Islamische Schwestern Selin Yesil (Free Minds) über staatlich-integrative Förderung islamischen Macho-Kultur.

die der

Während muslimische Mädchen und Frauen in frommen Familienkäfigen mit staatlich-kulturrelativistischer Toleranz gefangen gehalten und dressiert werden, ziehen ihre freien Brüder meist in Gruppen und Horden durch die Diskotheken Deutschlands und legen “Schlampen” flach. In ihrem gestörten Frauenbild haben sie natürlich größere Ambitionen, die Sexualität ihrer Schwestern zu kontrollieren. Viel brauchen sie dafür aber nicht tun. Meist sind die Schwestern dermaßen fremdbestimmt und verängstigt, dass sie unter ständiger Paranoia leiden und sich ganz “freiwillig” an die absoluten Gesetze Allahs halten. Sie kennen schließlich die Konsequenzen. Die Spitze der Sanktionen wäre “Ehrenmord” bzw. ein verdienter und selbstverschuldeter Tod, der familiär, religiös und kulturell abgesegnet ist. Danach geht es in die ewige Hölle. Aber den Befreiungsversuch riskiert eine Durchschnittsmuslima nur im Extremfall, so dass der Öffentlichkeit eine Häufung solcher Tragödien zum Glück erspart bleibt. Ein abgeschlossener “Ehrenmord” sorgt aber automatisch für Abschreckung von Nachahmungsaktionen. Und die interne Befürwortung in muslimischen Communities hält die Töchter und Schwestern davon ab, auf dumme Gedanken zu kommen.

Weil das asoziale und frauenfeindliche Gruppenverhalten von den Brüdern mittlerweile kein Geheimnis mehr ist, hat der palästinensisch-stämmige Psychologe Ahmad Mansour eine gruppentherapeutische Initiative namens “Heroes” gegründet. Diese wird von sämtlichen offiziellen Trägern unterstützt und macht sich einen schicken Namen. An sich eine erfreuliche und hoffnungserweckende Gruppe. Doch siehe da: Ahmad Mansour und Prof. Khorchide sind Freunde. Dank Facebook konnte man das erfahren. Jetzt braucht man auch keine Verschwörungstheorie und keine besondere Kunst mehr, um zu erraten, welche verwobene Show man von oben abzieht. Es steht natürlich nicht im Konzept von Free Minds, sich ständig als Opfer darzustellen und rein problemzentriert zu reflektieren. Auf die Tränendrüse möchte ich nicht drücken, aber soviel anhand der Free Minds-Dokumentationen von RealErfahrungen mit muslimischen Mädchen und Frauen zum Ausdruck bringen: Es bleibt unverständlich, die existente Frauenunterdrückung im Islam zu missachten, während der Islam eben dafür Sorge trägt, dass Mädchen und Frauen ein rechtloses und entmündigtes Leben führen müssen. Wir arbeiten nicht mehr als notwendig mit öffentlichen Einrichtungen zusammen. Denn abgesehen von Ausnahmen werden dort Betroffene aufgrund der geführten Politik regelrecht wieder zu ihren Familien gedrängt. Auch sind Fälle dokumentiert, wo muslimisch stämmige Sozialarbeiterinnen eben den Betroffenen ein schlechtes Gewissen einreden und sie dazu bringen, sich wieder in die islamisch-religiöse Familienherrschaft zu begeben. Von Mädchen- und Frauenhäusern, in denen man an den Erzählungen von den Betroffenen zweifelt, ganz zu schweigen. Dennoch sind wir froh, dass es anonyme Frauenhäuser als Relikt der Frauenbewegung gibt. Auch wenn den Betroffenen davon abgeraten wird, sich auf diese Weise zu befreien, greifen wir hin und wieder auf die Möglichkeiten, die anonyme Frauenhäuser als Übergangslösung bieten, zurück. Die beste Hilfe ist und bleibt nun mal die Selbsthilfe.

Bedauerlich ist natürlich die weit verbreitete Ignoranz, die mit Ausgrenzung einhergeht. Wenn man zur Kenntnis nimmt und einfach festhält, dass eine Bauernfrömmigkeit eine fortgeschrittene Islam-Unterwanderung bewirkt hat, muss man natürlich die weiteren Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Betroffenen sehen. Denn als nächstes wird die islamische Macho-Kultur nicht aufgehoben, sondern staatlich gefördert und gepflegt werden. Man kann es erahnen. Nicht nur in der Unart einer abartigen, frauenfeindlichen, antisemitischen und homophoben HipHop-Kultur, sondern in der weiteren Zuwendung zum muslimischen Männlichkeitswahn, wird sich das islamische und frauenverachtende Machotum verfestigen. Insofern macht es natürlich auch wieder Sinn, dass ein studentisch organisiertes Pro-Seminar an der Uni Münster zum Thema “Selbstbestimmungsrecht und Emanzipation von Mädchen und Frauen im Islam” im Jahr 2010 aus dem öffentlichen Raum verbannt wurde. Sinn macht es auch, dass die Auftaktveranstaltung zum Pro-Seminar von einem überwiegend frommen Studentinnenkollektiv aufgesucht und gesprengt wurde. Wenn der Freund von Prof. Khorchide, Ahmad Mansour, jüngst sagte, dass der Staat an Ehrenmorden in muslimisch-stämmigen Familien mit verantwortlich sei, dann sind hier Zweifel an seiner Aussage angebracht. Für die Interessen von Mädchen und Frauen im Islam kommen nur der Koran und die Sunnah in Frage. Diese bewirken die weibliche Gefangenschaft und Fremdbestimmung. Prof. Khorchide, Ahmad Mansour, wie eigentlich die Regierungspolitiker stecken in der aktiven Islamförderung unter einer Decke. Die Bauernfrömmigkeit erfreut sich der fortschreitenden Islamisierung der Gesellschaft, Politik und Wissenschaft auf Kosten von Grundund Freiheitsrechten, die den Mädchen und Frauen aus muslimischen Familien weiterhin staatlich vorenthalten werden. Das ist im Sinne einer freien und offenen Gesellschaft weder gerecht, noch demokratiefördernd, sondern frauenfeindlich und gefährlich.

Quelle: http://freeminds.blogsport.eu/2013/02/24/selin-yesil-integrati v-staatliche-forderung-und-pflege-der-islamischen-machokultur/

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Kulturchauvinismus Kulturrelativismus

trifft

Selin Yesil zu einer Liebesbeziehung:

paradoxen

Kulturrelativismus ist ein Verbrechen. Kulturchauvinismus auch. Was passiert, wenn ein Verbrechen auf ein Verbrechen

trifft? Na beide fangen natürlich an, sich gegenseitig zu lieben. Kulturrelativismus stärkt den -chauvinismus, Kulturchauvinismus den -relativismus. Heißt: Der Kulturrelativismus stärkte den Islam, der Islam den Kulturrelativismus. Danach wurde es recht bizarr, denn eigentlich widersprachen sich beide Konzepte grundlegend. Das eine Konzept war recht neu und unsicher, das andere aber selbstsicher und reaktionär. Gegensätze können bekanntlich kreativ machen. Nicht in diesem Fall. Es wurde nicht bunt, leider, sondern bipolar. Beispiel: Der Kulturrelativismus – gerne auch mal feministisch, aufgeschlossen und progressiv – hatte kein Problem mit gelebter Frauenfeindlichkeit im Islam. Schließlich lernte er, der Kulturrelativismus, moderne, muslimische Frauen kennen, die sehr authentisch und glücklich die Frauenfeindlichkeit verteidigten. Diesen Musliminnen ging es mit hohem Selbstbewusstsein am Allerwertesten vorbei, wenn ihren Glaubensschwestern im Namen des Islam Ungerechtigkeiten widerfuhren. Geschah denen recht, mussten fromme Musliminnen glauben. Wenn es hochkam, logen diese Frommen, dass das natürlich nie etwas mit dem Islam zu tun haben konnte. In Wirklichkeit ignorierten die aktiven Musliminnen aus religiösen Gründen rigoros alles, was den Ruf des Islam hätte schaden können. Allah war super-allmächtig und das eigene Seelenheil musste gerettet werden. Wozu ein unnötiges Risiko eingehen und Verfluchte verteidigen? Sich für etwas einzusetzen, was Allah verflucht hatte, war schließlich haram, streng verboten. Der Kulturrelativismus ignoriert immer noch, weil er liebt ja den Islam. Und was tut man nicht alles für seine Liebe? Kulturrelativismus und Islam als klassisches Liebespaar Stelle man sich diese Liebe sehr chauvinistisch und klassisch geführt vor: Der Islam tritt als der dominierende und richtungsweisende Mann auf, eben Macho, der weiß, was er will. Der Kulturrelativismus sei eine liebe, naive und klassische Frau, die auf den Mann, den Islam, trifft und in ihm den

perfekten Beschützer sieht. Sie wird blind vor Liebe und liebt. Eine einseitige Liebe macht den unabhängigen Mann leider nicht weicher, sondern selbstbewusster und stärker. Was passiert mit der Frau? Sie wird abhängiger, bedeutungsloser und verschwindet hinter ihren eigenen Gefühlen. So verhält es sich metaphorisch auch in der Beziehung zwischen dem Kulturrelativismus und Islam. Solche gestörten Beziehungsverhältnisse öffentlich mitanzusehen, ist nicht romantisch, sondern unerträglich. Eine außenstehende und selbstbewusste Frau erträgt in einer Kultur der Gleichberechtigung den Anblick niemals. Das einzige, was ihr zu ihrer Geschlechtsgenossin einfällt, ist immer: “Trenn’ dich doch, du dumme Kuh.”. Als logische Konsequenz müsste sich der Kulturrelativismus als abhängige und unterwürfige Frau vom Islam und allen anderen Kulturchauvinismen emanzipieren, ansonsten wird er also sie als ewiger Romantiker zugrunde gehen. Denn der Kulturrelativismus und der Islam führen keine Beziehung auf Augenhöhe, sondern der Islam pocht auf seine Überlegenheit und Machtansprüche. Der Kulturrelativismus spielt mit. Liebe kann auch verhängnisvoll sein. Wenn die kulturrelativistische Frau nicht bald selbstbewusster wird und an sich arbeitet, wird sie früher oder später ihre Gunst mit anderen Nebenbuhlerinnen teilen müssen. Der Macho lebt sein Leben. Spätestens dann merkt sie, wie illusorisch und destruktiv die ganze Beziehung eigentlich gewesen ist. Denn der Islam ist polygam und pflegt – wie bereits erwähnt – recht einseitig seine eigenen Vorlieben. Die Frau ist eine Geduldete und gibt sich mit allem zufrieden. So bleibt dieser Chauvinismus ein kulturell starres Konstrukt, das sich niemals freiwillig für andere ändert. Eben durch und durch selbstüberzeugt und dominant. Der Islam spricht die einfachen Sinne an. Leider nur die Männlichen. Wo das hinführt? Direkt in die Barbarei. Warum denn, sind alle Männer wilde Tiere? Nein, aber der Islam hat dahingehend sehr konkrete Vorstellungen, was den Menschen,

seine Rollen und den Aufbau einer Gesellschaft angeht, die nicht nur in sehr ausführlichen Schriftsätzen geschrieben stehen, sondern vital aufblühen und geistig leben. Auch wenn man sich das kaum ausmalen kann. Warum denn diese abgelutschte und ablenkende Islamophobie, die ich hier sehr offensichtlich nachzeichne? Es gebe doch viel größere wirtschaftliche Probleme, die gerade in Verteilungskämpfen entarten und Existenzen vernichten würden. Genau und der Islam macht sie auch nicht besser, sondern schlimmer. Er würde vielleicht sogar davon profitieren. Quelle: http://freeminds.blogsport.eu/2013/02/20/selin-yesil-kulturcha uvinismus-trifft-kulturrelativismus/#more-3627

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Reise ins Heil

Ex-Muslima Selin Yesil von Free Minds macht eine Kurzreise in die Heilsgemeinschaft der frommen Frauen:

Ich saß an einem Nachmittag im Bus. Eine junge Frau mit Kopftuch stieg ein. Sie kam mir bekannt vor. Tatsächlich. Es war Esma. Ich war nicht gerade erfreut, sie zu sehen, aber tat so, als würde ich mich freuen, nur der Höflichkeit wegen. Sie hingegen war sehr herzlich. Wie immer. Sie ist eben gläubig und unterwirft sich bedingungslos der schweren Prüfung Allahs, gegen die Ungläubigen zu bestehen. Das auch noch im unübersichtlichen 21. Jahrhundert. Mit Kopftuch. Esma lebt für Allah. Das merkt man ihr an ihrem Enthusiasmus an. Trotzdem führt sie ein schweres Leben. Um sie herum herrscht der reinste Unglaube.Esma kannte ich aus alten Zeiten. Unsere Weihnachts-, Herbst- und Osterferien hatten wir in Koranschulen verbracht, nicht nur in Deutschland, sondern in Koranschulen, die in europäischen Ländern wie Belgien, Frankreich, England angesiedelt waren. Esma war eine Koranschülerin, die unheimlich schnell, unheimlich viele Koranseiten aufsaugen und auswendiglernen konnte. Ich habe nie verstanden, warum sie so eifrig so viel Sinnloses auswendig lernte, gab es ja nie irgendetwas Äquivalentes, was wir dafür bekamen. Außer die Versprechung auf das ewige Glück im Jenseits. Und ganz wichtig die Anerkennung von den sehr strengen Koranlehrerinnen, die unsere Lernleistungen den Eltern auf dem Postwege mitteilten. Obendrein kosteten diese Koranschulen ein “Heidengeld”, was die Eltern als einfache Arbeiter aber gern investierten. Sie hatten verinnerlicht, dass eine gut erzogene Frau im islamischen Sinne so wertvoll und wichtig sei wie eine ganze Gesellschaft. Ein Zitat des Propheten, das als oberstes Ummah-Prinzip gilt: Die Frau, an

sich wertlos aber wichtig für die Reproduktion des Islam. Diese Koranschulen waren jedenfalls überall gleich. Es war die räumliche, soziale und geistige Umsetzung eines einfachen und simplen Buches, die immer dieselbe Frömmigkeit und denselben Gemeinschaftsgeist zum Ausdruck brachte. Die Moscheen und Koranschulen waren innendrin so etwas wie McDonald’s – nur mit dem Unterschied, dass sie ohne eine Zentrale auskommen konnten. Es gab immer und überall dasselbe im Angebot. Riten, Mythen und Traditionen, auf die man angewiesen war, egal wie sinnlos und zeitwidrig sie sind. Esma war auf dem Weg in die Moschee. Ob ich nicht Zeit und Lust hätte, sie zu begleiten. “Ne lieber nicht und mir fehlt ja das Kopftuch”, scherzte ich. “Du spinnst, komm schon”. Okay, sie brauchte wirklich nicht lange, mich zu überreden. Mir war sowieso langweilig und meine Leidensfähigkeit konnte ich mit der Überwindung auf die Probe stellen. Esma ging vor, zog im Eingangsbereich ihre Schuhe aus. Ob ich ein Kopftuch wolle, fragte sie. Ich erwiderte etwas verlegen: “Lieber nicht, wenn’s okay ist?”. So war ich inmitten eines bunten und glücklichen Gemeinschaftskreises eingeschlossen, wo ich wusste, alle dort anwesenden, zehn jungen Frauen waren in Gedanken und Gefühlen gleich. Sie alle verband der Glaube an das eine wundersame Buch und ich war die einzige Fremde in diesem Kreis. Aber nicht, weil sie mir das Gefühl gaben, eine Fremde zu sein, sondern im Gegenteil, sie waren mir gegenüber offenherzig und lieb. Ich blieb dem Kreis fremd, weil ich nicht an den Koran glaubte. Sie waren nur aus dem Grund offenherzig und lieb, um mich auch in ihren heilenden Kreis einzuschließen und meine Seele zu gewinnen. Wenn sie das schaffen würden, hätten sie etwas Gutes getan und wenn nicht, gehörte ich eben weiter zu den bemitleidenswerten Ungläubigen und Abtrünnigen, um deren Abrechnung sich Allah kümmern würde. Das wusste ich nur, weil ich ihr Innenleben sehr genau kannte. Deswegen war ich gegen diese Warmherzigkeit abgeneigt.

Natürlich äußerte ich diese Abneigung nicht. Alle Gruppen, Parteien, Gemeinschaften funktionieren so, aber das Besondere am Koran, er funktioniert immer und seine Uniformität strahlt ab einer gewissen Gemeinschaftsgröße Stärke und Attraktivität aus. Abwechselnd lasen die frommen Musliminnen erst aus dem Koran und predigten über die Bedeutungen und Aussagen. Alte Erinnerungen wurden wach. Es war, so dachte ich kurz, doch keine gute Idee, in die Moschee zu gehen. Aber einfach aufstehen und gehen, konnte ich auch nicht. Also musste ich mich gedulden bis die Sitzung vorbei war. Nach der qualvollen Koranrezitation klärten sie gemeinsam die banalsten Alltagsfragen und suchten nach islamisch korrekten Antworten. Zum Schluß stärkten sie sich gegenseitig nochmals in ihrem Glauben an die Wahrheit und darin, dass sie auf dem geraden Weg waren und nicht auf dem Weg der Verirrten. Komisch war nur, dass diese Frauen alle entweder einen Studienabschluss hatten oder noch studierten und nicht mal die geringsten Zweifeln am Glauben äußerten. Hatten sie Angst vor der Hölle? Hatten sie nie ein Bedürfnis nach Freiheit? Waren sie wirklich davon überzeugt, dass ihre Existenz nicht mehr ist als den göttlichen Auftrag des Koran nach dem Schema des 7. Jahrhunderts auszuführen? Wie verkrafteten sie, dass sie im abgeschlossenen Buch Gottes nur halb so viel wert bleiben würden wie das männliche Geschlecht. Und nur einen Wert erhielten, wenn sie Mütter wurden? Verstanden sie eigentlich nicht, dass Muhammed nichts anderes war, als ein raffinierter und herrschaftssüchtiger Machtmensch, der nach seiner Machtergreifung alles so gedreht und gewendet hatte, dass diese Geisteskrankheit bis heute in der gleichen Form andauern sollte wie zu seiner Zeit? Aber all diese Fragen – das wusste ich ganz genau – stellten sie sich alle ständig und verwarfen sie gleich als teufliche und gefährliche Fallen, in die sie nicht tappen durften. Die Zeit arbeitete für sie, überlegte ich, denn eine so globale

und universelle Religions- und Ideenlehre war der Koran. Der Koran ist nicht wirklich auf eine zentrale Führung angewiesen. Es brauchen nur zwei fromme Muslime von der fixen Idee des Koran überzeugt sein und die Multiplizierung wäre langfristig garantiert. Weil die Korananhänger eben fünf Mal am Tag, sieben Tage die Woche, das ganze Jahr nur im Geiste des Korans leben würden. Wenn ich den frommen Musliminnen nun von Frauenrechten erzählen würde, würden sie mir garantiert das Bild der alten und einsamen Frau im Westen entgegenhalten. Wenn ich sie damit konfrontieren würde, dass sie sich öffentlich so bequem und frei bewegen dürfen, weil das ein weltliches und modernes Konzept ist, würden sie sofort die überlebensgroßen Reklamen mit den freizügig gekleideten Frauenkörper benennen. Und für jeden zivilisatorischen Vorzug hätten sie ein existentes Problem zu benennen, womit sie gleichzeitig die universelle Gültigkeit des Korans als Beweis vortragen würden. So würde sich eine Diskussion garantiert im Kreise drehen. Ich war sehr frustriert, aber ließ mir von all dem nichts anmerken. Und noch frustrierter wurde ich als ich die Moschee verlassen wollte. Ein etwa 8jähriges Mädchen im Kopftuch kam auf mich zu und lächelte mich hoffnungsvoll an. Was geschah, war folgendes. Ich fiel in eine Erinnerung zurück. Ich als kleines in Kopftuch gezwungenes Mädchen saß in der Moscheegemeinschaft und lauschte einem Vortrag, wo eine Lehrerin über das Bildungssystem referierte. Sie war eine moderne und unabhängige Frau. Von Feminismus wusste ich damals noch nichts, aber ich wusste, dass ich vom Islam unterdrückt wurde. Das Kopftuch, dass ich tragen musste, war ein Bestandteil der Unterdrückung. Das begriff ich. So blickte ich die moderne Lehrerin hoffnungsvoll an und lächelte sie an. Ich war in einem Wunsch verfestigt, als Kind eben, dass sie mich einfach an die Hand nahm und mich aus dem islamischen Gefängnis befreite. Das geschah natürlich nicht. Aber allein diese Erwartungshaltung erzeugte soviel Trauer in mir, dass ich genau diese Begegnung in die Begegnung mit dem Mädchen

projizierte. Ich war machtlos und durchtränkt von Schuldgefühlen. Mir wurde wieder deutlich, dass mich keine Lehrerin, keine Feministin auf der Welt hätte aus dem religiösen Wahnsinn befreien können. Mein kindlicher Wunsch musste in die Leere gehen. Als Kind begriff ich das aber nicht. Im Laufe meiner Jugend begegnete ich genug Gedanken und Meinungen, die genau dieses Dilemma reflektierten und problematisierten. Und schließlich verließ ich die Religion, nachdem ich bemerkte, dass es niemals einen Kompromiss zwischen Freiheit und Religion geben konnte. So verabschiedete ich mich vom kleinen Mädchen in Gedanken “Mindestens zehn Jahre musst du dich, kleines unschuldiges Wesen, diesem Wahnsinn beugen und dann zusehen, wie du dich von den religiösen Fesseln befreien kannst ohne von deiner Gemeinschaft vereinnahmt zu werden. Wenn du das schaffst, wirst du frei und selbstbestimmt.” Das machte mir Hoffnung. Ein wenig. P.S. Ärgere dich, kleines unschuldiges Wesen, in zehn Jahren auch nicht darüber, dass deine Peiniger von allen offiziellen und wichtigen Seiten unterstützt und gestärkt wurden. Geh in die Kritik über, in die radikale. Leb die Freiheit grenzenlos aus. Das wird sie am meisten verärgern. Und noch ein letzter Hinweis. Hab keine Angst vor dem altbekannten Ummah-Zorn. Allah existiert nur in ihren kranken und gleichgeschalteten Köpfen! Quelle: http://freeminds.blogsport.eu/2013/02/14/selin-yesil-kurzreise -in-die-heilsgemeinschaft-der-frommen-frauen/#more-3525

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Wenn Opfer keine Opfer sind Was ist Kulturrelativismus?

Kulturrelativismus ist eine geistesund gesellschaftstheoretische Pervertierung, die alle Kulturen und Lebensformen ganz wertefrei auf eine gleichwertige Stufe stellt. Das macht er unverhohlen, obwohl er weiß, was er damit anrichtet. Die Verfechter des Kulturrelativismus sind meist selbstverliebte Exoten, die sich intellektuell so erhaben fühlen, dass sie denken, sie hätten einen höheren Auftrag, als einzige Helden, Opfergruppen zu konstruieren und sie dann vor dem Rest der Welt zu beschützen. Bei dieser eigen definierten Mission kommt es Kulturrelativisten auch gerade recht, wenn die konstruierten Opfer weder der Sprache noch der Argumentationstechnik mächtig sind.

Was Kulturrelativisten aber am Meisten hassen als die von ihnen verdrängten Wahrheiten, sind Frauenstimmen, die versuchen, das Schweigen dieser geschützten Kulturgruppen zu brechen. Jedenfalls sind Kulturrelativisten innerlich heilfroh, wenn Ehrenmörder die abtrünnig gewordenen Frauen rechtzeitig aus dem Verkehr ziehen. Denn dann können sie trumphierend über der von ihnen verschleierten Wahrheit stehen und sich an ihren selbst gemachten “Opferdiskursen” ergötzen. Ich bin 25 Jahre alt. aufgewachsen. Die Welt aber trotzdem behaupte Realität einzuschätzen,

Ich bin in Deutschland geboren und dreht sich sicherlich nicht um mich, ich mal, dass ich fähiger bin, die als alle Kulturrelativisten zusammen,

die sich anmaßen, die Wirklichkeit von fremden Kulturen aus ihren hochkomfortablen und sorgenfreien Perspektiven zu beschreiben. Ich mache ihnen dabei nicht zum Vorwurf, dass sie alle ein mehr oder weniger hochkomfortables und sorgenfreies Leben führen. Zum Vorwurf mache ich ihnen nur ihre Vermessenheit und Verlogenheit, sich ohne Ahnung hinter verbohrten Ideologien zu verstecken, um Sachen zu behaupten, die mit der Wirklichkeit rein gar nichts zu tun haben. Ich habe ein Leben führen müssen, wie eine Frau und Leidensgenossin, die das Pech hatte, in Saudi Arabien, Pakistan, Somalia, Iran geboren zu sein. Ich hatte Glück im Unglück. Ich konnte mir einen Hauch von Freiheit noch erkämpfen und bin glücklich darüber, dass ich es auch irgendwie geschafft habe. Obwohl eine ganze Ideologie meiner Emanzipation suspekt gegenüber steht und versucht, mir ein schlechtes Gewissen einzureden und mich zu etwas zu verdammen, was keine Frau auf der Welt verdient hat, nämlich das islamische Patriarchat. Hier zum Mitschreiben von einer bald 26jährigen Frau mit türkischen Wurzeln und einem deutschen Pass für alle Kulturrelativisten, die in wissenschaftlichen Studien und politischen Gremien ihr Unwesen treiben und so tun, als

wüssten sie von nichts: Ich kenne das Leben meiner frauenverachtenden islamischen Herkunftskultur sehr gut. Denn dieses Leben existiert dank Kulturrelativisten auch inmitten von Deutschland. Ich habe den hautnahen Vergleich und bin einzig darum sehr froh, dass ich hier geboren bin, nicht in einem anderen muslimisch geprägten Land. Und das nicht aus sozio-ökonomischen Gründen, sondern aus ganz einfachen Gesellschaftskulturellen. Einfach weil ich hier noch eine freiheitliche Kultur und Gesellschaft vorfinde, in der ich mich als Frau nicht ganz wie ein Stück Dreck fühlen muss. Die Begegnungen mit weiblichen Verwandten in meiner Parallelwelt sind jedes Mal eine Tragödie. Sie leben in der Reinkultur des Patriarchats. Da gibt es auch nichts zu verharmlosen und zu beschönigen. Die Frauen sind den Männern untergeordnet gezeichnete

und haben ganz Entfaltungs-

eng und

Handlungsspielräume. Eigentlich sind sie bloße Trägerinnen der Familienehre, die alles weitere definiert. Das Leben dieser Frauen ist trostlos und zerreißend. Aber das Patriarchat ist in dem Fall nicht nur unvermeidlich, kulturell, sondern auch religiös legitimiert und zementiert, d.h. die Frauen spielen fleißig mit, weil sie glauben, dass sie das so tun müssen, ansonsten braten sie ja ewig in der Hölle von Allah. Ganz großes Kino. Das kann man allen Frauen wärmstens empfehlen, die der westlichen Emanzipation, daraus folgend der rechtlichen Gleichstellung von Männern und Frauen überdrüssig geworden sind und sich nach der klassischen Frauenrolle zurücksehnen. Es gibt noch ganz lebendige patriarchalische Kulturen, wo Frauen nichts oder halb so viel wert sind wie Männer. Es sei denn sie beweisen sich als gute Sklavinnen und Mütter und reproduzieren das islamische Patriarchat. Ansonsten natürlich nicht.

Und was hat das alles mit dem Islam zu tun? Alles. Neben den unzähligen Problemen, die der Islam in seinem unzerrüttelbaren und kritikfeindlichen Selbstverständnis heute hat, verlangt er von Frauen, sich per se der Männernwelt unterzuordnen. Wer darin Islamophobie erkennt, hat immer noch nicht verstanden, was er damit anrichtet, wenn er den vorherrschenden Islam als religiöse und spirituelle Hochkultur deklariert und ihn gegen jede Kritik verteidigt. In Afrika gibt es ernsthafte Initiativen, natürlich aus dem Westen initiiert, die mit islamischen Geistlichen verhandeln, damit diese gegen die Genitalverstümmlung von Mädchen predigen sollen. Das ist genauso absurd, als wenn ein Veganer mit einem Metzger vereinbaren würde, dieser solle während des Fleischverkaufs für ein veganes Leben in seinem Laden werben. Islamische Geistliche werden natürlich niemals auf die eigenartige Idee kommen, die Kontrolle der Männerwelt über die Sexualität ihrer Frauen in Frage zu stellen und diese zu gefährden. Das muss man erst mal reflektieren, bevor man anfängt, zu handeln. Die einigen wenigen muslimischen Länder, wo Frauen nicht dermaßen brutal unterdrückt und gefoltert werden, verschweigen gerne, dass sie hierhingehend unter dem westlichen Einfluss gestanden haben oder stehen. Und Probleme haben jene Kulturrelativisten immense, die universell gedachten aber auch immer selbstkritischen Fortschritte der Aufklärung und Freiheitsrechte, die im Westen eine reale Bedeutung haben, anzuerkennen. Milliarden von Frauen wünschen sich eher eine freiheitliche und rechtlich abgesicherte Lebensform, als umgekehrt ein Leben fremdbestimmt unter einem patriarchalischreligiösen Diktat. Aber dieser sehr unbequemen und eigentlich grausamen Realität stellt man sich nur, wenn man weiß, was direkte körperliche und seelische Gefangenschaft für das weibliche Subjekt bedeutet. Sozio-ökonomische Relativierungsversuche und historische Gedächtnislücken nützen dem Kulturrelativmus auch nichts.

Denn: Unsere Väter kamen alle freiwillig nach Deutschland. Niemand hat sie hierher gezwungen, sie wollten nach Deutschland kommen und hier Geld verdienen. Sie haben hier gearbeitet. Ganz freiwillig. Wo gibt es für den Normalsterblichen schon das Paradies auf Erden? Von unseren Verwandten ist zum Glück niemand an Hunger und Armut gestorben. Das heißt, dass die Lebensbedingungen in der Türkei objektiv betrachtet zwar wesentlich schlechter waren, aber sie waren nicht die grausamsten. Das sollte man einfach Mal so zur Kenntnis nehmen, ohne sich seiner heilen KonstruktWelt beraubt zu fühlen. Original: http://freeminds.blogsport.eu/2012/12/20/selin-yesil-wenn-opfe r-in-wahrheit-keine-opfer-sind/#more-2284

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