RUNDBRIEF JULI-August 2016 Besuch auf dem 4. Moabiter Bildungsfest

Florian Schwanhäußer und Carsten Spallek am 2. Juni auf dem Otto-Spielplatz, Alt-Moabit

Immer das Neueste aus unserem Ortsverband finden Sie im Internet: Internet: w w w.c du- be s t .d e 5 bzw. unter: fa ce book.co m/CD U Be r n au e r St ra s s e 4

Der Wahlkampf HAT BEGONNEN Warum ich Politik mache. Beim 4. Moabiter Bildungsfest am 2. Juni auf dem Otto-Spielplatz, Alt-Moabit 34, veranstaltet vom Bildungsverbund Moabit, sprach mich Peter, Sozialpädagoge des Moabiter Ratschlag e.V. an. Wie denn das damals mit dem Brandbrief der Jugendhilfeausschussvorsitzenden gewesen und was daraus geworden sei. Ich berichtete, was wir erreicht hatten, und was noch nicht, und um was in dem Kompetenzwirrwarr zwischen Bezirken und Land in Zukunft noch zu kämpfen sein wird. Unabhängig davon ist jedoch zumindest die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit für das Thema gesteigert worden. Und ein messbares Ergebnis ist auf jeden Fall, dass in Mitte in der laufenden Legislaturperiode keine Jugendeinrichtungen mehr geschlossen worden sind, dass insbesondere das Werk 9 und der Schulgarten Moabit, die schon auf der Schließliste standen, gerettet werden konnten, dass neben dem Erhalt des Bestands auch die laufenden Tarif- und Betriebskostenerhöhungen finanziert und dass das schon geschlossene Jugendzentrum Badstraße wieder eröffnet wurde. Er sagte dann, ja, in den letzten zwei-drei Jahren konnte man – zumindest in Mitte – mit weniger Angst arbeiten. Man musste nicht mehr damit rechnen, dass morgen diese oder jene Einrichtung geschlossen wird und übermorgen vielleicht meine. Und deshalb hätte man sich innerlich aufrichten können (er streckt seinen Rücken), und sich mehr um die eigentliche Arbeit kümmern und sich den Kindern und Jugendlichen widmen.

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Deshalb mache ich Politik. Damit Menschen wie Peter ihren Rücken strecken können und ihre Energie, ihre professionelle Liebe und ihre Aufmerksamkeit den Kindern und Jugendlichen z.B. am Otto-Spieplatz, aber auch in allen anderen Einrichtungen, widmen können. FS

Besuch auf dem 4. Moabiter Bildungsfest Das Bildungsfest auf dem Otto-Spielplatz wurde von der Kita der Evangelischen Kirchengemeinde Moabit ausgerichtet. Als Veranstalter hatte der Bildungsverbund Moabit das Motto „natürlich nachhaltig!“ heraus gegeben. An Ständen wurden neben Informationen auch zahlreiche Aktivitäten wie naturwissenschaftliche Experimente, Basteln und Snacks angeboten. Ebenso bot das Umfeld den Erwachsenen einen guten Anlass um sich zu begegnen und z.B. über Aspekte der Bildungs- und Erziehungspolitik auszutauschen. Eine gute Gelegenheit für die Mandatsträger aller Ebenen mit den Bürgern vor Ort zu kommunizieren. So hatte auch Florian Schwanhäußer die Möglichkeit von den Ergebnissen seiner Arbeit als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses (JHA) der BVV Mitte zu überzeugen. Ein besonderer, bewegender Moment entstand als Peter Barton, Sozialpädagoge des Moabiter Ratschlag e.V. sich persönlich bei Florian Schwanhäußer für sein Engagement bedankte. Diese individuelle Anerkennung war auch deshalb so bewegend, da es keine offizielle oder formale Würdigung war, sondern spontan, unmittelbar und persönlich. Der Hintergrund ist das Wirken im JHA der BVV für die erfolgreiche Rettung der Kinder-und Jugendeinrichtungen der letzten Jahre. Durch den nachhaltigen Einsatz der CDU-Fraktion ist es gelungen, die Streichung der Finanzmittel zu verhindern und somit Einrichtungen der Kinderund Jugendarbeit eine finanziell gesicherte Zukunft zu garantieren. Besonders wohltuend war es zu erfahren, dass engagierte Mitarbeiter wie Peter Barton aus solchen Entscheidungen ihre persönliche Motivation auffrischen können. Hier hat sich durch diese authentische Geste eines einzelnen Akteurs gezeigt, dass politisches Wirken doch greifbare Ergebnisse liefern kann und bei den Bürgern durchaus auch wahrge-nommen wird.

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Aus dem KIEZ BERICHTET t Warum ich Politik mache. Abseits der tagesaktuellen und überregionalen Herausforderungen sind es gerade diese unerwarteten und kleinen Momente, die politisches Interesse begründen sowie deutlich machen, dass Jugend- und Bildungspolitik immer eine starke Domäne der CDU bleiben muss.

Auch durch Carsten Spallek wurden die richtigen Worte in seinem Grußwort auf der Bühne gefunden, wie man in jeder Altersgruppe, getreu dem vorgegebenen Motto, durch umwelt-bewusstes und naturverbundenes Handeln eine moderne Lebensweise verwirklichen kann.

In einer weiteren Begegnung konnte Florian Schwanhäußer die Gelegenheit ergreifen, um mit dem Bezirksbürgermeister Christian Hanke (SPD) nach dessen Eröffnungsrede einen Gedankenaustausch zu pflegen.

Insgesamt zeigen diese zielgerichteten Veranstaltungen auf, dass man mit Bürgernähe und sachorientiertem Handeln mehr erreichen kann als durch Schaufensterreden oder Populismus. AL

Auf dem Kreisparteitag der CDU in Berlin-Mitte am 3. Juni 2016

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BERICHT AUS DEM KREISVERBAND Kreisparteitg am 3. Juni 2016 im Angesicht der Wahlen in Berlin.

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Unser Spitzenkandidat Frank Henkel machte in einer engagierten Rede deutlich, dass es die CDU war, die nach den Jahren des Stillstands und Rückschritts unter Rot-Rot erreicht hat, dass sich vieles in der Stadt zum Besseren wendet. Das JÜL ist abgeschafft, die Existenz der Gymnasien gesichert. Berlin liegt seit einigen Jahren im Spitzenfeld der wirtschaftlich dynamischsten Bundesländer, neue Polizisten und Lehrer wurden eingestellt, der Weiterbau der A100 kam auf Druck der CDU zustande. Berlin ist Start-up Hauptstadt Europas und eines der beliebtesten Ziele für Touristen und Kongresse.

Dass Mitte auch für seine Bewohner lebenswert bleibt, dafür möchte Carsten Spallek als künftiger Bürgermeister des Bezirkes Mitte sorgen. Kompetent und kenntnisreich kommentierte er als

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BERICHT AUS DEM KREISVERBAND t Kreisparteitg am 3. Juni 2016 Leiter der Antragskommission die verschiedenen Anträge der Mitglieder und Gliederungen. So wurde beschlossen, die (letzte verbliebene) Grillmöglichkeit im Monbijouplatz schließen zu wollen und dafür im - künftig voraussichtlich komplett in Pankow gelegenen - Mauerpark einen Ersatz zu schaffen. Der Antrag der CDU BeSt, künftig darauf hinzuwirken, dass Gelder für Jugendeinrichtungen (besonders in Schwerpunktgebieten wie Gesund-

brunnen) ausreichend zur Verfügung gestellt werden, um Schließungen zu vermeiden, fand die breite Unterstützung der Delegierten. Auch das in den verschiedenen öffentlichen Gesprächen breit diskutierte Wahlprogramm der CDU-Mitte wurde von den Delegierten mit großer Unterstützung beschlossen. Mittlerweile waren auch die Temperaturen in der Aula kräftig gestiegen. Die CDU-Mitte ist für die heiße Wahlkampfphase gut gerüstet! Marco Oelschlegel

Den Tag mit der CDU ausklingen lassen: Die Best-Lounge wird drei! Erst neulich auf der Jahreshauptversammlung lobte der Ortsvorsitzende die verschiedenen Formate in unserem Ortsverband. Eines unser erfolgreichsten Formate ist die BeSt-Lounge: Viktor Weber sucht uns schon seit Jahren jeden Monat ein schönes Lokal aus, in dem wir uns dann treffen und in angenehmer Atmosphäre nicht nur über Politik quatschen, sondern man uns als Ortsverband kennen lernen kann und wir uns auch untereinander austauschen und vernetzen können. Ein netter Nebeneffekt: Man lernt das Ortsverbandsgebiet nebenbei auf nette Art und Weise kennen. Danke, lieber Viktor! Eine kleine persönliche Frage: Viktor,

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woher nimmst Du denn bloß die ganzen Bars? - Sie gehen ihm wirklich nie aus! Es ist ganz leicht zu merken: Die Lounge findet jeden ersten Dienstag des Monats statt; der monatlich wechselnde Ort wird per E-Mail rechtzeitig bekannt gegeben! Eingeladen ist der ganze Kreis und jeder Interessierte! Merk Dir den nächsten Termin: KF Auf den Fotos sehen wir: Jenna Behrends, Marco Oelschlegel, Karina Filusch, Andreas Landgraf, Mandy Bruchmüller, Adrien Gaillard Ostergaard, Gernot Carlos Nahrung, Viktor Weber, Viktor Markwart, Karina Filusch, Anja Pfeffermann, Katharina Becker.

AKTIV IM KREISVERBAND DER CDU IN BERLIN-MITTE „Die Integration der Flüchtlinge als Problem der Politik“ Arbeitskreis Europa der CDU-Mitte und das Forum Europa des LV der CDU Berlin am 26.05.2016

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Nach einer Begrüßung durch den Vorsitzenden kommt Sven Rissmann auf den Ausschuss der Regionen zu sprechen, in dem er für Berlin tätig ist, so dass er mit der Flüchtlingsproblematik nicht nur regional sondern auch europaweit konfrontiert wird. Als Jurist sieht er die Aussetzung des Statusverfahrens für die Flüchtlinge seitens Deutschlands kritisch. Aber auch europapolitisch scheitert Deutschland an seinen osteuropäischen Partnern, besonders den Visegradstaaten, aber auch an den baltischen Ländern, für deren Sicherheit und wirtschaftliche Entwicklung sich Deutschland stark engagiert hatte. Doch auch jetzt, nachdem die Flüchtlingszahlen zurück gegangen sind, wird Deutschland von den

Ein weiteres Problem liegt in der mangelnden Rückführung der rechtskräftig abgelehnten Migranten durch die grün-rot regierten Länder. Sogar im schwarz-rot regierten Berlin untersagen die Verwaltungsgerichte diejenigen Migranten in Abschiebehaft zu nehmen, die ihr Aufenthaltsrecht verloren haben. Tatsache ist, dass teilweise Personen untertauchen, sobald man ihnen die Abschiebung avisiert hat. Eine Verbesserung der Flüchtlingsproblematik ergibt sich aktuell dadurch, dass die NATO Maßnahmen gegen die Schleuserkriminalität durch den Einsatz von Seestreitkräften im Mittelmeer und in der Ägäis in die Wege geleitet hat.

Sozialisten kritisiert, weil die Politik der „offenen Tür“ ein Stück weit zurück genommen wurde. Die Rechtsparteien, die in Polen und Ungarn regieren, kritisieren Deutschland, da sie einen Alleingang sehen. Die Bereitschaft, die syrischen Flüchtlinge mehr oder weniger pauschal nach Deutschland aufzunehmen, trägt der Tatsache nicht ausreichend Rechnung, dass sich das Assad-Regime durch den Verkauf von Pässen teilweise finanziert hat und so zahlreiche Flüchtlinge, die keine Syrer sind, ins Land kamen. Auch weist der Referent die These zurück, dass sich Grenzen nicht wirksam kontrollieren ließen. Mazedonien, Kroatien, Ungarn, Österreich und Slowenien hätten ihre Grenzen unter Kontrolle .

Mittlerweile ist die deutsche Politik auf den europäischen Rechtsweg eingeschwenkt und verzichtet nicht länger auf die Aussetzung des DublinVerfahrens, sondern besteht darauf, dass Griechenland und Italien das Statusverfahren bei den Flüchtlingen durchführen, die Europa auf dem Seewege erreichen. Die lebhafte Diskussion im Rahmen des AK Europa fokussierte sich darauf, wie es der CDU als Partei der Mitte wieder gelingen kann, die divergenten Meinungen zu integrieren, denn die jüngsten Infratestergebnisse für die Wahlchancen der Parteien in Berlin weisen eine Stimmverteilung aus, aufgrund derer die beiden Volksparteien keine Regierung mehr bilden können und die Dreiparteienregierungen von

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AKTIV IM KREISVERBAND DER CDU IN BERLIN-MITTE t „Die Integration der Flüchtlinge als Problem der Politik“ RP und LSA zum Modell für weitere Regierungsbildungen werden. Dass derartige Regierungen einen steinigen Weg der Kompromissbildung vor sich haben, liegt auf der Hand. Problematisch erscheint auch die bis jetzt unterlassene Auseinandersetzung mit der AfD. Dabei wird außer Acht gelassen, dass einige Repräsentanten der AfD Ex-CDU-Mitglieder sind und die Auffassungen der AfD in Teilen von CDU-Wählern geteilt werden. Nach Auffassung verschiedener Diskussionsteilnehmer besteht der Fehler der Bundesgeschäftsstelle darin, die Glocke über alles gestülpt zu haben, was an diesbezüglichen Fragen in der CDU aufgekommen ist. Anders als die bisherigen Parteien auf der Rechten die Republikaner und die NPD wird sich

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die AfD nach Auffassung von verschiedenen Teilnehmern nicht marginalisieren lassen, weil sie von der Dynamik derjenigen flüchtlingsbedingten Probleme lebt, deren Lösung noch aussteht. Um von den Meinungsmachern im Bereich der Massenkommunikationsmittel unabhängig agieren zu können ist es daher nötig, dass im Wahlkampf der CDU soziale Netzwerke auf nachbarschaftlicher Basis zum Einsatz kommen. Die Beteiligung an der Diskussion war sehr lebhaft und die Anwesenden applaudierten Sven Rissmann nachhaltig für die Offenherzigkeit und Kompetenz, mit der er sich dem Thema des Abends stellte und den vielen Fragen durch erschöpfende Antworten gerecht wurde. Ulrich Kremer

Aus dem ORTSVERBAND BERICHTET Wie finden in unserer Partei Meinungsbildungsprozesse statt? Fünfzigstes Treffen des Hackeschen Kreises am 1. Juni 2016

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Ein sperriges Thema mutete der einladende Florian Schwanhäußer seinen Gästen an diesem Abend zu. Wir, seine Gäste, taten uns damit auch recht schwer. Trotzdem wurde es dann wieder sehr interessant. Das ist auch dem zu verdanken, dass bei diesen Abenden immer wieder ganz neue Teilnehmer begrüßt werden können. Ich will versuchen aus meiner subjektiven Erinnerung vom letzten Abend des Hackeschen Kreises einiges zu berichten. Das erste auftretende Problem bei der Diskussion war es, zu unterscheiden was parteipolitisch und was allgemein politisch (Regierungs- und Verwaltungshandeln auf den verschiedenen Ebenen) ist. Ganz wollte uns das nicht gelingen. Es wurde auch immer deutlicher, dass es sich bei dem Thema nicht um ein spezifisches CDU-CSU-

Problem dreht, sondern dass der Meinungsbildungsprozess überall und in allen demokratischen Parteien auftritt. Trotzdem meinten einige Diskutanten, dass dieses Problem in unserer Partei besonders heftig zu kritisieren sei, das unsere Diskussions- und Streitkultur einige Wünsche offen lässt. Schnell schälte sich heraus, dass es nicht gerecht wäre, das zuerst den oberen Parteigremien oder den Berufspolitikern (Mandatsträgern) aus unserer Partei anzulasten. Natürlich versuchen viele Verantwortliche oft Tatsachen zu proklamieren, die dann als „alternativlos” verkauft werden. Dem sollten interessierte Parteimitlieder an der Basis immer widersprechen! Der Begriff „Alternativlos” wurde vor einiger Zeit mehr ausversehen als gewollt von unserer Vorsitzenden, der Deutschen Kanzlerin in die Debatten

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Aus dem ORTSVERBAND BERICHTET t Wie finden in unserer

prozesse statt?

Partei Meinungsbildungs-

eingeführt. Ich als gelernter Ossi wundere mich dabei oft mit welcher Verbissenheit auf dem Begriff herumgeritten wir. Ich weiß, dass wir bereits am Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts diesen Begriff oft verwendeten. Er war aber immer mit einem spöttisch Unterton versehen. Mit ihm machten sich viele über die vermeintliche Allwissenheit und die Ratschlüsse der alles beherrschenden Partei lustig, deren Genossen ja glaubten über eine wissenschaftliche Weltanschauung zu verfügen. Das schloss für die Genossen ein, dass das, was die Partei vorgab die alternativlos richtige Wahrheit sein müsse. So sangen die Genossen gerne: „Die Partei, die Partei hat immer recht”. Wenn ich dieses Wort aus dem Mund von Angela Merkel heute höre, dann höre ich die darin enthaltene Ironie immer mit. Das aber können wohl alle die nicht nachvollziehen, denen dieser Kontext fehlt. Weiter wurde deutlich dass eine Geschichtsmythe heute immer öfter um sich greift. Der Kanzler der Einheit, wie Dr. Kohl auch oft genannt wird, wird zum Macher der Deutschen Vereinigung 1990. Das aber ist eine Geschichtsklitterung. Die Vereinigung wuchs aus der friedlichen Revolution in der DDR 1989. Kanzler Kohl bleibt aber das große Verdienst, diese Gelegenheit politisch konsequent genutzt zu haben, bevor sich das dadurch unversehens geöffnete geschichtlich kleine Zeitfenster wieder schließen konnte. Eingehend war die Diskussion über die innerparteiliche Kommunikation in unserer Partei mit ihren Stärken und Schwächen. Dabei wurde an die lange ausführliche Debatte in allen Parteigremien und in den Orts- und Kreisverbänden zum z. Zt. gültigen Parteiprogramm der CDU erinnert. Als

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großes Problem wird dabei gesehen, dass es viel Engagement, Zeit und Geduld von den Parteimitgliedern erfordert, das viele weder aufbringen können oder

wollen. Hier hilft es nur, wenn von der Basis, aber auch von der Spitze her diese mühsame Arbeit immer wieder eingefordert wird. Das ist und bleibt die Aufgabe eines jeden, der mitreden und auch etwas bewirken will. Das Problem der Isolierung der Parteien und der Politik von Teilen der Bevölkerung ist dabei ein gefährliches Symptom für das mangelhafte Kommunizieren über die Parteigrenzen hinweg. Die Überlegungen, wie dem zu begegnen sei, blieben im vagen. Ich musste mit Unbehagen feststellen, dass einige Teilnehmer bereit waren wieder eine konserative Bastion zu schleifen. Sie sprachen sich für die „Direkte Demokratie” mit Volksbegehren und Volksabstimmungen aus. Ich fürchte die Zerstörung unserer freiheitlich-demokratischen Errungenschaften in der Europäischen Union und auch die Untergrabung der für mich so wertvollen Repräsentativen Demokratie auf allen Ebenen. Wozu sollen wir Politiker wählen, die wir dafür bezahlen, dass sie sich in die oft sehr komplizierten Sachverhalte, die entschieden werden müssen, einarbeiten können, wenn diese Politiker dann zu bequem oder zu feige sind, diese Entscheidungen zu fällen und zu verantworten, wenn diese sie aus opportunistischer Feigheit an die Wähler, die zumeist in ihrem täglichen Leben mit anderen Dingen beschäftigt sind und sich so kaum entscheidungsnötiges Wissen erwerben können, per Volksentscheid delegieren können. Das finde ich nicht demokratisch! Die Diskussion fand vor der Volksabstimmung im Vereinigten Königreich statt. Haben

MEINUNGEN AUS DEM ORTSVERBAND Quergedachtes – Noch‘n Gedicht?

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Nein, es war eigentlich kein richtiges Gedicht, auch wenn es sich – im wörtlichen Sinne – ‚notdürftig‘ reimte +++ Dass die Entscheidung der Kanzlerin, den Weg zu strafrechtlichen Ermittlungen zu öffnen, gerade von den selbsternannten Gralshütern grundgesetzlich garantierter Rechte am schärfsten gerügt wird, gehört mindestens teilweise ins Reich der medialen Reflexe +++ Ist doch besonders unter dem Aspekt der im GG ebenfalls festgeschriebenen Gewaltenteilung zu begrüßen, dass auswärtige Staatspräsidenten und beleidigte Leberwürste jeder Provenienz nun lernen können, dass Freisprüche und Urteile im hiesigen Rechtsstaat von der Justiz erteilt werden, nicht in Regierungsgebäuden +++ Diese Chance zum Dazulernen zu gewähren, ehrt die Regierungschefin ebenso wie der (Frei-)Mut, mit dem sie einräumte, die Klarheit darüber mit einer persönlichen frühen Einschätzung des Streitobjekts etwas verwischt zu haben +++ Ein anderes Phänomen bleibt – überraschend und auch wieder nicht – unkommentiert in der hitzigen Debatte: Die Fage nämlich wie mutig es von hochdotierten und mit pensionsähnlichen Altersversorgungsansprüchen ausgestatten Schmalspurliteraten ist, das doppelte Fangnetz der gebührenfinanzierten Programmgestaltung zu nutzen, sozusagen eine Neben-Außenpolitik der Bundesrepublik zu betreiben +++ Bzw. die Frage, wie dass zur verbal hochgehaltenen Gewaltenteilung passen möchte. +++ Kaberettisten aus Zeiten des heraufziehenden Nationalsozialismus,

wie etwa Werner Finck, der unter wirklichem persönlichen Risiko Despoten und ihren Unterlingen die kabarettistische Stirn bot, hätte möglicherweise Schwierigkeiten gehabt, in den via öffentlich-rechtlichen Sendern übermittelten Schmähungen Mut zu erkennen. Finck definierte auch satirische Grenzen mit traumwandlerischer und aphoristischer Sicherheit: „Wo der Spaß aufhört, fängt der Humor an...“ +++ ...und sicherte den Mächtigen Loyalität auf bewusst hintergründige Art zu: „Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe.“ +++ Übrigens: Finck wusste im Unterschied zu manchen heutigen Komikern, die sich des juristischen Beistands von ganzen Rechtsabteilungen großer Sendeanstalten sicher sein dürfen und im Unterschied zu gebührenfinanzierten ‚Satirikern‘ keineswegs, ob er am nächsten Tag noch würde auftreten können oder überhaupt noch in Freiheit sein würde. +++ Für alle heutigen Zeitgenossen, die geistreicher „dichten“, aber dennoch schmähen möchten, sei der Limerick-Wettbewerb des Spectator erwähnt, übrigens nur eine von vielen Schmäh-Challenges, die der türkische Staatspräsdident „erfolgreich“ mit dem Strafverfolgungsbegehren auslöste. +++ Was also in Wirklichkeit dringend fehlt, sind Schmähggedichte gegen seine Medienberater und vergleichbar dilettantische Öffentlichkeitsarbeiter diverser anderer Poltiker – aber mir fehlt leider das Talent für Limericks +++ AJ

wir da jetzt in Großbritannien nicht eine Lektion erteilt bekommen? Ich bleibe bei dieser Diskussion dabei: „Direkte Demokratie” führt geradewegs in die Diktatur. Hinterher schuld wird dann natürlich wieder keiner sein. Übereinstimmung herrschte im Kreis unter uns, dass bei der Meinungsbildung in der Partei und bei der Konzipierung unserer Politik in der Gesellschaft und im Staat wesentlich mehr Bürger mit ihrem Fach- und Berufswissen einbezogen werden müssten. Hierfür müssen neue

Formate für die Parteiarbeit gefunden werden. Ich habe hier jetzt vieles vergessen und anderes viel zu sehr betont. So ist das aber mit der subjektiven Erinnerung immer. Wenn jemandem ganz Wesentliches und Wichtiges aus dieser Diskussion hier gefehlt hat, der kann das ja aufschreiben und für unseren Rundbrief für das nächste Mal zur Verfügung stellen. Das wäre dann schon mal ein Anfang zur Verstärkung der Meinungsbildungsprozesse in unserer Partei. Stefan Dachsel

AUS DER ARBEIT IM ORTSVERBAND m mitgliederoffenen Vorstandssitzung ein.

Seit längerem lädt der Ortsvorstand monatlich zu einer

Bei der letzten mitgliederoffenen Vorstandssitzung im Juni war diesmal u.a. unser Bundestagsabgeordneter Philipp Lengsfeld (MdA) zu Gast und berichtete über seine Arbeit. Diese Veranstaltung ist besonders für alle unsere Mitglieder da, die unsere Arbeit inhaltlich mit beraten und beeinflussen wollen.

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TERMINE JULI-August 2016 Termine unseres Kreisverbandes finden Sie im Internet: w w w.c du m itte.d e oder bei Facebook unter der Adresse: facebook.com/CDUBernauerStrasse Wann, wo: Dienstag, am 5. Juli, 20:30 Uhr Veranstaltung: BeSt Lounge

Ort:

Ort wird noch bekannt gegeben

Wann, wo: Sonnabend, am 9. Juli, 10 bis 12 Uhr Veranstaltung: Infostand

Ort:

Ort wird noch bekannt gegeben

Dienstag, am 12. Juli, 19 Uhr Ort: Abgeordnetenhaus von Berlin, Wann, wo: Preußischer Landtag, 10111 Berlin, Raum Nr. 453. Veranstaltung: 11. Veranstaltung des Arbeitskreises „Bauen, Stadtentwicklung und Verkehr“. Oliver Friederici, MdA, Sprecher für Verkehrspolitik“ Referent: Thema: „Neue Perspektiven der Berliner Verkehrspolitik“. Moderation: Dieter Schulze Wann, wo: Mittwoch, am 20. Juli, 19:30 Uhr Ort: Veranstaltung: Mitgliederoffene Vorstandssitzung

Café „You´re welcome“, Große Hamburger Str. 15-16

21. Juli bis 4. September

Schulferien

Wann, wo: Sonnabend, am 13 August, 10 bis 12 Uhr Veranstaltung: Infostand

Ort: Ort wird noch bekannt gegeben

Wann:

Ab 29. Juli Plakatierungsbeginn

D-Design · Stefan Dachsel

Wann, wo: Mittwoch, am 17. August, 19 Uhr Ort: Café am Neuen See Veranstaltung: Zusammenkunft des Wahlkampfteams Florian Schwanhäußer Wann, wo: Sonnabend, am 20 August, 10 bis 12 Uhr Veranstaltung: Infostand

Ort:

Ort wird noch bekannt gegeben

Wann, wo: Sonnabend, am 27 August, 10 bis 12 Uhr Veranstaltung: Infostand

Ort:

Ort wird noch bekannt gegeben

CDU Berlin | Kreisverband Mitte Ortsverband Bernauer Straße Levetzowstraße 10 | 10555 Berlin www.cdu-best.de

Ortsvorsitzender: Florian Schwanhäußer Email: [email protected]

Kontoverbindung: Deutsche Bank Berlin BIC: DEUTDEBBXXX IBAN: DE 42 1007 0000 0839 6111 13