LEHRLINGSLAGER 2015 Kanton Glarus, Elm

Einleitung

Unter der Leitung von Herrn Carlo Catania durften wir ein fünftägiges Lehrlingslager mit den Lernenden der Wiederkehr-Gruppe in Glarus im schönen Elm verbringen. Während dieses Lehrlingslagers hatten wir dank dem Besitzer Hans Rhyner die Möglichkeit, in einem speziellen Stollen zu arbeiten. Der Stollen ist mehr als 600 Jahre alt. Früher hat man aus diesem Stollen Schieferstein gewonnen. Nun werden Führungen angeboten und es gibt sogar eine Arena mit Tribüne. Und hier kommen die Lernenden der Wiederkehr-Gruppe ins Spiel. Sie mussten den Boden um die Arena neu verlegen und den Boden zwischen den Tribünen betonieren.

Das Hotel Elmer in Elm, Kanton Glarus, war unsere Unterkunft.

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Tag 1: Montag, 05. Oktober 2015 Endlich war das lang ersehnte Lehrlingslager vor der Tür. Morgens um 6.30 Uhr versammelten sich die Lernenden der Wiederkehr-Gruppe an der Gartenstrasse in Dietikon, um gemeinsam mit Carlo Catania, unserem Leiter, zu unserem Lagerort zu fahren. Auf dem Weg hielten wir an einer Raststätte an, um zu Frühstücken. Nach dieser kleinen Stärkung setzten wir die Fahrt nach Elm in Glarus-Süd weiter. Um 09.15 Uhr kamen wir im Hotel Elmer an. Die Lernenden von der Firma Schwarzenbach Gerüstbau AG fuhren mit dem Zug von Bern nach Glarus. Am Bahnhof Glarus wurden sie von Antonio, einem Bauarbeiter der Josef Wiederkehr Bauunternehmung AG, abgeholt und ins Hotel gebracht. Jedes Jahr assistiert Antonio Carlo Catania in den Lehrlingslagern. Nachdem sich alle Auszubildenden in ihren Zimmern eingerichtet haben, ging es weiter auf die eigentliche Baustelle. Dieses Jahr arbeiteten wir in einem Stollen auf 800 Meter über Meer. Zuerst lernten wir die Besitzer Kasper und Hans Rhyner kennen, die uns anschliessend die zu erledigenden Aufgaben erklärten. Unsere Hauptaufgabe lag darin, den Boden des Stollens auf Vordermann zu bringen. Das beinhaltete den Weg vom Eingang des Stollens bis zur Tribüne neu mit Verbundsteinen zu verlegen und den Boden zwischen den Sitzplätzen der Tribüne zu betonieren.

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Das Mittagessen konnten wir mit einer wundervollen Aussicht geniessen. Das Essen wurde von Doris und Barbara Baumgartner vorbereitet. Aufgeteilt in zwei Teams machten sich die Lehrlinge an die Arbeit. Die Lernenden der Schwarzenbach AG machten es sich zur Aufgabe, den Boden rundum der Bühne zu erneuern. Die Lernenden der Josef Wiederkehr und Schärer AG machten sich an der Tribüne zu schaffen. Zuerst massen sie die Höhe und Breite der Tribüne. Daraufhin wurden die Stahlnetze zugeschnitten und zwischen die Tribünen gelegt. Zur gleichen Zeit legten die KVLernenden die Planen über die Sitzflächen, damit diese später beim Betonieren nicht beschmutzt werden. Währenddessen schaufelten die Lernenden von der Firma Schwarzenbach AG den Boden rundum der Bühne frei und sammelten zur gleichen Zeit Dünnschiefer. Man realisierte gar nicht wie die Zeit verflog und so war es 17.00 Uhr. Die Lehrlinge begannen sofort mit den Aufräumarbeiten auf der Baustelle und bereiteten die benötigten Materialien für den nächsten Arbeitstag vor.

Um 17.15 Uhr fuhren wir zurück ins Hotel. Als wir ankamen stand für uns ein leckeres Abendessen bereit. Nach dem Essen unterhielten sich die Lehrlinge noch ein bisschen, jedoch waren alle zu müde und erschöpft, so dass wir früh ins Bett gingen, um für den zweiten Tag wieder fit und munter zu sein.

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Tag 2: Dienstag, 06. Oktober 2015 Um 6.30 gab es Frühstück für alle: Milch, Kaffee, Brot, Nutella und alles was dazugehört. Alle assen genug, um fit für den Tag zu sein. Bei Tagesanbruch fuhren wir zur 10 Minuten entfernten Baustelle.

Da am vorherigen Tag bereits viel vorbereitet wurde, konnten die Lehrlinge gleich mit dem Mischen des Betons starten. Da der Zement und der Kies für den Beton aus Kapazitätsgründen nicht in den Stollen transportiert werden konnten, mussten wir den Beton ausserhalb des Stollens mischen und dann in kleinen Portionen mit dem Bagger zu den Tribünen transportieren.

Mit Schaufeln wurde der Beton in den Boden zwischen den Tribünen gefüllt und mit einer Vibriernadel verdichtet. Gleichzeitig wurde das Ganze taloschiert und glatt gestrichen, um eine schöne Oberfläche zu erhalten. Um 12.00 Uhr gab es Mittagessen, Doris Baumgartner und ihre Tochter Barbara bereiteten für uns ein feines und nährreiches Essen vor. Als Vorspeise gab es eine feine Suppe, anschliessend Reis mit Curry und Poulet und zum Schluss für jeden einen wohlschmeckenden Muffin.

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Nach unserer verdienten Mahlzeit ging es wieder an die Arbeit. Wie erwähnt wurde am vorherigen Tag wurden die Sitzplätze gedeckt, damit diese nicht mit Beton in Berührung kommen. Die Lehrlinge der Schwarzenbach AG planierten währenddessen den Boden vor der Bühne. Sie verteilten den Feinschiefer und ebneten mit einem Plattenvibrator den Boden aus.

Auf einmal entdeckten sie einen Stein, der aus dem Boden ragte und nicht entfernt werden konnte. Die Lehrlinge schnappten sich einen Pickel und stumpften den Stein ab, um einen sauberen Boden zu erhalten. Nach dem Abschleifen wurde der Splitt nochmals sauber und gleichmässig darüber verteilt.

Mittlerweile war es bereits 17.00 Uhr. Genug gearbeitet! Erschöpft brachen alle Lernende zum Firmenbus auf. Im Hotel erwartete uns bereits wieder ein feines Abendessen. Bis um 22.00 Uhr schauten die Lernenden TV. Friedlich schlief einer nach dem anderen ein.

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Tag 3: Mittwoch, 07. Oktober 2015 Pünktlich um 07.00 Uhr verteilten sich die Lernenden in den Firmenbussen und waren zur Abfahrt bereit. Carlo Catania, unser Lagerbetreuer, besprach mit den Auszubildenden, welche Arbeiten noch bevorstehen. Da wir am Dienstag sehr gut vorangekommen sind, lagen wir gut in der Zeit. Das Ziel war, am Donnerstagabend fertig zu sein, so dass wir am Freitag nur noch aufräumen müssten. Ohne zu zögern machten sich die Lehrlinge voller Engagement an die Arbeit.

Sofort wurde der Betonmischer für die letzten Reihen der Tribünen eingeschaltet. Da die letzten Reihen der Tribüne mit dem Bagger voller Beton schwer zu erreichen waren, mussten die Lehrlinge den Beton in Kessel abfüllen und von Hand transportieren.

Nach dem Einfüllen des Betons mussten die Sitzplätze geputzt werden, da diese trotz Abdeckung leicht dreckig wurden. Barbara und Doris Baumgartner sorgten für das Mittagessen, welches wie immer sehr lecker war. Mit vollem Bauch und voller Energie ging es wieder ans Handwerk.

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Währendem die Lehrlinge der Schwarzenbach AG die Verbundsteine rund um die Bühne verlegten, putzten die Lehrlinge der Josef Wiederkehr Bauunternehmung AG die Sitzflächen und Treppen.

Schlussendlich gelang es auch dem Schwarzenbach Team, den Boden der Bühne zu vollenden. Zum Schluss wurden die Lücken, die zwischen der Wand und den Platten entstanden sind, mit Splitt aufgefüllt. Die Lernenden räumten die Baustelle auf, reinigten die Werkzeuge und hüpften in die Firmenbusse. Alle freuten sich auf das Abendessen. Es gab Pommes Frites mit Cordon Bleu, das schmeckte allen. Am Abend unternahm ein Teil der Auszubildenden einen Spaziergang. Die Restlichen legten sich ins Bett und spannten aus.

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4 Tag: Donnerstag, 08. Oktober 2015 Erneut fuhren wir gemeinsam zur Baustelle und bereiteten uns vor. Jeder wusste, was er zu tun hatte. Es lag eine Menge Arbeit vor uns. Während das Team der Schwarzenbach AG bereits begonnen hatte, den Boden von der Tribüne bis zum Stolleneingang zu planieren, erledigten die übrigen Lehrlinge die Gleise, die auch beim Eingang des Stollens lagen.

Zuerst wurden die Gleise mit Schallbrettern ausgeschallt. Danach wurden sie gleichmässig mit Splitt gefüllt. Im Anschluss daran wurden die Stahlnetze auf die richtige Grösse geschnitten und auf den Splitt platziert.

Im Anschluss wurde das Ganze wieder sauber taloschiert. Die kleine Lücke zwischen der Wand und dem Gleis wurde auch wie der Rest des Bodens an erster Stelle planiert und nachträglich mit Verbundsteinen verlegt. Da der Weg von der Tribüne bis zum Eingang lang ist, brauchten wir viel Zeit und Geduld für das Verlegen. Hungrig machten sich die Auszubildenden auf zum Mittagstisch. Gemeinsam assen wir zu Mittag und amüsierten uns.

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Um 13.00 Uhr ging es erneut los. Alle halfen tatkräftig mit, die Platten zu verlegen. Im Gesamten wurden ungefähr 5‘000 Platten verlegt, das sind 22 Paletten an je 240 Steinen, eine unglaubliche Menge für eine so kleine Baustelle!

Am Nachmittag überraschten uns der Firmeninhaber Josef Wiederkehr, der Geschäftsführer Remo Vanzo und Esther Schaffner. Begleitet wurden sie auch von Alt-Ständerat Kaspar Rhyner, dem Stiftungsratspräsidenten des Landesplattenberg Engi. Erfreut betrachteten sie, was die Lernenden in dieser Zeit vollbracht haben. Unser Lagerleiter Carlo Catania führte sie herum und zeigte, was geleistet wurde.

Schon gingen wir zurück ins Hotel und bereiteten uns auf das Abendmahl vor.

Den Rest des Abends verbrachten die Lehrlinge unterschiedlich. Einige gingen etwas einkaufen und andere machten es sich im Pool des Hotels gemütlich.

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5 Tag: Freitag, 09. Oktober 2015 Der letzte Tag des diesjährigen Lagers ist hier. Sofort nach dem Frühstück machten sich Carlo Catania, Antonio und die Lernenden zum letzten Mal auf zur Baustelle. Es fehlten nur noch ein paar Handgriffe, um die letzten Arbeiten ausführen. Die letzten Steine mussten ausgelegt werden. Im Anschluss wurde alles noch einmal gründlich gewischt und geputzt. Das Resultat kann sich stolz sehen lassen.

Um 10.00 Uhr gab uns Hans Rhyner eine Führung durch den Stollen. Die interessante Geschichte des Stollens faszinierte uns sehr. Wenn man den Stollen von aussen sieht, denkt man sich nicht viel dabei, wenn man ihn jedoch betritt, verschlägt es einem den Atem. Räume deren Wände 25 Meter hoch sind und Wege, die kilometerweit in den Stollen führen. Entlang der Wände und Wege sieht man die Einschläge der Spitzhacken. Werkzeuge und Schieferplatten liegen noch immer so, als ob man nie aufgehört hätte zu arbeiten. Die Platten, die man aus diesem Stollen gewann, wurden nach ganz Europa verkauft. Frauen transportierten die Platten auf ihren Rücken, da es noch keine Strassen von Engi nach Schwanden gab. Die Arbeiter, die im Landesplattenberg arbeiteten, starben schon in jungen Jahren an einer Silikose, also an einer Staublunge. Da die Arbeiter keine Fenster im Stollen

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hatten und bis zu 12 Stunden am Tag im Berg verbrachten, sammelte sich ihn ihren Lungen so viel Staub an, dass sie nach einigen Jahren Arbeit im Berg daran erstickten. 1961 wurde der Landesplattenberg geschlossen. Einige Jahre später entdeckte Herr Hans Rhyner, der jetztige Besitzer des Stollens, den Berg wieder. Er machte den Berg zugänglich für Publikum und machte daraus eine tolle Touristenattraktion. Heute finden darin Führungen und Konzerte statt, die Akustik in dem Berg ist spektakulär. Hin und wieder geben sich Paare auch das Ja-Wort in dem Stollen. Um 12.00 Uhr bereiteten Doris Baumgartner und ihre Tochter uns ein letztes Mal ein super Mittagessen zu. Danach verabschiedeten und bedankten wir uns bei Kasper und Hans Rhyner, Doris Baumgartner und ihrer Tochter und gingen zurück zum Hotel, um unsere Koffer zu packen.

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Zum Abschluss hatte Carlo eine kleine Überraschung geplant. Zusammen fuhren wir zu einer Sportbahn in Elm, um dort mit Mountaincarts den Berg bis ins Tal runterzufahren. Jeder schnappte sich ein Mountaincart und düste los ohne zu Bremsen. Voller Übermut genossen wir die frische Bergluft. Nach etwa 20 Minuten erreichten alle das Ziel. Zufolge des kleinen Ausflugs machten wir uns auf die Heimreise.

Und wieder können wir auf ein erfolgreiches Lehrlingslager zurückschauen und uns auf die Schulter klopfen.

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Teilnehmer des Lagers Josef Wiederkehr Bauunternehmung AG Aleandro Valente

3. Lehrjahr

Lernender Kaufmann

Philipp Pfister

3. Lehrjahr

Lernender Maurer

Chan Wai-Tung

3. Lehrjahr

Lernender Maurer

Anthony Amstadt

3. Lehrjahr

Lernender Maurer

Arslan Fatih

2. Lehrjahr

Lernender Maurer

Halkin Sasivari

1. Lehrjahr

Lernender Maurer

Orly Chami Colombo

1. Lehrjahr

Lernender Maurer

2. Lehrjahr

Lernender Kaufmann

Schärer Blitzgerüst AG Ibraim Sadiku

Gerüstebau Schwarzenbach AG Dominic Matter

3. Lehrjahr

Lernender Gerüstbau

Lukas Kieber

2. Lehrjahr

Lernender Gerüstbau

David Seewer

2. Lehrjahr

Lernender Gerüstbau

Anthony Zoss

2. Lehrjahr

Lernender Kaufmann

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Schlusswort Wir möchten uns im Namen aller Lernenden bei Carlo Catania für die Leitung des Lagers bedanken. Ebenfalls danken wir Doris Baumgartner und ihrer Tochter für die super Verpflegung während des Lagers. Für die tolle Führung durch den Stollen möchten wir uns selbstverständlich auch bei Hans Rhyner und Kaspar Rhyner-Sturm bedanken. Und zu guter Letzt richten wir unseren Dank speziell an Josef Wiederkehr für die Ermöglichung des Lagers. Wir freuen uns auf neue spannende und zugleich lehrreiche Lehrlingslager.

Hans Rhyner und Kaspar Rhyner-Sturm

Redaktion Ilaria Giachetta, Kauffrau 3. Lehrjahr Aleandro Valente, Kaufmann 3. Lehrjahr

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