Presseinformation Interview mit Dr. Ingmar Ingold, Mitglied der Geschäftsleitung der Franz Wiltmann GmbH & Co. KG Sie sind im Oktober 2014 offiziell bei Wiltmann eingetreten und waren bislang im Vertrieb tätig. Wie ist Ihr Fazit nach einem Jahr? Das erste Jahr ist schnell vergangen. In den letzten zwölf Monaten habe ich die verschiedenen Facetten und Strukturen des Unternehmens umfassend kennengelernt. Schwerpunkt war der Vertrieb. Ich konnte mich intensiv auf unsere Kunden und deren Entscheider, die Positionierung unserer Produkte im Lebensmitteleinzelhandel, das Verhalten der Verbraucher sowie unsere Mitarbeiter konzentrieren. Alles in allem war es eine abwechslungsreiche und spannende Zeit mit vielen neuen Eindrücken und der Bekanntschaft mit neuen Menschen. Nach der theoretischen Ausbildung an der Universität freue ich mich, endlich in die Praxis einzusteigen und selbst gestalterisch tätig zu sein. Sie gehören wie Ihr Großcousin André Behrmann, der seit einigen Jahren die Produktion verantwortet, zur fünften Generation des Familienunternehmens Wiltmann. Ab wann war für Sie klar, dass Sie in das Unternehmen eintreten? Diese Entscheidung hatte ich schon vor Beginn meiner Studienzeit getroffen. Im Übrigen habe ich bereits parallel zum Studium eine kaufmännische Ausbildung im Unternehmen absolviert und in den Semesterferien in Peckeloh gearbeitet. In unser Unternehmen tritt man nicht an einem bestimmten Tag ein. Ich bin über unser Familienleben in die Aufgaben im Unterneh-

Fragen bitte an: Franz Wiltmann GmbH & Co. KG Dr. Wolfgang Ingold Geschäftsführer Friederike Wilker Marketing E-Mail: [email protected] W.-Kleine-Str. 16 33775 Versmold-Peckeloh Tel. +49 (0)5423 17-0 Fax +49 (0)5423 17-101 www.wiltmann.de

-2men und die Herausforderungen der Fleischwarenindustrie schon seit meiner Jugend sukzessive hineingewachsen. Dann sind Sie auch mit der Kunst von Otmar Alt vertraut, die das Unternehmen seit vielen Jahren begleitet? Natürlich, Design ist seit den 1980er Jahren ein Kernelement unseres Unternehmensauftritts – von den Produktverpackungen über die Gestaltung der Werbemittel bis zu unserem Messestand. Die Bildsprache ist unverwechselbar, zugleich aber auch in stetigem Wandel begriffen. Ein Beispiel für die kontinuierliche Weiterentwicklung in kleinen Schritten ist unser Wiltmann-Forum, in dem wir neuerdings unsere Gäste empfangen. Nicht wenige meinen, die Fleisch- und Wurstwarenhersteller stehen vor schweren Zeiten. Unlängst titelte eine große deutsche Tageszeitung „Abschied vom Fleisch?“. Sehen die Wurstwarenhersteller und Wiltmann schweren Zeiten entgegen? Den Abschied vom Fleisch sehe ich nicht. Richtig ist, dass der Wurstkonsum moderat zurückgeht – aus den unterschiedlichsten Gründen. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2014 zeigt aber auch, dass 99 % aller deutschen Haushalte im vergangenen Jahr mindestens einmal Wurst gekauft haben. Spielen veränderte Ernährungsgewohnheiten in diesem Zusammenhang eine Rolle – Stichwort vegetarische/vegane Ernährung? Seit jeher differenzieren sich soziale Gruppen aus den unterschiedlichsten Gründen auch über ihr Ernährungsverhalten. Das derzeitige Umdenken ist sicherlich eine Konsequenz unserer Überflussgesellschaft. Die Zahl der Vegetarier und Veganer ist jedoch – anders als die Medien vielfach suggerieren – relativ gering. Was zweifellos zunimmt, ist der Anteil der Flexitarier. Sie konsumieren nur hin und wieder

-3Fleischwaren, legen aber besonderen Wert auf die Qualität. Gibt es bei Wiltmann Pläne für die Produktion fleischfreier Spezialitäten? Wir beobachten den Markt für vegetarische/vegane Wurst, sind aber nicht mit eigenen Artikeln vertreten und beabsichtigen dieses derzeit auch nicht. Im Übrigen begrüßen wir es, dass ein marktbedeutendes Unternehmen dieses Segment intensiv bearbeitet und so die Verbindung zur Fleischwarenindustrie sichert. Sehen Sie weitere Trends? Ja, gewiss. Die fleischfreie Ernährung ist nur ein Trend unter anderen, teilweise auch gegenläufigen Strömungen. Denken Sie etwa an die Entwicklung von Dry Aged Beef oder an das wachsende Bedürfnis nach Regionalität und weitgehender Naturbelassenheit mit der damit verbundenen erhöhten Sensibilität für Zusatzstoffe – auch im veganen Sektor. Sie fürchten das zunehmend bewusste Kauf- und Ernährungsverhalten einer wachsenden Zahl an Konsumenten also nicht? Nein, im Gegenteil. Genau hier sehen wir Potenzial in der Entwicklung von Spezialitäten unter Berücksichtigung ebendieser Verbraucherwünsche nach qualitativ hochwertigen und sicheren Produkten. Als Spezialist für hochwertige, naturgereifte Rohwürste ohne Farbstoffe und Geschmacksverstärker erfüllt Wiltmann diese hohen Ansprüche. Auch mit unserem Angebot an verschiedenen Roh- und Brühwürsten in BioQualität begegnen wir dem zunehmend bewussten Ernährungsverhalten. Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung Ihres Sortiments? Mit dem Absatz der klassischen Genießerprodukte für das Kühlregal und die Bedientheke sind wir sehr zufrieden. Unser hochwertiges Salamisortiment mit Artikeln aus Schweine-, Rind-, Geflügel-, Hirsch- oder

-4Lammfleisch ist prägend im deutschen Markt. Auch unsere edlen Pasteten und leichten Aspik-Spezialitäten haben sich ausgezeichnet entwickelt. Welche Artikel sind für das Sortiment in Planung? Stellen Sie auf der ANUGA 2015 neue Produkte vor? Auf der ANUGA stellen wir mit Bio Rein Rind Salami 80 g und Bio Geflügel Fleischkäse 80 g zwei neue Genießer-Teller für das SB-Regal vor. Zudem eine neue Pasteten-Spezialität aus Geflügelfleisch und Schweineleber, verfeinert mit Marillenstückchen und einem Schuss Marillenlikör. Eine weitere Innovation ist die Gourmet Melange 100 g. Unsere Salamissimo Mini-Salamis präsentieren wir in veränderter Packungsgröße und neuer trendiger Aufmachung. Überdies noch verschiedene Schinken- und Aspikartikel auf dem Genießer-Teller. Die Salamissimo Mini-Salamis gibt es in neuer Aufmachung? Was steckt hinter dieser Veränderung? Die edelgeschimmelten Salami-Sticks gibt es nun in einem durchsichtigen Beutel. Er passt zu unserem transparenten Unternehmens- und Produktauftritt und dessen Botschaft: „Freie Sicht für Genießer“. Zudem haben wir die Grammatur auf 100 g erhöht. Als weitere Neuheit nannten Sie die Gourmet Melange – was hat es damit auf sich? Die Gourmet Melange ist eine innovative Kreation aus streichzarter Geflügelwurst und lockerem Frischkäse in zwei feinen Sorten - Klassik und Kräuter. Köstlich ist die Creme auf Brot oder als raffinierter Dip mit knackigen Gemüsestreifen. Beim Fleisch kommt es den Verbrauchern auch auf die Herkunft an. Geht dieser Anspruch zu weit? Nein, das finde ich nicht. Unsere Kunden verlangen hier zu Recht Transparenz. Unser Einkauf hat stren-

-5ge Regeln für die Lieferanten, deren Einhaltung wir persönlich kontrollieren. Wir können die Rohstoffe für jedes gefertigte Produkt bis zum einzelnen Lieferanten und Herkunftsort zurückverfolgen. Das Unternehmen Wiltmann gilt als Qualitätsführer. Was ist das Besondere an Ihrer Fertigung und dem System der Qualitätssicherung? Die Qualität sichern wir auf verschiedenen Ebenen. Intern durch dezidierte Vorgaben für unsere Rohstofflieferanten, strenge Wareneingangskontrollen, standardisierte Fertigungs- und Verpackungsprozesse sowie Laboranalysen. Extern lassen wir die Einhaltung aller relevanten Vorschriften durch zahlreiche Auditoren laufend prüfen und bestätigen. So haben wir seit 2003 regelmäßig das IFS-Audit auf höherem Niveau bestanden. Insgesamt wurde Wiltmann im vergangenen Jahr an mehr als zehn Tagen auditiert ein zeitlicher und personeller Aufwand, den wir zur Sicherung der Qualität unserer Produkte gerne mittragen. Diese Qualitätsfertigung ist bei Wiltmann keine Black Box? Auf der Ebene der Verbraucher vermitteln wir Sicherheit und Transparenz durch unsere einzigartige „Gläserne Produktion“. Jeder interessierte Verbraucher hat die Möglichkeit, den Wurstmachern bei uns in Peckeloh auf die Finger zu schauen und sich persönlich von der sorgfältigen wie einwandfreien Herstellung der Produkte zu überzeugen. Schwankungen in der Qualität können wir uns gar nicht erlauben, weil jeden Tag Millionen von Verbrauchern WiltmannProdukte verzehren. Sie sind unsere strengsten Kritiker und gleichzeitig unser stärkster Ansporn.

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