WORLD OF OHRKRAFT, die 2te Open Air-Hörspieltage im HISTORISCHEN SCHWANHOF FREITAG, 28. JUNI 2013 (CHRISTOPHER STREET DAY) 19 Uhr BÄRENFUSSBALL 19:02 Uhr KINDERHÖRSPIELE: Kinderkrimis ~ ABENDPROGRAMM ~ 19:25 Uhr Traumberuf 2-09062012-LS 19:27 Uhr SO AUCH ICH Wörter: Ast 19:55 Uhr SICH ABARBEITEN Wörter: Bein, Bell, Brei, Brot 20:50 Uhr BEER SLOWLY AND PEE SONNABEND, 29. JUNI 2013 18 Uhr KINDERHÖRSPIELE: Alltägliches und Außergewöhnliches ~ ABENDPROGRAMM ~ Wörter: Fee 18:25 Uhr JAN UND DER ERZÄHLER Wörter: Gern, Gruft 18:40 Uhr DR KNACKIGI GNOM Wörter: Halle, Haase 19:20 Uhr SANCTO PRAEPUTIUM oder DAS KLEINE UNBEHAGEN Wörter: Igel 19:45 Uhr RADIO KILLED THE VIDEOSTAR SONNTAG, 30. JUNI 2013 18:15 Uhr KINDERHÖRSPIEL: Watership Down, Teil 1 ~ ABENDPROGRAMM ~ Wörter: Knall 19:15 Uhr DAS BILD Wörter: Lift 19:50 Uhr DIE HÖRTHEATRALE PRÄSENTIERT: BRAM STOKERS »DRACULA« Dienstag, 02. Juli 2013 UNVERSTÄRKT! Primavista-Lesung Hörtheatrale goes Ohrkraft FREITAG, 05. JULI 2013 19 Uhr KINDERHÖRSPIELE: Tierisches Abrakadabra ~ ABENDPROGRAMM ~ Wörter: Maurer, Maus, Mus 19:15 Uhr LIVE-LESUNG: VOR DEM RUHESTAND Wörter: Nackt 20:30 Uhr EMIL BEHR. BRIEFZEUGENSCHAFT VOR / AUS / NACH AUSCHWITZ. SONNABEND, 06. JULI 2013 18 Uhr KINDERHÖRSPIELE: Zufälle und Unvorhergesehenes ~ ABENDPROGRAMM ~ Wörter: Ratte, Reis 18:15 Uhr IM AUSGLEICHSAMT Wörter: Scherz, Schiene, Schwein 18:45 Uhr INS WASSER Wörter: Tee 19:05 Uhr GROSSVATERS HAUS … ODER EIN WINKEL DER WELT SONNABEND, 07. JULI 2013 18 Uhr KINDERHÖRSPIELE: Watership Down, Teil 2 ~ ABENDPROGRAMM ~ Wörter: Wand 19:05 Uhr KANNST DU IMMER NOCH NICHT SKISPRINGEN? ODER: DIE INNERE STIMME Show must go on 19:15 Uhr HEIKO – ALLES AUF KOPF

FREITAG, 28. JUNI 2013 (CHRISTOPHER STREET DAY) OPENER BÄRENFUSSBALL von Kawumm & Frosch Hörspielproduktion und LiveHörspiel aus Leipzig Sprecher_innen: Anne Fellehner, Andy Gädt, Sascha Behrens Texte: Andy Gädt Regie/Dramaturgie: Andy Gädt, Sascha Behrens Ton/Schnitt/Musik: Christoph Richter Booking: [email protected] Dauer: 1 Minute »Es handelt sich um die Begegnung Braunbären gegen Eisbären. Gespielt wurde im Kammermusiksaal Chemnitz am 23. August letzten Jahres. Wir hören eine Aufnahme aus der 75ten Spielminute des zweiten Aktes.« Hinter »Kawumm und Frosch«, bekannt für feinste Kurzhörwaren aus Leipzig, verbergen sich Andy Gädt, Christoph Richter und Sascha Behrens. Seit 2010 produzieren sie Kurzhörspiele für Radio und Livepräsentationen. Ihre Hörstücke sind skurril, humorvoll und froschgrün, die Geschichten werden von französischen Fröschen, alkoholisierten Mettigeln, faulen Pferden, indischen Waldelefanten, tierlieben Schnecken, glücklichen Langzeitspargelstecherinnen und hungrigen Fahrzeuggourmets bevölkert. KINDERHÖRSPIELE Kinderkrimis DIE GESTOHLENEN PAUSENBROTE von Moritz Sachse, Artur Diergen, Gabriel Clemens, Josepha Turba, Clara Ehrhardt, Vincent Eichhorn, Konrad Lames, Regie: György Vass, Torsten Philipp Dauer: 8 Minuten In der Schule werden die Pausenbrote aller Kinder gestohlen. Doch diese sind hungrig und wollen den Dieb fassen! Gemeinsam begeben sie sich mit der Polizei auf die Suche nach den Pausenbrotdieben, die eine tüchtige Strafe verdient haben. Ob die Diebe gestellt werden können? DIE MUTPROBE IM GRUSELWALD von der Klasse 4b der Peter-Witte-Grundschule Berlin, Regie: Olaf Rabe Dauer: 12 Minuten Weil Thomas kein Angsthase sein will, wagt er sich in den Gruselwald, um die Mutprobe der anderen Jungs zu bestehen. Doch was er dort entdeckt, mitten im Wald und mitten in der Nacht, ist kaum zu glauben. Komische Gestalten, die komische Lieder singen und um ein Feuer tanzen. Gerade als Thomas sich vor ihnen verstecken will, muss er plötzlich niesen und wird entdeckt. KAWUMM UND FROSCH: Traumberuf 2-09062012-LS SO AUCH ICH von Jan Frederik Vogt, Regie: Jan Frederik Vogt Dauer: 27 Minuten Eine Zeit lang hat sie bei der Polizei gearbeitet, später stand sie in Diensten eines Gangsterpaares. Sie musste vieles mit ansehen, anhören und ertragen, hielt sich aber immer tapfer. Auch während ihrer »Auszeit« im Keller, nach der sie einige Monate später halb eingestaubt wieder hervorgeholt wurde. SO AUCH ICH ist die Geschichte einer Patrone, die immer das getan hat, wofür sie hergestellt wurde.

KAWUMM UND FROSCH: Wörter: Ast SICH ABARBEITEN von Björn SC Deigner, Regie: Björn SC Deigner Sprecher: Sophie Rois, Wolfgang Pregler und Torben Kessler Produktion: SWR 2012 – Ursendung Dauer: 49 Minuten Gleich einem Traumgeschehen wird parallel die Geschichte einer Fabrik erzählt, die unzählige Arbeiter mit dem Ausstoß enormer Papiermassen beschäftigt. Formal ist »sich abarbeiten« als Hörspiel für drei Stimmen gebaut, die als Alter Ego des Protagonisten in einer rhythmischen Polyphonie seine Geschichte erzählen. Dabei entstehen Dialoge und monologische Partien, die sie kommentieren, in Frage stellen, zuspitzen und so multiperspektivisch ihre eigene Wahrheit erzeugen. Björn SC Deigner Im Leben eines Mannes richten sich die Dinge nach seiner Arbeit. Beruflicher Erfolg definiert schließlich den eigenen Wert! Was aber bleibt, wenn ein Mann und Vater alles richtig gemacht hat und dennoch falsch liegt? Deigner realisiert ein Stimmenspiel, das rhythmisch und melodisch, in Form einer Sprechoper, die zersplitterten und entpersonalisierten Bewusstseinszustände des Einzelnen in der postfordistischen Arbeitswelt interpretiert. 1983 in Heidelberg geboren, studierte Björn SC Deigner am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft, Gießen. Er ist Hörspielautor und arbeitet als Sounddesigner und Theatermusiker, zuletzt am Schauspiel Frankfurt und am Deutschen Theater Berlin. Seit 2011 ist er überdies als Regisseur u.a. am Hessischen Landestheater Marburg tätig. Deigner ist Mitglied der Pop-Band »LUXX«. www.bjoernscdeigner.de SICH ABARBEITEN erhielt 2012 eine lobende Erwähnung der Akademie der Darstellenden Künste Berlin. KAWUMM UND FROSCH: Wörter: Bein, Bell, Brei, Brot BEER SLOWLY AND PEE von Florian Schenkel und Colin Djukic, Regie: Colin Djukic Dauer: 45 Minuten »München, sag ich, München ist die Scheiße.« Früher war alles anders, damals in den 60ern. »The Worldwide Thundersound« hat wie keine andere Band den damaligen Zeitgeist eingefangen. Was heute aus den Mitgliedern dieser stilprägenden, ja, epochalen Rockkapelle geworden ist und wie das in München zu Zeiten der Beatles so war, erfahrt ihr in diesem Hörspiel. Ausgezeichnet als bestes Langhörspiel im Rahmen des Internationalen Hörspielwettbewerbs des Leipziger Hörspielsommers 2012.

SONNABEND, 29. JUNI 2013 KINDERHÖRSPIELE Alltägliches und Außergewöhnliches COLA IN NOT von der Hortgruppe am Röthenbacher Landgraben Nürnberg, Regie: Hortgruppe am Röthenbacher Landgraben Dauer: 15 Minuten Bei einer Geburtstagsparty fällt Colaflasche Luke vom Tisch und rollt unter das Sofa. Allein schafft er es nicht hervor, dabei will Luke doch wieder zu den anderen Flaschen in den Kasten. Zum Glück sind da noch Paul, die kaputte Socke, Staubfluse Flusi und das Spielzeugauto Mary. Gemeinsam machen sie sich auf den beschwerlichen Weg zurück ans Licht. DIE SCHULE AUF DEM MEER von Kindern des Hörspielprojekts Neukölln und Sina Ness, Regie: Matthias Karow, Sina Ness Dauer: 5 Minuten Die Schule schwimmt auf dem Meer. Wasser dringt durch alle Ritzen, deswegen müssen die Fenster von nun an geschlossen bleiben. Die Lehrer hauen ab, kommen aber nur bis zur nächsten Insel. Die Schüler, die nicht schwimmen können, werden zu Krebsen und Fischen. Eine fantasievolle Geschichte voll Wasserglucksen und Fragen nach dem Miteinander. KAWUMM UND FROSCH: Wörter: Fee JAN UND DER ERZÄHLER von Anna Haslehner, Regie: Anna Haslehner Dauer: 10 Minuten »Nichts für ungut, aber diese Geschichte kommt ohne Erzähler aus.« Das glaubt zumindest Jan, ein junger, unsterblich in seine Nachbarin verliebter Freelancer, der sich selbst als Versager sieht. Doch nach einem weiteren gescheiterten Versuch der Kontaktaufnahme trifft Jan unerwartet auf einen körperlosen, talentfreien und ebenfalls deprimierten Erzähler. In der Hoffnung, sich aus der Misere zu befreien, tun die beiden sich zusammen. KAWUMM UND FROSCH: Wörter: Gern, Gruft DR KNACKIGI GNOM von Christin Glauser und Philippe Graff, Regie: Christin Glauser, Komposition: Moritz Müllenbach Dauer: 35 Minuten, Schweizerdeutsch Der sympathische Gnom Zwuggel hat sich unsterblich verliebt – und natürlich, wie könnte es anders sein, ins Prinzassli. Doch um sie zu erobern, muss er zuerst ein in der ganzen Welt verstreutes Puzzle finden und sich gegen den bösen Zauberer behaupten. Was wie ein langweiliges Märchen klingt, ist im Gegenteil urkomisch und vor allem: Schwyzerdütsch. Dess fägt! KAWUMM UND FROSCH: Wörter: Halle, Haase

SANCTO PRAEPUTIUM oder DAS KLEINE UNBEHAGEN Skript und Umsetzung: Christina Baron Sprecher_innen: Christina Baron, Hannah Borisch, Christoph Bovermann, Jost von Harleßem, Hanke Wilsmann, Isabelle Zinsmaier Produktion: Professur für experimentelles Radio, Bauhaus-Universität Weimar, 2013 Dauer: 23 Minuten Acht Tage nach Jesu Geburt trennte man ihm die Vorhaut ab. Doch, wo ist sie heute? Verschiedene Kirchen reklamieren die Reliquie für sich. Der Vatikan schweigt. Als der Sohn Gottes nach seinem Tod vollkommen in den Himmel aufstieg, hinterließ er keinen Leichnam. Zurück blieb, was schon vor der Kreuzigung von seinem Körper abgetrennt wurde: Haare, Finger- und Zehennägel, Tränen – und jene Vorhaut. Dieses seltsame Überbleibsel ist Gegenstand von Christina Barons Hörspiel-Feature. Vom tiefen Mittelalter bis in unsere Zeit spürt sie den verschiedensten Geschichten nach, die sich um jenes sagenumwobene Stückchen Haut (lat. Praeputium oder Preputium, griech. πόσθη, pósthe) ranken. 1984 in Mannheim geboren, studierte Christina Baron von 2009 bis 2012 Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Nach ihrem Bachelor of Arts wechselte sie die Stadt und legte sich auf den auditiven Bereich fest. Seitdem studiert sie im Master-Studiengang Medienkunst/Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar. KAWUMM UND FROSCH: Wörter: Igel RADIO KILLED THE VIDEO STAR von KAWUMM & FROSCH, Regie: Andy Gädt und Sascha Behrens Dauer: 20 Minuten »Guten Tag. Sie wünschen?« »Ja, also, ich such so was Kleines, Knuffiges. Vielleicht mit Tieren. Und Kindern! So was Schmerzfreies, Unverfängliches. Also, es soll fürs Radio sein, wissen Sie?« Shoppen fürs Radio, mit fachlicher Beratung und Kostproben der gewünschten Sendungen.

SONNTAG, 30. JUNI 2013 (im Anschluss an das Sommerfest des Historischen Schwanhofs) KINDERHÖRSPIEL WATERSHIP DOWN, Teil 1 Nach der Buchvorlage von Richard Adams Ein Hörspiel von den Schülern der Klasse 3b der Brüder-Grimm-Schule und Studierenden des Studiengangs Kunst, Musik und Medien der Universität Marburg Projektleitung: Angeilka Steffens und Heinrich Wack Dauer: 53 Minuten Der erste »Master« der Medientechnik Wie man die Kamera hält und wie man den Ton auspegelt, was einen guten Weißabgleich ausmacht und welche Szenen man im Video aneinander schneiden darf: All das lernen Studenten bei Heinrich Wack. Marburg. Seit 1989 ist er der »Master« der Medientechnik – kein akademischer Grad, wohlgemerkt. Lange bevor man in Marburg an selbigen gedacht hat, war er nämlich schon da: Heinrich Wack. Als »technischer Betriebsleiter des Fachbereichs 09« ist sein Job offiziell und theoretisch betitelt. Praktisch ist der ausgebildete Handwerker und Techniker der Mann für die Praxis in der Medienwissenschafler-Ausbildung. Und das war er bereits in Zeiten, als die Medienwissenschaften kein eigenes Hauptfach waren und keine praktischen Anteile im Studium vorschrieben. Ein »richtiger Eingeborener« ist er nach eigener Aussage: 1958 in Oberasphe zur Welt gekommen und in Battenberg und Kirchhain zur Schule gegangen. Dass er an der Marburger Universität gelandet ist, hat er gewissermaßen dem Anblick der Phil-Fak-Türme zu verdanken, wie er erzählt: An denen ist er nämlich in den 1980er Jahren jeden Tag vorbei gefahren, um zu seinem damaligen Job bei einer Kommunikationsfirma im Gießener Raum zu pendeln. Nach sechs Jahren habe er sich gedacht: »Hier rast Du jeden Tag vorbei, hier könntest Du doch auch arbeiten«. Konnte er. Und hat es bis heute nicht eine Sekunde bereut, bestätigt er ohne zu zögern. Heinrich Wack ist gelernter Radio- und Fernsehtechniker – »ich hab ganz klein angefangen«, sagt er. Sein Chef bei »Radio Strecker« war Jazzmusiker und habe ihn und die Kollegen in jeder Mittagspause mit Hörproben »malträtiert«. Danach folgten ein Studium der Elektrotechnik an der Fachhochschule Siegen und die Meisterprüfung als Informationselektroniker. Als er 1989 an die Uni kam, sei das eine spannende Zeit gewesen: Der Deutsche Sprachatlas war damit beschäftigt, Dialekte aufzunehmen, und über mehrere Jahre ist Wack für die Aufnahmen durch die Republik gereist. Seit dieser Zeit kennt er die fünf neuen Bundesländer besser als das alte Westdeutschland, und dorthin bestehen bis heute Kontakte, zum Beispiel zum Motorradverein Zittau. Motorrad fahren ist eine Leidenschaft von Heinrich Wack. »Früher bin ich auch Motocross mit Seitenwagen gefahren«, erzählt er. Jetzt gehört die Freizeit vor allem der Familie. Die ältere Tochter ist inzwischen fast mit ihrem Studium fertig, die jüngere gerade zehn Jahre alt. Und das Thema Pendeln beschäftigt die Familie weiterhin: Inzwischen ist es seine Frau, die seit Jahren für ihren Job drei Tage die Woche in Paderborn verbringt. Das Schwedenhäuschen in Michelbach ist Heinrich Wacks Rückzugsgebiet. Wo es auch immer etwas zu tun, zu schrauben und zu basteln gibt, sieht er seine Aufgabe – eben ein Handwerker. In den Medienwissenschaften ist Wack als Dozent für Video- und Audio-Übungen zuständig. »Früher wurde die Praxis belächelt und eher geduldet, heute sind

entsprechende Anteile im Studium vorgeschrieben«, sagt er. Viele ehemalige Studenten erinnern sich an seine Veranstaltungen als die „Rosinen“ in ihrem Marburger Kuchen. Im vergangenen Semester hat er mit einer Gruppe zum Beispiel die Geschichte „Watership Down“ als Hörspiel umgesetzt, gemeinsam mit der damaligen Klasse 3b der Marburger Brüder Grimm-Schule. Alles von der Textfassung bis hin zum Booklet haben die Studenten selbst gemacht. »So etwas Großes läuft natürlich nicht jedes Semester«, erklärt Wack. Aber so etwas Großes macht natürlich besonders großen Spaß. Und wird wie in diesem Fall auch noch besonders belohnt: Das Endprodukt wird beim Berliner Hörspielfestival laufen. Weitere Projekte sind zum Beispiel »Studi-WISO«-Videos, die Studenten nach dem Vorbild der gleichnamigen Fernsehsendung gedreht haben oder Beiträge, in denen die Medienwissenschaftler Unterrichtsinhalte für das Fach »Deutsch als Fremdsprache« filmisch umsetzen. Darüber hinaus betreut Heinrich Wack auch Bachelor- und Masterarbeiten und sitzt mit seinen Studenten am Mischpult oder am Schneidetisch – der längst ein Computer ist. »Jeder kann heute erschwinglich professionell arbeiten. Ganze Studios haben die Größe einer Zigarettenschachtel«, sagt der Techniker. Aber letztlich fotografiere man immer noch, und die Physik sei dieselbe wie ehedem. »Was das Bild ausmacht, das ist seit den Brüdern Lumière gleich geblieben«. Das, was ein Bild ausmacht und das, was an Technik dahinter steckt – für beides begeistert er sich ebenso wie seine Studenten. Den Phil-Fak-Türmen sei Dank. von Nadja Schwarzwäller, 19.11.2010, http://www.op-marburg.de/UNIversum/Unsere-Wissenschaftler/Der-erste-Master-derMedientechnik KAWUMM UND FROSCH: Wörter: Knall DAS BILD von Claudius Berendes/DJ Tulpe und der fette Mann Regie: Claudius Berendes Dauer: 32 Minuten Der Kleinganove Jaro betritt die Lobby des »Grand Central«, wo ihm ein geheimnisvoller Fremder den »sehr lukrativen« Auftrag erteilt, ein »sehr wertvolles« Bild aus der nahegelegenen Sankt Hieronymus-Kapelle zu entwenden. Auf dem Bild seien »die Qualen der verdammten Seelen im Fegefeuer« dargestellt. Jaro gelingt es, das Original durch ein Duplikat auszutauschen. Doch dann platzt der Deal. Das Bild indes entpuppt sich als das persönliche Purgatorium Jaros. Liebhaberinnen und Freunden eigenwilliger Formate und Neuentdeckungen sind »DJ Tulpe und Der fette Mann« bereits durch ihren Live-Auftritt bei »UWP – Ein Kürzel schreibt Geschichte« in der Spielzeit 2010/2011 bekannt. Seit Ende 2008 produzieren DJ Tulpe, der fette Mann und Tobi Homeworkerphobie Horror-Hörspiele, die das Publikum das Fürchten lehren: Die 13 bisher veröffentlichten Hörspiele aus der Reihe »Unheimliche Geschichten« sind witzig und schaurig, romantisch und brutal, appetitanregend und abführend, geistreich und stumpf, aber »nie langweilig oder etepetete«. Geschichten über Geister, Vampire und andere übernatürliche Begebenheiten. KAWUMM UND FROSCH: Wörter: Lift

DIE HÖRTHEATRALE PRÄSENTIERT: BRAM STOKERS »DRACULA« Ein Hörtheaterstück nach dem gleichnamigen Vampirroman von Abraham »Bram« Stoker (1847–1912) Bearbeitung: Daniel Sempf, Leitung: Daniel Sempf, Musik: Stefan Kissel, Sound: Ben Streibig, Daniel Sempf Sprecher: Thomas M. Heldt, Markus Klauk, Franziska Knetsch, Daniel Sempf Dauer: ca. 90 Minuten Die Kanzlei Hawkins in Exeter schickt den aufstrebenden Anwaltsgehilfen Jonathan Harker nach Transsilvanien. Er ist mit der Aufgabe betraut worden, Immobiliengeschäfte mit Graf Dracula, Fürst einer alteingesessenen Adelsfamilie, auf dessen Anwesen abzuwickeln. Der Graf hat die Absicht, sich in London niederzulassen, um auf seine alten Tage die neue Welt in sich aufzunehmen. Auf der langen Reise in die Karpaten ereignen sich sonderbare Vorfälle, die sich Harker nur schwer zu erklären weiß. Seine Reisegefährten scheinen übertrieben ängstlich, als sie von Harkers Reiseziel erfahren. Alsbald überkommen ihn dunkle Vorahnungen. Graf Dracula empfängt ihn mit einem Nachtmahl, an dem er selbst nicht teilnimmt. Merkwürdig ist auch, dass sich bei Tage niemand im Schloss aufzuhalten scheint. Als Harker die Rückreise antreten will, findet er alle Türen verschlossen. Er muss erkennen, dass er im Schloss gefangen ist. Das wahre Grauen jedoch beginnt, als Harker die Flucht gelingt. In London angekommen, wird er gewahr, dass sein unheimlicher Gastgeber dort bereits sein Unwesen treibt. Hinter der Hörtheatrale, 2009 in Marburg gegründet, verbergen sich neben Daniel Sempf und Markus Klauck Gastschauspielerinnen und -schauspieler, die ganz auf die Kraft der Stimme vertrauen. Lediglich Notenpulte, Mikrophone, Textbücher und eine komplexe Soundinstallation sind Grundlage für ihr Hörtheater. Nach erfolgreichen Premieren in und um Marburg gibt es nun das Hörspiel zu ihrer Bearbeitung von Bram Stokers Gruselklassiker im Historischen Schwanhof zu erleben. DIENSTAG, 02. JULI 2013 UNVERSTÄRKT! Primavista-Lesung Hörtheatrale goes Ohrkraft mehr dazu unter www.diehoertheatrale.de

FREITAG, 05. JULI 2013 KINDERHÖRSPIELE Tierisches Abrakadabra VON MONSTERN UND SCHWEINCHEN von Kindern der Kita Geolino Potsdam und Ingo Thaubach, Regie: Ingo Thaubach Dauer: 8 Minuten Monster, Schweinchen. Schweinchen? Monster? Man weiß es nicht so genau. Kleine, aber schreckliche und vor allem schrecklich faule Monster halten singende Schweinchen in ihrer tiefen, dunklen Höhle gefangen. Die armen Schweinchen müssen die Höhlenhausarbeit erledigen und, tja, auch als Futter herhalten. Doch wenn Schweinchen singen, kann das unerwartete Folgen für Monsterohren haben. DAS SÄCHSISCHE LÖWENREH von Johann Heimrich, Fabrice Weißhaupt, Lisa Marie Kohlmann, Julia Röber (8. Klasse, Gymnasium Delitzsch), Regie: Johann Heimrich, Fabrice Weißhaupt, Lisa Marie Kohlmann, Julia Röber Dauer: 2 Minuten »Das Leewenräh durcheilt dän Wald un suchd dän Förschter Deobald.« (Christian Morgenstern bei Gaffee und Guchen) DER FROSCH IM BRUNNEN von Sandra Kunze, Jeanine Bystryski, Marc Zschucke (8. Klasse, Gymnasium Delitzsch), Regie: Sandra Kunze, Jeanine Bystryski, Marc Zschucke Dauer: 2 Minuten Zufrieden sitzt der Frosch in seinem kleinen Brunnen und preist sein behagliches Leben. Was er bisher nicht wusste: Da draußen gibt es das Meer, das unendlich weit und tief ist. Die Schildkröte, die im Meer wohnt, erzählt ihm davon. DIE GOLDENE GANS von Laura, Jonas, Tristan, Dennis, Tim, Lena und Lucas aus den 2. Klassen der Grundschule Bücherwurm, Grimma, Regie: die Kinder und Projektbegleiter, Denkmalschmiede Höfgen Dauer: 8 Minuten Wer teilt, lebt besser. Die klassische Geschichte vom Dümmling, dem kleinen grauen Männchen und natürlich der goldenen Gans. KAWUMM UND FROSCH: Wörter: Maurer, Maus, Mus Live-Lesung: VOR DEM RUHESTAND von Thomas Bernhard Regie: Anne Richter Ton/Musik: Ruben Gogulski mit Franziska Knetsch, Christine Reinhardt, Thomas Streibig Dauer: ca. 60 Minuten Seit Ende des Krieges leben die Geschwister Rudolf, Clara und Vera unter einem Dach. Clara, nach einem Bombenangriff an den Rollstuhl gefesselt, gereicht Rudolf und Vera zum Vorteil. Unter dem Vorwand, sie zu pflegen, leben Rudolf und Vera unter den Augen ihrer versehrten Schwester ihre inzestuöse Beziehung aus und halten ihre faschistische Überzeugung aufrecht. Wie auch die vergangenen Jahre, steht Heinrich Himmlers Geburtstag bevor, der ausgiebig gefeiert werden soll. War es doch Himmler höchstpersönblich, dem Rudolf durch einen gefälschten Pass sein Leben verdankt und als die politische Restauration sein Auftauchen und Rudolfs Karriere zum Gerichtspräsident

und Landtagsabgeordneten zuließen. Während Vera eifrig Vorbereitungen trifft, erhebt Clara schwere Anklagen gegen das zutiefst reaktionäre Verhalten und die menschenverachtenden Phantasien ihrer Geschwister. Allen Anklagen zum Trotz legt Rudolf seine SS Uniform an und lässt gemeinsam mit Vera die »alten Zeiten« wieder aufleben. Mit Champagner, festlich gedecktem Tisch und alten Fotoalben erinnern sie sich an ihr privates Glück. Einst im Umfeld der Filbinger-Affäre entstanden, bezeugt Bernhards Stück noch heute die Suche nach den tiefliegenden Ursachen für das Fortbestehen von faschistischem Denken. Seit der Spieltzeit 2012/2013 Regiassistentin am Hessischen Landestheater Marburg, wird Anne Richter Thomas Bernhards »Komödie von deutscher Seele« als szenische Lesung im Rahmen der Hörspieltage präsentieren. KAWUMM UND FROSCH: Wörter: Nackt 5 HÖRSTÜCKE DER JETZT-EBENE. enstanden für die Ausstellung »EMIL BEHR. BRIEFZEUGENSCHAFT VOR / AUS / NACH AUSCHWITZ.« Museum Judengasse, Frankfurt am Main, November 2012 www.briefzeugenschaft.de Skript: Monique Behr, Jesko Bender, Anne-Marie Bernhard, Katharina Fabel, Paul Lins, Patrick Schwentke, Lea Welsch, Céline Wendelgaß. Audio-Produktion: Katharina Kellermann (Schnitt & Musik) | Klaus Walter (Wort-Regie & Aufnahme) Sprecherinnen und Sprecher: Torben Kessler, Julia Mantel, Moritz Pliquet, Karolina Seibold Dauer: 70 Minuten Vor wenigen Jahren fand die Enkelin von Emil Behr (1900–1983) in einer Kiste einen Ordner mit der lapidaren Aufschrift »Angestelltenvertrag E. Behr; KZ-Haft«. Darin enthalten waren Dutzende von Briefen, durch die sie das Schicksal ihrer Familie im »Dritten Reich« nachvollziehen konnte. Emil Behr wird am 27. Juni 1900 als das dritte von sechs Geschwistern einer deutsch-jüdischen Familie geboren. Er ist gelernter Maschinenschlosser und bis 1933 als Elektromonteur beim Elektrizitätswerk Badenwerk tätig. Im Zuge des ›Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums‹ wird er entlassen. Nach jahrelanger Arbeitslosigkeit erhält er 1938 eine Anstellung als Hausmeister des Jüdischen Altersheimes in Neustadt/Weinstraße. Während der größte Teil von Emils Familie angesichts der antisemitischen Verfolgung in die USA emigriert, bleibt Emil Behr mit seiner Frau Hedwig und ihrem gemeinsamen, 1920 geborenen Sohn Werner, in Deutschland. Emil Behr lebt bis zu seinem Tod in Karlsruhe. Monique Behr, die Tochter von Werner Behr, erhielt von ihrer Mutter vor einigen Jahren jene Kiste, die weit über einhundert Briefe und persönliche Dokumente ihres Großvaters Emil barg. Die Briefe aus der Zeit des Nationalsozialismus und den Jahren nach 1945 bildeten die Grundlage für ein literaturwissenschaftliches Seminar, das Monique Behr zusammen mit dem Germanisten Jesko Bender über zwei Jahre hinweg an der GoetheUniversität Frankfurt leitete. Gemeinsam mit Studierenden wurde ein Ausstellungskonzept entwickelt, das die Briefe zum einen als historische Dokumente, zum anderen als individuelle Zeugnisse begreift. Fester Bestandteil der Ausstellung war das Hörspiel, in dem die gegenwärtigen Bedingungen des Sprechens über Zeugenschaft von vier halbfiktionalen Stimmen verhandelt werden. Das Skript wurde maßgeblich von den Studierenden verfasst, die Produktion des Hörspiels haben Katharina Kellermann und Klaus Walter übernommen. Katharina Kellermann, 1983 geboren, arbeitet seit ihrem Abschluss ihres Studium am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen als freischaffende Audiokünstlerin

im Bereich Performance, Theater und Installation. Mit dem feministischen Kollektiv »Swoosh Lieu« entwickelt sie Übertragungen von Ästhetiken und Methoden der Medienkunst vom White Cube in die Black Box. Projekte wurden unter anderem in der Schwankhalle Bremen und beim Junge Hunde Festival in Aarhus (DK) präsentiert, zuletzt realisierte die Gruppe die Performance »Everything but Solo« am Künstlerhaus Mousonturm (Tanzlabor_21). Im Herbst 2013 entsteht eine neue Arbeit für das Festival »Implantieren auf Naxos« in Frankfurt. Sie ist Mitglied der Hamburger »costa compagnie«, die mit der Methode einer Archäologie der Gegenwart Theaterarbeiten u.a. auf Kampnagel und im Rahmen des Fleetstreet Residenz-Programms in Hamburg umsetzte. Als Theatermusikerin ist sie u.a. für die Regisseure Simone Dede Ayivi und Pedro Martins Beja am Theaterhaus Hildesheim, am Ballhaus Naunynstrasse in Berlin, an den Stadttheatern in Osnabrück und Gera und am Schauspiel Frankfurt tätig. Ihre tongestalterische Arbeit zeichnet sich dabei durch ein Verständnis von Musik und Sound als gleichberechtigtem Mittel im theatralen Prozess aus, in vielen Produktionen performt Katharina Kellerman zudem live auf der Bühne. www.soundcloud.com/katharinakellermann

SAMSTAG, 06. JULI 2013 KINDERHÖRSPIELE Zufälle und Unvorhergesehenes KANTIGES KOPFKINO von Schülern und Schülerinnen des künstlerischen Profils, Kant-Gymnasium Leipzig, Klasse 8 b / d, Regie: Schüler und Schülerinnen des künstlerischen Profils, KantGymnasium Leipzig, Klasse 8 b / d Dauer: 7 Minuten Die Schüler und Schülerinnen des Kant-Gymnasiums Leipzig beschäftigten sich mit dem Leben des Namensgebers ihrer Schule. Heraus kam eine Kurzhörspielcollage im Stile der »Wurfsendung« von Deutschlandradio. Sie singen, spielen, monologisieren und werfen so Schlaglichter auf die Eigenarten und das Leben des großen Aufklärers Immanuel Kant. SCHICKSALSFAHRT von Thomas Ascherl, Andreas Kühnl, Moritz Hablin und Jonathan Fath, Regie: Thomas Ascherl, Andreas Kühnl, Moritz Hablin und Jonathan Fath Dauer: 6 Minuten Benni wacht aus einem Albtraum auf, kann sich aber nicht mehr genau daran erinnern. Als er und seine Freunde mit der U-Bahn zur Schule fahren, stellen sie fest, dass sie alle denselben Traum hatten: Sie sitzen in der U-Bahn, fahren zur Schule und dann passiert etwas Schreckliches. KAWUMM UND FROSCH: Wörter: Ratte, Reis IM AUSGLEICHSAMT von Werner Leuthner, Regie: Michael Leuthner und Werner Leuthner Dauer: 23 Minuten Herr Wagner steht im Regen. Wohin, um Schutz vor dem Gewitter zu suchen? Sein Weg führt ihn in das Ausgleichsamt, in dem sich Akten um Akten stapeln, von Menschen, denen das Schicksal nicht immer ganz Freund war. Doch wieso ist er hier? Zufall? Oder vielleicht aus der Unfähigkeit, sich mit Gegebenem abzufinden? Gibt es so etwas wie Ausgleich für das eigene Schicksal und wer entscheidet darüber? KAWUMM UND FROSCH: Wörter: Scherz, Schiene, Schwein INS WASSER von Christian Udo Eichner und Tristan Vostry, Regie: Tristan Vostry Sprecher: Thomas Thieme (»Das Leben der Anderen«, »Lotte in Weimar«, Schauspieler das Jahres 2000), Zoé Hutmacher, Otto Hernandez Dauer: 16 Minuten Henry ist krank, schwer krank. Er sitzt in einer Strandbar und trinkt. Er hat Durst, und fürchtet zu vertrocknen. Trotz großer Hitze schwitzt er nicht. Eine Frau möchte ihm Gesellschaft leisten, aber Henry erträgt keine Nähe mehr. Er flieht ans Meer, gibt sich dem kalten Nass hin und schwimmt immer weiter hinaus. Die Tiefe zieht ihn an. Um ihn herum wird alles ruhig und schwer. Ausgezeichnet als bestes Kurzhörspiel im Rahmen des Internationalen Hörspielwettbewerbs des Leipziger Hörspielsommers 2012. KAWUMM UND FROSCH: Wörter: Tee

GROSSVATERS HAUS … ODER EIN WINKEL DER WELT von Maria Antonia Schmidt und Elena Zieser, Regie: Maria Antonia Schmidt und Elena Zieser Dauer: 35 Minuten Mit viel Witz, riech- und schmeckbaren Details gewährt dieses Stück den Blick in ein fiktives Haus voller persönlicher Erinnerungsgeschichten von 16 Personen verschiedener Generationen und Herkunft. »Das O-Ton-Hörspiel bringt uns an vergessene Orte, an vergessene Winkel die kulturelle und zeitliche Grenzen sprengen.« (Schmidt und Zieser) Erhielt eine lobende Erwähnung im Rahmen des Internationalen Hörspielwettbewerbs des Leipziger Hörspielsommers 2012.

SONNTAG, 07. JULI 2013 KINDERHÖRSPIEL WATERSHIP DOWN, Teil 2 Nach der Buchvorlage von Richard Adams Ein Hörspiel von den Schülern der Klasse 6a der Martin-Luther-Schule und Studierenden des Studiengangs Kunst, Musik und Medien der Universität Marburg Projektleitung: Heinrich Wack, Diana Nusko und Renate Wegener Dauer: 60 Minuten Wie klingt ein leidendes Kaninchen? Vor drei Jahren realisierten Marburger Studenten gemeinsam mit Grundschülern ein Hörspiel. Nun wurde von einer Gruppe Studierender und einer Klasse 6 ein zweiter Teil produziert. Am 19. April hat[te] »Watership Down 2« Premiere. Marburg. »Wie kommen die hier herüber, frage ich mich. Hättest Du sie nicht töten können?« Amir steht vor dem Mikrofon und versucht, den Text aus seinem Manuskript möglichst frei zu sprechen. Und mit möglichst viel Überzeugung. »„Du bist der König – Du bist das mächtigste Kaninchen auf Gottes Erdboden«, ermuntert Heinrick Wack den 13Jährigen. Wack leitet das Projekt des Fachbereichs Medienwissenschaft und ist an diesem Tag mit zwei seiner Studenten zum letzten Mal an der Martin Luther-Schule (MLS), um einige der Sechstklässler ihre Rollen einsprechen zu lassen. Sobald auf dem Gang unter dem Dach des Schulgebäudes eine Tür zuschlägt oder ein Schüler vorbeigeht, muss unterbrochen werden. Es sollen keine Hintergrundgeräusche zu hören sein. »Nehmen wir das alles auf eine Tonspur auf?« fragt Student Till Wolf. Er und Sheila Ampie Loria sind heute für die Technik zuständig. Den Umgang mit dem Equipment zu lernen ist ebenso Teil der Lehrveranstaltung, wie es alle anderen Arbeitsschritte bei diesem Projekt sind: Vom Schreiben des Manuskripts über das Abmischen der CD bis hin zur Gestaltung des Booklets. »Es ist toll, dass wir von A bis Z bei der Produktion dabei sind, das macht großen Spaß«, sagen die Studenten. Und die Schüler der 6a der MLS sind ebenfalls mit Begeisterung dabei. Alle haben eine Rolle, und sei es auch nur eine kleine. Selbst Lena aus Ecuador wurde während ihres Aufenthalts in Marburg in das Projekt eingebunden. »Watership Down« ist ein 1972 erschienener Roman von Richard Adams und im Deutschen als »Unten am Fluss« bekannt. Die Protagonisten sind Kaninchen, denen die Sechstklässler nun ihre Stimmen leihen. Zum Teil haben sie selbst schon Hörbücher gehört, erzählen sie. Lars soll – als ein Kaninchen am Ende seiner Kräfte – noch ein bisschen leidender klingen, ein anderer Schüler dafür den Ausrufezeichen auf dem Skript noch mehr Ausdruck verleihen. »Stell Dir einen großen Sandsack vor, in den Du reinboxt!« lautet die Regie-Anweisung. Es wird an Nuancen gefeilt, bis es heißt: »super, gekauft!«. Das fertige Hörspiel wird öffentlich präsentiert Für die Schüler ist die Arbeit damit getan, die Studenten sind noch mit der Produktion beschäftigt: Was die Sechstklässler eingesprochen haben, muss zu einem Hörspiel zusammengeschnitten und fertig abgemischt werden. Vor drei Jahren gab es bereits ein erstes Projekt »Watership Down«. Das wurde sogar auf dem Berliner Hörspielfestival präsentiert. von Nadja Schwarzwäller, 01.04.2013, http://www.op-marburg.de/Lokales/Kultur/Kultur-lokal/Wie-klingt-ein-leidendes-Kaninchen KAWUMM UND FROSCH: Wörter: Wand

KANNST DU IMMER NOCH NICHT SKISPRINGEN? ODER: DIE INNERE STIMME von Friederike Kenneweg, Regie: Friederike Kenneweg Sprecher:nnen: Ursula Kenneweg, Hartmut Kenneweg, Dorothea Kenneweg, Tobias Kurfer, Annika Scheffel, Folke Scheffel »Wann willst Du eigentlich... Hast Du immer noch nicht...« »Das ist ja alles ganz schön, aber leider unrealistisch.« »Hast Du eigentlich schon – » »Wie stellst du dir das eigentlich vor mit der Altersvorsorge?« »Du musst doch – » »Mach doch mal« »Hast du eigentlich schon« »Aber man muss doch« Im März 2011 gewann Friederike Kenneweg die fünfte Staffel des BildpauseHörspielwettbewerbs mit »Kannst Du immer nocht nicht Skispringen? Oder: Die innere Stimme«. Im Mai desselben Jahres wurde ihr Kurzhörspiel auf DRadio Wissen ausgestrahlt. Angeregt von den Hörstück-Seminaren bei Heiner Goebbels im Rahmen ihres Studiums der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen, widmete sich Friederike Kenneweg im institutseigenen Tonstudio der Arbeit mit Klang und Sprache. Neben Produktionen, die im Bereich Hörspiel entstanden, setzte sie ihre literarische Arbeit fort, für die sie bereits 2001, 2005 und 2006 Auszeichnungen vom Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen erhalten hatte. Nach Studienende war sie 2007/2008 Stadtschreiberin der Stadt Ranis in Thüringen und veröffentlichte die Erzählung »Geschichten aus der Winterhand«. 2011 verbrachte sie mit einem Stipendium des Hessischen Literaturrates in Prag, im Jahr darauf nahm sie an der Schreibwerkstatt der Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt teil. Seither schreibt sie Artikel u.a. für »dissonance«, »MusikTexte« und »faustkultur«. 2013 erhielt sie ein Stipendium der Stiftung Genshagen. KAWUMM UND FROSCH: Show must go on HEIKO – ALLES AUF KOPF von Paul Seelhorst, Regie: Paule Harzer, Paul Seelhorst, Benjamin Mildner Dauer: 55 Minuten Paul Seelhorst und Paule Harzer rappen die Geschichte Sebastian Heikos, eines Psychiatrieinsassen, der auf ein erbärmliches Leben zurückblickt. Mit seinem einzigen Freund Erich und seinem Bruder plant er den Ausbruch aus der Geschlossenen. Als die Flucht gelingt, muss Heiko sowohl mit der neuen Freiheit als auch mit seinem Liebeskummer zurechtkommen. »HEIKO – ALLES AUF KOPF« verbindet Hörspiel und Hiphop, zeichnet gerappt aus der Egoperspektive eine rasante und intensive Geschichte zwischen Realität und Wahnsinn. Ausgezeichnet für die beste Inszenierungsidee im Rahmen des Internationalen Hörspielwettbewerbs des Leipziger Hörspielsommers 2012.

WWW.MARBURGER-THATERSOMMER.DE Hintergrundbild: Paul Kostecka, Oliver Kostecka, Annette Müller