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Gottfried Anton Stempfle

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Ausstellung in Lauingen vom 30. Oktober bis 7. November 2004 in der Sporthalle am Marienweg

Die örtliche und regionale Kulturszene lebt in unzähligen Einzelaktivitäten, oft räumlich und zeitlich weit voneinander getrennt. Vieles bleibt dadurch im Verborgenen, was wert wäre, präsentiert zu werden. Ein Potential, das durchaus in der Lage ist, das Kulturleben einer Stadt maßgeblich zu gestalten, breite Bevölkerungsschichten zu erreichen und entsprechende Resonanz zu erzeugen.

Szene“, mit der sie sich identifizieren können. Die jährlichen Ausstellungen des KULTURMARKTES LAUINGEN e.V. leisten hierzu einen großartigen Beitrag. Sie sind mittlerweile ein fester Bestandteil im kulturellen Leben der Stadt Lauingen und erfreuen sich steigender Beliebtheit.

Die Kunst ist nicht Ziel, sondern Mittel, die Menschen anzusprechen

Die K u n s t ist nicht Ziel, sondern Mittel, die Menschen anzusprechen.

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Künstler und ihre Werke vorzustellen und zu würdigen, Kultur möglichst bürgernah – vor Ort – zu vermitteln, Die Kommunikation unter den Menschen zu fördern.

Seit 1992 sind das besondere Anliegen des KULTURMARKTES LAUINGEN. Durch die Aufgeschlossenheit der BürgerInnen für den Natur- und Kulturraum unserer Heimat findet das kulturelle Angebot eine zunehmend stärkere Beachtung. Immer mehr wollen im heimatlichen Umfeld eine „kulturelle 4

Ich freue mich, dass Künstler, die in Lauingen leben oder in besonderer Beziehung zu dieser Stadt stehen, unserer Bitte entsprochen haben und Arbeiten für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt haben. Dafür bedanke ich mich recht herzlich. Mit der Ausstellung wichtiger Werke wird uns Gelegenheit gegeben, einem großen Querschnitt ihres Schaffens zu begegnen. Die Ausstellungsbesucher können sich von der Vielseitigkeit der Künstler überzeugen. Ausdrucksstark präsentieren sie sich in Ölgemälden, Aquarellen, Mischtechniken, Bleistift- und Tuschfederzeichnungen. Beeindruckend ist der weite Bogen der Themen, der sich von stimmungsvollen Landschaftsund Blumenbildern, Baumzeichnungen und Stillleben bis zu meisterhaften Portraits, Aktmalereien, Bauernmalerei, Grafiken und Collagen spannt. Ein weiterer Akzent ist immer wieder die Wechselbeziehung zwischen den einzelnen Künstlern und unserer Heimat.

Wir bekommen Einblick in das vielseitige künstlerische Schaffen. Wie viel Unaussprechliches wird uns doch dabei vermittelt – und damit ist die Ausstellung letztlich auch Ausdruck eines Werturteils.

In dieser Absicht laden wir auch wieder alle Interessierten zum

4. Gesprächs-Nachmittag am 3. November 2004, ein.

Ich bedanke mich bei den Künstlern für die tatkräftige Unterstützung und den Mitgliedern des KULTURMARKTES LAUINGEN e.V., die sich mit ihren Ideen in die Planung und Organisation dieser Ausstellung einbringen. Besondere Anerkennung gebührt Dieter Hoffmann für seinen unermüdlichen Einsatz und dem engagierten Manfred Hintermayr für die immensen Vorarbeiten zur Erstellung dieses gelungenen Kataloges, der in eindrucksvoller Weise das hohe Niveau unserer Künstler wiedergibt. Gerne wünsche und hoffe ich, dass dieses kulturelle Ereignis zu einem Treffpunkt vieler Menschen wird. Möge es beitragen, die gegenseitige Kommunikation zu fördern und letztlich auch das Bewusstsein der BürgerInnen zu unserer Stadt weiter stärken.

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Zeigen Sie mit Ihrem Besuch Ihre Verbundenheit zu den Künstlern, die diese Geste sicherlich dankbar als motivierende Hilfe anerkennen. Freuen wir uns gemeinsam auf die menschliche Begegnung , ohne die Kunst nicht mit Leben erfüllt werden könnte.

Anton Grotz 1. Vorsitzender

Lauingen, im 0ktober 2004

Für manchen wird es ein Wiedersehen mit einem ihm nahe stehenden Künstler sein, für viele, die einzelne Werke kennen, ein noch intensiveres Kennen lernen des Œuvre, für einige auch erstmalige Begegnung, für alle aber ist es sicher ein Gewinn. 5

Zaven Peter Hanbeck, Kühles Grün im heißen Garten, Aquarell, 1992

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Zaven Peter Hanbeck Geboren 1938 in Teheran und aufgewachsen in einem deutschen Elternhaus, fühle ich mich in zwei Kulturkreisen zu Hause, was für mein künstlerisches Schaffen sehr bestimmend ist. Schon mein Vater war als Künstler tätig. Er brachte mir sehr früh das Malen mit Aquarellfarben bei. Gezeichnet habe ich schon immer gerne. Meine frühesten Arbeiten waren Scherenschnitte, die ich von Freunden und Bekannten anfertigte. Nach dem Abitur belegte ich von 1960 bis 1963 an der Fakultät für die Feinen Künste an der Universität von Teheran das Fach Zeichnen und Malen. 1963 siedelte ich nach Deutschland über, wo ich an der Universität von Saarbrücken Sprachen studierte und 1969 das Studium mit einem Abschluss als Diplom-Übersetzer beendete. Neben der künstlerischen Tätigkeit war ich von 1970 bis 1996 als Übersetzer und Englisch-Trainer tätig. 1975 heiratete ich eine Lauingerin. Dadurch wurden enge, jahrelange Beziehungen zu Lauingen geknüpft. Es entstanden dort in dieser Zeit zahlreiche Arbeiten. Meine Arbeitstechniken sind vielfältig: Ölbilder, Aquarelle, Mischtechniken, Bleistiftund Tuschfederzeichnungen. Ich halte viel vom Experimentieren. Schwerpunkt meines Schaffens sind naturalistische Themen und Arbeitsweisen. Im Laufe der Jahre sind Porträts, Landschaften, Blumenbilder, Schrift-Kompositionen und Baum-Zeichnungen entstanden. Besonders stolz bin ich auf die Tuschfederzeichnungen der Kopfweiden, die vor

Ort in der „Froschlach“ in Lauingen entstanden sind und die ich gerne in dieser Ausstellung zeige. 7

1976 begann eine rege Ausstellungstätigkeit mit Einzel- und Gruppenausstellungen: Augsburg: häufige Teilnahme an der Großen Schwäbischen Kunstausstellung, Holbein-Haus, Ecke-Galerie. Gersthofen, Friedberg, Immenstadt, Donauwörth, Insel Reichenau, Lauingen (Rathaus), Neu-Ulm (Edwin-Scharff-Haus), Kunstverein Stuttgart, München. Bundesweite Ausstellung zum Thema „Arbeit“ (Trier, Dortmund, Düsseldorf). Frankreich: Schloss Valmont, Nogentsur-Oise, Schweiz: Galerie Commercio, Zürich, Italien: Ausstellungsbeteiligung, Palermo. Veröffentlichung: Klaus Türk „Bilder der Arbeit“, Westdeutscher Verlag, 2000.

Zaven Peter Hanbeck Beethovenstr. 16 86150 Augsburg Tel. 0821 513519

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Zaven Peter Hanbeck, Der Keramikflieger, Mischtechnik auf Leinwand, 2002

Zaven Peter Hanbeck, Grillenvariationen, Mischtechnik, 2000

Zaven Peter Hanbeck, Nahe verwandt, Öl auf Leinwand

Zaven Peter Hanbeck, Schwäbische Landschaft in den Stauden, Öl auf Leinwand, 2003

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Zaven Peter Hanbeck, Türkische Moschee in Lauingen, Aquarell, 1997

Zaven Peter Hanbeck, Blick ins Brunnental, Bleistiftzeichnung

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Zaven Peter Hanbeck, Der Patriarch, Tuschfeder, 1998

Zaven Peter Hanbeck, Brunnental, Aquarell, 1991

Zaven Peter Hanbeck, Die Dreikopfweide, Tuschfeder, 1993

Zaven Peter Hanbeck, Der Baum der Erkenntnis, Mischtechnik, 2000

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Elli Hitzler, Familienbild, Öl, 1986

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Elli Hitzler Geboren 1928 in Lauingen Zeichenkurse im jugendlichen Alter bei Gymnasialprofessor Hoernes (Volkshochschule Lauingen) Ab 1982 Teilnehmerin an zahlreichen Kursen der VHS Lauingen bei Paul Menz (Zeichnen) und bei Anton Stempfle (Ölmalerei). Aquarellkurs bei Künstlerin Ute Jung in der Toskana. Aktmalkurs bei Herrn Schickinger (VHS Dillingen) Nach einem arbeitsreichen Leben erwählte ich die Malerei zu meinem liebsten Hobby. Von Landschaften, Porträts, Blumen bis zu Städtebildern bin ich für alles aufgeschlossen. Meine Maltechniken sind Aquarell, Öl- und Spachtelausführungen. Sehr gerne beschäftige ich mich mit Bildern aus unserem schönen Lauingen.  Einzelausstellung bei der RaiffeisenVolksbank, Lauingen. Bei folgenden Ausstellungen habe ich mich beteiligt:  Gemeinschaftsausstellung mit der Malgruppe Anton Stempfle (Gymnasiums-Turnhalle, Lauingen)  Gemeinschaftsausstellung mit dem „Kulturmarkt Lauingen“ in der Turnhalle am Marienweg, Lauingen)  Ausstellung bei der Firma Schäffler in der Zenetti-Passage, Lauingen.

Elli Hitzler Mathias-Gerung-Str. 7 89415 Lauingen Tel. 09072 4535

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Elli Hitzler, Herrgott‘s-Ruh Kapelle, Bleistift, 1982

Elli Hitzler, Tochter Regina, Öl, 2004

Elli Hitzler, Enkelin Marie-Madeleine, Öl, 1996

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Elli Hitzler, Stiller Waldweg, Öl, 1988

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Elli Hitzler, Hühnerhof, Öl, 1989

Elli Hitzler, Gitarre spielendes Mädchen, Öl, 1990

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Elli Hitzler, Auf der Treppe der Träume, Öl, 1989

Elli Hitzler, Afrikanischer Abend, Öl, 1999

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Eva Maria , Verstellter Rubens, Öl auf Leinwand, 140 x 100 cm, 1990

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Eva Maria Lauffer

Grafiken und Collagen zeigte die Künstlerin seit Beginn der 70er Jahre in zahlreichen regionalen Geboren 1940 in Giengen/ Brenz und überregionalen Einzel- und GruppenausstelEva Lauffer, die schon in ihrer Jugendzeit mit lungen, z.B. in Ulm, Augsburg, München, DonBegeisterung zeichnete und malte, absolvierte auwörth und in den Landkreisen Dillingen und nach dem Abitur in Giengen 1960 ein KunststuGünzburg, etc. 1995 wurde sie bei der überregiodium an den Akadenalen „Kunst-imSchloss“-Präsentation mien in Stuttgart und in Wertingen mit dem München, das sie 1965 mit der Befähigung Publikumspreis ausgefür das höhere Lehrzeichnet. amt abschloss. Nach Motive und AnregunZwischenstationen in gen, Inhaltliche und Fürth und Bayreuth formale Interessen konwar sie von 1971 bis zentrieren sich in vielen 2002 in Lauingen am Werken auf die VielAlbertus-Gymnasium schichtigkeit und Mehrals Kunsterzieherin dimensionalität des tätig. Raumes, beispielsweise Als künstlerischer in den Malereien und Höhepunkt ihrer Zeichnungen mit Spieschulinternen gestalgelungen als einer komEva Maria Lauffer, Widmung an H. R.,Leinwand, 1995 terischen Arbeit ist plexen Überlagerung und das im Auftrag des Durchdringung verschieLandratsamtes Dillingen 1999 ausgeführte dener Raumschichten und Wirklichkeitsebenen. Wandgemälde im Treppenhaus des AlbertusDer häufig aus einer gitterartigen Struktur besteGymnasiums anzusehen (Größe: 9 m x 3,50 m). hende poetische „Farb-Lichtraum“ eignet sich Das in großflächigen, abstrakten Formen und auch zu einer Integration innerer, psychischer lebhaften Farben mit differenzierten Übergängen und äußerer, aus der Seherfahrung stammenden gehaltene Werk thematisiert, in Anlehnung an Realitätswahrnehmungen. In ein strenges „Koordie architektonisch vorgegebenen Bedingungen dinatensystem“ sind häufig freiere Formen und unter anderem das Motiv des Auf- und Absteider Mensch in seiner Einsamkeit eingewoben. gens im Treppenhaus. So zeigt z.B. ein besonders charakteristisches Ihre parallel zum schulischen Engagement entBild der Künstlerin („Ich und mein Schatten im Spiegelraum“ (170 x 120 cm, Öl auf Leinwand, standenen, meist großformatigen Ölbilder, 19

1988/89) in einem in kühlen Farben gehaltenen, verwirrenden, transparenten Raumgefüge die Künstlerin im Atelier malend auf der Suche nach der eigenen Identität und spielt damit auch auf die „Gefährdung des modernen Menschen an, der in einer pluralen, nicht mehr überschaubaren Welt, nach Ordnung und Orientierung sucht.“ (Deutung: Pawlu) Über die gestalterische Umsetzung wird eine symbolische Ebene, und damit eine nicht einlinig zudeutende Aussage erreicht. Das Bild ist in der Realität nicht einfach objektiv vorgegeben, sondern der Bezug von Ich und Welt wird sichtbar gemacht. Entstehung, Aufbau einerseits und Vergänglichkeit, Verfall andererseits, die den Lauf des Lebens und der Zeit verdeutlichen, manifestieren sich vor allem in den „Baustellenbildern“. In Verbindung dazu stehen Motive, die die Begegnung von in Zeit und Raum, weit auseinander liegenden Wirklichkeiten in Natur, Kultur und Kunst beinhalten und oft mit Mitteln der Verdeckung und Verfremdung arbeiten (eine auch für die Collagen charakteristische Arbeitsweise). Beispiele dazu sind die Bildreihe „Hommage à Lucas Cranach“, diverse Landschaftsbilder und Stillleben. Stilistisch lässt sich das Werk der Künstlerin nicht eindeutig einer der bestimmenden Strömungen des 20. Jh. zuordnen. Auch wenn die Bilder wesentliche Anregungen der Auseinandersetzung mit Gestaltungsweisen und Prinzipien vor allem der „klassischen Moderne“ (z.B. Kubismus, Expressio ealismus, etc.) verdanken, bleiben sie in ihrer inhaltlichen formalen und farbigen Realisation durchaus eigenständig, da für 20

die Künstlerin das Malen selbst einen mit ihrem Sehen, Erleben und Denken eng verbundenen Selbsterfahrungsprozess darstellt. Dabei kann auch zufällig Gefundenes Raum gewinnen und weiter entwickelt werden, sodass die nicht nur nach Darstellungs- und Erscheinungswert verwendeten Farben darüber hinaus eigenen, inneren Klangcharakter gewinnen können, der dem Lebensgefühl der Malerin entspricht. Eva Maria Lauffer Mathias-Claudius-Str. 7d 89423 Gundelfingen Tel. 09073 7153

Die Künstlerin mit originalgroßem Entwurf für das Wandgemälde im Treppenhaus des Albertus-Gymnasiums in Lauingen, 1998, Ausführung 1999

Eva Maria Lauffer, Kreuz des Südens, Öl auf Leinwand, 2002

Eva Maria Lauffer, Kathedralbild IV, Öl auf Leinwand, 1973

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Eva Maria Lauffer, Venus im Spiegelraum, Pastellkreiden auf Tonpapier, Dez. 2002

Eva Maria Lauffer, Gestürtzer Amor, Pastellkreiden auf Tonpapier, Nov. 2002

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Eva Maria Lauffer, Verstelltes Rokoko (Wieskirche als Bausstelle), Öl auf Leinwand, 1992/ 93

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Eva Maria Lauffer, Auferstehung der Puppen, Öl auf Leinwand, 1998, übermalt 2002

Eva Maria Lauffer, Atelierstillleben mit Spiegeln, Maßen, Gewichten und Styroporattrappen, Öl auf Leinwand, 2002

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Eva Maria Lauffer, Ich und mein Schatten im Spiegelraum, Öl auf Leinwand, 1988/ 89

Eva Maria Lauffer, Sisyphos, Öl auf Leinwand, 2004

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J. Paul Menz, Lauinger Allegorie, Mischtechnik

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J. Paul Menz Ausbildung  Zeichnen und Malen bei Gymnasialprofessor Hoernes in Lauingen  1957-1962 malen von Theaterkulissen, Porzellanmalerei  Seit 1980 Fortbildungssemiare beim Schwäbischen Hochschulverband und Prof. Dr. Bek, Nürnberg und dem Kunstpädagogen Erich Schmid-Unterseher, des Weiteren beim Bayerischen Volkshochschulverband in München unter Leitung der Kunstpädagogin Auguste Hofmann  Ab 1980 Dozent an den Volkshochschulen des Landkreises Dillingen  1992 Eröffnung der Galerie Christina in Lauingen

Einzelausstellungen  in den Landkreisen Dillingen und Heidenheim, in Kaufering, Roth, auf Malta, in Gozo, Berlin und München  1988 erste große Ausstellung in Lauingen  1996 zweite große Ausstellung in Lauingen  1999 Illustration des Buches „Sonniges Lauingen“

 1999 Kulturaustausch mit der Partnerstadt Berlin-Mahrzahn  2000 dritte große Ausstellung in Lauingen  2001 im Krankenhaus Neuwittelsbach/ München  2001 auf Schloss Höchstädt  2002 in der Walkmühle in Gundelfingen

 2003 vierte große Ausstellung in Lauingen  2004 Ausstellung in Königsbrunn  2004 Ausstellung in Landshausen Studienreisen nach Schweden, Salzburg, Frankreich, Malta, Gozo und Paris

J. Paul Menz Mathias-Gerung-Str 5 89415 Lauingen

Tel. 09072 3175 27

J. Paul Menz, Der Zauberer, Acryl J. Paul Menz, Der sechste Tag, Acryl

J. Paul Menz, Tiefes Verlangen, Acryl

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J. Paul Menz, Blaue Stunde, Acryl

J. Paul Menz, Zeitreise, Acryl

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J. Paul Menz, Abschied, Linolschnitt

J. Paul Menz, Natura, Linolschnitt

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J. Paul Menz, Landschaft, Alugrafie

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Gottfried Schreiber, Blick ins Inntal, 1985

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Gottfried Schreiber Geboren 1923 in Tettenhausen am Waginger See (Oberbayern). Aus einer „musischen“ Lehrersfamilie stammend, zeigte er schon in seiner Jugendzeit Liebe zur bildenden Kunst und

zur eigenschöpferischen künstlerischen Arbeit, indem er während einer längeren Krankheit (Unfall in den Bergen) mit dem Schnitzen von Krippenfiguren begann.

1942 legte er das Abitur an der Oberschule Rosenheim ab und wurde anschließend zum Kriegsdienst eingezogen. Seine künstlerische und handwerkliche Begabung trug mit dazu bei, die dem Kriegsdienst folgende, bis Ende 1948 dauernde, schwere Zeit der russischen Gefangenschaft besser zu überstehen (er porträtierte z.B. russische Offiziere, fertigte anatomische Zeichnungen an, wurde zum Ausmalen von Offizierskasinos herangezogen etc. und traf mit Leuten vom Theater zusammen.) Erste künstlerische Erfolge errang er bereits während seines Studiums an der Kunstakademie in München bei den Professoren Anton Marxmüller und Erich Glette von 1949-1954 (153 2. Preis im Plakatwettbewerb „Schwabylon“, München, 1954 1. Preis im Plakatwettbewerb „Jugendschutzwoche“, München, Preis und Belobigung im Akademiewettbewerb), das er mit dem Examen für das höhere Lehramt abschloss. Zwischen dem Examen und dem Beginn seiner Lehrtätigkeit lag eine etwa zweijährige Zeit ausgedehnter Reisen, die ihn mit dem Auftrag des zoologischen Instituts in München, seltene Insekten zu sammeln und dank der 33

Einladung eines seit der Gefangenschaft befreundeten Kolonialarztes nach Afrika (Ägypten, Sudan, Uganda, Kenia, Tanganjika, Sierra Leone) und nach Asien (Indien, Ceylon, Seychelles) führten. Allein durchquerte er, in dem Bestreben, möglichst alles intensiv zu sehen und zu erleben, große Landstrecken mit wenig komfortablen Verkehrsmitteln, wie z.B. Lastwagen, Eisenbahn, z.T. zu Fuß, oder fuhr mit Fluss-Schiffen und gab sich mit einfachsten Unterkünften bei der gastfreundlichen Bevölkerung, aber meistens unter freiem Himmel nächtigend, zufrieden. Zahlreiche Bilder und Zeichnungen, die sowohl während der Reisen, als auch darnach entstanden, lassen vom Motivischen und auch vom Farbigen her den Gewinn für seine bildnerische Arbeit spüren. Nach seiner Referendarzeit an der LuitpoldOberrealschule in München kam er 1958 als Kunsterzieher an das Deutsche Gymnasium (Albertusgymnasium) in Lauingen, an dem er bis zu seiner Pensionierung 1983 unterrichtete. Gottfried Schreiber ist auf vielerlei Gebieten künstlerisch tätig. Sein Hautpanliegen ist sicherlich die Malerei und Graphik; daneben aber fotografiert er auch (1975 Foto-Veröffentlichung, Plakat „Brot für die Welt“) und arbeitet als Bildhauer (Ausführung von Grabskulpturen, Relief am Geburtshaus des Albertus Magnus in Lauingen). Ein gutes Beispiel für seine umfassende künstlerische und handwerkliche Betätigung ist sein selbstentworfenes und zum größten Teil eigenhändig erbautes Haus in der Von-Eichendorff-Straße in Lauingen, dessen weißgetünchte Front mit ihrer bewusst asymmetrischen Gliederung, der aus Kupfer getriebenen Reliefs bestehenden Haustüre 34

mit dem holzgeschnitzten Türstock (figürliche Reliefs) und dem unterhalb des Dachs durchlaufenden Relieffries, sowie dem schönen, von einer Madonna gekrönten Einganstor zum Garten den Zauber einer südländischen Villa ausstrahlt. Seine Bilder, Zeichnungen und Fotografien zeigte Gottfried Schreiber wiederholt in Einzelund Gruppenausstellungen sowohl im Landkreis Dillingen als auch in anderen Städten (Augsburg, München, Nürnberg und im Ausland). Gottfried Schreiber, als ein immer dem sinnenhaft Erlebbaren zugewandter Maler, verzichtet in seiner Malerei auf alles Literarische und verbindet mit seinen Werken auch keine hintergründigen Symbolbedeutungen oder die Auseinandersetzung mit politischen oder gesellschaftlichen Problemen. Seine bevorzugten Themen sind Landschaft, Stillleben, Figur bzw. Figurengruppen, wobei vor allem die Frau ein immer wiederkehrendes Motiv seiner Malereien und Zeichnungen darstellt. Sowohl die gedämpft-erdfarbigen und mehr impressionistisch anmutenden Bilder der frühen Zeit, die meist direkt vor dem Motiv entstanden sind, als auch die starkfarbigen, z.T. pastosen, kraftvoll-expressiven Bilder der letzten Jahre, die ein sinnenhaftes Erlebnis verdichtet aus der Vorstellung wiedergeben sind vor allem aus der Farbe gestaltet, die in ihrer großzügigen, spontanen Setzung das Motiv erst wesentlich macht und zum „Klingen“ bringt. Seine Malerei ist letztlich einer Haltung verbunden, die man als „l’art pour l’art“ (Kunst um der Kunst willen) bezeichnen könnte; das Bild soll vor allem ein „Fest für die Augen“ sein. Als wahlverwandte und von ihm bewunderte Maler sind für die Frühzeit neben den Impressio-

nisten und Corinth vor allem Cèzanne mit seinem Reichtum in der Ausbreitung der Farbe in ihren vielfältigen Abwandlungen zu nennen. In den späteren Bildern und vor allem auch in den Zeichnungen lässt sich sowohl vom Stilistischen als auch z.T. vom Inhaltlichen her die Auseinandersetzung mit den Malern Matisse, Picasso, Beckmann und den Expressionisten erkennen. In seinen Zeichnungen beherrscht Gottfried Schreiber die Kunst, mit wenigen groß zusammenfassenden Linien und akzentuiert gesetzten Flecken, das Wesentliche einer Figur, einer Bewegung, einer Geste, eines Gesichtsausdrucks spontan und treffend wiederzugeben. Die Kunst des intuitiven Zeichnens – vom Laien, weil skizzenhaft unvollständig und wenig perfektioniert, oft kaum geschätzt und verstanden, vom Kenner ihrer Unmittelbarkeit wegen hochgelobt – ist allerdings das Ergebnis immer wieder neu ansetzender Bemühungen um dasselbe Motiv, denselben Gegenstand: zahlreiche Versuche sind z.B. die Voraussetzung dafür, dass die Hand „als Verlängerung des Instinkts“ die eine gelungene, wie „hingeschriebenen“ wirkende Zeichnung hervorbringt, in der das Motiv in ein spannungsvolles, rhythmisches Liniengefüge verwandelt auf der Fläche ein neues, selbstständiges, vom Gegenstand nur noch mittelbar abhängiges, erregendes Leben führt. Text: Eva Lauffer Gottfried Schreiber Von-Eichendorff-Str. 8 89415 Lauingen Tel. 09072 3502 35

Gottfried Schreiber, Liebespaar, 1990

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Gottfried Schreiber, Badende, 1995

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Gottfried Schreiber, Versuchung des Hl. Antonius, 2003

Gottfried Schreiber, Versuchung des Hl. Antonius, 2003

Gottfried Schreiber, Versuchung des Hl. Antonius, 2003

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Gottfried Schreiber, Urteil des Paris, 2003

Gottfried Schreiber, „Mäna“, Sierra Leone, 1956

Gottfried Schreiber, „Sussu“, Sierra Leone, 1956

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Anton Stempfle, Der Frühlingsblumenstrauß, Öl, 2001.

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Anton Stempfle Geboren 1933 in Lauingen. Nach handwerklicher Ausbildung im Malerberuf und anschließenden Gesellenjahren im Süddeutschen Raum führte der Weg nach München. Hier absolvierte ich erfolgreich die Meisterprüfung an der Meisterschule für Lack- und Vergolderarbeiten und besuchte dann die Meisterschule für bildende Kunst, München, unter der Leitung von Prof. Mariel. Hier wurde auch der Grundstock für meine künstlerische Laufbahn gelegt. Im Hauptberuf führte ich 40 Jahre lang in Lauingen ein renommiertes Malergeschäft, besuchte zwischendurch in München eine private Malerschule bei Prof. de Montes und Prof. Biemüller um meine Kenntnisse weiter zu vervollständigen. 12 Jahre war ich im Nikolausheim in Dürrlauingen als Fachlehrer für Maler und Lackierer tätig. Ab 1973 konzentrierte sich meine Tätigkeit mehr auf die Möbelrestaurierung und die Gestaltung von Außenfassaden, sowie auf diverse künstlerische Gestaltung an und in Häusern im Landkreis Dillingen. 1975 eröffnete ich in Lauingen eine Malschule für Bauernmalerei. Die Liebe zur Landschaft und Natur zeigt sich auch in meinen Werken, zumeist in Ölbildern oder Aquarellen. Lauinger Motive, Ried- und Alblandschaften, kleinere Ortsansichten, Stillleben und Blumen sind meine Lieblingsmotive. Ein spezieller Bereich meines künstlerischen Schaffens liegt in der Gestaltung traditioneller Schießscheiben. Die bildlichen Darstellungen

sind meist Landschaften, Ortsansichten, Wappen und Jagdmotive oder Tierdarstellungen. Ich habe an zahlreichen Ausstellungen auch außerhalb des Kreisgebietes teilgenommen. 1999 fand in Lauingen eine Einzelausstellung statt. Anton Stempfle Liebendorferstr. 9 89426 Wittislingen Tel. 09076 1515

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Anton Stempfle, Landschaft am Morgen, Öl, 2001

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Anton Stempfle, Landschaft am Abend, Öl, 2001

Anton Stempfle, Stillleben, Öl, 2004.

Anton Stempfle, Kapuzinerkresse, Öl, 2004.

Anton Stempfle, Stillleben, Öl, 2004.

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Anton Stempfle, Schäfer mit Schafherde im Sturm, Öl, 2004

Anton Stempfle, Enten im Teich, Öl, 2004

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Anton Stempfle, Schützenscheiben Öl

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Gabriele Streil, Die Katze meiner Freundin, Acryl

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Gabriele Streil Geboren 1948 in Salzgitter-Bad 1956 erfolgt der Umzug mit den Eltern nach München. Hier verbringt sie ihre Jugend und

Liebe zum Zeichnen und Malen weiter zu fördern. Sie erlernt die verschiedensten Maltechniken und experimentiert, auch angeregt durch spätere VHS-Kurse, mit diversen Malstilen. 1978 kommt sie durch ihre Heirat nach Lauingen. In der neuen Umgebung schließt sie sich dem Lauinger Maler Paul Menz an, um sich in seinen vielfältigen Malkursen weiterzubilden. Bis heute besteht die Liebe zu diesen Kursen fort. Ihre besondere Vorliebe gilt dem Porträt. Doch auch der Stil der Kubisten, Cézannes und die Farbigkeit der Bilder Mackes haben es ihr sehr angetan. Immer wieder erscheinen diese Stilrichtungen in ihren Acryl- und Kreidebildern. Motive wie Ortsansichten sind eher selten. Immer wieder entstehen auch Collagen, die ihrer Experimentierfreudigkeit sehr entgegen kommen. Sie nimmt an zahlreichen Gemeinschaftsausstellungen, überwiegend im Landkreis Dillingen teil. Ihre Bilder siginiert sie mit ihrem Künstlernamen PACZINSKI, ihrem Mädchennamen.

Gabriele Streil Amselweg 5 89415 Lauingen Tel. 09072 3855

Schulzeit. Am Realgymnasium Max-Josef-Stift versteht es eine sehr engagierte Kunsterzieherin ihre schon seit frühester Kindheit vorhandene 47

Gabriele Streil, Auf dem Sofa, Acryl

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Gabriele Streil, Stuhl, Kreis, Würfel, Acryl

Gabriele Streil, Der Baum, Collage

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Gabriele Streil, Streicherquartett, Acryl

Gabriele Streil, Gelüste des Gaumens, Acryl

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Gabriele Streil, Mohnfeld, Acryl Gabriele Streil, Tulpen, Acryl

Gabriele Streil, Braune Vase , Acryl

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Eine Veranstaltung vom Dr. Wolf Str. 6 89415 Lauingen/ Donau Umschlaggestaltung: Gottfried Schreiber, Lauingen Katalog und Fotos: D. Hoffmann, M. Hintermayr Satz: Manfred Hintermayr, Dillingen Druck: Missionsdruckerei, 86756 Reimlingen © Kulturmarkt Lauingen e.V. Okt. 2004