Siemens AG Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen. Projektierungshandbuch 2012 SENTRON. Answers for infrastructure

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Author: Klara Blau
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© Siemens AG 2011

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen Projektierungshandbuch · 2012

SENTRON Answers for infrastructure.

© Siemens AG 2011

© Siemens AG 2011

FehlerstromSchutzeinrichtungen 2

Einführung

4

FI-Schutzschalter, Typ A, 5SM3

6

Fehlerstrom-Schutzschalter Typ B und Typ B+, SIQUENCE, allstromsensitiv, 5SM3 und 5SU1

11

Zusatzkomponenten

13

FI-Blöcke, Typ A, 5SM2

15

FI/LS-Schalter, Typ A, 5SU1

22

Sammelschienen

24

FI-Steckdosen, 5SM1 und 5SZ9

25

FI-Schutzschalttechnik

Siemens · 2012

© Siemens AG 2011

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen Einführung

Seite

Anwendungsbereich

Zweckbau

Wohnbau

Industrie

■ Übersicht Geräte

Standards

Einsatz

FI-Schutzschalter, Typ A, 5SM3

4

Personen-, Sach- und Brandschutz, IEC/EN 61008 Schutz bei direktem Berühren. SIGRES mit aktivem Kondensationsschutz für Einsatz in erschwerter Umgebung. Superresistente und selektive Ausführungen







SIQUENCE, allstromsensitive, Fehlerstrom-Schutzschalter Typ B und Typ B+, 5SM3 und 5SU1

6

SIQUENCE, die Technik der allstromsensitiven Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen

VDE 0664-100 VDE 0664-200 VDE V 0664-110



--



Zusatzkomponenten

11

Fernantrieb, Hilfsstromschalter für alle Fehlerstrom-Schutzschalter.

IEC/EN 62019



--



Ableitstrom-Messgerät zur Fehlersuche und optimalen Auswahl von FI-Schutzschaltern

10 mA 30 mA

2

3

FI-Blöcke, Typ A, 5SM2

13

FI-Blöcke mit LS Schaltern in freier Wahl IEC/EN 61009 zusammengesetzt erlauben flexible Planung von FI/LS-Kombinationen



--



FI/LS-Schalter, Typ A, 5SU1

15

Die ideale Schutzkombination für jeden IEC/EN 61009 Stromkreis durch kompakte Geräteausführung von FI-Schutzschalter und LS-Schalter in einem Gerät







Sammelschienen

22

Sammelschienen in 10 mm2 und 16 mm2 zum platzsparenden Verteileraufbau und zur Zeiteinsparung bei der Montage

--







FI-Steckdosen, 5SM1 und 5SZ9

24

Zur Nachrüstung in bestehende Installationen

VDE 0664







FI-Schutzschaltechnik

25

Hier erfahren Sie alles über FI-Schutzschalter in Kombination mit LS-Schaltern, wie Auslösecharakteristik, Selektivität und Ausschaltvermögen

--









--



4

Differenzstrom-Überwachungsgeräte, 5SV8

Überwachung von Differenzströmen in IEC 62020 elektrischen Anlagen und Meldung bei DIN EN 62020 Überschreitung eines festgelegten Grenzwertes. siehe Kapitel: „Überwachungsgeräte ––> Überwachungsgeräte für elektrische Werte ––> DifferenzstromÜberwachungsgeräte“

2

Siemens · 2012

© Siemens AG 2011 -25

(Typ A)

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen Einführung

SIGRES SIGRES FI-Schutzschalter sind für den Einsatz bei erschwerten Umgebungsbedingungen entwickelt worden, wie in Hallenbädern zum Schutz vor Chlor und Ozon, in der Landwirtschaft (Ammoniak), auf Baustellen und in der chemischen Industrie (Stickoxide, Schwefeldioxid, Lösungsmittel), in der Nahrungsmittelindustrie (Schwefelwasserstoff) und in nicht beheizten Räumen (Feuchtigkeit). Der patentierte aktive Kondensationsschutz erfordert eine dauerhafte Spannungsversorgung und bei ausgeschaltetem FI-Schutzschalter die Einspeisung von unten. Bei Einsatz unter Umgebungsbedingungen nach Produktstandard (DIN EN 61008-1) kann das Betätigungsintervall für das Drücken der Prüftaste auf 1x jährlich verlängert werden.

Bauform

Auswahlkriterium

RCCB RCBO Fl-Schutzschalter Fl/LS-Schalter

Betriebsmittel, Schaltung, Laststrom, Fehlerstrom

B B+

Typ AC

RC unit Fl-Block

A

Ausführung K

S

1+N

2

SIGRES 500 V

50- 400 Hz

Netz, Betriebsmittel, Umgebungsbed.

Superresistent æ Superresistente (kurzzeitverzögerte) FI-Schutzschalter erfüllen die maximal zulässigen Abschaltzeiten für unverzögerte Geräte. Sie verhindern jedoch unnötige Auslösungen durch kurzzeitige Verzögerung der Abschaltung und damit Anlagenstörungen, wenn impulsförmige Ableitströme – wie beim Einschalten von Kondensatoren – auftreten.

Polzahl

Betriebsmittel 3+N

4

Bemessungsdifferenzstrom I∆n Schutzziel

Selektiv î Einsetzbar als vorgeschalteter Gruppenschalter zur selektiven Abschaltung gegenüber nachgeschaltetem, unverzögertem oder superresistentem FI-Schutzschalter.

3

zusätzlicher Schutz I∆n ≤ 30 mA

Fehlerschutz I∆n > 30mA Abschaltbedingung begrenzt I∆n

Brandschutz I∆n ≤ 300 mA

Errichtungsbestimmung VDE 0100-410 -530 -7xx -482 VDS 3501

Hinweis: Weitere Informationen zum Thema Fehlerstromschutzeinrichtungen finden Sie in der Technik-Fibel "Fehlerstromschutzeinrichtungen", Bestellnummer: E10003-E38-9T-B3011 sowie im Technik-Handbuch unter: www.siemens.de/lowvoltage/handbuch . B

Bemessungsstrom In

Betriebsmittel

nur bei Fl/LS-Schalter Charakteristik LS C

Abschaltbedingung n. VDE 0100-410 Betriebsmittel

D

I2_15509a

Auswahlhilfe zur Bestimmung der geeigneten Fehlerstrom-Schutzeinrichtung

Siemens · 2012

3

© Siemens AG 2011

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen

-25

(Typ A)

FI-Schutzschalter, Typ A, 5SM3

■ Übersicht FI-Schutzschalter des Typs A werden in allen Netzen bis AC 240/415 V eingesetzt. Sie lösen sowohl bei sinusförmigen Wechselfehlerströmen als auch bei pulsierenden Gleichfehlerströmen aus. Für den Personen-, Sach-, Brandschutz und zusätzlichen Schutz bei direktem Berühren werden FI-Schutzschalter mit einem Bemessungsfehlerstrom von maximal 30 mA eingesetzt. FI-Schutzschalter mit einem Bemessungsfehlerstrom von 10 mA werden bevorzugt in Räumen mit erhöhter Personengefährdung eingesetzt.

Nach DIN VDE 0100-410 sind auch für alle Steckdosenstromkreise bis 20 A Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen mit einem Bemessungsfehlerstrom bis max. 30 mA vorzusehen. Das gilt auch für Stromkreise im Außenbereich bis 32 A zum Anschluss von tragbaren Betriebsmitteln. Geräte mit einem Bemessungsfehlerstrom von maximal 300 mA werden zum vorbeugenden Brandschutz gegen Isolationsfehler eingesetzt. FI-Schutzschalter mit einem Bemessungsfehlerstrom von 100 mA werden vorzugsweise im europäischen Ausland eingesetzt.

■ Technische Daten Unverzögert

SIGRES

Superresistent

Selektiv

Standards

IEC/EN 61008-1 (VDE 0664-10); IEC/EN 61008-2-1 (VDE 0664-11); IEC/EN 61543 (VDE 0664-30)

Approbationen

IEC 61008-1, IEC 61008-2-1; DIN EN 61008-1, DIN EN 61008-2-1

Stoßstromfestigkeit mit Stromform 8/20 µs

nach DIN VDE 0432-2

Mindestbetriebsspannung zur Funktion der Prüfeinrichtung

kA

> 1 (Typ A)

AC V

100

Isolationskoordination • Überspannungskategorie

III

Verschmutzungsgrad

2

>3

>5

--

--

--

--

--

2,5 ... 50

3,0 ... 3,5

Klemmen-Leiterquerschnitte • bei 2 TE

bei In = 16 A, 25 A, 40 A bei In = 100 A, 125 A

mm2 mm2

1,0 ... 16 1,5 ... 50

• bei 2,5 TE

bei In = 63 A, 80 A

mm2

1,5 ... 25

• bei 4 TE

bei In = 25 A, 40 A, 63 A, 80 A bei In = 125 A

mm2 mm2

1,5 ... 25 2,5 ... 50

• bis In = 80 A

Nm

2,5 ... 3,0

• bei In = 100 A, 125 A

Nm

3,0 ... 3,5

--

--

oben oder unten

unten

oben oder unten

Klemmenanzugsdrehmomente

Netzanschluss

beliebig

Gebrauchslage Schutzart

nach DIN EN 60529 (VDE 0470-1)

IP20, bei Verteilereinbau, mit angeschlossenen Leitern

Berührungsschutz

nach DIN EN 50274 (VDE 0660-514)

finger- und handrückensicher

Gerätelebensdauer

Prüfzyklus nach IEC/EN 61008

Schaltspiele > 10000

Lagertemperatur

°C

-40 ... +75

Umgebungstemperatur

°C

-25 ... +45, gekennzeichnet mit

Klimabeständigkeit FCKW- und silikonfrei

4

Siemens · 2012

nach IEC 60068-2-30

-25

28 Zyklen (55 °C; 95 % rel. Luftfeuchte) ja

© Siemens AG 2011

kHz

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen

-25

(Typ B/Typ B+)

FI-Schutzschalter, Typ A, 5SM3

■ Maßzeichnungen FI-Schutzschalter bis 80 A 1 N

1

N

3

5 N

T

T

2

N

2

2

N

N

72

45

36

T 6

4

I2_07860c

45 90

1

44 7

1P+N 2 TE

1P+N 2,5 TE

64

3P+N 4 TE

FI-Schutzschalter 100 und 125 A

2

N

1/L1 3/L2 5/L3 7/N

45 87

N

I2_07830a

I2_12856a

45 88

1

2/L1 4/L2 6/L3 8/N

36 7

44

72

44

7

65 68

65 70

1P+N, 2 TE

3P+N, 4 TE

■ Schaltpläne Schaltzeichen

I2_13637

I2_13636

2 N 1P+N

1 3 5 N

1 3 5 N

I2_13639

1 N

2 4 6 N

2 4 6 N 3P+N bis 80 A N-Anschluss rechts

3P+N 100 A, 125 A

I2_13638

N 1 3 5

N 2 4 6 N-Anschluss links

Hinweis: SIGRES-Geräte müssen von unten an den Klemmen 2, 4, 6 und N eingespeist werden.

Siemens · 2012

5

© Siemens AG 2011

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen

kHz

-25

(Typ B/Typ B+)

SIQUENCE, allstromsensitive FehlerstromSchutzschalter Typ B und Typ B+, 5SM3 und 5SU1

■ Übersicht ausgewertet werden. Die angestrebte Schutzfunktion ist damit sichergestellt.

Geräte wie Frequenzumrichter, medizinische Geräte und USVAnlagen werden in der Industrie vermehrt eingesetzt. Im Fehlerfall können glatte Gleichfehlerströme oder solche mit geringer Restwelligkeit auftreten.

Die Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen des Typs B sind für den Einsatz im Drehstromsystem vor Eingangsstromkreisen mit Gleichrichtern geeignet. Sie sind nicht zum Einsatz in Gleichspannungssystemen und in Netzen mit anderen Betriebsfrequenzen als 50 Hz oder 60 Hz vorgesehen.

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen des Typs A können glatte Gleichfehlerströme nicht erfassen. Darüber hinaus werden Geräte des Typs A durch diese glatten Gleichfehlerströme für Wechselfehlerströme und pulsierende Gleichfehlerströme zunehmend unempfindlich. Deswegen erfolgt im Fehlerfall keine Abschaltung und die angestrebte Schutzfunktion ist nicht mehr sichergestellt.

Die Geräteserie ist ausgeführt als Fehlerstrom-Schutzschalter bis 80 A und als FI/LS-Schalter mit 100 A oder 125 A in den Charakteristiken C oder D. Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen des Typs B+ bieten darüber hinaus einen gehobenen, vorbeugenden Brandschutz. Der Auslösewert ist bei diesen Ausführungen bis 20 kHz auf maximal 420 mA begrenzt.

Allstromsensitive Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen der Typen B und B+ haben einen zusätzlichen Wandler, der mit einem Steuersignal beaufschlagt wird. Dadurch kann die Veränderung des Wandlerarbeitsbereichs durch glatte Gleichfehlerströme

■ Technische Daten

Standards

SIQUENCE, FI-Schutzschalter Typ B und Typ B+ 5SM3

SIQUENCE, FI/LS-Schalter Typ B und Typ B+ 5SU1

IEC/EN 61008-1 (VDE 0664-10); VDE 0664-100; IEC/EN 61543 (VDE 0664-30); IEC 62423

IEC/EN 61009-1 (VDE 0664-20); VDE 0664-200; IEC/EN 61543 (VDE 0664-30); IEC 62423

zusätzlich bei Typ B+: DIN V VDE V 0664-110 Ausführungen

1P+N

3P+N

4P

Auslösecharakteristik

--

--

C, D

>3 --

>3 >5

>3 >5

Mindestbetriebsspannung zur Funktion der AC V Prüfeinrichtung

195

195

195

Bemessungsspannungen Un

AC V

230

400

400, 480

Bemessungsfrequenz fn

Hz

50 ... 60

Stoßstromfestigkeit mit Stromform 8/20 μs nach DIN VDE 0432-2 • superresistent • selektiv

kA kA

Bemessungsströme In

A

16, 25, 40, 63

25, 40, 63, 80

100, 125

Bemessungsfehlerströme IΔn

mA

30, 300

30, 300, 500

30, 300

Bemessungsschaltvermögen • Im • Icn

A kA

800 --

Isolationskoordination • Überspannungskategorie Leiterquerschnitte • ein- und mehrdrähtig • feindrähtig, mit Aderendhülse Klemmenanzugsdrehmomente für alle Geräte

-10

III mm2 mm2

1,5 ... 25 1,5 ... 16

6 ... 50 6 ... 35

Nm

2,5 ... 3,0

3,0 ... 3,5

Netzanschluss

wahlweise oben oder unten

Gebrauchslage

beliebig

Schutzart nach DIN EN 60529 (VDE 0470-1)

IP20, bei Verteilereinbau, mit angeschlossenen Leitern

Berührungsschutz nach DIN EN 50274 (VDE 0660-514)

finger- und handrückensicher

Gerätelebensdauer, elektrisch und mechanisch; (Prüfzyklus nach Vorschrift)

> 10000 Schaltspiele

Lagertemperatur

°C

-40 ... +75

Umgebungstemperatur

°C

-25 ... +45, gekennzeichnet mit

-25

Klimabeständigkeit nach IEC 60068-2-30

28 Zyklen (55 °C; 95 % rel. Luftfeuchte)

FCKW- und silikonfrei

ja

6

Siemens · 2012

© Siemens AG 2011

kHz

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen

-25

(Typ B/Typ B+)

SIQUENCE, allstromsensitive FehlerstromSchutzschalter Typ B und Typ B+, 5SM3 und 5SU1

■ Kennlinien 10000

Auslösestrom (mA)

Auslösewerte für Bemessungsfehlerstrom 30 mA Auslösewerte für Bemessungsfehlerstrom 300 mA Obergrenze nach VDE 0664 Teil 100 für 30 mA Obergrenze nach VDE 0664 Teil 100 für 300 mA

1000

G_I201_DE_18128

100

10 1

10

100

1000

10000 Frequenz (Hz)

Auslösestrom in Abhängigkeit von der Frequenz bei Typ B 10000

Auslösestrom (mA)

Auslösewerte für Bemessungsfehlerstrom 30 mA Auslösewerte für Bemessungsfehlerstrom 300 mA Obergrenze nach DIN V VDE V 0664-110 und DIN V VDE V 0664-210 für 30 mA Obergrenze nach DIN V VDE V 0664-110 und DIN V VDE V 0664-210 für 300 mA 1000

G_I201_DE_18122

100

10 1

10

100

1000

10000 Frequenz (Hz)

Auslösestrom in Abhängigkeit von der Frequenz bei Typ B+

Siemens · 2012

7

© Siemens AG 2011

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen

kHz

-25

(Typ B/Typ B+)

SIQUENCE, allstromsensitive FehlerstromSchutzschalter Typ B und Typ B+, 5SM3 und 5SU1

■ Maßzeichnungen 1 3 5 N

T 6

T N

2

I2_13972

2 72

N

72

44 7

4

I2_12429a

45 90

45 90

1 N

44 7

64

SIQUENCE FI-Schutzschalter, Typ B und Typ B+ 1P+N, 4 TE

64

SIQUENCE FI-Schutzschalter, Typ B und Typ B+ 3P+N, 4 TE

70 198

44

max 67

45 90

I2_13622

7

SIQUENCE FI/LS-Schalter, Typ B und Typ B+ 4P, 11 TE

■ Schaltpläne Schaltzeichen 3

5

N

2

4

6

N

8

Siemens · 2012

1

SIQUENCE FI-Schutzschalter, Typ B und Typ B+ 3P+N, 4 TE

3

5

7

I2_13766

2 N SIQUENCE FI-Schutzschalter, Typ B und Typ B+ 1P+N, 4 TE

Y1 Y2

I2_13765a

T

1

I2_13973

1 N

2

4

6

8

SIQUENCE FI/LS-Schalter, Typ B und Typ B+ 4P, 11 TE

© Siemens AG 2011

kHz

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen

-25

(Typ B/Typ B+)

SIQUENCE, allstromsensitive FehlerstromSchutzschalter Typ B und Typ B+, 5SM3 und 5SU1

■ Weitere Info Geräteaufbau

Wirkungsweise

Die Basis für die allstromsensitive Schutzeinrichtung bildet ein pulsstromsensitives Schutzschaltgerät mit netzspannungsunabhängiger Auslösung, ergänzt um eine Zusatzeinheit für die Erfassung von glatten Gleichfehlerströmen. Den prinzipiellen Aufbau zeigen die nachstehenden Abbildungen.

Die allstromsensitiven Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen arbeiten netzspannungsunabhängig entsprechend den in Deutschland gültigen Anforderungen für den Typ A nach DIN VDE 0664-100.

Der Summenstromwandler W1 überwacht die elektrische Anlage auf wechsel- und pulsstromartige Fehlerströme. Der Summenstromwandler W2 erfasst die glatten Gleichfehlerströme und gibt bei einem Fehler den Abschaltbefehl über eine Elektronikeinheit E an den Auslöser A weiter, der über die Mechanik den Stromkreis trennt. 1

3

5

N

M

A

W1

n

T

E

Dadurch ist die Auslösung bei glatten Gleichfehlerströmen gegeben, solange derartige Fehlerstromformen, auch bei Störungen im elektrischen Versorgungsnetz, auftreten können, zum Beispiel bei N-Leiterbruch. Selbst in dem höchst unwahrscheinlichen Fall, dass zwei Außenleiter und der Neutralleiter ausgefallen sind und der noch intakte Außenleiter Brandgefahr durch Erdschluss verursacht, übernimmt immer noch der pulsstromsensitive Schalterteil mit seiner netzspannungsunabhängigen Auslösung zuverlässig die Abschaltung. Die Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen des Typs B sind für den Einsatz im Drehstromsystem vor Eingangsstromkreisen mit Gleichrichtern geeignet. Sie sind nicht zum Einsatz in Gleichspannungssystemen und in Netzen mit anderen Betriebsfrequenzen als 50 Hz oder 60 Hz vorgesehen.

W2

n

Lediglich für die Erfassung von glatten Gleichfehlerströmen durch einen zweiten Wandler ist eine Spannungsversorgung notwendig. Diese erfolgt von allen Netzleitungen und ist so dimensioniert, dass die Elektronik auch bei einer Spannungsabsenkung auf 50 Volt noch sicher auslöst.

FI/LS-Schalter sind eine Kombination aus FI-Schutzschalter und LS-Schalter bis 125 A in einem kompakten Gerät. Neben dem Personen-, Sach- und Brandschutz ist damit auch der Überlast- und Kurzschlussschutz abgedeckt. Die Mechanik der FI-Schutzeinrichtung wirkt auf die Auslöseeinheit des Leitungsschutzschalters, der den Stromkreis trennt.

I2_13608a

2

4

6

N

Aufbau FI-Schutzschalter Typ B und Typ B+ 1 M

3

5

7 LS

A n

W1

n

W2 T

E

I2_13609b

2

4

6

8

Aufbau FI/LS-Schalter Typ B und Typ B+ M

Mechanik der FI-Schutzeinrichtung

LS

LS-Teil

A

Auslöser

E

Elektronik für Auslösung bei glatten Gleichfehlerströmen

n

Sekundärwicklung

W1

Summenstromwandler zur Erfassung der sinusförmigen Fehlerströme

W2

Summenstromwandler zur Erfassung der glatten Gleichfehlerströme

T

Prüfeinrichtung

Siemens · 2012

9

© Siemens AG 2011

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen SIQUENCE, allstromsensitive FehlerstromSchutzschalter Typ B und Typ B+, 5SM3 und 5SU1 Schutzwirkung bei höheren Frequenzen Bei elektronischen Betriebsmitteln, wie Gleichrichtern in Frequenzumrichtern oder Computertomographen, können, wie auf der Abgangsseite eines Frequenzumrichters, neben den beschriebenen Fehlerstromformen – Wechselfehlerströme, pulsierende und glatte Gleichfehlerströme – auch Wechselfehlerströme unterschiedlichster Frequenzen entstehen.

Bei der Projektierung und Errichtung elektrischer Anlagen ist zu beachten, dass elektrischen Verbrauchern, die im Fehlerfall glatte Gleichfehlerströme erzeugen können, ein eigener Stromkreis mit einer allstromsensitiven Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (Typ B) zugeordnet wird: AC 230/400 V, 3-phasig

In der Gerätevorschrift DIN VDE 0664-100 sind die Anforderungen für Frequenzen bis 2 kHz definiert. Für Frequenzen über 100 Hz lassen sich derzeit nur begrenzte Aussagen bezüglich der Gefahr des Herzkammerflimmerns bis 1 kHz treffen. Zu weiteren Effekten des thermischen oder elektrolytischen Einflusses auf den menschlichen Organismus sind keine sicheren Aussagen möglich.

Wh

Auf Grund dieser Erkenntnisse ist der Schutz bei direktem Berühren nur für Frequenzen bis 100 Hz möglich.

Bemessungsdifferenzstrom

Max. zulässiger Erdungswiderstand 50 V

25 V

30 mA

120 Ω

60 Ω

300 mA

16 Ω



500 mA

10 Ω



bei Berührungsspannung

Typ AC/A n ≥ 300 mA

S

Typ

Typ

AC/A

B/B+

n ≤ 100 mA

n

Empfohlene maximal zulässige Erdungswiderstände für SIQUENCE allstromsensitive FI-Schutzeinrichtungen Typ B

Bemessungsdifferenzstrom

Max. zulässiger Erdungswiderstand

bei Berührungsspannung

50 V

25 V

30 mA, 300 mA

120 Ω

60 Ω

Empfohlene maximal zulässige Erdungswiderstände für SIQUENCE allstromsensitive FI-Schutzeinrichtungen Typ B+

≥ 30 mA

I2_13610c

Für höhere Frequenzen ist der Schutz bei indirektem Berühren unter Beachtung des Frequenzgangs der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung, der maximal zulässigen Berührungsspannung bis 50 V und dem daraus zu bestimmenden zulässigen Erdungswiderstand zu realisieren.

Das Abzweigen von Stromkreisen mit derartigen elektrischen Verbrauchern nach pulsstromsensitiven Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (Typ A) ist nicht zulässig: AC 230/400 V, 3-phasig

Ausführungen Superresistent æ: Kurzzeitverzögerte Abschaltung bei Auftreten von transienten Ableitströmen. Hohe Stoßstromfestigkeit: > 3 kA. Selektiv î: Einsetzbar als vorgeschalteter Gruppenschalter zur selektiven Abschaltung gegenüber nachgeschaltetem, unverzögertem oder superresistentem FI-Schutzschalter.

Wh

Typ AC/A n

Projektierung Die DIN VDE 0100-530 "Auswahl von Schutzeinrichtungen" beschreibt auch die Errichtung von Anlagen mit FehlerstromSchutzeinrichtungen.

S

Typ

Typ

AC/A

B/B+ n

≤ 100 mA

n

≥ 30 mA

I2_13611c

Die EN 50178 (DIN VDE 0160) "Ausrüstung von Starkstromanlagen mit elektronischen Betriebsmitteln" beschreibt unter anderem die Auswahl des geeigneten Typs der FehlerstromSchutzeinrichtungen.

≥ 300 mA

10

Siemens · 2012

© Siemens AG 2011

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen Zusatzkomponenten

■ Übersicht Hilfsstromschalter (AS) melden die Kontaktstellung des FI-Schutzschalters. Fernantriebe werden zum Fernschalten EIN/AUS von FI-Schutzschaltern eingesetzt. Sie ermöglichen auch ein manuelles Schalten vor Ort. Für Wartungsarbeiten ist eine Blockierung vorgesehen. Im Falle einer Auslösung des FI-Schutzschalters ist das Einschalten erst nach einer Quittierung möglich.

Das Ableitstrom-Messgerät erfasst die Ableitströme – wie der Schutzschalter – und bietet damit eine direkte Aussage, wie weit der FI-Schutzschalter bereits vorbelastet ist. Es wird zum Messen von Ableitströmen bis 300 mA eingesetzt. Hierzu wird ein Voltmeter mit einem Innenwiderstand größer 1 MΩ/V und einem Messbereich für Wechselspannung von Ueff = 1 mV bis 2 V benötigt. Zum störungsfreien Betrieb eines FI-Schutzschalters sollte der gemessene Ableitstrom maximal 1/3 des Bemessungsfehlerstromes betragen.

■ Technische Daten Hilfsstromschalter (AS) 5SW3 30. Standards

IEC/EN 60947-5-1

Approbationen

DIN VDE 0660-200

Hilfsstromschalter (AS) 5SW3 330

Klemmen • Leiterquerschnitt

mm2

0,75 ... 2,5

• Anzugsdrehmoment

Nm

0,6 ... 0,8

Kurzschlussschutz

B6 oder C6 oder Sicherung gL/gG 6 A

Min. Kontaktbelastung

50 mA/24 V

Max. Kontaktbelastung • AC 230 V, AC-12

A

6

5

• AC 230 V, AC-14

A

3,6

--

• DC 220 V, DC-12

A

1

0,5

Siemens · 2012

11

© Siemens AG 2011

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen

-25

(Typ A)

Zusatzkomponenten

■ Maßzeichnungen Hilfsstromschalter (AS) für FI-Schutzeinrichtungen für 5SM3, 100 A, 125 A, 3P+N

I2_07861d

I2_07862b

45 90

45 87

Hilfsstromschalter (AS) für FI-Schutzeinrichtungen für 5SM3 bis 80 A

9

43 60

9

44

6

64

7

Ableitstrom-Messgerät I2_12624a

Fernantrieb

2

4

6

I2_07843c

45 90

45 90

1 3 5 N

N

44 63

6

73 74

72 7

44 55

■ Schaltpläne Schaltzeichen Hilfsstromschalter (AS) für FI-Schutzeinrichtungen für 5SM3 bis 80 A

Hilfsstromschalter (AS) für FI-Schutzeinrichtungen für 5SM3, 100 A, 125 A, 3P+N

21 13

21 11

23 13

23 11

22 14

22 12

24 14

24 12

1S+1Ö



2S

Fernantrieb

1S+1Ö Ableitstrom-Messgerät 1 3 5 N

M

V ≥ 1 MΩ/V

P N 1 2 3 I2_12237a

ON OFF

■ Weitere Info Zur Funktionsprüfung von FI-Schutzschaltern und zur Überprüfung der Schutzmaßnahmen bietet die Fa. Gossen-Metrawatt geeignete Prüfgeräte an. Informationen über: Gossen-Metrawatt GmbH Thomas-Mann-Str. 16-20 90471 Nürnberg Tel. 0 9 11/86 02-111 Fax 0 9 11/86 02-777 www.gmc-instruments.com email: [email protected]

12

Siemens · 2012

2 4 6 N

I2_07078a

© Siemens AG 2011

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen

-25

(Typ A)

FI-Blöcke, Typ A, 5SM2

■ Übersicht Die Dimensionierung des Bemessungsfehlerstromes richtet sich nach der Anlagengröße.

FI-Blöcke des Typs A können in allen Netzsystemen bis AC 240/415 V eingesetzt werden. Sie lösen bei sinusförmigen Wechselfehlerströmen und auch bei pulsierenden Gleichfehlerströmen aus.

Sie bilden dann eine Kombination aus FI-Schutzschalter und LS-Schalter für Personen-, Brand- und Leitungsschutz.

Für den Personen-, Sach-, Brandschutz und zusätzlichen Schutz bei direktem Berühren werden FI-Schutzschalter mit einem Bemessungsfehlerstrom von maximal 30 mA eingesetzt.

Superresistent æ Superresistente (kurzzeitverzögerte) FI-Blöcke erfüllen die maximal zulässigen Abschaltzeiten für unverzögerte Geräte. Sie verhindern jedoch unnötige Auslösungen durch kurzzeitige Verzögerung der Abschaltung und damit Anlagenstörungen, wenn impulsförmige Ableitströme – wie beim Einschalten von Kondensatoren – auftreten.

Geräte mit einem Bemessungsfehlerstrom von maximal 300 mA werden zum vorbeugenden Brandschutz bei Isolationsfehlern eingesetzt. FI-Blöcke werden mit LS-Schaltern der Charakteristiken A, B, C und D kombiniert, soweit diese im LS-Programm zur Verfügung stehen. Die beiden Komponenten werden ohne Werkzeug einfach zusammengesteckt.

Selektiv î Einsetzbar als vorgeschalteter Gruppenschalter zur selektiven Abschaltung gegenüber nachgeschaltetem, unverzögertem oder superresistentem FI-Schutzschalter.

Sie bilden dann eine Kombination aus FI-Schutzschalter und LS-Schalter für Personen-, Brand- und Leitungsschutz.

Die Dimensionierung des Bemessungsfehlerstromes richtet sich nach der Anlagengröße.

■ Technische Daten 5SM2 Standards

IEC/EN 61009-1 (VDE 0664-20), IEC/EN 61009-2-1 (VDE 0664-21), IEC/EN 61543 (VDE 0664-30)

Approbationen

DIN EN 61009-1, DIN EN 61009-2-1; IEC 61009-1, IEC 61009-2-1

Stoßstromfestigkeit mit Stromform 8/20 µs • Unverzögert • Superresistent • Selektiv

nach DIN VDE 0432-2 kA kA kA

> 1 (Typ A) >3 >5

Mindestbetriebsspannung zur Funktion der Prüfeinrichtung • bis In = 63 A, 2- und 3-polig • bis In = 63 A, 4-polig • bei In = 80 ... 100 A

AC V AC V AC V

195 100 100

Bemessungsspannung Un

AC V

230 ... 400

Bemessungsfrequenz fn

Hz

50 ... 60

Bemessungsströme In

A

0,3 ... 16; 0,3 ... 40; 0,3 ... 63; 80 ... 100

Bemessungsfehlerströme IΔn

mA

10, 30, 100, 300, 500, 1000

Isolationskoordination • Überspannungskategorie

III

Verschmutzungsgrad

2

Klemmen-Leiterquerschnitte • bis In = 63 A • bei In = 80 ... 100 A

mm2 mm2

1,5 ... 25 6,0 ... 50

Klemmenanzugsdrehmoment

Nm

2,5 ... 3,0 wahlweise oben oder unten

Netzanschluss

beliebig

Gebrauchslage Schutzart

nach DIN EN 60529 (VDE 0470-1)

IP20, bei Verteilereinbau, mit angeschlossenen Leitern

Berührungsschutz

nach DIN EN 50274 (VDE 0660-514)

finger- und handrückensicher

Gerätelebensdauer

Prüfzyklus nach DIN/EN 61009

> 10000 Schaltspiele

Lagertemperatur

°C

-40 ... +75

Umgebungstemperatur

°C

-25 ... +45, gekennzeichnet mit

Klimabeständigkeit FCKW- und silikonfrei

nach IEC 60068-2-30

-25

28 Zyklen (55 °C; 95 % rel. Luftfeuchte) ja

Siemens · 2012

13

© Siemens AG 2011

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen

-25

(Typ A)

FI-Blöcke, Typ A, 5SM2

■ Maßzeichnungen

36

4

6

2

54 71

6

8

6,3

54

44

124

106,5

2P

4

3P

10

2

I2_08434a

45 90

FI-Blöcke für 5SY

64

4P

FI-Blöcke für 5SP4

63

90 Y1 Y2

45 90

45 90

Y1 Y2

T

2/1 4/3 6/5 8/7

7

180

135

I2_06672d

I2_06671d

T

2/1 4/3

44 64

2P

7

44 64

4P

■ Schaltpläne Schaltzeichen FI-Blöcke für 5SY 1 3(N)

I2_13640b

2/1 4/3

1 3 5 7(N)

1 3 5

2 4

I2_13641b

2P

2/1 4/3 6/5

2 4 6

3P

I2_13642b

2/1 4/3 6/5 8/7

2 4 6 8

4P

FI-Blöcke für 5SP4 1 3(N)

Y1 Y2

I2_13643b

2/1 4/3

2P

14

2 4

Y1 Y2

I2_13644b

4P

Siemens · 2012

1 3 5 7(N)

2/1 4/3 6/5 8/7

2 4 6 8

© Siemens AG 2011

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen

-25

(Typ A)

FI/LS-Schalter, Typ A, 5SU1

■ Übersicht FI/LS-Schalter sind kombinierte Geräte aus FI-Schutzschalter und LS-Schalter in kompakter Ausführung für Personen-, Brandund Leitungsschutz. Für den Personen- und Brandschutz löst der FI-Teil des Typs A bei sinusförmigen Wechselfehlerströmen und auch bei pulsierenden Gleichfehlerströmen aus. Für den Personen-, Sach-, Brandschutz und zusätzlichen Schutz bei direktem Berühren werden FI/LS-Schalter mit einem Bemessungsfehlerstrom von maximal 30 mA eingesetzt. FI/LSSchalter mit einem Bemessungsfehlerstrom von 10 mA werden bevorzugt in Räumen mit erhöhter Personengefährdung und Außenanlagen im Wohnbau eingesetzt. Geräte mit einem Bemessungsfehlerstrom von maximal 300 mA werden zum vorbeugenden Brandschutz bei Isolationsfehlern eingesetzt. Der LS-Teil schützt Leitungen gegen Überlast und Kurzschluss und steht in den Charakteristiken B und C zur Verfügung. Nach der seit Juni 2007 gültigen DIN VDE 0100-410 sind jetzt auch für alle Steckdosenstromkreise bis 20 A FehlerstromSchutzeinrichtungen mit einem Bemessungsfehlerstrom bis maximal 30 mA vorzusehen. Das gilt auch für Stromkreise im Außenbereich bis 32 A zum Anschluss von tragbaren Betriebsmitteln.

Zur Realisierung dieses Schutzes wird als nationale Anmerkung der Einsatz von FI/LS-Schaltern mit 30 mA empfohlen. Durch die Zuordnung zu jedem einzelnen Endstromkreis werden unerwünschte Abschaltungen fehlerfreier Stromkreise, hervorgerufen durch Aufsummierung betriebsbedingter Ableitströme oder durch transiente Stromimpulse bei Schalthandlungen, vermieden. Zusatzkomponenten der Leitungsschutzschalter 5SY können seitlich angebaut werden und weitere Funktionen übernehmen. Hinweise zu den Zusatzkomponenten finden Sie im Kapitel Leitungsschutzschalter. FI/LS-Schalter bestehen aus einem Teil zur Fehlerstromerfassung und einem Teil zur Überstromerfassung. Dieser verfügt über einen verzögerten Überlaststrom-/zeitabhängigen thermischen Auslöser (Thermobimetall) für niedrige Überströme und einen unverzögerten elektromagnetischen Auslöser für höhere Überlast- und Kurzschlussströme. Die speziellen Kontaktmaterialien garantieren eine lange Lebensdauer und bieten eine hohe Sicherheit gegen Kontaktverschweißungen.

■ Technische Daten bis 40 A

125 A

IEC/DIN EN 61009-1 (VDE 0664-20), IEC/DIN EN 61009-2-1 (VDE 0664-21) IEC/DIN EN 61543; VDE 0664-30

Standards

IEC 61009-1, IEC 61009-2-1; DIN EN 61009-1, DIN EN 61009-2-1

Approbationen Bemessungsspannungen Un

AC V

125 ... 230

Bemessungsfrequenz fn

Hz

50 ... 60

Bemessungsströme In

A

6, 8, 10, 13, 16, 20, 25, 32, 40

125

Bemessungsfehlerströme IΔn

mA

10, 30, 300

30, 300, 1000

Bemessungsschaltvermögen

kA

6 / 10

10

3

--

kA kA kA

> 1 (Typ A) >3 >5

--

AC V

100

Energiebegrenzungsklasse

400

Stoßstromfestigkeit mit Stromform 8/20 µs • Unverzögert • Superresistent • Selektiv

nach DIN VDE 0432-2

Mindestspannung zur Funktion der Prüfeinrichtung Isolationskoordination • Überspannungskategorie

III

Verschmutzungsgrad

2

Klemmen-Leiterquerschnitte • ein- und mehrdrähtig • feindrähtig mit Aderendhülse

mm2 mm2

0,75 ... 35 0,75 ... 25

6 ... 50 6 ... 35

Klemmenanzugsdrehmoment

Nm

2,5 ... 3,0

3,0 ... 3,5

oben oder unten

Netzanschluss

beliebig

Gebrauchslage Schutzart

nach DIN EN 60529 (VDE 0470-1)

IP20, bei Verteilereinbau, mit angeschlossenen Leitern

Berührungsschutz

nach DIN EN 50274 (VDE 0660-514)

finger- und handrückensicher

Gerätelebensdauer

Prüfzyklus nach IEC/EN 61009

Schaltspiele

> 10000

Lagertemperatur

°C

-40 ... +75

Umgebungstemperatur

°C

-25 ... +45, gekennzeichnet mit

Klimabeständigkeit FCKW- und silikonfrei

nach IEC 60068-2-30

-25

28 Zyklen (55 °C; 95 % rel. Luftfeuchte) ja

Siemens · 2012

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© Siemens AG 2011

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen

-25

(Typ A)

FI/LS-Schalter, Typ A, 5SU1 5ST3

AS

oder

oder

oder

FC

AS FC

AS FC

AS FC

FC AS

AS FC

FC AS

AS FC

FC AS

5SU1

oder

oder

I2_13658b

oder

RCBO

RCBO:

RC: UR: ST: AS: FC:

16

RC

FI/LS-Schalter (residual current operated circuit breaker) Fernantrieb (remote controlled mechanism) Unterspannungsauslöser (undervoltage release) Arbeitsstromauslöser (shunt trip) Hilfsstromschalter (auxiliary switch) Fehlersignalschalter (fault signal contact)

Siemens · 2012

ST

AS

FC

oder

UR

AS

AS FC

AS FC

oder

FC

oder

AS FC

AS FC

© Siemens AG 2011

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen

-25

(Typ A)

FI/LS-Schalter, Typ A, 5SU1

■ Kennlinien Auslösecharakteristiken nach DIN EN 61009-1 (VDE 0664 Teil 20) Auslösecharakteristik B

Auslösecharakteristik C

1,13 1,45 120

I2_13653

20 10 6 4

20 10 6 4

2 1 40

2 1 40

20

20

10 6 4

10 6 4

2

2

1 0,6 0,4

1 0,6 0,4

0,2

0,2

0,1 0,06 0,04

0,1 0,06 0,04

0,02

0,02

0,01 1

1,5

2

3 4 5 6 8 10 15 20 Vielfaches des Bemessungsstromes

0,01 1

30

Leitungsschutz hauptsächlich in Steckdosenkreisen, kein Nachweis betreff Personenschutz erforderlich.

I2_13652

60 40

Auslösezeit Minuten

60 40

Sekunden

Sekunden

Auslösezeit Minuten

1,13 1,45 120

1,5

2

3 4 5 6 8 10 15 20 Vielfaches des Bemessungsstromes

30

Genereller Leitungsschutz, besonders vorteilhaft bei höheren Anlaufströmen (Lampen, Motoren usw.).

Auslöseverhalten bei Umgebungstemperatur 30 °C Auslösecharakteristik Bestimmungen

B

Thermischer Auslöser großer Prüfstrom

Auslösezeit In ≤ 63 A

I1

I2

t

IEC 61009-1/EN 61009-1 1,13 × In VDE 0664 Teil 20

C

Elektromagnetischer Auslöser

Prüfströme: kleiner Prüfstrom

1,45 × In 1,13 × In 1,45 × In

Bei einer von 30 °C abweichenden Umgebungstemperatur verändern sich die Stromwerte der verzögerten Auslösung um ca. 5 % je 10 K Temperaturunterschied und zwar > bei niedrigeren und < bei höheren Temperaturen.

Prüfströme: halten In > 63 A I4

>1h

>2h

2h

3 kA

80

2,5 TE

800

100

--

100

2 TE

1000

125

--

Selektiv î

> 5 kA

125

2 TE

1250

125

--

25 ... 63

4 TE

800

100

63

80

4 TE

800

100

--

100

4 TE

1000

125

--

125

4 TE

1250

125

--

800

100

--

Typ B 25 ... 80

4 TE

Beispiel: 100 A 10 000

Kurzschlussfestigkeit 10 kA mit max. zulässiger Kurzschlussvorsicherung 100 A.

Siemens · 2012

29

© Siemens AG 2011

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen FI-Schutzschalttechnik Stromarten Durch den Einsatz von elektronischen Bauteilen in Haushaltsgeräten und in Industrieanlagen können bei Geräten mit Schutzleiteranschluss (Schutzklasse I) bei einem Isolationsfehler auch Fehlerströme über eine FI-Schutzeinrichtung fließen, die keine Wechselfehlerströme sind. Die Bestimmungen für FI-Schutzeinrichtungen enthalten zusätzliche Anforderungen und Prüfbestimmungen für Fehlerströme, die innerhalb einer Periode der Netzfrequenz zu Null oder nahezu Null werden.

Stromart

FI-Schutzeinrichtungen, die sowohl bei sinusförmigen Wechselfehlerströmen als auch bei pulsierenden Gleichfehlerströmen auslösen (Typ A), sind mit dem Zeichen versehen. FI-Schutzeinrichtungen, die zusätzlich auch bei glatten Gleichfehlerströmen auslösen (Typ B), sind mit dem Zeichen gekennzeichnet.

Stromform

Ordnungsgemäße Funktion von FI-Schutzeinrichtungen des Typs Typ AC

Typ A

Auslösestrom1)

Typ B Typ B+ kHz

Wechselfehlerstrom







0,5 ... 1,0 IΔn

Pulsierende Gleichfehlerströme (pos. oder neg. Halbwellen)

--





0,35 ... 1,4 IΔn

Anschnittwinkel 90° el Anschnittwinkel 135° el

--

✓ ✓

✓ ✓

0,25 ... 1,4 IΔn 0,11 ... 1,4 IΔn

Halbwellenstrom bei Überlagerung mit glattem Gleichstrom von 6 mA

--





max. 1,4 IΔn + 6 mA

Glatter Gleichstrom

--

--



0,5 ... 2,0 IΔn

Angeschnittene Halbwellenströme

1)

Auslöseströme nach IEC/EN 61008-1 (VDE 0664-10); für glatte Gleichfehlerströme entsprechend IEC 60755 UB1 INT festgelegt.

Hinweis: Weitere Informationen zum Thema Fehlerstromschutzeinrichtungen finden Sie in der Technik-Fibel "Fehlerstromschutzeinrichtungen", Bestellnummer: E10003-E38-10T-G3011.

30

Siemens · 2012

© Siemens AG 2011

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen FI-Schutzschalttechnik

■ Anwendungsbereich Bestimmung

Anwendungsbereich

Geforderter IΔn

Empfohlene Siemens FI-Schutzeinrichtungen

[mA]

5SM. (Typ A)

5SM3 5SM3 . . .-6KK12 SIQUENCE SIGRES (Typ B/Typ B+)

DIN VDE 0100-410 Steckdosen ≤ 20 A und Endstromkreise im Außenbereich ≤ 32 A ≤ 30



--

--

DIN VDE 0100-482 Brandschutz bei besonderen Risiken oder Gefahren

30, 300





--

DIN VDE 0100-551 Niederspannungs-Stromerzeugungsanlagen

≤ 30



--

--

DIN VDE 0100-559 Leuchten und Beleuchtungsanlagen, Vorführstände für Leuchten

≤ 30



--

--

DIN VDE 0100-701 Räume mit Badewanne oder Dusche, Steckdosen im Bereich 3

≤ 30



--

--

DIN VDE 0100-702 Schwimmbäder Bereich 1 und 2

≤ 30



--



DIN VDE 0100-704 Baustellen, Steckdosenstromkreise (Einphasenbetrieb) bis 32 A ≤ 30



--









≤ 500



--



≤ 30



--



DIN VDE 0100-706 Leitfähige Bereiche mit begrenzter Bewegungsfreiheit

≤ 30



--

--

DIN VDE 0100-708 Speisepunkte für Caravan-Stellplätze, Campingplätze

≤ 30



--

--

DIN VDE 0100-710 Medizinisch genutzte Räume je nach Anwendungsgruppe 1 oder 2 und nach Betriebsmittel

≤ 30 oder





--

≤ 300





--

DIN VDE 0100-722 Fliegende Bauten, Wagen, Wohnwagen nach Schaustellerart

≤ 500

--

--



DIN VDE 0100-723 Unterrichtsräume mit Experimentierständen

≤ 30

--



--

DIN VDE 0100-738 Springbrunnen Bereich 2 allgemein

≤ 500



--



Steckdosen im Bereich 2

≤ 30



--



Bereiche 0 und 1

≤ 30



--



DIN VDE 0100-739 Zusätzlicher Schutz bei direktem Berühren in Wohnungen

≤ 30



--

--

DIN VDE 0118-100 Bergbauanlagen

≤ 500



--



Allgemeine Anforderungen an korrekte Auswahl bei Einsatz von FI





--

≤ 300 ≤ 30

✓ ✓

---

✓ ✓

≤ 30 ≤ 500

✓ ✓

✓ ✓

✓ ✓

≤ 30 ≤ 500

---

✓ ✓

---

30 (empfohlen)







und für handgehaltene Betriebsmittel DIN VDE 0100-705 Landwirtschaftliche und gartenbauliche Anwesen allgemein Steckdosenstromkreise

DIN EN 50178 (VDE 0160)

Ausrüstung von Starkstromanlagen mit elektronischen Betriebsmitteln

DIN VDE 0832-100 Straßenverkehrs-Signalanlagen • Klasse T1 • Klasse U1 BG FE BGI 608

Auswahl und Betrieb elektrischer Betriebsmittel auf Baustellen Allgemein: • Steckdosenkreise ≤ 32 A • Steckdosenkreise > 32 A Frequenzgesteuerte Betriebsmittel: • mit Steckvorrichtung ≤ 32 A • mit Steckvorrichtung > 32 A Chemische Industrie, Nahrungsmittelindustrie

Anmerkung: Aus Gründen des grundsätzlichen Brandschutzes wird als maximaler Bemessungsfehlerstrom bei Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen 300 mA empfohlen.

Siemens · 2012

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Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen Notizen

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Siemens AG Infrastructure & Cities Sector Low and Medium Voltage Division Low Voltage Distribution Postfach 10 09 53 93009 REGENSBURG DEUTSCHLAND

www.siemens.de/lowvoltage

Änderungen vorbehalten Nur PDF 3P.8303.53.29 PH 1011 32 De © Siemens AG 2011

Die Informationen in diesem Projektierungshandbuch enthalten Beschreibungen bzw. Leistungsmerkmale, welche im konkreten Anwendungsfall nicht immer in der beschriebenen Form zutreffen bzw. welche sich durch Weiterentwicklung der Produkte ändern können. Die gewünschten Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie bei Vertrags-schluss ausdrücklich vereinbart werden. Liefermöglichkeiten und technische Änderungen vorbehalten. Alle Erzeugnisbezeichnungen können Marken oder Erzeugnisnamen der Siemens AG oder anderer, zuliefernder Unternehmen sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.

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