Leseprobe. Guten Morgen - Gute Zeit! Das Sonntags-Lesebuch. Mehr Informationen finden Sie unter st-benno.de

Leseprobe Guten Morgen - Gute Zeit! Das Sonntags-Lesebuch 160 Seiten, 11 x 19 cm, gebunden ISBN 9783746238517 Mehr Informationen finden Sie unter st-...
Author: Liane Sauer
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Leseprobe Guten Morgen - Gute Zeit! Das Sonntags-Lesebuch 160 Seiten, 11 x 19 cm, gebunden ISBN 9783746238517

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Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Text und Bildern, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen. © St. Benno-Verlag GmbH, Leipzig 2013

cke r Hans St eina

Sonntags-

kapital

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar. Besuchen Sie uns im Internet: www.st-benno.de Gern informieren wir Sie unverbindlich und aktuell auch in unserem Newsletter zum Verlagsprogramm, zu Neuerscheinungen und Aktionen. Einfach anmelden unter www.st-benno.de.

ISBN 978-3-7462-3851-7 © St. Benno-Verlag GmbH, Leipzig Zusammenstellung: Volker Bauch, Leipzig Umschlaggestaltung: Ulrike Vetter, Leipzig Gesamtherstellung: Kontext, Lemsel (A)

„Keine Zeit!“ Stimmt das wirklich? Vergegenwärtigen wir uns, dass man im Laufe von sieben Jahren ein geschlagenes Jahr Sonntag verlebt. Also:

Bei 21 Jahren ist drei Jahre nur Sonntag, bei 35 Jahren ist fünf Jahre nur Sonntag, bei 70 Jahren ist zehn Jahre nur Sonntag!

Die Ausrede, Sie hätten keine Zeit gehabt, wird vor Gott nicht gelten, allein schon im Hinblick auf die Sonntage! Und bedenken Sie, dass ein Jahr 8760 Stunden hat! Ein Riesenkapital! Was werden Sie damit anfangen?

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Januar

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legende

Die Alte,

die auf Gott

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wartete

Es war einmal eine alte Frau, der hatte der liebe Gott versprochen, sie heute zu besuchen. Darauf war sie nun natürlich nicht wenig stolz. Sie scheuerte und putzte, backte und tischte auf. Und dann fing sie an, auf den lieben Gott zu warten. Auf einmal klopfte es an die Tür. Geschwind öffnete die Alte, aber als sie sah, dass draußen nur ein armer Bettler stand, sagte sie: „Nein, in Gottes Namen, geh heute deiner Wege! Ich warte eben gerade auf den lieben Gott, ich kann dich nicht aufnehmen!“ Und damit ließ sie den Bettler gehen und warf die Tür hinter ihm zu. Nach einer Weile klopfte es von Neuem. Die Alte öffnete diesmal noch geschwinder als beim ersten Mal. Aber wen sah sie draußen stehen? Einen armen alten und kranken Mann. „Ich warte heute auf den lieben Gott. Wahrhaftig, ich kann mich nicht um dich kümmern!“ Sprach’s und machte dem Alten die Tür vor der Nase zu. Eine Weile später klopfte es von Neuem an die Tür. Doch als die Alte öffnete – da stand schon wieder

ein zerlumpter und hungriger Bettler, der sie inständig um ein wenig Brot und um ein Dach über dem Kopf für die Nacht bat. „Ach, lass mich in Ruhe! Ich warte auf den lieben Gott! Ich kann dich nicht bei mir aufnehmen!“ Der Bettler musste weiterwandern, und die Alte fing aufs Neue an zu warten. Die Zeit ging hin, Stunde um Stunde. Es ging schon auf den Abend zu, und immer noch war der liebe Gott nicht zu sehen. Die Alte wurde immer bekümmerter. Wo mochte der liebe Gott geblieben sein? Zu guter Letzt musste sie betrübt zu Bett gehen. Bald schlief sie ein. Im Traum aber erschien ihr der liebe Gott. Er sprach zu ihr: „Dreimal habe ich dich aufgesucht, und dreimal hast du mich hinausgewiesen!“

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sc hi ch te

Einst lebte ein guter und gerechter König. Er hatte sein Schloss in der Hauptstadt seines Reiches, aber weil ihn die Menschen in seinem Reich inte­ ressierten und er wissen wollte, wie es ihnen ging, verkleidete er sich oft und ging unerkannt durch die Straßen seiner Stadt. Eines Abends war er lange durch die Gassen gewandert, als sein Blick durch eines der Stadttore auf die Hütten der Armen fiel, die außerhalb der Mauer wohnten. In einer der Hütten brannte ein helles Licht und so spähte der König vorsichtig durchs‚ Fenster. Dort saß ein Mann allein an seinem Tisch und betete über seiner Mahlzeit. Als er geendet hatte, klopfte der König an die Haustür. „Darf ein Gast eintreten?“, fragte er. „Gerne“, antwortete der Mann, „komm herein, halte Mahl mit mir, es reicht für uns beide!“ Während des Essens sprachen die beiden über dies und das. Der Mann erkannte den König nicht und so fragte dieser: „Wovon lebst du, guter Mann? Was ist dein Beruf?“ – „Ich bin Flick-

schuster“, antwortete der. „Jeden Morgen gehe ich mit meinem Handwerkszeug durch die Stadt, und die Menschen bringen mir ihre Schuhe zum Ausbessern auf die Straße.“ Als der Schuster am anderen Tag in die Stadt kam, sah er an allen Mauern ein Plakat angeschlagen: „Befehl des Königs! In dieser Woche ist auf den Straßen meiner Stadt jegliche Flickschusterei verboten!“ Seltsam, dachte der Schuster. Was die Könige sich für seltsame Dinge einfallen lassen! Nun, dann werde ich heute Wasser tragen. Wasser brauchen die Leute jeden Tag. Am Abend hatte er so viel verdient, dass es für eine Mahlzeit zu zweit reichte. Der König kam abermals verkleidet und wieder erkannte der Schuster ihn nicht. Der König sagte: „Ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht, als ich sah, was der König sich hat einfallen lassen. Wie hast du denn trotzdem dein Geld verdient, sodass du mich sogar zum Essen einladen kannst?“ Der Schuster erzählte von seiner Idee, Wasser für die Menschen in der Stadt zu holen und sich dafür entlohnen zu lassen. Der König fragte: „Und was ist, wenn du morgen keine Arbeit findest?“ – „Morgen? Gott sei gepriesen an jedem Tag!“ Als der Schuster am anderen Tag in die Stadt kam, um wieder Wasser zu tragen, kamen ihm die Herolde des Königs entgegen. Sie riefen: „Ein Befehl des Königs! Wasser tragen dürfen nur noch die, die eine Erlaubnis des Königs dazu haben!“ Was die Könige sich für seltsame Dinge einfallen lassen. Nun, dann werde ich Holz hacken und es den

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W ei sh ei ts ge

Dem Leben

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trauen

Menschen zum Feuermachen bringen. Er holte seine Axt und ging los. Am Abend hatte er wiederum so viel verdient, dass es für eine Mahlzeit zu zweit reichte. Wieder war der König sein Gast und fragte: „Und was ist, wenn du morgen keine Arbeit findest?“ – „Morgen? Gott sei gepriesen an jedem Tag!“ Am anderen Morgen kam dem Flickschuster ein Trupp Soldaten entgegen, als er in die Stadt kam. Der Hauptmann sagte zu ihm: „Du hast eine Axt. Du musst heute im Palasthof des Königs Wache halten. Hier hast du ein Schwert, lass deine Axt zu Hause!“ Nun musste der Flickschuster den ganzen Tag im Palast des Königs Wache halten und verdiente daher keinen Pfennig, um sich etwas zu essen kaufen zu können. Abends ging er daher zu seinem Krämer und sagte: „Heute habe ich nichts verdient, ich musste für den König Wache stehen. Ich habe aber einen Gast zum Essen heute Abend. Ich gebe dir das Schwert als Pfand, gib mir, was ich für mein Mahl brauche.“ Und so zog er das Schwert aus der Scheide und reichte es dem Krämer. Als er nach Hause kam, ging er gleich in seine Werkstatt und bastelte ein Holzschwert, das genau in die Scheide passte. Als der König die Hütte betrat, wunderte er sich sehr, dass der Schuster es auch an diesem Abend wieder geschafft hatte, ein Mahl für zwei zu bereiten. „Was hast du heute getan?“, fragte er den Schuster. Dieser erzählte ihm alles und zeigte ihm verschmitzt das Holzschwert, das in der Scheide

steckte. „Und was ist, wenn der Hauptmann morgen die Schwerter inspiziert?“, fragte der König. „Morgen? Gott sei gepriesen an jedem Tag!“, antwortete ihm der Schuster. Als der Schuster am anderen Morgen den Palasthof betrat, eilte ihm der Hauptmann entgegen. An der Hand führte er einen gefesselten Gefangenen. „Das ist ein Mörder. Du sollst ihn hinrichten!“, sagte er zum Schuster. „Das kann ich nicht“, rief dieser erschreckt aus. „Ich kann keinen Menschen töten!“ „Doch, du musst, das ist ein Befehl des Königs!“ Inzwischen hatte sich der Palasthof mit Neugierigen gefüllt. Der Schuster schaute in die Augen des Gefangenen. Ist das ein Mörder, fragte er sich? Dann fiel er auf die Knie und rief mit lauter Stimme: „Gott, du König des Himmels und der Erde, wenn dieser Mensch ein Mörder ist und ich ihn hinrichten soll, dann mach, dass mein Schwert aus Stahl in der Sonne blitzt! Wenn dieser Mensch jedoch kein Mörder ist, dann mach, dass mein Schwert aus Holz ist!“ Die Zaungäste und auch die Soldaten des Königs schauten atemlos dabei zu, wie er das Schwert aus der Scheide zog, es hochhielt – und das Holz zum Vorschein kam. Gewaltiger Jubel brach aus. In diesem Moment kam der König aus seinem Palast, ging geradewegs auf den Flickschuster zu und gab sich ihm zu erkennen. Er umarmte ihn und sagte: „Von heute an sollst du mein Ratgeber sein!“

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th Br igi tt e Hau

So geschehen im Jahr 2007. Mit nasskaltem Wetter im Januar empfängt der frühe Morgen die Menschen in Washington. Der Berufsverkehr ist in vollem Gang. An einer belebten U-Bahn-Station erklingen zwischen dem An- und Abfahren der Züge, dem Hall vieler Schritte und vielschichtigem Stimmengewirr plötzlich herrliche Töne. Ein Straßenmusiker steht in der Nähe der Rolltreppe und versucht mit wunderbarer Geigenmusik die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Vergeblich. Die Menschen hasten und rennen wie immer um diese Zeit. Kaum einer beachtet den musikalischen Morgengruß. Während eindrucksvolle Stücke von Johann Sebastian Bach, Franz Schubert und weitere klassische Stücke wundervoll gespielt werden, jagen die Menschen wie von unsichtbarer Hand gehetzt vorbei. Die Passanten sind kaum zu zählen. Über 1100 Personen sollen es gewesen sein, die vorübergehen. Anhand der versteckten Kamera kann man das später feststellen. Die meisten würdigen den

Geigenspieler kaum eines Blickes. Nur etwa sechs bleiben stehen, aber das auch nur flüchtig. Dann hasten sie weiter. Dagegen wollen Kinder stehen bleiben, den Geiger anschauen und ihm zuhören. Sie sind fasziniert von der herrlichen Musik. Doch die sie begleitenden Erwachsenen geben ihnen keine Chance. Sie nehmen sie fest an der Hand und ziehen die widerstrebenden kleinen Zuhörer weiter. Eine Frau drängt ihr Kind weiter mit den Worten: „Komm! Für so einen Quatsch haben wir jetzt keine Zeit.“ Etwa eine Dreiviertelstunde spielt der Musikant. Dann packt er seine Geige wieder ein. In dieser Zeit werfen einige Personen Geld in den offenen Geigenkasten. Es sind etwas über 30 Dollar, die da zusammenkommen. Eigentlich keine groß zu erwähnende Begebenheit, eine ganz alltägliche Episode. Oder doch nicht? In diesem Fall handelte es sich um ein aufschlussreiches Experiment der bekannten US-Zeitung „The Washington Post“. Die Frage war: Wird ein weithin berühmter Geiger inkognito Beachtung finden? Der vermeintliche Straßenmusiker entpuppte sich als der international bejubelte Geiger Joshua Bell. In Straßenkleidung und Baseballkappe war er uninteressant. Die Geige, der an diesem Morgen in der U-Bahn-Station die herrlichsten Töne entlockt wurden, ist eine ebenfalls berühmte Stradivari im Wert von 3,5 Millionen Dollar. Kurios ist, dass es wenige Tage vorher einen Ansturm auf die begehrten und teuren Eintrittskarten

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Lass dich

beschenken mit

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kleinen glüüuck­

lichen Momenten mitten im Alltag

für die Symphonie Hall in Boston gegeben hatte. Sie waren komplett ausverkauft. Joshua Bell spielte auf seiner Geige vor voll besetztem Haus und war der umjubelte und gefeierte Star des Abends. Ohne das Markenzeichen der Berühmtheit, in Jeans und Baseballkappe – allem Anschein nach auf mildtätige Gaben angewiesen – wirkte der Mensch Joshua Bell belanglos. Ohren, die mitten im allgemeinen Lärm die wunderbare Musik heraushören und Augen, die einen Menschen sehen und beachten konnten, hatten fast ausschließlich Kinder! Sie erfassten das Wesentliche an diesem nasskalten Morgen. Verpasste einmalige Gelegenheit – jammerschade!

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Raine r Haak

Ein Traum?

4 Es war ein Sonntag irgendwann, vielleicht auch einer in ferner Zukunft. An diesem Sonntag schienen die Glocken der Kirchengemeinde lauter und heller als sonst zu läuten – oder war das nur Einbildung? Aber nicht nur die Glocken läuteten anders. Auch die Menschen, die kamen, schienen verändert. Manches bekannte Gesicht war dabei, aber nicht mit dem üblichen in sich gekehrten Sonntagmorgen-Blick, sondern mit einem Glänzen und Freuen, das bisher unbekannt war. Neben den regelmäßigen Kirchenbesuchern kamen an diesem Sonntag auch erstaunlich viele Fremde. Menschen, die seit Jahren nicht mehr in der Kirche gewesen waren. Viele hatten sich untergehakt, obwohl sie sich nie vorher gesehen hatten, und sprachen angeregt miteinander. Die Kirche war inzwischen bis auf den letzten Platz besetzt, viele standen auf den Gängen, andere warteten auf dem Vorplatz. Immer wieder ging ein Raunen durch die Versammlung – die Menschen waren von etwas erfüllt und konnten nicht 17

Wenn ich spreche, spreche ich. Wenn ich höre, hör’ ich.“ Der Mann sagt: „Was soll dieser Quatsch? Das mache ich doch auch, und trotzdem finde ich keine Ruhe.“ Der Alte kratzt sein linkes Ohr und sagt: „Mein Lieber, hör’ gut hin, du machst es alles etwas anders: Wenn du schläfst, stehst du schon auf. Wenn du aufstehst, gehst du schon. Wenn du gehst, dann isst du schon. Wenn du isst, dann schaffst du.

April

Wenn du schaffst, dann planst du schon. Wenn du planst, dann sprichst du schon. Wenn du sprichst, dann hörst du schon. Wenn du hörst, dann schläfst du. Wenn ich schlafe, schlafe ich. Wenn ich aufsteh’, steh’ ich auf. Wenn ich gehe, gehe ich. Wenn ich esse, ess’ ich. Wenn ich schaffe, schaffe ich. Wenn ich plane, plane ich. Wenn ich spreche, spreche ich. Wenn ich höre, hör’ ich.

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And reas Laun

Das Mäarchen von

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den den

Zeitgutscheinen

Es war einmal ein Mann, der sich durch nichts von seinen Mitmenschen unterschied. Wie die meisten lebte er mehr oder weniger gedankenlos vor sich hin. Eines Tages aber sprach ihn ein Unbekannter an und fragte, ob er „Zeitgutscheine“ wolle. Weil der Mann gerade nichts zu tun hatte und ohnehin eine gewisse Langeweile spürte, ließ er sich auf ein Gespräch ein und wollte wissen, was denn diese Zeitgutscheine seien. Statt einer Antwort zog der Unbekannte ein Bündel verschieden großer Scheine hervor, die wie Banknoten und doch ganz anders aussahen: „Deine Lebenszeit“, erklärte der geheimnisvolle Fremde kurz. „Wenn du alle Gutscheine investiert hast, ist es Zeit zu sterben.“ Bevor der überraschte Mann eine Frage stellen konnte, war der andere verschwunden. Neugierig und erstaunt blätterte der Alleingelassene in dem Bündel. Zuerst kam ihm der Gedanke, die genaue Dauer seines Lebens zu errechnen, und ihn schauderte, als er die Zahl der Jahre und Tage vor sich hatte. Dann begann er eine Einteilung zu überlegen 44

und machte kleine Stöße von Scheinen entsprechend seinen Absichten. Zwar wollte er für Kegelabende und Fernsehen eine große Zahl von Stunden-Scheinen bereitlegen, musste aber zu seinem Bedauern bald feststellen, dass allein durch Essen und Schlafen eine unglaubliche Menge von vornherein gebunden war. Tagelang war er damit beschäftigt, seine Zuwendungen an Lebenszeit immer neu zusammenzustellen, um sie bestmöglich zu nützen. Jedes Mal, wenn jemand ihn dabei störte oder gar etwas von ihm wollte, sah er im Geiste einen seiner kostbaren Scheine verlorengehen und sagte nein; seine Zeit hatte er nicht zu verschenken! So wachte er eifersüchtig und geizig über die Gutscheine. Als ihm endlich eine perfekte Widmung der Stunden, Tage und Jahre gelungen zu sein schien, war plötzlich der Unbekannte wieder da: Ob er denn von Sinnen sei, fragte er, nahm einen der Scheine, drehte ihn um und hielt ihn dem erstaunten Mann vor die Augen. Zum ersten Mal entdeckte dieser einen Hinweis auf der Rückseite, dass die Zeitgutscheine in Ewigkeit umgewandelt werden können. Wer sie jedoch nicht in diesem Sinne umsetze, verspiele sein Leben. Aber da war der Fremde auch schon wieder verschwunden und der Mann neuerlich allein mit einem erregenden Geheimnis – auf welche Weise war der begrenzte Schatz an Zeit in grenzlose Ewigkeit zu verwandeln? ...

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te r Hebel Johann Pe

Von dem

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barmherzigen Samariter

Es fragte Jesus ein Schriftgelehrter: „Meister, was soll ich tun, dass ich das ewige Leben erwerbe?“ Die Frage wäre gut. Jesus sprach zu ihm: „Wie steht im Gesetz geschrieben? Wie liesest du?“ Der Schriftgelehrte antwortete: „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Die Antwort war auch gut. Jesus sprach zu ihm: „Tue das, so wirst du leben.“ Der Schriftgelehrte wollte sich rechtfertigen. Er schämte sich, dass er eine Frage sollte getan haben, die er und jedes Kind sich selbst hätte beantworten können. Er fragte daher weiter: „Wer ist denn mein Nächster?“ Jesus antwortete ihm: „Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho und fiel unter die Mörder. Die Mörder zogen ihn aus, schlugen ihn und ließen ihn halbtot liegen. Es zog ein Priester dieselbe Straße hinab, sah ihn und ging vorüber. Es kam ein Levit an die Stelle, sah ihn auch und ging auch vorüber. Es kam ein Samariter dahin, und als er den Verwundeten sah, jammerte 46

ihn seiner. Er ging zu ihm und verband ihm seine Wunde. Er nahm ihn auf sein Tier und führte ihn in eine Herberge und pflegte seiner. Den andern Tag, als er weiterreiste, bezahlte er den Wirt und sprach zu ihm: ‚Nimm dich seiner ferner an, und wenn es etwas mehr kosten wird: ich will es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.‘“ „Was dünkt dich“, sprach Jesus zu dem Schriftgelehrten, „welcher unter diesen Dreien ist der Nächste gewesen dem, der unter die Mörder gefallen war?“ – Der Schriftgelehrte sprach: „Der, welcher die Barmherzigkeit an ihm getan hat.“ Die Antwort war wieder gut. Jesus sprach zu ihm: „So gehe hin und tue desgleichen.“ Nämlich: Ich bin jedem sein Nächster, und jeder ist mir mein Nächster, den ich mit meiner Liebe erreichen kann, jeder, den Gott zu mir führt, oder zu dem mich Gott führt, dass ich ihn erfreuen oder trösten, dass ich ihm raten oder helfen kann, auch wenn er nicht meines Volkes oder meines Glaubens ist. Tue das, so wirst du leben.

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Als die Großmutter sich zum Geburtstag den kleinen Reisekoffer gewünscht hatte, hatten alle gelächelt oder verwundert den Kopf geschüttelt. Wozu brauchte die alte Dame denn einen Koffer? Sie pflegte niemals wegzufahren, denn sie war schon ein wenig gebrechlich, und das Laufen fiel ihr schwer. Zumeist saß sie in ihrem bequemen Sessel am Fenster und blickte mit ihren hellen, weitsichtigen Augen in die Landschaft hinaus, ihren Erinnerungen nachhängend oder den Kindern zuschauend, die auf der Straße spielten. In früheren Jahren, als sie noch jünger gewesen war, hatte sie das Reisen sehr geliebt. Sie war fast in allen Ländern Europas gewesen, und eine Zeitlang hatte sie sogar in einem kleinen Fischerdorf an der dalmatinischen Küste gewohnt und ein wenig zu malen versucht. Aber dies alles war so endgültig vorbei, dass man nicht einmal mehr darüber sprach. Da sie nun aber mit einem an ihr ungewohnten Eigensinn auf dem seltsamen Wunsche beharrte,

kauften die Kinder und Enkel ihr einen besonders schönen Koffer aus schwarzem Lackleder mit zwölf goldfarbenen Schließen, ein Prunkstück, viel zu schade, um in irgendeiner Ecke zu verstauben. Sie sprachen nachher nicht mehr darüber, weil ihr Taktgefühl es ihnen verbot, sich über die Marotte einer alten Frau lustig zu machen. Sie sahen den Koffer einige Male da liegen, als sie die Großmutter besuchten, aber sie blickten höflich über ihn hinweg. Eines Tages aber geschah es, dass der Urenkel Andreas, ein munterer Bub von acht Jahren, mit seiner Mutter bei der Großmutter war und den Koffer halboffen auf der Kommode entdeckte. „Was für ein schöner Koffer!“, rief der Junge. „Willst du verreisen, Großchen?“ Die alte Frau lächelte auf ihre versonnene, hintergründige Art. „Jawohl, mein Kind, ich will verreisen, wenn auch nicht im üblichen Sinne. Ich fahre nach Florenz.“ Der Junge sperrte Mund und Augen auf. „Nach Florenz? Aber ist denn das nicht zu weit für dich?“ „Es ist sehr weit, aber auch wieder ganz nahe. Ich brauche gar nicht aus dem Hause zu gehen, um hinzugelangen. Ich muss nur einen Augenblick die Augen zumachen, ein wenig nachdenken, und schon bin ich dort. In der Erinnerung, weißt du.“ „Hmm. Aber wozu brauchst du dabei den Koffer, Großchen?“ „Schau doch mal hinein.“ Der Junge klappte den Deckel auf und begann vor-

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M ar ga re te

Kubelka

Der Reisekoffer

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sichtig die darin befindlichen Dinge zu betasten. „Ein Stadtplan von Florenz.“ „Siehst du. Den brauche ich, um mich gleich wieder zurechtzufinden.“ Sie fuhr mit dem Finger die Linien auf der Karte entlang. „Das da – das ist der Palazzo Vecchio, und von da gehe ich über den Ponte Vecchio, die alte, malerische Brücke, zum Palazzo Pitti, wo die vielen berühmten Bilder an der Wand hängen, einige kannst du hier sehen.“ Sie holte ein paar bunte Kunstkarten aus dem Koffer. Der Junge hielt einen wollenen Schal in der Hand. „Und den Schal hier? Wozu brauchst du den?“ „Ganz früh am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, gehe ich hinauf zum Piazzale Michelangelo. Das ist ein kleiner Platz auf einem Hügel, von dem aus man die herrliche Stadt mit ihren Türmen und Brücken liegen sieht. Und weil es am Morgen noch kühl ist, brauche ich den Schal, damit ich mich nicht erkälte.“ „Und diese Geldbörse?“ „Es ist florentinische Handarbeit. Ich habe sie in einem der Stände unter den Uffizien gekauft. Schau ruhig mal hinein!“ Der Junge öffnete die Börse, und einige italienische Münzen fielen ihm entgegen. „Toll, Großchen. Aber wirst du mir auch etwas mitbringen?“ Etwas wie Schelmerei blitzte in seinen Augen auf. „Natürlich, Junge. Habe ich dich schon einmal vergessen?“ Sie griff in den Koffer und holte eine Tüte mit einem talerförmigen Rosinen- und Mandelgebäck heraus. „Es sind Florentiner“, sagte sie.

„Die da sind natürlich von unserem Bäcker, aber in Florenz bekommt man sie in jeder Pasticceria. Du kannst sie gleich behalten.“ Der Junge brach ein Stückchen ab und kaute ganz behaglich daran. „Du bist eine Lebenskünstlerin, Großmutter“, sagte plötzlich seine Mutter, die bisher geschwiegen hatte. „Na ja, wie man‘s nimmt. Jeder reist auf seine Weise.“ „Und wohin fährst du das nächste Mal, Großchen?“, fragte der Urenkel. „Das steht noch nicht fest. Vielleicht in den Schwarzwald. Da ist es im Sommer am schönsten. Nicht zu heiß und viel Wald und Schatten.“ Am Abend des gleichen Tages klopfte es an der Tür der alten Frau. Draußen stand der Urenkel Andreas und hielt zwei rotbackige Äpfel in der Hand. „Ich habe sie dir als Reiseproviant mitgebracht, Großchen“, sagte er und legte sie zuoberst in den Koffer. „Vielen Dank, mein Junge“, sagte die alte Frau lächelnd. „Ich werde sie essen, wenn mich das Heimweh überkommt. Dann denke ich an dich, und alles ist wieder gut. Sie schloss behutsam den Koffer und dachte: Es ist merkwürdig. Aber ich bin noch immer eine glückliche Frau.

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W eishei tsges

chi ch te

Arm oder

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reich?

Mai

Eines Tages beschloss ein reicher Mann, seinem Sohn einmal vor Augen zu führen, was Armut ist. Also nahm er ihn mit aufs Land und sie verbrachten gemeinsam einen Tag und eine Nacht bei einer armen Bauersfamilie auf dem Hof. Als sie wieder zurück in der Stadt waren, fragte der Vater seinen Sohn: „Und, wie fandest du unseren Ausflug?“ „Sehr spannend“, sagte der Junge. „Jetzt weißt du, wie arm Menschen sein können, oder?“ – „Das habe ich wohl gesehen, Papa.“ – „Und was lernst du daraus?“, wollte der Vater wieder wissen. „Ich habe gesehen: Wir haben einen Hund, die Bauern hatten vier Hunde. Wir haben einen Pool, der bis in die Mitte unseres Grundstücks reicht, die Leute dort haben einen See, dessen Ende man gar nicht sehen kann. Wir haben eine Terrasse, die bis zum Rasen reicht, sie aber haben eine Terrasse, die bis zum Horizont reicht. Danke, Papa, dass du mir gezeigt hast, wie arm wir wirklich sind.“ 52

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Inhaltsverzeichnis

Hans Steinacker: Sonntagskapital

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Januar 1 Legende: Die Alte, die auf Gott wartete 8 2 Weisheitsgeschichte: Dem Leben trauen 10 3 Brigitte Hauth: Lass dich beschenken mit kleinen glücklichen Momenten mitten im Alltag 14 4 Rainer Haak: Ein Traum? 17 Februar 5 Wilma Klevinghaus: Der Schneeglöckchen strauß 21 6 Johann Peter Hebel: Langsamer geht’s schneller 25 7 Legende: Die zwei Kreuzträger 26 8 Margaret Fishback Powers: Spuren im Sand 28 März 9 Wilhelm Busch: Das Hemd des Zufriedenen 10 Brüder Bondarenko: Das Schneewunder 11 Johann Peter Hebel: Seltsamer Spazierritt 12 Lukas 15,1–32: Vom verlorenen Sohn 13 Gerhard Schöne: Ganz einfach

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April 14 Andreas Laun: Das Märchen von den Zeitgutscheinen 15 Johann Peter Hebel: Von dem barmherzigen Samariter 16 Margarete Kubelka: Der Reisekoffer 17 Weisheitsgeschichte: Arm oder reich?

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Mai 18 Hans Christian Andersen: Der letzte Traum der alten Eiche 19 Leo N. Tolstoi: Die drei Söhne 20 Gottfried Keller: Fabel 21 Noor van Haaften: Wieder Kind sein

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Juni 22 Lothar Zenetti: Die wunderbare Zeitvermehrung 23 Hellmut Puschmann: Kleinigkeiten? 24 Reinhard Mey: Zeugnistag 25 Äsop: Die Maus und der Löwe

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Juli 26 Gebrüder Grimm: Die Lebenszeit 27 Leo N. Tolstoi: Vom König, der Gott sehen wollte 28 Äsop: Der Fuchs und der Kranich 29 Helmut Gollwitzer: Die Ballade von meiner Bibel 30 Heinrich Böll: Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral

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August 31 Noor van Haaften: Der Tag des Herrn 32 Rudolf Otto Wiemer: Zwanzig Liter Geduld 33 Russisches Märchen: Die kleine Raupe 34 Überlieferung: Früchte September 35 Rolf Krenzer: Das Märchen vom Gänseblümchen 36 Karl Heinrich Waggerl: Lob der Wiese103 37 Unbekannt: Die Rose 38 Antoine de Saint-Exupéry: Die beiden Gärtner 39 Kurt Tucholsky: Die fünfte Jahreszeit Oktober 40 Theophan der Mönch: Die Flöte Davids 41 Matthäus 20,1–16: Arbeiter im Weinberg des Herrn 42 Erich Kästner: Das Märchen von der Vernunft 43 Hermann Hesse: See, Baum, Berg 44 Matthias Claudius: Neue Erfindung November 45 Erwin Strittmatter: Vogelzug 46 Rolf Krenzer: Herrn Hoffmanns Hut 47 Gerhard Schöne: Der Laden 48 Ludwig Bechstein: Der Hase und der Fuchs

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90 93 96 98

Dezember 49 Unbekannt: Wage zu träumen 50 Luise Rinser: Schaufel und Besen 51 Eva Zeller: Die Hebamme des Herrn 52 Martin Buber: Keiner will mich suchen

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Quellenverzeichnis

Texte Böll, Heinrich: Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral, aus: ders., „Werke. Kölner Ausgabe Band 22, Herausgegeben von Robert C. Conrad © 2008 Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG, Köln Buber, Martin: „Keiner will mich suchen“, „Wo wohnt Gott?“ aus: ders., Die Erzählungen der Chassidim © 1949, Manesse Verlag, Zürich, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München Fishback Powers, Margaret: Spuren im Sand, aus: Originalfassung des Gedichts Footprints © 1964 Margaret Fishback Powers Deutsche Fassung Spuren im Sand: Eva-Maria Busch Copyright © der deutschen Übersetzung 1996 Brunnen Verlag, Gießen Gollwitzer, Helmut: Die Ballade von meiner Bibel, aus: ders., ... und führen, wohin du nicht willst © 2001, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH Haak, Rainer: Ein Traum? © beim Autor Haaften, Noor van: „Der Tag des Herrn“, „Wieder Kind sein“, aus ders., Geschichten für zwischendurch, © 2011 Hänssler, D-71088 Holzgerlingen, www.scm-haenssler.de Hauth, Brigitte: Lass dich beschenken mit kleinen glücklichen Momenten mitten im Alltag, aus: dies., Leben ist ein Geschenk. Geschichten zum Geburtstag, 2013 media Kern GmbH, 46485 Wesel Hermann Hesse, See, Baum, Berg, aus: Hermann Hesse, Sämtliche Werke in 20 Bänden. Herausgegeben von Volker Michels, Band 11: Autobiographische Schriften 1: Wanderung, Kurgast, Die Nürnberger Reise, Tagebücher. © Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2003. Alle Rechte bei und vorbehalten durch Suhrkamp Verlag Berlin Kästner, Erich: Das Märchen von der Vernunft, aus: Der tägliche Kram © Atrium Verlag, Zürich 1948 und Thomas Kästner Klevinghaus, Wilma: Der Schneeglöckchenstrauß © bei der Autorin Krenzer, Rolf: „Das Märchen vom Gänseblümchen“, „Herrn Hoffmanns Hut“ © Rolf Krenzer Erben, Dillenburg Kubelka, Margarete: Der Reisekoffer, aus: Thomas Lardon (Hg.), Urlaub währt am längsten. Die schönsten Geschichten von

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Sonne, Meer und freier Zeit. Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlags der Francke-Buchhandlung, Marburg, www.francke-buch.de Laun, Andreas: Das Märchen von den Zeitgutscheinen © beim Autor Legend, Die Alte, die auf Gott wartete, aus: Johann Dimitri Taikon, Taikon erzählt Zugeunermärchen, hg. v. Carl Hermann Tillhagen © 1983 Deutscher Taschenbuch Verlag, München Mey, Reinhard: Zeugnistag, aus: ders., Alle Lieder © Edition Reinhard Mey, Berlin Puschmann, Hellmut: Kleinigkeiten? © beim Autor Rinser, Luise: Schaufel und Besen, aus: dies.,Weihnachts-Triptychon, Peter Schifferli Verlags AG Die Arche, Zürich 1963 © Christoph Rinser Saint-Exupéry, Antoine: Die beiden Gärtner, aus: ders., Die Stadt in der Wüste, © 1956 und 2009, Karl Rauch Verlag, Düsseldorf Schöne, Gerhard: „Der Laden“, „Ganz einfach“ © beim Autor Steinacker, Hans: Sonntagskapital, Abdruck mit freundlicher Genehmigung aus: Hans Steinacker (Hrsg.), Fundsachen © 2007 SCM Hänssler, D-71088 Holzgerlingen, www.scm-haenssler.de Strittmatter, Erwin: Vogelzug, aus: ders., Schulzendorfer Kramkalender. © Aufbau Verlag GmbH & Co KG, Berlin 2006 (die Originalausgabe erschien 1966 im Aufbau-Verlag; Aufbau ist eine Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG) Unbekannt, Wage zu träumen, aus: Reftel, Kristina/ Ich habe nach dir gewonnen! Übersetzung: Gabriele Schneider © 2007, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH Waggerl, Karl Heinrich: Lob der Wiese, aus: ders., Wagrainer Geschichtenbuch © Otto Müller Verlag, 9. Auflage, Salzburg 1987 Wiemer, Rudolf Otto: Zwanzig Liter Geduld © Rudolf Otto Wiemer Erben, Hildesheim Zeller, Eva: Die Hebamme des Herrn © bei der Autorin Lothar Zenetti, Die wunderbare Zeitvermehrung, aus: ders., Die wunderbare Zeitvermehrung © Sankt Ulrich Verlag/Wewel Augsburg (www.sankt-ulrich-verlag.de) Alle Bibeltexte sind entnommen aus: Die Heiligenkreuz-Bibel. Das Neue Testament neu übersetzt & kommentiert von Pater Augustinus Kurt Fenz © St. Benno-Verlag GmbH, Leipzig

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Fotos Alle nachfolgenden Bilder entnommen aus fotolia.de: Cover, S. 36, 38, 41, 44, 46, 48, 52, 54, 56, 58/59: © Acik; S. 5, 8: © Sascha Burkard; S. 7: © dinostock; S. 10: © Joss; S. 14: © philipus; S. 17: © Martina Stumpp; S. 20: © Swetlana Wall; S. 21: © UMA; S. 25: © Constantinos; S. 26, 28, 33: © gradt; S. 29: © Barbara Helgason; S. 30: © Rynio Productions; S. 43: © kasiap; S. 53: © imagika; S. 63: © Tesgro Tessieri; S. 64, 66, 69, 72, 75, 78, 81, 116: © Elena Schweitzer; S. 74: © Beata Becla/Shutterstock; S. 83: © white_bcgrd; S. 85, 90, 92, 95: © Elena Blokhina; S. 89: © Jag_cz; S. 97, 99, 103, 106, 108, 122, 126, 133, 136, 138, 140, 143, 145, 149, 153: © novadomus; S. 89: © picsfive; S. 112, 117, 120: © Aamon; S. 132: © macroart; S. 142: © LiliGraphi.

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