Pflanzenschutz in Weinbau und Landwirtschaft

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Vertiefungsarbeit

Neues entdecken

Pflanzenschutz in Weinbau und Landwirtschaft Marco De Stefani · Pascal Looser · Marc Wüthrich G13.D René Frick BWZ Brugg 5. Februar 2016



Inhaltsverzeichnis

1 1.1 1.2

Grundsätzliches inhaltliches Ziel  Was wollen Sie in Ihrer VA grundsätzlich in Erfahrung bringen?  Wie werden Sie das Oberthema in Ihr gewähltes Thema einflechten? 

5 5 5

2 2.1 2.1.1 2.1.2 2.1.3 2.2 2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.2 2.3.1 2.3.2 2.3.3

Themenbegründungen  Gruppenmitglied Marco De Stefani  Welchen Sinn macht für Sie persönlich die Beschäftigung mit Ihrem Thema?  Was wollen Sie mit dieser Arbeit Neues lernen?  Warum ist Ihr Thema auch für andere von Interesse ist? (Aktualitätsbezug)  Gruppenmitglied Pascal Looser  Welchen Sinn macht für Sie persönlich die Beschäftigung mit Ihrem Thema?  Was wollen Sie mit dieser Arbeit Neues lernen?  Warum ist Ihr Thema auch für andere von Interesse ist? (Aktualitätsbezug)  Gruppenmitglied Marc Wüthrich  Welchen Sinn macht für Sie persönlich die Beschäftigung mit Ihrem Thema?  Was wollen Sie mit dieser Arbeit Neues lernen?  Warum ist Ihr Thema auch für andere von Interesse ist? (Aktualitätsbezug)

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3 Zielformulierung  3.1 Grundlagenwissen  3.1.1 Welches Vorwissen müssen Sie zuerst über Ihr Thema erarbeiten? (als Fragen formulieren)  3.1.2 Welche Fachbegriffe müssen Sie dabei klären?  3.2 Zielformulierungen 1  3.2.1 Formulieren Sie einen aussagekräftigen Titel für die Fragestellung Ihrer originären Untersuchung.  3.2.2 Was möchten Sie mit diesem Teilziel genauer in Erfahrung bringen?  3.2.3 Welchen Bezug schaffen Sie zum Oberthema?  3.2.4 Aus welchem Gesichtspunkt (Aspekt) untersuchen Sie dabei Ihr Thema?  3.2.5 Auf welche Art erarbeiten Sie den originären Teil?  3.2.6 Welche möglichen „Ergebnisse/Lösungen“ zur Fragestellung stellen Sie sich im Vornherein vor?  3.2.7 Wie werten Sie die gewonnenen Resultate aus (Fazit schreiben, mit Grundlagenwissen vergleichen, wortwörtliches Interview, Zusammenfassung, grafisch darstellen, als Bildreportage darstellen, …)?  3.3 Zielformulierungen 2  3.3.1 Formulieren Sie einen aussagekräftigen Titel für die Fragestellung Ihrer originären Untersuchung. 

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3.3.2 3.3.3 3.3.4 3.3.5 3.3.6 3.3.7

3.4 3.4.1 3.4.2 3.4.3 3.4.4 3.4.5 3.2.6 3.4.7

Was möchten Sie mit diesem Teilziel genauer in Erfahrung bringen?  Welchen Bezug schaffen Sie zum Oberthema?  Aus welchem Gesichtspunkt (Aspekt) untersuchen Sie dabei Ihr Thema?  Auf welche Art erarbeiten Sie den originären Teil?  Welche möglichen „Ergebnisse/Lösungen“ zur Fragestellung stellen Sie sich im Vornherein vor?  Wie werten Sie die gewonnenen Resultate aus (Fazit schreiben, mit Grundlagenwissen vergleichen, wortwörtliches Interview, Zusammenfassung, grafisch darstellen, als Bildreportage darstellen, …)?  Zielformulierungen 3  Formulieren Sie einen aussagekräftigen Titel für die Fragestellung Ihrer originären Untersuchung.  Was möchten Sie mit diesem Teilziel genauer in Erfahrung bringen?  Welchen Bezug schaffen Sie zum Oberthema?  Aus welchem Gesichtspunkt (Aspekt) untersuchen Sie dabei Ihr Thema?  Auf welche Art erarbeiten Sie den originären Teil?  Welche möglichen „Ergebnisse/Lösungen“ zur Fragestellung stellen Sie sich im vornherein vor?  Wie werten Sie die gewonnenen Resultate aus (Fazit schreiben, mit Grundlagenwissen vergleichen, wortwörtliches Interview, Zusammenfassung, grafisch darstellen, als Bildreportage darstellen, …)? 

4 Grundlagenwissen  4.1 Nicht-originärer Teil 4.1.1 Konventioneller Pflanzenschutz 4.1.2 Chemischer Pflanzenschutz 4.1.3 Auswirkungen des chemischen Pflanzenschutzes 4.1.4 Integrierter Pflanzenschutz 4.1.5 Biologischer Pflanzenschutz 4.1.6 Erhöhter Konsum von biologischen Lebensmitteln 4.1.7 Statistik Bio-Markt Schweiz 4.1.8 Markantes Wachstum in der Westschweiz

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Wie offen die Weinbauern sind, neue Pflanzenschutzmethoden in Betracht zu ziehen 18 5.1 Einleitung  18 5.1.1 Unsere Interviewpartner 18 5.1.2 Das Interview 19 5.2 Darstellung der Untersuchung  21 5.3 Schlussfolgerung 26

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3

Wie offen die Landwirte sind, neue Pflanzenschutzmethoden in Betracht zu ziehen 27 6.1 Einleitung  27 6.1.1 Unsere Interviewpartner 27 6.1.2 Das Interview 27 6.2 Darstellung der Untersuchung  28 6.3 Schlussfolgerung 30 6

Wie offen der Bauernverband ist, neue Pflanzenschutzmethoden in Betracht zu ziehen 32 7.1 Einleitung  32 7.2 Auswertung der Untersuchung  32 7.3 Schlussfolgerung  34 7

8 8.1 8.2 8.2.1 8.2.2 8.2.3 8.3 8.3.1 8.3.2 8.3.3

Schlusswort  Zusammenfassung der Ergebnisse  Bewertung der Resultate  Inwiefern ist ihnen die Beantwortung der Teilzielfragen  gelungen/nicht gelungen? Welche Bedeutung haben die Resultate für Sie persönlich? Welche neuen Fragen ergeben sich aus Ihrer Arbeit? Kritisches Nachdenken über das eigene Vorgehen  Gruppenmitglied Marco Di Stefani  Gruppenmitglied Patrick Losser  Gruppenmitglied Marc Wüthrich 

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Quellenverzeichnis 

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Anhang

36 36 36 36 37 37 37 37 38 39

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1 Grundsätzliches inhaltliches Ziel 1.1 Was wollen Sie in Ihrer VA grundsätzlich in Erfahrung bringen? Sind die Landwirte und Weinbauern generell offen für Neues oder vertrauen sie lieber auf ihre alten Kenntnisse? Der konventionelle (chemische) Pflanzenschutz ist im Vergleich zum biologischen und integrierten Pflanzenschutz der preisgünstigste und beansprucht den geringsten Arbeitsaufwand. Somit ist dieser weltweit am gebräuchlichsten, auch in der Schweiz. Wie aber bekannt ist, stören chemische Substanzen das natürliche Gleichgewicht. Dies und viele weitere negative Aspekte überwiegen allmählich die bisher bevorzugten preisgünstigen Produkte. Während den letzten Jahren stieg das Bewusstsein der Gesellschaft gegenüber der Umwelt und der eigenen Gesundheit. Biologisch angebaute Produkte werden immer öfters bevorzugt gegenüber den chemisch behandelten Produkten. Dies könnte für Landwirte sowie Weinbauern, welche auf die konventionelle Bekämpfungsmethode setzen, von grossem Nachteil sein. Möglicherweise ist sogar ein Umdenken nötig. Um weiterhin erfolgreich seine Produkte verkaufen zu können, sollte man offen für neue Methoden sein. Oder wird das bei den Produzenten lockerer gesehen? Wird ein Umrüsten in Betracht gezogen oder wird gewohntes beibehalten?

1.2 Wie werden Sie das Oberthema in Ihr gewähltes Thema einflechten? Geringere Einnahmen durch den Verkauf chemisch behandelter Produkte zwingt bestimmte Landwirte und Weinbauern zum Überdenken ihrer bisherigen Pflanzenschutz-Methoden. Werden diese geänderten Umstände mit Freude begrüsst und neue Lösungen gesucht oder wird lieber am Alten festgehalten?

Bild 4: die heute gängigen Pflanzenschutzverfahren 5

2 Themenbegründungen 2.1 Marco De Stefani 21.1 Welchen Sinn macht für Sie persönlich die Beschäftigung mit Ihrem Thema? In meinem Beruf als Landschaftsgärtner werde ich fast tagtäglich mit dem Thema Pflanzenschutz konfrontiert und ausgefragt. Das heisst, es ist von grosser Wichtigkeit, dass ich mich mit dem Thema Pflanzenschutz auskenne, zum Beispiel wenn ich einen Kunden beraten darf. In der Landwirtschaft und im Weinbau ist es etwas anderes als bei uns im Kundengarten. Theoretisch lernen wir den Pflanzenschutz in unserem Fachunterricht, aber in der Praxis eher selten und halt nicht im grossen Stil wie die Landwirte und Weinbauern. 2.1.2 Was wollen Sie mit dieser Arbeit Neues lernen? Ich lerne den Schutz und die Pflege einer grossflächigen Bepflanzung und nicht eher kleinere wie bei unserem Beruf. Das Wissen, welches ich in dieser Arbeit über den Pflanzenschutz aufbaue, werde ich gut in mein bisheriges Wissen und somit in meine Arbeit integrieren können. Ich persönlich bin kein Freund von chemisch behandelten Lebensmitteln, und möchte wissen warum öfters Landwirte und Weinbauern trotzdem gesellschaftlichen Druck, auf chemische Mittel setzen. 2.1.3 Warum ist Ihr Thema auch für andere von Interesse ist? (Aktualitätsbezug) Das Thema konventioneller Pflanzenschutz wird immer häufiger als negativ eingestuft, weil die Leute lieber Wein trinken, der biologisch hergestellt wurde als solchen, der mit chemischen Mitteln hergestellt wurde. Es stellt sich die Frage, was das für die Bauern, Weinbauern zu bedeuten hat. Wir klären auf, was hinter den hohen Preisen von biologisch angebauten Weinen steckt, also warum sie etwas teurer sind als andere.

2.2 Pascal Looser 2.2.1 Welchen Sinn macht für Sie persönlich die Beschäftigung mit Ihrem Thema? Das Thema Pflanzenschutz interessiert mich und es ist auch aktuell für mich, da es Teil meiner Berufslehre ist. Auch wenn der von uns gewählte Schwerpunkt des Themas auf die Landwirtschaft und den Weinbau fällt und nicht direkt auf den Gärtnerberuf, so bin trotzdem daran interessiert, neues in Erfahrung zu bringen, das auch über unser Berufswissen hinausgeht. Ich bin dafür, dass man bessere und umweltfreundlichere Lösungen in allen Problembereichen auf unserer Welt findet. Der Pflanzenschutz ist ein grosser und wichtiger Bereich, und wenn man auch hier die Umwelt schützen kann, ist das ein wichtiger Fortschritt. 6

2.2.2 Was wollen Sie mit dieser Arbeit Neues lernen? Wir wollen in Erfahrung bringen, wie und ob sich die Bauern in der Landwirtschaft und im Weinbau mit dem Thema Pflanzenschutz befassen und wie ihre Ansichten dazu sind. Über diesen Themenbereich erstellen wir unsere Arbeit und in diesem Themenbereich wollen wir Neues entdecken, uns neues Wissen aneignen und unser bisheriges Wissen vergrössern. Wir werden den Standpunkt verschiedener Bauern erfahren und uns auch einen eigenen Standpunkt zu diesem Thema bilden. Steht die Mehrheit der Bauern weiterhin hinter dem konventionellen chemischen Pflanzenschutz? Oder entsteht ein Umdenken? Wie viele haben bereits auf „Bio“ umgestellt und sind davon überzeugt? Rentiert Bio überhaupt? Diese und ähnliche Fragen interessieren uns, wir möchten Antworten darauf finden. 2.2.3 Warum ist Ihr Thema auch für andere von Interesse ist? (Aktualitätsbezug) Unser Thema ist wichtig. Es ist trotz nicht ständiger Medienpräsenz hochaktuell. Pflanzenschutz ist ein grosser und umstrittener Begriff mit vielen unterschiedlichen Ansichten und Meinungen dazu. Ich bin mir daher sicher, dass es viel darüber zu diskutieren gibt. Es tangiert auch einen Teil unseres Berufswissens, das macht es für mich, unsere Gruppe und auch für die Klasse interessant. Pflanzenschutz geht indirekt jeden etwas an, denn jeder von uns konsumiert Produkte aus der Landwirtschaft, die mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Dass davon Rückstände zurückbleiben und dass diese gesundheitlich nicht unbedenklich oder die langfristigen Folgen davon nicht bekannt sind, wird unterdessen auch bei der Allgemeinbevölkerung bekannt sein. Kurz gesagt, chemische Pflanzenschutzmittel schaden der Umwelt und bringen das biologische Gleichgewicht durcheinander. Gerade zur heutigen Zeit ist Umweltschutz weltweit für viele ein wichtiges Thema. Es werden immer mehr Probleme bekannt und immer mehr Menschen „wachgerüttelt“, und es besteht Hoffnung, diese Probleme noch in näherer Zeit zu lösen. Mit unserer Arbeit können wir vielleicht, wenn auch nur einen sehr kleinen Teil, zur Lösung eines Umweltproblems beitragen. Das wäre grossartig.

2.3 Marc Wüthrich 2.3.1 Welchen Sinn macht für Sie persönlich die Beschäftigung mit Ihrem Thema? In meinem Beruf werde ich tagtäglich mit Pflanzenschäden konfrontiert, somit ist es wichtig, dass ich mich optimal mit den Pflanzenschutzmassnahmen im Kundengarten auskenne. Der Pflanzenschutz in einem Hausgarten ist jedoch nicht zu vergleichen mit dem einer Monokultur, wie es bei Landwirten und Weinbauern der Fall ist. Wir lernen es theoretisch in der Schule, ich frage mich aber, wie es mit 7

der praktischen Umsetzung aussieht. Ich halte es für wichtig, zu dieser Zeit über die Probleme der Produzenten Bescheid zu wissen. Es liegt im Interesse jedes einzelnen, über seine Möglichkeiten die Natur zu schützen Bescheid zu wissen. 2.3.2 Was wollen Sie mit dieser Arbeit Neues lernen? Ich lerne die Probleme und die Schwierigkeiten des Pflanzenschutzes bei grossflächigen Bepflanzungen kennen. Dieses Wissen werde ich in meine bisherigen Schul- und Berufskenntnissen integrieren können. Ich bin persönlich auch kein Fan von chemisch behandelten Lebensmittel und möchte wissen weshalb viele Landwirte trotz gesellschaftlichem Druck auf chemische Mittel setzen.   2.3.3 Warum ist Ihr Thema auch für andere von Interesse ist? (Aktualitätsbezug) Die negativen Meinungen über die konventionellen (chemischen) Pflanzenschutzmassnahmen werden in den kommenden Jahren an Gewicht gewinnen. Es werden vermehrt biologisch angebaute Lebensmittel gekauft. Doch was hat dies für die Landwirte und Weinbauern zu bedeuten? Bemerken sie jetzt bereits Unterschiede oder Probleme? Wir klären somit die Konsumenten über die Probleme der Produzenten auf und erläutern, was hinter dem Preis eines guten biologisch angebautem Wein steckt.

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3 Zielformulierung 3.1 Grundlagenwissen 3.1.1 Welches Vorwissen müssen Sie zuerst über Ihr Thema erarbeiten? (als Fragen formulieren) Welche Pflanzenschutz Methoden gibt es, wie funktionieren sie und worin liegen ihre Vorteile? Wie ist die momentane gesellschaftliche Einstellung in Bezug auf die konventionelle Pflanzenschutzmethode? 3.1.2 Welche Fachbegriffe müssen Sie dabei klären? Integrierter Pflanzenschutz, konventioneller Pflanzenschutz, biologischer Pflanzenschutz

3.2 Zielformulierung 1 3.2.1 Formulieren Sie einen aussagekräftigen Titel für die Fragestellung Ihrer originären Untersuchung. Wie offen die Weinbauern sind, neue Pflanzenschutzmethoden in Betracht zu ziehen 3.2.2 Was möchten Sie mit diesem Teilziel genauer in Erfahrung bringen? Wir stellen uns die Frage, wie stark sich die gesellschaftliche Einstellung gegenüber konventionell angebautem Wein auf die Produzenten auswirkt. Befürchten Weinbauern, welche auf diese Weise ihre Pflanzen schützen, Verluste? Wären sie offen, trotz hohem Aufwand und Kosten, Neues zu entdecken und ihre Pflanzen mit einem anderen Konzept zu schützen? 3.2.3 Welchen Bezug schaffen Sie zum Oberthema? Uns interessiert uns, wie offen die Weinbauern sind, Neues zu entdecken bezüglich ihrem Konzept. Würden sie es überdenken? 3.2.4 Aus welchem Gesichtspunkt (Aspekt) untersuchen Sie dabei Ihr Thema? Wir wollen das Thema unter dem Aspekt Wirtschaft und Identität bearbeiten. 3.2.5 Auf welche Art erarbeiten Sie den originären Teil*? Wir werden mit verschiedenen Weinbauern aus der Region ein Interview durchführen. Inhalt wird die momentane wirtschaftliche Lage, die eigene Meinung zum 9

Thema sowie die künftigen Handlungen der Weinbauer sein. Hauptteil wird die Einstellung zum Neuen und Unbekannten sein. Beispielfragen: Mit welchem Konzept schützen Sie Ihre Pflanzen? Weshalb? Funktioniert dies gut? Auch weiterhin? Gesellschaftlicher Druck? Offen Neues zu entdecken und Ihr Konzept zu ändern? 3.2.6 Welche möglichen „Ergebnisse/Lösungen“ zur Fragestellung stellen Sie sich im Vornherein vor? Wir denken, dass die Weinbauer in dieser Generation nicht bereit wären, ihr Konzept zu ändern. Grund dafür könnten die hohen Kosten sein. 3.2.7 Wie werten Sie die gewonnenen Resultate aus (Fazit schreiben, mit Grundlagenwissen vergleichen, wortwörtliches Interview, Zusammenfassung, grafisch darstellen, als Bildreportage darstellen, …)? Unsere gewonnenen Erkenntnisse fassen wir zusammen, illustrieren sie und schreiben ein Fazit.

3.3 Zielformulierung 2 3.3.1 Formulieren Sie einen aussagekräftigen Titel für die Fragestellung Ihrer originären Untersuchung. Wie offen sind die Landwirte neue Pflanzenschutzmethoden in Betracht zu ziehen? 3.3.2 Was möchten Sie mit diesem Teilziel genauer in Erfahrung bringen? Wir stellen uns die Frage, wie stark sich das gesellschaftliche Empfinden gegenüber konventionell angebaute Lebensmittel auf die Produzenten auswirkt. Befürchten Landwirte, welche auf diese Weise ihre Pflanzen schützen, Verluste? Wären sie offen, trotz hohem Aufwand und Kosten, Neues zu entdecken und ihre Pflanzen mit einem anderen Konzept zu schützen? 3.3.3 Welchen Bezug schaffen Sie zum Oberthema? Uns interessiert uns, wie offen die Landwirte sind, Neues zu entdecken bezüglich ihrem Konzept. Würden sie es überdenken? 3.3.4 Aus welchem Gesichtspunkt (Aspekt) untersuchen Sie dabei Ihr Thema? Wir wollen das Thema unter dem Aspekt Wirtschaft und Identität bearbeiten.

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3.3.5 Auf welche Art erarbeiten Sie den originären Teil? Wir werden mit verschiedenen Landwirten aus der Region ein Interview durchführen. Inhalt wird die momentane wirtschaftliche Lage, die eigene Meinung zum Thema sowie die künftigen Handlungen der Landwirte sein. Hauptteil wird die Einstellung zum Neuen und Unbekannten sein. Beispielfragen: Mit welchem Konzept schützen Sie Ihre Pflanzen? Weshalb? Funktioniert dies gut? Auch weiterhin? Gesellschaftlicher Druck? Offen Neues zu entdecken und Ihr Konzept zu ändern? 3.3.6 Welche möglichen „Ergebnisse/Lösungen“ zur Fragestellung stellen Sie sich im Vornherein vor? Wir denken, dass die Landwirte dieser Generation nicht bereit wären, ihr Konzept zu ändern. Grund dafür könnten die hohen Kosten sein. 3.3.7 Wie werten Sie die gewonnenen Resultate aus (Fazit schreiben, mit Grundlagenwissen vergleichen, wortwörtliches Interview, Zusammenfassung, grafisch darstellen, als Bildreportage darstellen, …)? Unsere gewonnenen Erkenntnisse fassen wir zusammen, illustrieren sie und schreiben ein Fazit.  

3.4 Zielformulierung 3 3.4.1 Formulieren Sie einen aussagekräftigen Titel für die Fragestellung Ihrer originären Untersuchung. Wie offen der Bauernverband ist, neue Pflanzenschutzmethoden in Betracht zu ziehen. 3.4.2 Was möchten Sie mit diesem Teilziel genauer in Erfahrung bringen? Wir stellen uns die Frage, wie stark sich die gesellschaftliche Einstellung gegenüber konventionell angebauten Lebensmitteln auf die Produzenten auswirkt. Befürchtet der Bauernverband, der auf diese Weise ihre Pflanzen schützt, Schwierigkeiten? Unterstützt er die Produzenten, Neues zu entdecken? Wenn Ja, wie? 3.4.3 Welchen Bezug schaffen Sie zum Oberthema? Uns interessiert, wie offen der Bauernverband ist, Neues zu entdecken bezüglich Pflanzenschutz-Konzepten. Unterstützt er ein Umdenken? 3.4.4 Aus welchem Gesichtspunkt (Aspekt) untersuchen Sie dabei Ihr Thema? Wir wollen das Thema unter dem Aspekt Wirtschaft und Ökologie bearbeiten. 11

3.4.5 Auf welche Art erarbeiten Sie den originären Teil? Wir werden mit einem Sprecher des Bauernverbandes Schweiz ein Interview durchführen. Inhalt wird die momentane wirtschaftliche Lage, die Meinung zum Thema sowie ihr Beitrag zur Unterstützung der Bauern, welche offen sind, Neues zu entdecken. Hauptteil wird die Einstellung zum Neuen und Unbekannten sein. Beispielfragen: Bemerken Sie das gesellschaftliche Umdenken bezüglich konventionell angebauten Produkten? Bemerken Sie ein generelles Umdenken der Bauern, bezüglich ihren Pflanzenschutz-Methoden? Unterstützen Sie die Bauern beim Umrüsten? 3.4.6 Welche möglichen „Ergebnisse/Lösungen“ zur Fragestellung stellen Sie sich im Vornherein vor? Wir denken, dass der Verband negative Auswirkungen der gesellschaftlichen Einstellung gegenüber Konventionellem Pflanzenschutz bemerkt. Ausserdem nehmen wir an, dass der Bauernverband biologische und naturverbundene Pflanzenschutzmethoden durchaus unterstützt. 3.4.7 Wie werten Sie die gewonnenen Resultate aus (Fazit schreiben, mit Grundlagenwissen vergleichen, wortwörtliches Interview, Zusammenfassung, grafisch darstellen, als Bildreportage darstellen, …)? Unsere gewonnenen Erkenntnisse fassen wir zusammen, illustrieren sie und schreiben ein Fazit.

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4 Grundlagenwissen 4.1 Nicht-originärer Teil 4.1.1 Konventioneller Pflanzenschutz1 Die konventionellen Pflanzenschutzmethoden basieren grösstenteils auf chemischem Einsatz. Die konventionelle Landwirtschaft setzt nebst der üblichen Fruchtfolge die von den Behörden zugelassenen Saatgutsorten, Düngemittel und Pflanzenschutzmittel ein. Man setzt also heutzutage weit verbreitet auf den sogenannten „Integrierten Pflanzenschutz“, der alle möglichen Methoden des Pflanzenschutzes beinhaltet und in dem jede Methode so angewendet wird, dass es optimal ist. Der integrierte Pflanzenschutz ist zurzeit Standard. Biologischen Pflanzenschutz betreiben aktuell nur relativ wenige Landwirte. 4.1.2 Chemischer Pflanzenschutz2, 3 Auch wenn der chemische Pflanzenschutz eine hohe Wirksamkeit aufweist und sich die Mittel als effizient erweisen und der jährliche Ertrag der Ernte gesichert werden kann, so überwiegen doch die vielen Nachtteile dieser Schutzmethode. Pestizide hinterlassen aufgrund ihrer Beständigkeit, Rückstände in der Natur und führen zur Anreicherung von schädlichen Substanzen. Diese Substanzen wirken sich negativ auf die menschliche sowie die ökologische Gesundheit aus. Ein weiterer Nachteil von eingesetzten chemischen Mitteln ist die Resistenz die manche Schädlinge auf Dauer entwickeln können. Das heisst, die bisherige angewendete Dosis eines Pestizids wirkt nicht mehr gleich auf die Schädlinge, sie gewöhnen sich, passen sich an das Gift an und werden robuster und somit resistenter gegen das Mittel und sterben nicht mehr ab. Auch ein Nachteil ist die sogenannte „Karenzzeit“, welche eingehalten werden muss, nachdem auf der Kulturfläche eine Spritzung vorgenommen wurde. Unter dieser Zeit, versteht man eine Wartefrist welche von Pflanzenschutzmittel zu Pflanzenschutzmittel unter-

Bild 5: Einsatz von Chemie. 13

schiedlich ist, welche abgewartet werden sollte, bis sich die nach der Spritzung zurückbleibenden schädlichen Stoffe abgebaut haben. Während dieser Zeit sollte keinesfalls etwas von der Pflanze konsumiert werden und es darf auch keine weitere Spritzung erfolgen, solange die Wartefrist nicht verstrichen ist. Eine weitere Gefahr ist, dass die Population der Schädlinge sich vergrössert wenn unspezifisch wirkende Mittel verwendet werden. Die Population ihrer Fressfeinde sich aber verkleinert. Somit wäre das Gleichgewicht zwischen Nützling und Schädling gestört worden, eine Gefahr auf die im Umgang von Pestiziden immer hingewiesen wird. Fressfeinde sind wichtig für die Bauern, denn für sie sind sie sogenannte Nützlinge, sie fressen die Schädlinge und tragen so zum natürlichen Pflanzenschutz bei. Viele Nützlinge bekämpfen nicht nur Schädlinge, sondern tragen auch zur Bodenverbesserung bei oder sind für die Bestäubung zuständig. Aber auch die Schädlinge sind notwendig, da sie die Nahrung der Nützlinge sind. Sie sind beide unverzichtbar in der Natur und dürfen nicht verdrängt werden. Pflanzenschutzmittel müssen sowieso stets Fachgerecht gehandhabt und ausgebracht werden. Ein unsachgemässer Umgang kann verheerende Schäden der eigenen Gesundheit oder gegenüber der Umwelt verursachen. 4.1.3 Auswirkungen des chemischen Pflanzenschutzes4 Pflanzenschutzmittel können negative Auswirkungen auf Nichtzielorganismen, also andere Pflanzen und Tiere, sowie auf den Menschen beispielsweise auf den Landwirt selbst oder auf die Konsumenten des angebauten Gemüses haben. Ob negative Auswirkungen auftreten hängt von der Dosis und der Exposition gegenüber dem Pflanzenschutzmittel ab. Schwer abbaubare Inhaltsstoffe können in den Nahrungskreislauf gelangen und sich in Lebewesen, dem Menschen inklusive, ablagern. Und später eventuell gesundheitliche Schäden zur Folge haben. Wie schädlich die zurückbleibenden Mengen von Pestiziden sind, ist allerdings je nach Quelle noch stark umstritten. Durch Abdrift gelangt ein gewisser Teil des Pestizids in die Atmosphäre und auf dem Ausbringungsort benachbarte Flächen. Durch oberflächliches Abfliessen gelangen 1 bis 3% des ausgebrachten Pestizids ins Grundwasser. Auch nach längerer Zeit sind viele Pflanzenschutzmittel im Grundwasser noch nachweisbar. In der Schweiz gehören Pflanzenschutzmittel zu den Hauptursachen von Fliessgewässer-Verunreinigungen. 4.1.4 Integrierter Pflanzenschutz5 Der integrierte Pflanzenschutz gilt als Leitbild des praktischen Pflanzenschutzes. Er umfasst Systeme, in denen alle wirtschaftlich, ökologisch, und toxikologisch geeigneten Verfahren in einer möglichst guten Abstimmung verwendet werden, 14

um schädliche Organismen unter der Schadensschwelle zu halten. Beim integrierten Pflanzenschutz wird das allgemeine Wissen über alle Pflanzenschutzmethoden kombiniert und die bewusste Ausnutzung natürlicher Begrenzungsfaktoren steht im Vordergrund. Der integrierte Pflanzenschutz beginnt schon bei der Auswahl des am besten geeigneten Standorts für die Kulturpflanze. Weiter beachtet wird die sachgerechte Bodenbearbeitung, der geeignete Pflanz- oder Saattermin, Verwendung widerstandsfähiger Sorten und einer ausgewogenen Düngung. Gezielte chemische Pflanzenschutzmassnahmen werden nach Möglichkeit unter Beachtung entsprechender Schadensschwellen durchgeführt. Auch der biologische Pflanzenschutz spielt im integrierten Pflanzenschutz eine Rolle. Er umfasst die von Menschen gesteuerte Nutzung von Organismen und deren Leistungen zum Schutz von Pflanzen gegenüber Belastungen durch biotische oder abiotische Faktoren. Als Beispiel der Einsatz von Nützlingen. 4.1.5 Biologischer Pflanzenschutz6 Unter biologischem Pflanzenschutz versteht man den „nicht“ chemischen Schutz von Kulturpflanzen, gegenüber Schaderreger oder anderen schädlichen Einflüssen. Dabei gilt es die Bedürfnisse, der Pflanzen, Tiere, des Bodens, Klima und der Luft zu berücksichtigen und als Ziel ein stabiles Gleichgewicht anzustreben. Im biologischen Pflanzenschutz orientiert man sich an bestehenden stabilen Ökosystemen, Eingriffe welche durch den Pflanzenschutz nötig werden, sollen diese Ökosysteme möglichst nicht stören und vollständig ohne Gift erfolgen. Der biologische Pflanzenschutz richtet sich zuerst vorrangig an den präventiven Schutz der Pflanzen. Sie sollen gestärkt werden um gar nicht erst allzu anfällig auf Schaderreger zu sein. Ist es allerdings bereits zu Schäden gekommen - Schaderreger wurden entdeckt - dann werden natürlich auch hier Massnahmen der Bekämpfung zum Schutz der Kulturpflanzen getroffen. Der biologische Pflanzenschutz macht einen grossen Teil der Gewichtung im integrierten Pflanzenschutz aus. Hauptsächlich findet man ihn allerdings, logischerweise, in der ökologischen Landwirtschaft, wo chemische Massnahmen nicht erlaubt sind. Der Pflanzenschutz auf biologische Art gewinnt seit letzter Zeit wieder an Bedeutung. Die biologische Schädlingsbekämpfung dient als Alternative für Pestizide. Die vielen Nachteile des chemischen Pflanzenschutzes haben wieder mehr bedeutenden Anklang gefunden, deshalb wird in der Landwirtschaft wieder mehr umgedacht. Ökosysteme sind umso stabiler je mehr verschiedene Organismen und Arten auf diese einwirken. 15

4.1.6 Erhöhter Konsum von biologischen Lebensmitteln7,8 Der Konsum von biologischen Lebensmitteln hat in den letzten Jahren langsam aber stetig zugenommen. Gerade junge Menschen sind skeptischer und setzen bei ihrer Ernährung vermehrter auf Bio-Artikel. Diese Trendwende wurde von den verschiedenen Berichten von Studien verursacht, in welchen die Rückstände von Pestiziden auf dem Gemüse genauer unter die Lupe genommen wurden. Durch die Tatsache, dass jene verwendeten Giftstoffe teilweise auch nach längerer Zeit noch vorhanden sind und auch von uns aufgenommen werden, wurden die Konsumenten allgemein skeptischer und kauften mehr Lebensmittel aus Bio-Betrieben. Als Beleg für diese Erkenntnis dienen Statistiken welche den erhöhten Verkauf von Bio-Artikeln aufzeigen. Der Bio-Markt wächst. Das beweist die unten aufgeführte Statistik mit den Daten zum Gesamtumsatz von Bio-Lebensmitteln in der Schweiz, im Vergleich von 2007 bis 2011. 4.1.7 Statistik Bio-Markt Schweiz9

GESAMTUMSATZ  MIT  BIO-­‐ LEBENSMITTELN  IN  MIO.  FRANKEN   Gesamtumsatz  mit  Bio-­‐Lebensmitteln  in  Mio.  Franken  

1295  

2007  

1437  

2008  

1546  

2009  

1668  

2010  

1739  

2011  

 

Der Umsatz mit Bio-Produkten stieg beispielsweise nur schon von 2008 bis 2009 um 7% auf 1546 Millionen Franken. Nebst den Bio-Frischprodukten werden auch verpackte Konsumgüter und Convenience-Produkte (Fertigprodukte) in Bio-Qualität immer beliebter. Das zeigt: Bio ist etabliert und erreicht mit modernen Produkten neue Käuferinnen und Käufer. Jede Schweizerin und jeder Schweizer kaufte für rund 200 Franken pro Jahr Bio-Produkte. Rund 73% der Bio-Produkte gingen 2009 über die Ladentische von Coop und Migros. 16

Alle Bio-Produktegruppen sind gewachsen. Besonders signifikant ist das Wachstum bei Bio-Fleisch und -Fisch sowie bei den verpackten Konsumgütern und den Convenience-Produkten, bei denen die Nachfrage gross ist. 4.1.8 Markantes Wachstum in der Westschweiz10 Auch in der Westschweiz setzt sich das überdurchschnittliche Wachstum der letzten Jahre fort. Der Gesamtbiomarkt nahm im französischsprachigen Landesteil um 10,5% oder 22,9 Mio. Franken zu. Der Marktanteil in der Romandie steigt kontinuierlich und liegt heute bei 4,6%. Was führte zu diesem starken Wachstum? Einerseits steigt das Bewusstsein für ökologische Fragen auch in der Romandie. „Grüne“ Themen sind in den Medien sehr präsent. Anderseits sind Bio-Produkte in mehr Detailhandels-Filialen und Fachgeschäften besser verfügbar. Im Tessin wuchs der Bio-Markt um 3,3%. Der Bio-Marktanteil im italienischen Landesteil liegt bei 4,8% und nähert sich sukzessive dem gesamtschweizerischen Durchschnitt an. Die hervorragenden Verkaufszahlen führten auch im vergangenen Jahr wiederum vereinzelt zu Lieferengpässen. So wurden beispielsweise Bio-Eier zeitweise zur Mangelware. Auch Bio-Getreide war chronisch knapp und von Früchten, Gemüse, Beeren, Kräutern, Rapsöl, Kartoffeln und Schweinefleisch in Bio-Qualität hätte sich problemlos mehr verkaufen lassen. Der Markt könnte sogar gut einige hundert Bio-Betriebe mehr verkraften. Darum startet Bio Suisse in diesem Jahr die Bio-Offensive. Das weitere Wachstum des Biomarktes zeigt, dass Bio-Produkte längst salonfähig geworden sind. Ein nachhaltiger Lebensstil, zu dem auch der Konsum von Bio-Produkten gehört, hat sich etabliert. 92 Prozent aller Konsumenten kaufen laut einer repräsentativen Umfrage mindestens einmal im Jahr ein Bio-Produkt, rund 60 Prozent mehrmals pro Monat.

1

https://de.wikipedia.org/wiki/Konventionelle_Landwirtschaft

2

https://de.wikipedia.org/wiki/Persistenz_%28Chemie%29

3

https://de.wikipedia.org/wiki/Biologischer_Pflanzenschutz

4

https://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenschutzmittel

5

https://de.wikipedia.org/wiki/Integrierter_Pflanzenschutz

6

https://de.wikipedia.org/wiki/Biologischer_Pflanzenschutz

7

http://www.bio-suisse.ch/media/Aktuell/Dokumente2010/d_beitrag_biomarkt.pdf

8

https://de.wikipedia.org/wiki/Convenience_Food

9

http://www.coopzeitung.ch/7544220

10

http://www.bio-suisse.ch/media/Aktuell/Dokumente2010/d_beitrag_biomarkt.pdf

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5 Wie offen die Weinbauern sind, neue Pflanzenschutzmethoden in Betracht zu ziehen 5.1 Einleitung Um unser Ziel möglichst genau zu untersuchen, führten wir mit insgesamt 4 Winzern ein Interview. Jeder dieser Winzer pflegt und schützt seine Reben mit einem anderen System. So haben wir die Sicht eines biologisch, die eines konventionell, die eines integriert Schützenden sowie die eines, uns bis dahin unbekannten, Vinatura-Schützenden. Da für unsere Untersuchung vor allem die persönliche Meinung des Produzenten von zentraler Rolle ist, hielten wir auch persönliche Interviews für die beste Möglichkeit, dessen Sichtweise zu verstehen. 5.1.1. Unsere Interviewpartner Interview 1: Daniel Fürst. Integrierte Produktion (IP). Mit 6.2 Ha und über 15 verschiedenen Sorten einer der grössten Weinproduzenten des Fricktals. Interview 2: Othmar Lauber. Konventionelle Produktion. Früher mit 92 Aren der grösste nebenberufliche Winzer der Region. Heute pensioniert und etwas weniger Reben. Interview 3: Andreas Tuchschmid. Biologische Produktion beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau in Frick (FIBL). Interview 4: Bruno Hartmann. Vinatura-Produktion (biologisch). Aus 13 Hektaren Reben keltern Sie 17 Rot- und Weissweine.

Bild 6: Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau in Frick. Im Hintergrund (gelber Kreis), das Rebhaus von Othmar Lauber. 18

5.1.2 Das Interview Der erste Teil des Interviews bezieht sich in erster Linie auf die Produktion, die Fläche, und die persönliche Meinung zu seinem und den weiteren Pflanzenschutz-Konzepten. Diese Fragen dienten in erster Linie, um in das Gespräch mit dem Gegenüber zu kommen. Wir konnten aber bereits aus diesen Antworten die persönliche Einstellung gegenüber dem Neuen heraushören. Allgemeines 1. Mit welchem Konzept (biologisch/integriert/konventionell) schützen Sie Ihre Pflanzen? 2. Seit wann verwenden Sie dieses Konzept? (Wenn neulich, war der Umstieg schwer?) 3. Weshalb halten Sie dieses Konzept für sinnvoll? 4. Sehen Sie Nachteile in diesem Konzept? 5. Was halten Sie von den anderen (Konventionell/ Biologisch/ Integriert) Pflanzenschutzmethoden? Nachdem das Gespräch im Gange war und wir ausführlich auf den allgemeinen Teil eingegangen waren, erzählten wir von der Problematik, auf deren unsere Zielformulierung basiert. Somit konnten wir die weiteren Fragen konkret und verständlich auf unser Thema lenken. Kurz zusammengefasst war der Kerninhalt: Mit zunehmender Technik werden unsere Messinstrumente genauer. Die Auswirkungen des konventionellen Pflanzenschutzes auf unser ökologisches Gefüge sowie auf die Gesundheit des Menschen werden sichtbar. Dies führt zu einem grösseren Konsum von biologisch angebauten Lebensmitteln. Dies ist auch kein Geheimnis: Studien bestätigen diese Annahmen. 6. Bemerken Sie dies? Wenn Ja, wie?  (Nein- Denken Sie, es werde noch Auswirkungen haben?) 7. Was denken Sie, wie wird sich der Pflanzenschutz in den nächsten 20, 50 Jahren entwickeln?  Um nun noch spezifischer auf unseren Gesprächspartner und unserer Fragestellung einzugehen, richteten wir die folgenden Fragen entsprechend der verwendeten Pflanzenschutzmethode. Biologisch: 8. Im Laufe der Zeit kommen laufend neue Technologien und neue Mittel auf den Markt. Sind Sie eher offen, schnell Neues zu entdecken oder vertrauen sie eher länger auf die herkömmlichen, bereits bekannten Methoden? 19

Konventionell/ IP 9. Haben sie Bedenken, Ihr Konzept ändern zu müssen? 10. Denken Sie, dass es Ihnen möglich wäre Ihr Konzept noch zu ändern? 11. Wenn ja: Könnten sie sich vorstellen es zu tun? 12. Wenn nein: Wo liegen die Schwierigkeiten? Dieses Interview schaffte uns ein genaues Bild davon, wie die Produzenten gegenüber Neuem und Unbekanntem eingestellt sind. Wir fanden heraus, ob der Reiz, neues zu entdecken vorhanden ist, oder lieber am alten und bekannten festgehalten wird.

Bild 7: Daniel Fürst präsentiert eine seiner Kreationen.

Bild 8: Familie Hartmann in ihrem Verkaufslokal. 20

5.2 Darstellung der Untersuchung Um die Auswertungen möglichst anschaulich zu präsentieren, interpretieren wir die verschiedenen Aussagen und fassen die Ergebnisse zu den einzelnen Fragen zusammen. Auf diese Weise lässt sich der direkte Unterschied zwischen den Sichtweisen und der Meinungen der verschiedenen Produzenten gut veranschaulichen. Frage 2: Seit wann verwenden Sie dieses Konzept? Familie Fürst sowie Andreas Tuchschmid übernahmen einen bestehenden Weinbaubetrieb und stellten den vorher verwendeten Pflanzenschutz um. Daniel Fürst stieg 1990 von der konventionellen auf die integrierte Produktion um, und Andres Tuchschmid 2004 von der integrierten auf die biologische Produktion. Während Familia Hartmann im 1985 und Othmar Lauber im 1968 selbstständig ihre Reb-Kulturen aufbauten. Frage 2a: Wenn neulich, war der Umstieg schwer? Diese Frage bezieht sich also nur auf die Familie Fürst und Andreas Tuchschmid, weil nur sie ihr Pflanzenschutz-Konzept geändert haben. Beide sprachen von geringem Aufwand. Es sei gut machbar gewesen. Daniel Fürst, welcher von der konventionellen auf die integrierte Produktion umgerüstet hat, meinte auch, es seien ja nur geringe Umstellungen. Anders als bei Andres Tuchschmid welcher von der integrierten zur rein biologischen Produktion gewechselt hat. Er erzählte wie viel Wissen nötig war um diese Umstellung zu wagen. Doch mit seiner Leidenschaft sei auch diese Hürde gut machbar gewesen. Frage 3: Weshalb halten Sie dieses Konzept für sinnvoll? „Ich bin überzeugt davon“. „Es ist eine Leidenschaft“. „Macht aus meiner Sicht am meisten Sinn“. Aus diesen ersten Antworten heraus erkennt man bereits, dass jeder mit seiner Pflanzenschutzmethode absolut zufrieden ist. Für Othmar Lauber, welcher hobbymässig, aber mit viel Leidenschaft, seine Reben pflegt, macht der konventionelle Schutz am meisten Sinn. Aufgrund des erhöhten Aufwands ist es ihm schlichtweg nicht möglich, sein Konzept zu ändern. Auch findet er, die biologischen Mittel seien noch nicht praxisreif. Für Familie Hartmann steht das ökologische Gefüge im Vordergrund. Wir zitieren „Der Rebberg ist mehr als eine Naturwiese mit Ansammlung von Rebstöcken“. Ähnlich ist es bei Andreas Tuchschmid, welcher sich über die negativen Auswirkungen der chemischen Pflanzenschutzmittel auf die Umwelt und die Gesundheit des Menschen sorgt. 21

Zum Schluss Daniel Fürst, welcher stolz auf den qualitativ hochwertigen Geschmack seines Weines ist. Wie auch seine Abnehmer, die grosse Fans seiner Weine sind. Aus dieser Sichtweise hat also keiner wirklich Grund neues zu entdecken. Denn das gewohnte entspricht ihren Interessen und Leidenschaften. Doch sie alle wissen gut Bescheid über die Alternativen und halten Augen und Ohren offen. Man ist vernetzt untereinander und kann so auch von den Erfahrungen anderer profitieren. Doch gibt es auch andere Einflüsse als das persönliche Interesse, welche einen dazu zwingen könnten neues zu entdecken. Dazu werden wir später mehr erfahren. Frage 4: Sehen Sie Nachteile in diesem Konzept? Eine spannende Frage, nachdem jeder von seinem Konzept überzeugt dessen Vorteile nannte. Es schien mir als verglichen die Produzenten in diesem Fall gerne mit den anderen Pflanzenschutz-Methoden. So bekam beispielsweise zur Antwort: „Nicht mehr als die anderen auch“. Oder gar einfach „Nein“. Es dünkte mich beinahe, als wollte jeder sein Konzept als das „einzige richtige“ darstellen. Nun, wir finden es schön zu sehen, wie die Leidenschaft am Beruf die negativen Aspekte in den Hintergrund rücken lässt. Lediglich Andreas Tuchschmid erwähnte den Mehraufwand des biologischen Pflanzenschutzes und das er sich keine Fehler erlauben darf. Doch auch dieses Argument entkräftete er mit der Aussage, dass in 9 der letzten 10 Jahren alles nach Plan gelaufen sei.

Bild 9: Tunnelspritze für Raumkulturen. 22

Frage 5: Was halten Sie von den anderen (konventionell/biologisch/integriert) Pflanzenschutzmethoden? Um heraus zu finden, wie offen die Produzenden gegenüber neuem sind, ist entscheidend zu wissen, was sie denn von dem gefragtem „neuen“ halten! Die Meinungen teilten sich stark. Herr Lauber und Herr Fürst waren der Meinung, der biologische Pflanzenschutz sei im Weinbau noch kaum möglich. Es gäbe zu viel Ertragsausfall aufgrund nicht behandelbaren Krankheiten. Daniel Fürst meinte zudem, würde er auf den biologischen Pflanzenschutz umsteigen, müsste er mindestens einen weiteren Winzer anstellen, der ihn dabei unterstützt. Andreas Tuchschmied und Bruno Hartmann sahen das anders. Herr Tuchschmid stimme den Aussagen über die Schwierigkeiten des Biolandbaus durchaus zu. Doch unmöglich sei es sicherlich nicht. „Man muss es wirklich wollen“ begründete er seinen Erfolg. Des Weiteren wiesen beide auf die negativen Folgen von chemischen Pflanzenschutzmittel für die Umwelt hin. Es wird nicht so weiter gehen können. Wobei wir ihnen nur zustimmen können. Wir finden es interessant zu sehen, dass die beiden biologisch schützenden Produzenten im Interview mehrfach auf die natur- und umweltschädigenden Substanzen der integrierten und konventionellen Produktion aufmerksam machten. Diese aber nichts derartiges erwähnen, sondern lediglich von der Problematik im Biolandbau berichten. Input: Gesellschaftliche Einstellung gegenüber chemisch behandelten Lebensmittel. Frage 6: Bemerken Sie dies? Wenn Ja, wie? Nun richtet sich der Fragebogen allmählich immer gezielter unserer Fragestellung. Inwiefern hat die wandelnde gesellschaftliche Einstellung Einfluss auf den Produzente? Die Antworten sind interessant: 3x Ja - und das im positiven Sinne. Lediglich Othmar Lauber bemerkt wenig davon. Er habe seine Stammkunden, da änderte sich kaum was im Verlaufe der Zeit. Bei den 3 anderen Winzern wirkt sich die Konsumentenstimmung positiv auf den Vertrieb ihrer Weine aus. Die Nachfrage steigt. Aus unserer Sicht ist das eine erfreuliche Entwicklung. Frage 7: Was denken Sie, wie wird sich der Pflanzenschutz in den nächsten 20, 50 Jahren entwickeln? Wieder erhielten wir erfreuliche Antworten. Die Winzer sind sich einig: Der biologische Pflanzenschutz wird sich mehr und mehr durchsetzen. Chemische Substanzen werden zwar nicht vom Markt verschwinden, da bestimmte Krankheiten 23

nicht ohne sie bekämpft werden können, doch ihre Schädlichkeit wird abnehmen und die Rückstände in Pflanze und Boden werden geringer. Othmar Lauber sieht noch eine andere Entwicklung. Er meint, dass die Zahl der kleinen (hobby-) Winzer abnimmt, sodass eines Tages nur noch wenige, dafür grosse Weinbauern übrig bleiben. Eine spannenden Aussage von Daniel Fürst, die ich hier erwähnen möchte: „Ich erwarte positive Fortschritte in Richtung des biologischen Pflanzenschutz. Dies vor allem aufgrund neuer, pilzresistenter Trauben-Sorten. Im Weinbau machen uns der echte und der falsche Mehltau grosse Probleme. Wir experimentieren mit neuen Züchtungen die diesen Pilze gegenüber resistent sind. Somit werden weniger Spritzungen benötigt, und der biologische Pflanzenschutz wird einfacher umsetzbar. Das Problem ist, dass diese Sorten hoch weitgehend unbekannt sind. Weintrinker setzen gerne auf die bekannten Sorten. Doch dies wird sich im Verlaufe der Jahre bestimmt auch ändern. Ich selbst besitze zwei dieser neuen Sorten, und die Weine verkaufen sich schon sehr gut.“ Frage 8: Im Laufe der Zeit kommen laufend neue Technologien und neue Mittel auf den Markt. Sind Sie eher offen schnell neues zu entdecken oder vertrauen sie länger auf die herkömmlichen, bereits bekannten Methoden? Diese Frage richtete sich vor allem an die Bio-Winzer. Wir stellte sie aber auch den konventionellen und integriert Produzierenden. Diese Frage zielt auf unsere Kernfrage ab. Wie offen sind die Winzer gegenüber neuem? Inhalt ist jedoch nicht die Methode als Ganzes, sondern lediglich die Entwicklung bei den Pflanzenschutzmitteln. Dies lässt sich dadurch rechtfertigen, dass es absurd wäre von einem Bio-Winzer eine Begründung zu verlangen, weshalb er sein Konzept nicht ändern wolle. Auch die Frage ob er sich sorgen mache, es ändern zu müssen. Trotzdem finden wir, durch diese Frage etwas über die Einstellung des Winzers gegenüber dem Neuen herausfinden zu können. Überraschenderweise haben alle kaum eine Wahl. Daniel Fürst ist in der integrierten Produktion darauf angewiesen, regelmässig die Pflanzenschutzmittel zu wechseln, da die Schädlinge mit der Zeit auf die Gifte resistent werden. Andreas Tuchschmid hofft seit Jahren auf neue Mittel, welche ihn im Kampf gegen die Krankheiten unterstützen. Im Biolandbau wird vorwiegend Kupfer und Schwefel eingesetzt, von denen er höchstens bessere Zusammensetzungen erwarten kann. Othmar Lauber richtet seine Spritzungen ganz nach dem Spritzplan der Syngenta. Dieser Spritzplan wird jeweils nach den Krankheiten der Vorjahre angepasst. Herr Lauber betont aber, dass er nie vorsorglich spritze, sondern nur wenn die ersten Anzeichen von Schädlingen oder Krankheiten zu sehen sind, «so wenig wie möglich - so viel wie nötig». 24

Zuletzt zitiere ich Herr Hartmann, welcher unserer Meinung nach eine tolle Einstellung pflegt: „Alt bewährtes pflegen und offen sein für neues. Wichtig ist dass man gut beobachten kann und die Natur lesen und verstehen kann. Der Mensch ist eigentlich ein Parasit.“ Frage 9: Haben sie Bedenken, Ihr Konzept ändern zu müssen? Diese Frage richtete sich ausschliesslich an Herr Fürst und Herr Lauber. Mit dem Ziel heraus zu finden, ob die chemisch Spritzenden finanziell Schaden nehmen und vielleicht bald gezwungen werden, ihr Konzept zu ändern. Doch so schlimm ist es eindeutig noch nicht. Daniel Fürst verkauft seine Weine gut und findet immer wieder neue Kunden. Othmar Lauber hat für seine ca. 12000 Flaschen pro Jahr seine Stammkunden. Doch bemerkt er, dass im Allgemeinen weniger Wein getrunken wird. Er vermutet dies sei auch auf die neuen Regelungen im Strassenverkehr zurück zu führen. Beide rechnen aber nicht damit, in absehbarer Zeit wirklich gezwungen zu sein, etwas an ihrem Pflanzenschutz zu ändern. Frage 10: Denken Sie, dass es Ihnen möglich wäre Ihr Konzept noch zu ändern? Trotzdem interessierte es uns, ob es ihnen denn überhaupt möglich wäre, das Konzept zu ändern. In Anbetracht der hohen Kosten und dem grosses Wissen welches benötigt wird. Othmar Lauber gestand, dass er dafür bereits zu alt sei. Ihm fehlen das Wissen und die Begeisterung, welche ja nach Herrn Tuchschmid Aussage wirklich nötig ist. Herr Fürst betonte noch einmal den extremen Mehraufwand. Er müsse mindestens einen weiteren Winzer anstellen, der ihn dabei unterstützt. Herr Tuchschmid bewirtschaftet 4 Hektaren mit 2 Winzer und einem Lehrling! Da würde von Herr Fürst mit seinen 6.2 Hektaren einiges abverlangt werden. Trotzdem meinte er, es wäre möglich! Frage 11: Wenn nein: Wo liegen die Schwierigkeiten? Nach dem Lesen dieser 10 Fragen und Antworten wird wohl klar sein worin die Schwierigkeiten liegen. Es sind nicht unbedingt die Kosten welche Schwierigkeiten bereiten. Vielmehr ist es der grössere Aufwand. Die Schwierigkeit, mit weniger Hilfsmittel einen qualitativ hochwertigen Wein herzustellen. Dies braucht wirklich Leidenschaft. Doch sind wir uns sicher, dass sich diese Bemühungen eines Tages auszahlen.

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5.3 Schlussfolgerung Bevor wir auf unsere Schlussfolgerungen eingehen, möchten wir erwähnen und anerkennen, wie viel Leistung, Wissen und Leidenschaft hinter jedem dieser Produzenten steckt. Uns war im Vorhinein nicht bewusst, wie viel tatsächlich nötig ist, um eine solche Arbeit auszuführen. So bekamen wir dank dieser Arbeit die einzigartige Möglichkeit, unsere Perspektive von Konsumenten zu derer eines Produzenten zu wechseln. Danke dafür! Somit sind wir jetzt bestens in der Lage, unsere Erfolge bezüglich unserer Zielsetzung zu präsentieren und aufzuzeigen, inwieweit unsere Zielsetzung erreicht ist. Wir stellten uns die Frage, wie stark sich die gesellschaftliche Einstellung gegenüber konventionell angebautem Wein auf die Produzenten auswirkt. Befürchten Weinbauer, welche auf diese Weise ihre Pflanzen schützen, Verluste? So optimistisch wie die biologisch produzierenden Winzer ihren Erfolg prognostizieren, können wir behaupten das sich die gesellschaftliche Einstellung bemerkbar macht. Doch keiner der Interviewten fürchtete sich vor Verlusten. Auch nicht in den nächsten Jahren. So sind die Auswirkungen doch nur geringfügig. Wären sie offen, trotz hohem Aufwand und Kosten, Neues zu entdecken und ihre Pflanzen mit einem anderen Konzept zu schützen? Wir gingen nicht davon aus, dass sie wirklich bereit dazu wären ihr Konzept zu ändern. Als Grund vermuteten wir die hohen Kosten. Unsere Vermutung bestätigte sich, doch nicht wegen des Geldes. Sondern weil es keinen Grund dazu gibt. Warum auch sollte man sich grosse Mühe machen, wenn alles nach dem rechten läuft! Doch wie sieht es mit der Einstellung aus, Neues zu entdecken? Jeder dieser Produzenten welcher sich für ein Interview zur Verfügung stellte, ist ein sehr gewissenhafter Menschen. Wir glauben, dass es sich dabei nicht um Ausnahmen handelt. Um als Winzer tätig zu sein, setzt, unserer Meinung nach, voraus, offen für neues zu sein. Sie müssen sich ständig an Wetter, Krankheiten, und Pflanzenschutzmittel anpassen. So stellen wir die Behauptung auf, dass Winzer prinzipiell nicht davon abgeneigt sind offen für Neues zu sein. Egal es sich dabei um neue Traubensorten, neue Pflanzenschutzmetmittel oder gar um Pflanzenschutzmethoden handelt.

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6 Wie offen die Landwirte sind, neue Pflanzenschutzmethoden in Betracht zu ziehen 6.1 Einleitung Um unser Ziel zu untersuchen, führten wir mit 2 Landwirten ein Interview. Einer dieser Landwirte schützen seine Pflanzen konventionell und der andere biodynamisch. Biodynamisch ist eine noch strengere Form der biologischen Produktion, aber hat sonst die gleichen Eigenschaften. Da für unsere Untersuchung vor allem die persönliche Meinung des Produzenten von zentraler Rolle ist, hielten wir auch persönliche Interviews für die beste Möglichkeit, dessen Sichtweise zu verstehen. 6.1.1 Unsere Interviewpartner Interview 1: Bronja Dehlinger. Biodynamische Produktion auf dem Hof des Forschungsinstituts für biologischen Landbau in Frick. Mit insgesamt 37 Hektaren Produktionsfläche. Interview 2: Peter Büchli. Konventionelle Produktion, mit insgesamt 6 Hektaren ein eher kleiner Produzent. 6.1.2 Das Interview Identisch mit Punkt 5.1.2

Bild 10: Biodynamische Pflanzenschutz - Jauche statt Gift. 27

6.2 Darstellung der Untersuchung Um die Auswertungen möglichst anschaulich zu präsentieren, interpretierten wir die verschiedenen Aussagen und fassen die Ergebnisse zu den einzelnen Fragen zusammen. Auf diese Weise lässt sich der direkte Unterschied zwischen den Sichtweisen und der Meinungen der verschiedenen Produzenten gut veranschaulichen.   Frage 2: Seit wann verwenden Sie dieses Konzept? Familie Dehlinger seit 2010 und Familie Büchli seit 1990. Beide übernahmen die Höfe sowie das Konzept ihrer Vorgänger. Frage 3: Weshalb halten sie dieses Konzept für sinnvoll? Bei dieser Frage erkennt man gut worauf der Fokus liegt. Bei Familie Büchli ist das Hauptziel die Ernte. Mit der konventionellen Methode können Sorten mit hohem Ertrag gewählt werden. Somit ist die Chance das eine Ernte ausfällt sehr gering. Familie Dehlinger hält den biologische Anbau als einzig richtiges Konzept - der Umwelt zuliebe. Sie stellten sogar von Bio auf Biodynamisch um, was bedeutet das man seine Pflanzen noch nachhaltiger pflegt. Familie Büchli ist also der Umsatz - und damit ihre Existenz - wichtig, während Familie Dehlinger mehr Wert auf das ökologische Gefüge legt. Frage 4: Sehen sie Nachteile in diesem Konzept? Bei dieser Frage gesteht uns Herr Büchli, als erster in dieser Umfrage, das es vorkommen kann dass man eventuell eine Spritzung zuviel macht. Den Nachteil sieht er in den Folgen einer Spritzung, auf das ökologischen Gleichgewicht. Trotzdem meint er, dass es dieses Risiko wert ist, weil man damit seine Ernte, absichert. Bei Familie Dehlinger sind die Nachteile die gleichen wie auch im biologischen Weinbau. Sie arbeiten hart für weniger Ertrag. Sie haben ein grösseres Risiko, Ernteausfall zu haben. Wie beispielsweise im letzten Sommer. Wegen der grossen Trockenheit konnten die Zuckerrüben schlecht gedeihen, und das Unkraut nahm Überhand. Frage 5: Was halten Sie von den anderen (konventionell/biologisch/integriert) Pflanzenschutzmethoden? Frau Dehlinger glaubt, dass die Angst vor einem Wechsel besteht, weil viele Produzenten der Meinung sind, der biologische Anbau funktioniert noch nicht. Vermutlich aufgrund des verminderten Ertrags und des Risikos des Ernteausfalls. Konventionell geschützt werde aber vor allem aus der Tradition heraus. Herr Büchli, welcher den Hof von seinem Vater übernahm, ist ein Beispiel dafür. 28

Herr Büchlis Antwort bekräftig Frau Dehlingers Annahme. Er weist darauf hin, dass die biologisch produzierenden Landwirte andere, krankheitsresistente Sorten, verwenden. Diese bringen nicht denselben Ertrag und müssen zudem noch öfters mit biologischen Mitteln gespritzt werden. Wir bedauern das diese Aussagen nicht wirklich unsere Fragen beantworten. Gefragt wären die persönliche Einstellung und nicht bereits bekannte Schwierigkeiten. Doch wir wollten nicht unhöflich auftreten und fuhren daher mit dem Interview fort. Input: Gesellschaftliche Einstellung gegenüber chemisch behandelten Lebensmittel. Frage 6: Bemerken Sie dies? Wenn Ja, wie? Familie Dehlinger bejaht sofort. Sie haben „spielend leicht“ Abnehmer für ihre Produkte gefunden. Auch Herr Büchli bemerkt das biologisch angebaute Produkte immer beliebter werden. Trotz einer nur kleinen Fläche von 6 Hektaren ist er der Meinung seinen Verkauf vergrössern zu müssen. Frage 7: Was denken Sie, wie wird sich der Pflanzenschutz in den nächsten 20, 50 Jahren entwickeln? Herr Büchli betont dass es sicherlich nicht einfach werde. Neue Schädlinge und Krankheiten werden auftauchen, und somit werden auch immer neuere und bessere Pflanzenschutzmittel gebraucht werden. Frau Dehlinger weist auf den weiterhin positiv wachsenden Konsum von biologisch angebauten Lebensmittel. Sie ist zuversichtlich dass der Umstieg nicht allzu schwer sei und das es deshalb auch immer mehr Bio-Produzenden geben werde. Frage 8: (ausschliesslich Frau Dehlinger) Im Laufe der Zeit kommen laufend neue Technologien und neue Mittel auf den Markt. Sind Sie eher offen schnell neues zu entdecken oder vertrauen sie eher länger auf die herkömmlichen, bereits bekannten Methoden? Frau Dehlinger betonte mit stolzer Stimme, dass sie in ihrem Anbau sowieso kaum Pflanzenschutzmittel benötigen. Der biodynamische Pflanzenschutz beinhaltet, das die Pflanzen grösstenteils mit organischen Mitteln behandelt werden (Jauche als Dünger, Kräutermischungen gegen Schädlinge). Der Wechsel von normalem biologischem Schutz zum biodynamischen Schutz ist aus unserer Sicht ein Beweis, dass Familie Dehlinger sich nicht vor neuem und unbekanntem fürchtet! 29

Fragen 9, 10 und 11: (ausschliesslich an Herr Büchli) Frage 9: Haben sie Bedenken, Ihr Konzept ändern zu müssen? „Wenn die Nachfrage von biologisch angebauten Lebensmittel weiterhin so steigt, müssen wir eventuell umsteigen“ äusserte Herr Büchli auf diese Frage. Er hält es auch für möglich dass das Gesetz sich ändert, und ihn so allmählich zum Umstieg, zumindest in die integrierte Produktion zwingt. Tatsächlich fanden wir während unseren Interviews heraus, dass es kaum noch konventionell schützende Produzenten gibt. Die integrierte Produktion ist der konventionellen voraus. Dies ist durchaus erfreulich für Mensch und Natur.   Frage 10 + 11: Denken Sie, dass es Ihnen möglich wäre Ihr Konzept noch zu ändern? Wo liegen die Schwierigkeiten? Herr Büchli ist zuversichtlich dass ihm dieser Schritt gelingen würde. Die Schwierigkeiten liegen für ihn weder im höheren Aufwand oder im finanziellen Bereich. Er betont eher, wie viel neues Wissen nötig ist, um mit anderen bisher unbekannten Mitteln zu schützen. Oder das traditionelle Sorten auf pilzwiderstandsfähige Sorten getauscht werden müsse. Und vor allem zu Beginn ein erhöhtes Risiko von Ertragsausfall besteht.

6.3 Schlussfolgerung Auch wenn wir nur zwei Interviewpartner hatten, so haben wir doch einen Einblick in die Arbeits- und Denkweise der Bauern erhalten. Vergleichen wir die gewonnenen Erkenntnisse mit denjenigen der Winzer bemerken wir viele Gemeinsamkeiten zwischen den Produzenten. Die Angst vor dem Umstieg ist grösser als die tatsächliche Hürde. Auch die Zukunft wird gleich prognostiziert: Mehr Bio, weniger Chemie. Doch fällt auf, das die Auswirkungen der gesellschaftlichen Einstellung, im Vergleich zum Weinbau, in der Landwirtschaft grösser ist. Der biologische Anbau wächst stark, der integrierte wird am meisten genutzt und der konventionelle nimmt mehr und mehr ab. Aus ökologischer Sicht eine sehr erfreuliche Wandlungen. Doch wie sieht es den tatsächlich mit der persönlichen Einstellung zum neuen aus? Wären sie offen, trotz hohem Aufwand und Kosten, neues zu entdecken und ihre Pflanzen mit einem anderen Konzept zu schützen? Wie auch beim Weinbau erwarteten wir eher ein nein, aufgrund der Kosten und des Aufwandes. Doch in diesem Falle liessen wir uns des Besseren belehren. Die konventionelle Produktion wird kaum noch unterstützt. Es ist wichtig dass unsere Bauern offen sind. Es zeigt sich auch darin, dass die Zahl der Bauernhöfe, die mit «IP» oder «Bio» Werbung macht ständig wächst. Wir sind überzeugt, dass 30

unsere Produzenten die richtige Einstellung besitzen! Sie sind sich der Situation bewusst und machen sich Gedanken über ihre Zukunft. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die Schweizer Landwirtschaft den bereits eingeschlagenen Weg zu einer menschen- tier- und umweltfreundliche fortführen kann.

Bild 11: Die Bio-Wochenmärkte, wo Bauern aus der Umgebung ihre Produkte anbieten, werden immer beliebter.

Bild 12: Viele Bauern verkaufen ihre Waren gleich in einem kleinen - oder auch grösseren - Hofladen.

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7 Wie offen der Bauernverband ist, neue Pflanzenschutzmethoden in Betracht zu ziehen

7.1 Einleitung Um unser Ziel zu untersuchen führten wir ein Interview mit David Brugger, dem Leiter des Geschäftsbereichs Pflanzenbau vom Bauernverband. Unser Ziel war, herauszufinden ob und wie der Bauernverband Landwirte oder Weinbauer unterstützt, ihre Pflanzenschutzkonzepte zu ändern, sprich von konventionellen Methoden zu umweltfreundlicheren Methoden zu wechseln. Doch bereits im Vorfeld erfuhren wir, dass solch eine Unterstützung nicht im Sachbereich des Bauernverbandes liegt. So entschieden wir uns, Herr David Brugger unsere Ergebnisse der Befragungen zukommen zu lassen, und baten ihn seine persönliche Meinung aus wirtschaftlicher Sicht dazu abzugeben. Da Herr Brugger in Bern arbeitet, kamen wir bei unserem telefonischen Kontakt überein, die Befragung per Email abzuhalten. Das Positive daran ist, das beide Seiten genügend Zeit hatten, die Fragen sowie die Antworten ausführlich und umfangreich zu formulieren. Aus diesem Grund werden wir das Interview ohne Änderungen darstellen.

7.2 Auswertung der Untersuchung Interview mit David Brugger, zuständig für den Geschäftsbereich Pflanzenbau in Bern vom 16.Januar 2016: Einleitende Erklärung In der vergangenen 2 Wochen führte ich Interviews mit Weinbauern und Landwirten, welche ihre Pflanzen konventionell, integriert oder biologisch schützen. Wir befragten sie nach ihrer aktuellen wirtschaftlichen Lage, ihrer persönlichen Meinung zu den übrigen Pflanzenschutzmethoden sowie zu ihren Prognosen, was die Zukunft des Pflanzenschutzes mit sich bringt. 32

Ziel der Befragung war herauszufinden, wie sich die gesellschaftliche Einstellung zum konventionellen Pflanzenschutz auf die Produzenten auswirkt. Denn: Mit zunehmender Technik werden unsere Messinstrumente genauer. Die Auswirkungen des konventionellen Pflanzenschutzes auf unser ökologisches Gefüge sowie auf die Gesundheit des Menschen werden sichtbar. Dies führt zu einem grösseren Konsum von biologisch angebauten Lebensmitteln. Dies ist auch kein Geheimnis: Studien bestätigen diese Annahmen. Doch wie sich dies auf den Produzenten auswirkt, ist weitgehend unbekannt. Hier wollen wir mit unserer Arbeit ansetzen und Klarheit schaffen. Ich werde mich mit der Befragung möglichst kurz halten, um nicht zu viel Ihrer wertvollen Zeit zu rauben. Doch bitte ich Sie, diese Fragen möglichst ausführlich zu beantworten. Bei der Frage, wie sich die stetig ändernde gesellschaftliche Einstellung auf die aktuelle wirtschaftliche Lage auswirkt, bekam ich keine negativen Rückmeldungen. Ob in der Landwirtschaft oder im Weinbau, für die Produkte lassen sich in allen Pflanzenschutzmethoden Abnehmer finden. Bei den Vertretern des biologischen Pflanzenschutzes lassen sich im Vergleich zum vergangenen Jahrzehnt sogar bessere Erfolge erzielen. Die Zukunft wird von allen Vertretern gleich prognostiziert: Der biologische Anbau wird weiterhin wachsen, trotzdem wird der konventionelle Anbau noch lange nicht ersetzt werden können. Wie beurteilen Sie die momentane Lage? Etwas differenzierter. Einzelne Anbausysteme profitieren davon, dass noch keine Marktsättigung besteht – beispielsweise im Biologischen Anbau (Milch ausgenommen, hier gibt es keinen grossen Preisunterschied zur konventionellen Milch). Dann gibt es enorme Unterschiede zwischen den einzelnen Betrieben und ihrer Ausrichtung, z. B. ob die Produkte via Direktverkauf abgesetzt werden. Für viele Produzenten gibt es jedoch keine Alternativen zum Pflanzenschutzmitteleinsatz, weil Handel, Verarbeiter und Konsumenten absolut einwandfreie Produkte fordern. Kartoffeln mit Drahtwurmlöchern sind, obwohl absolut geniessbar, unverkäuflich. Schlussendlich wird sich das Angebot nach der Nachfrage richten – der Konsument entscheidet, wieviel Mehrpreis er bereit ist zu bezahlen. Studien belegen jedoch auch, dass Aussagen von Konsumenten (z. B. Bereitschaft für Mehrpreis) nicht immer im tatsächlichen Kaufverhalten umgesetzt werden. Was erwarten Sie für die Zukunft? Siehe auch Frage 1. Dies ist schlussendlich eine Preis- und Marktfrage. Die Produktion wir sich danach ausrichten. Auch ist es nicht für alle Kulturen gut möglich, diese biologisch anzubauen (z. B. Raps, Zuckerrüben, Kartoffeln usw.) 33

Denken Sie, es wird aufgrund von vermehrtem Konsum von Bio-Lebensmitteln bald finanzielle Schwierigkeiten geben für Landwirte, welche ihre Pflanzen konventionell schützen? Nein, das Problem ist, dass die Landwirte von dieser Entwicklung zu wenig profitieren können. Die Wertschöpfung auf den Betreiben sinkt, weil der Anteil des Rohstoffes am Endprodukt marginal wird (z. B. macht der Weizenpreis an 1 kg Brot noch 10% aus). Dies ist das Hauptproblem der CH-Landwirtschaft. Der Anteil an stark verarbeiteten Produkten nimmt laufend zu, obwohl sich die Konsumenten in Umfragen für naturbelassene Produkte aussprechen. Hier besteht ein Wiederspruch und der grösste Handlungsbedarf. Für das ökologische Gefüge wäre es sicherlich von Vorteil, würden Produzenten vermehrt auf den biologischen Anbau setzen. Was den Umstieg vom konventionellen oder integrierten zum biologischen Schutz betrifft, teilten sich die Meinungen. Zum einen erhielt ich Antworten wie „Schier unmöglich“, zum anderen „Gut machbar“. Worin liegen aus Ihrer Sicht die Schwierigkeiten eines Umstieges? Bedenken Sie, dass im biologischen Anbau ebenfalls Pflanzenschutzmassnahmen getroffen werden, z. B. wird Kupfer eingesetzt, der ein Schwermetall ist. Dann gibt es viele etablierte Extensoprogramme (z. B. IP-Suisse) und eine Vielzahl ressourcenschonende Anbausysteme. Ihre Auffassung teile ich so nicht ganz. Wie beurteilen Sie die persönliche Einstellung der konventionell schützenden Produzenten in Bezug auf das „Neue“. Wird es in naher Zukunft vermehrt Umstiege geben? Da ist eine reine Frage des Marktes, also der Nachfrage.

7.3 Schlussfolgerung Das Konzept und die Zielformulierung entstanden noch bevor wir in die Arbeit hineingingen, uns informierten und die ersten Ergebnisse auswerteten. So wurde unsere im Vorhinein gestellte Frage, ob und wie der Bauernverband Umstiege der Pflanzenschutzkonzepte unterstützen schnell mit einem Nein beantwortet. Doch wenn man schon die Möglichkeit hat, mit dem Leiter des Geschäftsbereich Pflanzenbau ein Interview zu führen, wollten wir dies zum nutzen unserer Arbeit gestalten. Wir befragten die Produzenten in erster Linie nach ihren persönlichen Meinungen und Ansichten, weniger nach den Wirtschaftlichen. So entschlossen wir die 34

gewonnenen Erkenntnisse noch mit einer wirtschaftlichen Sichtweise zu betrachten um somit unser grundsätzliches inhaltliches Ziel, wie offen die Landwirte und Weinbauer für neues sind, zu hinterfragen. Das gewünschte Ergebnis wäre somit herauszufinden ob überhaupt an eine offene Haltung der Produzenten appelliert wird. Wir sind Herr Brugger sehr dankbar für die ausführlichen Antworten. Denn man erkennt bereit bei deren lesen, dass seine Ansicht von wirtschaftlicher sowie ökologischer Perspektive von unserer abweicht. Wir waren ohne Zweifel der Meinung, dass der biologische Anbau die Zukunft sei, und dass alles andere die Umwelt sowie die Gesundheit des Menschen negativ beeinflusst. Er wies jedoch einerseits darauf hin, dass manche Gemüsesorten einfach nicht ohne chemischen Spritzmittel angebaut werden können. Es ist einfach nicht möglich. Andererseits betonte er, dass die biologischen Spritzmittel, nur weil sie keine chemischen Substanzen enthalten, noch lange nicht umweltfreundlich seien, wie er das beim Kupfer erläuterte. Auch ist Herr Brugger der Meinung dass die tatsächliche Bereitschaft, teurere biologisch angebaute Lebensmittel zu kaufen nicht wirklich so hoch sei wie wir erwarteten. Was zu bedeuten hat, das dem biologischen Pflanzenschutz nicht genug Unterstützung gewährleistet wird um rasante Fortschritte zu machen. Oder das der biologische Anbau überhaupt genug attraktiv sei, um sein Konzept zu wechseln. Viel wertvoller hingegen seien sogenannte „Extensoprogramme“ wie zum Beispiel die IP-Suisse. Diese kontrolliert mit dem Label „TerraSuisse“ einen möglichst umweltschonenden Anbau und sorgfältige Verwendung von Spritzmitteln. Fakt ist: Man könne nicht behaupten das der biologische Pflanzenschutz tatsächlich besser sei als die integrierte Produktion. Ein Produzent mit integrierter Produktion der ein Auge auf das ökologische Gefüge legt, leistet mindestens genauso viel, wie ein biologisch schützender Produzent. Es steht auch nicht fest, das in naher Zukunft der biologische Pflanzenschutz wirklich grossartig wächst. Ein Grossteil der Konsumenten lässt sich hierfür zu stark von den tieferen Preisen der integriert angebauten Lebensmittel verführen.

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8 Schlusswort 8.1 Zusammenfassung der Ergebnisse Teil eins und zwei ermöglichten uns Einblicke in die Sichtweise eines Produzenten. Wie sie die wirtschaftlichen und ökologischen Probleme der Pflanzenschutzmethoden beurteilen. Was sie für die Zukunft prognostizieren und wie sie persönlich gegenüber neuen stehen. Wir fanden heraus, dass viele der Produzenten eine grosse Leidenschaft für ihr jeweiliges Pflanzenschutzkonzept haben. Sie führen es gewissenhaft und jeder von ihnen ist sich seiner Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst. Die Offenheit neues zu entdecken ist beinahe ein Muss. Sie müssen sich stetig an neue Verordnungen, Spritzmittel und Markt anzupassen. Die Meinungen zum biologischen Anbau unterscheiden sich stark. Während einige der Meinung sind, es sei noch kaum umsetzbar, sind andere damit vollkommen zufrieden und produzieren einwandfreie Produkte. Ebenfalls wurde uns klar, dass nur weil etwas biologisch angebaut wird, es nicht automatisch von Vorteil für das ökologische Gefüge ist. Organisationen wie die IP-Suisse sorgen für eine stetige Verbesserung unserer Landwirtschaft und sicheren somit ein gesundes Verhältnis zwischen den Produzenten und der Natur. Die Anzahl der biologisch schützenden Produzenten wird wahrscheinlich nicht drastisch steigen. Uns wurde zwar bestätigt, dass die Nachfrage tendenziell steigt, doch ist die trotzdem zu gering um von grossen Veränderungen in der Landwirtschaft ausgehen zu können.

8.2 Bewertung der Resultate 8.2.1 Inwiefern ist ihnen die Beantwortung der Teilzielfragen gelungen/nicht gelungen? In Teil ein und zwei gelang es uns, alleine mit Hilfe der Interviews alle unseren Teilzielfragen zu beantworten. Darüber hinaus gewannen wir ein grösseres Verständnis dessen, welche Schwierigkeiten die Produzenten zu überwinden haben. Persönlich hätten wir weniger Meinungsverschiedenheiten erwartet. Gemeint sind die verschiedenen Meinungen in Bezug auf den biologischen Pflanzenschutz. Doch verrät uns dies, wo noch keine Stabilität herrscht. Es gibt keine allgemeine Meinung über dieses Thema – was bedeutet, dass Veränderung passieren werden. Bei Teil 3 gelang es uns nur zum Teil, unsere Teilzielfragen zu beantworten. Wir sind der Meinung, dass wir die Frage zu oberflächlich gestellt haben. „Ob und wie der Bauernverband die Produzenten unterstützt“ ist zu schnell beantwortet, wie 36

in unserem Falle mit einem Nein. So war es nicht möglich weitere Erkenntnisse durch diesen dritten Teil zu gewinnen. Also entscheiden wir uns kurzfristig, stärker auf den wirtschaftlichen Aspekt einzugehen, um unsere gewonnenen Resultate aus Teil 1 + 2 entweder zu bestärken oder wie in unserem Fall eher zu entkräften. 8.2.2 Welche Bedeutung haben die Resultate für Sie persönlich? Man bemerkt bereits beim Durchlesen des Konzeptes, das wir eine stark vorgefasste Meinung hatten. „Der biologische Pflanzenschutz ist unsere Zukunft“. Doch mit dem Auswerten unserer Teilziele müssen wir uns eingesehen, dass dies nicht zwingend stimmt. Ob ein Pflanzenschutzkonzept als gut bezeichnet wird, hängt nicht nur von dessen Einfluss auf das ökologische Gefüge ab. Auch Preis, Nachfrage, Umsetzbarkeit, Risiko sind weitere Faktoren und beeinflussen eine Beurteilung. Wir werden in Zukunft sicherlich vorsichtiger mit unseren vorgefassten Meinungen umgehen. Aus dieser Arbeit nehmen wir mit, dass die Schweiz sich aktiv und innovativ für eine gesunde Landwirtschaft einsetzt. 8.2.3 Welche neuen Fragen ergeben sich aus Ihrer Arbeit? Spannend wäre zu hinterfragen, auf welche Weise man versucht, verschiedene Pflanzenschutzkonzepte nachhaltiger zu gestalten. Ebenso wie sich das Konsumverhalten beeinflussen lässt, wie sich dieses verändern könnte oder weshalb Konsumenten eine Pflanzenschutzmethode unterstützen oder nicht unterstützen.

8.3 Kritisches Nachdenken über das eigene Vorgehen 8.3.1 Marco De Stefani a) Welche Vorgehensweisen haben sich bewährt (Zeitplanung, Arbeitseinteilung, Informationsbeschaffung,…)? Wir haben in der Schule so gut wie möglich unsere Zeit eingeteilt und strikt unsere Aufgaben verteilt und erledigt, wo die Zeit nicht gereicht hat, arbeiteten wir zuhause weiter. Wir setzten uns Ziele die meistens bis nächste Woche abzuarbeiten waren. b) Wo gab es am meisten Schwierigkeiten? Beim Zusammenstellen von unserem gemeinsamen Projekt brauchten wir etwas mehr Zeit, was wir auch gemerkt haben. Wir hatten den Unterschied zwischen unserem Hauptthema und dem Oberthema zu wenig ausgedrückt und aufgelistet. 37

c) Wie haben sie diese gelöst? Nach wiederholtem überarbeiten des Projekts, mussten wir unsere Zielformulierung noch besser auf Papier bringen und es noch genauer und verständlicher definieren, auf unser Oberthema. Dies hat sich dann auch bewährt, denn wir bekamen die volle Punktzahl, was wir auch wollten. d) Was würden sie künftig anders machen? Die Schwierigkeit sich in einer 3er Gruppe auf ein Thema zu fokussieren ist immer schwierig, damit alle einverstanden sind. Grundsätzlich kam ich doch recht gut voran. Im weiteren Leben, wenn ich nochmals Vertiefungsarbeiten schreiben muss, werde ich nicht lange überlegen, sondern ein Thema auswählen das mich in diesem Lebensabschnitt geradi interessiert. Man muss nicht zu weit denken um ein interessantes Thema in Betracht zu ziehen und etwas Spannendes daraus zu machen. Wichtig ist auch das man die Motivation nie verliert, denn wenn man keine Lust hat, geht die Zeit zu schnell vorbei. Ist man hingegen von Anfang an motiviert ist alles einfacher und der Erfolg zahlt sich dann auch aus. Das Wichtigste ist bei einer Vertiefungsarbeit ist das man die komplette Zeit nutzt die man hat von Anfang. Ich bin mir jetzt bewusst das man diese nutzen sollte und nicht etwas anderes machen zum Beispiel im Internet surfen, weil die Zeit für das zu wertvoll ist. 8.3.2 Pascal Looser a) Welche Vorgehensweisen haben sich bewährt? Wir haben in der Schule und Zuhause an unserer Vertiefungsarbeit gearbeitet. Wir setzten uns ein Ziel, meistens war das der Schultag nächste Woche. Bis dahin erledigten wir die Arbeiten die abgemacht waren. b) Wo gab es am meisten Schwierigkeiten? Beim Erstellen des Konzepts hatten wir etwas Schwierigkeiten und verloren etwas Zeit. Wir hatten den Zusammenhang unseres gewählten Themas und des Oberthemas in der Zielformulierung zu wenig verdeutlicht. c) Wie haben Sie diese gelöst? Nach neuem überarbeiten, haben wir unsere Zielformulierungen deutlicher umformuliert und den Zusammenhang zum Oberthema deutlich definiert. In der Bewertung des Konzepts konnten wir dann auch die volle Punktezahl holen. d) Was würden Sie künftig anders machen? Ich finde, dass die Themensuche am Anfang immer besonders schwierig ist. Zwar habe ich die VA jetzt ja geschrieben, aber in Zukunft würde ich bei einer Themenwahl nicht mehr zu weit überlegen. Die guten Themen sind meistens ganz einfach 38

und nah, man muss es nur richtig machen und genau formulieren was man herausfinden möchte und warum es mit dem Oberthema zu tun hat. Auch würde ich in Zukunft motivierter an eine solche Arbeit gehen. Wenn man am Anfang keine Motivation hat und deswegen vieles hinausschiebt, verliert man wertvolle Zeit. Bei uns war das weniger ein Problem, aber trotzdem wurde mir bei dieser Vertiefungsarbeit noch einmal bewusst, was es ausmacht, wenn man nur schon in den ersten zwei Wochen nach Beginn so viel wie möglich macht und wie man es nachher leichter hat. Bei einer weiteren Arbeit würde ich meine Bequemlichkeit hinter mir lassen, mich darauf konzentrieren was wirklich wichtig ist und mich dafür nachher ausruhen wenn ich es verdient habe, weil die Arbeit gemacht ist. Das ist das viel bessere Gefühl, obwohl ich das eigentlich schon lange weiss, ist es mir während dieser Arbeit nochmals so richtig bewusst geworden. 8.3.3 Marc Wüthrich Leider merkte ich erst spät, dass ich zuhause fokussierter und effizienter arbeiten konnte. Zu Beginn versuchte ich immer so viel wie möglich in der Schule zu erledigen, um daheim genügend Zeit für andere Aufgaben zu finden. Doch bald wurde ich gezwungen, das Konzept zu ändern. Von da an plante ich in der Schule mein weiteres Vorgehen, unterstützte meine Teamkameraden beim Umsetzen ihrer Teile und gab Wochenziele für uns vor. Dies funktionierte einwandfrei und brachte uns stetig weiter. Zu Beginn der Arbeit fehlte uns diese wöchentliche Planung. Wir blieben zwar nicht stehen, kamen jedoch zu langsam voran. Bis wir nach den Winterferien einen Schock erlitten: Nur noch 4 Wochen! Zu unserem Glück wusste jeder seinen Beitrag zu leisten und so konnten wir sogar ohne grossen Zeitdruck die Arbeit zufriedenstellend beenden. Ich merkte einfach dass es eine Führung braucht. Jemand der sagt, was wann getan werden muss. Natürlich wollte ich nicht einfach bestimmen oder erzwingen dass jemand seinen Teil erledigt. So kam es, dass die Aufgaben nicht immer gleichmässig verteilt waren. In Zukunft würde ich von Beginn an eine Arbeitsplanung für jedes Gruppenmitglied erstellen. Ebenso würde ich die wöchentlichen Teilziele miteinander besprechen und die nächsten Schritte planen. Dies motiviert und vermeidet Stillstand. Und ich würde mehr über die Stärken und Schwächen der Teammitglieder sprechen. Es macht keinen Sinn, jemanden viel Schreiben zu lassen, wenn er sich schriftlich schlecht ausdrücken kann. Dafür aber mündlich bewandert ist und somit ohne grossen Schwierigkeiten Interviews führen kann. Meine Erkenntnis: Mehr Kommunikation in der Arbeitsplanung führt zu mehr Effektivität in der Umsetzung.

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9 Quellenverzeichnis

Quellen Kapitel 4 https://de.wikipedia.org/wiki/Konventionelle_Landwirtschaft https://de.wikipedia.org/wiki/Persistenz_%28Chemie%29 3 https://de.wikipedia.org/wiki/Biologischer_Pflanzenschutz 4 https://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenschutzmittel 5 https://de.wikipedia.org/wiki/Integrierter_Pflanzenschutz 6 https://de.wikipedia.org/wiki/Biologischer_Pflanzenschutz 7 http://www.bio-suisse.ch/media/Aktuell/Dokumente2010/d_beitrag_biomarkt.pdf 8 https://de.wikipedia.org/wiki/Convenience_Food 9 http://www.coopzeitung.ch/7544220 10 http://www.bio-suisse.ch/media/Aktuell/Dokumente2010/d_beitrag_biomarkt.pdf 1 2



Bildnachweis Titelseite Bild 1: Echter Mehltau auf einer Traube. http://www.news.admin.ch/NSBSubscriber/message/attachments/23029.jpg Bild 2: Trauben in voller Pracht. https://de.wikipedia.org/wiki/Weinsprache#/media/File:Traube_des_blauen_Sp%C3%A4tburgunders.jpg Bild 3: Gemüseanbau. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:R_04.jpg Inhalt Bild 4: http://www.hof-lange.de/index.php?id=57 Bild 5: http://www.agil.at/schaedlingsbekaempfung/pflanzenschutz/ Bild 6: http://fundacionjosenavarro.org/fibl-4/ Bild 7: http://www.suedkurier.de/region/hochrhein/rheinfelden/Der-Saeckinger-Muensterwein-ist-ein-geschichtstraechtiges-Mitbringsel;art372615,8291909 Bild 8: http://www.aargauerzeitung.ch/aargau/brugg/das-jubilaeum-ist-auch-eine-genugtuung-128979825 Bild 9: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tunnelspritze_f%C3%BCr_Raumkulturen.JPG Bild 10: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:D%C3%BCngen_mit_G%C3%BClle,_Schloss_ Fischhorn,_Bruck_an_der_Gro%C3%9Fglocknerstra%C3%9Fe.JPG Bild 11: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wochenmarkt.jpg Bild 12: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2014_K%C3%BCrbisfestival_-_Jucker_ Farm_%28Juckerhof%29_-_Hofladen_2014-10-31_15-09-50.JPG (Abfrage alle Bilder: 31.1.2016)



Personen



Korrekutren lesen und Beratung bei der grafischen Gestaltung: Robert Wüthrich, Hauptstrasse 115, 5070 Frick

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10 Anhang

Arbeitsjournale



Eigenständigkeitserklärung

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