MAGAZIN. Eine nachhaltige und umweltschonende

MAGAZIN November 2010 REGIONALVERBAND PONGAU · Telefon: +43 (0) 6462 / 33030 0 · www.pongau.org Was ist Bus und Bahn „wert“? Aus dem Inhalt 01 head...
Author: Simon Holtzer
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MAGAZIN November 2010

REGIONALVERBAND PONGAU · Telefon: +43 (0) 6462 / 33030 0 · www.pongau.org

Was ist Bus und Bahn „wert“?

Aus dem Inhalt 01 header_reg_bz_all_2010.indd 1

03.09.2010 11:47:52 Uh

Der Regionalverband setzt sich mit dem „Pongau-Takt“ für die Mobilität ein Die Pongauer Gemeinden setzen sich auch weiterhin stark für den öffentlichen Verkehr (ÖV) im Bezirk ein, die Kosten für die im „PongauPro Familie im Tourismus Busleistungen Takt“ steigen auf rund 1,4 Das Projekt „ProFIT – Pro Familie im Tourismus“ unterstützt Mio. Euro im Jahr 2011. Betriebe bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben der MitarbeiterInnen. 

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Die Multifunktionalität des ländlichen Raumes Mit dem Projekt „MUFLAN“ sollen Umweltressourcen der Region erhoben und deren nachhaltige Nutzung dargestellt werden.  Seite 4

Ausflugstipps im Advent Mit Adventmärkten, Krampusläufen und Fackelwanderungen durch die Vorweihnachtszeit.  Seite 7

Eine nachhaltige und umweltschonende Mobilitätssicherung ist eine entscheidende Voraussetzung für die Erhaltung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Pongaus und für die Lebensqualität der Bevölkerung. Die 25 Gemeinden im Regionalverband Pongau engagieren sich seit dem Jahr 1998 unter dem Namen „Pongau-Takt“ für den Ausbau von Bus und Bahn im Bezirk.

Steigende ÖV-Kosten für Gemeinden Ein weiterer Ausbau des Busangebots im Bezirk bedeutet auch zwangsläufig ein Ansteigen der Kosten für Busse, die im Rahmen des „Pongau-Taktes“ bei Verkehrsunternehmen bestellt werden.Wurden im Jahr 1998 zur Gründung des „Pongau-Taktes“ noch 539.000 Euro an Verkehrsleistungen bestellt und gezahlt, so sind es für das Jahr 2011 bereits 1,44 Mio. Euro, die von den Gemeinden zur Aufrechterhaltung und Verbesserung des Busangebots finanziert werden. Etwa 980.000 Euro davon werden direkt aus den Gemeindebudgets sowie durch die „Finanzausgleichs-Mittel“ geleistet, der Rest, also nur knapp mehr als 30 % des Gesamtaufkommens, sind Förderungen von Bund und Land. Die 25 Bürgermeister des Pongaus haben sich im Oktober 2010 aber-

Die 25 Bürgermeister im Regionalverband bekennen sich abermals zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs und investieren knapp 1,5 Foto: Ideenwerkstatt Tintifax Mio. Euro in Busleistungen.

mals dazu bekannt, eine wichtige Rolle in der Erhaltung des öffentlichen Verkehrs zu übernehmen und beschlossen, mehr Geld in den Ausbau, das bedeutet in zusätzliche Busverbindungen oder in dichtere Fahrpläne, zu investieren.

Änderungen bei Bus und Bahn ab Dezember 2010 Jeweils am 2. Dezember-Sonntag – heuer also am 12. Dezember – findet in ganz Europa der „Fahrplanwechsel“ statt. Auch im Pongau wird sich in puncto Bus und Bahn einiges ändern. Auf Grund der starken Nachfrage werden im Enns-Pongau die Fahrpläne ebenso verdichtet wie zwischen dem Großarltal und der Bezirkshauptstadt St. Johann

im Pongau. Darüber hinaus wird im Nachtbusverkehr („Pongauer Nachtschwärmer“) Goldegg mit seiner neuen Seealm besser in das Nachtbusangebot eingebunden. Auch die neue Therme Amadé in Altenmarkt wird ab Dezember 2010 gut mit dem Bus erreichbar sein. Auf der Bahnverbindung zwischen dem Pongau und der Landeshauptstadt bleibt das Angebot grundsätzlich unverändert. Die stündliche „S3“ (ab Schwarzach zur Minute 22, ab Bischofshofen zur Minute 38) verbindet den Pongau mit allen Haltestellen bis Salzburg bzw. Freilassing. Damit sind auch die Altstadt (Haltestelle „Mülln-Altstadt“), 

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Der Territoriale Beschäftigungspakt TEP organisierte in Kooperation mit dem Regionalverband Pongau die Veranstaltung „Ideenwerkstatt Zukunft Pongau“. FachexpertInnen diskutierten am Regionalentwicklungstag schwerpunktmäßig die Themen Berufsorientierung, WeiterFotos: TEP Arbeit für Salzburg bildung, Abwanderung, Mobilität und Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Neue Ideen für den Pongau

Studie „Qualifizierungsbilanz Pongau“ zeigt Probleme und Handlungsbedarf auf „Ideenwerkstatt Zukunft Pongau“ – so lautete der Titel des vom Territorialen Beschäftigungspakt (TEP) in Kooperation mit dem Regionalverband Pongau organisierten Regionalentwicklungstages, der am 24. September in St. Johann im Pongau stattfand. Ziel dieses Workshops war die Konkretisierung und Regionalisierung der in der kürzlich veröffentlichten Studie „Qualifizierungsbilanz Pongau“ aufgezeigten Problem- und Handlungsfelder. Vertreter/innen der Pongauer Gemeinden, NGOs und Interessensvertretungen sowie Mitarbeiter/innen des Amtes der Salzburger Landesregierung diskutierten – aufbauend auf den Ergebnissen der „Qualifizierungsbilanz“ – neue Ideen ebenso wie Maßnahmen und entwickelten Lösungsvorschläge für

die bildungsbezogenen Probleme des Pongaus. Schwerpunktmäßig wurden die Themen Berufsorientierung, Weiterbildung, Abwanderung, Mobilität und Vereinbarkeit von Beruf und Familie behandelt, die auch in der Studie einen hohen Stellenwert haben. Vor allem die Frage der Berufswahl Jugendlicher stand im Vordergrund der Diskussion.

Mädchen arbeiten in traditionellen Mädchen-, Jungen in Burschenberufen Erneut hatte die „Qualifizierungsbilanz Pongau“ die Konzentration der Berufsentscheidungen von Mädchen und Burschen auf wenige, geschlechtsstereotype Berufe aufgezeigt und hier dementsprechend großen Handlungsbedarf geortet. Im Rahmen des Regionalentwicklungstages wurde nicht nur über die Ausweitung der klassischen Berufsberatung nachgedacht, sondern auch neue Herangehensweisen an das Thema Berufsorientierung überlegt. So wäre beispielsweise das praktische Ausprobieren verschiedener Berufsfelder hilfreich – was derzeit oft nur schwer möglich ist – aber auch die Sensibilisierung

für neue, nicht traditionelle Berufsfelder muss verstärkt werden.

PongauerInnen zeigen wenig Interesse an Fort- und Weiterbildung Die geringe Inanspruchnahme von beruflichen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen kam weiters als wichtiges Handlungsfeld zur Sprache. Insbesondere wurde über die Möglichkeiten zur Erleichterung des Zugangs zu Weiterbildungskursen sowie deren attraktivere Gestaltung diskutiert. Wie die Aufnahme einer Beschäftigung selbst scheitert die Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen oft auch an der Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder an der schwierigen Situation der Mobilität in der Peripherie. Maßnahmen zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie zur Verbesserung der Kinderbetreuungsmöglichkeiten auch zu Randzeiten wurden daher von den Teilnehmer/innen als wichtige Voraussetzungen dafür gesehen, Weiterbildungsangebote anzunehmen oder Beschäftigungsverhältnisse aufzunehmen.

Nun muss gehandelt werden! Es bleibt nun, die vorgeschla-

genen Ideen und Maßnahmen schrittweise in konkrete Aktivitäten sowie Projekte umzusetzen. Ein erster Anfang wurde mit der „Ideenwerkstatt Zukunft Pongau“ gemacht. Viele weitere Schritte werden folgen.

Kontakt: Regionale Koordinationsstelle Pongau des TEP Salzburg Mag.a Verena Czaby E-Mail: [email protected] Tel. 0664/75423844   Mag.aVerena Czaby/TEP

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Fortsetzung von Seite 1: das Landeskrankenhaus Salzburg (Haltestelle „Aiglhof “) und der Europark bequem und stündlich mit der Bahn erreichbar. Im Fernverkehr Richtung Salzburg bleibt der 1-Stunden-Takt ebenso erhalten, allerdings sind zum Beispiel die Bahnhöfe Hallein und Salzburg Süd nur alle 2 Stunden ohne Umsteigen mit den EC- bzw. IC-Verbindungen erreichbar. Von Radstadt nach Bischofshofen wird es in der Früh zwei Regionalzüge mit Halt in allen Bahnhaltestellen (ab Radstadt 5.25 und 7.06 Uhr) geben, am Abend einen Zug (ab Radstadt 19.20 Uhr), tagsüber bleibt der Fernverkehr im 2-Stunden-Takt unverändert, allerdings ebenso unverändert ohne weitere Halte zwischen Radstadt und Bischofshofen. In der Gegenrichtung, also von Bischofshofen nach Radstadt, wird es in der Früh einen Regionalzug (ab Bischofs-

hofen 7.40 Uhr) und am Abend zwei Züge (ab Bischofshofen 17.38 bzw. 20.37 Uhr) geben. Das Gasteinertal bleibt mit der Bahn im 2-Stunden-Takt erreichbar. Alle näheren Informationen sowie Details zu den neuen und geänderten Fahrplänen erhält man im „mobilito“-Kundenzentrum am Bahnhof Bischofshofen unter der Telefonnummer 06462/ 33 030 33, die bewährten und beliebten Fahrplanheftchen wird es ab Anfang Dezember dieses Jahres geben. Wie bereits in der Juni-Ausgabe des „RV-Pongau-Magazin“ berichtet, wurde unter dem Titel „Nachtschwärmer Pongau – Jugendstil in der Verkehrsplanung“ ein Projekt gestartet, wo die Jugend des Bezirks zum Mitreden aufgefordert ist: Wo werden die Probleme und Verbesserungschancen im bestehenden Nachtbussystem gesehen, was muss geändert bzw. getan werden, damit

der Nachtschwärmer wieder verstärkt in Anspruch genommen wird?

Pongau hat Vorreiterrolle im Bereich „Mobilität“ Mit der Mobilitätszentrale „mobilito“ am Bahnhof Bischofshofen hat der Pongau ein einzigartiges EU-Projekt umgesetzt. Hinter der Mobilitätszentrale stehen die 25 Pongauer Gemeinden im Regionalverband Pongau, dem Gesellschafter der GmbH. Das mobilito-Kundenzentrum gibt es nun bereits seit März 2001 am Bahnhof Bischofshofen und erfreut sich bei einer weiter wachsenden Zahl an Kunden größter Beliebtheit. Die tägliche Öffnungszeit – auch an Sonn- und Feiertagen – sowie die bestens geschulten MitarbeiterInnen und die gute Kooperation mit der ÖBB garantieren eine kompetente und kundenfreundliche Beratung. Die Mobilitätszentrale stimmt

neben herkömmlichen Reiseinformationen, übrigens für ganz Europa, auch Urlaubsangebote auf die „sanfte Mobilität“ ab und bietet ein umfassendes Service für umweltfreundliche und sanftmobil reisende Gäste. Im Kundenzentrum werden Buchungen für Leihautos entgegengenommen und Shuttle-Dienste gebucht, damit der Gast den „Urlaub vom Auto“ stressfrei genießen kann. Die Möglichkeit, sich bei mobilito über Fahrpläne und Reisen mit Bus und Bahn informieren zu können, nutzen mittlerweile immer mehr Urlaubsgäste im ganzen Bundesland Salzburg. Aber vor allem auch immer mehr Pongauerinnen und Pongauer schätzen das mobilito-Kundenzentrum für die raschen und unkomplizierten Informationen rund um Bahn und Bus im Pongau und in ganz Europa.  Stephan Maurer 

Ihr Arbeitgeber mit Zukunft Wie lassen sich Familie und Arbeit im Tourismus vereinbaren?

Eine Wachstumsbranche mit vielen freien Stellen, arbeiten, wo andere Urlaub machen – und trotzdem: angekratztes Image, hoher Stressfaktor, ungünstige Arbeitszeiten, Personalmangel. Spätestens bei der Gründung einer eigenen Familie wandern viele ab. Dieser Entwicklung möchte Frau & Arbeit mit einem neuen Projekt entgegenwirken.„ProFiT – Pro Familie im Tourismus“ unterstützt Unternehmen dabei, ihren MitarbeiterInnen die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu erleichtern. Im Rahmen des Projektes werden Betriebe der Tourismus- und Freizeitwirtschaft im Pongau, Pinzgau wie auch im Lungau beraten, wie sie ihre Qualität als Arbeitgeber steigern können. „Wir überprüfen die Familienfreundlichkeit, entwickeln

gemeinsam einen Maßnahmenplan zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie und begleiten bei der konkreten Umsetzung“, erklärt Projektleiterin Andrea Huemer die Vorgangsweise. „Die Betriebe können in vielen Bereichen ansetzen, um ihren MitarbeiterInnen die Balance von Arbeits- und Familienzeit zu ermöglichen, angefangen von den Arbeitszeiten und der Aufgabenverteilung bis hin zur Kinderbetreuung. Oft zeigen bereits kleine Lösungen große Wirkung: zum Beispiel Teamgeist bei der Dienstplan-Erstellung.“

Zufriedenheit als Qualitätsgarant Weiters soll das Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass durch starke Fluktuation die Kosten steigen, sich die Qualität der Dienstleistung verringert wie auch Image und Akzeptanz bei der Bevölkerung geschwächt werden. Hingegen sind

zufriedene MitarbeiterInnen ein Garant für gute Qualität. Die Gäste wiederum suchen neben guter Infrastruktur, perfektem Service und schöner Landschaft auch das Typische der Region. Mit ihrer Heimat verwurzelte MitarbeiterInnen können authentisch die Vorstellungen der Gäste erfüllen. ProFiT ist ein Interreg IVA Österreich – Italien Projekt, das aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert und vom Familienressort des Landes Salzburg kofinanziert wird. Deshalb ist für die Betriebsberatung nur ein geringer Unkostenbeitrag zu leisten. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung Spondinig (Südtirol), dem RegioL (Landeck, Tirol) sowie der eb-projektmanagement GmbH (Kärnten) durchgeführt. Gemeinsames Ziel ist, grenzüber-

greifend Methoden zu entwickeln und Aktivitäten zu setzen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft zu fördern. Bei Veranstaltungen in den Gebirgsgauen kommen ArbeitgeberInnen, EntscheidungsträgerInnen und potenzielle MitarbeiterInnen an einen Tisch, um gemeinsam Ideen zur Verbesserung von Arbeitsmöglichkeiten in der Tourismusbranche zu entwickeln. ProFiT ist somit ein Gewinn für teilnehmende Betriebe, Arbeitsuchende und regionale PartnerInnen. Kontakt und Information: Andrea Huemer; Frau & Arbeit GmbH Franz-Josef-Str. 16, 5020 Salzburg T. 0662 880723-21, [email protected]   Mag.a Andrea Huemer

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LAG Lebens.Wert.Pongau

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Die ländliche Multifunktionalität Der Bedarf an qualitativ hochwertigen Umweltressourcen steigt weiter an

Mit dem Projekt MUFLAN („Entwicklung regionaler Aktionsprogramme zur multifunktionalen, ökologisch optimierten Nutzung von Landschaft und Umweltressourcen“) sollen die Umweltressourcen der Region erhoben und deren nachhaltige Nutzung dargestellt werden. Aufgrund langfristiger sozioökonomischer Veränderungen (demografischer Wandel, Globalisierung, Urbanisierung, Klimawandel, Knappheit fossiler Energieträger etc.) wächst der Bedarf an qualitativ hochwertigen Umweltressourcen. Wir können heute davon ausgehen, dass der Nutzungsdruck auf relevante Umweltressourcen wie Wasser, Boden, Luft, Landschaft und Biodiversität in Zukunft weiter steigen wird. Der regionale Kontext gewinnt in diesem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung, da vor allem ländlich geprägte Regionen – wie der Pongau eine ist – über umfangreiche Umweltressourcen verfügen. Gerade auf regionaler Ebene werden derzeit nennenswerte Fortschritte im Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz erzielt. Darüber hinaus gilt es in verstärktem Maße die Wirksamkeit im Management von Nutzungskonflikten um die Verfügbarkeit von Umweltressourcen zwischen den vielen unterschiedlichen Interessensgruppen zu erhöhen. Denn die Nutzungskonflikte um Umweltressourcen werden in und

Im Leader-Projekt „Muflan“ soll das Nutzungspotenzial der PonFoto:Stefanie Abel/PIXELIO gauer Umweltressourcen dargestellt werden.

zwischen den Regionen generell zunehmen.

Regionales Entwicklungskonzept als Projektbasis Der Regionalverband Pongau konnte im September 2009 das „Regionale Entwicklungskonzept Pongau“ (RegEK) fertig stellen. Mit der Beteiligung am Projekt „MUFLAN“ möchte die Region den eingeschlagenen Weg des RegEK Pongau vertiefen und intensivieren. Die vorhandenen Umweltressourcen stellen ein besonderes Potenzial für einen ländlichen Raum wie den Pongau dar. Ein professioneller Umgang und ein integrierter Ansatz können helfen, dieses Potenzial optimal zu nutzen. Das neue Projekt wird die formulierten Ziele bzw. Aussagen des „Regionalen Entwicklungskonzepts“ konkretisieren und zu speziellen Schwerpunkten, die von der Region selbst festgelegt werden, greifbare Empfehlungen zur Umsetzung von Projekten („Handlungsleitfaden“) erarbeiten. Für den Pongau ergibt sich dadurch eine modellhafte strategische Positionierung und ein Marketing betreffend

den ökologisch optimierten Umgang mit Umweltressourcen, die „Umweltqualität“ kann auf Basis der gewonnenen Projektergebnisse gezielt im Außen- und Innenmarketing eingesetzt und für Standortpolitik verwendet werden.

Leader-Förderung für eine strategische Entwicklung Der Regionalverband Pongau engagiert sich im Rahmen eines „Leader-Kooperationsprojektes“ gemeinsam mit der Region „Römerland-Carnuntum“ in Niederösterreich und der Region „Oststeirisches Kernland“ zu diesem Thema. Im Bundesland Salzburg konnten die Abteilungen 7 (Raumordnung) und 16 (Umweltschutz) als Partner für dieses wichtige Projekt gewonnen werden. Das Projekt liefert eine ökologische Bestandsaufnahme der Region. Der Prozess und das Ergebnis des Vorhabens schafft in der Region Bewusstsein (ökologischer Wert der Umweltressourcen wird für Stakeholder, Politik und Bevölkerung sichtbar) und stellt eine wertvolle Informations- und Entscheidungsgrund-

lage für die Regionalentwicklung, insbesondere zur Weiterentwicklung der Ressourcennutzung dar. Im Zuge des Projektes werden regional spezifische Umweltproblemlagen aufgegriffen und bearbeitet. Im Bezirk St. Johann im Pongau sind das beispielsweise die vertiefenden Themen: Boden und Fläche, Mineralische Rohstoffe, Wasserdargebot, Biologische Vielfalt & Naturschutz sowie Landnutzung. Das regionale Aktionsprogramm liefert eine zentrale Informationsgrundlage für die gesamte Region im Vorfeld von einschlägigen Verwaltungsverfahren zur Regelung von Nutzungsansprüchen und -konflikten um regionale Umweltressourcen (z.B. bei der Ausweisung von Vorrangflächen in der Raumplanung etc.). Die Region erhält ein Instrument für die vorausschauende Ressourcenplanung und zur Verbesserung der Koordination der Nutzungsinteressen und der Konfliktvermeidung. Die Umweltqualität der Region kann zur Vermarktung und strategischen Positionierung für die Kommunikation nach innen und nach außen dargestellt werden. Das ökologische Profil der Region bildet eine wesentliche Informationsgrundlage für die strategische Positionierung des Pongaus. Für die Zukunft soll es unserem Bezirk anhand der Aktionsprogramme gelingen, seine Umweltressourcen ökologisch verträglicher zu nutzen und er soll eine Grundlage für einen planvollen Umgang mit unterschiedlichen Nutzungsinteressen erhalten. 

Stephan Maurer

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LAG Lebens.Wert.Pongau

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Mit thermischer Sanierung könnte der Energiebedarf bei Gebäuden um bis zu 72 % gesenkt werden. Erste Ergebnisse im Projekt zeigen, Foto: Energieberatung Salzburg; Grafik: SIR, Petra Gruber dass im Pongau etwa 13.300 Gebäude für eine thermische Sanierung in Frage kämen. 

Neue Energie für die Region

Enormes Leistungspotenzial von erneuerbarer Energie im Pongau und Tennengau Das Potenzial erneuerbarer Energie wurde im LeaderProjekt „Energieregionen Tennengau-Pongau“ im Rahmen eines Workshops präsentiert und diskutiert. Mit der Bewerbung der LeaderRegionen Tennengau und Lebens.Wert.Pongau wurde in den jeweiligen Entwicklungsstrategien das Thema Energie und im Besonderen erneuerbare Energie positioniert. Beide Regionen verfolgen das Ziel, die regionalen Ressourcen künftig noch stärker zu nutzen. Das Thema „Erneuerbare Energie“ sowie „Energiesparen“ soll in all seinen Facetten (Bioenergie, Biomasse, Geothermie, Solarenergie, Wasser, Windenergie) in beiden Regionen noch stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung und der Wirtschaft gerückt werden. Einige „Highlights“ aus den vor-

läufigen Ergebnissen der Potenzialerhebung „Erneuerbare Energie“ für die Bezirke Tennengau und Pongau wurden vorgestellt. Diese Erhebung ist jedoch noch nicht völlig abgeschlossen. Es ist geplant, die detaillierten Endergebnisse im Rahmen einer weiteren Veranstaltung vorzustellen. Die Potenzialerhebung stellt keine vollständige Energiebilanz dar. Ziel ist es, Größenordnungen im Bereich Wärme- und Stromverbrauch der Haushalte, mögliche Deckung des Wärme- und Strombedarfs durch erneuerbare regionale Energieträger wie Solarthermie, Photovoltaik, Biogas, Energieholz, Abwasser-Abwärmenutzung und Trinkwasserkraftwerke sowie die Auswirkungen thermischer Sanierungen auf den Wärmebedarf aufzuzeigen. Für die Erhebung werden fast ausschließlich schon zur Verfügung stehende Daten und Studien verwendet und zusammengeführt. Die Möglich-

keiten im Bereich Windkraft werden hier nicht vertiefend betrachtet, weil die Ergebnisse der Wind- und Potenzialmodellierungen für den österreichischen Windatlas noch nicht veröffentlicht sind. Im Bereich Kleinwasserkraft wird nur auf die mögliche Nutzung von Trinkwasserkraftwerken zur Stromerzeugung näher eingegangen.

Enormes Leistungsvermögen bei der erneuerbaren Energie Die ersten – noch nicht vollständigen – Ergebnisse der Analyse lassen jedoch eines erkennen: das Potenzial der Nutzung erneuerbarer Energieträger ist gewaltig, so etwa bei der (thermischen) Sanierung von Wohnhäusern und Wohnungen. Die bisherigen Erkenntnisse zeigen, dass alleine auf Grund des Gebäudealters im Pongau rund 13.300 Gebäude für eine thermische Sanierung in Frage kämen, die Einsparungskraft hierbei wäre unglaublich: Rund

44 % Reduktion beim Wärmebedarf bzw. -verbrauch sind bei einer „moderaten“ Sanierungsrate möglich, bei intensiver Sanierung sogar bis zu minus 72 %. Im Bereich der Sonnenenergie könnten bei intensiver Nutzung der Möglichkeiten etwa 6.700 Personen im Pongau mit Strom versorgt werden, mit Biogas könnte der Strombedarf von 21.000 Pongauerinnen und Pongauern und der Wärmebedarf von etwa 8.000 Personen gedeckt werden. Die ersten Schritte im noch jungen Projekt, das gemeinsam mit dem Tennengau begonnen wurde, sind gesetzt. Viele weitere müssen erst noch gesetzt werden. Am 18. Jänner 2011 findet am Abend ein weiterer Workshop statt, zu dem ganz besonders die Pongauer Betriebe (Installateure, Heizungs- & Solartechnik etc.) eingeladen sind, ihre Erfahrung und ihre Meinung einzubringen. 

Stephan Maurer

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LAG Lebens.Wert.Pongau

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Werte erhalten, Qualität schaffen, Leben fördern

GESUCHT:

* INNOVATIVE LEADER-PROJEKTE *Liaison entre actions de dèveloppement de l´economie rurale (Verknüpfung von Aktionen zur wirtschaftlichen Entwicklung des ländlichen Raumes)

Projektförderung unter dem Dach der LAG Lebens.Wert.Pongau Wir unterstützen innovative Projekte zur Erreichung der Ziele der lokalen Entwicklungsstrategie im Rahmen des Leader-Programmes zu folgenden Schwerpunkten:

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Natur. Wert. Pongau

Wirtschaft. Mensch. Wert. Wert. Pongau Pongau

Land. Wert. Pongau

Der Naturraum der Region bietet nicht nur vielfältige Wirtschaftsmöglichkeiten, sondern ist die Basis der Lebensqualität. Innerhalb dieses Schwerpunktes werden Projekte gefördert, die auf Schutz und Erhaltung des Lebensraumes Pongau ausgerichtet sind, wobei das Thema „Erneuerbare Energie“ eine bedeutende Rolle spielt. Mögliche Beispiele: · Energieberatung · Bewusstseinsschaffung erneuerbare Energie · nachwachsende Rohstoffe

Förderung von Projekten, die das regionale Handwerk stärken und die Menschen in der Region zu Innovation, Design, Technik & Unternehmertum anregen. Dabei soll der Rohstoff „Holz“ in den Mittelpunkt gestellt werden. Mögliche Beispiele: · Stärkung regionales Handwerk · Strategie für eine Holzregion Pongau · „Lust auf Lehre“

Förderung von Projekten, die der wichtigen Rolle der regionalen Landwirtschaft neue Impulse liefern und das touristische Angebot im Pongau bereichern, sowie Förderung von Strategien zur Etablierung des Bezirks und seiner Gemeinden als „Ganzjahresdestination“. Mögliche Beispiele: · Tourismuskooperationen · Genussregion Pongau · Ganzjahresdestination Pongau

Förderung von Projekten, die den Menschen und die Identität der Region Pongau in das Zentrum des Interesses stellen, wobei positive Rahmenbedingungen für Bildung, Familie & Beruf geschaffen und Barrieren abgebaut werden sollen. Mögliche Beispiele: · Projekte für die/mit der Pongauer Jugend · Gesundheit (zB am Arbeitsplatz) · Bildungskooperationen

Beratung & Einreichung von Projekt-Ideen: LAG Lebens.Wert.Pongau · Bahngasse 12 (Bahnhof) · 5500 Bischofshofen Tel. 06462/33 030 35 · Fax: -34 Weitere Infos zu den Schwerpunkten in der „Lokalen Entwicklungsstrategie“ auf

www.leader.pongau.org Stephan Maurer LAG-Manager

(XURSlLVFKHU/DQGZLUWVFKDIWVIRQGV IUGLH(QWZLFNOXQJGHVOlQGOLFKHQ 5DXPV+LHULQYHVWLHUW(XURSDLQ GLHOlQGOLFKHQ*HELHWH

Michaela Frahndl Projektkoordinat.

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Veranstaltungstipps im Advent

Adventmärkte, Krampusläufe und Fackelwanderungen gehören zur Vorweihnachtszeit Die „besondere Zeit“ steht vor der Tür, jener letzte Monat des Jahres, der so besinnlich mit dem Advent beginnt. Wie ein Wintermärchen stellt sich der Pongau in der Winterzeit dar. Mit Hirtenspielen, Adventsingen, Adventmärkten, Krampusläufen und Fackelwanderungen wird die Vorweihnachtszeit vielerorts ein unvergessliches Erlebnis.

kerln, ausschließlich in Handarbeit hergestellten Geschenkideen, musikalischem Rahmenprogramm sowie mit den besonders beliebten Kutschenfahrten für Kinder. Im Kastenhof Bischofshofen findet der stimmungsvolle Adventmarkt am 3. und 4. sowie 10. und 11. Dezember 2010 jeweils ab 15:00 Uhr statt.

Krampus oder mundartlich „Krampal“ Der Krampus gehört schon seit vielen Jahren in die Adventszeit im Pongau. Krampusläufe und Krampuskränzchen werden gerne besucht und bestaunt, auch wenn die grimmigen Masken Angst und Schrecken verbreiten. Schließlich kann es ja auch richtig weh tun, wenn man die Rute der „Krampal“ zu spüren bekommt! Aber was wenige Menschen wissen ist, dass die Krampusrute ein ursprünglich aus Birkenzweigen hergestelltes Fruchtbarkeitssymbol ist. Die Birke symbolisierte das wiederbeginnende Leben, da sie schon in den Wintermonaten Knospen trägt.

weder Groß noch Klein so schnell vergisst. Bei diesem herrlichen Spaziergang können die BesucherInnen die Stille der idyllischen Winterlandschaft, das Knirschen des Schnees oder einfach nur das herrliche Panorama im Alpendorf genießen. Startpunkt der Fackelwanderung ist bei der lebenden Krippe mit verschiedenen Tieren direkt an der Talstation der Alpendorf Gondelbahn. Von dort wird man von den heimischen Adventbläsern mit traditionellen Advent- und Weihnachtsweisen musikalisch begleitet. Die weihnachtliche Fackelwanderung im Alpendorf findet heuer am Sonntag, den 19. Dezember statt. Beginn ist um 17 Uhr, die Wanderung dauert ca. zwei Stunden.

Bischofshofener Adventmarkt im Kastenhof – „Wias bei ins da Brauch is“: Die „Stâdinger Perchten“ planen wie jedes Jahr auch heuer wieder den traditionellen Romantischer Adventmarkt auf Adventmarkt in Bischofshofen. der Erlebnisburg Hohenwerfen Die weihnachtlich geschmückten „Standln“ laden herzlich zu Das einzigartige Ambiente der Glühwein, Punsch oder leckeren Burg aus dem 11. Jahrhundert ist Maroni ein. Unter der Verantder stimmungsvolle Rahmen für wortung des Vereins „d'Stâdinger den romantischen Adventmarkt Perchten“ genießen seit vielen auf der Erlebnisburg HohenwerJahren die BesucherInnen aus fen. Umrahmt von besinnlichen Bischofshofen und der näheren Adventweisen der Turmbläser, Umgebung diesen „etwas andeweihnachtlichen Melodien von ren Adventmarkt“. Getreu dem St. Johann: Idyllische Sängerinnen und Sängern wird bisherigen Motto „Wias bei ins Fackelwanderung entlang des dieser Ausflug zu einem unverda Brauch is“ erlebt man die vor- Alpendorf- Panoramaweges gesslichen Erlebnis für die gesamte weihnachtliche Stimmung mit Eine Fackelwanderung ist ein Familie. GeschenkiEinfachRausSport_212x90:Gutschein_Einfach Raus_final 04.09.2008 13:57 Ausgesuchte Uhr Seite 1 traditionell bäuerlichen Schman- ganz besonderes Erlebnis, das deen, heimisches Kunsthandwerk



Foto: Atelier Oczlon

und mehr werden angeboten. Für die Kinder gibt es ein abwechslungsreiches Programm. Termine: 4./5./8./11./12. Dezember 2010, jeweils von 13 bis 19 Uhr. Hinweis: Der Eintritt zum Adventmarkt auf der Burg Hohenwerfen ist kostenlos.Vom Parkplatz führt ein sanfter Weg zum Burghof (Gehzeit ca. 20 bis 30 Minuten). Eine Fahrt mit dem Personenaufzug direkt in den Burghof (Bergund Talfahrt) kostet für Familien 8 Euro, Erwachsene 3 Euro, Kinder 2 Euro.

Weitere Informationen Auskünfte über Verbindungen und Fahrpreise zu den Adventveranstaltungen erhält man bei Frau Macho und Frau Steiner im mobilito-Kundenzentrum am Bahnhof Bischofshofen – unter der Telefonnummer 06462/33030-33 oder unter www.mobilito.at.   Herta Macho, Manuela Steiner

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