Entwicklung der Kooperation von Jugendhilfe und Schule in Deutschland

Entwicklung der Kooperation von Jugendhilfe und Schule in Deutschland Prof. Dr. Karsten Speck Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Vortrag auf de...
Author: Wilhelm Beck
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Entwicklung der Kooperation von Jugendhilfe und Schule in Deutschland Prof. Dr. Karsten Speck Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Vortrag auf der Fachtagung „Jugendhilfe und Schule – Kooperationspartner oder was? - Das Verhältnis freier und öffentlicher Träger der Jugendhilfe in Zusammenarbeit mit Schule. Ist die Jugendhilfe fachlicher Kooperationspartner oder Dienstleister für die Schule?“ des Paritätischen am 20.05.2011

Abbildung 2:

Gliederung 1. Aktuelle Eindrücke: Jugendhilfe zwischen sozialpädagogischem Anspruch und Dienstleistungsfunktion 2. Fachdiskurs zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule in Deutschland 3. Forschungsstand zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule in Deutschland 4. Forschungsprojekt „Kooperation von unterschiedlichen Berufskulturen an Ganztagsschulen“ (ProKoop) 5. Schlussfolgerungen für die Jugendhilfe

Abbildung 3:

Gliederung 1. Aktuelle Eindrücke: Jugendhilfe zwischen sozialpädagogischem Anspruch und Dienstleistungsfunktion 2. Fachdiskurs zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule in Deutschland 3. Forschungsstand zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule in Deutschland 4. Forschungsprojekt „Kooperation von unterschiedlichen Berufskulturen an Ganztagsschulen“ (ProKoop) 5. Schlussfolgerungen für die Jugendhilfe

Abbildung 4:

1. Kooperation von Jugendhilfe und Schule

in 2000er deutlicher quantitativer Ausbau der Kooperation (vgl. die Beiträge in Coelen/Otto 2009 , Henschel u.a. 2007, Böllert 2007, Deinet 2006, Mack 2005, Spies/Stecklina 2005)

viele Stellungnahmen und Erwartungen zur Kooperation AGJ und KMK 2008, AGJ 2006, JMK und KMK 2004 und 2002 , BJK 2003 und 2002a, b, Deutscher Verein 2000 und 2001, Forum Bildung 2001, KMK und AGJ 1999, BAGLJÄ 1993)

unterschiedliche Begründungsmuster bei diffusem Kooperationsbegriff und stetiger politischer Überformung (vgl. Henschel u.a. 2008, Bassarak 2008, Thiersch 2008, van Santen und Seckinger 2003, Schiersmann u.a. 1998, Schweitzer 1998, Spieß 1998, Axelrod 1984, Makyus 2001)

vielfältige Praxisansätze mit zum Teil ungünstigen Rahmenbedingungen und Kooperationsstrukturen (vgl. Spies 2011, Deinet/Icking 2009, Rauschenbach 2009, Henschel u.a. 2007 , Beher u.a. 2007 und 2005, Pauli 2005, Spies/Stecklina 2005. Maykus 2003, Szczyrba 2003, Olk/Speck 2001)

viele Erfolge und Wirkungen, aber auch Vorbehalte und Schwierigkeiten (Kooperationmanagement wichtig) (Arnoldt 2009, Speck/Olk 2010, Coelen 2008, Coelen/Wahner-Liesecke 2008, Klieme/ Rauschenbach/Holtappels 2008, Holtappels 2007a,b, Dieckmann u.a. 2007, Schirp u.a. 2004, Beher u.a. 2005a, Krieger 2005, Maykus/Hartnuß 2004, Bolay 2004, Olk u.a. 2000)

Abbildung 5:

1. Eindrücke zur Entwicklung der Jugendhilfe

1.(Kommunal-)Politik und Jugendämter fordern Öffnung freier Träger der Jugendhilfe für Schulen; erzeugt Druck 2.Macht der Einzelschulen durch Schulbudgets, die Eigenverantwortung, Ganztagsbudgets etc. gestiegen 3.Jugendhilfe konkurriert mit anderen Akteuren und Institutionen an Schulen; ist nur ein Träger unter (ganz) vielen 4.Kooperation der Jugendhilfeträger mit Schulen verändert ihre Rolle, ihr Selbstverständnis und Arbeit (Zielgruppen, Trägerwerte, Inhalte, Zeiten, Freiwilligkeit, Kontrolle) 5.bei freien Trägern der JH existiert oft ein Murren, aber keine Klärung der eigenen Rolle + des Selbstverständnisses 6.einige freie Träger profitieren, andere sind durch Geld und Zielgruppen abhängig und müssen sich anpassen

Abbildung 6:

Gliederung 1. Aktuelle Eindrücke: Jugendhilfe zwischen sozialpädagogischem Anspruch und Dienstleistungsfunktion 2. Fachdiskurse zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule in Deutschland 3. Forschungsstand zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule in Deutschland 4. Forschungsprojekt „Kooperation von unterschiedlichen Berufskulturen an Ganztagsschulen“ (ProKoop) 5. Schlussfolgerungen für die Jugendhilfe

Abbildung 7:

2.1 Fachdiskurse I

Schuldiskurse zur Kooperation • Befunde und Konsequenzen aus PISA u.a. • Förderung der Eigenverantwortung inklusive Etats • Qualität und Evaluation von Schule • Öffnung von Schule und Ganztagsschule • schulische und gesellschaftliche Herausforderungen/Probleme • Schulreform (Gemeinschaftsschule, gemeinsame Grundschule...) • Konzepte der Sozialraumorientierung • Bildungsverständnisses • Ressourcenprobleme und knappe öffentliche Kassen Quellen:

u.a. Sachverständigenkommission des 11. Kinder- und Jugendberichtes/AGJ 2002, BJK 2002a und b, AGJ 2002, Jugendministerkonferenz 2002, Dohmen 2001, BMFSFJ 2002 und 2005

Abbildung 8:

2.2 Fachdiskurse I

• Schuldiskurse zur Kooperation • Befunde und Konsequenzen aus PISA u.a. • Förderung der Autonomie und der Qualität von Schule • Öffnung von Schule und Ganztagsschule • schulische und gesellschaftliche Herausforderungen/Probleme Außerschulische (Jugendhilfe-)Diskurse zur Kooperation • Konzepte der Sozialraumorientierung • Demographischer Wandel und Regionale Wirtschaftsförderung • Bildungsauftrag Jugendhilfe, Ganztagsbildung, Schulsozialarbeit • Beteiligung an Umsetzung des erweiterten Bildungsverständnisses • Ressourcenprobleme und knappe öffentliche Kassen Quellen:

u.a. Sachverständigenkommission des 11. Kinder- und Jugendberichtes/AGJ 2002, BJK 2002a und b, AGJ 2002, Jugendministerkonferenz 2002, Dohmen 2001, BMFSFJ 2002 und 2005

Abbildung 9:

2.3 Leitidee: Kommunale Bildungslandschaften I

1. Biographiebezogenes Übergangsmanagement

Quelle: BMFSFJ 2005, S. 126

Abbildung 10:

2.3 Leitidee: Kommunale Bildungslandschaften II

2. Sektorenübergreifende Abstimmung und -planung der Bildung, Betreuung und Erziehung

Biographiebezogenes Übergangsmanagement

Quelle: BMFSFJ 2005, S. 126

Abbildung 11:

2.3 Leitidee: Kommunale Bildungslandschaften III

1. Sektorenübergreifende Abstimmung und -planung der Bildung, Betreuung und Erziehung + 2. Biographiebezogenes Übergangsmanagement + 3. (Mit-)Verantwortung unterschiedlicher Akteure+Institutionen Quelle: BMFSFJ 2005, S. 126

Abbildung 12:

2.4 Bildungslandschaft alt

Abbildung 13:

2.5 Kommunale Bildungslandschaft neu

Abbildung 14:

2.4 Das Neue in der Bildungsdiskussion 1. Vom wenig spannenden Schulthema hin zum (wahl-) politisch und gesellschaftlich relevanten Bildungsthema 2. Von der schulischen Bildung hin zur Verknüpfung formaler, nonformaler und informeller Bildung 3. Von Bildungsstrukturen und Ganztagsschulen (input) hin zu gelingenden Bildungsbiographien (outcome) 4. Von der „natürlichen“ Selektion hin zur Verantwortung für eine individuelle Förderung aller junger Menschen 5. Von zahlreichen Angeboten einzelner Bildungsakteure hin zu abgestimmten, lokalen Bildungskonzepten 6. Von der Bildungsverantwortung der Länder hin zur kommunalen Ausrichtung, Planung und Verantwortung

Abbildung 15:

Gliederung 1. Aktuelle Eindrücke: Jugendhilfe zwischen sozialpädagogischem Anspruch und Dienstleistungsfunktion 2. Fachdiskurs zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule in Deutschland 3. Forschungsstand zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule in Deutschland 4. Forschungsprojekt „Kooperation von unterschiedlichen Berufskulturen an Ganztagsschulen“ (ProKoop) 5. Schlussfolgerungen für die Jugendhilfe

Abbildung 16:

3.1 Professions-/Kooperationsforschung

Professionstheorie und -forschung • es gibt verschiedene Berufskulturen, die Kooperation sinnvoll erscheinen lassen und auch erschweren (vgl. Terhart 1996, Schütze 1992, Thole/Küster-Schapfl 1997, Lortie 1975)

Kooperationstheorie und -forschung • Kooperation wird von Recht, Region, Organisation, Situation, Professionslogiken und Individuum beeinflusst (Bonsen/Rolff 2006, Bauer 2004, Szczyrba 2003, van Santen/Seckinger 2003, Schweitzer 1998, Spieß 1998, Axelrod 1984)

• Kooperation hat verschiedene Partner, Motive/Ziele, Anlässe, Phasen, Ebenen, Bereiche, Niveaus (vgl. Arnoldt 2007b; Pätzold 2006, Gräsel u.a. 2006, Steinert u.a. 2006, Kolbe u.a. 2005, Bauer 2004, Euler 2004 , van Santen/Seckinger 2003,Schiersmann u.a. 1998,)

• Aufwand/Nutzen bzw. Ökonomie von Kooperation (Reziprozität) wichtig; lohnt sich z.T. nicht (Schweitzer 1998, Grenzdörffer 1996)

Abbildung 17:

3.3 Ganztagsforschung zu Misslingensbedingungen

• •

Misslingensbedingungen  unzureichende Beteiligung, Konzeptentwicklung, Kooperationsideen keine systematische, bedürfnisorientierte Bedarfsanalyse Probleme bei der Gewinnung und Einbindung von Partnern und Eltern unzureichende Planung, Kommunikation, Fallgespräche, Gremienbeteiligung, Reflexion und Evaluation mit Kooperationspartnern Abwertung von NichtlehrerInnen/NichtpädagogInnen; Unterordnung oft additive Modelle ohne Verknüpfung, z.T. Vorbehalte und Ängste

• • • •

Gelingensbedingungen ☺ unterschiedliche Motive, Berufsgruppen und Qualifikationen integrieren Bildungsverständnisse, Bildungsideale und Prinzipien annähern Zufriedenheit abhängig v. Erwartungen u. gefühlter Gleichberechtigung Schulleitungen und Ganztagsbeauftragte als wichtige Schnittstellen

• • • •

•Quellen: Arnoldt 2009, in Holtappels u.a. 2007, Kolbe u.a. 2005, Krieger 2005, Beher u.a. 2007, Gängler/Böttcher/Förster 2009, Speck 2010, Markert/Wiere 2008, Jerzak/Laskowski 2010

Abbildung 18:

Gliederung 1. Aktuelle Eindrücke: Jugendhilfe zwischen sozialpädagogischem Anspruch und Dienstleistungsfunktion 2. Fachdiskurs zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule in Deutschland 3. Forschungsstand zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule in Deutschland 4. Forschungsprojekt „Kooperation von unterschiedlichen Berufskulturen an Ganztagsschulen“ (ProKoop) 5. Schlussfolgerungen für die Jugendhilfe

Abbildung 19:

4.1 Überblick zum Forschungsprojekt ProKoop

- Thema: „Professionelle Kooperation von unterschiedlichen Berufskulturen an Ganztagsschulen“ (ProKoop) - Förderung: BMBF an Uni Potsdam/Halle (01/2008-03/2010) - Leitung: Prof. Dr. Karsten Speck/Prof. Dr. Thomas Olk - Fragen: Kooperationsvorstellungen, Kooperationspraxis u. Kooperationserfolg an Ganztagsschulen (Sek. I-Bereich) - Ziel: 15 differenzierte, qualitative Fallstudien an Ganztagsschulen in Brandenburg, Sachsen-Anhalt u. Niedersachsen

Abbildung 20:

4.1 Analyse der Kooperation in ProKoop

1. Schulische Koop.-perspektive

2. Koop.-perspektive der innerund außerschulischen Partner

a) Länder

a) innerschul. Kooperationspartner

b) Schule

b) außerschul. Kooperationspartner

c) Lehrkräfte

c) Eltern

d) Schulleitung

3. Kooperationspraxis a) Beobachtungen vor Ort b) Aufzeichnung von Kooperationsinteraktionen c) Perspektive der SchülerInnen als NutzerInnen

Abbildung 21:

4.2 Ausgewählte Befunde

Kooperationsvorstellungen • Widersprüche zwischen Programmatik, Selbstbild und Umsetzung (z.B. Rhythmisierung, Beteiligung) Kooperationspraxis • Öffnung, breite Angebotspalette und Kompetenzförderung; kaum individuelle Förderung der Schüler • Schule übt Definitionsmacht über Kooperation aus; mit Chancen und Risiken für Kooperation • Schulleitung als zentrale Schnittstelle für Kooperation • Kooperation: oft additive Angebote ohne Kontakte, meist ohne Abstimmung und Weiterentwicklung • fehlende Anerkennung, Information, Beteiligung, Absicherung und Zumutungen als Kooperationsprobleme • meist keine sozialräumliche bzw. regionale Einbindung

Abbildung 22:

4.3 Zwei Fallstudien aus ProKoop

nachfolgend zwei ausgewählte, kontrastierende Fallstudien zur Kooperation an Ganztagsschulen Fokus auf Kooperationsvorstellungen und Kooperationspraxis, ausgewählte Perspektiven Fall 1: Unterrichts-/Lehrerdominanz und Koexistenz innerhalb des Systems Schule Fall 2: Themenzentrierte Kooperation unter schulischen Vorgaben

Abbildung 23:

4.4 Ganztagsschule 1

nachfolgend zwei ausgewählte, kontrastierende Fallstudien zur Kooperation an Ganztagsschulen Fokus auf Kooperationsvorstellungen und Kooperationspraxis, ausgewählte Perspektiven Fall 1: Unterrichts-/Lehrerdominanz und Koexistenz innerhalb des Systems Schule Fall 2: Themenzentrierte Kooperation unter schulischen Vorgaben

Abbildung 24:

4.4 Ganztagsschule 1: Kooperationsvorstellungen



Konzept: geringer Stellenwert von Kooperation



Schulleitung: Partner mit anderer, additiver Rolle; benötigen pädagogische Begleitung/Intervention; Auswirkung auf Vormittag abgelehnt; Konkurrenz



Lehrer: verstehen sich als die Ganztagsakteure, Nutzen für soziale benachteiligte Kinder, könnten sich mehr Kooperation vorstellen, wenn sie mehr eingebunden werden würden



Kooperationspartner: habe eigene Interessen (z.B. Anerkennung, Existenzsicherung), verstehen Angebot als Gegenpol zur Schule, mehr Bedarfsermittlung und Absprachen eingefordert

Abbildung 25:

4.4 Ganztagsschule 1: Kooperationspraxis



Schulleitung hat zentrale Rolle für Kooperation



klare Trennung von Unterricht und Unterstützungsangeboten am Nachmittag für Benachteiligte



LehrerInnen mit vielen unterrichtsähnlichen Nachmittagsangeboten (z.B. AG, HA, Förderunterricht, Kurse)



Kooperationsangebote finden z.T. statt, aber keine Planung, Anerkennung und Entwicklung



Kooperation über zufällige Kontakte; kaum Weiterempfehlung, Information, Austausch und Absprache



Zuständigkeits- und Rollenkonflikte (manifestiert zwischen LehrerInnen und Schulsozialarbeiterin)

Abbildung 26:

4.5 Ganztagsschule 2

nachfolgend zwei ausgewählte, kontrastierende Fallstudien zur Kooperation an Ganztagsschulen Fokus auf Kooperationsvorstellungen und Kooperationspraxis, ausgewählte Perspektiven Fall 1: Unterricht-/Lehrerdominanz und Koexistenz innerhalb des Systems Schule Fall 2: Themenzentrierte Kooperation unter schulischen Vorgaben

Abbildung 27:

4.5 Ganztagsschule 2: Kooperationsvorstellungen

• Schulprogramm: Kooperationsangebote (Sozialarbeit, Berufsorientierung, „Betreuung“), Verknüpfung der Angebote und Beteiligung der Partner betont • Schulleitung: Arbeitsweltbezug als Erfolgskriterium, Differenzierung in wichtige („Praxislernen“) und weniger wichtige Kooperation („Basteln und Filzen“) • Lehrer: Kooperation mit Unternehmen im Fokus (Berufsorientierung), Kooperation bringt Partnern viele Vorteile (Geld, Räume, Spaß) und entlastet • Kooperationspartner: Kooperation = anderes, praxisnahes kompensatorisches Bildungsangebot für Schüler; Partner mit verschiedenen Kompetenzen und Rollen treffen aufeinander, Kompromisse und Stabilität wichtig

Abbildung 28:

4.5 Ganztagsschule 2: Kooperationspraxis



Auswahl der Kooperationsangebote: Regionale Berufsorientierung (z.B. Floristik, Gutes Benehmen)



Angebote der Partner für Schüler- und LehrerInnen, aber kein Einfluss auf Unterricht und Vormittag



Lehrer aktiv (z.B. AG, Mittagsband, Entwicklung)



befristete Kooperationsverträge und Evaluation der Kooperation durch Schüler (außer Praxislernen)



Unterordnung unter Vorgaben, Zeitrahmen und Veränderungen der Schulleitung, kein Gremium



deutliche Kooperationsprobleme zwischen SchulsozialarbeiterIn und LehrerInnen (keine Präsenz, Träger- vs. Schulerwartungen, keine Weiterleitung)

Abbildung 29:

Gliederung 1. Aktuelle Eindrücke: Jugendhilfe zwischen sozialpädagogischem Anspruch und Dienstleistungsfunktion 2. Fachdiskurs zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule in Deutschland 3. Forschungsstand zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule in Deutschland 4. Forschungsprojekt „Kooperation von unterschiedlichen Berufskulturen an Ganztagsschulen“ (ProKoop) 5. Schlussfolgerungen für die Jugendhilfe

Abbildung 30:

5.1 Mögliche künftige Kooperationsmodelle I 1. Modell: Sozialpädagogische Schule

2. Interventionsmodell

3. Betreuungsmodell

• Lehrer übernehmen - ohne Jugendhilfe sozialpädagogische Aufgaben

• Jugendhilfe hat die • Jugendhilfe hat Aufgabe, mit die Aufgabe, die auffälligen SchüSchülerInnen zu lern zu arbeiten betreuen und Lösungen zu (z.B. Ganztag, erarbeiten Hort, Mittagessen)

• Schulreform • voraussichtlich dysfunktional • Bedeutung der Jugendhilfe sehr unklar und unsicher

• klarer Auftrag der Jugendhilfe • Begrenzung der Jugendhilfe und ihrer Wirkungspotenziale

• klarer Auftrag der Jugendhilfe • Abwertung der Jugendhilfe und Begrenzung der Wirkungspotenziale

Abbildung 31:

5.1 Mögliche künftige Kooperationsmodelle II 4. Klassische Kooperationsmodelle von Schule und Jugendhilfe

5. Kommunale Bildungs-landschaft

6. Dienstleistungsmodell

• Schulen und • Schule, Jugend• Schule kauft sich ihre Jugendhilfehilfeträger u.a. Angebote ein, u.a. träger kooperieren – kooperieren für von Jugendoder auch nicht gute Bildungsbiohilfeträgern graphien d. Schüler • Standards der Jugendhilfe gewahrt • z.T. wenig Bedeutung der Jugendhilfe und der Kooperation

• systematische Kooperation • Jugendhilfe u.U. auf Lernen fokussiert • zunächst Leitidee

• Wettbewerb mit Preis-Leistung-Logik • Selbstverständnis und ggf. Bedeutung der freien Jugendhilfe gefährdet

Abbildung 32:

5.2 Schlussfolgerungen

1.An die Kooperation von Jugendhilfe und Schule werden im Fachdiskurs sehr hohe und unterschiedlichste Erwartungen gestellt („Mythos Kooperation“). 2.Der Kooperation von Jugendhilfe und Schule kommt in der Praxis aus pragmatischen, fachlichen und biographischen Gründen ein wachsender Stellenwert zu. 3.Die Kooperationspraxis von Jugendhilfe und Schule verändert z.Z. die Ziele, die Rolle, das Selbstverständnis und die Arbeitsformen der Jugendhilfeträger. Hierzu müssen sich Jugendhilfeträger intern verständigen und positionieren. 4.Eine gelingende und für beide Seiten gewinnbringende Kooperation ergibt sich nicht von selbst. Kooperation muss als Managementaufgabe verstanden werden.

Danke

Vielen Dank für Ihre Kooperationsbereitschaft

Abbildung 34:

6. Literatur des Referenten

•ISBN 978-3531151748 (2006) 416 Seiten = 44,90 Euro - Qualität, Evaluation, Standards - Selbstevaluation und Qualitätsentwicklung - Landesprogramme, Fachpolitik - Landesarbeitsgemeinschaften - Empirische Befunde - Theoretische Überlegungen

•ISBN 978-3825229290 (2009) •ISBN 978-3779922384 (2010) 176 Seiten = 14,90 Euro 350 Seiten = 29,00 Euro •- Begriff, Begründungen, Ziele- Forschung zur Schulsozialarbeit - Zielgruppen, Paragraphen, - Wirkungs- und Nutzerforschung - Förderpolitik, Finanzierung - Ergebnisse zur Schulsozialarbeit in Bundesländern und im Ausland - Methodisches Handeln - Bedingungen, Kooperation - Voraussetzungen, Zielerreichung, Effizienz in der Schulsozialarbeit - Ergebnisse, Wirkungen - Ausbildung, Fortbildung - Sicht der Lehrer, Schüler, Eltern

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