Kooperation „Schule und Sportverein“ Aktuelle Entwicklungen und Perspektiven aus der Sicht des organisierten Sports Landesfachtagung in Frankfurt am 01. 11. 2012
Schule und Sportverein - Einführung • Verlängerter Schultag durch Ganztag und G8 • Unterschiedliche Auswirkungen von G9- und G8-Schulen (Entschleunigung der Ganztagsschule versus Beschleunigung von G8) (aktuelle Studien in Hessen und bundesweit)
• Wandel des traditionellen Verhältnisses „Schule-Verein“ (Verbindung von formalen und informellen Lernen)
• Auswirkung auf Schule und Verein: 1. 2. 3. 4.
Zeitliche Konkurrenz Inhaltliche Konkurrenz Konkurrenz um Orte und Zeiten Kooperationsperspektive
Ganztagsschulen in Hessen - Fakten • Schuljahr 2012/2013: ca. 847 ganztägig arbeitende Schulen • Aufteilung: – 80 Ganztagsschulen mit gebundener Konzeption – 67 Ganztagsschulen mit offener Konzeption – 700 Schulen mit pädagogischer Mittagsbetreuung, davon - 99 G8-Gymnasien und 58 Kooperative Gesamtschulen mit G8
• Viele weitere Schulen mit Ganztagsangeboten • Neue Ganztagsschulrichtlinie ab dem 01.11. 2011
(Hessisches Kultusministerium 2012)
Sportvereine im Ausbau von Ganztagsschulen - eine empirische Bestandsaufnahme (Dr. Ivo Züchner, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung)
Sportvereine im Ausbau von Ganztagsschulen - eine empirische Bestandsaufnahme (Dr. Ivo Züchner, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung)
G8 – als weitere Form der Ganztagsschule • Zuspitzung der Dramatik für Schüler/innen bezüglich der Integration von Bewegung in der Schule und die Sportvereine • Rückgang der Teilnahme von Schüler/innen an breiten- und leistungsorientierten Trainings- und Wettkampfprogrammen • Rückgang von ehrenamtlichen Aktivitäten von Jugendlichen im außerschulischen Bildungsbereich • hoher Prozentsatz der Gymnasiasten ist im organisierten Sport aktiv
Sportvereine im Ausbau von Ganztagsschulen - eine empirische Bestandsaufnahme (Dr. Ivo Züchner, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung)
Sportvereine im Ausbau von Ganztagsschulen - eine empirische Bestandsaufnahme (Dr. Ivo Züchner, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung)
Sportvereine im Ausbau von Ganztagsschulen - eine empirische Bestandsaufnahme (Dr. Ivo Züchner, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung)
Sportvereine im Ausbau von Ganztagsschulen - eine empirische Bestandsaufnahme (Dr. Ivo Züchner, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung)
Sportvereine im Ausbau von Ganztagsschulen - eine empirische Bestandsaufnahme (Dr. Ivo Züchner, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung)
Sportvereine im Ausbau von Ganztagsschulen - eine empirische Bestandsaufnahme (Dr. Ivo Züchner, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung)
Sportvereine im Ausbau von Ganztagsschulen - eine empirische Bestandsaufnahme (Dr. Ivo Züchner, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung)
Herausforderungen des verlängerten Schultags auf den Sportverein • Positionsklärung, Strategieentwicklung und Profilbildung als Sportvereine • Klärung von Verunsicherungen hinsichtlich – – – –
Fehlende Übungsleiter/innen Ressourcen (Finanzierung und Hallenkapazitäten) Rechtliche und organisatorische Fragen Qualifizierungsbedarf
• Neue Inhalte und Methoden • Vereinsmitgliedschaftsmodelle
Herausforderungen und Chancen für Schulen bei der Zusammenarbeit Bilden einer eigenen Position/Profil zu Sport und Bewegung Offenheit für langfristige Kooperationen mit Sportvereinen Offenheit für außerschulische Partner mit anderen Lernformen und andere Typen von Personen Bilden eines langfristigen Konzepts mit verschiedenen Angebotsmodulen abgestimmt auf die jeweiligen Bedingungen vor Ort (Kommunikationsform, Ziele, Inhalte und Methoden, Vertretungsregelung)
Herausforderungen und Chancen für den organisierten Sport • Verstärkte Kooperationen zwischen Sportvereinen und Schulen • Gestaltung der „dritten Säule“ – dem „Sport im Ganztag“ • Entwicklung ganztagsbezogener Sportartenkonzepte durch die Fachverbände • Ausbau von Qualifizierungen • Neue Konzepte (Sportklassen, Schülermentor/innenAusbildungen) • Ausbau regionaler Beratungsstrukturen (Sportkreis/Schulamt) • Herausstellung des Bildungspotentials des Sports • Positionsklärung, Strategieentwicklung und Profilbildung der Sportvereine
(aus: Anstöße 15 „Sport im Ganztag“. 2012)
12 Gelingensbedingungen (erarbeitet durch die Initiative „Sportverein plus Schule“)
(vgl. Schulz-Algie, Derecik, Stoll. 2009)
12 Gelingensbedingungen für erfolgreiche Kooperationen
Kommunikation • Austausch und Absprachen • Fester Ansprechpartner • Kommunikationsstruktur • Austausch Ziele und Erwartungen • Organisatorische und rechtliche Fragen • Themenspezifische Konferenzen
Finanzen • Finanzierung von Anfang an sicherstellen • Spenden, Förderverein, kommunale Förderung, Dach- und Fachverbände
Gemeinsame Weiterqualifizierung • spezifische Anforderungen • Heterogenität • Verständnis für Probleme des Partners
Raum / Material • Nicht nur Sporthalle, Sportplatz möglich • Schulhof, Klassenräume, Aula etc. nutzbar • Sportstätten sollten zu Fuß erreichbar sein • Schule stellt Zugang zu eigenem Material sicher • Vereine ergänzen sportspezifische Materialien
Personal • Qualifiziertes Personal notwendig • Vertretungsregelung um Betreuung sicher zu stellen • persönliches Auftreten des Übungsleiters
Rollenverständnis • Reflexion der eigenen Rollen und Routinen • Unterschied zu Sportunterricht und Vereinsangebot • Vermeidung von Konfliktpotentialen
12 Gelingensbedingungen für erfolgreiche Kooperationen
Schülerwerbung • Zielgruppengerechte Ansprache • Transparente Darstellung der Inhalte steuert falscher Erwartungshaltung entgegen •Wertschätzende Unterstützung des gesamten Kollegiums •Eltern als Mit-Entscheider einbeziehen
Zielgruppengerechtes Angebot • Aus spezielle Bedürfnisse der Schüler am Nachmittag anpassen • Unterschied zu Schulsport und Vereinsangebot • Zeitliche Koordination um Konkurrenz mit anderen Angeboten zu Verrmeiden
Öffentlichkeitsarbeit • Dokumentiert und würdigt die Zusammenarbeit • dient der Profilierung beider Seiten • kann als Grundlage zum Aufbau für politische und finanzielle Förderung dienen
Ziele und Erwartungen abgleichen • Austausch von Zielen und Erwartungen • Herstellung von Win-Win-Situation möglich • Attraktivitätssteigerung Schule • Neue Zielgruppe für Verein •Eigene Konzepte erstellen und zusammenführen
Kommunikation auf gleicher Augenhöhe • Notwendig für harmonische Zusammenarbeit • Gegenseitige Anerkennung der Arbeit des Anderen • Systemdifferenzen sind überbrückbar
Rahmenbedingungen • Auf Bund-, Länder- und regionaler Ebene vereinfachen Kooperationen • Rahmenvereinbarungen und Erfahrungsaustausch • Förderprogramme
Finanzierungsmöglichkeiten • Schulmittel (Ganztagsschulbudget, Selbständige Schule, Fördervereine etc.) • Landesprogramm „Schule und Verein“ (Breitensport- und Talentförderprogramm)
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Kommunale Förderungen (Städte/Gemeinden, Sportämter) Vereinsmitgliedschaftsmodelle Elternbeiträge Sponsoring
Personalrekrutierung • Lehrkräfte • Übungsleiter/innen, Trainer/innen (nebenberuflich, hauptberuflich, ehrenamtlich)
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FSJ-ler (Freiwilliges Soziales Jahr), BFD-ler (Bundesfreiwilligendienst) Schülermentor/innen Sportstudent/innen Pensionäre/Eltern mit Erfahrung Sonstige Fachkräfte im Sport
Qualifikation ÜL-B „Sport im Ganztag“ • Grundlage: Spezifik der dritten Säule • Modularisierte Ausbildung um Vielfalt der Teilnehmer/innen gerecht zu werden • in Kooperation mit den Fachverbänden • Kombination von Aus- und Fortbildung • Inhalte: – – – – –
Grundlagen der Ganztagsbildung Kooperationsfeld „Schule und Verein“ Heterogenität und Differenzierung Soziale Kompetenzen Praxis in Sportarten und Bewegungstrends
Die drei Bildungsbegriffe
Formal
Non-Formal
Informell
• zielgerichtet • strukturiert • verpflichtend
• Durchaus zielgerichtet • Geplant • Prinzipiell freiwillig
• Ungeplant • unorganisiert • Freiwillig • Folgt keinem Lehr- und Erziehungsplan
• Schule
• Vereinssport
• Freundeskreis
Starker Sport – Starke Kommune 1. Schule als zentrale Bildungsinstitution 2. Organisierter Sport als Sport- und Jugendverband, sowie als Teil der außerschulischen Jugendbildung 3. Kommune als Schulträger und Akteur in kommunaler Bildungslandschaft / Jugendhilfe • Ganzheitliche Bildung kann nicht von einem Bildungsakteur alleine realisiert werden • Viele Gemeinsamkeiten, aber gleichzeitig eigene Rollen besetzen
Perspektive • Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen organisiertem Sport und Schule auf allen Ebenen • Ausbau und Erweiterung von Förderprogramme für die Kooperationsarbeit • Ausbau regionaler Beratungsstrukturen und Bildungsnetzwerke • Evaluation der Entwicklung und deren Auswirkungen
Weitere Informationen: Stephan Schulz-Algie Referat „Schule und Sport“
www.sportjugend-hessen.de
[email protected]