Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten

Lehrstuhl für Zivilrecht, Wirtschaftsrecht, Geistiges Eigentum Prof. Dr. Michael Hassemer Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten ...
Author: Rolf Tiedeman
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Lehrstuhl für Zivilrecht, Wirtschaftsrecht, Geistiges Eigentum Prof. Dr. Michael Hassemer

Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten

1 Ablauf der Ausarbeitung Nachdem Sie sich gemeinsam mit Ihrem Betreuer für ein Thema entschieden haben, überlegen Sie sich zunächst, was die Aufgabenstellung umfasst und beginnen mit der Literaturrecherche. Sobald Sie einen Überblick über das zu bearbeitende Themenfeld haben, fertigen Sie eine Gliederung an, die Sie mit Ihrem Betreuer besprechen sollten. Dabei sollten Sie sich auch darüber Gedanken machen, was Sie unter den jeweiligen Gliederungspunkten anführen möchten, damit Sie Ihrem Betreuer die Gliederung auch angemessen vorstellen können. Diese Gliederung dient als Leitlinie zur Erstellung der Arbeit.

Danach können Sie mit der eigentlichen Ausarbeitung beginnen. Anhaltspunkte zum Aufbau, dem Layout und der Zitation finden Sie im Anschluss. Ihre Ausführungen legen Sie dem Lehrstuhl bei Abgabe nicht nur schriftlich vor, sondern ergänzend auch noch eine elektronische Version (sowohl Word- als auch pdf-Datei). Die Exemplare und notwendigen Formalitäten entnehmen Sie bitte - je nach Art der Arbeit - der in der Zusammenfassung angegebenen tabellarischen Übersicht.

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2 Aufbau  Deckblatt  Abstract (Deutsch und Englisch)  Inhaltsverzeichnis  Abkürzungs-/Abbildungs- und Tabellenverzeichnis (je nach Bedarf)  Textteil  Literaturverzeichnis  Anhänge (je nach Bedarf)  Eidesstattliche Erklärung

2.1

Deckblatt

Erstellen Sie ein Deckblatt, auf dem die wichtigsten Informationen zu Ihrer Arbeit enthalten sind. Diese nicht nummerierte Seite sollte folgende Angaben enthalten: 

Lehrstuhlangaben



Thema der Arbeit



Art der Arbeit (z.B. Bachelor- oder Masterarbeit)



Vorgelegt von: Name, Matrikelnummer



Betreuer, Ort und Datum

2.2

Abstract

Vor Ihre eigentliche Ausarbeitung setzen Sie ein halb- bis einseitiges „Abstract“, also eine gekürzte Darstellung des Inhalts Ihrer wissenschaftlichen Ausarbeitung. Das Abstract ist sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache anzufertigen.

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2.3

Inhaltsverzeichnis

Die mit römischen Seitenzahlen nummerierte Inhaltsübersicht dient der Orientierung. Verzeichnisse und Inhalte der Arbeit werden hier mit den entsprechenden Seitenzahlen angegeben. Listen Sie alle Überschriften Ihrer Arbeit, maximal jedoch bis zur dritten Ebene, auf.

2.4

Abkürzungsverzeichnis

Juristische Abkürzungen werden entsprechend dem Abkürzungsverzeichnis einschlägiger juristischer Standardwerke verwendet (siehe z.B.: Münchener Kommentar, Palandt, Betriebs-Berater, etc.). Spezifische technische und betriebswirtschaftliche Abkürzungen sind gemäß der verwendeten, einschlägigen Fachliteratur einheitlich zu benutzen und in das Abkürzungsverzeichnis aufzunehmen. Auf einen übermäßigen Gebrauch von Abkürzungen sollte zugunsten der Lesefreundlichkeit verzichtet werden. Bei der Verwendung von Abkürzungen sollte darauf geachtet werden, dass diese bei der ersten Nennung eingeführt werden, in dem das abzukürzende Wort ausgeschrieben und die zugehörige Abkürzung dahinter in Klammern erfolgt (z.B. Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)). Diese Abkürzungen sind dann in der gesamten Arbeit einheitlich beizubehalten. Abkürzungen, die zu Verwechslungen führen, sind zu vermeiden. Im alphabetisch geordneten Abkürzungsverzeichnis werden auch gebräuchliche Abkürzungen (wie „z. B.“ und „bzw.“) aufgeführt - eine Einführung solcher StandardAbkürzungen ist jedoch nicht erforderlich.

4

2.5

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Die Verzeichnisse der durchnummerierten Abbildungen und Tabellen werden jeweils aus den Untertiteln der einzelnen Abbildungen/Tabellen mit Angabe der jeweiligen Seitenzahl zusammengestellt. Die Verzeichnisse selbst sind mit römischen Seitenzahlen zu versehen. Bei weniger als vier Abbildungen/Tabellen ist auf das entsprechende Verzeichnis zu verzichten.

2.6

Literaturverzeichnis

Alle im Text zitierten Quellen müssen im Literaturverzeichnis aufgelistet werden. Genauere Informationen finden Sie unter Punkt 4 „Zitation“.

2.7

Eidesstattliche Erklärung

Für alle wissenschaftlichen Arbeiten ist eine eidesstattliche Erklärung abzugeben, die wie folgt aussehen kann: Ich versichere, dass ich die Arbeit selbstständig angefertigt, keine anderen als die erlaubten Hilfsmittel benutzt und alle wörtlichen oder sinngemäßen Entlehnungen als solche gekennzeichnet habe.

Unterschrift Ort, Datum

5

3 Layout 3.1

Umfang

Der Umfang variiert je nach Art der Arbeit. Eine anschauliche Übersicht über die Anforderungen finden Sie am Ende des Leitfadens.

3.2

Schriftgrad/Zeilenabstand/Seitenrand

Bitte verwenden Sie wahlweise die Schrift „Arial“ oder „PT Sans“ in der Größe 12 Punkt. Der Abstand zwischen den Zeilen sollte 1,5 Zeilen betragen. Verschiedene Absätze werden durch eine Leerzeile getrennt. Schreiben Sie Ihren Text bitte im Blocksatz und achten Sie darauf, dass die automatische Silbentrennung eingestellt ist. Die Seitenränder sollten links 3,5 cm, oben und rechts 2,5 cm und unten 2 cm betragen.

3.3

Fußnotentext

Sobald Sie in Ihrem Text die Gedanken eines anderen Autors wiedergeben, müssen Sie dies durch eine Fußnote kenntlich machen. Die Erläuterung, von wem dieses Zitat stammt, erfolgt am Ende der Seite, möglichst durch einen Strich vom restlichen Text abgegrenzt1. Dort verwenden Sie nur die Schriftgröße 10 Punkt und beschränken den Zeilenabstand auf eine Zeile, damit der Fußnotentext nicht überhandnimmt.

3.4

Seitenzahlen

Die Verzeichnisse erhalten eine eigene, fortlaufende Nummerierung in römischen Ziffern; nur der Textteil und die Anhänge werden arabisch nummeriert.

1

Wie hier demonstriert.

6

4 Zitation Sie haben beim Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit die Aufgabe, zu Ihrem Thema Literatur zu finden, zu lesen und Ihrer Aufgabenstellung entsprechend wiederzugeben. Sobald Sie die Informationen einer Quelle in Ihrer Arbeit verwenden, müssen Sie dies deutlich machen. Immer wenn Auffassungen, Meinungen, Positionen, Gedanken oder bspw. Ergebnisse Dritter in eine wissenschaftliche Arbeit übernommen werden, verwendet man ein sog. Zitat.

Unterschieden werden: 1. wörtliche Zitate (direkt) 2. sinngemäße Zitate (indirekt)

Ein wörtliches Zitat liegt vor, wenn fremde Ausführungen unverändert, d.h. buchstabengetreu in den eigenen Text übernommen werden. Wörtliche Zitate werden zwingend in Anführungszeichen gesetzt (wie bei der wörtlichen Rede). Doch übernehmen Sie den exakten Wortlaut nicht zu oft; dies ist nur in Ausnahmefällen notwendig. Ein sinngemäßes Zitat liegt vor, wenn man Gedanken anderer übernimmt oder sich an die Argumentation anderer Autoren anlehnt, ohne den betreffenden Text wörtlich wiederzugeben. Indirekte Zitate werden nicht in Anführungszeichen gesetzt. Achten Sie sowohl bei der Zitation als auch bei den Fußnoten auf Einheitlichkeit.

7

4.1

Zitieren von Monographien

Monographien im Literaturverzeichnis: Autor, Titel, Auflage, Ort Jahr. Beispiel: Schorlemer, Sabine von, Globale Telekommunikation und Entwicklungsländer - Die Liberalisierung von Telekommunikationsdiensten in GATT/WTO, Baden-Baden 2000. Erstauflage nicht erwähnen!

Monographien im Fußnotenapparat: Autor, Kurztitel, Seite. Beispiel: von Schorlemer, Globale Telekommunikation, S. 15. Beachte: Bei Monographien, Sammelwerken, Festschriften stets "S." zitieren.

4.2

Zitieren von Kommentaren

Kommentare im Literaturverzeichnis: Herausgeber (Hrsg.), Kommentartitel, Auflage, Ort Jahr. Beispiel: Büchner/Ehmer/Geppert (Hrsg.), Beck'scher TKG Kommentar, 2. Aufl., München 2000.

Kommentare im Fußnotenapparat: Autor, in: Kommentartitel, § Paragraphennummer Rn. Randnummer. Beispiel: Büchner/Ehmer/Geppert, in: Beck TKG, § 27 Rn. 14.

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4.3

Zitieren von Aufsätzen

4.3.1

Deutsche Zeitschriftenaufsätze

Aufsätze im Literaturverzeichnis: Autor, Aufsatztitel in Zeitschriftentitel Erscheinungsjahr, Anfangsseite - Endseite. Beispiel: Holznagel, Bernd/Grünwald, Andreas, Multimedia per Antenne - Terrestrisches Digitalfernsehen in GB, ZUM 1997, S. 417-427. An dieser Stelle kann die Abkürzung der Zeitschrift verwendet werden. Diese muss allerdings im Abkürzungsverzeichnis aufgeführt werden. Zitat mit Bandzahl: AcP 176 (1976), S. 35-63.

Aufsätze in den Fußnoten: Autor, Aufsatztitel, Zeitschriftentitel Erscheinungsjahr, Zitatseite. Beispiel: Holznagel/Grünwald, Multimedia per Antenne - Terrestrisches Digitalfernsehen in GB, ZUM 1997, S. 425. Beachte: Der Vorname sollte nur zitiert werden, wenn es sonst Verwechslungen geben könnte.

4.3.2

Aufsätze aus Aufsatzsammlungen

Aufsätze im Literaturverzeichnis: Aufsatzautor, Aufsatztitel, in: Herausgeber (Hrsg.), Monographietitel, Auflage, Ort Jahr, Anfangsseite-Endseite.

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Beispiel: Holznagel, Bernd/Grünwald, Andreas, Britisches Medienkonzentrationsrecht im Wandel, in: Stock, Martin/Röper, Horst/Holznagel, Bernd (Hrsg.), Medienmarkt und Meinungsmacht, Heidelberg 1997, S. 109-159.

Aufsätze in den Fußnoten: Autor, in: Herausgeber (Hrsg), Monographietitel, Zitatseite. Beispiel: Holznagel/Grünwald, in: Stock/Martin//Röper/Holznagel (Hrsg.), Medienmarkt und Meinungsmacht, S. 110.

4.3.3

Aufsätze aus Festschriften

Aufsätze im Literaturverzeichnis: Aufsatzautor, Aufsatztitel, in: Herausgeber (Hrsg.), Festschrifttitel (soweit vorhanden), Festschrift für Geehrten, Ort, Jahr, Anfangsseite - Endseite, zitiert als: Aufsatzautor in: FS Geehrten, Jahr, Anfangsseite - Endseite. Beispiel: Deutsch, Erwin, Der Begriff der Fahrlässigkeit im Obligationenrecht in: Forstmoser, Peter/Heini, Anton/Giger, Hans/Schluep, Walter (Hrsg.), Recht und Zivilgesellschaft, Festschrift für Max Keller zum 65. Geburtstag, Zürich 1989, S. 105-150.

Aufsätze in den Fußnoten: Name, Aufsatztitel, in: FS. für Geehrter, Jahr, Zitatseite.

10

Beispiel: Deutsch, Der Begriff der Fahrlässigkeit im Obligationenrecht , in: FS. für Keller, 1989, S. 110. Beachte: Auch bei Festschriften sollte die "S." zitiert werden.

4.3.4

Andere ausländische Zeitschriften

Es ist der jeweiligen nationalen Praxis zu folgen, wobei darauf geachtet werden sollte, dass der deutsche Informationsstandard (s.o.) erfüllt wird.

4.4

Zitieren von Gerichtsentscheidungen

Beachte: Gerichtsentscheidungen gehören nur in den Fußnotentext. Ein eigenes Entscheidungsregister kann je nach Arbeit ratsam sein. Merke: Urteile gehören nicht in das Literaturverzeichnis.

4.4.1

Entscheidungen des EuGH

EuGH, Urteil vom (Datum), Rs. (Nummer), (Parteien), Slg. (Jahr), (Anfangsseite), (Zitatseite) (Teilziffer in Klammern) - "(Kurztitel in Anführungsstrichen)". Beispiel: EuGH, Urteil vom 5. 10. 1994, Rs. C-280/93, Deutschland gegen Rat, Slg. 1994, I-4973, 4994 (Tz. 82) - "Bananenmarkt-Verordnung". Beachte: Die Entscheidungen des EuGH sind vorrangig nach der amtlichen Sammlung zu zitieren. Bei Arbeiten zu Spezialgebieten mag es ratsam sein, zusätzlich die einschlägige Spezialzeitschriften zu zitieren (z.B.: GRUR Int., WUW/E).

11

4.4.2

Entscheidungen der EG-Kommission

Kommission, Entscheidung vom 27. 5. 1998, ABl. Nr. C 53/1 vom 27.2.1998 "Bertelsmann/Kirch/Premiere".

4.4.3

Entscheidungen deutscher Gerichte

Beachte: Hier sollte nach Möglichkeit ebenfalls die amtliche Sammlung zitiert werden; einschlägige Fachzeitschriften sind bei Spezialgebieten zu zitieren. Bei dem Zitat der amtlichen Sammlung ist die Angabe des Entscheidungstages wichtig. Beispiel: BGHZ (Band), (Anfangsseite), (Endseite) = BB 2000, 1540, 1541 (mit Anm. Schmittmann) "Unaufgeforderte Telefonwerbung"; BGH, NJW 2000, 3214. LG Berlin vom 2. 4. 1998, MMR 1999, 43, 44.

4.5

Zitieren von Rechtsakten der EG

Richtlinie 93/13/EWG vom 2.7.1990 über die Regelung der Satellitenstandards, ABl. Nr. L 158/58 vom 18.7.1990. Verordnung 4064/98/EWG vom 21.12.1998 über die Kontrolle von Unternehmenszusammenschlüssen, ABl. Nr. L 395/1 vom 29.12.1998.

4.6

Zitieren von Internetquellen

Internetquellen im Literaturverzeichnis: Autor (sofern vorhanden, sonst „o. V.“), Titel, („unter:“) URL, Abfragedatum (Stand: TT.MM.JJJJ).

12

Beispiel: Bundesministerium des Inneren (o.V.), Polizeiliche Kriminalstatistik 20012/2013, unter: www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/2014/PKS2013.html, Stand: 07.06.2014.

Internetquellen im Fußnotenapparat: URL, Abfragedatum. Beispiel: www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/2014/PKS2013.html, Stand: 07.06.2014.

13

5 Zusammenfassung Arbeit

Anmeldung (WiWi)

Abgabe

Abzugeben

Umfang

Bearbeitungszeit

Abstract Deu

Eng

Titel Deu

Eng

Seminararbeit (Bachelor)

Zentrale Vergabe/ Anmeldung KIS vor Semesterbeginn (nur im SoSe)

Lehrstuhl

2 schriftliche & 1 digitale Version (E-Mail/CD/USB)

ca. 20-25 Seiten

ca. 4 Wochen

X

Seminararbeit (Master)

Anmeldung am Lehrstuhl vor Vorlesungsbeginn

Lehrstuhl

2 schriftliche & 1 digitale Version (E-Mail/CD/USB)

ca. 20-25 Seiten

ca. 3 Wochen

X

Studienprojekt (mind. 2 Personen)

Anmeldung über das Prüfungsamt

Lehrstuhl

2 schriftliche & 1 digitale Version (CD/USB)

Forschungsprojekt (mind. 2 Personen)

Anmeldung über das Prüfungsamt

Lehrstuhl

2 schriftliche & 1 digitale Version (CD/USB)

Bachelorarbeit

Zentrale Vergabe/ Anmeldung KIS

Prüfungsamt

2 schriftliche & 1 digitale Version (CD/USB)

ca. 60 Seiten

2 Monate

X

Masterarbeit

Anmeldung über das Prüfungsamt

Prüfungsamt

2 schriftliche & 1 digitale Version (CD/USB)

ca. 80 Seiten

3 Monate

X

ca. 50-60 Seiten (25-30 p.P.) ca. 60-90 Seiten (30 p.P.)

keine zeitl. Befristung

X

keine zeitl. Befristung

X X

X

X

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