Mikrobiologie
Allgemeine Hinweise
Versandmaterial 1. Abstrichtupfer mit Transportmedium Tupfer mit dickem (blau) oder dünnem (orange) Träger für Abstriche unterschiedlichster Art (z. B. Wunde, Nase, Rachen, Ohr, Genital usw). Untersuchung auf pathogene Keime und Candida sp. 3. Sputumgefäße Untersuchung auf pathogene Keime; Pilze; Tuberkulose
5. Stuhlröhrchen mit Löffel Untersuchung auf darmpathogene Erreger (Bakterien; Viren; Pilze; Parasiten)
2. Universalröhrchen, steril z.B. für Liquor, BAL, Sekrete, Punktate, Eiter, Urin
4.SpezielleTransportmedien - Chlamydia trachomatis - Gonokokken (Neisseria gonorrhoeae) - Papillomaviren - Herpesviren 6.Blutkulturflaschen Sepsisdiagnostik, ggf. auch andere Untersuchungsmaterialien aus primär sterilen Körperregionen bei längeren Transportzeiten (dabei aber stets zusätzlich einen Teil in einem sterilen Universalröhrchen einsenden)
7.Versandtüten
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Mikrobiologie
Allgemeine Hinweise
Probenkennzeichnung / Untersuchungsaufträge Bitte die Begleitscheine sorgfältig ausfüllen mit: - Patientenstammdaten (Name, Vorname, Geburtsdatum) - Materialart (z.B.: Wundabstrich von Bauchdecke) - Abnahmezeitpunkt - Auftraggeber (Stempel, Unterschrift) - Diagnose und Medikation - Fragestellung (Folgende Erreger ggf. gesondert anfordern:
Bitte jedes Probengefäß kennzeichnen mit: - Patientenstammdaten - Materialart
Aktinomyceten, Aspergillus sp., Bordetella pertussis, Chlamydia pneumoniae, Legionellen, Mykobakterien, Mykoplasmen (Mycoplasma pneumoniae u.a., bei Neugeborenen: Mycoplasma hominis), Nokardien, Pneumocystis jirovecii (früher P. carinii), Ureaplasma urealyticum
- ggf. Besonderheiten
Weitergehende Empfehlungen für Entnahme und Transport von Untersuchungsmaterialien und zur Probenvorbereitung sind im „Leitfaden Präanalytik“ zusammengestellt. Bitte bei Bedarf gesondert anfordern. Probentransport Ein eigener Abholdienst gewährleistet den schnellen Transport der Untersuchungsproben.
Befundübermittlung - per Brief: - per Telefax: - per Datenfernübertragung: - per Telefon:
mittels Boten oder Post nach Absprache nach Absprache bei besonderer Dringlichkeit (z. B.: positive Blut- und Liquorkulturen)
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Mikrobiologie
Allgemeine Hinweise
Anforderungen für den allgemeinen Erregernachweis: „Mikroskopie – Kultur – Antibiogramm“ Dabei werden schnell wachsende aerobe und anaerobe Keime nachgewiesen Im Folgenden finden Sie Hinweise für einzelne Untersuchungsmaterialien
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Mikrobiologie Körperregion
Material
Untersuchungsmaterial zur bakteriologischen Diagnostik Normalflora
Entnahme
Lagerung / Transport / Besonderheiten
Mikrobiologische Diagnostik von ZNS-Infektionen (Meningitis) ZNS
Liquor
Keine
Lumbalpunktion unter aseptischen Bedingungen
Möglichst rascher Probentransport ins Labor (steriles Röhrchen), ggf. Zwischenlagerung bei Raumtemperatur (ca. 20°C). Extreme Temperaturen strikt vermeiden! Liquor, der (zusätzlich) in Blutkulturflaschen gegeben wurde, soll bei 36°C zwischengelagert werden (Entsprechende Kennzeichnung erforderlich). Bei Tuberkulosediagnostik mindestens 10 ml erforderlich (Tuberkulosebakterien meist nur in geringer Konzentration vorhanden)
Punktat von Hirnabszess
Keine
Abszesspunktion oder Exzision
Befüllte Spritze verschließen und sofort ins Labor geben; bei längerem Transport Transportmedium verwenden. Für Materialmengen >1 ml zusätzlich anaerobe Blutkulturflasche befüllen. Zwischenlagerung bei Raumtemperatur (ca. 20°C); ist in Ausnahmefällen eine Verarbeitung am Entnahmetag nicht möglich, dann Zwischenlagerung im Kühlschrank (4-6°C).
Mikrobiologische Diagnostik bei Sepsis / Bakteriämie Sepsis
Blut in Blutkulturflaschen
keine häufige Kontaminanten (Hautflora): koag.-neg. Staphylokokken Propionibacterium acnes
Nach Venenpunktion Blut unter sterilen Bedingungen in Blutkulturflaschen geben Nur bei V.a. katheterassozierte Infektion zusätzlich (!) Blutkultur auch über liegenden ZVK gewinnen
Der Transport der beimpften Blutkulturflaschen zum Labor muss umgehend bei Raumtemperatur, gegen Abkühlung geschützt, erfolgen. Falls erforderlich (kein sofortiger Transport möglich), Vorinkubation der Blutkulturflaschen bei 36°C (Dies muß auf den Flaschen/Untersuchungsaufträgen vermerkt sein!) oder Lagerung bei Zimmertemperatur (maximal 12-16 Stunden!). Bebrütungsdauer der Kulturen im Labor: 7 Tage. Positive Befunde werden sofort telefonisch mitgeteilt.
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Mikrobiologie Körperregion
Material
Untersuchungsmaterial zur bakteriologischen Diagnostik Normalflora
Entnahme
Lagerung / Transport / Besonderheiten
Mikrobiologische Diagnostik von Augeninfektionen Auge Bindehaut
Abstrichtupfer (dünn)
in geringen Keimzahlen: Corynebacterium spp., koag.-neg. Staphylokokken
vor Anwendung von Lokalanästhetika
Proben möglichst schnell ins Labor transportieren;. ggf. Zwischenlagerung bei Raumtemperatur (ca. 20°C). Nachweis von Chlamydia trachomatis muß gesondert angefordert werden (PCR, besonderes Transportgefäß)
Mikrobiologische Diagnostik von HNO-Infektionen Mund Rachen Nase
Abstrichtupfer
ca. 40 versch. Keimarten, individuelle u. lokale Unterschiede
möglichst lange nach Nahrungsaufnahme; Nasensäuberung
Ausschluss von ß-hämolysierenden Streptokokken (Gruppen A, C und G) ggf. gezielt anfordern. Bei Diphtherieverdacht telef. Vorabinformation des Labors!
Nasennebenhöhlen
Spülflüssigkeit, Punktionsmaterial
keine
Punktion
Aerobe und anaerobe Erreger werden erfasst. Pilze extra anfordern.
Ohr
Abstrichtupfer
koag.-neg. Staphylokokken,
Abstrich vom Mittelohrsekret
Aerobe und anaerobe Erreger werden erfasst. Pilze extra anfordern.
Die Proben sollten möglichst schnell ins Labor transportiert werden. Ggf. Zwischenlagerung bei Raumtemperatur (ca. 20°C). Extreme Temperaturen vermeiden! Ist in Ausnahmefällen eine Verarbeitung am Entnahmetag nicht möglich, dann Zwischenlagerung im Kühlschrank (4-6°C).
Corynebacterium spp., Propionibakterien
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Mikrobiologie Körperregion
Material
Untersuchungsmaterial zur bakteriologischen Diagnostik Normalflora
Entnahme
Lagerung / Transport / Besonderheiten
Mikrobiologische Diagnostik von Infektionen des unteren Respirationstraktes Respirationstrakt
Morgensputum; Bronchial-, Trachealsekret
häufig Kontamination durch Keime der normalen Mundu. Rachenflora
Mund spülen; Sputum (nicht Speichel!) in Probengefäß abhusten
Bronchoalveoläre Lavage (BAL)
keine Keimbesiedlung, Kontamination durch Standortflora des oberen Respirationstrakts bei Probengewinnung möglich
Spülen/Absaugen durch ein Bronchoskop; steriles Gefäß verwenden
Proben möglichst schnell ins Labor transportieren; ggf. Zwischenlagerung bei Raumtemperatur (ca. 20°C). Extreme Temperaturen vermeiden! Ist in Ausnahmefällen eine Verarbeitung am Entnahmetag nicht möglich, dann Zwischenlagerung im Kühlschrank (46°C). Hohe Absterberate bei empfindlichen Erregern beachten! (Schneller Transport) Pleurapunktat, das in Blutkulturflaschen gegeben wurde, sollte bei 37°C im Brutschrank zwischengelagert werden. Bei der BAL müssen die instillierten und zurückgewonnenen Flüssigkeitsmengen dem Labor für eine quantitative Auswertung mitgeteilt werden. Legionellen (PCR o. Antigennachweis im Urin), Chlamydia spp., Mykoplasmen, Pilze, Mykobakterien u.a. separat anfordern.
Mikrobiologische Diagnostik von Genitalinfektionen Genitaltrakt
Abstriche von - Urethra - Vagina - Zervix
Urethra: Staphylokokken, Streptokokken, Corynebakterien, Anaerobier Vagina: wie oben und Laktobakterien
Reinigung der Harnröhrenöffnung; Entnahme mit dünnem Abstrichtupfer u. in Transportmedium überführen
Proben möglichst schnell ins Labor transportieren; ggf. Zwischenlagerung bei Raumtemperatur (ca. 20°C). Extreme Temperaturen vermeiden! Ist in Ausnahmefällen eine Verarbeitung am Entnahmetag nicht möglich, dann Zwischenlagerung im Kühlschrank (4–6°C). ß-hämolysierende Streptokokken (Gruppe B) ggf. gezielt anfordern Chlamydia trachomatis: separates Entnahmesystem (PCR;IFT) Gonokokken: spezielles Transportmedium verwenden (Kultur; PCR) Myko-/Ureaplasmenkulturen: spezielles Transportmedium verwenden (Kultur; PCR).
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Mikrobiologie Körperregion
Material
Untersuchungsmaterial zur bakteriologischen Diagnostik Normalflora
Entnahme
Lagerung / Transport / Besonderheiten
Mikrobiologische Diagnostik von Harnwegsinfektionen Harnwege
Blasenbillharziose
Mittelstrahlurin
Kontamination durch Standortflora der vorderen Urethra möglich
Urin im sterilen Gefäß od. Objektträgerkultur „Uricult“ einsenden
Mycoplasmen/Ureaplasmen nur im Urin (nicht vom Uricult) nachweisbar Spezielles Transportmedium verwenden
Blasenpunktat, Ureter-, Nierenbeckenurin
Keine
Blasenpunktion; Urin im sterilen Gefäß auffangen
Aerobe und anaerobe Erreger werden erfasst. Pilze extra anfordern
Katheterurin 1. Einmalkatheter 2. Dauerkatheter
Keine 1. steriles Gefäß 2. Punktion am proximalen Katheterteil
Einmalkatheter in der Regel zum Erregernachweis nicht indiziert!
Mittelstrahlurin
s.o.
Urin im sterilen Gefäß auffangen
Die Eiausscheidung ist am höchsten um die Mittagszeit und nach körperlicher Anstrengung (Urinsammlung am besten zwischen 10 und 14 Uhr, vorher körperlich betätigen, z.B. ausgiebig Treppensteigen)
Uricult: Bitte korrekte Beimpfung beachten (Urin in sterilem Gefäß auffangen, Uricult vollständig eintauchen und benetzen, abtropfen lassen; sonst keine Keimzahlbestimmung möglich!)
Urin nicht aus dem Auffangbeutel entnehmen!
Gewonnenen Urin umgehend ins Labor bringen, ansonsten kühl lagern ( 4-6 C) bei Transportzeiten bis zu 24h. Bei längerer Transportzeit ( > 24h): Verwendung von Urineintauchkulturen (Uricult) oder Transportröhrchen mit Stabilisator. Bei Urineintauchkulturen (Uricult) sollte die Bebrütungsdauer 24 h, die maximale Transportdauer 48 h nicht überschreiten.
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Mikrobiologie Körperregion
Material
Untersuchungsmaterial zur bakteriologischen Diagnostik Normalflora
Entnahme
Lagerung / Transport / Besonderheiten
Mikrobiologische Diagnostik von Darminfektionen Darmtrakt
Stuhl
residente und transiente physiologische Darmflora
ca. erbsgroßes Stück Stuhl oder 2-3 ml flüssigen Stuhl ins Stuhlgefäß geben
Proben möglichst schnell ins Labor transportieren; ggf. Zwischenlagerung bei Raumtemperatur (ca. 20°C). Extreme Temperaturen vermeiden! Ist in Ausnahmefällen eine Verarbeitung am Entnahmetag nicht möglich, dann Zwischenlagerung im Kühlschrank (4–6°C). Ruhr/Shigellen: auch Tupfer in Transportmedium (Schleimflocken) Oxyureneier: Abklatschpräparat mit Klebefilm aus der Analfalte auf Objektträger aufkleben
Mikrobiologische Diagnostik von Haut-, Weichteil-, Wundinfektionen / sonstige Materialien Haut
Bauchhöhle, Intraabdom. Abstriche
Abstriche von Läsionen, Punktate, Hautgeschabsel
koag.-neg. Staphylokokken,
Peritonealexsudat Abszessmaterial
Keine
Corynebacterium spp.,
Abstrichtupfer mit Transportmedium Material in ein steriles Gefäß gewinnen
Nachweis nur von aeroben Bakterien. Bei V. a. Hautsoor Pilze extra anfordern.
Material in ein steriles Gefäß gewinnen / Abstrichtupfer in Transportmedium
Bei längerem Transport Abszessmaterial in Anaerobier-geeignetes Transportmedium geben.
Ggf. Dermatophyten anfordern.
Propionibakterien
Abstriche deutlich schlechter als Punktat oder Gewebe (Erregerausbeute, Anaerobiernachweis) geeignet.
Die Proben sollten möglichst schnell ins Labor transportiert werden. Ggf. Zwischenlagerung bei Raumtemperatur (ca. 20°C). Extreme Temperaturen vermeiden! Ist in Ausnahmefällen eine Verarbeitung am Entnahmetag nicht möglich, dann Zwischenlagerung im Kühlschrank (4–6°C).
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Mikrobiologie
Untersuchungsmaterial zur bakteriologischen Diagnostik
Körperregion
Material
Normalflora
Entnahme
Lagerung / Transport / Besonderheiten
Wunden
Wundsekret (>1 ml) Wundabstrich
Kontamination durch die regionale Hautbzw. Schleimhautflora möglich
Wunde mech. reinigen
Bei längerem Transport Abszessmaterial in Anaerobier-geeignetes Transportmedium geben. GASBRAND = Notfall, Labor vorab informieren
Gelenke
Gelenkpunktat
Keine
Gelenkpunktat in steriles Gefäß gewinnen
Möglichst rascher Probentransport ins Labor (steriles Röhrchen), ggf. Zwischenlagerung bei Raumtemperatur (ca. 20°C). Extreme Temperaturen strikt vermeiden! Punktat, das in Blutkulturmedium geimpft wurde, soll bei 36°C zwischengelagert werden
Katheterspitze
Katheterspitze
keine
Katheter ziehen und 4-6 cm in ein steriles Gefäß (evtl. mit phys. Kochsalzlösung.) geben
Möglichst rascher Probentransport ins Labor, ggf. Zwischenlagerung bei Raumtemperatur (ca. 20°C). In Ausnahmefällen, bei einer erwarteten Verarbeitung erst nach 24 Std., sollte ein flüssiges Transportmedium verwendet werden und dieses bei 4-6°C zwischengelagert werden. Katheterspitze NICHT in normale Abstrichröhrchen mit Transportmedium eindrücken!
Entnahme aus der Tiefe v. Rand zum gesunden Gewebe hin,; Tupfer mit Transportmedium
Siehe oben
Desinfektion der Insertionsstelle um sekundäre Kontamination zu vermeiden.
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