Schriftenreihe des Landesjagdverbandes Bayern e. V

Schriftenreihe des Landesjagdverbandes Bayern e. V. Band 16 Fachbeiträge des Landesjagdverbandes Bayern e.V. und der Bayerischen Akademie für Tiersch...
Author: Ingrid Kerner
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Schriftenreihe des Landesjagdverbandes Bayern e. V. Band 16

Fachbeiträge des Landesjagdverbandes Bayern e.V. und der Bayerischen Akademie für Tierschutz, Umwelt- und Jagdwissenschaften

Tierschutz in der Jagd

Impressum: Schriftenreihe des Landesjagdverbandes Bayern e. V., Band 16 „Tierschutz in der Jagd“ Landesjagdverband Bayern e. V., Hohenlindner Str. 12, 85622 Feldkirchen Schriftleitung: Dr. Joachim Reddemann, Hauptgeschäftsführer des Landesjagdverbandes Bayern e. V. Gestaltung: Michael Berwanger/Tausendblauwerk, Sulzrain Druck: Druckhaus Köthen, Köthen Titelfoto: M. Breuer Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetz der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der Fassung vom 13. September 2003 zulässig.

ISBN-Nr.: 978-3-00-026608-9

Symposien des Landesjagdverbandes Bayern e.V. und der Bayerischen Akademie für Tierschutz, Umwelt- und Jagdwissenschaften

Muttertierschutz – Leitsätze für die Bejagung unseres Wildes 9. März 2007 in Feldkirchen bei München

Wildfütterung und Tierschutz 23. März 2007 in München sowie weitere Fachbeiträge

Schriftenreihe des Landesjagdverbandes Bayern e. V., Band 16 Schriftleitung: Dr. Joachim Reddemann

Schriftenreihe des Landesjagdverbandes Bayern e. V. herausgegeben vom Landesjagdverband Bayern e. V. im Auftrag von Prof. Dr. Jürgen Vocke, Präsident des Landesjagdverbandes Bayern e. V. mit finanzieller Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus Mitteln der Jagdabgabe

Herausgeber und Verfasser

Unter Schriftleitung von Dr. Joachim Reddemann Hauptgeschäftsführer des Landesjagdverbandes Bayern e. V. mit Beiträgen von



Dr. Josef Bauer Vorsitzender des BJV-Ausschusses „Wildkrankheiten und Ernährung“ Landshut



Peter Conrad Ministerialrat a.D., ehemaliger Jagdreferent in Rheinland-Pfalz Bad Sobernheim



Christoph Frucht Regierungsjagdberater der Regierung von Unterfranken Obersinn



Martin Israel Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt Institut für Methodik der Fernerkundung Weßling











Dr. Michaele Knoll-Sauer Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Oberschleißheim

FD Ulrich Maushake Leiter des Bundesforstamts Grafenwöhr Mitglied im BJV-Landesausschuss Vilseck

Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. mult. Paul Müller Institut für Biogeographie der Universität Trier Trier

Dr. Michael Petrak Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung Landesbetrieb Wald und Holz NRW Bonn

Manfred Weindl BJV-Regierungsbezirksvorsitzender von Oberbayern Schönau

Tierschutz in der Jagd I Seite 

Seite  I Schriftenreihe des Landesjagdverbandes Bayern

Inhalt

Tierschutz in der Jagd – gesetzliche und moralische Verpflichtung Dr. Joachim Reddemann

9

Praxis tierschutzgerechter Hochwildbejagung Muttertierschutz – Leitsätze der Bejagung FD Ulrich Maushake

13

Waidgerechte Jagd und Wildlife-Management Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. mult. Paul Müller

17

Muttertierschutz bei der Bejagung unseres Schalenwildes Christoph Frucht

41

Führende Stücke bei Rot-, Dam- und Rehwild: Bedeutung von Muttertieren für die Entwicklung des Jungwildes – Anforderungen an Jagd- und Lebensraumnutzung Michael Petrak

45

Tierschutzaspekte bei der Jagd im Hochgebirge Manfred Weindl

61

Wildfütterung und Tierschutz Dr. Michaele Knoll-Sauer

63

Rehwildfütterung und Waldschutz Dr. Josef Bauer 

67

Diesseits und jenseits von »weidgerecht« Peter Conrad

73

Rehkitzrettung bei der Grünlandmahd Martin Israel

79

Von Jagdpraktikern für Jagdpraktiker Ergebnisse eines Expertenworkshops zur Bewegungsjagd 

81

Tierschutz in der Jagd I Seite 

Seite  I Schriftenreihe des Landesjagdverbandes Bayern

Vorwort

Tierschutz in der Jagd – gesetzliche und moralische Verpflichtung Dr. Joachim Reddemann

J

agdausübung ist in Deutschland an strenge gesetzliche Regelungen gebunden. Kernstück dieser Ordnung sind die Ge- und Verbote des Bundesjagdgesetzes. Diese finden sich hauptsächlich im § 19 BJagdG. Dort sind unter anderem Regelungen zur Mindestenergie von Büchsengeschossen, das Verbot des Einsatzes technischer Hilfsmittel bei der Jagdausübung und das Verbot gewisser Jagdarten enthalten. Neben diesen Regelungen gibt es auch eine ethische Begründung der tierschutzgerechten Jagdausübung.

Foto: M. Migos

Wir Jäger sprechen in diesem Zusammenhang vom Grundsatz der Weidgerechtigkeit. Der Begriff der Weidgerechtigkeit ist als unbestimmter Rechtsbegriff anzusehen und er fasst die wesentlichen Aspekte des Tier- und Tierartenschutzes zusammen. Ein Verstoß gegen die Grundsätze der Weidgerechtigkeit kann in schweren oder wiederholten Fällen den Entzug des Jagdscheins zur Folge haben. Ein weiteres Beispiel für Tierschutz in der Jagdausübung stellt der Schutz des Muttertieres dar. Dieser Grundsatz ist rechtlich im § 22 Abs.4 Satz 1 BJagdG dargelegt. Der Muttertierschutz ist das Kernprinzip der Weidgerechtigkeit und für jeden verantwortungsbewussten Jäger bindend. Ein Verstoß gegen diesen Grundsatz erfüllt, egal ob vorsätzlich oder fahrlässig begangen, den Straftatbestand des § 38 Abs.1 Nr. 3 und Abs. 2 BJagdG und kann mit Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft werden. Der Muttertierschutz dauert bis zum Selbstständigwerden der Jungtiere. Hierunter versteht man den Zeitpunkt, ab dem die Jungtiere nicht mehr gefüttert oder gesäugt werden. Diese Dauer, die bei den einzelnen Wildarten unterschiedlich ist, ist weder im Bundesjagdgesetz, noch auf Länderebene gesetzlich geregelt. Deshalb ist es Aufgabe des Jagdausübenden, genau über die Biologie der Wildarten Bescheid zu wissen und sich durch intensive Beobachtung zu vergewissern, ob die Entwicklung der Jungtiere zum Selbstständigsein abgeschlossen ist. Der vorliegende Tagungsband versucht diesen weit gefassten Themenkomplex zusammenzufassen und berücksichtigt insbesondere die Bejagungsanforderungen der wichtigsten Schalenwildarten. Ebenso beleuchtet wird der Konflikt der Fütterung in Notzeiten. Neben der Definition des Begriffes Notzeit werden auch Mindestanforderungen an eine geeignete Wildfütterung vorgestellt.



Feldkirchen, Januar 2009

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Foto: M. Breuer

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