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Author: Holger Beyer
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Nachrichten

Nov | Dez 2014

Berichte . Hintergründe . Informationen aus dem Rohrleitungsbauverband e. V.

In dieser Ausgabe: – rbv-GmbH ist BALSibau-autorisierter Bildungsträger, S. 5 – Deutsche Bauwirtschaft kritisiert EuGH-Urteil zu Bauprodukten, S. 6 – Berliner Mahnwache gegen Genehmigungsstau erfolgreich, S. 6

– 22. Tagung Leitungsbau in Berlin – Energieversorgung: Rückkehr in die Kommune, S. 7 – Neue Druckgeräterichtlinie – Einstufungen bereits ab 1. Juni 2015, S. 7 – Tag der kommunalen Infrastruktur in Berlin, S. 9

Die rbv-Landesgruppen haben getagt

Allianzen gebildet und Weichen gestellt Im September und Oktober haben die Herbstsitzungen der Landesgruppen des Rohrleitungsbauverbandes e. V. (rbv) stattgefunden. Wie in jedem Jahr informierten sich die Mitglieder auf ihren Sitzungen in Baden-Württemberg und RheinlandPfalz/Saarland, Bayern, Berlin/Brandenburg, Hessen/Thüringen, Niedersachsen und Nord, Nordrhein-Westfalen sowie Sachsen und Sachsen-Anhalt über die Arbeit ihres Verbandes und die aktuellen Neuerungen im Leitungsbau. In den Landesgruppen Rheinland-Pfalz/Saarland, Berlin/Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt wurden darüber hinaus die Vorsitzenden gewählt. Auf der Agenda des rbv weit oben standen 2014 die zunehmende Europäisierung in Bezug auf Regelwerk und Normung sowie der demografische Wandel in Deutschland und seine Folgen. Eine wesentliche Rolle bei der Bearbeitung dieser Themen spielt die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden, die ähnliche Interessen wie der rbv verfolgen. Der Rohrleitungsbauverband hat deshalb eine Reihe von Weichen für zukünftige Koope-

rationen gestellt. Dementsprechend hob rbv-Geschäftsführer Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dieter Hesselmann in seinem Bericht der Geschäftsführung anlässlich der Landesgruppen-Tagungen wesentliche Punkte der Verbandsarbeit im Jahr 2014 hervor, wobei er die Bedeutung verbandsübergreifender Kooperationen unterstrich. Grundlagenarbeit vom AK Strategie Mit dem rbv-Arbeitskreis Strategie hat der Verband bereits im Vorjahr ein Gremium geschaffen, das strategische

Grundlagenarbeit für die Weiterentwicklung des Verbandes leistet. Wie verändern sich Märkte, Auftraggeber und Infrastrukturen, wie entwickeln sich Ressourcen – und welche Prognosen lassen sich aus aktuellen Entwicklungen für den Verband und seine Mitglieder ableiten? So lauten die Fragen, über die sich die Mitglieder des Arbeitskreises in 3 Sitzungen in diesem Jahr austauschten. Strategische Planungen waren auch der Auslöser des vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) ins Leben gerufenen Projektes „DVGW 2025“. Ziel des Projektes

LG Nord

ist es, Handlungsempfehlungen für aktuelle und zukünftige LG Berlin/ Herausforderungen zu formuLG Niedersachsen lieren. Hierfür wurden eigens acht Task Forces geBrandenburg gründet, die sich mit LG Sachsenverschiedenen TheAnhalt LG Nordrheinmen befassen. Der Westfalen rbv arbeitet an vier LG Sachsen The men kom plexen mit, und zwar an LG Hessen/ Thüringen Regel setzung/Normung, Mitgliedschaft, LG Rheinland-Pfalz / Prüfung/Zer tifiSaarland zierung und Bildung. Ein Besuch des neuen DVGW-VorstandsvorLG Bayern sitzenden Prof. Dr. rer. nat. LG BadenGerald Linke beim rbv-Vorstand Württemberg auf seiner Sitzung im September unterstreicht die Bedeutung der in diesem Jahr verstärkten Zusammenarbeit von rbv und DVGW genauso wie die Unterzeichnung einer Vereinbarung zur Unterstüt- (Bundesweite Arbeitsgemein- durch den rbv (s. a. S. 5). zung der vom DVGW ins Leben schaft der Leitungsbetreiber zur gerufenen Initiative BALSibau Schadensminimierung im Bau) Fortsetzung S. 2

Editorial Gudrun Lohr-Kapfer . Präsidentin des rbv e. V. Liebe Leserinnen und Leser,

Branchen-Legende Spartenübergreifend Gas Fernwärme Abwasser Strom Telekommunikation BWL Industrie-Rohrleitungsbau Wasser

ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Eines haben uns die vergangenen Monate immer wieder ganz deutlich vor Augen geführt: Die Arbeit unserer Branche ist zunehmend von Entscheidungen geprägt, die nicht mehr auf nationaler, sondern auf europäischer Ebene getroffen werden. Ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit ist das im Herbst 2014 ergangene Urteil des Europäischen Gerichtshofs in Bezug auf den deutschen Umgang mit der EG-Bauproduktenrichtlinie: Fehlen in Europäischen Normen essenzielle Qualitätsanforderungen an Bauprodukte, darf Deutsch-

land diese Anforderungen zukünftig nicht mehr national in Bauregellisten nachregeln. Statt mangelhaft harmonisierte Europäische Normen zurückzuweisen, habe Deutschland bauaufsichtlich erforderliche Zusatzanforderungen in unzulässiger Weise national aufgebaut, heißt es in der Urteilsbegründung. Allerdings gibt es mit Blick auf Europa auch Positives zu vermelden. Das Beispiel der sogenannten KostenreduzierungsRichtlinie Breitband zeigt nicht nur, wie wichtig frühzeitiger Einspruch ist, sondern dass dieser durchaus Erfolg haben

kann. Und einen Sieg vor der eigenen Haustür konnten rund 70 Berliner Leitungsbauunternehmen für sich verbuchen, die Anfang Oktober in der Bundeshauptstadt gegen den Genehmigungsstau bei der Verkehrslenkung Berlin demonstrierten. Gemeinsamkeit macht stark – ob auf europäischem oder nationalem Parkett. Wie lässt sich Nachwuchs für unsere Branche begeistern? Diese Frage bewegt uns nicht erst seit diesem Jahr, und sie wird uns 2015 und darüber hinaus beschäftigen. Eine besonders publikumswirksame

Antwort war die im Rahmen der diesjährigen wat/gat gemeinsam vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) und vom Rohrleitungsbauverband veranstaltete Deutsche Meisterschaft der Gas- und Wasserversorgungstechnik, bei der Auszubildende ihr fachliches Können an zwei Tagen eindrucksvoll im sportlichen Wettkampf unter Beweis stellen konnten. Mehr darüber, was im vierten Quartal eines ereignisreichen Jahres für unsere Branche von Bedeutung war, lesen Sie in der für 2014 letzten Ausgabe der rbv-Nachrichten.

Ich wünsche Ihnen, Ihren Mitarbeitern und Angehörigen einen erfreulichen Jahresausklang und einen guten Start ins neue Jahr. Ich hoffe, Sie verbringen fröhliche und friedvolle Weihnachtsfeiertage im Kreise Ihrer Familien und können neue Kraft tanken für die gemeinsamen Aufgaben, die auf uns zukommen. Ihre Gudrun Lohr-Kapfer, Präsidentin des rbv

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Die rbv-Landesgruppen haben getagt (Fortsetzung)

Änderungen erfolgreich durchgesetzt Dass gemeinsame Bemühungen zum Erfolg führen, zeigt die Entwicklung bei der Kostenreduzierungs-Richtlinie Breitband. Ursprüng­lich als Verordnung geplant, wurde die Vorlage nun als Richtlinie veröffentlicht und auch durch den gemeinschaftlichen Einsatz von rbv, Bundesfachabteilung Leitungsbau im Haupt­ verband der Deutschen Bauindustrie und weiteren Verbänden in Teilen geändert. Die Umsetzung auf nationaler Ebene ab 2016 ist beschlossene Sache; noch aber bleiben viele Fragezeichen. „Der rbv wird sich der offenen Fragen annehmen, Diskussionen über unklare Sachverhalte anstoßen und sich weiterhin dafür einsetzen, dass die Umsetzung der EU-Richtlinie in Deutschland nicht zu Lasten seiner Mitglieder geschieht“, kündigt rbv-Geschäftsführer Hesselmann an.

Die Technik im Blick Eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit gibt es bereits seit dem vorletzten Jahr im Bereich Technik. Der verbändeübergreifende Projektkreis Leitungstiefbau legte im August 2013 den Entwurf für das DVGW-Arbeitsblatt GW 381 mit Mindestanforderungen an Bauunternehmen im Leitungstiefbau vor. Im Rahmen der Ein­ spruchsvorberatung zum Gelbdruck hat der Projektkreis in diesem Jahr einen Kompromissvorschlag erarbeitet. „Hier haben sieben Verbände gemeinsam an einer Regel gearbeitet – das ist das zukünftige europäische Erfolgsmodell“, so Hesselmann. Auch auf das DVGW-Arbeitsblatt GW 350 „Schweißverbindungen an Rohrleitungen aus Stahl in der Gas- und Wasserversorgung“ nahm der rbv großen Einfluss, und zwar über seinen Arbeitskreis Schweißtechnik. Dessen im Sinne der Leitungsbauer gestaltete Vorarbeiten flossen in die Arbeit des zuständigen Projektkreises des DVGW ein. Darüber hinaus begleitet der rbv die gemeinsame Arbeit des Beirates des Normenausschusses Wasserwesen des Deutschen Instituts für Normung e. V. (DIN). Durch einen im Sommer 2014 abgeschlossenen Vertrag zwischen dem DIN und dem DVGW, der die Bearbeitung des Themas Wasserversorgung in einem DIN/DVGW-Gemeinschaftsfachbereich vorsieht, soll die Anzahl der ständigen Gremien bei den beiden Organisationen von 61 auf 44 reduziert werden. Nationale, europäische und internationale Normungs- und Regelsetzungsarbeit sollen optimal miteinander verzahnt werden, um Doppelarbeit zu vermeiden, Synergieeffekte zu nutzen und die Entstehung eines kohärenten Normen- und Regelwerks im Bereich Trinkwasser weiterhin zu fördern. Zu den weiteren übergeordneten Technik-Gremien, in denen der rbv vertreten ist, zählt der DVGW-Lenkungsausschuss Gasver­ sorgung. Es ist das wichtigste Gremium für die Bündelung und Koordinierung der nationalen und europäischen normativen und gesetzlichen Entwicklungen und die Steuerung der nachgeordneten Technischen Komitees auf dem Gebiet der Gasver­sorgung. Dank seines Engagements in einer Vielzahl von Gremien ist der rbv stets am Puls der Zeit und kann Entwicklungen im Markt sowie bei Regelwerk und Normung kontinuierlich beobachten, bewerten und beeinflussen.

Bildung und Nachwuchsgewinnung Neben technischen Fragen erläuterte Hesselmann auch den Themenkomplex demografischer Wandel/Fachkräftemangel. Der rbv/ BFA-Ausschuss für Personalentwicklung (AfP) hat 2014 damit begonnen, gemeinsam mit der Gütegemeinschaft Ein- und Mehrsparten-Qualifikation e. V. (GMQ) und anderen Partnern eine Personalentwicklungsstudie zu erarbeiten, die „Auswirkungen des demografischen Wandels auf Fachkräfteangebot und -bedarf in der Energie- und Wasserversorgung bis 2030“ beleuchtet. Weitere mit dem Thema Bildung befasste Gremien, in denen sich der rbv engagiert, sind der für die Qualifizierung von Arbeitskräften ins Leben gerufene Projektkreis des Energieeffizienzverbandes für Wärme, Kälte und KWK e. V. (AGFW) sowie der Koordinierungs­ ausschuss Bildung des DVGW. Einen wesentlichen Teil der Verbandsarbeit im Bildungsbereich stellen die Veröffentlichung von Schriften und die Durchführung von Veranstaltungen aus dem Bereich der Weiterbildung dar. So fasst etwa ein im Sommer 2014 veröffentlichter rbv-Infopoint zur neuen GW 15 „Nachum­ hüllungen von Rohrleitungen, Armaturen und Formstücken – Qualifikations­anforderungen an den Umhüller“ die wesentlichen Änderungen in diesem Arbeitsbereich zusammen.

Am 19. September trafen sich die Mitglieder der Landesgruppen Niedersachsen und Nord.

Außendarstellung wichtig Mit der Rasanz, in der Wandel sich vollzieht, gewinnt Kommuni­ kation an Bedeutung, denn erst das Teilen von Infor­mationen schafft die Grundlage für gemeinsames Handeln. Einen entsprechend hohen Stellenwert genießt die Außen­darstellung des Rohrleitungsbauverbandes, zu deren Bausteinen neben einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit die Teilnahme an und Organisation von Veranstaltungen zählen. Von besonderer Bedeutung für die öffentliche Wahrnehmung des Verbandes und seiner Botschaften im zweiten Halbjahr 2014 war die Teilnahme an der internationalen Leitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft IFAT, insbesondere auch mit Blick auf die Kommunikation der für die Branche relevanten Themen an die Medien: An der rbv-Pressekonferenz am Eröffnungstag der Messe nahmen Vertreter der wichtigsten Verlage der deutschen Baufachpresse teil, entsprechend gut fiel das Medien-Echo aus. Die vom rbv organisierten gemeinsamen Messeauftritte von Verband und Mitglieds­unte­r­ nehmen sind ein wichtiger Teil des rbv-Dienstleistungspaketes und erleichtern den Verbandsmitgliedern den Einstieg ins Messe­ geschäft. Ein Angebot, das es auch erneut für die WASSER BERLIN INTERNATIONAL gibt: Für die Großveranstaltung, die vom 24. bis 27. März 2015 auf dem Berliner Messegelände stattfindet, hat der Rohrleitungsbauverband gemeinsam mit der Messe Berlin erneut die Grundlage dafür geschaffen, dass die Leitungsbauunter­neh­ men zusammen in einer Halle ausstellen können.

Arbeit am eigenen Erscheinungsbild Zur Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes zählt auch die Weiter­ entwicklung des eigenen Erscheinungsbildes. Im Jahr 2014 hat der rbv sein Corporate Design grundlegend überarbeitet. Sowohl die Website des Berufsförderungswerks als auch die gedruckten Veröffentlichungen wie rbv-Infopoints, rbv-Nachrichten und das brbv-Jahresprogramm präsentieren sich mittlerweile in frischer, neuer Optik und bieten noch mehr Nutzerfreundlichkeit als in der Vergangenheit. Das brbv-Jahresprogramm etwa erscheint zukünftig in einem neuen, großzügigeren Format, das Interessierten einen noch besseren, schnelleren Überblick über die Vielzahl von Weiter­ bildungsveranstaltungen bietet, welche der rbv inhouse in Unter­ nehmen sowie in Schulungsstätten in ganz Deutschland organisiert. Übersichtlicher, freundlicher und nutzerfreundlicher als in der Vergangenheit präsentiert sich auch die Website des Berufs­för­ derungswerks des Rohrleitungs­bauver­bandes. Unter der Adresse www.brbv.de finden interessierte Besucher nicht nur auf einen Blick aktuelle Neuigkeiten aus dem Bereich Berufsbildung, sondern auch Adressen von Ansprech­partnern sowie eine komfortable Such­ funktion. Schließlich war der rbv 2014 auch in ganz eigener Sache aktiv. Zum Abschluss des Berichts der Geschäftsführung gab Hesselmann einen Überblick über die umfangreichen Sanie­ rungsmaßnahmen, durch die im Spätsommer des Jahres die in die Jahre gekommene technische Gebäudeinfrastruktur der VerbandsGeschäftsstelle in Köln grundlegend erneuert wurde. Unter anderem wurde eine neue Datennetzverkabelung gelegt und die Kapazität der Sitzungsräume erweitert.

(Foto: rbv)

Landesgruppe Nordrhein-Westfalen (05.09.2014) Anlässlich der Herbsttagung der Landesgruppe in Wuppertal hieß der Vorsitzende Dipl.-Kfm. Dr. rer. pol. Ralph Donath als Gäste Dipl.Ing. (FH) Heinz Esser (DVGW-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Bonn), Dr.-Ing. Bernd Garstka (Berufsförderungswerk der Bau­ industrie NRW e. V., Düsseldorf) und Rechtsanwältin Prof. Beate Wiemann (Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen e. V., Düssel­ dorf) willkommen; ebenfalls angereist waren rbv-Ehrenpräsident Dipl.-Ing. Klaus Küsel und rbv-Ehrenmitglied Dipl.-Ing. Arnd Böhme. Unter dem Titel „Politische und wirtschaftliche Rahmen­ be­ dingungen für (Bau-)Investitionen in Nordrhein-Westfalen“ ging Rechtsanwältin Prof. Beate Wiemann auf die aktuelle Situation in Nordrhein-Westfalen ein. Grundsätzlich werde zu wenig Geld bereitgestellt; „freie“ Gelder gelangten wegen Personalmangel nicht zum Einsatz – der Effekt: Der Leitungsbau leide unter einer Haushaltssperre. Der Bauindustrielandesverband, so Wiemann, stehe mit der Politik in engem Kontakt, um Investitionen in die Infrastruktur möglich zu machen, und fordere investitionsfreundlichere Rahmenbedingungen. Zu ihrer nächsten Sitzung zusammentreten werden die Mitglieder der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen vom 10. bis 12. September 2015.

Landesgruppe Hessen/Thüringen (12.09.2014) Bei der Zusammenkunft der Landesgruppe in Weimar begrüßte der Vorsitzende Dipl.-Ing. Uwe Thomas die Gäste Dr. Wolfgang Berger (IAB Institut für angewandte Bauforschung Weimar gemeinnützige GmbH, Weimar), Dipl.-Ing. (FH) Heinz Flick (DVGWLandesgruppe Hessen, Mainz) und Dipl.-Ing. Ralf Hanemann (Bildungswerk BAU Hessen-Thüringen e. V., Erfurt). Während Flick Grüße des Vorsitzenden der Landesgruppe Hessen, Dr.-Ing. Kurt Hunsänger, überbrachte, lud Berger die Anwesenden zum 19. Rohrbaukongress ein, der am 12. und 13. November 2014 am IAB Weimar stattgefunden hat. Die nächste Sitzung der Landesgruppe Hessen/Thüringen findet am 8. und 9. Oktober 2015 statt.

Landesgruppe Niedersachsen/Nord (19.09.2014) Unter der Leitung der Vorsitzenden Dipl.-Ing. Hartmut Wegener und Dipl.-Ing. Hüseyin Özkan trafen sich in Schwerin die Mitglieder der Landesgruppen Niedersachsen und Nord. Als Gäste nahmen an der Veranstaltung Dipl.-Ing. (TU) Regina Kössel und Dipl.-Ing. (FH) Bernd Rackow (beide abc-Bau Ausbildungscentrum der Bauwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern GmbH) teil, als rbvEhrenmitglieder waren außerdem Dipl.-Ing. Helmut Dehning, Dipl.-Ing. Klaus-Dietrich Lankow und Dipl.-Ing. Gerald Peters anwesend. Zum Auftakt der Veranstaltung machte Özkan auf die mit der zunehmenden Europäisierung verbundenen Probleme auf-

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Die rbv-Landesgruppen haben getagt (Fortsetzung)

Der Vorsitzende der Landesgruppe Niedersachsen Hartmut Wegener (r.) und Stellvertreter Ernst Schaffarzyk. (Foto: rbv)

merksam: Das Produkt Leitungsbau sei wertvoll, werde derzeit aber unter Wert verkauft. Zudem bestehe die Gefahr, dass das Gütezeichen verwässert wird. Özkan: „Europa kommt. Der rbv muss den Weg in die EU finden.“ Bei seinen Begrüßungsworten wies Wegener die Anwesenden außerdem auf die im Fotojahr Gas 2015 zu erwartenden verstärkten Investitionen hin und lud zur 22. Tagung Leitungsbau Anfang des nächsten Jahres nach Berlin ein. Ralf Heuer, Referent DVGW der Landesgruppe Nord, erläuterte in seinem Vortrag im Rahmen der Herbsttagung die Aktivitäten der DVGW-Landesgruppe Nord.

Rüdiger Oelze, Gunter Hüttner, Frank Jolig, Grit Lichtenberg, Frank Rottmann und Jörg Werner.

Wahlleiter Dehning führte durch die Wahlen des Vorstandes der Landesgruppe Niedersachsen. Der Vorsitzende Hartmut Wegener und sein Stellvertreter Dipl.-Ing. Ernst Schaffarzyk wurden in ihren Ämtern bestätigt. Die nächste Sitzung der Landesgruppen Niedersachsen/Nord ist für den 15. und 16. Oktober 2015 geplant.

Landesgruppe Berlin/Brandenburg (26.09.2013) Die Herbstsitzung der Landesgruppe Berlin/Brandenburg fand unter dem Vorsitz von Dipl.-Ing. (FH) Manfred Vogelbacher in Krakau statt. Als Gäste geladen waren Dipl.-Ing. Rainer Eder (Ehren­ präsident Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg e. V.), Prof. Jens Hölterhoff (German Society for Trenchless Technology e. V.), Dipl.-Ing. Gunter Hüttner (rbv-Vorstand und Vorsitzender der rbvLandesgruppe Sachsen), Dipl.-Ing. (FH) Fritz Eckard Lang (rbv-Vizepräsident und Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Pfalz/ Saarland) sowie Rechtsanwalt Axel Wunschel (Bauindustrie­ verband Berlin-Brandenburg e. V.) In seinem Grußwort zur Lage der Bauindustrie in Berlin-Branden­ burg ging Wunschel auf die Problematik der Verkehrslenkung

Der Vorsitzende der Landesgruppe Berlin/Brandenburg Manfred Vogelbacher (Mitte) und seine Stellvertreter Wolfgang Frey (l.) und Thomas Frisch (r.). (Foto: rbv)

Berlin ein, die durch lange Bearbeitungszeiten den Bau­unter­ nehmen in Berlin die Arbeit schwer mache. Darüber hinaus verlieh er der Forderung der Bauindustrie mit Blick auf Gesamtdeutschland Nachdruck, dass Praktikanten von der Mindestlohnregelung ausgenommen werden müssten. Hölterhoff lobte nachfolgend die langjährige gute Zusammenarbeit von rbv und GSTT, welche immer wieder Synergien erschließe. Wünschenswert sei aus seiner Sicht zudem eine stärkere Zusammenarbeit von Leitungsbau­ unternehmen mit Studierenden bei der Thesis. Den Vorteil für die

(Foto: rbv)

Unternehmen sieht er auch mit Blick auf den Fachkräftemangel darin, feststellen zu können, welche der Studierenden sich für eine spätere Übernahme in den Betrieb eigneten. An die Grußworte von Wunschel und Hölterhoff schlossen sich Berichte der stellvertretenden Vorsitzenden der Landesgruppe an. Dipl.-Ing. Wolfgang Frey ging in seinen Ausführungen auf die in Brandenburg seit mehreren Jahren stagnierende Zahl von Bewerbern für eine Erstausbildung im Leitungsbau sowie auf die mit 40 % unverhältnismäßig hohe Zahl von Abbrechern ebenso ein wie auf den Start des Ausbildungsprogramms für Benachteiligte, dessen Ergebnis in Freys Augen eher ernüchternd sei. Sein Appell: Zukünftig müsse noch mehr ausgebildet werden als in der Vergangenheit. Dipl.-Ing. Thomas Frisch zog ein ganz ähnliches Fazit. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten liege derzeit bei 46, das Ausstiegsalter bei 54 Jahren – seine Empfehlung, um den zukünftigen Bedarf zu decken: Die Branche muss sich bereits an den Schulen mehr engagieren. Vogelbacher riet Unternehmen dazu, die Organisation bedarfsgerechter Inhouse-Schulungen über den brbv zu verstärken. In den von Dipl.-Ing. Rainer Eder geleiteten Wahlen wurden die Amtsinhaber Vogelbacher (Vorsitz), Frey und Frisch (Stellvertreter) in ihren Ämtern bestätigt. Zu ihrer nächsten Herbstsitzung werden sich die Mitglieder der Landesgruppe Berlin/Brandenburg am 15. und 16. Oktober 2015 treffen.

Landesgruppe Sachsen/Sachsen-Anhalt (10.10.2014) Geleitet wurde die Herbsttagung der Landesgruppen Sachsen und Sachsen/Anhalt in Wernigerode von den jeweiligen Vorsit­z­enden Dipl.-Ing. Gunter Hüttner und Dipl.-Ing. Rüdiger Oelze. Sie konnten als Gäste Dipl.-Ing. Reinhard Rauh (Geschäftsführer DVGW-Landesgruppe Mitteldeutschland, Dresden), Dipl.-Päd. Jens-Uwe Strehle (Geschäftsführer BFW Bau Sachsen e. V. Über­ betriebliches Ausbildungszentrum Leipzig, Leipzig) sowie rbvEhrenmitglied Dipl.-Ing. Arnd Böhme begrüßen. Zum Auftakt der Tagung überbrachte Rauh die Grüße der DVGWLandesgruppen-Vorstände. Mit Blick auf die Ausbildungssituation in Sachsen berichtete Strehle danach über 26 neue Auszubildende, die sich im ersten Lehrjahr einer Ausbildung zum Rohrleitungsbauer befinden. Anschließend zog Oelze ein erfreuliches Fazit anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Landesgruppe Sachsen-Anhalt: Gestartet sei man 1994 mit 25 Unternehmen; heute sei die Mit­ gliederzahl auf 36 Unternehmen angewachsen. Bei den Vorstandswahlen der Landesgruppe Sachsen-Anhalt unter Wahlleiter Böhme wurden Rüdiger Oelze als Vorsitzender und Dipl.-Ing. Grit Lichtenberg als stellvertretende Vorsitzende wiedergewählt. In der Landesgruppe Sachsen stand Gunter Hütt­ ner nach 11 Jahren als Vorsitzender ebenso nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung wie Frank Jolig, der das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden bereits seit 16 Jahren bekleidet hatte. Stellten sich nach 11 bzw. 16 Jahren in ihren Ämtern nicht mehr zur Wahl: Gunter Hüttner (r.) und Frank Jolig.

(Foto: rbv)

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Die rbv-Landesgruppen haben getagt (Fortsetzung)

Der Vorsitzende der Landesgruppe Rheinland-Pfalz-Saarland, Fritz Eckard Lang (r.), und Stellvertreter Andreas Henze. (Foto: rbv)

Geschäftsführer der DVGW-Landesgruppe Baden-Württemberg, Dipl.-Ing. (FH) Andreas Anders, sowie Dipl.-Ing (FH) Heinz Flick (Geschäftsführer DVGW-Landesgruppe und Rheinland-Pfalz) teil; als weitere Gäste begrüßt wurden Dr.-Ing. Peter Missal (Vorsitzender DVGW-Landesgruppe Rheinland-Pfalz) und Dipl.-Ing. (FH) Stefan Neuschwander (Geschäftsführer DVGW-Landesgruppe Saarland). Heinz Grabau (stellv. Vors.), Alexander Heidel (stellv. Vors.) und Ewald Weber (Vors.) (v. l.).

(Foto: rbv)

Als neuer Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender wurden Dipl.-Ing. Jörg Werner von der Coswiger Tief- und Rohr­leitungsbau GmbH sowie Dipl.-Ing. Frank Rottmann von der RAC-Rohr­ leitungsbau Altchemnitz GmbH einstimmig gewählt. Als Termin für die nächste Herbsttagung wurde die Zeit vom 3. bis zum 5. September 2015 festgelegt.

Landesgruppe Bayern (17.10.2014) In Nürnberg hieß der Vorsitzende der Landesgruppe Bayern, Dipl.Ing. (FH) Ewald Weber, als Gäste Dipl.-Ing. Herbert Dechant (Verein für Bauforschung und Berufsbildung des Bayerischen Bauindustrie­ verbandes e. V. BauindustrieZentrum Wetzendorf, NürnbergWetzendorf), Dr. Detlef Lupp (Bayerischer Bauindustrieverband e.  V.  BBIV) sowie Dipl.-Ing. Jörn-Helge Müller (DVGW-Landesgruppe Bayern, München) willkommen. In seinen Begrüßungsworten berichtete Dechant über den Stand des BIZ Nürnberg und hob die gute Zusammenarbeit mit dem rbv hervor. Lupp bestellte Grüße von Thomas Schmid, seit 1. Juli 2014 neuer Hauptge­schäfts­führer des BBIV, und stellte den neuen For­derungskatalog der Aktions­­ gemeinschaft Impulse pro Kanalbau vor. Notwendig für den Erhalt der Kanalnetze und damit eines der größten Anlagen­­werte von Städten und Gemeinden seien mehr Investi­tionen. Zudem sei eine neue Balance zwischen Auftrag­­geber und Auftrag­nehmer erfor­­ derlich. Aufgrund der Billigst­­preisvergabe sei das Verhältnis zwischen beiden Parteien derzeit zuungunsten der Arbeitnehmerseite verschoben. Möller richtete Grüße des DVGW-Vorstands­vorsit­z­enden Prof. Gerald Linke aus und schilderte die Fortschritte beim Projekt DVGW 2025. Das Thema Normung müsse europäisch betrachtet werden; pro Staat dürfe es nur einen Regel­setzer geben. Bezüglich des DIN, so Möller, stünden die Zeichen im DVGW deshalb auf Kooperation. Peter Bunke, Projektleiter Netzentwicklung Planung bei der Nürnberger N-ERGIE Netz GmbH ging in seinem anschließenden Vortrag auf den kreuzungsfreien Ausbau des Franken­schnellwegs ein. Ergänzt wurden die Ausführungen zum Bericht der Geschäftsführung von Weber, der in seiner Eigen­schaft als Mitglied im Arbeits­kreis Strategie die Tätigkeit des AK vorstellte und erste Ergeb­nisse präsentierte.

Anlässlich der Landesgruppensitzung referierte Missal zum Thema Energiewende. In seinem Vortrag unter dem Titel „Warum die Energiewende gelingen muss und kann!“ machte er Zusam­men­ hänge zwischen weltweitem Bevölkerungswachstum und dem Anstieg der CO2-Emissionen deutlich. Nach einer Modell­be­trach­ tung und Wirtschaftlichkeitsanalyse von Windstrom schloss Missal seine Ausführungen mit einem provokativen Zitat des Zukunfts­ forschers Matthias Horx: „Ich habe festgestellt, dass sich die Menschen gar nicht wirklich für die Zukunft interessieren. Sie interessieren sich eher für die Verlängerung der Vergangenheit ins Morgen. Genau das aber hat die Zukunft nicht im Programm.“ Im Anschluss an den Bericht der Geschäftsführung gewährte Lang den Anwesenden in einem kurzen Vortrag einen detaillierten Einblick in die Tätigkeit des Arbeitskreises Strategie. Bei den Wahlen der Landesgruppen Rheinland-Pfalz und Saarland wurden der Vorsitzende Fritz Eckard Lang und der stellvertretende Vorsitzende Dipl.-Ing. Andreas Henze wiedergewählt; die nächste Herbsttagung findet vom 18. bis 20. September 2015 statt.

Peter Bunke berichtete über den kreuzungsfreien Ausbau des Franken­­schnellwegs. (Foto: rbv)

Die nächste Sitzung der Landesgruppe Bayern ist vom 22. bis 24. September 2015 geplant.

Landesgruppen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz/Saarland (24.10.2014) In Deidesheim kamen die rbv-Landesgruppen Baden-Württem­ berg und Rheinland-Pfalz/Saarland unter der Leitung der Vor­ sitzenden Dipl.-Volksw. Gudrun Lohr-Kapfer (BW) und Dipl.-Ing. (FH) Fritz Eckard Lang (RLP/S) zusammen. Als Gäste nahmen der

Am 24. Oktober trafen sich die Mitglieder der Landesgrup­ pen Baden-Württemberg und Rhein­ land-Pfalz/Saarland zu ihrer Herbst­­ tagung. (Foto: rbv)

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Initiative erhält Unterstützung durch den Rohrleitungsbauverband

rbv-GmbH ist BALSibau-autorisierter Bildungsträger An Leitungsnetzen aller Sparten in Deutschland wird jährlich ein Gesamtschaden in Höhe von fast 200 Mio. Euro registriert. Die Bundesweite Arbeits­ gemeinschaft der Leitungsbetreiber zur Scha­ dens­minimierung im Bau (BALSibau) hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Schaden zu senken und die Sicherheit bei Bau­arbeiten in der Nähe bestehender Leitungsnetze zu erhöhen. Im Rahmen der Gasfachlichen Aus­sprache­tagung (gat) 2014, die vom 30. September bis zum 1. Oktober in Karlsruhe stattfand, unterzeichneten rbv-GmbH-Geschäftsführer Mario Jahn und Ralf Lanz, Geschäftsführer der die Initiative BALSibau durchführenden DVGW Service & Consult GmbH, eine Vereinbarung. Jahn nahm im Anschluss die Urkunde „BALSibau-autorisierter Bildungsträger“ entgegen. Der Rohrleitungsbauverband e. V. (rbv) vereint die Leitungs­ bauunternehmen, die durch die GW 301-Zertifizierung für hohe Qualität im Neu- und Aus­bau von Gas- und Wasser­ versorgungsnetzen stehen. Seit Oktober 2011 verpflichten sich GW 301-zertifizierte Unter­ nehmen bei Tiefbauar­beiten u. a. zum Einsatz von Personal, das nach den Inhalten der GW 129 „Sicherheit bei Bau­ arbeiten im Bereich von Ver­ sorgungs­ leitungen – Schu­ lungs­­plan für Ausfüh­rende, Aufsichtsführ­ende und Planer“ geschult ist. Die vom Deut­ schen Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) ins Leben gerufene spartenübergreifende Initiative BALSibau

setzt sich dafür ein, die Arbeits­ sicherheit bei Leitungs­arbeiten zu erhöhen. rbv und DVGW bekräftigten im Rahmen der gat ihre Zusam­menarbeit zur Erhöhung der Sicherheit bei Bauarbeiten in der Nähe bestehender Leitungs­­­netze, insbesondere bei Unternehmen, die nicht nach den etablierten Qualitäts­sicherungssystemen zertifiziert sind. Unterstützung vom Verband Mit der Autorisierung der rbv GmbH als BALSibau-Bildungs­ träger erhalten damit zukünftig auch Schulungsteilnehmer an GW 129/S 129-Quali­fizie­rungen der rbv-GmbH den bundeseinheitlichen BALSi­bau-­Ausweis.

Zusammenarbeit in der Initiative BALSibau: (v. r.) Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender DVGW; Mario Jahn, Geschäfts­füh­rer rbvGmbH; Ralf Lanz, Geschäftsführer DVGW Service & Consult GmbH; Dieter Hesselmann, Geschäftsführer Rohrleitungs­bau­ver­band e. V.; Markus Grummich, Projektmanager der Initia­tive BALSibau. (Quelle: © DVGW, Daniel Schoenen)

Bei der Urkun­den­übergabe brachte DVGW-Vorstands­ vorsitzender Prof. Dr. Gerald Linke gegenüber rbvGeschäfts­führer Dieter Hessel­

mann die Bedeutung der Unterstützung der Initiative BALSibau durch den rbv zum Ausdruck. Dieser erreiche die Zielgruppe der spartenüber-

greifenden Initia­tive, bei der umsichtiges, sach- und fachgerechtes Vor­gehen im Tief­ bau insbesondere mit Blick auf die in der Regel oberhalb von

Gas- bzw. Wasser­­­netzen verlegten Strom- oder Tele­kom­ kabel Schäden vermeidet. (MJ)

BALSibau – 10. Baggerschadendemonstrationsanlage wartet mit neuer Simulationsmöglichkeit auf

In Geradstetten, Baden-Württemberg, kann GW 129/S 129Qualifizierung nun auch mit Praxis durchgeführt werden Das auf der GW 129/S 129 basierende Qualifi­ zierungs­konzept der Initiative BALSibau setzt auf praxisbezogene Vermittlung der Inhalte. Dazu stehen bundesweit sogenannte Baggerschaden­ demonstrationsanlagen (BSDA) zur Verfügung, auf deren Gelände typische Alltagssituationen der im Tief­bau Tätigen praktisch simuliert werden können.

Die Schulungs­teilnehmer haben dort die Gelegenheit, mögliche Schäden an unterschiedlichen Leitungsnetzen hautnah zu erleben und das richtige Verhalten zu trainieren. Die Sicherheit des Baustellen­

Martin Kleemann (2. v. r), Leiter des ABZ Bau Geradstetten, nahm die Anerkennungsurkunde für die BSDA entgegen. Markus Grummich (r.), Projektleiter der Initiative BALSibau, würdigte das Engage­ ment und den Pioniergeist der Betreiber. Ulrich Huber, Netze BW GmbH, gratulierte als Mitglied des BALSibau-Arbeitskreises „Schulung“ (2. v. l). Übungsleiter Andreas Kirchhoff, Netze BW GmbH (l.) freut sich über die Leistungsfähigkeit der BSDA. (Quelle: BALSibau)

personals und unbeteiligter Dritter steht dabei genauso im Mittelpunkt wie die Begren­ zung von Folgen bzw. die Aufrechterhaltung der Ver­ sorgungssicherheit. In den vergangenen sieben Jahren registrieren z.  B. Gasnetz­be­treiber, die bereits bei der Vergabe so qualifiziertes Per­ sonal auf deren Baustellen fordern, einen Schadenrückgang von über 38 %. In Baden-Württemberg stand eine solche BSDA bislang nicht zur Verfügung. Mit vereinten Kräften gelang es dem Aus­ bildungszentrum Bau Gerad­ stetten und der Netze BW GmbH, unterstützt durch die DVGW-Landesgruppe BadenWürttemberg, jetzt nicht nur eine solche Anlage in Gerad­ stetten bei Stuttgart zu erstellen, sondern auch gleich mit einer neuen, anderenorts noch nicht gegebenen Demon­

Wird ein Stromkabel durch einen Baggerlöffel beschädigt, kann ein für das Baustellenpersonal lebensgefährlicher Lichtbogen ent­stehen. (Quelle: BALSibau)

strations­möglichkeit aufzuwarten: der Simulation eines bei der Beschädigung eines Stromkabels entstehenden Lichtbogens. Im Rahmen des diesjährigen Erfahrungsaustausches der BALSibau-Trainer konnten sich

diese ein Bild von der neuen BSDA machen. Das ABZ Bau Geradstetten ist die zehnte BALSibau-anerkannte BSDA und steht ab sofort für die fünf Jahre gültige GW 129/ S 129-Qualifizierung zur Ver­ fügung.

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Deutsche Bauwirtschaft kritisiert EuGH-Urteil zu Bauprodukten

Berliner Mahnwache gegen Genehmigungsstau erfolgreich

„Mit dem jetzt ergangenen Urteil des Euro­päischen Gerichts­hofs, mit dem Deutschland untersagt wird, zusätzliche Qualitäts­anforderungen an Bau­produkte zu stellen, ist die bewährte Qualität von Bauprodukten in Deutschland gefährdet. Wir sehen die Bundesregierung und die Bauaufsichts­behör­den in der Pflicht, wesent­liche Anforderungen an Bauprodukte, die den Schutz von Leben, Gesund­heit und Umwelt tangieren, entweder auf europäischer Ebene durchzusetzen oder einen Lösungsweg für eine nationale Regulierung zu finden.“ Dies erklärten die Vizepräsidenten des Zentral­ verbandes des Deutschen Baugewerbes und des Haupt­verbandes der Deutschen Bau­ industrie, Wolfgang Paul und Dipl.-Ing. Klaus Pöllath.

Mit einer rund vierstündigen stillen Demonstration machten rund 70 Berliner Bau­unternehmen am Vormittag des 6. Oktober auf den für viele Betriebe existenzbedrohenden Genehmigungsstau bei der Verkehrslenkung in der Bundes­ hauptstadt aufmerksam. Mit Erfolg: Als Reaktion auf die Ankündigung des Protests erklärte Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler sich zu einem direkten Austausch mit den betroffenen Bauunternehmern bereit. Das Gespräch fand fünf Tage vor der Demonstration und unter reger Beteiligung von Unternehmern, der Fach­ gemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e. V. und des Bau­industrieverbandes BerlinBrandenburg e. V. statt. Erfreulicher Erfolg der Zusammenkunft: Für das erste Quartal 2015 sicherte Gaebler den Anwesenden die Schaffung neuer Stellen bei der VLB bzw. die Wiederbesetzung vorhandener Stellen zu.

Verbände warnen vor Qualitätsverlusten

Obgleich sich das Urteil nur auf drei im Verfahren konkret be­nan­nte Produkt­kategorien und auf die inzwischen nicht mehr gültige, im Jahr 2013 durch die EU-Bauprodukten­veror­d­ nung abgelöste EG-Bau­­­pro­ dukte­­n­richtlinie beziehe, seien negative Konse­­­quen­zen auch für eine weitaus größere Zahl bislang nach deutschen Quali­ täts­standards hergestellter, durch akkreditierte Prüfinstitute fremd­über­wachter und mit einem Ü-Kenn­­­zeichen versehener Bau­ produkte möglich, befür­chten Paul und Pöllath. Verantwortungsverlagerung ist undenkbar Deutschland sei deshalb gefor­ dert, alle wesentlichen bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsanforderungen an Bau­­pro­ dukte so festzuschreiben, dass Her­steller auch künftig angehalten bleiben, diese vollständig nachzuweisen, forderte Paul. Eine Ver­lagerung dieser Verant­wor ­tung auf den An­wender oder den privaten Ver­ braucher sei undenkbar. Bau­ schaffende müss­ten sich auf die Verwend­barkeit von Bau­ produkten verlassen können. Gleichzeitig müsse Deut­ sch­ land die im Europä­ischen Recht gegebenen Spielräume nutzen

und die Nach­b esse­rung lücken­­­­­­haft harmonisierter europäischer Normen konsequenter als bisher einfordern, betonte Pöllath. Der Haupt­ver­ band der Deutschen Bau­indus­ trie habe der Bundes­­re­gierung bereits vor Jahren nahe­gelegt, mangelhafte euro­päische Nor­ men zurückzuweisen, und sogar selbst versucht, dies vor dem Euro­päischen Gerichtshof einzuklagen. Schuldspruch für Deutschland Mit Urteil vom 16. Oktober 2014 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) die Bundes­­republik Deutschland der Vertrags­ver­ letzung wegen Verstoßes gegen die EG-Baupro­dukten­ richt­linie für schuldig befunden, zu­s ätz­liche Anfor­

derungen für den wirksamen Markt­zugang und die Verwen­ dung von Bau­ produkten in Deutschland ge­­stellt zu haben. Damit muss Deut­schland sein bisheriges Ver­fahren aufgeben, mit dem essenzielle Qualitäts­ anforde­rungen an Bau­pro­ dukte national in Bau­regellisten nachgeregelt wurden, wenn entsprechende Anforderungen in dies­bezüglich mangelhaften Euro­pä­ischen Normen fehlen. An­statt mangelhaft harmonisierte Europäische Baustoff­ normen auf dem dafür vorgesehenen Verfah­rensweg konsequent zurückzuweisen, habe Deutsch­land diese über Jahre akzeptiert und bauaufsichtlich erforderliche Zusatzanfor­de­run­ gen in unzulässiger Weise national aufgebaut, hieß es in der Urteilsbegründung. (hdb/zdb)

Wahlen bei der DWA

Otto Schaaf bleibt Präsident Bauass. Dipl.-Ing. Otto Schaaf (58) wurde am 30. September 2014 als Präsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) wiedergewählt. Bauingenieur Schaaf ist hauptberuflich Vorstand der Stadtent­ wässerungsbetriebe Köln, A. d. ö. R. Schaaf ist bereits seit dem 1. Januar 2007 Präsident der DWA, seine neue Amtszeit läuft bis zum 31. Dezember 2018.

(Quelle Foto: www.gfa-news.de)

Ebenfalls verlängert wurden die Amtszeiten fünf weiterer Mitglieder des DWA-Vor­stan­ des: Bauass. Dipl.-Ing. KarlHeinz Flick (60, Fachverband Steinzeugindustrie e. V. und Steinzeug-Keramo GmbH), Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Franz Nestmann (63, Institut für Wasser und Gewässerent­wick­ lung, Bereich Wasser­wirtschaft und Kulturtechnik, des Karls­ ruher Instituts für Technologie),

Prof. Dr.-Ing. Johannes Pinne­ kamp (59, Insti­tut für Siedlungs­ wasser ­wirt­schaft der RWTH Aachen), Peter Stamm (63, Wilo SE), MinDir Dr. Helge Wenden­ burg (61, Bundes­ministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit). Die Amts­zeiten der Gewählten laufen bis Ende 2018, die von Karl-Heinz Flick bis Ende 2017. (dwa)

Senat lenkt ein und schafft acht neue Stellen

(Fotos: Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg e. V.)

Sparkurs führt in den Genehmigungsstau Mehr als 150 Bagger, Fräsen, Kräne, Rad- und Tieflader sowie Bauwagen blockierten zwischen sechs und zehn Uhr morgens den Amtssitz von Senator Michael Müller in Berlin-Wilmersdorf. Auslöser für den stillen Protest war der durch die fehlenden verkehrsrechtlichen Genehmigungen für Baustellen verursachte Investitionsstau in Höhe von mehr als 45 Millionen Euro, infolge dessen notwendige Instandhaltungen und Ver­ sorgungs­anschlüsse für Woh­ nungen und Gewerbe nur verspätet oder aufgrund des endenden Haushaltsjahres gar nicht durchgeführt werden können. Auf diese Miss­ stände hatten Unter­nehmen der Berliner Bau­ wirtschaft bereits im Sommer 2014 aufmerksam gemacht, und zwar durch einen an den Berliner Senat adressierten offenen Brief. In dem Ende August versandten Schreiben forderten die Unter­zeichner insbesondere die Beseitigung personeller Eng­pässe bei der Ver­

kehrs­lenkung Berlin (VLB) und die Sicherung eines sach- und zeitgerechten Geneh­mi­ gungs­­­­verfahrens. Aufgrund des rigiden Spar­kurses, den die Stadt Berlin sich verordnet hat, ist die Behörde chronisch unterbesetzt; derzeit stapeln sich bei der VLB rund 2.000 Anträge. Schnelles Einlenken dank ungewöhnlicher Aktion Die kurzfristigen Maßnahmen, die Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Michael Mül­ ler als Reaktion auf den Brief versprach, griffen allerdings nicht. Die Situation in den Berliner Unternehmen spitzte sich weiter zu: Trotz voller Auftrags­bücher musste Per­

sonal reduziert bzw. Kurz­ arbeit eingeführt werden. Für die betroffenen Unter­ neh­ men Grund, ihre Aktivitäten zu verschärfen und zu einer ungewöhnlichen Maßnahme zu greifen. Dank der Aktion am 6. Okto­ber konnten die Unter­ neh­men ihr Anliegen wirksam in die Öffent­lichkeit transportieren, denn durch die ausführliche Berichter­stattung der Medien wurde die Proble­ matik in Berlin auch für Nichtfachleute deutlich. „Gemein­ samkeit macht stark“ – die öffent­l ichk eitswir k­s ame Berliner Mahn­wache hat eindrucksvoll unter Beweis ge-­ stellt, dass konzertierte Akti­ onen ein Schlüssel zum Erfolg sind. (rbv)

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22. Tagung Leitungsbau in Berlin

Neue Druckgeräterichtlinie

In vielen Fällen haben sich Erwartungen, die Kommunen an die Privatisierung ihrer Energieversorgung gestellt haben, nicht erfüllt. In naher Zukunft läuft ein Großteil der in den 90er Jahren geschlossenen Konzessionsverträge für Strom und Gas aus – zahlreiche Kommunen nehmen das zum Anlass, ihre Strom-, Gasund Fernwärmeversorgung wieder in die eigene Hand zu nehmen. Auch für die Unternehmen der Leitungsbaubranche steckt in der Trendwende Potenzial, das es zu heben gilt. In diesem Sinne haben der Rohrleitungsbauverband e. V. (rbv) und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. (HDB) die 22. Tagung Leitungsbau am 20. und 21. Januar 2015 in Berlin unter das Motto „Stadtwerke – Partner des Leitungsbaus im Umbruch“ gestellt.

Am 27. Juni diesen Jahres ist im Amtsblatt der Europäischen Union die Richtlinie 2014/68/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Mai 2014 zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Bereitstellung von Druckgeräten auf dem Markt veröffentlicht worden. Die Druckgeräterichtlinie (engl. Pressure Equipment Directive) ist eine europäische Richtlinie, somit sind die Mitgliedsstaaten zur Umsetzung in nationales Recht verpflichtet.

Energieversorgung: Rückkehr in die Kommune

Hochkarätige Branchenkenner werden unterschiedlichste Facetten ausleuchten. So wird zum Beispiel Dipl.-Ing. Dietmar Bückemeyer, Vorstand Stadtwerke Essen, zu „Compliance und Auftragsvergabe der Stadtwerke“ referieren. Dipl.Ing. Michael Riechel, Vorstand Thüga Aktiengesellschaft, München, erörtert die Frage „Das Thüga-LV – ein notwendiges Hilfsmittel?“. Mit Dr. Ulrike Bohnsack, Mitglied der Geschäftsleitung des Deutschen Instituts für Normung e. V., konnten wir eine ausgewiesene Expertin für das Thema „Nationale Regelwerke und Normung in der EU“ gewinnen und Dr. Andreas Zuber, Ge-

schäftsführer im Verband kommunaler Unternehmen e. V., stellt in seinem Vortrag „Rekommunalisierung – Stadtwerke der Zukunft“ vor. Weitere Referenten werden unter anderem auf spezielle rechtliche Aspekte des Themas eingehen, und selbst verständlich sieht das Programm der zweitägigen Veranstaltung ausreichend Platz für Diskussion und Meinungsaustausch vor. Wir laden Sie herzlich ein: Kommen Sie nach Berlin und informieren Sie sich über die neuesten Trends, die für unsere Branche heute und morgen von Bedeutung sind. Und vor allem: Beteiligen Sie sich an der Diskussion und bringen Sie Ihre

Gedanken ein – denn nur gemeinsam können wir etwas bewegen. (FN)

Einstufungen gelten bereits ab 1. Juni 2015

Als Druckgeräte gelten im Wesentlichen Behälter, Dampfkessel, Rohrleitungen sowie druckhaltende Ausrüstungsteile mit einem inneren Überdruck von mehr als 0,5 bar. In allen Mitgliedstaaten ist die neue DGRL 2014/68/ EU ab dem 19. Juli 2017 verbindlich anzuwenden. Als Besonderheit ist hier zu beachten, dass die neuen Einstufungen der Druckgeräterichtlinie im Artikel 13 (bisher Artikel 9) schon ab dem 1. Juni 2015 gelten. Erforderlich wurde die Neuordnung durch die veränderte Aufteilung der innerhalb des Druckgerätes enthaltenen Fluide (Gas/Flüssigkeiten). Bestimmend für die Einteilung sind die neuen Regelungen zu Kennzeich-

nung und Transport von (gefährlichen) Stoffen. Die alte Druckgeräterichtlinie 97/23/EG ist somit an die europäische Verordnung 1272/ 2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und

Verpackung von Stoffen und Gemischen (CLP-Verordnung) anzupassen. Mit der Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union wurde die alte Richtlinie 97/23/EG abgelöst. (CK)

BBZ Magdeburg

Erstklassige Ausbildung, erfolgreiche Imagearbeit Das Bau-Bildungs-Zentrum Magdeburg ist eines von zwei Ausbildungszentren in Sachsen-Anhalt, die für die Bauwirtschaft in Sachsen-Anhalt überbetriebliche Lehrgänge und Weiterbildungsmaßnahmen durchführen. Seit dem Jahr 1991 wird in Magdeburg in den Bereichen Hoch- und Tiefbau sowie Ausbau ausgebildet. In der zwei- bis dreijährigen Ausbildung übernehmen qualifizierte Ausbilder die Durchführung von überbetrieblichen Lehrgängen. Aktuell wird in Magdeburg unter anderem in folgenden Berufen ausgebildet: • Baugeräteführer • Straßenbauer • Rohrleitungsbauer • Kanalbauer

Optimale Bedingungen Ein eigenes Gästehaus mit 62 Plätzen sorgt dafür, dass auch Teilnehmer von außerhalb von den optimalen Bedingungen profitieren. Dazu zählen neben einer anspruchsvollen Unterkunft auch vielfältige Freizeitangebote. Im Rahmen der

Aufstiegsfortbildung können Teilnehmer Lehrgänge zu den Berufsbildern Vorarbeiter, Werkpolier und geprüfter Polier absolvieren. Darüber hinaus bietet das Zentrum zahlreiche Fachseminare für die Beschäftigten der Baubranche an. Diese Seminare richten sich sowohl an Fach- und Führungskräfte als auch an gewerblichtechnisches Personal. Die Weiterqualifizierung im Bereich Rohrleitungsbau erfolgt seit vielen Jahren in enger Zusammenarbeit mit der Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes GmbH (brbv). Gemeinsam werden Lehr-

gänge nach GW 15, GW 128 und GW 129 angeboten. Nachwuchsgewinnung und duale Ausbildung Für die Arbeit des BBZ Magdeburg ist die Nachwuchsgewinnung von Fachkräften für die Bauwirtschaft zunehmend von Bedeutung. Seit 2007 engagiert sich das BBZ deshalb aktiv im Berufsorientierungs programm des Bundesminis teriums für Bildung und Forschung. Erklärtes Ziel ist es, Vorurteile gegenüber Bauberufen auszuräumen und das Image der Branche zu verbessern.

Jährlich nutzen bis zu 800 Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen die Bildungseinrichtung, um verschiedene Angebote auszuprobieren. Mit Erfolg: Viele der jungen Besucher ließen sich tatsächlich für eine Ausbildung im Bauwesen begeistern. Aber auch an Führungskräfte ist gedacht. Mit Beginn des Wintersemesters 2007/2008 bot die Bildungsstätte erstmals einen gemeinsam mit der Hochschule MagdeburgStendal entwickelten Dualen Studiengang im Bauwesen an. Parallel zu ihrer Berufsausbildung absolvieren die

Studierende ein Studium, das mit dem „Bachelor of Engineering“ abschließt. Seit Einrichtung des neuen Studiengangs haben bereits 90 Teilnehmer das neue Angebot genutzt.

Ansprechpartner Gerald Bock, Leiter BBZM Tel.: +49 391 28965-15 Fax: +49 391 28965-30 [email protected]

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Regelwerk DVGW DVGW-Neuerscheinungen G 491-B1 „1. Beiblatt zum DVGW-Arbeitsblatt G 491: 2010-07 Gas-Druckregelanlagen für Eingangs­ drücke bis einschließlich 100 bar; Planung, Ferti­ gung, Errichtung, Prüfung, Inbetriebnahme und Betrieb“, Ausgabe 10/2014 Das DVGW-Arbeitsblatt G 491 „Gas-Druckregelanlagen für Ein­ gangsdrücke bis einschließlich 100 bar; Planung, Fertigung, Errichtung, Prüfung, Inbetriebnahme und Betrieb“, das in der Fassung von Juli 2010 vorliegt, wird durch ein Beiblatt, Ausgabe Oktober 2014, ergänzt. Wesentlicher Gegenstand ist ein neuer, normativer Anhang zum DVGW-Arbeitsblatt G 491, in dem die Prüfanforderungen an mobile Gas-Druckregelanlagen bei der erstmaligen Errichtung und bei der Aufstellung an einem neuen Aufstellungsort beschrieben werden. Die Prüfung von mobilen Gas-Druckregelanlagen und die Aus­ stellung von Bescheinigungen nach Gashochdruck­leitungs­ver­ ordnung für diese Anlagen wurden in der Vergangenheit mehrfach mit den Aufsichtsbehörden diskutiert. Eine Festlegung im DVGW-Regelwerk, wie mit diesen Anlagen im Zuge der erstmaligen Prüfung nach der Herstellung sowie bei der Aufstellung an einem neuen Aufstellungsort zu verfahren ist, gab es bisher nicht. Festlegungen zu Betrieb und Instandhaltung mobiler Gas-Druck­ regelanlagen werden in das DVGW-Arbeitsblatt G 495 „Gas­anlagen – Betrieb und Instandhaltung“ aufgenommen. Darüber hinaus werden mit dem 1. Beiblatt zum DVGW-Arbeitsblatt G 491 die Anforderungen aus der Verordnung über Gashoch­ druckleitungen, die im Anhang G des DVGW-Arbeitsblattes G 491 erläutert werden, an die im Jahr 2011 neu veröffentlichte Ver­ ordnung angepasst.

G 614-1 „Freiverlegte Gasleitungen auf Werks­ge­ lände hinter der Übergabestelle; Planung, Er­richtung, Prüfung und Inbetriebnahme“, Aus­ gabe 10/14 Gemäß Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) gehören Gas­lei­tungs­ anlagen nach Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) nicht zu den überwachungsbedürftigen Anlagen. Gasanlagen auf Werksgelände bis zur letzten Absperreinrichtung vor der Gasverwendungseinrichtung sind Energieanlagen im Sinne des § 3, Nr. 15 EnWG. Für Energieanlagen gelten die sicherheitstechnischen Anforderungen des Energiewirtschaftsge­ setzes – Beachtung der allgemein anerkannten Regeln der Tech­ nik, gesetzliche Vermutung der Einhaltung, wenn das DVGWRegel­werk beachtet wurde – sowie gegebenenfalls der Gas­hoch­druckleitungsverordnung (GasHDrLtgV). Das DVGW-Arbeitsblatt G 614 ist eine Ergänzung zu den geltenden technischen Regeln (z. B. G 462, G 463, G 459-1, G 600, TRF). Ziel der Überarbeitung war die Harmonisierung mit den europäischen Richtlinien und Normen. Im Vordergrund stand die Anpassung der Anforderungen an freiverlegte Leitungsanlagen an die europäische Funktionalnorm DIN EN 15001-1, die unter dem Mandat der EG-Druckgeräterichtlinie 97/23/EG (PED) erstellt wurde. Der Anwendungsbereich der DIN EN 15001-1 ist wesentlich umfassender als der des DVGW-Arbeitsblattes G 614-1 und legt auch Anfor­­ derungen bezüglich erdverlegter Leitungsanlagen und Gasdruckregelanlagen fest. Für diese Anlagenbereiche wird weiterhin auf die bestehenden Teile des DVGW-Regelwerks (G 462, G 472 und G 491) verwiesen. Wenn industrielle Gasleitungsanlagen vom bzw. im Auftrag des Eigentümers der Gasleitungsanlage ausgelegt, errichtet und in Betrieb genommen werden, sind diese von der Druckgerätericht­ linie und der DIN EN 15001-1 ausgenommen und fallen in den Anwendungsbereich der G 614-1. Demgegenüber sind z. B. als eine Baueinheit durch einen Generalunternehmer schlüsselfertig gelieferte Gasleitungsanlage nach DIN EN 15001-1 nicht von der Druckgeräterichtlinie ausgenommen. Für diese ist das DVGWArbeitsblatt G 614-1 als detaillierte technische Regel im Sinne des Anwendungsbereichs der DIN EN 15001-1 anzusehen. Bei Beach­ tung der G 614-1 werden auch die Anforderungen der DIN EN 15001-1 erfüllt.

Wesentliche Änderungen gegenüber dem DVGW-Arbeitsblatt G 614:2005-10 sind: • Aufteilung des Arbeitsblattes in Teil 1 „Planung, Errichtung, Prüfung und Inbetriebnahme“ und Teil 2 „Betrieb und Instand-­ haltung“, • grundlegende Überarbeitung des gesamten Arbeitsblattes und Anpassung an europäische Richtlinien und Normen, • Übernahme der Anforderungen aus G 462 und G 463 für freiverlegte Gasleitungsanlagen, • Bemessung der Wanddicken und Stützweiten der Leitungen an DIN EN 15001-1 angeglichen, • Bemessungsverfahren für Gasleitungsanlagen bis 100 mbar in Anlehnung an G 600 (DVGW-TRGI) ergänzt.

G 614-2 „Freiverlegte Gasleitungen auf Werks­ gelände hinter der Übergabestelle; Betrieb und Instandhaltung“, Ausgabe 10/14 Diese technische Regel gilt für Betrieb und Instandhaltung von freiverlegten Gasleitungen auf Werksgelände hinter der Über­ gabestelle bis zur letzten Absperreinrichtung vor der Ver­brauchs­ anlage/Gasverwendungseinrichtung. Hinsichtlich der Anforderungen für Betrieb und Instandhaltung an freiverlegte Leitungen auf Werksgelände wurde eine weitestgehende Übereinstimmung zu der europäischen Funktionalnorm DIN EN 15001-2 hergestellt. Der Geltungsbereich der DIN EN 150012 ist umfassender als der von G 614-2 und deckt neben den freiverlegten Leitungen auch Empfehlungen für Betrieb und Instand­ haltung von Gasdruckregelanlagen und erdverlegten Leitungen auf Werksgelände ab. Sowohl für Gasdruckregelanlagen als auch für erdverlegte Leitungen bestehen national bereits umfängliche DVGW-Regelwerke mit wesentlich höherem Detaillierungsgrad, welche somit die Empfehlungen der DIN EN 15001-2 umsetzen. Für die nationale Umsetzung der DIN EN 15001-2 sind neben den Detail­lierungen für freiverlegte Leitungen in G 614-2 die Detail­ lierungen der DVGW-Regelwerke G 465-1, G 465-3 und G 466-1 für erdverlegte Leitungen wie auch G 495 für Gas-Druck­regelanlagen zu beachten. Das DVGW-Arbeitsblatt G 614-2 enthält ein neues Klassifizierungsund Bewertungsschema von Leckagen und Mängeln für Gas­ leitungsanlagen auf Werksgelände. Aufgrund der unterschiedlichen Umgebungs- und Einbauvoraussetzungen ist es unzulässig, diese Vorgehensweise auf die Überprüfung von Gasinstallationen in der häuslichen oder vergleichbaren Anwendung zu übertragen. Der neue informative Anhang 2 enthält ein Beispiel für ein orientierendes Bewertungsschema von Leckagen und Mängeln für Gasleitungsanlagen auf Werksgelände. Er dient als Handlungshilfe zur Bewertung der technischen Dichtheit von freiverlegten Gasleitungen auf Werksgelände. Bezüglich der bei Betrieb und Instandhaltung der Leitungsanlagen zu beachtenden arbeitsschutzrechtlichen Anforderungen erfolgte ein Abgleich mit den Anforderungen der Betriebssicherheitsverordnung. Die relevanten Anforderungen für Betrieb und Instandhaltung freiverlegter Leitungen auf Werksgelände (Kundenanlagen) aus G 465-1, G 465-3 und G. 466-1 wurden in Teil 2 von G 614 integriert. Das DVGW-Arbeitsblatt G 614-2 gilt hinsichtlich des Betriebes und der Instandhaltung auch für bereits bestehende freiverlegte Leitungsanlagen auf Werksgelände.

W 316 „Qualifikationsanforderungen an Fach­ unter­nehmen für Planung, Bau, Instandsetzung und Verbesserung von Trinkwasserbehältern; Fach­inhalte“, Ausgabe 10/14 Dieses Arbeitsblatt wurde vom Projektkreis „W 316“ im Technischen Komitee „Wasserspeicherung“ erarbeitet. Durch ein System zur Prüfung von Unternehmen zur Planung, Neubau und Instand­ setzung von Trinkwasserbehältern soll erreicht werden, dass auf diesem Gebiet fachgerechte Arbeit geleistet wird. Die Erhaltung der Trinkwasserbeschaffenheit in chemischer, phy-

sikalischer und mikrobiologischer Hinsicht hat innerhalb eines Wasserversorgungssystems entscheidende Bedeutung. In diesem System übernimmt die Wasserspeicherung eine wichtige Funk­ tion. Die regelgerechte Instandhaltung der Wasserbehälter ist Grundlage für eine einwandfreie Wasserqualität und einen störungsfreien Betrieb. Die Wasserversorgungsunternehmen können den ihnen insbesondere in der Trinkwasserverordnung und der DIN 2000 gestellten Aufgaben sowie den im DVGW-Arbeitsblatt W 1000 vorgegebenen Strukturen nur gerecht werden, wenn bei Instand­setzungs­ arbeiten Mitarbeiter oder Unternehmen eingesetzt werden, die über die erforderlichen Qualifikationen verfügen. Im Folgenden werden die dem Stand der Technik angepassten Qualifi­kations­ anforderungen und Qualifikationskriterien an Fachunternehmen/ Planungsbüros festgelegt, die im Bereich Planung, Bau und Instand­­­setzung von Trinkwasserbehältern tätig sind. Dieses Arbeitsblatt ersetzt die DVGW-Arbeitsblätter W 316-1:200403 und W 316-2:2004-03. Es wurden folgende Änderungen vorgenommen: • Erweiterung des Anwendungsbereiches: Planung, Bau, Instandsetzung • Erweiterung der Zielgruppen: Fachunternehmen, Fachplaner • Zusammenfassung der formalen, sachlichen und personellen Anforderungen • Prüfungsordnung • Anforderungen an Experten zur Prüfung und Schulung • Spezialisierung bzw. Differenzierung in Tätigkeitsfelder der Fachunternehmen • spezialisierte Anforderungen an Fachkraft und Fachaufsicht entsprechend dem Tätigkeitsfeld • Berücksichtigung von Qualitätsmanagementsystemen • Mindestzahl von Fachkräften und Fachaufsichtspersonen in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße

DVGW-Entwurf G 458 Entwurf „Nachträgliche Druckerhöhung von Gasleitungen“, Ausgabe 9/14 Diese Technische Regel gilt für die nachträgliche Druckerhöhung von Gasleitungen aus Stahlrohren mit geschweißten Verbin­dun­ gen, die der öffentlichen Gasversorgung dienen und die mit Gasen nach dem DVGW-Arbeitsblatt G 260 betrieben werden. Die nachträgliche Druckerhöhung von Gasleitungen hat auf der Grundlage der zum Zeitpunkt der nachträglichen Druckerhöhung geltenden allgemein anerkannten Regeln der Technik zu erfolgen. Dabei sind die bisherige Betriebsweise, der Betriebszustand der Gasleitung, die verwendeten Werkstoffe und die Rohr­verbin­ dungen zu berücksichtigen sowie die örtlichen Verhältnisse zu beachten. Gegenüber der Vorgängerversion von 1984 wurden folgende wesentliche Änderungen durchgeführt: • Aktualisierung der normativen Verweisungen • Präzisierung des Verfahrens zur Erstellung der Prüfbescheinigung (vorläufige Bescheinigung, abschließende Bescheinigung) • Verweis auf das Verfahren zur nachträglichen Leitungs­- dokumentation nach DVGW-Arbeitsblatt G 453 Einspruchsfrist: 20.12.2014

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struktur sicherstellt – auch hierin bestand Konsens in Berlin. Allerdings muss dieses Verständnis auch auf kommunaler Ebene vorhanden sein. Im Rahmen der Umsetzung der EU-Richtlinie zur Kosten­ reduzierung im Breitband­ ausbau bleibt festzustellen, dass nicht alle in Europa zur Anwendung kommenden Ver­ fahren auf Deutschland übertragbar sind. Dass jedes der unterschiedlichen Verfahren zur Verlegung von Versor­ gungs­ kabeln seine Daseins­ berechtigung hat, scheint un­ strittig, aber nicht jedes Verfahren eignet sich für jeden Zweck, so der Tenor einer Wortmeldung von Prof. Dr.-Ing. Karsten Körkemeyer, Impulse Pro Kanalbau. Die Verfahren, ihre Auswirkungen auf die vorhandene Infrastruktur, aber auch die Wechselwirkungen untereinander seien kritisch zu prüfen. Gunter Hüttner verweist in diesem Zusam­men­ hang zum Beispiel auf die umstrittenen untiefen Verlege­ verfahren, etwa mit Blick auf eine nachhaltige Bewirt­ schaftung. Deshalb richtet er an dieser Stelle einen Appell an die Vertreter von Kom­munen: „Bestimmte Verfahren sollte man nicht allein deshalb gutheißen, weil mit einem Votum vielleicht Wähler­ stimmen zu gewinnen sind. Wenn Otto Normalverbraucher Trenching für den Königsweg hält, dann sind die Gründe dafür durchaus nachvollziehbar, und bei kleinteiligen Lösungen mag das Verfahren wirklich interessant sein.“ Bei einem Groß­ projekt wie dem Ausbau des Breitbandnetzes müsse allerdings genau ge­prüft werden, was sinnvoll und machbar ist; auch die Qualifikation des aus-

führenden Unternehmens spiele eine große Rolle. Günstig und angemessen sei das, was sich auch in der nachhaltigen Bewirt­schaftung als vorteilhaft erweise. Zudem müsse sowohl für die Bauunternehmen als auch für die Kommunen und Stadt­werke Rechtssicherheit bei den zum Einsatz kommenden Ver­fahren geschaffen werden. Erst dann sei eine erfolgreiche und nachhaltige Um­setzung der EU-Richtlinie auch in Deutsch­land denkbar.

Tag der kommunalen Infrastruktur in Berlin

Quo vadis, kommunale Infrastruktur? Am 22. September fand in Berlin der „Tag der kommunalen Infrastruktur“ statt. Auf der mit rund 300 Teilnehmern sehr gut besuchten Veran­staltung, zu der der Haupt­verband der Deutschen Bau­industrie e. V. (HDB), der Bundesverband Baustoffe Steine und Erden e. V. (BBS) sowie der Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI) ins Hotel Pullman Schweizer­hof eingeladen hatten, diskutierten Vertreter von Kom­munen, Städten und Gemein­den sowie von Bauunter­nehmen mit Fachleuten aus Forschung und von Infra­struktur­dienstleistern Möglichkeiten zum Erhalt und nachhaltigen Ausbau der Infrastruktur. Die Rede­bei­träge hochrangiger Vertreter aus Politik und Wirtschaft bildeten den roten Faden eines facettenreichen Programms, das durch drei Auftakt­statements, zwei 90-minütige Podiums­ diskus­sio­nen sowie drei parallel stattfindende Workshops bestim­mt wurde. Neben kommunaler Verkehrs­infrastruktur und Hoch­­bau war der Ausbau des Breit­band­netzes ein wichtiger Themenschwerpunkt. Hierzu hatte die Bundesfach­abtei­ lung Leitungsbau (BFA LTB) im HDB einen der 90-minütigen Work­shops organisiert.

Erörterten im BFA-LTB-Workshop die Umsetzung der EU-Breitbandrichtlinie: Dr. Mirko Paschke, Bundes­ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Karl Holmeier, MdB CDU/CSU, Alexander Handschuh, Deutscher Städte- und Gemeindebund, Moderator Sven Lehmann, Jens Feddern, BWB AG, Gunter Hüttner, Gunter Hüttner & Co. GmbH Bauunternehmung, Jürgen Schneider, Deutsche Telekom AG, Prof. Karsten Körkemeyer, Aktionsgemeinschaft Impulse Pro Kanalbau. (Foto: Dirk Heckmann)

Aufklärung betreiben Ab 2016 müssen die EU-­Mit­ gliedsstaaten die im Mai 2014 beschlossene EU-­Richt­linie zur Reduzierung der Kosten des Ausbaus von Hochge­schwin­ dig­­keitsnetzen für die elektronische Kom­munikation umsetzen. Aller­dings besteht derzeit erheblicher Informa­tions­bedarf hinsichtlich der Frage, wie sich die Brüsseler Vorgaben erfolgreich und nachhaltig umsetzen lassen. „Dass der Breitband­ ausbau ein Muss für den Wirt­ schafts­standort Deutsch­land ist, ist auch für uns unstrittig“, stellten Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dieter Hessel­mann, Geschäfts­ führer der BFA LTB, und der stellv. Vorsitzende, Dipl.-Ing. Gunter Hüttner, unisono fest. „Hinter der Frage nach dem ‚Wie‘ stehen allerdings noch viele Fragezeichen, hier möchten wir Aufklärung betreiben.“ Noch viele Fragen offen In diesem Sinne stand der von Dr. Sven Lehmann, Präsident der Gütegemeinschaft Leitungs­­­­­­tiefbau e.  V., moderierte und von Dieter Hessel­ mann organisierte Workshop 3 ganz im Zeichen von „Tech­ nischer Infrastruktur und Breit­ band­ ausbau“. Dr. Mirko Paschke, im Bundes­ minis­ terium für Verkehr und digitale Infrastruktur verantwortlich für die Umsetzung der EU-

Richt­linie auf Bundes­ebene, erläuterte den rund 50 Work­ shop-Teilnehmern in seinem Impulsvortrag den Fahr­plan, zu dessen Positionen neben der Einrichtung von Bund-LänderArbeits­gemein­schaften die Ein­beziehung der Bundes­netz­ agentur (BNetzA), die Kontakt­ aufnahme mit Ver­bänden und eine Hausab­ stimmung des Bundes­minis­teriums für Ver­ kehr und digitale Infrastruktur sowie eine Ressortabstim­ mung gehören. Allerdings machte Paschke ebenso deutlich, dass bislang weder der Bau­stellenatlas noch die Koor­ di­nierung von Baustellen noch die Verein­fachung von Geneh­ migungs­ verfahren im Tele­ kommunika­tionsgesetz geregelt sind. Generell fehlt es derzeit bezüglich der zum Einsatz gelangenden Verfahren an der Rechts­sicherheit, die Bauunter­ neh­ men, Kommunen und Stadt­werke dringend benötigen. „Wenn man sich die Vorgehens­weise der Regierung im Breit­ bandausbau ansieht, gewinnt man den Eindruck, dass zu­nächst Fakten geschaffen und erst danach die Beteiligten gefragt werden, ob das Vor­ haben tatsächlich umsetzbar ist“, so Hüttner. Das Ziel, 2018 flächendeckend 50 Mbit zur Verfügung zu stellen, sei „nicht einfach, aber politisch und gesellschaftlich

notwendig“, so Karl Holmeier, CDU/CSU-Mit­glied im Bundes­ tag und Bürger­ meister der Oberpfälzer Gemeinde Weiding. Es bedürfe eines engen Zusam­ menspiels von Bund, Ländern und Kom­ munen. „Es kann nicht sein, dass die Verant­wortung weiterhin einseitig auf die kommunale Ebene verlagert wird“, so Holmeier. Als „Funda­ment, auf dem die Stadt der Zukunft entstehen kann“, bezeichnete Alexander Hand­ schuh vom Deutschen Städte- und Ge­ meindebund schnelle Inter­ netleitungen. Jürgen Schnei­ der, für die Deutsche Telekom AG mit mehreren bundesweiten Projekten rund um den Breitbandausbau be­f asst, unter­ strich: „Unsere Branche muss alle verfügbaren Syner­ gien heben, um die Ziele von Bund und EU zu erreichen. Dazu brauchen wir aber erst einmal investitionsfreundliche Rahmenbedigungen.“ Bestehende Infrastruktur ungeeignet Umso wichtiger ist ein nachhaltiger und qualitativ hochwertiger Ausbau, der möglichst lang für ein stabiles Netz bürgt. Dabei gilt es, Sicher­ heitsaspekte zu beachten; zudem sind in der Ver­gangen­ heit Bedenken geäußert worden – so unter anderem von

der BFA LTB –, dass die bestehenden in Betrieb befind­lichen Leitungs­infra­strukturen der Gas- und Wasserversorgung sowie der Abwasserentsorgung sich nicht für die Verlegung von Kabeln für die elektronische Kommunikation eignen. „Die Zeit ist noch nicht reif für Kabel im Kanal“, so die Über­ zeugung von Jens Feddern, Leiter Wasserversorgung bei der Berliner Wasserbetriebe AG. Das unterstreicht auch Dieter Hesselmann, insbesondere mit Blick auf die Kosten: „Die These, dass sich durch die Nutzung bestehender Infra­ struktur Kosten sparen lassen, halten wir für fragwürdig, zu­mal auch noch nicht geklärt ist, wer die Kosten übernehmen soll, die durch den zusätzlichen Koordinierungsaufwand im Rahmen von Bau-, Havarieund regelmäßig durchgeführten Betriebsmaßnahmen an Leitungen entstehen.“ Diese in der Planung noch nicht be­rück­sichtigten Kosten könnten nicht stillschweigend auf die Unternehmen der Leitungs­­ bau­ branche abgewälzt werden. Einzelfallbetrachtung nötig Der Ausbau des Hochge­ schwindigkeitsinternets darf nicht zu Lasten der Ver­ sor­ gungsqualität erfolgen, welche die bestehende Infra­

Mit einer abschließenden Podiums­diskussion zum The­ ma „Finanzierung des kommunalen Investitions­b e­darfs“ endete das offizielle Programm des Tages der kommunalen Infrastruktur. Vor­träge und Dis­ kussionen zeigten, dass eine leistungsfähige Infrastruktur die Grundlage für gesellschaftlichen und sozialen Wohlstand sowie für die Attraktivität des Wirtschafts­standortes Deut­ schland darstellt. Dement­ sprechend stehen die Kom­ munen heute vor großen Heraus­forderungen. Insbeson­ dere, weil öffentliche Mittel fehlen, um die Infra­struktur erhalten und ausbauen zu können. Gleichzeitig muss die vorhandene Infra­struktur nachhaltig gesellschaftlichen Verände­ rungen wie der demografischen Entwicklung und dem digitalen Wandel angepasst werden. Erste Lösungsansätze konnten die Teilnehmer des Kongresses in Berlin mit nach Hause nehmen. Grundlage hierfür waren neben der Vielfalt der aufgegriffenen Themen vor allem die hochkarätigen Red­ ner, die in ihren Arbeits­feldern wichtige Schlüssel­positionen besetzen.

Dr. Mirko Paschke, Bundes­minis­terium für Verkehr und digitale Infrastruktur, ist für die Um­setzung der EU-Richtlinie auf Bundesebene verantwortlich. (Foto: Dirk Heckmann)

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Nov | Dez 2014

Der rbv auf der wat/gat 2014

Wir gratulieren

Nachwuchs baute um die Wette

Kai Gnuschke wurde 40 Jahre alt

Auch auf der diesjährigen Wasserfachlichen und Gasfachlichen Aussprache­ tagung wat/gat vom 30. September bis zum 1. Oktober in Karlsruhe war der Rohr­ leitungs­bauverband e. V. als Aussteller mit einem eigenen Stand vertreten. Gemeinsam mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) richtete der rbv außerdem die Deutsche Meisterschaft der Gas- und Wasserversorgungstechnik aus, die das in den Vorjahren etablierte DVGW-Pipe-Tapping ablöst. Dank geänderter Rahmen­bedingungen lag die Messlatte für die Teilnehmer am diesjährigen Wettkampf noch etwas höher als bei den Veranstaltungen in der Vergangenheit. Wie ließe sich wohl besser Begeisterung für einen Beruf wecken als durch eine ganz praktische, anschauliche Demon­­stration der täglichen Arbeit? Die im Rahmen der wat/ gat-Fachausstellung in Karls­ ruhe veranstaltete Deutsche Meisterschaft der Gas- und Wasser ­v ersorgungs­t echnik brachte ans Tageslicht, was sonst unter der Erde im Ver­ borgenen geschieht. An zwei Tagen traten Teams aus ganz Deutschland jeweils zwischen 10 und 16 Uhr zum sportlichen

Wettstreit gegeneinander an. Nicht nur der Name der Ver­ anstaltung war neu, auch bei Regeln und Anfor­ derungen hatte sich einiges getan. Zu­gelassen waren ausschließlich Teams aus maximal drei Aus­ zubildenden bzw. Berufsan­ fängern im Alter bis zu 21 Jah­ ren, und 2014 ging es bei der Lösung der zweiteiligen Auf­ gaben auch nicht allein um zügiges Arbeiten. Verlangt war außerdem, dass die Teams die erforderlichen Arbeitsschritte eigenständig festlegen und

regel­werkskonform umsetzen. In der Sparte Wasserversorgung konnte sich der Bildungsverein der Ver- und Entsorgungs­unter­ nehmen Thüringen e. V., Wei­ mar, den ersten Platz sichern; in der Sparte Gas­versorgung entschieden die Teams des Bau­­ industrie­Zentrums Nürn­bergWetzen­dorf den Wett­kampf für sich und nahmen aus der Hand von rbv-Vizepräsident Fritz Eckard Lang die Sieger­ur­ kunden für Platz 1 und Platz 2 entgegen. (FN)

Am 26. November 2014 feierte der stellvertretende Vorsitzende des Technischen Ausschusses Fernwärme, Dipl.-Ing. Kai Gnuschke, seinen 40. Geburtstag. Wir wünschen Kai Gnuschke alles Gute für das neue Lebensjahr und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

Ehrenmitglied Helmut Dehning feiert 80. Geburtstag Am 9. Dezember 2014 feierte das Ehrenmitglied des Rohr­leitungs­bauverbandes e. V., Dipl.-Ing. Helmut Dehning, seinen 80. Geburts­tag. Dehning engagierte sich im rbv über zwanzig Jahre als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen und als Mitglied des Vorstandes. Seine technische Expertise brachte er darüber hinaus in die Arbeit des Technischen Ausschusses ein dem er von 1996 bis 1999 als Vor­ sitzender vorstand. Wir gratulieren Dipl.-Ing. Helmut Dehning herzlich zu seinem Ehrentag und wünschen ihm Gesundheit und Zufriedenheit.

Termine . Veranstaltungen 2014/15 20./21. Januar 2015, Berlin 22. Tagung Rohrleitungsbau 12. Februar 2015, Erfurt Arbeitssitzung der Landesgruppe Hessen/ Thüringen 18. Februar 2015, Bad Zwischenahn Sitzung des Technischen Lenkungskreises des rbv 18. Februar 2015, Bad Zwischenahn Sitzung des Technischen Ausschusses Gas/Wasser des rbv

Vizepräsident Dipl.-Ing. (FH) Fritz Eckard Lang (5. v. l.) bei der Eh­rung der Sieger der Deutschen Meister­ schaft der Gas- und Wasser­­versorgungstechnik im Bereich Gas. (Quelle: © DVGW, otzipka.de)

5. März 2015, Halle Arbeitssitzung der Landesgruppe Sachsen-Anhalt 10. März 2015, Köln Sitzung des rbv-Vorstandes 11. März 2015, Regensburg Arbeitssitzung der Landesgruppe Bayern

19./20. Februar 2015, Oldenburg 29. Oldenburger Rohrleitungsforum

13. März 2015, Bexbach Arbeitssitzung der Landesgruppe Rheinland-Pfalz

24. Februar 2015, Berlin Arbeitssitzung der Landesgruppe Berlin-Brandenburg

17. März 2015, Frankfurt am Main Sitzung des rbv-Arbeitskreises Schweißtechnik

26. Februar 2015, Hamburg Arbeitssitzung der Landesgruppe Nord

17. März 2015, Frankfurt am Main Sitzung des Technischen Ausschusses Fernwärme des rbv

27. Februar 2015, Hannover Arbeitssitzung der Landesgruppe Niedersachsen

Wir danken allen unseren Mitgliedern für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschen Ihnen und Ihren Familien Gesundheit, Glück und Erfolg für das neue Jahr.

4. März 2015, Dortmund Arbeitssitzung der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen

3. März 2015, Stuttgart Arbeitssitzung der Landesgruppe Baden-Württemberg

19. März 2015, Dresden Arbeitssitzung der Landesgruppe Sachsen 24. – 27. März 2015, Berlin WASSER BERLIN INTERNATIONAL 2015

Herausgeber: Rohrleitungsbauverband e. V. . Marienburger Str. 15 . 50968 Köln Telefon: 0221 37668-20 . Fax: 0221 37668-60 . www. rbv-koeln.de Erscheinungsweise: 6 × im Jahr . Auflage: 3.200 Stück Redaktion: Martina Buschmann . [email protected] Satz/Gestaltung: Feldes & Vogt GmbH & Co. KG, Bonn Druck: Rautenberg Media Print & Print Verlag KG, Troisdorf Die Übernahme und Nutzung der in den rbv-Nachrichten publizierten Inhalte bedarf der schriftlichen Zustimmung des rbv e. V.

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