Ostbayern konkret
Elektromobilität in der Region Oberpfalz-Kelheim Standorte – Kompetenzen – Chancen Fortschrittsbericht 2016
IHK
Herausgeber IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim D.-Martin-Luther-Straße 12 93047 Regensburg Telefon (0941) 5694-0 www.ihk-regensburg.de Redaktion und Inhalte Werner Beck
[email protected] Telefon 0941 5694-230 Gestaltung Melanie Hammer & Christin Hammer GbR Luchs & Hase Grafikdesign Tirschenreuth
[email protected] Druck Erhardi Druck GmbH Regensburg
[email protected] www.erhardi.de Hinweis Die vorliegenden Angaben wurden mit großer Sorgfalt erstellt, erheben aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit.
Inhalt
04
Vorwort
05 05 05
1. Ladeinfrastruktur
08
2. Abrechnungs- und Bezahlsysteme
08 08 09 09
3. Elektro- und Hybrid PKW im IHK Bezirk
10
4. Qualifizierung in der Elektromobilität
11 13
5. Finanzielle Förderung
13
6. Weitere Neuerungen
14
7. Ausblick – Elektrisch, Vernetzt, Autonom
1.1 Ladestationen und Ladepunkte im IHK Bezirk 1.2 Ladestecker nach Art und Leistung
3.1 Bestand 3.2 Zuwachs 3.3 Bestand an Elektro- und Hybrid-Pkw im Bundesgebiet
5.1 Kaufanreizprogramm
(Quellen: Angaben von Unternehmen und Hochschulen, Key Technologies in Bavaria, eigene Berechnungen und Erhebungen)
Dieser Bericht wurde im Juli 2016 redaktionell abgeschlossen.
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Vorwort
1. Ladeinfrastruktur
lektromobilität ist eines der wichtigsten Zukunftsfelder beim Thema Verkehr. Die Herausforderung besteht darin, vorhandene Strukturen und Technologien zu vernetzen, innovative Konzepte zu entwickeln und in die Praxis zu übertragen. Im IHK-Bezirk Oberpfalz-Kelheim sind große Teile der Wertschöpfungskette Elektromobilität bereits abgebildet, von Technologieunternehmen in der Elektrochemie, in der Leistungselektronik und Softwareentwicklung bis hin zu Premiumherstellern mit ihrem Zuliefernetzwerk und Energieversorgern. Immer mehr Menschen interessieren sich für die Elektromobilität – in Unternehmen, in der Forschung oder als Verbraucher. Deshalb legen wir die
Die meisten Nutzer laden ihr Fahrzeug an der Steckdose zu Hause. Wer lange Strecken fährt, lädt unterwegs an derzeit 5.700 öffentlichen Ladestationen1 in Deutschland, davon 150 Schnellladestationen (Stand: Dezember 2015). Über den richtigen Stecker müssen sich die Nutzer mittlerweile keine Sorgen mehr machen. In Zukunft unterstützt jeder Ladepunkt2 der Europäischen Union und jedes Fahrzeug europäischer Hersteller das Combined Charging System (CCS), mit dem die Nutzer sowohl normal- als auch schnellladen können.
Broschüre „Elektromobilität in der Region Oberpfalz-Kelheim - Standorte – Kompetenzen – Chancen“ jetzt in der zweiten überarbeiteten Auflage vor.
Neben Apps von Fahrzeugherstellern, Ladesäulenbetreibern und Mobilitätsanbietern wie z. B. Tankstellenkartenbetreibern oder Mobilitäts-Startups gibt es viele private Webseiten und Smartphone-Apps, die den schnellsten Weg zum nächsten Ladepunkt weisen: www.chargemap.com www.lemnet.org/de www.plugsurfing.com www.goingelectric.de/stromtankstellen/routenplaner www.plugfinder.de www.ladeatlas.elektromobilität-bayern.de
Ein flächendeckendes Netz von Ladestationen ist wesentliche Voraussetzung für die Verbreitung der Elektromobilität und deren Akzeptanz. In der Praxis wirft der Aufbau der elektrischen Infrastruktur für Ladestationen jedoch noch viele Fragen auf. Das Netz von öffentlich zugänglichen Ladestellen für Elektrofahrzeuge befindet sich im Aufbau. Das erfordert bei längeren Fahrten eine entsprechende Ladeplanung.
Innovationen in neue Produkte und Dienste umsetzen, ist eine Spezialität im IHK-Bezirk OberpfalzKelheim. Das Verarbeitende Gewerbe und die starke Automobilindustrie sind wesentliche Treiber für die positive wirtschaftliche Entwicklung. Eine starke Hochschullandschaft und gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bilden hervorragende Voraussetzungen für kluge Köpfe.
1.1 Ladestationen und Ladepunkte im IHK-Bezirk
Die Broschüre bietet einen Überblick über die Potenziale in der Elektromobilität und zeigt aktuelle Entwicklungen auf. Lassen Sie sich inspirieren, vielleicht sind auch Sie schon bald in Sachen Elektromobilität unterwegs.
Im Vergleich zum Vorjahr (März 2015) hat sich die Anzahl der Ladestationen im IHK-Bezirk nahezu verdoppelt (von 54 auf 99), die der Ladepunkte von 154 auf 251 (entspricht 62 Prozent) erhöht (zur aktuellen Verteilung siehe Karte I).
1.2 Ladestecker nach Art und Leistung Regensburg, Juli 2016
Ladestecker nach Art
Mittlerweile sind die meisten der 99 im IHK-Bezirk (Stand: März 2016) öffentlich zugänglichen Ladestationen bereits mit dem Standard Typ 2 ausgerüstet. Zur Verteilung der Ladestecker und deren Leistung im IHK-Bezirk im Jahresvergleich 2015/16 vergleiche Abbildung 1.
Dr. Jürgen Helmes Hauptgeschäftsführer der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim
www.e-stations.de/stecker.php.
1 2
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Sonstige im IHK-Bezirk vorhandene Steckertypen: CHAdeMo, Tesla Supercharger, CCS, Typ 3 und weitere, deren Bedeutung im Jahresvergleich 2015/16 stark abgenommen hat. Näheres zu den Stecksystemen und ihren zahlreichen Adapter- und Kombinationsmöglichkeiten siehe unter
Ladestationen sind öffentlich zugängliche, regionale Lademöglichkeiten Ladepunkte sind die Anzahl der Lademöglichkeiten je Ladestation
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IHK
Abbildung 1: Verteilung der Ladestecker nach Art
Karte 1: Ladestationen und Ladepunkte im IHK-Bezirk (Stand: März 2016)
2015 28,7 %
29,6 % Typ 2
Schuko
CEE blau
8,1 % CEE rot
10,8 %
18
27,9 %
6
Sonstiges
LK Tirschenreuth
14 3
2016 25,3 %
40,9 % Typ 2
Schuko
CEE blau
13,6 %
CEE rot
9,1 %
11,0 %
LK Neustadt/WN
35
Sonstiges
1
Weiden i.d. OPf.
17
Quelle: Chargemap, going elektric, E-Wald
LK Amberg-Sulzbach
Ladestecker nach Leistung
13
Bei mehr als 22 Kilowatt Leistung je Ladepunkt spricht man von Schnellladung, bei elf bis 22 Kilowatt von beschleunigtem Laden und bei weniger als elf Kilowatt von langsamem
Laden. Der Jahresvergleich 2015/16 zeigt eine Tendenz zugunsten des beschleunigten bzw. schnellen Ladens (siehe Abbildung 2).
31
LK Neumart i.d. OPf.
48 %
46 % Beschleunigt
Stadt Amberg
6%
13 LK Cham
9 LK Regensburg
22
LK Schwandorf
62
23
Schnell
14
2016
55 %
38 % Beschleunigt
8
21
2015
Langsam
2
19
14
Abbildung 2: Verteilung der Ladestecker nach Leistung
Langsam
2
Schnell
7%
Stadt Regensburg
3
Ladestationen Ladepunkte
LK Kelheim
Quelle: Chargemap, going elektric, E-Wald
Quelle: E-Wald, E-Mobilitätscluster Regensburg, Angaben der Landratsämter und kreisfreien Städte
6
7
IHK
2. Abrechnungs- und Bezahlsysteme
3.2 Zuwachs4
Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sind das Bindeglied zwischen Fahrzeugen, Ladeinfrastruktur und Energiesystem. Sie steuern das Laden an privaten und öffentlich zugänglichen Ladepunkten und ermöglichen die Kommunikation der Elektrofahrzeuge mit intelligenten Stromnetzen oder Smart Homes.
Den unterschiedlichen Anbietern empfiehlt die NPE, in den nächsten Jahren die Roaming-Plattformen untereinander zu vernetzen. So ermöglichen sie den Nutzern bundes- oder sogar europaweit den einheitlichen und anbieterunabhängigen Ladesäulen-Zugang sowie die einfache Abrechnung der Ladekosten.
Zudem sichern IKT für die Nutzer den komfortablen und flächendeckenden Zugang zur öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur. Dazu vernetzen sich Fahrzeughersteller, Ladeinfrastruktur- und Energieanbieter auf so genannten Roaming-Plattformen. Sie bieten den Nutzern anbieterübergreifende Authentifizierungs- und Abrechnungsverfahren an, per App auf dem Smartphone oder per Karte. Die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) spricht sich dafür aus, ab 2016 nur noch die Ladepunkte als „öffentlich“ auszuweisen, die Nutzern dieses ad-hoc-Laden ermöglichen.
Zukünftig entstehen mit Hilfe von IKT Smart Services für die Mobilität: Pakete aus Produkten und Dienstleistungen, die sich die Nutzer selbst zusammenstellen und die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Per App können die Nutzer beispielsweise unterschiedliche elektrifizierte Verkehrsmittel nach Belieben kombinieren, vom E-Carsharing bis zum E-Bike. Sie navigieren zielsicher zum nächsten Ladepunkt oder lassen ihre Fahrzeuge vorausschauend warten – den Termin in der Werkstatt vereinbart das Fahrzeug.
1.1.2015
1.1.2016
Erhöhung in %
Elektro-Pkw (Bund)
18.948
25.502
34,58
Elektro-Pkw (Land)
4.053
5.760
42,12
Elektro-Pkw (IHK-Bezirk)
274
431
57,30
Hybrid-Pkw (Bund)
107.754
130.365
20,98
Hybrid-Pkw (Land)
18.437
23.020
24,85
Hybrid-Pkw (IHK-Bezirk)
1.162
1.539
32,44
3.3 Bestand an Elektro- und Hybrid-Pkw im Bundesgebiet Abbildung 3: Bestand im Vergleich zu Bund und Land
Elektro-Pkw 2015 14.895
restliches Bayern
übriges Bundesgebiet
3. Elektro- und Hybrid-Pkw im IHK-Bezirk 3.1 Bestand
3.779 19,9 %
78,6 % IHK-Bezirk
2016 19.742
3
Exakt 25.502 Elektro-Pkw und 130.365 Pkw mit Hybridantrieb waren laut Angabe des Kraftfahrt- Bundesamtes zum 1. Januar 2016 in Deutschland zugelassen. Die Daten für Bayern bzw. den IHK-Bezirk (Stand: Januar 2016) lauten:
Bund
Bayern
IHK-Bezirk
Elektro-Pkw
25.502
5.760
431
Hybrid-Pkw
130.365
23.020
1.539
5.329 20,9 %
77,4 %
restliches Bayern
übriges Bundesgebiet
274 1,5 %
431 1,7 %
IHK-Bezirk
Hybrid-Pkw 2015 89.317
82,9 %
restliches Bayern
übriges Bundesgebiet
107.345 82,3 % restliches Bayern
1.162 1,1 %
21.481 16,5 %
1.539 1,2 %
HK-Bezirk
2016 übriges Bundesgebiet
17.275 16 %
HK-Bezirk
Damit haben binnen Jahresfrist sowohl die Zulassungszahlen bei Elektro- als auch bei Hybridautos ihren Anteil gesteigert. Das ist nicht zuletzt auch der verbesserten Infrastruktur in der Region zuzuschreiben. 3
Quelle: KBA, Zulassungsbezirke im IHK-Bezirk
8
4
Quelle: KBA, Zulassungsbezirke im IHK-Bezirk
9
IHK
4. Qualifizierung in der Elektromobilität In rund zwanzig Ausbildungsberufen in der Metall- und Elektroindustrie, im Elektrohandwerk und im Kfz-Gewerbe spielt die Elektromobilität schon heute eine Rolle. Innovative Technik, zukunftsorientierte Entwicklungen und nachhaltige, ressourcenschonende Technologien im Kontext der Elektromobilität machen Ausbildungsberufe für Jugendliche interessant. Tätigkeitsfelder in der Herstellung und Prüfung elektrischer Antriebssysteme, in der Einrichtung
Abbildung 4: Zukunftsberufe in der Elektromobilität
von Produktionsanlagen für Elektrofahrzeuge, in der Installation der Steuerungstechnik für Ladestationen und SmartGrids sowie nicht zuletzt im Verkauf und in der Wartung von Elektrofahrzeugen bieten lohnende Perspektiven. Spezifische Qualifizierungsinhalte für einen Einsatz in den verschiedenen Handlungsfeldern der Elektromobilität werden zurzeit für zahlreiche Ausbildungsgänge entwickelt.
Ausbildungsberufe in der Elektromobilität Fahrzeugtechnik
Infrastruktur Stationen und Infrastruktur Netze
• Elektroniker/in für Geräte und Systeme • Systeminformatiker/in • Elektroniker/in für Maschinen und Antriebstechnik • Produktionstechnologe/in • Mechatroniker/in • KFZ-Mechatroniker/in
• Elektroniker/in für Gebäude-/Infrastruktursysteme • Elektroniker/in für Energie-und Gebäudetechnik • Elektroniker/in für Betriebstechnik • Elektroniker/in für Geräte und Systeme • Elektroniker/in für Automatisierungstechnik • Systeminformatiker/in
Umwelt - Energie
Werkstoffe Verfahren, Design
Hersteller
Produktionsprozesse / -systeme
Netzinfrastruktur Smart Grid
Betreiber
Smart Services / Internetdienste
Fahrzeugtechnik eCar Systemanbieter
System- / Strukturintegration
Handel / Service
Dienstleistungsanbieter Ladeinfrastruktur eMob
Systemdienstleistungen
Urbanisierung - Mobilität
Quelle: Nationale Plattform Elektromobilität 2016
Eine aktuelle Zusammenstellung aller beruflichen und akademischen Bildungs- und Qualifizierungsangebote und - möglichkeiten in Sachen Elektromobilität finden Sie unter www.nque.de.
Systemdienstleistungen • Systeminformatiker/in • Fachinformatiker/in Fachrichtung Anwendungsentwicklung • Elektroniker/in für Geräte und Systeme
Das Regierungsprogramm Elektromobilität schreibt den Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität (NPE) mit dem Ziel fort, die Forschung und Entwicklung, die Marktvorbereitung und Markteinführung von batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen in Deutschland voranzubringen. Damit Praxis und Ausbildung in der Elektromobilität Hand in Hand gehen, spricht sich die NPE zudem für eine stärkere Vernetzung der zuständigen Ministerien, Universitäten, Ausbildungsbetriebe, Unternehmen und Forschungsorganisationen aus – auch international und über alle beteiligten Branchen hinweg, von den Autoherstellern bis zu den Energieversorgern.
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Diese Bildungsallianzen können Standards für gute Bildungspraxis setzen und Innovationen fördern. Die Vision: Im Jahr 2020 arbeiten Fachkräfte in internationalen Wertschöpfungsnetzwerken zusammen und entwickeln innovative elektromobile Technologien, Produkte und Dienstleistungen. Damit sichern sie Deutschlands Leitanbieterschaft und gestalten Geschäftsmodelle und Nutzungskonzepte für globale Märkte.
5. Finanzielle Förderung Die Elektromobilität wird in Deutschland finanziell gefördert. Es gibt steuerliche Förderungen für Elektrofahrzeuge, Förderungen des Bundes, der Länder und einzelner Kommunen bei der Erstanschaffung von Elektrofahrzeugen sowie
Forschungsförderungen des Bundes und der Länder. Die verschiedenen Förderbereiche lassen sich auf vier Bundesministerien aufteilen.
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IHK
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)
• IKT für Elektromobilität • Fahrzeugtaugliche Batteriesysteme (marktnahe Entwicklung) und entsprechende Fertigungstechnologien • Stromwirtschaftliche Schlüsselelemente der Elektromobilität: Speicher, Netze, Integration • Technologien für die Antriebssysteme von Elektro- und Hybridfahrzeugen • Sicherer und effizienter Fahrzeugbetrieb • Ladeinfrastruktur (mit BMVI) • Abrechnungssysteme • Nutzerakzeptanz (mit BMVI)
• Sicherheit von Batterien aus Serienfertigung • Demonstration und Erprobung innovativer Mobilitätssysteme • Ladeinfrastruktur (mit BMWi) • Sicherheit und Effizienz von Fahrzeugflotten • Hybridisierung von Lkw, Effizienzsteigerung Nebenaggregate • Verkehrssicherheit • Nutzerakzeptanz (mit BMWi)
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
• Zell- und Batterieentwicklung (Batteriekonzepte und-management) • Forschung und Entwicklung zu neuartigen Materialien • Produktionsforschung für zukünftige Batteriegenerationen • Ausfallsichere Komponenten und Systeme • Systemforschung Elektromobilität • IKT für Energieeffizienz im Elektrofahrzeug • Aus- und Weiterbildung
• Demonstration und Erprobung zur Ermittlung der Umwelt- und Klimafaktoren der Elektromobilität • Kopplung der Elektromobilität an erneuerbare Energien und deren Netzintegration • Umwelt- und klimabezogene Konzepte • Markteinführung mit ökologischen Standards • Forschung und Entwicklung zu Recyclingverfahren, Öko- und Energiebilanzen der Komponenten
Darüber hinaus gibt es auch länderspezifische Programme (hier die Programme für Bayern)
Neben den genannten Programmen, die primär für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben eingesetzt werden, gibt es seit Mai 2016 erstmals auch eine Kaufprämie für EAutos (bis 60.000 Euro Listenpreis). Verbraucher erhalten künftig beim Kauf eines Elektroautos eine Prämie von bis zu 4.000 Euro. Die 4.000 Euro gibt es, wenn man sich für einen reinen „Stromer“ entscheidet. Wer ein Hybrid-Fahrzeug (Elektro- und Verbrennungsmotor) kauft, erhält eine als „Umweltbonus“ umschriebene Prämie von 3.000 Euro.
Die Kosten des Förderprogramms von 1,2 Milliarden Euro, das der E-Mobilität zum Durchbruch verhelfen soll, teilen sich Bund und Autoindustrie. Anträge für die Prämien können beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gestellt werden. Sobald der Fördertopf leer ist, gibt es keine Zuschüsse mehr - spätestens am 30. Juni 2019 ist Schluss. Zudem werden – als weiterer Kaufanreiz Elektroautos für zehn Jahre statt bisher für fünf Jahre von der Kfz-Steuer freigestellt.
6. Weitere Neuerungen Spezielles Autokennzeichen für Elektroautos
Quelle: BMVI
• Beratung und Informationen in der Bayerischen Forschungs- und Innovationsagentur • Technologieförderung Bayern • Innovationsgutscheine des Freistaates Bayern • Schaufenster „Elektromobilität Verbindet“ Bayern und Sachsen
Zentraler Ansprechpartner für Unternehmen und Forschungseinrichtungen ist seit 2012 die Lotsenstelle Elektromobilität bei der Förderberatung „Forschung und Innovation“ des Bundes.
5.1 Kaufanreizprogramm
Halter von Elektroautos können sich seit September 2015 ein spezielles Nummernschild mit einem „E“ beantragen und damit bestimmte Privilegien im Straßenverkehr in Anspruch nehmen. So dürfen sie zum Beispiel ohne Gebühr parken oder auf der Busspur fahren – allerdings nur, wenn die jeweilige Kommune vor Ort auch die Voraussetzungen dafür schafft. Die Möglichkeit dazu gibt ihnen das im Juni 2015 in Kraft getretene Elektromobilitätsgesetz (EmoG).
Neben reinen Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeugen werden laut EmoG auch „von außen aufladbare“ Hybridautos privilegiert (so genannte Plug-in-Hybridautos), wenn sie entweder höchstens 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen oder mindestens 30 Kilometer (ab 1. Januar 2018 mindestens 40 Kilometer) im vollelektrischen Betrieb schaffen.
Quelle: Lotsenstelle Elektromobilität 2016
Eine Übersicht aller relevanten Fördermöglichkeiten zur Elektromobilität finden Sie unter www.foerderinfo.bund.de/elektromobilit%C3%A4t.
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7. Ausblick – elektrisch, vernetzt, autonom Die Automobilindustrie steht vor einer Zeitenwende. Noch fahren in Deutschland mehr als 98 Prozent der Pkw mit Benzin oder Diesel, aber die Zahl der zugelassenen Autos mit elektrischem Antrieb steigt. Die Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, dass im Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen fahren sollen. Dazu zählen neben reinen batterieelektrischen Fahrzeugen auch Hybride, also Fahrzeuge mit einem herkömmlichen Verbrennungs- und einem Elektromotor. Die Verbreitung läuft allerdings schleppend: Als Zwischenetappe waren für 2015 rund 100.000 Elektrofahrzeuge in Deutschland avisiert – tatsächlich gab es nur 25.000. Skep-
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Notizen
tiker bezweifeln, dass das Eine-Million-Ziel erreicht wird, vielleicht doch mit der oben angesprochenen Kaufprämie. Neben der Elektromobilität sind Vernetzung und autonomes Fahren wichtige Zukunftsthemen der Branche. Künftig sollen Fahrzeuge miteinander kommunizieren, um den Verkehr sicherer zu machen: Autos könnten sich gegenseitig vor Gefahrensituationen warnen, etwa auf das Ende eines Staus oder liegengebliebene Fahrzeuge hinter einer Kuppe hinweisen. Zudem testen die Hersteller selbstfahrende Autos. Die Automobilhersteller werden sich mit der IT zusammentun, um neue Produkte und Dienste zu entwickeln. Stand soweit nicht anders angegeben: 7/2016
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Der IHK-Bezirk Oberpfalz und Landkreis Kelheim (Ndb.) Lkr. Tirschenreuth
Oberfranken Tschechische Republik
Lkr. Neustadt a.d.WN Stkr. Weiden Lkr. Amberg-Sulzbach
Mittelfranken Lkr. Schwandorf Stkr. Amberg
Lkr. Cham
Lkr. Neumarkt Lkr. Regensburg
Stkr. Regensburg
Oberbayern
Lkr. Kelheim
Niederbayern