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PRESSEINFORMATION SCULPTURE 21ST Johannes Brus – Probe zu: Tanzen für Brâncuși In Kooperation mit dem Museum DKM Pressetermin: 14. März 2016, 11 Uhr...
Author: Dieter Schäfer
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PRESSEINFORMATION

SCULPTURE 21ST

Johannes Brus – Probe zu: Tanzen für Brâncuși In Kooperation mit dem Museum DKM Pressetermin: 14. März 2016, 11 Uhr

SCULPTURE 21ST Johannes Brus – Probe zu: Tanzen für Brâncuși

Ein Künstler für eine Stadt ‒ zwei Ausstellungen in zwei Museen: Der Bildhauer und Fotograf Johannes Brus stellt unter dem Titel „Probe zu: Tanzen für Brâncuși" im Lehmbruck Museum seine jüngste Skulpturengruppe vor, eine Hommage an Constantin Brâncuși. Das Museum DKM widmet ihm „Einerlei wo außerhalb der Welt“, einen persönlichen Blick auf seine Skulpturen und Fotografien.

Unter dem Titel „Sculpture 21st“ zeigt das Lehmbruck Museum seit 2014 monografische Präsentationen wichtiger Bildhauerinnen und Bildhauer des 21. Jahrhunderts, die grundlegende Fragen an die Kunst, das Museum und ihr Verhältnis zur Gesellschaft stellen. Oberbürgermeister Sören Link und Kulturdezernent Thomas Krützberg freut es besonders, „dass das Wilhelm Lehmbruck Museum mit der Ausstellung von Johannes Brus in der Reihe Sculpture 21st nun erstmals ein umfassendes Kooperationsprojekt mit dem Museum DKM realisiert. Beide Museen sind über einen kurzen Weg durch den mit Skulpturen ausgestatteten Kant-Park ganz in der Nähe des Bahnhofs miteinander verbunden. Durch die kollegiale Zusammenarbeit der beiden Museen ist es möglich, Werke des Künstlers Johannes Brus an zwei wichtigen Orten zu zeigen.“ In der Reihe „Sculpture 21st“ des Lehmbruck Museums zeigt Johannes Brus seine neueste Skulpturengruppe „Probe zu: Tanzen für Brâncuși“. In der begleitenden Publikation schreibt Dr. Söke Dinkla: Das Werk des Bildhauers und Fotografen Johannes Brus ist aufgeladen mit Referenzen zu Traditionen der Skulptur des 20. Jahrhunderts. Brus reibt sich an ihnen und den ihnen zugrunde liegenden Prinzipien; er zitiert sie, entlehnt für ihn bedeutende Elemente, nutzt sie als inspirierendes Reservoir und setzt einen individuellen Prozess des Übersetzens in Gang, um zu heute gültigen Formen zu finden. Beispielhaft für seinen ebenso respektvollen wie eigenwilligen Umgang mit der Skulptur der Moderne ist seine raumgreifende Installation Probe zu: Tanzen für Brâncuși, die er speziell für die nördliche Glashalle des Lehmbruck Museums arrangiert hat. Zum ersten Mal präsentiert Brus in diesem mehrteiligen Ensemble seine „Tänzerinnen“, expressive Skulpturen, zu denen ihn Fotografien von Tänzerinnen aus der Kompanie Pina Bauschs inspiriert haben. Drei Tänzerinnen, die klassische Anforderungen wie Körperlichkeit, Bewegung und Balance formulieren, stehen im Zentrum seines Arrangements. Integriert hat

er eine Skulptur Constantin Brâncușis (1876–1957), jenes Pioniers der modernen Skulptur, der für Abstraktion in Vollendung steht. Zusätzlich kombiniert Brus seine jüngsten tänzerischen Figurationen mit der Gruppe Brâncuși-Paraphrasen, die er seit den 1990erJahren fortwährend weiterentwickelt hat. Sie entlehnen einzelne Elemente, wie den Sockel, die Eiform, den Mund, und überführen sie in konkrete Objekte. Die Paraphrasen suchen dabei die direkte Nachbarschaft zum Original „La Négresse blonde“ (1926) von Brancusi, die als zentraler Bezugspunkt in der Mitte des Raumes positioniert ist. Alles „dreht“ sich um diese Skulptur. Die Installation von Brus verwandelt die monumentale Glashalle des Museums in einen Bühnenraum. Der ideale Betrachterstandpunkt scheint außerhalb des Gebäudes im Park zu liegen.

Das gesamte Ensemble inszeniert Thesen und Antithesen, das Widersprüchliche, stellt Behauptungen auf, die sogleich hinterfragt und konterkariert werden. Es erscheint weniger als bloße Hommage an Brâncuși; es ist kein Tanz um das goldene Kalb, sondern eine Probe zum Tanz für Brâncuși; es stellt Gewissheiten, Traditionen und Errungenschaften der Moderne auf die Probe, um daraus Neues zu entwickeln.

Der Kurator der Ausstellung, Dr. Michael Krajewski, erläutert in seinem Katalogbeitrag u.a. die Beziehung von Brus´ Installation zum Tanz: Für einen Bildhauer, der wie Brus mit Form- und Ideenassoziationen hantiert, ist es eine besondere Herausforderung, mit der menschlichen Figur – dem nackten Körper, seiner Anatomie und Bewegung – umzugehen: Die Auslöser für diese Herausforderung waren wiederum Fotografien, die Ursula Kaufmann über Jahre hinweg von Pina Bauschs Ensemble am Wuppertaler Tanztheater gemacht hat. Die Übertragung von Gesten und Emotionen in eine erinnerte Handlung waren stets der Ausgang – und damit der Kern – der Tanzstücke der berühmten Choreografin. Daher ist nicht nur die Übersetzung dieser äußeren Bewegung, sondern auch die Platzierung der Einzelskulpturen aus ihrer Formulierung heraus für Brus ein Experiment mit Wagnis.

Begleitend erscheint in Kooperation mit dem Museum DKM, Duisburg, eine Publikation mit Texten von Söke Dinkla, Hans Günter Golinski, Jochen Hörisch und Michael Krajewski im Kerber-Verlag.

Die Ausstellung wird ermöglicht durch die NATIONAL-BANK AG.

KURZBIOGRAFIE JOHANNES BRUS (* 1942 in Gelsenkirchen, lebt und arbeitet in Essen)

Der Bildhauer und Fotograf Johannes Brus studierte zwischen 1964 und 1971 an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Von 1976 bis 1979 hatte er Lehraufträge und eine Gastprofessur an der Kunstakademie Münster. Ab 1986 ging er bis 2007 einer Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig nach. Zu seinen Schülerinnen und Schülern gehören prominente Künstlerpersönlichkeiten wie Franz Burkhardt, Katharina Fritsch, Katharina Grosse, Karin Kneffel und Kalin Lindena. Er ist Träger des Kunstpreises der Villa Romana, Florenz (1979) und des Defet-Preises des Deutschen Künstlerbundes (1983).

EINZELAUSSTELLUNGEN (Auswahl)

2012: „Frühe Fotos – Späte Schäden. Johannes Brus. Fotoarbeiten und Skulpturen“, Kunstmuseum Bochum; 2009: „Johannes Brus - Giving picture for trophy”, Kunstpalast, Düsseldorf; 2006: „Die Schatten der Bildhauer“, Gerhard Marcks Haus, Bremen; 2007: „Johannes Brus - der Ganze Eisberg“, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen, „Skulpturen und Zeichnungen“, Galerie Wolfgang Gmyrek, Düsseldorf; 2004: „Johannes Brus - Hauptsache: Brancusi“, Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach; 2002: „Johannes Brus“, Zeche Zollverein, Essen; 1998: „Geistertücher“, Spectral Cloths, Galerie Wolfgang Gmyrek, Berlin

VERANSTALTUNGEN/TERMINE

Mittwoch, 16. März 2016, 18.30 Uhr Ausstellungseröffnung: Johannes Brus – Probe zu: Tanzen für Brâncuși Der Künstler ist anwesend. Eintritt frei! Anschließend findet im Museum DKM ein Gespräch mit dem Künstler Johannes Brus statt.

Ostersonntag, 27. März 2016 / Sonntag, 17. April 2016, jeweils 11.30 Uhr Öffentliche Sonntagsführungen: Johannes Brus – Probe zu: Tanzen für Brâncuși Für die Teilnahme wird zusätzlich zum regulären Eintrittspreis (9 €/erm. 5 €/Familienkarte 15 €) ein Beitrag von 2 € pro Person erhoben.

Über Ihr Interesse an unserem Haus oder Ihren Besuch würde ich mich sehr freuen, bei Rückfragen bin ich gerne für Sie da.

Mit herzlichen Grüßen,

Andreas Benedict, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit T: +49 (0)203 283 3206 F: +49 (0)203 283 3892 [email protected] www.lehmbruckmuseum.de