,00 USD bis 740,00 USD sichert den Markt auch weiterhin gegen jede Bärenattacke ab.

Handelsempfehlung: Palladium bleibt bis auf weiteres eine Halteposition.

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10.

Zusammenfassung & Konklusion

Nachdem der Edelmetallsektor seit Mitte Dezember eine überzeugende Rally aufs Parkett legen konnte, kam es in den letzten zwei Wochen zu einem deutlichen Kursrutsch beim Gold- und Silberpreis. Die Minenaktien stecken bereits seit knapp vier Wochen in einer Korrektur und hatten diesen Rücksetzer damit frühzeitig angekündigt. Sie sind im Korrekturzyklus nun aber auch schon einen Schritt weiter als Gold und Silber. Auffällig war in der letzten Woche die sofort um sich greifende Panik unter den Anlegern, obwohl der scharfe Abpraller für den Goldpreis an der 200-Tagelinie (1.263 USD) zu erwarten war. Aufgrund dieser Sentimentbeobachtung sowie der Markttechnik sehe ich das verbleibende Restrisiko auf der Unterseite als überschaubar an und vermute die Überraschung schon wieder auf der Oberseite. Beim Goldpreis müsste spätestens die altbekannte Marke um 1.180 USD die Bären stoppen können. Für den Silberpreis kann es aufgrund der extrem hohen kommerziellen Shortposition noch etwas ungemütlicher werden. Mein „worst case“ liegt hier zunächst um 16,25 USD. Angesichts der Häufung an wichtigen politischen (Wahl in Holland) als auch finanzpolitischen Entscheidungen (US-Schuldenobergrenze, FED-Zinsentscheid) und der große Options-Verfall (Hexensabbat) in dieser Handelswoche, darf die derzeit miserable Markttechnik (bärisch eingebettete Stochastik beim Gold, Silber und den Minen-ETFs) nicht überschätzt werden. Kommt es zu der ein oder anderen

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Überraschung, kann sich das Bild schnell drehen. Grundsätzlich sind mit dieser technischen Ausgangslage aber zunächst weiter fallende Preise wahrscheinlicher. Im April wäre dann eine Erholung fällig, die sich jedoch in ein komplexes Konsolidierungsmuster einbetten sollte, welches ich bis zum Frühsommer für die Edelmetalle erwarte. Gold und Silber müssen einfach noch länger an einem stabilen Fundament basteln, bevor es in der zweiten Jahreshälfte wirklich eine Etage nachhaltig gen Norden gehen kann.

11.

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