Jahre Angelverein Jever e.v

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75

Jahre Angelverein Jever e.V.

A.V. JEVER e.V.

Fes zum tsch 75- rift u des jähri nd C An gen hro Jev gelve Jubil nik r ä er e.V eins um .



Wir über uns:

Die Gründungsversammlung des Vereins fand am 19.September 1936 in Jever statt. Die erste Eintragung in das Vereinsregister datiert vom 10. Mai 1938, an diesem Tage wurde der Verein als Fischereiverein Jever in das Vereinsregister in Jever eingetragen. Zum 01. Februar 1953 erfolgte eine Umbenennung in „Sportfischerverein Jever e.V.“, am 24. September 2001 erfolgte die Namensänderung in Angelverein Jever e.V., die bis heute Bestand hat. Ziel des Vereins ist es, das waidgerechte Angeln zu verbreiten und es einer möglichst großen Personengruppe näherzubringen und zu vermitteln. Der Zweck des Vereins ist 1. die Förderung des Umwelt- und Landschaftsschutzes sowie die Zusammenarbeit mit den Fischereiorganisationen und den GewässerLandschafts-, Natur-, Jagd- und Tierschutzverbänden. 2. die Förderung und Schaffung von Angelmöglichkeiten 3. die Hege- und Pflege der Gewässer und ihrer Fischbestände 4. die Förderung des waidgerechten Fischens 5. die Aus- und Fortbildung der Sportfischer/Angler auf dem gesamten Gebiet der Sportfischerei und des Gewässer-, Natur-, Landschaftsund Tierschutzes. 6. die Durchführung von Vorbereitungslehrgängen zur Erlangung der Sportfischerprüfung/Anglerprüfung 7. die Förderung und Ausbildung der jugendlichen Mitglieder des Vereins.



Der Angelverein Jever nimmt aktiv teil an Flurbereinigungsmaßnahmen, die die vereinseigenen Gewässer betreffen. Er arbeitet hierbei zusammen mit den beteiligten Naturschutzverbänden. Der Verein stellt Ausbilder/Prüfer für die Lehrgänge zur Vorbereitung auf die Sportfischerprüfung und das Ablegen der erforderlichen Prüfungen. Allein in den Jahren 1993 bis 2011 haben bei Lehrgängen des Angelvereins Jever ca. 910 Personen die Anglerprüfung abgelegt. Zur Gewässerkontrolle bedient sich der Angelverein Jever neuester Technik. Mit einem modernen Spektralphotometer werden an ca. 28 Entnahmestellen mehrmals jährlich Nitrat-, Nitrit-, Ammonium- und Phosphatwerte, der ph-Wert, der Sauerstoffgehalt, die Leitfähigkeit des Wassers und die Sichttiefe zur Feststellung der Gewässerqualität und als Beweismittel bei Gewässerverschmutzungen festgestellt und aufgenommen. Zuständig hierfür sind drei ausgebildete Gewässerwarte, die ihre Qualifikation in regelmäßigen Fortbildungen bestätigen. Darüber hinaus hat der Angelverein Jever zum Zwecke der Fischereiaufsicht derzeit neun vom Landesfischereiverband geschulte Personen von den zuständigen Behörden zu amtlichen Fischereiaufsehern bestellen lassen. Diese kontrollieren ehrenamtlich die vereinseigenen Gewässer im Hinblick auf Verstöße gegen das Fischereirecht.

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Jahre

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Ausgabestelle für Gastkarten des Angelvereins Jever e.V.



     Für mich ist es eine ganz besondere Ehre, das 75jährige Jubiläum unseres Vereins als 1. Vorsitzender zu begehen. Wie schon vor 75 Jahren stehen heute die Hege und Pflege unserer Gewässer an 1. Stelle. Unser höchstes Ziel ist es, unsere Gewässer mit ihrer Artenvielfalt und ihrer Schönheit für unsere Angler zu erhalten. Nicht nur wir, sondern auch die Generationen nach uns, sollen intakte Gewässer in einer gesunden Natur vorfinden. Unsere Veranstaltungen für unsere Mitglieder und auch mit deren Angehörigen, siehe Wintervergnügen, Räuchern, Angelveranstaltungen im Jugend- und Erwachsenenbereich, finden großen Anklang und sind immer gut besucht. Die Aktionen im Umweltbereich, Frühjahrsputz, Vogelhausbau, Arbeitsdienste, Angeln mit Behinderten und der Ferienpass werden stets gut angenommen. Gerade am 7. Mai diesen Jahres bei der Mitgliederversammlung unseres Landesfischereiverbandes Weser-Ems e.V. wurden diese Aktivitäten öffentlich durch den Landrat des Landkreises Friesland, Herrn Sven Ambrosy, gelobt. Minister und auch ein Mitglied des Bundestags – Frau Karin Evers-Meyer - waren hier anwesend. Sollten wir sogar in Berlin bekannt werden. So etwas macht mich stolz, aber es verpflichtet auch, hier weiterzumachen. Durch Aus- und Weiterbildung unserer Gewässerwarte ist eine exakte Bestimmung der Wasserqualität an unseren Gewässern möglich. Diese wird gesichert und durch laufendes Beproben überprüft. Die notwendigen Geräte hierfür wurden vom Verein angeschafft und sind im Notfall sofort greifbar. Somit sind wir in der Lage, sofort evtl. Verunreinigungen zu erkennen, zu messen und erforderliche Gegenmaßnahmen zu ergreifen, alle Daten zu sichern und Rechtsansprüche gegen den Verursacher durchzusetzen.



Die Jugendarbeit nimmt einen hohen Stellenwert ein. Dies ist für den Erhalt und die Zukunft des Vereins unerlässlich. Die regelmäßigen Besuche der Jugend aus unserer Partnerstadt Zerbst und durch uns in Zerbst sind ein fester Bestandteil unseres Vereinslebens geworden. Im letzen Jahr konnte das 20jährige Jubiläum dieser Partnerschaft in Zerbst gefeiert werden. Diese Partnerschaft muss auch weiterhin gepflegt werden. Der Fischbesatz wird in unserem Verein gezielt vorgenommen. Die Erfassung der Fangergebnisse und die Beobachtung der Gewässer durch unsere Gewässerwarte über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren machen dies möglich. Für Besatzmaßnahmen steht jährlich ein Betrag von ca. 20.000 € zur Verfügung, ein sehr großer Betrag, der jährlich der Hauptversammlung vorgeschlagen und von dieser bisher immer genehmigt wurde. Da der Aalbestand auch in unseren Gewässern stark zurückgegangen ist, setzen wir – in Zusammenarbeit mit dem Landesfischereiverband Weser-Ems – größere Mengen Jungaal ein. Hierdurch soll verhindert werden, dass dem Verein in Zukunft Fangverbote drohen. Die Lösung des Kormoranproblems ist eine Angelegenheit von besonderer Wichtigkeit. Es ist nicht die Absicht der Angler und Fischer, diesen Vogel auszumerzen, doch eine Regulierung des Bestandes ist zur Erhaltung der Fischbestände unerlässlich. In Zusammenarbeit mit unserem Landesfischereiverband Weser – Ems wird ständig versucht, hier eine einvernehmliche Lösung zu finden. Wir werden auch in Zukunft diese Punkte nicht aus den Augen verlieren und alles tun, um die Natur und unsere Gewässer in diesem Zustand zu erhalten. Der Vorstand des Angelvereins Jever hat das 75jährige Vereinsjubiläum zum Anlass genommen, diese Festschrift und Vereinschronik zu gestalten, um allen Vereinsmitgliedern und Interessierten die Möglichkeit zu geben, den Verein, sein Wirken und seine wechselvolle Vergangenheit näher kennen zu lernen. Ich wünsche mir, dass diese Jubiläumsschrift dazu beiträgt, die Gemeinschaft und den Zusammenhalt in unserem Verein weiter zu fördern. Ich wünsche unserem Verein auch für die Zukunft alles Gute und dass alles gelingen möge, was meine Vorgänger und ich angestrebt haben. Petri Heil

Alfred de Vries 1. Vorsitzender des Angelverein Jever e.V.



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- Sportfischerverband -

Grußwort des Präsidenten des Landesfischereiverband Weser-Ems e.V., Bernhard Pieper, zum 75jährigen Jubiläum des Angelvereins Jever e.V. Als Präsident freut es mich immer, wenn ein Verein unseres Verbandes das 75-jährige Jubiläum seines Bestehens feiern darf. Dieses Jubiläum bedeutet, dass die Gründer im Jahre 1936 bereits einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachgegangen sind, an der wir auch heute noch unsere Freude haben. Dass Sie unserem Verband angehören verdanken wir schon Ihren Vorgängern, die bereits erkannt hatten, dass ein gemeinsamer Auftritt der Fischer mehr Kraft und Potential an den Tag legt, um unsere Interessen umsetzen und wahren zu können. Ihr Verein leistet beispielhafte Arbeit in Sachen Umwelt und Naturschutz an Ihren Gewässern. Sie setzen gezielt Fischnachwuchs und Aale seit Jahren in Ihren Gewässern ein. Weiterhin beteiligen Sie sich an dem aktuellen Aalmanagement. Diesem Engagement gebührt höchste Anerkennung. Ihr Verein erfüllt in einer immer anonymer werdenden Gesellschaft auf äußerst beeindruckende Art Aufgaben, die Ihnen in Sachen Natur und Umweltschutz aufgetragen wurden. Ein Jubiläum dieser Art und ein so langes Vereinsleben kann nur stattfinden, wenn es genügend engagierte und von der Sache überzeugte Menschen gibt, die Verantwortung übernehmen und sich in aller Regel ehrenamtlich für die Ziele und Aufgaben des Vereins bzw. der Gesellschaft einsetzen und tätig werden. Möge Ihnen dieses Jubiläum auch Antrieb geben, neue Ideen und neue Perspektiven auf einem gemeinsamen Weg in die Zukunft aufzugreifen und umzusetzen! Zum Jubiläumsjahr wünsche ich der Vereinsführung des Angelvereins Jever e.V. einen erfolgreichen Weg, verbunden mit allen guten Wünschen für eine weitere positive Vereinsentwicklung. Ich wünschen Ihnen Petri Heil und viele erholsame Stunden am Gewässer.

Bernhard Pieper



Grußwort der Stadt Jever zum 75-jährigen Jubiläum des Angelvereins Jever e. V. Wer von uns hat als Kind nicht interessiert am Rande eines Gewässers gestanden und geschaut, ob sich dort etwas bewegt. Die ganz Mutigen sind hinabgestiegen, haben ein Glas mit Wasser gefüllt und den kleinen Fischen beim Schwimmen zugeschaut. Die Faszination des Wassers und der zahlreichen Kleinstlebewesen, die vielfach im Verborgenen bleiben, ist wahrscheinlich oftmals eine Motivation für die Jugendlichen, sich dem Angelsport zu widmen. Nicht zuletzt ist es aber auch ein schönes und stolzes Erlebnis, den ersten eigenen Fisch an der Angel zu haben. Ruhe, Ausdauer und Gelassenheit sind Eigenschaften, die wir zwangsläufig mit dem Angelsport verbinden. Da dieses Tugenden sind, die den Friesen grundsätzlich zu eigen sind, ist es nicht sehr erstaunlich, dass der Angelsport in unserer Region seit langer Zeit und mit großem Erfolg betrieben wird. Der Angelverein Jever wurde 1936 gegründet. Einer unserer größten Vereine mit circa 1.400 Mitgliedern kann somit in diesem Jahr sein 75-jähriges Jubiläum feiern. Während in den Anfängen die Versorgung der Familie mit Nahrungsmitteln auch beim Angeln eine große Bedeutung hatte, ist heute der Sport weitestgehend in den Vordergrund getreten. Aber auch das gute und ausgleichende Verhältnis zur Natur und Umwelt sollte nicht unbeachtet bleiben. Neben der Pflege der eigenen und gepachteten Gewässer hat der Verein dafür Sorge getragen, dass der Fischbestand dort in einem ausgewogenen Verhältnis bestehen bleibt. Ein harmonisches Miteinander von Mensch, Tier und Pflanzen ist für die Angler ein großes Anliegen, von dem wir alle profitieren. Darüber hinaus hat der Angelverein Jever sich während seiner langjährigen Vereinstätigkeit auch in anderen Bereichen um unser Gemeinwesen verdient gemacht, in dem er durch seine abwechslungsreichen Angebote für den Nachwuchs eine gute und erfolgreiche Jugendarbeit leistet. Durch einen Partnerschaftsvertrag mit dem Angelverein Zerbst unterstützt er außerdem seit mehr als zwanzig Jahren unsere Städtepartnerschaft mit der Stadt Zerbst. Die jährlichen Jugendzeltlager der befreundeten Vereine sind damit bereits für eine ganze Generation zu einem spannenden Ferienerlebnis geworden. Die Stadt Jever pflegt zu dem Angelverein Jever seit vielen Jahrzehnten eine ganz besondere Beziehung. Seit 1968 wurden nahezu ununterbrochen eine oder mehrere wichtige Vorstandspositionen durch einen unserer Mitarbeiter wahrgenommen. Ich hoffe, dass diese enge Verbundenheit auch weiterhin bestehen bleibt und wünsche den Anglerinnen und Anglern für die nächsten Jahrzehnte viel Erfolg. Jever, im Juli 2011

Angela Dankwardt

Bürgermeisterin



Die Gewässer: Vereinsgewässer

Carolinensiel

Friederikensiel Bassens

Horumersiel

Hohenkirchen

3

Tettens Oldorf

Wüppels

Angelverbot, da Gewässer von Nachbarvereinen oder Privatpersonen

Hooksiel

Haddien Waddewarden Westrum Sillenstede

Wittmund

Jever

2

4

1

Moorwarfen Schortens

Die Harle:

Die Harle bei Algershausen

10

Grafschaft Wilhelmshaven

Die Harle Die Harle ist ein kleiner Fluss im Landkreis Wittmund. Er wird gebildet aus dem Zusammenfluss der Quellarme Nordertief, Südertief und Uthörner Leide. Sie fließt östlich an der Stadt Wittmund vorbei und durchquert die Marschlandschaft Ostfrieslands, um bei Carolinensiel/Harlesiel in die Nordsee zu münden. Der Angelverein Jever ist Eigentümer des Fischereirechts von der Berdumer Leide bis zur Tielleide, drei weitere Fischereirechte von der Tielleide bis zur alten Schleuse (1. Schleuse) hat der Verein von versch. Fischereirechtsinhabern gepachtet. Besonders in diesem Gewässer ist ein überdurchschnittlicher Fischreichtum zu beobachten. Zum einen ist durch einen natürlichen Zufluss von Nordseewasser der Zulauf von Glasaal noch möglich, so dass sich hier noch ein gewachsener Aalbestand findet. Zum anderen findet sich durch die noch recht naturbelassene Gewässerstruktur der Harle und seiner Zuläufe bei verschiedenen Weißfischarten, Schleie, Hecht und Zander noch ausreichend Nachwuchs ein. Weitere Fischarten wie z. B.Karpfen, Karausche oder Schleie werden gezielt von den Gewässerwarten des Vereins nachgesetzt.

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Dieses Gewässer ist nicht nur bei den Anglern des Vereins ein beliebtes Ziel, um die Fischwaid auszuüben, auch sehr viele Gäste der Küstenbadeorte nutzen die Gelegenheit, um über ein befristetes Mitgliedsverhältnis (sog. Gastkarte) hier ihre Angeln auszuwerfen. Gastkarten werden bei den Kurverwaltungen der Küstenbadeorte und anderen, auf der Homepage des Angelvereins Jever genannten Ausgabestellen ausgegeben.

Das Jeverland Zu Beginn der Zeitrechnung war die Ostfriesische Halbinsel (das Land zwischen Dollart und Jadebusen) durch zahlreiche, durch Sturmfluten entstandene Einkerbungen zerschnitten. So reichte die Crildumerbucht bis an die heutigen Ortschaften Wiefels und Westrum heran, die Hooksielerbucht bis an die heutigen Orte Jever und Sillenstede, die Maadebucht bis an das heutige Sande heran. Eine nennenswerte Besiedelung war zu der Zeit allerdings nicht vorhanden. Durch weitere Landverluste durch Sturmfluten entstand vor dem 9. Jahrhundert die Harlebucht, die zeitweise Ausläufer bis zur heutigen Stadt Wittmund bildete. Durch Verlandungen in sturmflutarmen Zeiten gab es eine ständige Veränderung der Landlinien. Zu Beginn der Besiedelung der Ostfriesischen Halbinsel siedelten die Menschen auf Wurten, künstlich aufgeschütteten Hügelanlagen bis zu einer Höhe von 4 Metern, die von Hand aus Klei und Mist der Haustiere entstanden. Hier war eine gewisse Sicherheit vor Sturmfluten gegeben. Ziallerns, das bekannteste und am besten erhaltene Wurtendorf im Wangerland ist aus ca. 60.000 Kubikmeter Klei und Stallmist aufgeschüttet worden. Im Laufe der Jahrhunderte der Besiedelung gingen die Menschen immer mehr dazu über, die gewonnenen Landflächen durch Deiche zu schützen und neue Landflächen dazuzugewinnen. Wegen des Umfangs dieser Aufgabe war es eine Gemeinschaftsaufgabe der hier ansässigen Menschen. Aus diesem Gemeinschaftsgedanken sind die Deich- und Sielachten hervorgegangen, die heute als staatliche Gemeinschaftsaufgabe den Deichbau, die Deichsicherung und die Entwässerung der Marschfächen gewährleisten. Sielen bedeutet entwässern. So sind aus den landschaftseinschneidenden Buchten (sh. oben) die ersten Sieltiefe entstanden. Teilweise waren diese schiffbar, so hatte z. B. die Stadt Jever einen Hafen, der über einen Verbindungskanal Anschluß an die Jade hatte. Hierüber wurde damals ein Großteil des Warenverkehrs abgewickelt. Mit dem Anschluss des Jeverlandes an das Eisenbahnnetz verloren diese Binnenhäfen ihre Bedeutung.

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Aus den ursprünglich natürlich entstandenen Sieltiefen wurde im Laufe der Jahrhunderte ein komplexes Entwässerungssystem, das von den Sielachten entwickelt und unterhalten wird. Wurden zu Beginn des letzten Jahrhunderts diese Arbeiten weitestgehend in Handarbeit durchgeführt, bedient man sich heute moderner Technik. Bereits in den 50-er Jahren wurden speziell für diesen Einsatz Krautschneideboote entwickelt, später kamen Bagger mit Mäh- und Greifkörben hinzu, um die Gewässer von der Landseite aufzureinigen.

(Wüppelser Tief im Morgennebel)

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Die Sielacht Wangerland ist der wichtigste Verpächter von Gewässerflächen für den Angelverein Jever. Mit einer Gesamtpachtfläche von ca. 140 ha Wasserfläche sind nahezu sämtliche Sieltiefe im Wangerland vom Angelverein Jever angepachtet worden. Neben zahlreichen kleinen Wasserläufen zählen auch das Hookstief, das Crildumer Tief, das mittlere sowie das südliche Verbindungstief mit Flußbreiten bis zu 25 m zu den Pachtgewässern. Bis in die 1960er Jahre waren diese Sieltiefe in erster Linie Aalgewässer, da zum einen durch die zahlreich vorhandenen fischdurchlässigen Siele die Glasaalzuwanderung uneingeschränkt möglich war. Zudem wurden die Sieltiefe durch Einbringen von Salzwasser von Bewuchs befreit. In der Folge hat der Angelverein Jever durch stetige gezielte Besatzmaßnahmen hier Angelgewässer mit einer großen Fischvielfalt geschaffen. Es sind der Hecht, Zander, Karpfen und Schleie, der Aal und versch. Weißfischarten in den Wasserläufen anzutreffen. Gelegentlich wird auch ein großer Wels an den Haken gehen.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH

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09.04.2010

Wir gratulieren dem Angelverein Jever e. V. zum 75. Jubiläum und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit!

Wangerland Touristik GmbH · Zum Hafen 3 · 26434 Wangerland · Tel. 04426 / 987 - 0 Fax 04426 / 98 71 87 · [email protected] · www.wangerland.de

Hookstief

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14:28

Die Angelseen:

See am Bösselhauser Weg

See an der Jeverschen Landstraße

In den letzten 150 Jahren hat sich die Landschaft auf dem Schortenser Geestrücken prägnant verändert. Zum einen sind durch verschiedene Aufforstungen größere Waldgebiete entstanden, zum anderen ist durch Sand- und Kiesabbau in großem Stil eine bemerkenswerte Kuhlen- und Seenlandschaft entstanden. Zum Bau des 1869 fertiggestellten Wilhelmshavener Kriegshafens wurden enorme Mengen an Sand und Kies benötigt, die hier gewonnen wurden. Zwischen den Weltkriegen erfolgte weiterer Sandabbau zum Bau des Fliegerhorstes Upjever, der durch die britische Besatzung in den 50-er Jahren des letzten Jahrhunderts fortgesetzt wurde. Später entstanden neue große Entnahmestellen durch den Bau der Autobahn A 29 und der Ortsumgehung Schortens/Jever. Daneben wurden durch Privatfirmen zur Sandgewinnung und Betonherstellung weitere Kuhlen erschlossen.

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Moorwarfer See

Zum Teil wurden diese Kuhlen sich selbst überlassen oder renaturisiert, eine größere Anzahl wird jedoch seit langem für den Angelsport genutzt. Der Angelverein Jever e.V. ist Eigentümer des Moorwarfer Sees und des Bösselhauser Sees und Pächter des Sees an der Sillensteder Straße. Aus diesen ehemaligen Sandkuhlen sind durch viele Arbeitseinsätze der Vereinsmitglieder wertvolle Biotope, hervorragende Angelgewässer und Naherholungsgebiete für die Bevölkerung geworden. Der Fischbesatz dieser Kuhlen ist vielfältig und bietet jedem Angler die Möglichkeit, sich „seinen“ Fisch zu fangen. Neben Hecht, Zander, Karpfen, Schleie und Weißfisch sind Forellen und (leider) auch Welse zu fangen.

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Chronik des Angelvereins Jever e. V. zum 75-jährigen Vereinsjubiläum

Die 1. Vorsitzenden des AV Jever: 19. Sept. 1936 – 11. Jan. 1938

zum Vereinsführer berufen – Regierungsoberinspektor Janssen vom Amt Friesland (1 ½ Jahre)

Vorsitzende: 11. Jan. 1938 – 30.März 1941

Hauptlehrer Wolf, Waddewarden (3 Jahre)

31. März 1941 – 26. Mai 1951

Bernhard Wehen, Jever (10 Jahre)

25. Mai 1951 – 1961

Kapitän Günter Garlichs (10 Jahre)

1961- 1963

Otto Hinze (2 Jahre)

1963 – 20. Febr. 1968

Friedrich Westje, Heidmühle (5 Jahre)

21.Febr. 1968 – 04. Febr. 1984

Ludwig Rohlfs, Jever (16 Jahre)

05. Febr. 1984 – 23.Febr. 2008

Heino van Freeden, Jever (24 Jahre)

Seit 24. Febr. 2008

Alfred de Vries, Sande

Besondere Ehrungen: Heino van Freeden, Jever Kurt Röder, Schortens Holger Kohl, Wangerooge

Ehrenvorsitzender seit 23. Febr. 2008 Ehrenmitglied seit 1992 Ehrenmitglied seit 1997

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Der Angelverein Jever wurde am 19. September 1936 gegründet. Die Gründungsversammlung fand im Hotel „Schwarzer Adler“ in Jever statt. 35 Interessenten nahmen an der Versammlung teil, von denen 27 Vereinsmitglieder wurden. Zum Vereinsführer wurde der Regierungs-Oberinspektor Janssen vom Amt Friesland durch den Gauführer Konken des Reichsverbandes Deutscher Sportfischer bestellt.

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Die erste Mitgliederversammlung fand am 30. Juni 1937 – ebenfalls im Hotel „Schwarzer Adler“ in Jever statt. Zu der Zeit waren die Gewässer Eigentum des Staates (Nationaleigentum) und von diesem an den Reichsbund Deutscher Sportfischer verpachtet. Die Gewässer der Sielacht Wangerland wurden dann an den Fischereiverein Jever unterverpachtet.

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Am 11. April 1938 wurde beschlossen, den Verein gerichtlich eintragen zu lassen.

Am 11.01.1938 wurde der Hauptlehrer Wolf vom Gau Weser-Ems zum Vereinsführer bestimmt, da der Regierungsoberinspektor Janssen um Entbindung von seinem Amt gebeten hatte. In den Jahren 1938 bis 1941 wurden vom Verein verschiedene Besatzmaßnahmen durchgeführt. In die Tiefe im Jeverland wurden hauptsächlich Schleie, Karpfen und Hechte eingesetzt. Im August 1938 wird von einem ersten Fischsterben im Hooksieler Tief berichtet. Es sollen wegen der konstant heißen Witterung ca. 5 – 6 Zentner Fische eingegangen sen.

Berichte in den Tageszeitungen sind aus den Jahren 1939 bis 1949 nicht zu erhalten. Durch den Zweiten Weltkrieg und durch das Nichterscheinen des „Jeverschen Wochenblattes“ bis April 1949 sind Artikel nicht auffindbar.

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Am Jahresschluss 1945 betrug die Mitgliederzahl 168 Personen. Das Barvermögen des Vereins belief sich auf 2.800,11 RM. Die Pacht an die Wangerländische Sielacht betrug jährlich 350,00 RM. Am 22. Feruar 1946 schlossen sich alle Sportfischervereine des Bezirks WeserEms zum Landesfischereiverband zusammen.

29.05.1951: Abfischen der Graften in Jever

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1951: Der Verein wurde von einem schweren Fischsterben betroffen, der fast den gesamten Fischbestand im Jeverland vernichtete!

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Dieses Fischsterben war Anlass, den nachfolgenden ersten Pachtvertrag über Teilflächen der Harle abzuschließen. Pacht pro Jahr: 60.00 DM.

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Jahreshauptversammlung 01. Februar 1952: Aufruf zur Eindämmung der Schwarzfischerei, Förderung der Jugendarbeit

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In der Hauptversammlung am 01. Februar 1953 wurde beschlossen, den Namen des Vereins von „Fischereiverein Jever e.V.“ in Sportfischerverein Jever e.V. zu ändern.

In der Jahreshauptversammlung am 10. Jan. 1954 wurde beschlossen, am 07. Februar 1954 ein Kohl- und Pinkelessen der „Vereinsmitglieder mit ihren Damen“ im Parkhaus Moorwarfen zu veranstalten. Somit war der Anglerball geboren.

1955 erfolgte der erste Austausch von Gastkarten mit dem Sportfischerverein Wilhelmshaven.

1959 wurde das Fischereirecht in der Harle von der Briller Brücke bis zur Dorfmitte Carolinensiel angepachtet. Die Mitgleiderzahl des Vereins war auf 220 Personen angewachsen.

1961 wurde der erste Lehrgang zur Ablegung der Sportfischerprüfung durch den Sportfischerverein Jever e.V. durchgeführt.

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Am 02. September 1964 erwirbt der Sportfischerverein Jever e.V. das Fischereirecht von der Berdumer Leide bis Tielleide für einen Betrag von 3.000,00 DM + Kosten.

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Von 31.08. – 02.09.1978 fanden in den Gewässern des Vereins die Deutschen Jugendmeisterschaften im sportlichen Wettfischen statt, die einzige sportliche Großveranstaltung, die der Angelverein Jever e.V. bisher ausgerichtet hat:

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1971/72 wurden durch verschiedene Ursachen wiederholt Fischsterben festgestellt:

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1981 wurde das Tettenser Tief von einem Fischsterben betroffen – Verursacher: die Kläranlage Jever. Einvernehmlich einigten sich der Sportfischerverein Jever und die Stadt Jever auf einen Schadenersatz von 19.500,00 DM. Die Abwasserreinigung der Kläranlage wurde von der Stadt Jever modernisiert.

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08. März 1982 – Kauf der Kuhle am Bösselhauser Weg

Der Kaufpreis betrug 120.000,00 DM + Nebenkosten. Die Finanzierung erfolgte überwiegend aus Rücklagen und durch Hebung einer Gewässerumlage, die von allen Mitgliedern finanziert wurde.

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1986 – 50-jähriges Vereinsjubiläum des Sportfischervereins Jever

Neben anderen Aktionen fand eine große Ausstellung des Sportfischervereins Jever im „Adolf-Ahlers-Haus“ in Jever statt.

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17.08.1989 – Kauf Kuhle Moorwarfen

Der Kaufpreis betrug 161.853,00 DM + Kosten.

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Am 11. Mai 1991 wurde zwischen dem Sportfischerverein Jever e.V. und dem Anglerverein Zerbst e.V. ein Partnerschaftsvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag wird bis heute mit vielfältigem Leben erfüllt.

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Am 04. August 1992 wurde der Angelverein Jever von seinem bisher größten Fischsterben betroffen. Durch Einleitung von Salzwasser wurde der Fischbestand in großen Teilen seiner jeverländischen Gewässer vernichtet.

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Der dem Angelverein Jever e.V. erwachsene Schaden wurde mit bis zu 300.000,00 DM beziffert. Da die Möglichkeiten des Angelvereins zu der Zeit nicht die lückenlose Darlegung von Daten zur Gewässerqualität vor dem Schadenfall zuließen, musste sich der Verein nach jahrelangem Ringen im Jahre 2002 vor dem Landgericht Oldenburg mit einem Vergleich zufriedengeben. Der Angelverein Jever erhielt eine Entschädigung von 75.000,00 DM. Zu Teilen wurde diese Entschädigung für neuen Fischbesatz verwendet, über einen Teilbetrag von jetzt 28.500,00 € wurde eine Rücklage für den Erwerb neuer Gewässer gebildet.

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Am 24. September 2001 – Umbenennung des Vereins in Angelverein Jever e.V.

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Am 17. November 2003 wurde zwischen der Interessengemeinschaft Huntsteert in Schortens und dem Angelverein Jever eine Vereinbarung zur Nutzung der Scheune Huntsteert getroffen. Der Angelverein nutzt seither diese Räumlichkeiten für Vorstandssitzungen, Sportfischerlehrgänge und andere Veranstaltungen. Im September 2006 errichtet Der Angelverein Jever auf dem Vereinsgelände ein Abstell- und Gerätehaus zur Größe von 55 qm. Kosten ca. 17.500€. Seitdem sind Boote, Anhänger und sonst. Arbeitsgerät dort sicher untergebracht.

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 Laborbedarf  pH, Leitfähigkeit u. Sauerstoffmessgeräte  Test-Sätze und Chemikalien  Mikrobilogie  Dienstleistungen

SKAD - Düngstruper Straße 73 b - 27793 Wildeshausen - Tel: 0 44 31 - 98 16 45 – Mail: [email protected]

Artikel „Jeversches Wochenblatt“ aus dem Jahre 1954

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Seit dem Jahr 2010 nimmt der Angelverein Jever e.V. an einer Maßnahme der E.U. teil, die das Ziel hat, den Bestand des Europäischen Aals wiederaufzufüllen und zu erhalten. Das Land Niedersachsen fördert hierzu Besatzmaßnahmen der Landesfischereiverbände, die diese Aktion über ihre Mitgliedsvereine, also auch den AV Jever umsetzen. Der AV Jever hat ca. 40 kg (ca. 11.000 Stck.) Jungaale erhalten, die er in den Vereinsgewässern im Jeverland ausgesetzt hat.

Zusammenfassend muss festgestellt werden, dass der Angelverein Jever über hervorragende Gewässerstecken verfügt, die der laufenden Kontrolle und Pflege bedürfen. Durch akribische Auswertung der jährlich abzugebenden Fangmeldungen wird der richtige Neubesatz der Gewässer festgestellt. Der Verein stellt hierfür seinen Gewässerwarten jährlich eine Gesamtsumme von 20.000 € zur Verfügung. An Gewässerpachten bezahlt der Verein jährlich die Summe von 20.500 10.500 €, dazu noch Steuern und Abgaben für die eigenen Grundstücke.

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Sportliche Veranstaltungen Das gemeinsame Angeln als Sport-, Wett- oder Gemeinschaftsfischen hat sich aus kleinen Anfängen im Laufe der Vereinsgeschichte zu einem umfangreichen Teil des Vereinslebens entwickelt. Trafen sich in der frühen Vereinsgeschichte einige Angler, um ein gemeinsames „Pulschnetzfischen“ durchzuführen (sh. nachstehenden Bericht des „Jeverschen Wochenblattes“ aus dem Jahr 1937), um einen Vormittag gemeinsam am Wasser zu verbringen und den Fang des Tages unter sich aufzuteilen, steht heute das gemeinsame Angeln und ein anschließendes gemütliches Beisammensein im Mittelpunkt der meisten Veranstaltungen. Seniorenangeln 2009

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Bis in die späten 1980-er Jahre stand das sportliche Wettfischen im Vordergrund, d. h. es wurde bei Angelveranstaltungen (Anangeln, Preis- und Pokalangeln) das Gesamtgewicht der gefangenen Fische gewertet. Die Fische wurden im Setzkescher gehalten, nach Abschluss der Veranstaltungen am Wasser gewogen und dann wieder zurückgesetzt. Die erfolgreichsten Angler wurden mit Pokalen und Preisen ausgezeichnet.

Seit dem Jahr 1988 wird der Gesichtspunkt des Naturschutzes bei allen Angelsportveranstaltungen des Vereins streng beachtet. Alle gefangenen Fische werden

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verwertet, sei es durch die Angler selbst oder durch den Verein bei Präsentationen oder Gemeinschaftsveranstaltungen. Nachstehend ein Rezept zur Verwendung der grätenreichen Brasse für eine schmackhafte Fischpaste: Fischpaste aus der Küche von Wolfgang Gawenda:

Fischpaste aus Brassen oder anderen Süßwasserfischen Zutaten für ca 4 Personen Material Brassen oder andere Fische Salz Wasser Zwiebeln Knoblauch Küchenkräuter Salz/ Pfeffer Fetten Speck/ geräuchert Sahne/ creme fraiche

Menge ca 4 Stück je nach Gewicht 250 g 6 Liter 1 Stück nach Bedarf nach Bedarf nach Bedarf ca 200 g ca 1 Becher

Zubereitung: Die küchenfertigen Brassen über Nacht in eine Salzlake aus 6 Litern Wasser und 250 g Salz einlegen. Am nächsten Tag die Brassen aus der Salzlake heraus nehmen, abspülen, trocken tupfen und in den vorbereiteten Räucherofen geben. Nach dem Räuchern die Brassen heraus nehmen und das Fischfleisch heraus lösen. Das ausgelöste Fischfleisch zusammen mit dem Speck in einem Fleischwolf geben und durchwolfen. Die Zutaten zusammen mit der Sahne oder dem creme fraiche in einen Mixer oder mit einem Stabmixer pürieren. Anschließend mit Salz, Pfeffer, Knoblauch, feingeschnittenen Zwiebelwürfeln oder verschiedenen Küchenkräutern abschmecken. Die fertige Fischpaste lässt sich so hervorragend auf Brot verstreichen oder mit einem Spritzbeutel auf Cracker dressieren. Anstatt der Sahne oder creme fraiche kann man auch Frischkäse verwenden. Wer keinen Räucherofen besitzt, kann die Fischfilets auch dünsten. Dann den Dünstfond beim pürieren etwas mit verwenden.

Mittlerweile werden für jugendliche und erwachsene Angler zahlreiche Veranstaltungen angeboten, die sich in unserem Veranstaltungskalender widerspiegeln. So finden im Erwachsenenbereich Anangeln, Seniorenangeln und Gemeinschaftsangelveranstaltungen statt, speziell für Jugendliche Anangeln, Raubfischangeln, Vergleichsangeln mit Jugendlichen anderer Vereine, Spinnfischen vom Boot, Hegeangeln und Angelveranstaltungen im Rahmen des Ferienpasses der Städte Jever und Schortens. Dazu kommen Gemeinschaftsveranstaltungen für Erwachsene und Jugendliche wie die Einweisung in das Brassenangeln in Theorie und Praxis sowie das Familienangeln.

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Ferienpass 2010

Einweisung in das Brassenangeln

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Jugendarbeit Die Jugendabteilung des Angelvereins Jever umfasst derzeit exakt 100 Mitglieder. Mitglied werden kann jeder angelsportinteressierte Jugendliche, der das 10. Lebensjahr vollendet hat. Er darf dann in Begleitung eines ausgebildeten Anglers mit einer Friedfischangel die Fischwaid ausüben. Bis zur Vollendung seines 14. Lebensjahres sollte er, mit 15 Jahren muss er die Sportfischerprüfung abgelegt haben, da ansonsten die Mitgliedschaft wieder erlischt. Die Jugendgruppe des Angelvereins führt nicht nur Angelveranstaltungen durch, sie engagiert sich, betreut von den Jugendwarten und weiteren Mitgliedern und Freunden des Vereins, auch für die Belange des Naturschutzes und der Jugendarbeit in den Kommunen und anderen Institutionen. So hat die Jugendgruppe in größerem Umfang Nistkästen gebaut und in den Bäumen in den Angelrevieren aufgehängt und die Wartung und Reinigung dieser Kästen übernommen. Beim Umwelttag des Landkreises Friesland im Frühjahr jeden Jahres sind Mitglieder der Jugendgruppe aktiv beim Aufräumen und der Reinigung der Landschaft und des Gewässerumfeldes.

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Frühjahrsputz Moorwarfen

Nistkastenbau Huntsteert

Darüber hinaus betreuen die Sportwarte und Mitglieder der Jugendgruppe die Veranstaltungen der Städte Jever und Schortens, die im Rahmen des Ferienpasses als Angelveranstaltungen für Kinder und Jugendliche alljährlich angeboten werden. Wegweisend ist die Zusammenarbeit mit dem Verein Leibensweisen e. V., der als Verein zur Förderung von Lebens- und Wohngemeinschaften geistig, körperlich oder mehrfach behinderte Menschen in einer beispielhaften Einrichtung im „Barkeler Busch“ bei Schortens betreut. Hier bietet der Angelverein Jever für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen gezielt Angelveranstaltungen mit Betreuung an. Im Vordergrund der Jugendarbeit stehen jedoch die Angelveranstaltungen. Hier bieten die Jugendwarte des Vereins eine Vielzahl von attraktiven Veranstaltungen für die Jugendlichen an. Beginnend mit dem Anangeln am ersten Samstag im Mai, bei dem überwiegend Jagd auf Forellen gemacht wird, reichen die Veranstaltungen bis in den Oktober hinein, hinzu kommt eine gesellige Abschlussveranstaltung im November, die u. a. ein Kegelturnier und anderes Überraschendes beinhaltet.

Anangeln in Bösselhausen

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Darüber hinaus finden weitere Angelveranstaltungen wie Raubfischangel, Nachtangeln, Vergleichsangeln mit Jugendlichen aus Nachbarvereinen, Spinfischen vom Boot sowie verschiedene Hegeangelveranstaltungen statt. Highlight eines jeden Angeljahres ist das Zeltlager, das gemeinsam mit den Jugendlichen des Partnervereins aus Zerbst, abwechselnd in Jever und in Zerbst stattfindet. Neben Angelausflügen stehen gemeinsame Ausflüge, Besichtigungen, Grillen und sonstige Aktivitäten auf dem Programm.

Jugendzeltlager 2009 – Moorwarfer See

Jugendzeltlager 2008 in Zerbst

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Städtepartnerschaft Zerbst Am 11. Mai 1991 wurde zwischen dem (damals noch) Sportfischerverein Jever e.V. und dem Anglerverein Zerbst e.V. ein Partnerschaftsvertrag geschlossen, der die freundschaftlichen Beziehungen der beiden Vereine weiter entwickeln und vertiefen sollte. Dieser Gedanke wird bis heute mit Leben erfüllt. Vielfältige Kontakte und Beziehungen haben sich entwickelt und werden bis heute gepflegt. Die Vorstände und Mitglieder beider Vereine tauschen sich über die Fischerei betreffenden Fragen und andere Schwerpunktthemen aus, die Teilnahme an Veranstaltungen und Vereinsfesten des jeweils anderen Partners ist obligatorisch. Besonderes Augenmerk wird auf den Kontakt der Jugendgruppen gelegt. Alljährlich findet ein gemeinsames Zeltlager der Jugendgruppen der Vereine aus Jever und Zerbst statt, wechselseitig in Jever und in Zerbst. Besonders hervorzuheben ist hierbei auch das Engagement der Stadt Jever, welche die Fahrten der jeverschen Jugendgruppe nach Zerbst finanziell unterstützt und den Jugendlichen für das Zeltlager in Jever das städtische Freibad als Domizil bietet.

Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages: Heino van Freeden, 1. Vorsitzender des SFV Jever Heinz Hochgräf, 1. Vorsitzender des AV Zerbst

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Geselligkeit Die Aktivitäten des Angelvereins Jever beschränken sich nicht auf das Fangen von Fischen. Darüber hinaus werden, über das Jahr verteilt, eine Reihe weiterer Veranstaltungen angeboten. So findet im Frühjahr des Jahres ein Räucherkurs für Erwachsene und Jugendliche statt.

Am ersten Tag wird der Fisch (hier: Forellen) ausgenommen, gesäubert, geschuppt und in Salzlake eingelegt. Am nächsten Tag wird der vorbereitete Fisch getrocknet und, mit Haken versehen, in der Räucherofen gehängt. Der fertige Fisch wird dann in gemeinsamer Runde verköstigt:

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Im Herbst jeden Jahres bietet Wolfgang Gawenda einen Kurs über die Vor- und Zubereitung von Fischen an. Teilnehmen können Erwachsene und Jugendliche (selbstverständlich mit ihren Partnern). Wolfgang kennt eine Vielzahl von leckeren Fischrezepten. Mitmachen lohnt sich. Das Skatturnier Einmal jährlich im November richten die Sportwarte ein Skatturnier aus. In der Scheune „Am Huntsteert“ wird am Freitagabend ein zünftiger Preisskat „gedroschen“. Bei einem Bier oder auch nichtalkoholischen Getränken wird zünftig gereizt und gestochen. Am Ende des Abends geht jeder Mitspieler mit einem Preis nach hause. Es werden allerdings noch Mitspieler gesucht!!!!!

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Der Anglerball Der gesellschaftliche Höhepunkt des Vereinslebens ist das Wintervergnügen des Vereins. In den letzten Jahren wurde der Ball mit Grünkohlessen im „Parkhaus Moorwarfen“ gefeiert. Nun hat der Besitzer Hans Deichmann die Gaststätte verkauft und es war nicht sicher, dass die Räume in diesem Jahr wieder zur Verfügung stehen. So musste der Festausschuss sich nach einem neuen Domizil umsehen. Gefunden wurde das „Bürgerhaus“ in Schortens. Hier findet 29. Oktober der diesjährige Anglerball statt. Eine weitere Änderung wird es geben: Statt des obligatorischen Grünkohls wird es ein Kalt-Warmes Buffet geben. So ist es möglich, sich auch noch später am Abend zu bedienen. Auf die Einladung am Ende dieser Festschrift wird besonders hingewiesen. Um rege Teilnahme wird gebeten!

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Weihnachtsmarkt in Schortens Im Dezember 2010 nahm der Angelverein Jever erstmals am Weihnachtsmarkt am der Schortenser St.- Stephanus-Kirche teil. Am seinem Stadt wurden Forellen geräuchert, Snacks mit (Wolfgangs) Fischpaste und geräucherte Eier und selbstgebackenes Schwarzbrot angeboten. An zwei Tagen wurden 500 Forellen geräuchert und verkauft. Der Erlös kam der Jugendarbeit des Vereins zugute.

Herausgeber: Vorstand des Angelvereins Jever e.V. Druck: Heiber Druck u. Verlag GmbH Wir danken:

dem Schlossmuseum Jever dem Jeverschen Wochenblatt den Wasser- und Bodenverbänden im Landkreis Friesland für ihre Hilfe bei den Recherchen

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