Pierre-Laurent Aimard Orchestra of the Age of Enlightenment Sir Simon Rattle

Internationale Orchester 5 Pierre-Laurent Aimard Orchestra of the Age of Enlightenment Sir Simon Rattle Freitag 8. Juni 2012 20:00 12548_KM_08-06-12...
Author: Hertha Möller
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Internationale Orchester 5

Pierre-Laurent Aimard Orchestra of the Age of Enlightenment Sir Simon Rattle Freitag 8. Juni 2012 20:00

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Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können.

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Pierre-Laurent Aimard Klavier Orchestra of the Age of Enlightenment Sir Simon Rattle Dirigent Freitag 8. Juni 2012 20:00 Pause gegen 20:50 Ende gegen 22:00

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PROGRAMM

Gabriel Fauré 1845 – 1924 Pelléas et Mélisande op. 80 (1898) Suite für Orchester Prélude. Quasi Adagio La Fileuse. Andantino quasi Allegretto Sicilienne. Allegro molto moderato La Mort de Mélisande. Molto Adagio Maurice Ravel 1875 – 1937 Concerto pour la main gauche D-Dur (1929 – 30) für Klavier und Orchester Lento Andante Allegro Tempo I Pierre-Laurent Aimard spielt auf einem Erard-Flügel aus dem Jahr 1921 (weitere Informationen dazu auf Seite 11). Pause Claude Debussy 1862 – 1918 Prélude à l’après-midi d’un faune (1891 – 94) für Orchester Claude Debussy La mer (1903 – 05) Drei sinfonische Skizzen für Orchester De l’aube à midi sur la mer (Von der Morgendämmerung bis zum Mittag auf dem Meer). Très lent Jeux de vagues (Spiel der Wellen). Allegro Dialogue du vent et de la mer (Zwiesprache von Wind und Meer). Animé et tumultueux

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ZU DEN WERKEN DES HEUTIGEN KONZERTS

Gabriel Fauré: Orchestersuite Pelléas et Mélisande op. 80 Als die britische Schauspielerin Mrs. Patrick Campbell ihn während seines Londonaufenthalts 1898 bat, für die englische Erstauffühung von Maurice Materlincks Drama Pelléas et Mélisande die Begleitmusik zu schreiben, sagte Gabriel Fauré ohne langes Zögern zu. Dies mag dem Charme oder der strengen Schönheit der 33-Jährigen geschuldet gewesen sein, denn es war eine undankbare Aufgabe und der Zeitdruck enorm. Nicht einmal ein Monat blieb Fauré nach seiner Rückkehr nach Frankreich für die Partitur – und dies noch dazu in dem von ihm wenig geliebten Genre der Orchestermusik. So war eine ökonomische Arbeitsweise gefragt. Fauré griff zum einen auf bereits Vorhandenes, Angefangenes oder Liegengebliebenes, wie eine schon 1893 entstandene Sicilienne, zurück. Und zum anderen delegierte er das lästige Orchestrieren an seinen Schüler Charles Koechlin. Rechtzeitig zur Premiere von Materlincks Drama Ende Juni waren dann 17 Nummern fertig und die Aufftraggeberin, die auch die Mélisande spielte, war begeistert: »Er hat mit der zartesten Inspiration die poetische Reinheit, die Maeterlinks Drama durchwirkt und umhüllt, erfasst«, schwärmte sie. Dabei war Fauré eigentlich zweite Wahl gewesen. Zunächst wollte Frau Campbell Debussy verpflichten, von dem man wusste, dass er bereits an einer Oper zu Pelléas et Mélisande saß. Der wollte davon jedoch noch nichts preisgeben, so dass Fauré der erste wurde, der mit Musik zu dem Drama um verbotene Liebe, Bespitzelung, Eifersucht und Mord in Erscheinung trat – vor Debussy, Schönberg und Sibelius. Für die Orchestersuite überarbeitete Fauré zwei Jahre später ausgewählte Nummern, schrieb einige Passagen neu, griff in die Orchestrierung ein und publizierte schließlich auch die verbreitete vierteilige Fassung. Die Suite gilt heute als sein sinfonisches Meisterstück. Ohne große Attitüde oder übersteigerte Emotionalität präsentiert er eine bisweilen verschlungene und schwerelose Musik voller Charme und Eleganz. Faurés Credo: »Streben nach Klarheit des Denkens, Nüchternheit und Reinheit der Form und

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Verachtung von plumpen Effekten« findet sich hier musikalisch umgesetzt. Die ersten beiden Stücke der Suite, das Prélude und das hypnotische Spinnerinnenlied La Fileuse, dienen beide der Charakterisierung Mélisandes: Naivität und Melancholie, gepaart mit verhaltener Leidenschaft. Im Hornruf des Vorspiels kündigt sich bereits der spätere Gatte Golaud an, der die rätselhafte Schöne zu Beginn des Dramas im Wald findet. Die bekannte Sicilienne leitete im Drama einst die Szene am Brunnen ein, wo sich Mélisande mit ihrem Schwager Pelléas trifft – ein zurückhaltend-heiterer Moment unbeschwerten Liebesglücks. Das letzte Stück schließlich mit seiner Klagemelodie in den Klarinetten und Flöten stand dem Schlussakt voran. Mélisande stirbt nach der Ermordung ihres geliebten Pelléas an einer Frühgeburt. Bei Fauré vollzieht sich das unsentimental, ohne großes Pathos. Begleitet haben diese Klänge auch Faurés Sarg auf dem Weg vom Altar zur Grube bei seiner Beerdigung 1924.

Maurice Ravel: Concerto pour la main gauche D-Dur »Ravels Konzert für die linke Hand ist die Krone der gesamten Konzertliteratur. Das philosophische Niveau ist unerreicht, musikalisch und technisch ist es enorm stolz und nobel. Und es ist ein existenzialistisches Werk. […] Dieses Werk ist ein Totentanz. Aber es ist auch eine schöne Geschichte vom Tod, eine sehr süße, sehr jazzige.« Überschwengliche Äußerungen zu Ravels Klavierkonzert für die linke Hand, wie diese von dem russischen Pianisten Andrei Gavrilov aus dem Jahr 2004, finden sich häufiger und stehen im Widerspruch zu der seltenen Aufführung dieses Konzerts. Die pianistischen Anforderungen, die das Werk an den Solisten stellt, vermögen dies allein kaum zu begründen. Hinzu tritt gewiss auch der wenig einladende, unheimliche und bisweilen bedrohliche Gestus des einsätzigen Stückes – gerade im Vergleich zu dem parallel entstandenen eher heiteren G-Dur-Konzert Ravels. 4

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An diesem arbeitete er bereits, als er von Paul Wittgenstein, dem Bruder des bekannten Philosophen, 1929 die Anfrage für ein Klavierkonzert für die linke Hand erhielt. Dem Konzertpianisten Wittgenstein war im Ersten Weltkrieg in russischer Gefangenschaft der verwundete rechte Arm amputiert worden. Seine Solistenkarriere deswegen aufzugeben, fiel ihm jedoch nicht ein. Er erarbeitete sich nach dem Krieg mit großem Engagement eine entsprechende Technik und arrangierte bekannte Kompositionen für das einhändige Klavierspiel. Das große Vermögen seines Elternhauses ermöglichte es ihm ferner, gut dotierte Aufträge an zeitgenössische Komponisten zu vergeben. 17 Werke sind so entstanden, darunter solche von Prokofjew, Britten, Korngold, Hindemith, Richard Strauss und Franz Schmidt. Ravels Konzert ist dabei gewiss das bedeutendste und sicher auch das bekannteste Klavierkonzert für die linke Hand überhaupt. Ravel, der wegen der Arbeit an dem G-Dur-Konzert, das er für seine eigenen Tourneen komponierte, zunächst zögerte, den Auftrag anzunehmen, erkannte jedoch schon bald den Reiz, der in diesem Auftrag lag: »In einem Werk dieser Art besteht das Wesentliche darin, dass man nicht den Eindruck eines leichten, lockeren Klanggewebes erweckt, sondern im Gegenteil die Illusion erzeugt, der Klavierpart sei für beide Hände geschrieben.« Er habe sich hier daher für »einen viel imposanteren Stil, wie ihn das traditionelle Konzert kennt«, entschieden. Düster und schwermütig gibt sich bereits der Anfang des Konzerts. Das Hauptthema wird in den tiefsten Lagen vom Kontrafagott über den geteilten Bässen und den Celli vorgetragen, später übernehmen die Hörner, dann die Klarinetten. Nach Einwürfen von Harfen und Flöten und pathetischen Blechbläsern folgt der erste Auftritt des Solisten. Auch hier bleibt der Gestus heroisch und gravitätisch und wird schließlich vom Orchester übernommen. Erst beim zweiten Auftritt des Klaviers sind freundlichere Töne zu hören, auch wenn das kantable Seitenthema melancholisch verhangen bleibt. Es sei dies »eine Episode im Charakter einer Improvisation«, erläutert Ravel, die dann »einer Jazzmusik Raum gibt«, wobei es sich bei dem Konzert ohnehin um einen »einzigen Satz mit viel Jazz-Effekten« handle, dessen »Stil […] nicht so einfach« sei. Mit dem Jazz war Ravel während seiner USA-Tournee 5

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1928 in Berührung gekommen, als er Gershwin kennenlernte, der ihm all seine Werke auf dem Klavier vorspielte. Bei Ravel sind mit »Jazz« vor allem die stampfenden Marschrhythmen gemeint, die von nun an das Konzert bis zum Ende antreiben. Hämmernd, wie ein Perkussionsinstrument, gibt sich nun auch das Klavier, überstrahlt von grellen Trompeten. »Erst allmählich wird klar, dass diese Episode im Jazz-Stil in Wirklichkeit auf den Themen des ersten Teils aufgebaut ist«, kommentiert Ravel. Eingeschoben wird nur eine kurze Scherzo-Passage, bevor die große Solokadenz am Ende das thematische Material noch einmal zusammenfasst und den Bogen zum Beginn des Konzerts schlägt. Die Uraufführung des Konzerts für die linke Hand fand am 5. Januar 1932 in Wien statt. Wittgenstein hatte sich allerdings die Freiheit genommen, die 1930 fertig gestellte Partitur in der Zwischenzeit nach Belieben zu verändern und vor allem den Klavierpart mit zahlreichen zusätzlichen Ornamenten versehen. Besonders unzufrieden war er mit Ravels Entscheidung, Solist und Orchester so lange Zeit getrennt voneinander spielen zu lassen: »Wenn ich ohne Orchester spielen wollte, hätte ich kein Konzert mit Orchester bestellt!« Als er Ravel, der bei der Uraufführung nicht anwesend sein konnte, später das veränderte Stück an zwei Klavieren vorspielen ließ, ist der ob soviel Eigenmächtigkeit entsetzt: »Aber das stimmt doch alles gar nicht!« Es kommt zum Streit, Ravels berühmter Ausspruch: »Interpreten sind Sklaven!« fällt – und die Freundschaft hat für immer ein Ende.

Claude Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune »Diese Partitur besitzt ein Potential an Jugendfrische, das der Erschöpfung oder dem Verfall trotzt; und wenn die moderne Dichtung ihre Wurzeln ohne Frage in bestimmten Baudelaire-Gedichten findet, so ist ebenso gewiss, dass die moderne Musik mit dem Nachmittag eines Fauns erwacht.« Folgt man diesem vielzitierten Diktum von Pierre Boulez, beginnt die musikalische Moderne 1894, zwei Tage vor Heiligabend, in der Pariser Société Nationale. Zur 6

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Uraufführung seines Orchesterstücks Prélude à l’aprés-midi d’un faune ließ Debussy damals den Hinweis ins Programmheft drucken: »Die Musik dieses Vorspiels ist eine sehr freie Illustration des schönen Gedichtes von Mallarmé. Sie will nicht dessen Synthese sein, sondern vielmehr die verschiedenen Stimmungen erwecken, durch die sich die Begierden und Träume eines Fauns während der Hitze dieses Nachmittags bewegen. Der Jagd auf ängstlich fliehende Nymphen und Najaden müde, überlässt er sich schließlich einem wollüstigen Höhepunkt, der den Traum eines endlich erfüllten Wunsches anregt: im völligen Besitz der ganzen Natur zu sein.« Dass er sein Ziel erreicht hat, wurde dem Komponisten von höchster Stelle bescheinigt, nämlich vom Dichter selbst. »Ihre Vertonung des Après-midi d’un faune«, schrieb Mallarmé an Debussy nach dem Konzert, »bildet keine Dissonanz zu meinem Text, sie übertrifft ihn eher an Sehnsucht und an Licht, mit ihrer Feinheit, ihrer Schwermut, ihrem Reichtum.« In der Tat ist Debussys Verhältnis zu Mallarmés Gedicht kein narratives, sondern ein evokatives. Nicht die Geschichte des von Wollust getriebenen Fauns interessierte den Komponisten, sondern die bei Mallarmé auch geschilderte Stimmung: Von »rosa Inkarnat« ist dort die »träge Luft« »durchflimmert«, und nur »das Rieseln einer Flöte« ist »in der Glut des Morgens« und seiner »kühnen Röte« zu hören. Es war die suggestiv-atmosphärische Verwandlung der Textvorlage in Musik, die das Prélude zum epochalen Meisterwerk machte. Debussys musikalische Sprache zeichnet sich dabei durch eine äußerst geschmeidige Harmonik aus, die schon gleich zu Beginn in dem Flötenmotiv mit seinem Tritonusintervall »sich aller schulmäßigen Fesseln zu entledigen« vermag, wie Boulez bemerkt. Gleiches gilt für den nur schwer zu bestimmenden Takt. Auch hier scheint Debussy alles in einen Schwebezustand verflüssigt zu haben, wie sich überhaupt das Geschehen eher organisch zu entfalten scheint. Für Orientierung sorgen in diesem fortwährenden musikalischen Fluss die wiederkehrenden Variationen des Flötenmotivs vom Beginn. Vollends aber sind es die klanglichen Nuancierungen der eingesetzten Instrumente, die dem Orchesterstück seinen anhaltenden Erfolg sicherten. »Der Gebrauch der Klangfarbe wirkt absolut neu«, schwärmt Boulez, »zeigt eine außerordentliche Delikatesse und eine ebenso außerordentliche 7

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Sicherheit der Tönung; die Verwendung bestimmter Instrumente, der Flöte, des Horns oder der Harfe, nimmt schon wichtige Merkmale späterer Werke von Debussy vorweg; der Holz- und Blechbläsersatz, von unvergleichlicher Leichtigkeit, stellt ein Wunder an Dosierung, Gleichgewicht und Transparenz des Klanges dar.« Die ursprünglich geplanten zwei weiteren Sätze zu dem MallarméGedicht blieb Debussy freilich seinem Publikum schuldig. Um Musikgeschichte zu schreiben, genügte ihm ein Orchestersatz von kaum zehn Minuten Dauer.

Claude Debussy: La Mer Debussys bahnbrechende Kompositionsweise setzte sich in dem heute nicht weniger beliebten Orchesterstück La Mer wenige Jahre später fort. »Drei sinfonische Skizzen für Orchester« verspricht der Untertitel und dies ist in mehrfacher Weise irreführend: Weder darf hier Programmmusik mit viel Meeresrauschen und Schiffen in Seenot erwartet werden, wie dies die Satzbezeichnungen oder der Abdruck eines Bildes des japanischen Künstlers Katsushika Hokusai von einer riesigen, sich überschlagenden Woge auf dem Titelblatt der ursprünglichen Partitur nahe legen mochten; noch weist die Musik strukturell Züge auf, die sich mit dem tradierten Begriff der Sinfonie, also der Exposition verschiedener musikalischer Themen und ihrer anschließenden Durchführung, in Verbindung bringen lassen. Die Bezeichnung »Skizzen« führt allerdings auch in die Irre, da die enorme Dichte der Komposition alles andere als entwurfsartig, flüchtig oder unausgeführt wirkt. »Es ist, als ob Debussy mit La Mer die musikalische Technik neu erfunden habe […] in der Konzeption der dialektischen Organisation und der klanglichen Entwicklung. Die Musik wird hier zu einem geheimnisvollen, rätselhaften Universum, das sich aus sich selbst erzeugt und wieder zerstört«, schreibt der Debussy-Biograph Jean Barraqué. Das Ganze sei eine »Wucherung von kleinen Figurationen, kleinen Momenten«, betont auch Pierre Boulez, die auf ihre »Erschließung durch das Orchester« harren.

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Die falsche Erwartung des Publikums führte dann zunächst auch zur Enttäuschung bei der Uraufführung 1905 in Paris. Ein Meer sei weder zu sehen noch zu hören oder zu fühlen gewesen, schrieb ein Kritiker. Dagegen lässt sich immerhin einwenden, dass in jedem Satz zumindest die charakteristischen Wellenbewegungen des Wassers unschwer zu hören, die vielen verschiedenen Bewegungen des Meeres also durchaus in klangliche Äquivalente übersetzt sind. Abgesehen davon lag aber auch hier ein grundsätzlicher Irrtum zugrunde. Denn Debussy wollte gar nicht Naturereignisse in musikalische Handlung verwandeln, wie dies etwa Beethoven in seiner Pastoral-Sinfonie unternommen hatte. Vielmehr ging es ihm um die Gestaltung seiner Erinnerungen ans Meer und die dabei geweckten Empfindungen. Aus dem zentralfranzösischen Burgund schrieb er dem Dirigenten André Messager während der Arbeit an La Mer: »Sie wissen vielleicht nicht, dass ich zu dem schönen Beruf des Seemanns bestimmt war und dass nur die Zufälle des Daseins mich davon abgebracht haben. Nichtsdestoweniger habe ich mir eine aufrichtige Leidenschaft für das Meer bewahrt. Sie werden nun sagen, dass der Ozean nicht gerade die burgundischen Rebhügel umspült …! und das Ganze einem Atelierstück ähnlich werden könnte; aber ich habe unzählige Erinnerungen; meiner Ansicht nach ist das mehr wert als eine Wirklichkeit, deren Zauber die Phantasie gewöhnlich zu stark belastet.« Debussys Überfülle an Einfällen und die feinen Verästelungen der Komposition entsprechen also seinen mit dem Meer assoziierten Gefühlen und Gedanken, und die Satzbezeichnungen geben eher die Anlässe dazu an, als ein bestimmtes Programm vor. Seine Musik sei »keine direkte Nachahmung, sondern seelische Übertragung dessen, was in der Natur nicht sichtbar ist«, erklärte Debussy an anderer Stelle. Das Ergebnis sind musikalische Formen und Klangereignisse, die sich einer analysierenden Beschreibung weitgehend entziehen. Die Ereignisfolge ist unvorhersagbar und wirkt doch an keiner Stelle konstruiert oder willkürlich aneinandergefügt; rhythmische Strukturen werden ebenso verschleiert wie Hierarchien zwischen Themen und Motiven eingeebnet. So entsteht ein sinnliches Spiel aus Klangfarben, die kunstvoll übereinander geschichtet sind und stets neu erscheinen. Von dieser Hörerfahrung – und dem Humor 9

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ihres Protagonisten – legt auch eine Anekdote Zeugnis ab, die den Bogen zum Beginn des Abends schlägt: Als Gabriel Fauré einer Probe des ersten Satzes von La Mer, »Von der Morgendämmerung bis zum Mittag auf dem Meer«, beiwohnte und gefragt wurde, ob ihm die Musik denn gefalle, soll er geantwortet haben: »Ja, besonders die Stelle um dreizehn Minuten vor zwölf.« Tilman Fischer

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Der Erard-Flügel Die Firma Erard war eine berühmte französische Instrumentenmanufaktur, die auch in London produzieren ließ. Der heute Abend zu hörende 2,65 m lange Erard-Flügel aus Rosenholz, Seriennummer 109512, erbaut im Jahr 1921 und von Andriessen Piano’sVleugels in Haarlem (NL) vollständig restauriert, verfügt über eine kreuzsaitige Mensur mit obenliegenden Dämpfern. Erard wählte diese Konstruktionsweise, um so in Konkurrenz zu anderen Instrumentenherstellern wie Steinway, Blüthner und Bechstein treten zu können, die dieses System bereits seit mehreren Jahrzehnten verwendeten – wogegen Erard bis dahin Flügel mit geradsaitiger Mensur und Dämpfern unter den Saiten gebaut hatte. Die Mechanik dieses Erard-Flügels ist immer noch mit einem Metallgegenfanger im Hebeglied ausgelegt, der den Hammerstiel vor dem Hammerkopf abfängt. Diese Art der Fangerkonstruktion wurde von Erard bereits 1821 in London verwendet, als er seine neuartige Repetitionsmechanik mit doppelter Auslösung (»mecanisme à double echappement«) entwickelte. Bei der Saitenanordnung des Erard-Flügels ist festzustellen, dass die ersten sechs Chöre im Diskant relativ breit ausgelegt sind – was dazu führt, dass die dazugehörigen Hammerköpfe außerordentlich groß ausfallen. Erard versuchte mit dieser Konstruktion, einem typischen »Kreuzsaiten-Problem« vorzubeugen und klangliche Unstimmigkeiten zwischen Bass und Diskant zu beheben. Andriessen Piano’s-Vleugels Übersetzung: Heiner Koop

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BIOGRAPHIEN

Pierre-Laurent Aimard Pierre-Laurent Aimard, 1957 in Lyon geboren, studierte am Pariser Konservatorium bei Yvonne Loriod und Maria Curcio. 1973 gewann er den Ersten Preis des Messiaen-Wettbewerbs. Seitdem pflegt er eine intensive Beziehung zur Musik Olivier Messiaens. Mit 19 Jahren wurde er von Pierre Boulez als Pianist beim Ensemble intercontemporain engagiert. Heute zählt Pierre-Laurent Aimard zu den herausragenden Interpreten der modernen und zeitgenössischen Musik. So arbeitete er seit den 1980er-Jahren eng mit György Ligeti zusammen, der ihm einige seiner Etüden widmete und dessen sämtliche Klavierwerke er auf CD einspielte. Er tritt weltweit mit den namhaftesten Orchestern auf, u. a. mit dem Cleveland Orchestra, dem Philadelphia Orchestra, dem Boston Symphony Orchestra, dem London Symphony Orchestra, dem New York Philharmonic, dem Los Angeles Philharmonic sowie den Berliner und den Wiener Philharmonikern. 2006/2007 spielte er eine eigene Konzertreihe in der New Yorker Carnegie Hall. Zudem war er »Pianist in residence« bei den Berliner Philharmonikern. 2008 war Aimard künstlerischer Leiter des Messiaen-Festivals im Londoner Southbank Centre. Seit 2009 ist er künstlerischer Leiter des Aldeburgh Festivals. Die Höhepunkte dieser Saison umfassen Soloabende in Berlin, London, New York, San Francisco, Paris und Tokio sowie Auftritte als Solist mit dem Königlichen Concertgebouworchester Amsterdam, dem Orchestra of the Age of Enlightenment, dem Cleveland Orchestra und dem Chicago Symphony Orchestra. Außerdem dirigiert er in mehreren Konzerten vom Klavier aus das Chamber Orchestra of Europe. Pierre-Laurent Aimard hat zahlreiche Einspielungen vorgelegt, darunter Aufnahmen von Messiaens Vingt Regards sur l’ EnfantJésus und der Turangalîla-Symphonie, Solo-CDs mit Werken von Ravel, Carter und Schumann, Aufnahmen der Klavierkonzerte 12

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Beethovens (mit dem Chamber Orchestra of Europe unter Nikolaus Harnoncourt), der Etudes und Images von Debussy sowie Ives’ Sonate Nr. 2 »Concord« und Lieder (zusammen mit Susan Graham). Preise wie der ECHO Klassik oder der Gramophone Award bestätigten den hohen Rang dieser Aufnahmen. Große Aufmerksamkeit erregte auch seine Aufnahme einiger Klavierkonzerte von Mozart mit dem Chamber Orchestra of Europe. Seine Einspielung von Bachs Kunst der Fuge wurde u. a. mit dem Diapason d’Or und dem Choc du Monde de la Musique ausgezeichnet. 2008 erschien die CD Hommage à Messiaen, die 2009 einen ECHO Klassik erhielt. Zusammen mit dem Cleveland Orchestra und Pierre Boulez nahm Aimard die Klavierkonzerte von Ravel auf. Im Herbst 2011 erschienen die zwei CDs The Liszt Project, auf denen er der Klaviermusik von Liszt Werke von Berg, Bartók, Ravel, Skrjabin und Messiaen gegenüberstellt. Pierre-Laurent Aimard, der als Professor in Paris und Köln lehrt, wurde 2005 mit dem Royal Philharmonic Society’s Instrumentalist Award und 2007 von Musical America als »Instrumentalist of the Year« ausgezeichnet. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im November 2010 zu hören.

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Orchestra of the Age of Enlightenment Das Orchestra of the Age of Enlightenment wurde 1986 in London von einer Reihe von Musikern ins Leben gerufen, die zuvor bereits im Bereich der historischen Aufführungspraxis und unter Dirigenten wie Christopher Hogwood, Trevor Pinnock oder 14

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Roger Norrington arbeiteten. Die Idee war es, nach dem Vorbild des London Symphony Orchestra einen selbstverwalteten Klangkörper für Alte Musik beziehungsweise historische Aufführungspraxis zu gründen. Sein Name bezieht sich sowohl auf die Epoche des hauptsächlich gespielten Repertoires als auch auf den künstlerischen Anspruch des Orchesters. Bereits 1989 dirigierte Sir Simon Rattle das Orchestra of the Age of Enlightenment in einer Produktion von Mozarts Le Nozze di Figaro beim Opernfestival in Glyndebourne, wo das Orchester seitdem regelmäßig gastiert und mittlerweile als »Associate Orchestra« auftritt. 2003 gab das Orchestra of the Age of Enlightenment sein Debüt im Royal Opera House Covent Garden. Die Orchestermitglieder bringen sich gemäß der Idee der Selbstverwaltung sowohl bei den künstlerischen Entscheidungen als auch wirtschaftlich ein, wodurch ein großes Engagement gewährleistet ist. Bis heute verzichtet das Orchestra of the Age of Enlightenment, das zurzeit eine Residency im Londoner South Bank Centre innehat und regelmäßig an seinem neuen Hauptsitz am Londoner Kings Place spielt, auf einen ständigen Chefdirigenten. Stattdessen sind ihm die Dirigenten Iván Fischer, Vladimir Jurowski und Sir Simon Rattle als »Principal Artists« sowie Frans Brüggen und Sir Roger Norrington als »Emeritus Conductors« eng verbunden. Weitere Dirigenten und Solisten, mit denen das Orchester bislang zusammenarbeitete, sind u. a. Philippe Herreweghe, René Jacobs, Adam Fischer, Bruno Weil, Sigiswald Kuijken, Elizabeth Wallfisch, Viktoria Mullova, Mark Elder, Emanuel Ax, David Daniels und Renée Fleming. Das Orchestra of the Age of Enlightenment unternimmt regelmäßig Tourneen durch Europa und darüber hinaus. In New York oder Amsterdam ist das Orchester ebenso gefragt wie in Birmingham oder Bristol. Mit Auftritten u. a. im Rahmen des Londoner »Night Shift« und in der eigenen Konzertreihe »The Works« überschreitet das Orchestra of the Age of Enlightenment immer wieder die Grenzen herkömmlicher Konzertdarbietungen. In der Kölner Philharmonie war das Orchestra of the Age of Enlightenment bereits mehrfach zu Gast, zuletzt im Oktober 2009 unter der Leitung von Sir Simon Rattle. 15

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Die Besetzung des Orchestra of the Age of Enlightenment Violine Matthew Truscott Jennifer Godson Ken Aiso Miranda Fulleylove Maya Magub Roy Mowatt Geoffroy Schied Simon Kodurand Rachel Isserlis Claire Sansom Catherine Mackintosh Catherine Weiss Jayne Spencer Leonie Curtin Richard Blayden Andrew Roberts Alison Bury Claire Holden Stephen Rouse Iona Davies Colin Callow Huw Daniel Debbie Diamond Catherine Ford Susan Carpenter-Jacobs Henrietta Wayne

Violoncello Robin Michael Catherine Rimer Richard Tunnicliffe Ruth Alford Helen Verney Eric de Wit Penny Driver Andrew Skidmore Jennifer Morsches Daisy Vatalaro

Viola Tom Dunn Martin Kelly Nicholas Logie Oliver Wilson Annette Isserlis Katharine Hart Kate Heller Marina Ascherson Mark Braithwaite Amanda Denley

Oboe Anthony Robson Richard Earle

Kontrabass Chi-chi Nwanoku Cecelia Bruggemeyer Enno Senft Andrew Durban Matthew Gibson Pippa Macmillan Tomas Gertonnson Flöte Lisa Beznosiuk Jane Mitchell Piccolo Neil McLaren

Englischhorn James Eastaway

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Klarinette Antony Pay Sarah Thurlow

Management Chief Executive Stephen Carpenter

Es-Klarinette Timothy Lines

Orchestra Manager Philippa Brownsword

Bassklarinette Katherine Spencer

Projects Director Ceri Jones

Fagott Jane Gower Sally Jackson Rebecca Stockwell

Finance Director Lisa Sian Education Director Cherry Forbes

Kontrafagott Howard Dann

Communications Director William Norris

Horn Roger Montgomery Martin Lawrence Gavin Edwards David Bentley Nicholas Benz

Director of Development Clare Norburn oae.co.uk

Trompete Paul Sharp John Hutchins Michael Harrison Andrew Mitchell Matthew Wells Posaune Susan Addison Peter Thorley Andrew Harwood-White Tuba James Anderson Pauke Adrian Bending Schlagzeug Nicholas Ormrod Charles Fullbrook Nigel Bates John Rockliffe Harfe Charlotte Seale Tanya Houghton

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Sir Simon Rattle Sir Simon Rattle, 1955 in Liverpool geboren, studierte an der Royal Academy of Music in London. Nach ersten Engagements in England und den USA, unter anderem als Erster Gastdirigent beim Los Angeles Philharmonic, wurde Simon Rattle 1980 zum Ersten Dirigenten und Künstlerischen Berater des City of Birmingham Symphony Orchestra (CBSO) berufen. Von 1990 bis 1998 war er dessen Chefdirigent. Neben dem CBSO hat Simon Rattle die führenden Orchester der USA und Europas dirigiert. Unter anderem verbindet ihn eine lange Zusammenarbeit mit dem Boston Symphony Orchestra, dem Philadelphia Orchestra sowie den Wiener Philharmonikern. Seit 1992 ist Simon Rattle Erster Gastdirigent des Orchestra of the Age of Enlightenment und Künstlerischer Berater der Birmingham Contemporary Music Group. Daneben war er für fünfzehn Jahre Gastdirigent der Berliner Philharmoniker. Seit September 2002 ist er Chefdirigent der Berliner Philharmoniker und Künstlerischer Leiter der Berliner Philharmonie. Seit seinem Debüt beim Festival in Glyndebourne 1977 dirigiert Simon Rattle regelmäßig Opern. Neben Auftritten in Paris, Amsterdam und London trat er im Januar 2005 erstmals an der Wiener Staatsoper auf, wo er Richard Wagners Parsifal dirigierte. Im April 2008 debütierte er an der Staatsoper Berlin mit Claude Debussys Pelléas et Mélisande. Im Rahmen der Salzburger Osterfestspiele hat Simon Rattle die Berliner Philharmoniker bislang in szenischen Produktionen von Ludwig van Beethovens Fidelio, Wolfgang Amadeus Mozarts Così fan tutte, Benjamin Brittens Peter Grimes, Claude Debussys Pelléas et Mélisande, Richard Strauss’ Salome George Bizets Carmen sowie in einer konzertanten Aufführung von Mozarts Idomeneo geleitet. Seit 2006 dirigierte er im Rahmen einer Kooperation der Salzburger Osterfestspiele mit dem Festival international d’art lyrique d’Aix-en-Provence auch Richard Wagners gesamten Ring-Zyklus. 18

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Weitere Opernengagements der letzten Jahre umfassten Pelléas et Mélisande am Royal Opera House Covent Garden (2007), Tristan und Isolde an der Wiener Staatsoper (2009), L’Étoile an der Deutschen Staatsoper in Berlin (2010). Im Dezember 2010 gab er sein Debüt an der Metropolitan Opera New York, ebenfalls mit dem Dirigat von Pelléas et Mélisande. Simon Rattle hat mehr als 70 Aufnahmen mit verschiedenen Orchestern produziert. Die von ihm inspirierte und auch in Deutschland auf DVD erhältliche Fernsehserie Leaving home über Orchestermusik des 20. Jahrhunderts im englischen Fernsehen (Channel 4) wurde 1997 ausgezeichnet. Seine Aufnahmen mit den Berliner Philharmonikern umfassen Gustav Holsts The Planets, Colin Matthews Pluto, Ersteinspielungen von Werken von Kaija Saariaho, Brett Dean, Matthias Pintscher und Mark-Anthony Turnage, Dmitrij Schostakowitschs Sinfonien Nr. 1 und Nr. 14, Richard Strauss’ Ein Heldenleben und Der Bürger als Edelmann, Debussys La Mer, Antonín Dvořáks sinfonische Dichtungen, Schuberts Sinfonie Nr. 8, Orffs Carmina burana, Bruckners Sinfonien Nr. 4 und Nr. 9, die Klarinetten- und Flötenkonzerte von Nielsen, Brahms’ Ein deutsches Requiem (mit Dorothea Röschmann und Thomas Quasthoff als Solisten), Strawinskys Le Sacre du Printemps und die Psalmensinfonie, Berlioz’ Symphonie fantastique, Ravels L’enfant et les sortileges, die Sinfonien von Brahms, Peter Tschaikowskys Nussknacker, Mahlers Sinfonie Nr. 2 sowie ein Schönberg-Album. Zusammen mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment nahm er Così fan tutte sowie diverse Opernarien Mozarts (mit Magdalena Kožená) auf. Simon Rattle, 1994 von der englischen Königin in den Ritterstand erhoben, ist Träger zahlreicher Auszeichnungen: 1996 verlieh ihm die Hamburger Toepfer-Stiftung den Shakespeare-Preis, 1997 erhielt er die Albert Medal der Royal Society of Arts in Anerkennung seiner außerordentlichen musikalischen Leistungen sowie seiner Aktivitäten im Bereich Musikerziehung und musikalischer »community«-Arbeit, die auch in Berlin ein wichtiger Teil seines Wirkens ist. Für dieses Engagement wurde er mehrfach geehrt: im Mai 2005 zeichnete ihn die Stadt Mannheim mit dem SchillerSonderpreis aus, im Frühjahr 2007 erhielt er die Goldene Kamera und die Urania-Medaille. Im November 2007 ging der Ehrenpreis 19

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des Deutschen Kinderpreises an Sir Simon Rattle und im November 2007 wurde er gemeinsam mit den Berliner Philharmonikern in New York zum Internationalen UNICEF-Botschafter ernannt. Im Frühjahr 2009 erhielt Sir Simon Rattle in Segovia den spanischen Premio Don Juan de Borbón de la Música und im Oktober desselben Jahres wurde ihm zum zwanzigsten Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung von Bundespräsident Horst Köhler der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, das Große Verdienstkreuz, verliehen. Im Juni 2010 zeichnete der französische Botschafter in Deutschland, Bernard de Montferrand, im Namen des Staatspräsidenten Sir Simon Rattle mit dem Orden eines Ritters der Ehrenlegion aus. 2012 wurde er in Israel mit dem angesehenen Wolf-Preis ausgezeichnet. In der Kölner Philharmonie dirigierte er zuletzt im September 2011 die Berliner Philharmoniker.

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12. MAI

– bis – 26. AUGUST

H AY D N - F E S TI VA L VO M 17. B I S 2 6 . AU G U S T

2012

TICKETS UND INFOS W W W. S C H LO S S KO N Z E R T E . D E

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KÖLNMUSIK-VORSCHAU

IHR NÄCHSTES ABONNEMENT-KONZERT

Juni

Liebe Konzertbesucher, liebe Abonnenten, mit dem heutigen Konzert endet Ihr Abonnement »Internationale Orchester«. Auch für die kommende Saison haben wir wieder eine fünfteilige Konzertreihe mit Spitzenorchestern und herausragenden Dirigenten für Sie zusammengstellt.

SO

10 11:00

JUGEND MUSIZIERT Konzert der Bundespreisträger aus Nordrhein-Westfalen

Weitere Einzelheiten zu dieser Reihe entnehmen Sie bitte unserer neuen Vorschau »Kölner Philharmonie 2012/2013« die ab sofort erhältlich ist. Dort finden Sie neben den Konditionen für den Erwerb Ihres Abonnements auch Informationen zu unserer Aktion »Abonnenten werben Abonnenten!«

Die besten Beiträge der Kategorien Bläser, Musicalgesang, Orgel, Gitarre solo, Kammermusik mit Klavier, Schlagzeugensemble u. a. des kurz zuvor abgeschlossenen Bundeswettbewerbs »Jugend musiziert« in Stuttgart. KölnMusik gemeinsam mit dem Landesmusikrat NRW

Wir würden uns freuen, Sie auch in der nächsten Spielzeit als Abonnenten begrüßen zu können!

DO

14 20:00

Krystian Zimerman Klavier Hagen Quartett Lukas Hagen Violine Rainer Schmidt Violine Veronika Hagen Viola Clemens Hagen Violoncello Grażyna Bacewicz Quintett für Klavier und Streichquartett Nr. 1 Leoš Janáček Streichquartett Nr. 1 Robert Schumann Quintett für Klavier und Streichquartett Es-Dur op. 44

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Sonntag 17. 06. 2012 18:00

Carolin Widmann Violine

Tanja Tetzlaff Violoncello

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Jonathan Stockhammer Dirigent

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Mit Werken von Joseph Haydn bis Wolfgang Rihm, eine programmatische Spannweite von rund 250 Jahren bietet Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen unter Leitung von Jonathan Stockhammer im Konzert am 17. Juni. Carolin Widmann ist Solistin in Schumanns Violinkonzert d-Moll und Tanja Tetzlaff übernimmt den CelloPart in Wolfang Rihms »Konzert in einem Satz«. Die Sinfonie C-Dur Hob. I:20 von Joseph Haydn und Johannes Brahms’ Variationen für Orchester komplettieren das Programm und versprechen einen gelungenen Start in den Sonntagabend.

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Philharmonie-Hotline 0221.280 280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de

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Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Tilman Fischer ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Fotonachweis: Deutsche Grammophon/ Marco Borggreve S. 12; Simon Fowler/ Berliner Philharmoniker S. 18; Harrison & Co/Eric Richmond S. 14 Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH

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Grażyna Bacewicz Quintett für Klavier und Streichquartett Nr. 1 Leoš Janáček Streichquartett Nr. 1 Robert Schumann Quintett für Klavier und Streichquartett Es-Dur op. 44

Krystian Zimerman Hagen Quartett

Foto: Joachim Ladefoged / VII

Klavier

koelner-philharmonie.de

Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums)

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Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung)

Donnerstag 14.06.2012 20:00

Philharmonie-Hotline 0221-280 280

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