Geisteswissenschaft
Jörg Rummelspacher
Kontraktmanagement - Formen und Wirksamkeit von Zielvereinbarungen in der sozialen Arbeit
Masterarbeit
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Impressum: Copyright © 2010 GRIN Verlag, Open Publishing GmbH ISBN: 9783640653874
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Jörg Rummelspacher
Kontraktmanagement - Formen und Wirksamkeit von Zielvereinbarungen in der sozialen Arbeit
GRIN Verlag
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Kontraktmanagement -
Formen und Wirksamkeit von Zielvereinbarungen in der sozialen Arbeit zur Erlangung des Grades als Master of Art an der Alice-Salomon Hochschule Berlin Fachbereich Sozialwesen Studiengang Sozialmanagement
(Sabine Spieß: den Weg gehen)
vorgelegt von: Jörg Rummelspacher
Berlin, den 27.2.2010
Jörg Rummelspacher: Kontraktmanagement – Formen und Wirksamkeit von Zielvereinbarungen in der sozialen Arbeit -
Zum Titelbild: (Quelle: www.pinel-online.de/index.php?id=351, 24.2.2010) Das Bild trägt den Namen: den Weg gehen. Malerin ist Sabine Spieß, sie gehört zu einer Künstlergruppe –der Atelier Galeria Pinella, kurz agp-, die 1997 als Selbsthilfeprojekt von Psychiatrieerfahrenen, deren Angehörigen und in der Psychiatrie Tätigen gegründet wurde. Die Gruppe trifft sich regelmäßig zur gemeinsamen Erstellung und öffentlichen Präsentationen von Kunstwerken. Der Titel des Bildes steht in Analogie zum Buchtitel „der Weg entsteht beim Gehen“. Herausgegeben 1996 von Uwe Blanke, bildet es mit seinen Aufsätzen ein Standardwerk der Sozialarbeit in der Psychiatrie. Der Bildtitel kann somit als Aufforderung verstanden
werden,
den
umfassend
in
der
Theorie
skizzierten
Weg
von
Zielvereinbarungen in der Praxis sozialer Arbeit nunmehr auch erfolgreich zu beschreiten.
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Jörg Rummelspacher: Kontraktmanagement – Formen und Wirksamkeit von Zielvereinbarungen in der sozialen Arbeit -
Quo vadis Sozialarbeit? Kann Kontraktmanagement Soziale Arbeit in ihrer Professionalisierungsentwicklung fördern oder wirkt es ausschließlich als Sparmaßnahme mit Systematisierungs- und Standardisierungstendenzen von Prozessabläufen kontraproduktiv?
Jörg Rummelspacher: Foto aus dem technischen Museum „alte Stuhlfabrik“ in Neuhausen/Thüringen
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Jörg Rummelspacher: Kontraktmanagement – Formen und Wirksamkeit von Zielvereinbarungen in der sozialen Arbeit -
Gliederung: Abstract 1. Einleitung
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1.1. Fragestellung
Seite 13
1.2. Methodisches Vorgehen
Seite 15
1.3. Wissenschaftlicher Ansatz
Seite 16
2. Definitionen im Kontext von Zielvereinbarungen und Kontraktmanagement Seite 19 2.1. Rahmenbedingungen des Sozialstaates
Seite 19
2.2. Soziale Dienstleistung
Seite 22
2.3. Ziele
Seite 26
2.4. Kontrakt
Seite 27
2.5. Management
Seite 29
2.6. Grundzüge des Kontraktmanagements
Seite 31
2.7. Kontraktmanagement in der Abgrenzung zur Privatisierung
Seite 36
2.8. Ebenen des Kontraktmanagements
Seite 37
2.9. Wirksamkeit (Effektivität)
Seite 38
2.10. Wirtschaftlichkeit (Effizienz)
Seite 41
2.11. Weitere Begriffe der neuen Steuerungsmodelle: Eingabe (Input), Ausgabe (Output) und Ergebnis (Outcome)
Seite 42
3. Kontraktmanagement innerhalb der öffentlichen Verwaltung und im Verhältnis zu freien Trägern
Seite 44
3. 1. Kontraktmanagement als Teil der neuen Steuerung
Seite 45
3.1.1. Ausgangslage der bisherigen öffentlichen Verwaltungsform
Seite 45
3.1.2. Ausgangslage der freien Träger
Seite 48
3.1.3. Ableitung von Aufgaben einer Verwaltungsreform und neuer Kooperationsformen
Seite 50
3.1.4. Aufgabenfelder von Politik und Verwaltung Seite | 4
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Jörg Rummelspacher: Kontraktmanagement – Formen und Wirksamkeit von Zielvereinbarungen in der sozialen Arbeit -
3.1.5. Bedeutung der Neuen Steuerung im Verhältnis zu den freien Trägern
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3.1.6. Verstärkte Akzentuierung der Subsidiarität durch die Wahrnehmung der Gewährleistungsverantwortung
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3.2. Bedeutung unterschiedlicher Managementbereiche
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3.2.1 Qualitätsmanagement
Seite 60
3.2.1.a. Münchner Modell
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3.2.1.b. ProPsychiatrieQualität
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3.2.2. Sozialmanagement
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3.2.3. Management by Objectives
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3.3. Voraussetzungen eines Kontraktmanagements
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3.3.1.Produktorientierung
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3.3.2. Kosten- und Leistungsrechnung
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3.3.3. Budgetierung
Seite 79
3.4. Ansätze der neuen Institutionenökonomie
Seite 82
3.4.1. Transaktionskostenansatz
Seite 83
3.4.2. Zusammenwirkung des Aufraggebers und des Auftragnehmers -Die Agenturtheorie (principle-agent-theory)-
Seite 85
3.4.3. Die Theorie der Eigentumsrechte –Property-Rights-Theory-
Seite 88
3.5. Zusammenfassung
Seite 89
4. Vom Hauptkontrakt zum Dienstleistungsprodukt: Praxis der Eingliederungshilfe nach SGB XII in Berlin 4.1. Der Haushaltsplan als Hauptkontrakt
Seite 92 Seite 96
4.2. Der Fachkontrakt
Seite 100
4.2.1. Der Rahmenvertrag
Seite 100
4.2.2. Die Kooperation der Vertragspartner in der Kommission 75
Seite 104
4.3. Kontraktmanagement auf der Ausführungsebene
Seite 109
4.3.1. Die Kontraktpartner
Seite 109
4.3.2. Sozialhilfeträger
Seite 111
4.3.2.a. Fallmanagement
Seite 111
4.3.2.b. Der sozialpsychiatrische Dienst
Seite 114
4.3.3. Der frei-gemeinnützige Leistungserbringer
Seite 115
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Jörg Rummelspacher: Kontraktmanagement – Formen und Wirksamkeit von Zielvereinbarungen in der sozialen Arbeit -
4.3.4. Die Kontraktinstrumente
Seite 117
4.3.4.a. Budgetkontrollprogramm
Seite 117
4.3.4.b. Berliner Behandlungs- und Rehabilitationsplan (BRP)
Seite 119
4.3.4.c. Soziale Diagnostik als Möglichkeit einer bedarfsgerechten Hilfeplanung Seite 121 4.3.4.d. Hilfekonferenzen als Aushandlungsebenen individueller Maßnahmen Seite 123 4.3.5. Beurteilungsansätze der bisherigen Praxis
Seite 125
4.3.5.a. Beurteilung der Transaktionsbemühungen
Seite 125
4.3.5.b. Einschätzung des Rechnungshofes Berlin
Seite 126
4.3.5.c. Berichtswesen in der Kommission 75
Seite 128
4.3.6. Die Nutzerebene
Seite 129
4.3.7. street-level-bureaucracy
Seite 132
4.3.8. Möglichkeiten zur Eruierung der Auswirkung des KM auf street level
Seite 135
4.3.8.a. Nutzerbefragungen
Seite 135
4.3.8.b. Mitarbeiterbefragungen
Seite 139
4.4. Zusammenfassung
Seite 141
5. Fazit und Ausblick
Seite 143
Literatur- und Quellenverzeichnis
Seite 150
Anhang
Seite 161
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Jörg Rummelspacher: Kontraktmanagement – Formen und Wirksamkeit von Zielvereinbarungen in der sozialen Arbeit -
Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Determinanten der Wohlfahrtsgestaltung
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Abbildung 2: Soziale Dienstleistungen
Seite 26
Abbildung 3: Elemente des Kontraktmanagements
Seite 33
Abbildung 4: Ablauf eines Kontraktmanagements
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Abbildung 5: Ebenen des Kontraktmanagements
Seite 37
Abbildung 6: Effizienz und Effektivität im Überblick
Seite 42
Abbildung 7: Input, Output & Outcome
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Abbildung 8: Wohlfahrtsverbände
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Abbildung 9: Steuerung durch strategisches Management
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Abbildung 10: Konzern Stadt
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Abbildung 11: Umsetzung des NSM, Einführung der KM
Seite 55
Abbildung 12: Ziele der politischen Gremien
Seite 58
Abbildung 13: sozialrechtliches Dreieck
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Abbildung 14: Management
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Abbildung 15: kybernetischer Regelkreis
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Abbildung 16: Verwirklichung sozialer Dienstleistungen
Seite 73
Abbildung 17: Strategisches und operatives Controllingsystem
Seite 73
Abbildung 18: Produkt
Seite 77
Abbildung 19: Budgetierung im Gegenstromverfahren
Seite 80
Abbildung 20: Merkmale dynamischer oder erfolgsbezogener Budgetierung
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Abbildung 21: Neue Institutionenökonomie
Seite 82
Abbildung 22: Transaktionskosten
Seite 84
Abbildung 23: Verhältnis zwischen internen und externen Transaktionskosten Seite 85 Abbildung 24: Auftragnehmer-Auftraggeber
Seite 86
Abbildung 25: Wohlfahrtsstaatspolitik
Seite 92
Abbildung 26: Kontraktverhältnisse und -ebenen im dargestellten Praxisfeld
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Abbildung 27: Sozialhilfeprodukt – Produktkategorie A
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Abbildung 28: Berliner Rahmenvertrag nach SGB XII und seine Institutionen Seite 100 Abbildung 29: Vergütung in Pauschalen
Seite 101 Seite | 7
Jörg Rummelspacher: Kontraktmanagement – Formen und Wirksamkeit von Zielvereinbarungen in der sozialen Arbeit -
Abbildung 30: interne und externe Beziehungen verschiedener Interessensträger im Rahmen eine gemeinsamen Kontraktengagements
Seite 110
Abbildung 31: BRP als „zirkulärer Rahmenkontrakt des Sozialhilfedreiecks“ Seite 119 Abbildung 32: Gestaltung des BRP
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Abbildung 33: Preisermittlung einer Maßnahme
Seite 121
Abbildung 34: street-level-bureaucracy innerhalb einer sozialen DienstleistungsOrganisation
Seite 135
Abbildung 35: Kontraktverhältnisse im persönlichen Budget
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Jörg Rummelspacher: Kontraktmanagement – Formen und Wirksamkeit von Zielvereinbarungen in der sozialen Arbeit -
Abkürzungen: Abs. – Absatz AZG- Aufgabenzuständigkeitsgesetz BRP – Behandlungs- und Rehabilitationsplan bzgl. – bezüglich bzw. – beziehungsweise etc. – et cetera f. – folgende Seiten ff. – mehrere folgende Seiten GDG – Gesundheitsdienst Gesetz ggf. – gegebenenfalls i.d.R. – in der Regel KLR – Kosten- und Leistungsrechnung KM – Kontraktmanagement LHO – Landeshaushaltsordnung Berlin MbO – Management by Objectives Mio. – Millionen NPO – Non-Profit-Organisationen QM – Qualitätsmanagement SGB – Sozialgesetzbuch SoM – Sozialmanagement VwVfG – Verwaltungsverfahrensgesetz u.a. – unter anderem z. V. – zum Vergleich € - Euro
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Jörg Rummelspacher: Kontraktmanagement – Formen und Wirksamkeit von Zielvereinbarungen in der sozialen Arbeit -
Abstract Kontraktmanagement – Formen und Wirksamkeit von Zielvereinbarungen in der sozialen Arbeit Der Masterarbeit liegt die These zu Grunde, dass im Rahmen neuer Steuerungsmodelle zwischen
Leistungsträgern
und
Leistungserbringern
sozialer
Dienstleistungen
verbindliche Vereinbarungen über Instrumentarien und Ziele vereinbart werden müssen. Die zentrale Frage lautet daher, welche Voraussetzungen und Formen für eine solche Kooperation bereits vorliegen bzw. zukünftig geschaffen werden müssen. Geleitet von der Frage, ob die bisherigen Ressourcen ausreichend und wirksam genutzt werden, ist auch die Erschließung innovativer Methoden zu diesem Zwecke indiziert. Durch den Vergleich der unterschiedlichen wissenschaftlichen Definitionsversuche und Ansätze von Kontraktmanagement soll zunächst ermittelt werden, auf welcher Stufe sich die derzeitige Fachdiskussion befindet. Daran anschließend werden bestehende Methoden der Zielvereinbarung auf ihre Wirksamkeit kritisch überprüft. Ferner soll aufgezeigt werden, wie bisher wenig genutzte Potentiale eruiert und effektiv in den Prozess integriert werden können. Eine Darstellung am Beispiel der sozialen Eingliederungshilfe und diesbezügliche Expertensichten soll dieses Anliegen praxisnah unterstützen. Hierbei wird der Frage nachgegangen, welche Methoden von den Leistungserbringern über die bestehenden gesetzlichen
Vorgaben
hinaus
bereits
genutzt
sowie
zur
Überprüfung
von
Zielerreichungsgraden allgemein und verbindlich eingesetzt werden können. Die Arbeit schließt mit einer Empfehlung, den Anforderungen an ein erfolgreiches Kontraktmanagement eine hohe Priorität einzuräumen und dessen Entwicklungswege transparent, nachvollziehbar und vor allen Dingen auch überprüfbar zu gestalten. Vor dem Hintergrund eines zunehmenden Wettbewerbes ist dies ein geeigneter Schrittquasi ein goldener Weg-, damit die beteiligten Organisationen und ihre Angebote Seite | 10