Zuhause in Bremen

SONNABEND 29. OKTOBER 2016

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S TADTTEIL SERIE, TEIL 14: NEUS TA DT

Kunst, Kultur und Kreative E VON AN NIKA M UMM E

s duftet nach Curry. Ein Hauch Kokos gesellt sich zu dem Bouquet. Geschäftig sausen Mitmacher umher, wirken dabei aber nicht gestresst. Es mag am besonderen Arbeitsumfeld liegen, in dem auf das Kollektiv gesetzt wird. Es geht um die Menschen. Und natürlich ums Essen. Im Portland, das in der der Friedrich-Ebert-Straße neben der Bar „Papp“ und ANZEIGE

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dem anliegenden Papp-Café sowie der seitwärts zur Osterstraße befindlichen Panama Bar eröffnetet hat, steht das leibliche Wohl auf dem Speiseplan. In „Bowls“ also Schüsseln gibt es die Mahlzeiten in bio-veganer Qualität. Mit dem Konzept holen die Inhaber ein Stückchen Portland aus den USA in die in die Friedrich-Ebert-Straße, Neustadt. Portland, Papp, Papp-Café, Panama: Die Läden verbindet mehr als nur ihre exponierte Lage in der Neustadt. Ein Netzwerk, aus Fäden wie bei einem Spinnengeflecht. Das zeichne den Stadtteil aus, sagt Annemarie Czichon, Ortsamtsleiterin der Neustadt. „In der Nachbarschaft, in Bürgerinitiativen, bei den Kulturschaffenden, in der Flüchtlingsarbeit und auch zwischen den Institutionen, um nur einige Beispiele zu nennen.“ Kaum mehr auseinanderzuhalten, wer mit wem für welches Projekt kooperiert, wer gemeinsam einen Platz begrünt, eine Lesung oder ein Konzert organisiert oder welche Hände in den Kreativ-Unternehmen mitwirken, die auch anderswo anpacken. Denn es sind nicht ausschließlich die Betreiber des Papp-Cafés, des Panama, Portland, Papp, die sich zusammenfinden und Raum für Kunst, Kultur und Freizeitgestaltung schaffen. Auch gibt es das Neustädter Kulturnetzwerk Vis-a-Vis. Mit der Hochschule Bremen, der Shakespeare Company und der Schwankhalle sowie mit dem Kukoon im Buntentorsteinweg sind nur wenige Akteure genannt. Ein weiteres Gewebe ist der Gastronomietreff „Andererseits“, und ein drittes Beispiel für die Vernetzungen bietet die Location, die einen Steinwurf vom Portland entfernt liegt. Einer der Portland-Inhaber, Dominic Depner, zeigt den Weg zum Karton. „Insgesamt bewegt sich hier viel. Alle schließen sich gerade zusammen und es werden immer mehr“. Ein Auslöser war das Zwischennutzungsprojekt Dete in einem leerstehenden Möbelgeschäft in der Lahnstraße, auch wenn die Betreiber, darunter auch der 30-jährige Depner und Nicolas Hirschmann, einer der Inhaber des Papp, sich nicht damit brüsten. Menschen aller Altersklassen und verschiedener Herkunft waren an einem Kulturort vereint. Rasant sprossen nach der Schließung der Dete 2014 neue Läden aus dem Boden und bieten heute eine Mischung aus Projekten, Kultur, Kunst und Gastronomie. „Karton war zuerst da. Kukoon kam nicht viel später“, dann das Papp, das Portland, das Papp-Café, Panama. Lokale und Kneipen wie die Auszeit, das Kuß Rosa und das Gastfeld, welches seit Kurzem von den

Neustadt FLÄCHE 2014 gesamt: 1531,8 Hektar davon: Gebäude- und Freifläche: 567,3 Hektar darunter Wohnfläche: 168,2 Hektar Gewerbe und Industriefläche: 139,2 Hektar Erholungsfläche: 297,1 Hektar Verkehrsfläche: 409,1 Hektar

Die Neustadt im Herbst ist einen Spaziergang wert, zum Beispiel durch die Lahnstraße.

Kukoon-Betreibern geführt wird, waren bereits da. Auch das Mono, Gondi, Tequila und das Falstaff sind feste Gastro-Instanzen im Stadtteil, deren Vertreter sich am Gastrotreff beteiligen. „Es gibt kaum noch Läden hier, die nur noch Gastro machen“, sagte Nicolas Hirschmann. Zurück in der Alten Schnapsfabrik. Viele kreative Köpfe – knapp 20 Unternehmen sind es mittlerweile – tüfteln, drehen Filme, schreiben und brüten hier über den eigenen und den Werken anderer. Der Karton liegt in der unteren Etage des Gebäudes, ist ein

„Ein Haus oder eine Wohnung zu finden, ist fast aussichtslos.“ Annemarie Czichon, Ortsamtsleiterin offener, stilvoller Raum und genau das Richtige für eine kurze Denkpause. Vielleicht ist er aber auch der Ort, an dem die nächsten Feste und Kulturveranstaltungen der Neustadt geplant werden... Das Zentrale ist es, was die Neustädter unter anderem am Stadtteil schätzen. Kaum fünf Minuten von der Wilhelm-Kaisen-Brücke entfernt befindet sich die Innenstadt. Der Flughafen ist in wenigen Minuten von den Wohnhäusern der angrenzenden Quartiere erreichbar; von Airport bis zum Zentrum sind es zehn Minuten, bis zum Hauptbahnhof 14 Minuten Bahnfahrt durch Neustadt und Mitte. Eine ganze Airportstadt hat sich hier gebildet. Diese unmittelbare Nähe zwischen Wohngebieten und Landebahnen bringt aber auch einen Nachteil mit sich: Der Stadtteil wird von Fluglärm belastet. Das Zentrale ist es auch, was die Nutzer der Bars und Läden um die Kreuzung der Friedrich-Ebert-Straße und Osterstraße zum

Vorteil gestalten wollen. So geschah es 2015 mit dem Fest „Lichter der Neustadt“, das zur Weihnachtszeit auf dem kleinen Platz an der Kreuzung stattfand. Nach rund 6000 Besuchern an 20 Tagen soll es das Fest mit Kulturprogramm und Verkaufsständen in Jurten und selbst gezimmerten Hütten auch im Winter 2016 geben. Dem kleinen Platz fehlt bis dahin noch die passende Bezeichnung. Wird der 32-jährige Nicolas Hirschmann nach einer möglichen Namensgebung gefragt, sagt er schmunzelnd: „Wir würden ihn ja ganz gerne Jörg Hibbeler-Platz nennen.“ Damit wäre die kleine Fläche Jörg Hibbeler von der Bauaufsicht gewidmet. Ein Trend, der damit einhergeht, dass immer mehr Menschen Raum und Angebote der Neustadt für sich entdecken, ist, dass die Mieten und Kaufpreise steigen. Annemarie Czichon, die auch Ortsamtsleiterin für Woltmershausen ist, sagt: „Die Neustadt ist eine gute Adresse. Und ein Haus oder eine Wohnung zu finden, egal ob zur Miete oder zum Kauf, möglichst auch noch bezahlbar, ist leider inzwischen fast aussichtslos.“ Mit gut 45 000 Einwohnern ist die Neustadt der bevölkerungsreichste Stadtteil Bremens. Es gilt, Wohnraum zu schaffen. Czichon sieht da die Schwierigkeit: „Der Neustadt fehlen einfach Flächen, sowohl für Wohnraum einschließlich der sozialen Infrastruktur, die möglichst wohnortnah sein sollte, also Spielplätze und Kitas, als auch für Gewerbe.“ Vor allem junge Familien und Studenten ziehen in die Häuser und Wohnungen der Neustadt. Immobilienberaterin Ingrid Gehrels-Blaase bekräftigt die Aussage. Sie und Geschäftsführerin Daniela Schneider von Engel & Völkers Immobilien liegen mit der Agentur in der Osterstraße am Puls des Stadtteils und kennen die Preise. „In Top-Lagen, wie bei der umgedrehten Kommode, sind 13 bis 14 Euro pro Quadratmeter realistisch“, sagt Schneider. Ansonsten lägen die Mietpreise in der Neustadt bei circa zehn Euro pro Qua-

FOTO: JONAS VÖLPEL

dratmeter. Es sei aber stets davon abhängig, in welchem Quartier gesucht werde, so Gehrels-Blaase. Der Buntentorsteinweg sei eine sehr beliebte Wohngegend. Auch sei alles begehrt, was den Blick auf das Wasser freigibt. Die hohen Mietpreise brächten die Menschen dazu, über einen Kauf anstelle einer Anmietung nachzudenken. „Wir haben hier immer wieder Studenten, die nach günstigen Wohnungen für WGs suchen.“ Tatsächlich, so Gehrels-Blaase, erreichten sie momentan die meisten Nachfragen von Studenten und Flüchtlingen. Preisgünstige Angebote seien aktuell die Ausnahme. Eine weitere Form von Neustädter Netzwerk bietet auch gleichzeitig älteren Generationen, Kindern und Menschen, die etwas weniger Geld zur Verfügung haben, einen Treffpunkt in der Neustadt. „Caritas Stadtteilzentrum“ nennt Simone Lause, Sprecherin der Caritas, die Einrichtung des Caritasverbandes in der Kornstraße 371. Das Altenpflegeheim gebe es hier schon lange, so Lause. „Durch die Lebendigkeit in der Neustadt und durch die Nachbarschaft mit der Kita Kornstraße ist da ganz viel entstanden.“ Die Nähe zur Grundschule am Buntentorsteinweg würde beispielsweise zur „Offenheit des Hauses“ beitragen. Das große Foyer, das als Gemeinschaftsraum dient, bietet Raum für eine Gruppe von bis zu 130 Personen, sagt Simone Lause. So viel Raum steht Depner und Hirschmann nicht zur Verfügung. Jedenfalls nicht in ihren Läden an der Friedrich-Ebert-Straße. Auf dem Platz, der davor liegt, sieht das schon anders aus. Depner sagt, dass er es gut findet, dass aus einem bewegten Nachtleben nun auch eine tagsüber lebendige Gemeinschaft wird. Zudem gebe es immer mehr Familienangebote. Aber natürlich bleiben Konflikte nicht aus: Vorher war der Platz leer, jetzt ist er belebt. Das ist eine Umstellung für manche Anwohner, es gebe aber deutlich mehr Zuspruch als Probleme, sagt Depner.

EINWOHNER 2015 gesamt: 45 016 davon: weiblich: 22 319 männlich: 22 697 ledig: 26 815 BEVÖLKERUNGSBEWEGUNG 2014 Zugezogene: 6333 Fortgezogene: 6111 DURCHSCHNITTSALTER 2015 40,8 Jahre HAUSHALTE 2015 gesamt: 29 490

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Die Serie

eden Sonnabend erscheinen im WESERKURIER vier Seiten zu einem der 23 Stadtteile Bremens. Unter dem Titel „Zuhause in Bremen“ soll neben Wissenswertem und Wichtigem auch ein Gefühl für das Leben im jeweiligen Stadtteil vermittelt werden: Menschen vor Ort erzählen, was sie antreibt, was sie beschäftigt, von ihren Aufgaben im und für den Stadtteil. Bisher erschienen: Blockland, Seehausen und Strom, Schwachhausen, Östliche Vorstadt, Vegesack, Obervieland, Vahr, Walle, Horn-Lehe, Woltmershausen, Mitte, Blumenthal, Hemelingen, Neustadt. Die nächsten Folgen: Borgfeld, Gröpelingen, Burglesum, Osterholz, Huchting, Oberneuland, Häfen, Findorff. Bereits erschienene Folgen finden Sie im Internet: www.weser-kurier.de/zu-hause-in-bremen Sie haben Fragen oder Anmerkungen zur Stadteilserie? Schreiben Sie uns eine E-Mail an [email protected] oder einen Brief an die Lokalredaktion, Martinistraße 43, 28195 Bremen. Bitte fügen Sie jeweils den Betreff „Stadtteilserie“ hinzu.

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Die etwas andere Mafia

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SONNABEND 29. OKTOBER 2016

Als Comic-Händler verdienen Marco Heuberg und seine Kollegen mit Kult ihr Geld

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er Name erinnert an den streng hierarchischen Geheimbund Siziliens und an Marlon Brando, der ein Angebot macht, das man nicht ablehnen kann. Doch was hinter dem Namen „Bremer Comic Mafia“ steckt, ist keineswegs so furchteinflößend wie die besagte Verbrecherorganisation, sondern vielmehr ein Synonym für Spaß und gute Laune. Das Hauptquartier der Comic Mafia ist in der Friedrich-Ebert-Straße, genauer gesagt in einer eher unauffälligen Ladenzeile. Hinter dem mit Action- und Spielfiguren geschmückten Schaufenster erwarten den Neugierigen unzählige, gut sortierte Comichefte, die das Sammlerherz höher schlagen lassen. Hinter dem einladenden Verkaufs-

„Was bei der Immobilie die Lage ist, ist beim Comicheft der Zustand.“ Marco Heuberg

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Schöner werden – aber wie?

Ideen für den „Campus neustadt“ Im Jahr 2014 wurde ein Projekt angeschoben, das die Attraktivität der Alten Neustadt steigern sollte. Eine Expertengruppe – darunter Architekten, Stadtplaner und Experten aus dem Stadtteil – entwickelte in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bremen zehn Konzepte, die die Hochschule mit der Alten Neustadt verbinden soll. Die Hochschule trägt so aktiv für urbanes Leben sowie für die Innenstadt- und Quartiersentwicklung bei. Herausgekommen sind verschiedene Ideen, die die Sichtbarkeit von Wissenschaft in der Stadt verbessern sollen. Dabei soll die Hochschule beispielsweise durch gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen zum sichtbaren Knotenpunkt im Quartiersnetzwerk in der Neustadt werden. Auch das studentische Wohnen am Hohentorsplatz soll mit zukunftsorientieren Ideen gefördert werden. Die Hochschule Bremen soll laut der Dokumentation „Campus Neustadt“ zu einem offenen Campus mit verschiedenen Nutzungsoptionen wie einem Café oder einer Kindertagesstätte werden. Auch Kooperationen mit diversen Unternehmen links der Weser und die Etablierung der Wallanlagen als Hochschuladresse sind ein wichtiger Bestandteil der zehn Konzepte. Besonders aktuell ist der Gedanke einer Ausweitung der Hochschule Bremen auf den Standort Werderstraße. Bei der Prüfung des Erweiterungsbedarfs ist auch der leer stehende Wasserspeicher – von den Bremern liebevoll „Umgedrehte Kommode“ genannt – zur Sprache gekommen. So wäre es möglich, dass in Zukunft die Nautik-Sparte der Hochschule in die alten Hallen des Wasserspeichers einzieht, um so neue Impulse für den Stadtteil zu geben. Diese und weitere Anreize brachte die Expertengruppe zustande. Es bleibt abzuwarten, welche Pläne zukünftig umgesetzt werden, um die Neustadt in Zukunft attraktiver zu gestalten.

raum türmen sich die Sammlerstücke in dem labyrinthartigen Lager, das sich bis in den ersten Stock erstreckt und so gut wie jeden bekannten Comichelden beherbergt. Einer der drei Gründer der Comic Mafia ist Marco Heuberg. Seine Liebe für Comics entdeckte er im Alter von 15 Jahren, als er über Flohmärkte schlenderte und zunächst Hefte für die eigene Sammlung kaufte. Nach und nach ersetzte er beschädigte Hefte durch neue, womit er unbemerkt den Anstoß für das Unternehmen gab. „Erst war es eine Kiste mit doppelten Comics, dann waren es 20 und irgendwann gab es dann 50 Kisten mit doppelten Heften“, erinnert er sich. Seine beiden Kollegen teilten dasselbe Schicksal und so beschlossen die drei am Anfang der 1990er-Jahre, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Nach und nach brachten sie ihre Sammlungen zu Papier, damals noch mithilfe einer Schreibmaschine. Die so entstandene 32-seitige Liste schickten die drei an 200 Haushalte in Bremen und der damals klassische Versandhandel nahm seinen Lauf. Als Lager dienten anfangs LKW-Garagen in der Kornstraße. Als diese jedoch jedoch nicht mehr reichten, musste eine Immobilie gefunden werden, in der es genug Platz für die wertvollen Sammlerstücke gab. Schnell war klar, dass die Neustadt auch weiterhin als Zentrale des Unternehmens dienen sollte. „Damals haben wir alle drei in der Neustadt gewohnt und wir waren alle Freunde von kurzen Wegen. Und da Zeit ein kostbares Gut ist, entschieden wir uns schnell für die Neustadt“, berichtet Heuberg, der im Stadtteil aufgewachsen ist. Er selbst zieht sich – wann immer er kann – aus dem Tagesgeschäft zurück, um neue Projekte anzukurbeln. So war er es, der vor knapp 20 Jahren den Internetshop online stellte. Zu dem Zeitpunkt glaubte noch keiner daran, dass das Internet zur wichtigsten Anlaufstelle des Versandhandels werden würde. „Karstadt hatte noch keinen Onlineshop, Quelle und Otto hatte damals noch keinen, genauso wenig wie Neckermann und TUI. Man muss manchmal der Zukunft einen Schritt voraus sein“, sagt Heuberg. Neben dem gut ausgebauten Onlineshop verfügt die Website auch über ein ComicLexikon, in dem Fans von Comics, Romanheften und Büchern viele Informationen rund um berühmte Comiczeichner oder Fachbegriffe finden können. Aus der 32-seitigem Liste ist schnell ein 200 Seiten dicker Katalog geworden, der mittlerweile 4000 Haushalte in ganz Deutschland erreicht. Das Unternehmen hat sich über die Jahre das Vertrauen der Sammler erarbeitet und ist auch über die regulären Öffnungszeiten hinaus für seine Kunden da. Viele Interessenten aus der großen ComicSzene haben eine weite Anreise und bestehen aus diesem Grund vor dem Kauf auf

Wo andere den Überblick verlieren, weiß Marco Heuberg immer genau, wo in seinem Laden welcher Comic steht.

eine Begutachtung der wertvollen Hefte. In solchen Fällen schließen Heuberg und seine Kollegen den Laden auch gerne einmal am Wochenende auf, um den Kunden diesen Service zu bieten. Die Comic-Szene ist größer als jemals zuvor. Abertausende der berühmten Hefte befinden sich allein in Deutschland im Umlauf. Gerade bei wertvollen Stücken ist vor allem bei der Preissetzung viel Feingefühl gefragt. Aus diesem Grund gründete sich vor einigen Jahren der von Heuberg selbst benannte „Rat der Comic-Weisen“, der die Entwicklungen in der Szene genau im Auge behält. In diesem Rat – bestehend aus Händlern und Sammlern – werden jährlich Preise für Sammlerstücke festgelegt, um zu vermeiden, dass seltene Stücke unter Wert verkauft werden oder plötzlich aufgetauchte große Mengen eines Comics zu hochpreisig angeboten werden. Gerade der Privatverkauf über das Internet gestaltet sich schwierig.

Oftmals ist vielen nicht bewusst, wie wertvoll ein gut erhaltenes Heft ist. Die Bremer Comic Mafia und der „Rat der Comic-Weisen“ sorgt dafür, dass Käufer den realen Marktwert bezahlen und dabei die Gewissheit haben, dass sie auch wirklich das erhalten, wofür sie bezahlen. Wichtig ist dabei immer der Zustand der Hefte. „Was bei der Immobilie die Lage ist, ist beim Comicheft der Zustand“, sagt Heuberg. So kommt es auch einmal vor, dass sehr gut erhaltene und seltene Ausgaben bis zu 30 000 Euro auf dem deutschen Markt erzielen. Neben den Sammlerstücken gibt es nur wenig, was das Unternehmen nicht verkauft. Von Comics, Romanheften und Zeitschriften über alte Reklameschilder und Hörspielkassetten bis hin zu originalverpackten Actionfiguren, Quartettspielen oder altem Blechspielzeug – die Bremer Comic Mafia bietet so gut wie alles mit dem Hang zum Kultigen. Wichtig ist dabei der Blick in die

FOTO: JONAS VÖLPEL

Zukunft. Statt sich zu vergrößern, will die Comic Mafia darauf achten, ihre Bestände überschaubar und unter Kontrolle zu halten. Es gilt, zu erkennen, was das Potenzial zum Kult hat und sich rechtzeitig von nicht allzu begehrten Dingen zu trennen. Marco Heuberg und seine Kollegen achten beim Ankauf ihres Sortiments darauf, dass die Dinge ein gewisses Trend-Potenzial haben und sich auch in Zukunft noch gut verkaufen. Das ist das Erfolgsrezept des Unternehmens, das fest im Stadtteil verwurzelt ist. Dabei blicken die Inhaber aber auch über den Tellerrand hinaus. Auch auf großen Online-Plattformen ist das Unternehmen präsent, wobei der Fokus auch künftig auf dem eigenen Onlineshop liegen soll. So wollen die drei eine wichtige Anlaufstelle für Sammler und Comic-Verrückte aus ganz Deutschland schaffen und trotzdem ein echter Geheimtipp bleiben, wenn es um die kultigen Hefte geht.

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m Jahr 1244 wird die Weserbrücke, an dessen Standort heute die Wilhelm-Kaisen-Brücke zu finden ist, zum ersten Mal erwähnt. 1522 wird zwischen der kleinen und der großen Weser am Kopf der Weserbrücke eine Befestigungsanlage mit Zwingturm gebaut, welcher als Pulverlager genutzt wird. Zwischen 1623 und 1627 wird Bremen mit einer ovalen Festungsanlage umgeben, um die Stadt während des 30-jährigen Krieges zu schützen. Auf dem linken Weserufer entsteht durch diese Maßnahmen ein großes und dünn besiedeltes Gebiet: die Neustadt. 15 Jahre später kann die Neustadt nur langsam besiedelt werden, weshalb der Bremer Rat gewisse Privilegien für die Neustadt einführt, wie zum Beispiel ein unentgeltliches aber eingeschränktes Bürgerrecht. 1682 wird die St.-Pauli-Kirche errichtet und im Jahr 1802 werden schließlich die Befestigungsanlagen angetragen und vielfach durch Gemüsegärten ersetzt. Zehn Jahre später wohnen 7521 Menschen in der Neustadt. Mitte des 19. Jahrhunderts folgt die Industrieansiedlung. Die Neustadt wird zum Produktionsstandort von Bier,

Schokolade, Kaffee und Zigarren. Im Jahr 1863 werden die Neustädter Bürger den Altstadtbürgern rechtlich gleichgestellt und drei Jahre später wird die Eisenbahnbrücke gebaut. 1872 wird die Kaiserbrücke errichtet, wo heute die Bürgermeister-Smidt-Brücke zu finden ist. In den folgenden zwei Jahren später wird das Wasserwerk auf dem Stadtwerder erbaut und das Buntentor in die Stadt Bremen eingemeindet. 1891 wird dann der Neustadtsgraben bis auf die Piepe zugeschüttet. Auf dem Gelände entstehen Grünanlagen und Kasernen. Im Jahr 1894 eröffnet Friedrich Ebert in der Baustraße eine Kneipe, die schon bald ein Zentrum gewerkschaftlicher und politischer Aktivitäten wird. Noch im selben Jahr wird das Technikum eröffnet, das Bremern heute als Hochschule Bremen bekannt ist. Im Jahr 1906 eröffnet das heutige Gebäude der Hochschule in der Langemarckstraße. Anfang des 20. Jahrhunderts werden Reihenhäuser im Gebiet zwischen dem Buntentorsteinweg und Woltmershausen errichtet, die als Heimat für die kleinbürgerliche Bevölkerung dienen. 1905 hat die Neustadt 13 708 Einwohner und nach 1918 entstehen auf dem Stadtwerder viele Kleingärten. Zwi-

schen 1919 und 1933 beginnt der soziale Wohnungsbau in der Neustadt – darunter in der Friedrich-Ebert-Straße und der Kornstraße. Im Jahr 1921 wird das Neuenland in die Stadt Bremen eingemeindet, es folgen die Industrieansiedlung und der Flughafenbau. Von 1936 bis 1939 wird die dritte Straßenbrücke gebaut, an dessen Stelle die heutige Stephanibrücke steht. Während des Zweiten Weltkriegs werden durch Luftangriffe große Teile der Alten Neustadt zerstört und in den letzten Kriegstagen sprengen die Deutschen die Weserbrücken. Nach dem Krieg dehnen sich das Industrie- und Gewerbegebiet in der Alten Neustadt aus, auch staatliche und kirchliche Einrichtungen siedeln sich an. Von 1953 bis 1956 wird der Werdersee ausgehoben, der als Flutrinne für die Weser dient. Ab 1956 wird die Gartenstadt Süd gebaut und im selben Jahr wird die Flugzeugproduktion im Neuenlander Feld wieder aufgenommen. In den 1960er-Jahren siedelt sich in dem Gebiet die ERNO Raumfahrttechnik GmbH an. Im Jahr 1960 wohnen 74 231 Menschen in der Neustadt und seit 1999 wird der Wirtschaftsstandort „Airportstadt“ ausgebaut, der sich am Flughafen befindet.

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„Die Kultur in der Neustadt gibt es schon lange“ Jens Oppermann,

57, ist seit 2015 Beiratssprecher für die Neustadt. Oppermann gehört dem SPD-Ortsverein Huckelriede an.

Herr Oppermann, der aktuell einwohnerstärkste und jüngste Stadtteil Bremens – was macht die Neustadt so einzigartig? Jens Oppermann: Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft, sozial, kulturell, unterschiedliche Lebensperspektiven, alt, jung. Die Neustadt ist auch ein Stadtteil, der sehr unterschiedlich ist. Das reicht ja von Huckelriede bis Hohentor. Wenn man in die Geschichte guckt, sieht man auch noch mal, dass die Neustadt eine bewegte Geschichte hinter sich hat. Hier am vorderen Teil an der Weser war früher viel Gewerbebetrieb. Das sieht man jetzt kaum noch, aber diese Mischung, die gibt es immer noch überall in der Neustadt. Ganz viele kleine Einzelunternehmer, die hier in den Wohnstraßen sind.

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Und die zur Neustadt dazugehören? Ja, das ist die Besonderheit: dass wir genau diese Mischung haben. Und was ich wahrnehme: dass die Menschen in der Neustadt ein hohes Interesse haben, sich zu engagieren. Das stellen wir an vielen Themen fest. Zuletzt haben wir das beim Thema geflüchtete Menschen festgestellt. Da hat sich hier sehr schnell ein Netzwerk gebildet, das Unterstützung organisiert hat.

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Können Sie ein Beispiel für die Organisation und Unterstützung nennen? Es hat eine Netzwerkbildung gegeben. Das SOS-Kinderdorf ist hier federführend gewesen, der Beirat hat das angestoßen in den Kirchengemeinden, in den Sportvereinen, bei anderen Trägern, die es hier gibt. Aber auch Menschen, die einfach im Stadtteil leben und Interesse haben, sich einzubringen sind dann zu den Einrichtungen gegangen und haben gefragt, ob sie helfen können. Die Hochschule Bremen hat sich hier zum Beispiel eingebracht. Das Netzwerk funktioniert hier gut. An vielen Stellen in der Neustadt werden Netzwerke gebildet. Wie greifen die Strukturen im Einzelnen? Die Kultur in der Neustadt gibt es ja schon lange. Schnürschuh Theater, Shakespeare Company, die Schwankhalle. Man kann sie gar nicht alle aufzählen. Wir sind vom Beirat schon seit vielen Jahren dabei gewesen, so ein Netzwerk anzuregen. Das ist aber nicht immer einfach. Die haben unterschiedliche Profile und Interessen. Die Mittel für Kulturförderung sind ja begrenzt und werden immer weniger. Das macht‘s natürlich schwieriger, Netzwerke zu bilden, wenn man gleichzeitig Konkurrent ist und zusammenarbeiten soll. Da finde ich super, dass das jetzt geklappt hat mit Vis-a-Vis.

Impressionen aus der Neustadt: Die Rutsche des Südbads (großes Bild) kennt wohl fast jeder, auch das Theater am Leibnizplatz (oben rechts) ist den meisten ein Begriff. Links unten der Zentaurenbrunnen, daneben die Moselstraße im schönen Flüsseviertel und rechts das Papp, ein Beispiel für die neue Kneipenszene links der Weser.

Was tut sich da genau? Jetzt haben wir das Fest ‚Lichter der Neustadt‘, auf der Lucie tut sich was und die sind alle untereinander verbunden und unterstützen sich gegenseitig. Das ist einfach toll! Wenn wir das machen können vom Beirat, dann unterstützen wir das mit entsprechenden Beschlüssen. Das ist manchmal hilfreich, wo dann die Verwaltung sagt, dass da jetzt was getan wird. Und wir haben natürlich auch die Möglichkeit über unsere Globalmittel, dann auch konkret finanzielle Unterstützung zu geben und Dinge möglich zu machen. Wie schwierig ist es dabei, die Gelder zu verteilen? Das ist eigentlich völlig unproblematisch, weil wir das über die Fachausschüsse immer gut vorbereiten. Die sind im Gespräch mit den Antragstellenden. Es gibt welche, die kommen immer wieder mit Anträgen, auch immer wieder was Neues. Und da weiß man schon, worum es geht. Es sind ja auch nicht die großen Summen, die beantragt werden, das muss man auch mal sehr deutlich sagen. Lassen sich so Dinge in der Neustadt in die Hand nehmen? Das ist eine Möglichkeit, wie wir als Beirat Schwerpunkte setzen können, bei dem, was im Stadtteil passiert. Wir haben das mit der Thematik ‚Plätze beleben‘ gemacht. Der Delmemarkt war der Ausgangspunkt, an dem wir gesagt haben, das ist doch eigentlich schade, dass da nur Autos stehen – was könnte man dort noch anbieten? Und dann haben wir das ausgedehnt auf andere Plätze in der Neustadt und haben dann entsprechende Träger in der Neustadt auch gefunden, die das Konzept umsetzen. Können Sie erklären, wie genau das Vorhaben vorangetrieben wurde? Die haben dafür Geld bekommen. Wir haben eine Schwerpunktsetzung in den Globalmitteln gemacht und gesagt, wir wollen einen größeren Betrag für dieses Programm ‚Plätze beleben‘ ausgeben. Die Idee war, dass wir Menschen damit motivieren, sich selber zu engagieren und selber Veranstaltungen in der Neustadt zu machen.

FOTOS: JONAS VÖLPEL

kleinen Straßen so eine Art Modell-Projekt zu entwickeln. Wie ging das aus? Das war dann doch eher enttäuschend, denn nachdem dann Beirat und Anwohner sich überlegt hatten, wie man die Straße so gestalten kann, dass man besser parken kann, kam die Verwaltung und sagte: Das geht aber aus bestimmten Gründen nicht. Das sind Beteiligungsprozesse, die dann eher kontraproduktiv sind, wenn am Ende gesagt wird, da sind aber Rahmenbedingungen, die am Anfang hätten berücksichtigt werden müssen. Klappt das? Das klappt mehr oder weniger, weil das natürlich auch immer viel Arbeit ist, wenn man da was organisieren soll. Wenn das jemand beruflich machen kann, dann kann man das mit einem anderen Zeitkontingent machen. Wenn man das nebenher macht, ja, dann macht man alle zwei Jahre ein Straßenfest und dann hat man auch genug damit zu tun. Das ist auch eine Qualität in der Neustadt: Wir sind auch immer der Stadtteil, der am meisten Spielstraßenaktionen zum Weltkindertag macht, seit vielen Jahren.

Ein anderes Problem, das die Neustadt lange beschäftigt hat und künftig noch beschäftigen wird: die A 281. Ich hab mir sagen lassen, das ganze Projekt hat mittlerweile eine Geschichte von gut 50 Jahren. Da gab es viele Ideen. Es soll auch mal die Idee gegeben haben, die Neuenlander Straße zu untertunneln. Untertunnelung des Flughafens war vor vielen Jahren schon Thema und ist dann vom Flughafen gestoppt worden, ich sage mal, die wollten das nicht so gerne. Jetzt ist es wieder in der Diskussion, ob man das machen kann.

Auch in Bezug darauf, empfinden Sie die Parkplatzsituation in der Neustadt als Problem? Wir haben einen unglaublichen Parkdruck, weil wir viele Menschen hier haben. Und natürlich haben die Menschen ein berechtigtes Interesse, Auto zu fahren. Es gibt Initiativen, die sagen, wir wollen weniger Autos, wir wollen eine autofreie Stadt haben. Dagegen stehen aber auch Interessen, und ich finde, man muss es ernst nehmen, dass Menschen sagen, sie müssen aber auch zur Arbeit kommen können.

Was bedeutet der Bau für die Neustadt? Es ist natürlich klar, wenn man eine Stadtautobahn baut, dann funktioniert das eigentlich nicht richtig gut, weil die Autobahn Lärm macht und in der Stadt auch Menschen wohnen wollen. Das sind Konflikte, die kann man schlecht lösen. Ich finde, wir haben jetzt aber eine ganz gute Lösung hinbekommen mit dem, was da als Vorzugsvariante am Runden Tisch ausgehandelt worden ist.

Wird denn etwas getan, um bessere Parksituationen zu schaffen? Es ist schwierig, und konkrete Sachen gibt es da nicht, wo wir jetzt sagen können: Das ist das Modell, wo wir was machen können. Wir haben das mal versucht, mit mehreren

Was bedeutet das speziell an Einschränkungen im Stadtteil? Jetzt werden wir wieder starke Einschränkungen haben, wenn gebaut wird, denn das ist eine enorme Belastung für den Stadtteil. Die Verkehre müssen umgeleitet werden. Das Bauvorhaben „Gartenstadt Werdersee“ beschäftigt den Beirat ebenfalls. Was sind

Kritikpunkte? Zu dicht, zu viel Lärm und zu viele Bäume ab. Also, im Moment sind wir in dem Verfahren „Beteiligung der Träger öffentlicher Belange“. Es geht da jetzt um die Aufstellung des Bebauungsplanes. Wir haben jetzt unsere Position deutlich gemacht. Es ist auch schon signalisiert worden, wie das zum Teil beantwortet werden wird. Und ob das dann Berücksichtigung findet, das wird man sehen. Die Neustädter konnten Einsicht in die Pläne nehmen. Das ist ein formelles Verfahren, das ist immer so bei Aufstellung von Bebauungsplänen. Entscheiden über die Gartenstadt Werdersee wird die Deputation, nicht der Bei-

rat. Wir haben jetzt gerade besprochen, dass wir noch mal die Deputierten einladen wollen zusammen mit dem Beirat Obervieland und ihnen das noch mal im persönlichen Gespräch nahebringen wollen, was uns bewegt. Lehnen Sie im Beirat das Bauvorhaben grundsätzlich ab? Das ist unterschiedlich. Der Beirat hat nicht die einheitliche Position, wir lehnen grundsätzlich die Bebauung ab oder wir stimmen grundsätzlich der Bebauung zu. Das ist schon sehr differenziert. Aber der Beschluss ist dann auch einstimmig gefasst worden, dass wir sagen, wir lehnen diesen Entwurf im Bebauungsplan ab. Das Gespräch führte Annika Mumme.

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Idyll im Stadtzentrum

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Herbststimmung mitten in der Stadt: Der Werdersee mit der Vogelinsel ist ein von vielen Bremern genutztes Naherholungsziel.

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iegt man vom Deichschart in den Fußweg, an dem die Kleine Weser in den Werdersee übergeht und folgt diesem für einige Minuten, ist weit und breit nur Natur zu sehen. Ruhe. Das Wetter ist herbstlich diesig, die Sonne schaut ein wenig durch die Wolken hindurch. Bei einem Blick über die linke Schulter ist nur die Spitze der umgedrehten Kommode hinter den Baumwipfeln erkennen, geradeaus sind wenige Häusergiebel in der Ferne zu sehen. Diese Ruhe unweit des Stadtzentrums, erklärt Gerhard Bomhoff, sei es, die den Werdersee so einzigartig macht. Er engagiert sich seit vielen Jahren für seine Erhaltung: Er ist erster Vorsitzender des Vereins „Dein Werdersee“, der im März 2013 als Folge zweier Runder Tische und der Initiative „Rettet den Werdersee“ gegründet wurde, um den Freizeit- und Erholungsraum Werdersee zu schützen. Vor allem vor Lärm und Verschmutzung. Die Gestaltung des Werdersees gehört zum Werk des Landschafts- und Gartenarchitekten Wilhelm Hübotter. Ab 1953 wurde die Flutrinne der Kleinen Weser vertieft und verlegt, um den Hochwasserschutz zu verbessern und das Weserwehr zu entlasten. „Vom Stadtkern in die Landschaft“ lautete das Schlagwort zur Werderseeanlage und zum parkartigen Ausbau der Umgebung. Noch heute ist der Werdersee das wichtigste Naherholungsgebiet in Bremen. Durch die offenen Flächen unterstützt der See zusätzlich die Durchlüftung des Stadtgebietes. Wenn man zusammen mit Bomhoff am Ufer entlang schlendert, erzählt er mit viel Enthusiasmus vom Werdersee: „Im Roten Kreuz Krankenhaus direkt an der Kleinen Weser wurde ich geboren. Am See habe ich das Schwimmen gelernt, die erste Zigarette geraucht, das erste Mädchen geküsst.“ So versteht man sofort, warum er dieses Gebiet so sehr schützen will. Selbst an diesem kühlen Herbsttag spazieren viele Menschen am Ufer entlang. Radfahrer werden für einen kurzen Moment langsamer und lassen den Blick über den See schweifen. „Wenn es jetzt noch ein bisschen nach Kuhmist riechen würde“, sagt Bomhoff und lacht, „denkt man, man sei mitten auf dem Land.“ Landidylle mitten in der Stadt, das zieht viele Menschen an. Im Sommer ist der Werdersee besonders belebt: Die Juliushöhe, gegenüber vom Deichschart, liegt noch bis in die frühen Abendstunden im Sonnenschein, sodass auch der ein oder andere nach Feierabend die laue Luft am See genießen kann. Folgt man dem Weg am nördlichen Ufer, passiert man die Kleingartensiedlung und trifft dann auf den beliebten Badestrand. Lässt man den hinter sich, taucht im rechten Blickfeld die Vogelinsel auf, vor der die Regattastrecke entlangführt. Am anderen Ufer, direkt hinter dem Weserdeich, steht eine Baumreihe. Die dahinterliegenden Häuser sind jetzt im Herbst wegen der entlaubten Bäume gut zu sehen, im Sommer sind die dortigen Balkone komplett verdeckt. Natürlich finden hier im Sommer auch zahlreiche Veranstaltungen statt. Außerdem ist der Werdersee auch in der Grillsaison und für die Kohlfahrten ein beliebtes Ziel. Wenn Bomhoff am See entlanggeht, erkennt er in all diesen Freizeitaktivitäten auch mögliche Probleme: Trotz der neuen Grillzonen am See werden immer noch Einweggrills ins Gras gestellt, trotz der für die Sommersaison installierten Container liegt noch überall Müll. Und auch wenn Feierabendbierchen am Ufer reizvoll sind, werden die Anwohner oft bis spät in die Nacht vom Lärm belästigt. Das Müllproblem, sagt Bomhoff, hätten sie allmäh-

lich in den Griff bekommen – weniger geworden sei es aber nicht. Jährlich kämen immer mehr Menschen an den Werdersee und produzieren Abfall. Die Ignoranz vieler sei das eigentliche Problem: Müll, der direkt neben die vollen Eimer geschmissen wird oder Kleingartenbesitzer, die ihren privaten Abfall in den öffentlichen Mülleimern entsorgen. Die starke Nutzung des Sees und die entsprechende Lautstärke führe schnell zu einem Konflikt zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen – und zu einem Ungleichgewicht in der Natur. Zum Beispiel wären auf der Vogelinsel in diesem Jahr keine Nester zu sehen gewesen. Und die Enten werden immer wieder mit Brot gefüttert, obwohl zahlreiche Hinweisschilder das untersagen. Die Tiere erhalten genug Nahrung aus ihrem natürlichen Umfeld und lassen das Brot liegen – das wiederum lockt Ratten an, die dann die Küken der Enten fressen. Gar nicht so idyllisch. Der Spaziergang geht weiter, die Luft ist frisch. Passiert man den Friedhof Huckelriede und läuft auf Habenhausen zu, eröffnet sich zur Rechten eine große Freifläche – direkt neben dem Friedhof Huckelriede, im Norden grenzt sie an den Weserdeich und im Süden an die Habenhauser Landstraße. Hier soll bald die „Gartenstadt Werdersee“ entstehen. Eine attraktive Baufläche. Bomhoff gehört zu der Bürgerinitiative „Grüne Lunge Werdersee“, die sich gegen das Bauvorhaben einsetzt. Die Bebauung dieser Grünfläche sieht er als Gefahr für die Querdurchlüftung der Stadt. „Wir können nicht alle am Wasser wohnen, aber die Wiese können alle nutzen. Ist sie bebaut, dann schauen vielleicht 100 Menschen von Ihren Fenstern auf den See, aber für viele Tausend andere, ist die Wiese und

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„Am See habe ich das Schwimmen gelernt, die erste Zigarette geraucht, das erste Mädchen geküsst.“ Gerhard Bomhoff

der Blick in die Weite für immer verloren.“ Die Umweltbehörde betont, dass Bremen dringend mehr Wohnraum und entsprechende Bebauungsflächen benötigt. Und wenn nicht am Werdersee gebaut würde, müssten irgendwann wesentlich größere Grünareale außerhalb der Stadt in Betracht gezogen werden. Und das sei noch wesentlich schlechter für die Durchlüftung der Stadt. Dass dieser Ort der Ruhe mitten in der Stadt ein schützenswertes Gut ist, da stimmen Bomhoff und die Umweltbehörde allerdings überein. Dazu trägt vor allem die Arbeit des Vereins „Mein Werdersee“ bei. Denn neben den Containern und den festen Grillflächen haben Bomhoff und seine Kollegen zahlreiche weitere Initiativen angestoßen. So sind in der Grillsaison die „Grillscouts“ unterwegs, die Informationen über die Nutzung der Grillflächen, der Container und den ökologischen Umgang mit dem Werdersee verteilen und die Menschen gezielt ansprechen. Doch mit dem Ende der Sommersaison hört die Arbeit des Vereins nicht auf: Bald stehen die Kohlfahrten an. Auch hierfür suchten sie wieder Scouts, sagt Bomhoff, denn auch da wird der Werdersee stark belastet. Die Sonne sinkt hinter die Bäume, es wird kühler. Der Blick schweift noch einmal über den See. Entspannend, diese Ruhe.

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In der Neustadt ist es relativ entspannt. Da gibt es auch ein gutes kulturelles Angebot. Und ich kann ab und zu in der einen oder anderen Eckkneipe einfach so spielen. Ich spiele in der besten Countryband südlich der Wilhelm-Kaisen-Brücke: Flatbilly DeVille. Ich komme aus Kalifornien und bin hier vor 23 Jahren gelandet. Als ich auf Tour war, bin hier geblieben, mit ‚nem Sack dreckiger Klamotten und einem Bass.

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Ein großer Vorteil der Neustadt ist die Familienfreundlichkeit. Wir haben eine Unzahl an Kitas. Wir haben vorher im Steintor gewohnt, haben uns dann entschieden, in die Neustadt zu ziehen. Die Neustadt vereint das Junge mit Familienleben und hat sozusagen eine eigene Innenstadt, in der man alles erreichen und machen kann. Ein schöner Vorteil: Der Freimarktsumzug startet direkt vor der Tür. Und die Kinder müssen nicht lange irgendwo hinfahren, sondern haben alles direkt vor der Haustür.

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Elke Baumann An der Neustadt gefällt mir die kulturelle Vielfalt. Die vielen Menschen unterschiedlicher Nationalitäten und das kulturelle Angebot, das mit der Shakespeare Company beginnt und mit dem Modernes nicht aufhört. Und natürlich unser Boule-Platz: Für den versuchen wir gerade eine bessere Ausleuchtung hinzubekommen, weil es in den frühen Abendstunden im Winter schnell dunkel wird. Wir glauben, dass auch das Sicherheitsgefühl der anderen Nutzer des Parks, des Schwimmbads oder der Shakespeare Company gesteigert würde.

Erika Hofmann Kerstin Linne Es ist immobilienmäßig lange nicht so teuer wie das Viertel, man hat aber gleichzeitig mehr Platz. Die Bäume am Werdersee und Richtung Huckelriede am Deich, da ist schön viel Grün. Es wäre schade, wenn sich das ändern würde. Denn das ist nicht nur für die Neustädter, sondern für die ganze Stadt ein super Naherholungsgebiet. Und wenn das zugebaut wird, verliert die Stadt an Attraktivität und an Wohlfühlcharme.

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Da ich jetzt seit drei Monaten Hundebesitzerin bin, finde ich hier gut, dass es hier wirklich ausreichend Grünflächen gibt, und dass ich schnell da bin. Dann finde ich schön, dass das Kneipen-Angebot stetig wächst. Dass wir

junge Leute in die Neustadt bekommen und wir quasi das zweite Viertel sind. Verbesserungswürdig finde ich, aber ich glaube, das gilt für jeden Stadtteil, dass zu wenig öffentliche Mülleimer aufgestellt sind.

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Das Abwechslungsreiche ist besonders an der Neustadt. Das Multikulturelle und das einfache Leben. Ich habe hier alles, was ich brauche. Auch Kultur mit dem Theater. Vielleicht könnten hier noch ein paar mehr Kneipen in der Pappelstraße sein, da ist noch ein bisschen wenig Nachtleben. Nach Süden hin könnte es noch ein bisschen schöner werden, aber vielleicht wird das ja noch. Ansonsten ist es hier super! Die Preise sind noch bezahlbar. Wäre schön, wenn das so bleibt.

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Dritte Etappe

Der Rundgang startet heute per pedes auf der rechten Weserseite an der Wilhelm-Kaisen-Brücke. Entlang einer großen Verkehrsschnittstelle des Stadtteils, der Friedrich-Ebert-Straße Ecke Osterstraße, ist am Rande der Kreuzung etwas entstanden, was sich zur Zeit in vielen Teilen der Neustadt beobachten lässt. Neues. Kreativität. Kultur. Vor allem junge Menschen entdecken den Stadtteil für sich, Existenzgründer, die mit ihren Ideen und Angeboten eine spezielle Nachfrage abdecken wollen. Für sie und ihre Vorhaben ist die Neustadt der „Place to be“. Der Platz vor dem Papp hat sich gemausert: Wo es einst grau und trist war, hängen nun bunte Wimpelketten, die vergnüglich im Bremer Wind wehen. Eine Illustratorin tobte sich an der Hausfassade aus und hinterlässt diese mit bunter Comic-Bemalung. Im Sommer gibt es hier Flohmärkte, Ende des Jahres einen Wintermarkt. Eine neuer Hotspot für die Neustadt.

Die Friedrich-Ebert-Straße weiter in Richtung Neuenlander Straße geschlendert, liegt auf der anderen Straßenseite der Leibnizplatzpark, Teil der Neustadtwallanlagen. Mit seinem Spielplatz und den Hängematten lockt er alle Altersklassen und viele Nationalitäten gleichermaßen. Weitere beliebte Grün- und Naherholungsflächen liegen am Werdersee und an der Kleinen Weser. Werdersee. Dort tut sich was. Die geplante „Gartenstadt Werdersee“ soll sich hier aus einer Grünfläche erheben, zur Sorge einiger Bürger. Sie kritisieren eine zu dichte Bebauung und Lärm, der sich zu dem bereits vorhandenen Fluglärm addieren würde. Etwas weiter in Richtung Wilhelm-Kaisen-Brücke gedacht, kommt ein Denkmal-Riese der Neustadt zu einem neuen und nicht sehr schmeichelhaften Spitznamen. Die „marode Kommode“. Weitere Gespräche zwischen Landesdenkmalschützer und Investor sind angedacht, um die Nutzung des Neustädter Wahrzeichens, der umgedrehten Kommode, zu klären. Auf der anderen Seite, an der Kleinen Weser, kommt auch Bewegung ans Wasser. Der Hochwasserschutz soll am Deich auf den neusten Stand gebracht werden und im Zuge dessen könnten hier attraktive Angebote entstehen.

Zweite Etappe

Vierte Etappe

Erste Etappe

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Der Friedrich-Ebert-Straße weiter folgend, entdeckt auch der Alteingesessene Neues. So frisch an diesem Ort, dass es noch keine Beschilderung gibt und doch wirkt das kleine Antiquitäten-Geschäft, das sich als „Stilkanzlei“ entpuppt, einladend. Die Besitzer Albert Gelver und Volker Graaf schildern, warum die Neustadt der richtige Ort für den Laden ist: „Wir sind wegen der kreativen und risikobereiten Atmosphäre hierhergekommen, weil hier viele junge Menschen, die auch schon Erfahrung haben, – in der Gastro, Kulturbetrieben oder im Handwerk – sehr viel Neues schaffen. Mit frischen Ideen und auch mal gegen den Strich“, so Galver. Die Tour lässt die Oberschule am Leibnizplatz rechts von sich liegen, wohl wissend, dass sich hinter dem Schulgebäude die Shakespeare Company, das Südbad, ein Boule-Platz und weiter hinten der Zentral-Bereich der Neustadtwall-

straße und eine Erfrischung aus dem vielleicht eigensinnigsten Supermarkt auf der rechten Weserseite geholt. Der SparMarkt wird von Anwohnern als ein „außergewöhnlicher“ Laden beschrieben. Nicht zuletzt basiert das auf der Haltung des Geschäftsführers Björn Harste, Spar-Markt-Leiter, „Shopblogger“ und „Kundenversteher“. Auf seinem Blog liefert er Informationen rund um den Markt und was sonst von Interesse sein könnte. Den Laden mache so besonders, dass bei aller Disziplin, die diese Arbeit erfordere, eine entspannte Arbeitsatmosphäre wichtig sei. Das versuche Harste umzusetzen. In dem etwas anderen Supermarkt findet sich nicht nur ein hilfsbereites Team. Die Gurken-Limo kann hier auch gekauft werden.

Mit Limo in der Hand geht’s vom Spar in den Buntentorsteinweg. Die Besucher treffen auf zwei junge Frauen, die an einer Ladenfassade arbeiten. Karshee Empire soll das Geschäft heißen, wenn es hier im Dezember eröffnet. Die Schwestern Amaal und Adma Farah bauen sich damit nicht nur ihre Existenz in der Neustadt auf, sie wollen auch eine ganz besondere Nachfrage bedienen. Somalische Kultur gibt es in Bremen selten, schildern die jungen Frauen. Viele Frauen, die geflüchtet und nach Bremen gekommen sind, fragen nach bestimmter Bekleidung. Dafür soll hier ein Frauenbekleidungsgeschäft entstehen. „Es ist hier sehr zentral, so dass uns auch jeder erreichen kann“, sagt Amaal Farah, bevor es weitergeht.

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Auf Höhe der Kornstraße und der Lahnstraße angekommen, wird über einen kurzen Zwischenstopp „Bei Lino“ nachgedacht. Wenn einem der Sinn nach einer guten Pizza steht, ein Muss. Nun ist aber keine Zeit für Pizza, noch viel mehr Neustadt gilt es aufzusaugen. Alles hat die Neustadt aber nicht: Eine junge Frau bemängelt, dass dem Stadtteil Diskotheken fehlten. Das Modernes am Neustadtswall reiche für einen Stadtteil dieser Größenordnung nicht aus. Einem Neustädter fehlt der Elektrofachhandel. Ansonsten sind sich viele Bürger einig: Anbindungen an das öffentliche Verkehrsnetz: Check. Einkaufsmöglichkeiten in direkter Wohnnähe: Check! Ausgeh- und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten: Doppelcheck!

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Sechste Etappe

Kurz zum Aufwärmen in die Möckernstraße verschwinden, genauer gesagt ins „Connection“. Die Eck-Kneipe mit KultFaktor bietet Gelegenheit für anregende Gespräche und guten Whisky, der von einem an der Decke befestigten LastenFallschirm beschützt wird. Nach der Stärkung und der Normalisierung der Körpertemperaturen, ziehen die Besucher weiter durch die neustädtische Oktobernacht. In Richtung Gastfeldstraße geht es vorwärts, durch die kleinen Seitenstraßen, die gefüllt sind mit Altbremer Häusern. In der Kornstraße Ecke Kolberger Straße ist eine ganz besondere Perle der Architektur zu finden, wenn auch kein Altbremer Haus. Diese finden sich jedoch in der Neustadt an vielen anderen Orten: im Philosophen- oder Flüsseviertel etwa, die ihre Namen aufgrund der Straßenbezeichnungen wie Kantund Nietzschestraße oder Donau- und Moselstraße tragen – die Bremer Häuser sind gerade in diesen Wohnquartieren sehr begehrt.

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