Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie

Industriebericht Bayern 2010 mit Sonderteil Umweltwirtschaft in Bayern

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Inhalt:

Prognos AG – Teil I. bis III. und V. ifo Institut für Wirtschaftsforschung – Teil IV.

Daten:

Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

Druck:

Volkhardt Caruna Medien GmbH & Co. KG | 63916 Amorbach

7/2010

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Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie

Industriebericht Bayern 2010 mit Branchenreport, Regierungsbezirksprofilen und Sonderteil Umweltwirtschaft in Bayern

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VORWORT

Nach 15 Jahren Umsatzwachstum im Verarbeitenden Gewerbe betrug der Rückgang im Krisenjahr 2009 in Bayern -14,5 %. In der Folge wurden Forderungen nach einem neuen Geschäftsmodell laut. Unsere Antwort darauf war und ist eindeutig: Die Industrie hat Zukunft in Bayern! Die Industrie war und wird weiter entscheidender Treiber von Innovationen und Wachstum im Freistaat Bayern bleiben. Auch die bayerischen Industrieunternehmen glauben an ihre Zukunft. Dies belegen die Beschäftigtenzahlen, die mit -4,2 % nur leicht rückläufig waren. Durch den Abbau von Überstunden und die Inanspruchnahme von Kurzarbeit konnten qualifizierte Mitarbeiter gehalten werden; sie stehen mit ihrem Know-how in der konjunkturellen Erholung weiter zur Verfügung. Dies ist gerade für die auf forschungsintensive Investitionsgüter spezialisierten bayerischen Unternehmen besonders wichtig. Die Exportquote des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern ist nach einem kleinen Einbruch im Jahr 2008 erneut gestiegen und liegt nun über dem Niveau von 2007. Bayerische Unternehmen bewähren sich also auch in schwierigen Zeiten auf den Weltmärkten. Eine Abkehr von der Exportorientierung wäre ein Irrweg. Vielmehr geht es darum, die Erschließung der Wachstumsmärkte weiter voran zu treiben. Im Jahr 2010 stehen die Zeichen in der Industrie auf konjunktureller Erholung. Auftragseingang, Produktion, Kapazitätsauslastung und Umsätze haben deutlich zugelegt. Noch liegt einiges an Wegstrecke vor uns, bis das Niveau der Vorkrisenjahre wieder erreicht ist. Durch die Stärkung von Innovationen, Investitionen und Unternehmertum werden wir an die Wachstumserfolge der letzten Jahre zügig anknüpfen können.

Die bayerische Industrie

Unsere besonderen Anstrengungen müssen dabei den Technologien gelten, die für die nächsten Jahre die globalen Wachstumstreiber sind. Hierzu gehört zweifellos die Umwelttechnik. Das Bayerische Wirtschaftsministerium hat daher das ifo Institut für Wirtschaftsforschung beauftragt, die im Freistaat in der Umweltwirtschaft vorhandenen Potentiale zu erheben, zu analysieren und hieraus Empfehlungen abzuleiten. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse dieser Studie ergänzt den von der Prognos AG erstellten Industriebericht.

Martin Zeil

Katja Hessel

Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Stellvertretender Ministerpräsident

Staatssekretärin im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur Verkehr und Technologie

Inhalt I.

II.

Die bayerische Industrie

7

1.

Industriekonjunktur in Bayern 2009 und Konjunkturtendenzen 2010

8

2.

Die Einführung der Wirtschaftszweigklassifikation 2008 (WZ 2008)

10

3.

Gesamtwirtschaftliche Stellung des Verarbeitenden Gewerbes

12

4.

Struktur des Verarbeitenden Gewerbes

14

5.

Entwicklung des Verarbeitenden Gewerbes

18

Branchenreport Bayern

25

1.

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln

26

2.

Getränkeherstellung

28

3.

Herstellung von Textilien

30

4.

Herstellung von Bekleidung

32

5.

Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen

34

6.

Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren ohne Möbel (Holzgewerbe)

36

7.

Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus (Papiergewerbe)

38

8.

Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und

40

Datenträgern Herstellung von chemischen Erzeugnissen

42

10. Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen

44

11. Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

46

12. Herstellung von Glas und -waren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden

48

13. Metallerzeugung und -bearbeitung

50

14. Herstellung von Metallerzeugnissen

52

15. Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen

54

16. Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

56

17. Maschinenbau

58

18. Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

60

19. Sonstiger Fahrzeugbau

62

20. Herstellung von Möbeln

64

21. Herstellung von sonstigen Waren

66

22. Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

68

23. Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

70

24. Bauhauptgewerbe

72

9.

5

III. Regierungsbezirksprofile

IV.

75

1.

Oberbayern

76

2.

Niederbayern

78

3.

Oberpfalz

80

4.

Oberfranken

82

5.

Mittelfranken

84

6.

Unterfranken

86

7.

Schwaben

88

Sonderteil: Umweltwirtschaft in Bayern

91

Zusammenfassung der Studie des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung 1.

Einleitung

92

2.

Definitionen und Methoden zur Erfassung der Umweltwirtschaft

92

3.

Struktur der Umweltwirtschaft in Bayern

94

4.

Wettbewerbssituation der Umweltindustrie Bayerns

103

5.

Entwicklungen auf dem Umweltschutzmarkt

105

6.

Handlungsempfehlungen des ifo Instituts zur Förderung der bayerischen Umweltwirt-

111

schaft 7.

V.

6

Literatur

Anhang

114

115

1.

Methodische Erläuterungen

116

2.

Ergänzende Abbildungen und Tabellen

117

I. Die bayerische Industrie

7

Die bayerische Industrie

1. Industriekonjunktur in Bayern 2009 und erste Konjunkturtendenzen 2010 Gesamttendenz

Bereits zum Ende des Jahres 2008 kündigte sich die Weltwirtschafts- und Finanzkrise in Deutschland wie auch in Bayern an. Das Wirtschaftsgeschehen des folgenden Jahres war geprägt von den Auswirkungen dieser Krise, die sich nun deutlich spürbar manifestierte. Die bayerische Wirtschaft startete mit einer stark rückläufigen Entwicklung in das Jahr 2009. Zur Mitte des Jahres verlangsamte sich der Abschwung, im Herbst erreichte die bayerische Wirtschaft die Talsohle und am Jahresende zeigte die Wirtschaft bereits erste Anzeichen einer Erholung. Insgesamt sank 2009 das bayerische Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 5,0 % und entwickelte sich somit ähnlich dem deutschen BIP (-4,9 %). Für Deutschland und den Freistaat bedeutete dies die schwerste Rezession seit der Währungsreform 1948. Von einem sehr niedrigen Niveau kommend stieg die Arbeitslosenquote 2009 in Bayern um 0,6 Prozentpunkte auf 4,8 % an. Gleichwohl hatte der Freistaat damit im Jahresdurchschnitt die geringste Arbeitslosenquote aller Bundesländer und lag deutlich unter der gesamtdeutschen Quote von 8,2 %.

Industriekonjunktur Bayern 2009

Als exportorientiertes Bundesland mit einem sehr hohen Industriebesatz und einer überdurchschnittlichen Spezialisierung auf die Investitionsgüterproduktion war die Gesamtentwicklung in Bayern stark von der Entwicklung des Verarbeitenden Gewerbes beeinflusst. Nachdem die Auftragsbestände abgearbeitet waren, sank die bayerische Industrieproduktion zu Anfang des Jahres 2009 innerhalb weniger Monate um ca. 30 %, wobei der Einbruch vor allem die exportierende Industrie traf. Angesichts dieser Situation nutzten die bayerischen Betriebe die Möglichkeit der Kurzarbeit. Im Februar stieg die Zahl der bayerischen Kurzarbeiter sprunghaft an und erreichte im April den Höchststand, der fast 96.800 Vollzeitstellen entsprach. Im Durchschnitt des ersten Halbjahres 2009 befanden sich ca. 8 % der Beschäftigten in Kurzarbeit und damit mehr als im deutschen Durchschnitt (7 %). Die Kapazitätsauslastung der bayerischen Industrie erreichte mit Werten um die 70 % im Sommer 2009 ihren Tiefststand. Über die Hälfte der bayerischen Industrieunternehmen planten zu diesem Zeitpunkt Kürzungen ihrer Investitionsbudgets und stellten Erweiterungsinvestitionen zurück. Gleichwohl zeigten sich in Bayern mit dem Anstieg der Auftragsbestände und der Umsätze am Ende des zweiten Halbjahres 2009 bereits erste Anzeichen einer leichten wirtschaftlichen Erholung der Industrie. Auch die Anzahl der Kurzarbeiter in Bayern verringerte sich wieder deutlich. Insgesamt konnte das Krisenjahr 2009 in Bayern besser bewältigt werden als ursprünglich prognostiziert. Auch im Vergleich zu den deutschen Zahlen fielen die Rückgänge in Bayern mit -19,8 % bei den Auftragseingängen (-24,4 % bei den Auftragseingängen der deutschen Industrie) und -14,5 % bei den Umsätzen (-18,3 % bei den Umsätzen der deutschen Industrie) deutlich geringer aus. Dies ist auch auf die starke Stellung der bayerischen Industrie auf dem Weltmarkt zurückzuführen. Zudem wirkten gerade die bayerischen Konjunkturmaßnahmen zusammen mit den nationalen Konjunkturpaketen positiv dem Abwärtstrend entgegen. So hat der Bayerische Mittelstandsschirm geholfen, Liquiditätsengpässe bei mittelständischen Unternehmen auszugleichen, einer Kreditklemme entgegenzuwirken und zukunftsfähige Arbeitsplätze zu sichern. Ferner konnten die bayerischen Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe die negativen Auswirkungen für die Beschäftigung durch die Inanspruchnahme von Kurzarbeit sowie durch die intensive Nutzung tarifvertraglicher Mechanismen der Arbeitszeit- und Entgeltflexibilisierung ausgleichen. Die Veränderung der Beschäftigung fiel 2009 mit -4,2 % entsprechend moderat aus (Beschäftigte in der deutschen Industrie: -4,5 %). Damit konnten qualifizierte und eingearbeitete Mitarbeiter und ihr Know-how auch bei vorübergehend geringer Auslastung gehalten werden, was gerade für die auf forschungsintensive Investitionsgüter spezialisierten bayerischen Unternehmen besonders wichtig ist.

8

Industriekonjunktur in Bayern im Jahr 2009 und Konjunkturtendenzen 2010

Konjunkturtendenzen 2010

Nach dieser bereits Ende 2009 einsetzenden leichten konjunkturellen Erholung gelang der bayerischen Industrie ein guter Start ins Jahr 2010. Insgesamt lässt sich für die Konjunkturindikatoren im ersten Quartal 2010 eine positive Bilanz ziehen, gleichwohl krisenbedingt von einem niedrigen Niveau kommend. So meldete die bayerische Industrie im ersten Quartal ein Auftragsplus von 16,6 %, wobei die Auslandsaufträge stärker zunahmen als die Inlandsnachfrage. Insbesondere die Vorleistungsgüterproduzenten konnten ihre Aufträge deutlich steigern. Die nun besseren Auftragsbestände sichern die Produktion inzwischen für einen Vorlauf von 2,5 Monaten. So stieg die industrielle Produktion in Bayern im ersten Quartal 2010 um 5,4 % an. Gleichzeitig erhöhte sich die Kapazitätsauslastung um ca. 4 Prozentpunkte, gleichwohl diese noch immer deutlich unter dem Mittel der vorherigen Jahre liegt. Auch bei den Umsätzen konnte die bayerische Industrie im ersten Quartal 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Zuwachs von 7,1 % verzeichnen. Angesichts dieser Entwicklungen verbessern sich die Geschäftserwartungen der bayerischen Industriebetriebe deutlich gegenüber dem Vorjahr, erreichen aber weiterhin kaum die Lagebeurteilungen vor der Wirtschaftskrise. Die Beschäftigungsentwicklung in Bayern stabilisiert sich: So verringerte sich die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von Februar 2009 bis Februar 2010 lediglich um -0,3 %. Im März 2010 stieg zudem der Zugang an offenen Stellen gegenüber dem Vormonat um 15,7 % und damit dynamischer als im Bundesdurchschnitt (10 %) an. Somit sendet auch der Arbeitsmarkt nun wieder positive Signale. Für das erste Quartal 2010 verzeichnete die deutsche Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein BIP-Wachstum von 1,7 %. Die Wachstumsimpulse kamen dabei insbesondere von den Ausrüstungsinvestitionen und dem Exportgeschäft. Es ist davon auszugehen, dass die bayerische Wirtschaft eine ähnliche Entwicklung aufweisen wird. Leider liefert die Statistik für die Bundesländer keine Quartalsergebnisse. Für das gesamte Jahr 2010 prognostizieren die Wirtschaftsforschungsinstitute der deutschen Wirtschaft ein BIP-Wachstum zwischen 1,5 und 2,0 %. Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt schätzt die OECD auch für 2010 als relativ robust ein und geht von einem Absinken der Beschäftigung um lediglich -0,4 % sowie einem leichten Anstieg der Arbeitslosenquote aus. Die Treiber des Wachstums sind – nach Angaben der OECD – weniger der private Inlandskonsum, sondern die öffentlichen Investitionen aus den Konjunkturprogrammen und vor allem Wachstumsimpulse aus dem Ausland, insbesondere Asien. Der zurzeit schwache Euro eröffnet der exportorientierten bayerischen Industrie auf den außereuropäischen Märkten eine positive Entwicklungsperspektive. Währungsbedingt werden die bayerischen Güter auf den außereuropäischen Märkten noch wettbewerbsfähiger, so dass ein Anstieg des Exportgeschäftes zu erwarten ist. Zwar verteuert sich für die bayerische Wirtschaft durch den schwachen Euro gleichzeitig der Bezug von Vorleistungen aus dem außereuropäischen Ausland. Da die bayerischen Ausfuhren in Länder außerhalb Europas jedoch die Einfuhren übersteigen, überwiegt für Bayern der positive Wechselkurseffekt. Gleichwohl ist zu berücksichtigen, dass Bayern nach wie vor stark von der Entwicklung seines größten Exportmarktes Europa abhängig ist. Der unter Druck geratene Euro wird in vielen europäischen Ländern Konsolidierungsanstrengungen der durch die Konjunkturprogramme stark verschuldeten öffentlichen Haushalte forcieren und die Binnennachfrage in Europa dämpfen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die wirtschaftliche Situation verschiedener von der Krise stark getroffener Staaten mittelfristig entwickeln wird.

9

Die bayerische Industrie

2. Die Einführung der Wirtschaftszweigklassifikation 2008 (WZ 2008) Erläuterungen zur Einführung der WZ 2008

Grundlage für die im Industriebericht Bayern dargestellten Branchen ist die allgemeingültige nationale Wirtschaftszweigklassifikation (WZ), die der Erfassung der unternehmerischen Tätigkeiten dient. Die zunehmenden weltweiten wirtschaftlichen Verflechtungen und die Veränderungen der Produktions- und Dienstleistungsstrukturen bedingen in zeitlichen Abständen sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene Anpassungen der Klassifikationen zur Beschreibung der unternehmerischen Tätigkeiten. So wurde auf europäischer Ebene in den letzten Jahren die NACE grundlegend überarbeitet, die nun unter dem Namen NACE Rev. 2 firmiert. Auf der europäischen NACE Rev. 2 aufbauend, wurde für Deutschland eine nationale Fassung der Wirtschaftszweigklassifikation mit dem Titel „Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)“ erarbeitet, welche die bisherige Wirtschaftszweigklassifikation (WZ 2003) ablöst. Während die Daten bis zum Kalenderjahr 2008 von den Statistischen Ämtern nach der alten WZ 2003 erfasst wurden, werden die Daten seit dem Kalenderjahr 2009 ausschließlich nach der neuen WZ 2008 ausgewiesen. Die Umstellung der Wirtschaftszweigsystematik wird als grundlegende Revision eingestuft. Diese beinhaltet zum einen Änderungen einzelner Klassifizierungsregeln und zum anderen strukturelle Veränderungen, die zu Verschiebungen zwischen den Wirtschaftszweigen führen. So werden zum Beispiel ursprüngliche Industriebetriebe, die ihre Produktion vollständig ins Ausland verlagert haben und in Deutschland nur noch Verwaltungs-, Vertriebs- und Marketingaktivitäten wahrnehmen, nach der WZ 2008 nicht mehr im Verarbeitenden Gewerbe, sondern im Dienstleistungssektor erfasst (Klassifizierungsregel). Als Beispiel für Veränderungen in der Sortierung der Wirtschaftszweige kann die Pharmazie angeführt werden, die nun als eigenständiger Wirtschaftszweig und nicht wie bisher als Subbranche der Chemischen Industrie firmiert. Ein weiteres Beispiel ist das Verlagsgewerbe, welches nach der WZ 2008 nicht mehr zum Verarbeitenden Gewerbe zählt, sondern als eigenständige Branche im Dienstleistungssektor existiert.

Auswirkungen der WZ 2008 auf das bayerische Verarbeitende Gewerbe

10

Die Abgrenzung des Verarbeitenden Gewerbes erfolgte bis zum Industriebericht Bayern 2009 auf Grundlage der Wirtschaftszweigklassifikation 2003. Ab dem Industriebericht Bayern 2010 basieren die verwendeten Daten auf der neuen Wirtschaftszweigklassifikation 2008 (WZ 2008). Anhand einzelner Kennzahlen werden die Auswirkungen der WZ-Umstellung näher beleuchtet. Nach der WZ 2003 waren im Jahr 2008 ca. 7.500 Betriebe im bayerischen Verarbeitenden Gewerbe erfasst. Nach der WZ 2008 hat sich die Zahl im Jahr 2009 auf ca. 7.300 Betriebe reduziert. Die vom Statistischen Bundesamt Deutschland ausgewiesene bereinigte Entwicklung der Betriebszahl in der bayerischen Industrie im Jahr 2009 von 0,8 % bestätigt, dass die Abnahme der im industriellen Sektor erfassten Betriebe auf die WZ-Umstellung zurückzuführen ist. Auch bei den Umsätzen und Beschäftigten lassen sich Rückschlüsse auf die Auswirkungen der WZUmstellung ziehen. Stellt man die Zahl der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe von Bayern im Jahr 2008 nach der WZ 2003 der Beschäftigtenzahl im Jahr 2009 nach der WZ 2008 gegenüber, ergibt sich ein Rückgang von -7,4 %. Der um die WZUmstellung bereinigte Beschäftigungsrückgang im Verarbeitenden Gewerbe in Bayern fällt hingegen mit -4,2 % deutlich niedriger aus. Bei den Umsätzen ist die Differenz weniger markant. Dem nicht um die WZ-Umstellung bereinigten Umsatzrückgang im bayerischen Verarbeitenden Gewerbe im Jahr 2009 gegenüber dem Jahr 2008 von -17,9 % steht ein um die WZ-Umstellung bereinigter Umsatzrückgang von -14,5 % gegenüber.

Die Einführung der Wirtschaftszweigklassifikation 2008

Veränderungen im Industriebericht 2010

Aufgrund der oben beschriebenen strukturellen Veränderungen einerseits und der Klassifizierungsregeln andererseits ist eine Vergleichbarkeit der statistischen Branchendaten für die Jahre 2000-2008 (WZ 2003) und der statistischen Branchendaten für das Jahr 2009 (WZ 2008) nicht gegeben. Während für das Verarbeitende Gewerbe eine Bereinigung der Kennzahlen noch möglich ist, können Veränderungen für die einzelnen Branchen in Bayern nicht belastbar abgebildet werden. Demzufolge wird im Industriebericht 2010 bei den Branchenbeschreibungen auf die Angabe von Veränderungsraten für Bayern verzichtet. Die in Einzelfällen genannten Entwicklungsraten der bayerischen Branchen basieren auf Angaben von Branchenverbänden, die im Text namentlich benannt werden. Im Gegensatz zu den Bundesländern werden für Deutschland insgesamt bereinigte Entwicklungsraten auch für einzelne Branchen ausgegeben. Die im Text für Deutschland verwendeten branchenspezifischen Veränderungsdaten sind Angaben des Statistischen Bundesamtes Deutschland. Ab dem Industriebericht 2010 orientiert sich das Kapitel II „Branchenprofile“ stärker an der Gliederung der Wirtschaftszweigklassifikation. Damit werden zum einen neue Branchen aufgenommen (z. B. Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen, Herstellung sonstiger Waren). Zum anderen gehen ehemals separat porträtierte Branchen nun in einer übergeordneten Branche auf. Zum Beispiel wird der ehemals separat betrachtete Luft- und Raumfahrzeugbau jetzt im Branchenprofil Sonstiger Fahrzeugbau dargestellt. Im Industriebericht Bayern 2010 werden der Abschnitt B „Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden“, mit Ausnahme der Abteilungen „Tabakverarbeitung“ und „Kokerei und Mineralölverarbeitung“ (Datenschutz) alle Wirtschaftsabteilungen des Abschnittes C „Verarbeitendes Gewerbe“ und das Bauhauptgewerbe erfasst. Bei der inhaltlichen Beschreibung der Branchenprofile wurden im Industriebericht 2010 neben den bereits bestehenden Abschnitten „Branchenprofil“ und „Branchenkonjunktur“ der Abschnitt „WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur“ aufgenommen. In diesem Abschnitt wird konkret auf die Veränderungen in der Zusammensetzung der jeweiligen Branche der WZ 2008 gegenüber der WZ 2003 eingegangen.

11

Die bayerische Industrie

3. Gesamtwirtschaftliche Stellung des Verarbeitenden Gewerbes Industrieanteil

22,0 % der Erwerbstätigen des Freistaates Bayern sind im Verarbeitenden Gewerbe tätig. Damit ist das Verarbeitende Gewerbe in Bayern im Vergleich zu Deutschland (18,5 %) überdurchschnittlich stark vertreten. Gleichzeitig stellt der Sektor nach den öffentlichen und privaten Dienstleistern und dem Sektor Handel, Verkehr, Gastgewerbe den drittgrößten Wirtschaftsbereich. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise 2009 zeigen sich beim Bruttowertschöpfungsanteil der Industrie, der gegenüber dem Vorjahr um -3,7 Prozentpunkte auf 21,5 % gesunken ist. Trotz des stark konjunkturbedingten Rückgangs der Bruttowertschöpfung trägt das Verarbeitende Gewerbe in Bayern im Vergleich zu Deutschland (19,4 %) überdurchschnittlich stark zur Bruttowertschöpfung bei.

Wirtschaftsstruktur im Überblick

Tabelle 1

Bruttowertschöpfung in Bayern nach Wirtschaftsbereichen 20091) – Anteil an der Gesamtwertschöpfung in % –

Finanzierung, Öffentliche, Verarbeitendes Handel, Vermietung, private Gewerbe Verkehr, Unternehmens- Dienstleister Gastgewerbe dienstleister 33,8

22,1

21,5

15,5

Baugewerbe

Landund Forstwirtschaft, Fischerei

4,6

0,9

Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der Länder. 1) Ohne die Bereiche Energie- und Wasserversorgung sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden.

Volkswirtschaftliche Bedeutung

Deutschland gehört weltweit zu den führenden Industrienationen. Innerhalb Deutschlands sind Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen die größten industriellen Zentren. Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist die Industrie in Bayern und Deutschland das Fundament der Gesamtwirtschaft. Neben der „eigenen“ industriellen Wertschöpfung werden durch die zunehmende Nachfrage nach produktbegleitenden Dienstleistungen im Rahmen des Vertriebs von Industrieprodukten und -anlagen Wertschöpfungsprozesse durch den industriellen Sektor angestoßen. Neben der intelligenten Verknüpfung von Industrie und Dienstleistung ergeben sich weitere Zukunftspotenziale im Hightech-Bereich. Hier profitiert Bayern von seinem hohen Besatz an forschungsintensiven Industrien.

Entwicklung der Industrie

Tabelle 2

Entwicklung der preisbereinigten Bruttowertschöpfung des Verarbeitenden Gewerbes und der Wirtschaft insgesamt – Kettenindex 2000=100 –

Bayern Deutschland

1995

2000

2005

2009

Verarbeitendes Gewerbe

83,0

100,0

111,0

103,5

Insgesamt

84,4

100,0

108,8

111,2

Verarbeitendes Gewerbe

89,7

100,0

106,1

95,3

Insgesamt

89,8

100,0

104,2

105,8

Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der Länder.

Im Zuge der Mitte 2008 einsetzenden Finanz- und Wirtschaftskrise wurde der 2005 gestartete wirtschaftliche Wachstumsprozess beendet. Mit einem Rückgang der Bruttowertschöpfung im Jahr 2009 von -17,4 % in Bayern und -18,2 % in Deutschland verzeichnet das Verarbeitende Gewerbe - und damit der Wachstumstreiber der Vorjahre die mit Abstand höchsten Einbrüche. Die Gesamtwirtschaft betrachtend, lag die Bruttowertschöpfung 2009 in Bayern und Deutschland 5,6 % unter dem Vorjahresniveau. Aufgrund der bundesweit hohen Einbrüche im industriellen Sektor ist der bayerische Bruttowertschöpfungsanteil an Deutschland (19,7 %) sogar geringfügig gestiegen.

12

Gesamtwirtschaftliche Stellung des Verarbeitenden Gewerbes

Abbildung 1

Wirtschaftsstruktur in Bayern 20091) – Anteil an den Erwerbstätigen in % –

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Baugewerbe 2,9 % 5,6 % Öffentliche, private Dienstleister 28,3 %

Finanzierung, Vermietung, Unternehmesdienstleister 16,4 %

Verarbeitendes Gewerbe 22,0 %

Handel, Verkehr, Gastgewerbe 24,3 %

Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der Länder. 1) Verarbeitendes Gewerbe ohne Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden. Gesamtdarstellung ohne Energie- und Wasserversorgung sowie ohne Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden.

Abbildung 2

Entwicklung der preisbereinigten Bruttowertschöpfung in Bayern und Deutschland 2000-2009 – Kettenindex, 2000 = 100 –

140,0

130,0 Bayern Verarbeitendes Gewerbe1) 120,0 Bayern Gesamtwirtschaft

110,0

100,0

111,2

Deutschland Verarbeitendes Gewerbe1)

Deutschland Gesamtwirtschaft

105,8 103,5 95,3

90,0

80,0

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der Länder. 1) Nur Verarbeitendes Gewerbe, ohne Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden.

13

Die bayerische Industrie

4. Struktur des Verarbeitenden Gewerbes Sektorale Struktur

In den 7.300 Betrieben der bayerischen Industrie sind rund 1,14 Mio. Beschäftigte tätig. 2009 erzielten diese einen Umsatz von ca. 273,7 Mrd. EUR. Ein hoher Besatz an forschungsintensiven Branchen, umfassende Branchenverflechtungen und Zulieferbeziehungen entlang der Wertschöpfungsketten und die Herausbildung von Clusterstrukturen zählen zu den zentralen Erfolgsfaktoren der bayerischen Industrie. Tabelle 3

Verarbeitendes Gewerbe nach Branchen 20091) – Beschäftigtenanteil in % – Bayern

Maschinenbau Kraftwagen und Kraftwagenteile Elektrische Ausrüstungen Nahrungs- und Futtermittel Metallerzeugnisse EDV, Elektronik, Optik Gummi- und Kunststoffwaren Chemische Erzeugnisse Glas und -waren, Keramik u.a. Reparatur und Installation

Deutschland 17,2 14,8 8,4 8,3 7,6 6,4 6,1 4,2 4,0 3,7

Maschinenbau Kraftwagen und Kraftwagenteile Metallerzeugnisse Nahrungs- und Futtermittel Elektrische Ausrüstungen Gummi- und Kunststoffwaren Chemische Erzeugnisse EDV, Elektronik, Optik Metallerzeugung, -bearbeitung Reparatur/Installation

16,3 12,7 10,3 8,3 6,7 6,0 5,4 4,6 4,3 3,5

28,3 12,5 8,3 7,1 6,2 4,1 4,1 3,7 3,4 3,0

Deutschland Kraftwagen und Kraftwagenteile Maschinenbau Nahrungs- und Futtermittel Chemische Erzeugnisse Metallerzeugnisse Metallerzeugung, -bearbeitung Elektrische Ausrüstungen EDV, Elektronik, Optik Gummi- und Kunststoffwaren Pharmazeutische Erzeugnisse

19,3 12,4 9,3 7,8 5,9 5,2 4,9 4,3 4,2 2,7

– Umsatzanteil in % – Bayern Kraftwagen und Kraftwagenteile Maschinenbau EDV, Elektronik, Optik Nahrungs- und Futtermittel Elektrische Ausrüstungen Chemische Erzeugnisse Metallerzeugnisse Gummi- und Kunststoffwaren Reparatur und Installation Sonstiger Fahrzeugbau

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Aus Datenschutzgründen bleiben die Sektoren Kokerei, Mineralölverarbeitung und Tabakverarbeitung unberücksichtigt.

Branchenportfolio

14

Knapp ein Drittel der Industriebeschäftigten und ca. 41,0 % der Industrieumsätze entfallen in Bayern auf die größten Industriebranchen, den Maschinenbau und die Herstellung von Kraftwagen und -teilen. Neben diesen Branchen wird der industrielle Sektor in Bayern von der Herstellung elektrischer Ausrüstungen und der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen dominiert. Beide Branchen zeichnen sich durch hohe Beschäftigungsanteile an der bayerischen Industrie (8,4 % bzw. 6,4 %) und eine im Vergleich zu Deutschland stark überdurchschnittliche Lokalisation (1,3 bzw. 1,4) aus. Weitere Kompetenzen des Standortes Bayern finden sich zudem in der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln, der Herstellung von Metallerzeugnissen und in der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren, die jeweils zwischen 6,1 % und 8,3 % der bayerischen Industriebeschäftigten stellen. Darüber hinaus sind in der Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen, der Herstellung von Bekleidung und im Luft- und Raumfahrzeugbau (Teilbereich Sonstiger Fahrzeugbau) mehr als ein Drittel der nationalen Branchenbeschäftigten in Bayern konzentriert.

Struktur des Verarbeitenden Gewerbes

Abbildung 3 2,2

Branchenportfolio des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern 20091) Lokalisationsgrad Bayern (DE = 1,0)

2,0

WZ 15 Leder, Lederwaren, Schuhe WZ 14 Bekleidung

1,8

WZ 26 Datenverarbeitungsgeräte, elektronische, optische Erzeugnisse

WZ 23 Glas/-waren, Keramik, Verarbeitung Steine/Erden WZ 31 WZ 11 WZ 30 Getränke

1,6 1,4

WZ 27 Elektrische Ausrüstungen

WZ 33

1,2 1,0 0,8 0,6

50.000

0,4

0,0

150.000

200.000

WZ 22 Gummi-/Kunststoffwaren

WZ 18

WZ 20 Chemische Erzeugnisse

WZ 32

WZ B

0,2

100.000

WZ 16 WZ 17

WZ 24 Metallerzeugung/ -bearbeitung

WZ 28 Maschinenbau

WZ 10 Nahrungs-/ Futtermittel

WZ 13 0

WZ 29 Kraftwagen/-teile

WZ 25 Metallerzeugnisse

WZ 21 Pharmazeutische Erzeugnisse

Beschäftigungsvolumen

WZ B: Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden WZ 13: Textilien WZ 16: Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren WZ 17: Pappe, Papier, Waren daraus WZ 18: Druckerzeugnisse, Vervielfältig. Datenträger WZ 30: Sonstiger Fahrzeugbau WZ 31: Möbel WZ 32: Sonstige Waren WZ 33: Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Der Lokalisationsgrad gibt die Konzentration der Branche in Bayern im Vergleich zu Deutschland an. Besitzt der Lokalisationsquotient den Wert 1, ist die Branche in Bayern genauso stark vertreten wie in Deutschland. Werte größer 1 verweisen auf einen überproportionalen Besatz, Werte kleiner 1 auf einen unterdurchschnittlichen Besatz der Branche in Bayern.

Abbildung 4

100

Verarbeitendes Gewerbe in Bayern nach Betriebsgrößen 2009 – Anteil in % –

95,0

80 61,1

60

51,4

48,6 38,9

40 20 5,0 0 Betriebe

Beschäftigte < 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

15

Die bayerische Industrie

Industriestruktur nach Güterverwendung

Entsprechend der Klassifizierung der Güterverwendung wird zwischen Investitions-, Vorleistungs-, Verbrauchs- und Gebrauchsgütern sowie Energie unterschieden. Kennzeichnend für die bayerische Industrie ist die Dominanz der Investitionsgüterproduktion, auf die 45,6 % der Industriebeschäftigten und 54,4 % der Industrieumsätze entfallen. Die Schwerpunkte der Investitionsgüterproduktion liegen im Fahrzeug- und Maschinenbau. Von zentraler Bedeutung ist zudem die Produktion von Vorleistungsgütern, in der 34,6 % der Industriebeschäftigten tätig sind und 25,7 % der Industrieumsätze erzielt werden. Die Vorleistungsgüterproduktion wird insbesondere von Herstellern elektrischer Ausrüstungen, Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, von Herstellern chemischer Erzeugnisse, Metallerzeugnisse sowie Gummiund Kunststoffwaren geprägt. Der drittgrößte Bereich ist mit einem Beschäftigungsanteil von 15,9 % und einem Umsatzanteil von 13,7 % die Verbrauchsgüterproduktion. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln, Getränken sowie von pharmazeutischen Erzeugnissen. Die Gebrauchsgüterproduktion und der Energiebereich sind in Bayern hingegen weniger stark vertreten.

Struktur der Hauptgruppen im Überblick

Tabelle 4

Verarbeitendes Gewerbe in Bayern nach Hauptgruppen 2009 – Betriebe, Beschäftigte, Umsatz absolut – Betriebe

Beschäftigte

Umsatz in Mrd. EUR

Investitionsgüter

1.976

518.138

149.012.778

Vorleistungsgüter

3.365

393.793

70.207.243

Verbrauchsgüter

1.659

180.658

37.422.757

Gebrauchsgüter

288

42.522

*)

10

1.914

*)

7.298

1.137.025

273.711.467

Energie Insgesamt

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. *) Datenschutz.

Betriebsgrößenstruktur und regionale Verteilung

16

In 95 % der Betriebe der bayerischen Industrie arbeiten weniger als 500 Mitarbeiter. Dennoch ist das Beschäftigungsverhältnis zwischen den Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern und den Großbetrieben recht ausgeglichen. So sind insgesamt 584.151 Beschäftigte in kleinen und mittleren Betrieben (weniger 500 Mitarbeiter) und 552.874 Beschäftigte in Betrieben ab 500 Mitarbeitern tätig. Weniger ausgeglichen ist das Verhältnis zwischen kleinen und mittleren Unternehmen und den Großbetrieben beim Umsatzanteil. So tragen die Großunternehmen mit einem Anteil von 61,1 % deutlich stärker als die Betriebe mit weniger als 500 Mitarbeitern zum Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe in Bayern bei. Regional betrachtet sind 27,4 % der Industriebeschäftigten im Regierungsbezirk Oberbayern, insbesondere im Ballungsraum München, konzentriert. Mit 15,8 % bzw. 15,0 % der Industriebeschäftigten folgen Schwaben und Mittelfranken an zweiter und dritter Stelle. Setzt man die Industriebeschäftigten ins Verhältnis zu den Einwohnern (Industriebesatz), wird die hohe regionale Bedeutung der Industrie in den Regierungsbezirken Oberpfalz und Oberfranken deutlich. Mit 109 bzw. 105 Industriebeschäftigten je 1.000 Einwohner verfügen diese Regierungsbezirke über den höchsten Industriebesatz. Demgegenüber fällt im Regierungsbezirk Oberbayern der Industriebesatz (72) am niedrigsten aus. Die Wirtschaftsstruktur im Regierungsbezirk Oberbayern wird dabei stark vom Ballungsraum München geprägt. Dieser zeichnet sich durch eine breite Mischung von bedeutenden Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen aus. Die zentrale Bedeutung des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern zeigt sich zudem im Deutschlandvergleich. So liegt der bayerische Industriebesatz mit durchschnittlich 91 Industriebeschäftigten je Einwohner deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 70.

Struktur des Verarbeitenden Gewerbes

Abbildung 5

Verarbeitendes Gewerbe in Bayern nach Regierungsbezirken 2009 – Beschäftigte (Anteil in %) –

Oberfranken 113.242 (10,0 %) Niederbayern 114.248 (10,0 %)

Oberbayern 311.253 (27,4 %)

Oberpfalz 118.431 (10,4 %)

Unterfranken 129.584 (11,4 %)

Schwaben 179.493 (15,8 %) Mittelfranken 170.774 (15,0 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

Abbildung 6

Industriebesatz in Bayern nach Regierungsbezirken 2009 – Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe je 1.000 Einwohner –

125 109

105

100

101

100

98

96

72

75

50

25

0 Oberpfalz

Oberfranken

Schwaben

Mittelfranken

Unterfranken

Niederbayern

Oberbayern

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

17

Die bayerische Industrie

5. Entwicklung des Verarbeitenden Gewerbes Konjunkturelle Entwicklung der Industrie

Das Jahr 2009 stand auch für Bayern im Zeichen der weltweiten Wirtschaftskrise. Die Prozentwerte wichtiger Entwicklungsindikatoren des Verarbeitenden Gewerbes veränderten sich zu 2008 negativ und dies im zweistelligen Bereich. So ging der Auftragseingang 2009 im Freistaat um fast ein Fünftel zurück (-19,8 %), jedoch nicht so drastisch wie im Bundesdurchschnitt (-24,4 %). Auch der Umsatzrückgang in der bayerischen Industrie war 2009 deutlich (-14,5 %), fiel aber nicht so stark wie der gesamtdeutsche Wert (-18,3 %) aus. Ein vergleichbares Bild zeigt sich beim Produktionsrückgang, der in Bayern im Jahr 2009 mit -16,2 % ebenfalls niedriger als im bundesweiten Durchschnitt (-17,6%) ausfiel. Die Industriebeschäftigung sank in Bayern trotz starkem Produktionsrückgang nur relativ moderat um -4,2 % und verzeichnete damit eine Entwicklung, die in etwa dem gesamtdeutschen Niveau entspricht. Tabelle 5

Entwicklung des Verarbeitenden Gewerbes 2009 – Veränderung zum Vorjahr in % – Bayern

Deutschland

Auftragseingang

-19,8

-24,4

Produktion

-16,2

-17,6

Umsatz

-14,5

-18,3

Beschäftigte (am 30.09.)

-4,2

-4,5

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung und des Statistischen Bundesamtes Deutschland.

Auftragseingang

Die Auftragsdaten in Bayern belegen das Ausmaß der Wirtschaftskrise und die deutlich eingetrübte Investitionsneigung der Wirtschaft im Jahr 2009. Die Auslandsaufträge gingen um -19,9 % und die Inlandsaufträge um -19,5 % zurück. Insgesamt veränderte sich der Aufgangseingang in Bayern 2009 um -19,8 % zum Vorjahr, 2008 waren es noch -5,4 %. Damit fielen die Aufträge in etwa auf ein Niveau zurück, welches vor dem markanten Einsetzen des konjunkturellen Aufschwungs in den Jahren 2003/2004 vorherrschte. In Bayern lagen die Auftragseingänge 2008 unter und 2009 über dem gesamtdeutschen Durchschnitt. Diese inverse Entwicklung kann darauf zurückgeführt werden, dass das Verarbeitende Gewerbe in Bayern überdurchschnittlich stark auf die Herstellung von Investitionsgütern spezialisiert ist und etwas eher auf konjunkturelle Entwicklungen reagiert. Die Nachfrage nach diesen Gütern nimmt in der ersten Phase des Abschwungs für gewöhnlich überdurchschnittlich ab. Wiederum schlägt sich eine konjunkturelle Wiederbelebung oft bei den Investitionsgütern als Erstes nieder. Die bayerische Industrie hat daher im Jahr 2009 vermutlich stärker von den Investitionen der Konjunkturprogramme sowie vom Überschreiten der konjunkturellen Talsohle im Laufe des Jahres profitiert.

Auftragsdaten im Überblick

Tabelle 6

Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe Bayerns 2000-2009 – Veränderung in % –

Insgesamt

00/01 -3,0

01/02 3,1

02/03 2,1

03/04 7,5

04/05 3,8

05/06 11,3

06/07 8,7

07/08 08/091) -5,4 -19,8

Inland

-3,6

-1,5

1,4

5,4

0,5

6,2

7,8

-4,1

-19,5

Ausland

-2,5

7,8

2,7

9,5

6,8

15,5

9,2

-6,2

-19,9

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsrate 08/09 bereinigt.

18

Entwicklung des Verarbeitenden Gewerbes

Abbildung 7

Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe Bayerns – Wertindex, 2000=100 –

150

1)

137,5 126,5

125 109,1 100

100

97,0

2000

2001

99,4

101,5

2002

2003

130,1

113,7 104,7

75 2004

2005

2006

2007

2008

2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 8

Produktion im Verarbeitenden Gewerbe Bayerns – Index kalendermonatlich , 2000=100 –

150

1)

126,5

125

100

100

102,4

100,4

102,4

2000

2001

2002

2003

107,5

112,8

129,6

117,8 106,9

75 2004

2005

2006

2007

2008

2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 9

Kapazitätsauslastung im Verarbeitenden Gewerbe Bayerns – Saisonbereinigte ifo-Werte in % –

100

1)

87,3

85

82,9

84,2

84,4

84,1

87,5

88,3

87,5 73,9

75

50

25 2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

19

Die bayerische Industrie

Produktion und Kapazitätsauslastung

Nachdem die Produktion in Bayern 2008 trotz einsetzender Wirtschaftskrise noch ein leichtes Wachstum aufgrund von hohen Auftragsbeständen verzeichnen konnte, folgte dem starken Auftragseinbruch im Jahr 2009 unweigerlich auch ein Produktionsrückgang. Im Jahresdurchschnitt 2009 sank die bayerische Industrieproduktion um -16,2 %. Dies entspricht in etwa dem Produktionsniveau, über das das Verarbeitende Gewerbe in Bayern vor dem Beginn der letzten konjunkturellen Boomphase, d. h. 2003/2004, verfügte. Einhergehend mit dem starken Produktionsrückgang des Jahres 2009 entwickelte sich auch die Kapazitätsauslastung der bayerischen Industrie 2009 deutlich rückläufig. Im Jahresdurchschnitt lag die Kapazitätsauslastung bei 73,9 % und damit wesentlich unter der üblichen Normalauslastung des Verarbeitenden Gewerbes. Die Wirtschaftskrise war somit für die bayerischen Betriebe und ihre Beschäftigten erheblich zu spüren.

Umsatz

Das kontinuierliche Umsatzwachstum, das seit Anfang des Jahrtausends in Bayern für das Verarbeitende Gewerbe zu beobachten war, kam 2009 zu einem abrupten Ende. Die bayerische Industrie verzeichnete 2009 einen Umsatzrückgang von -14,5 %. Dabei waren der Auslandsumsatz und der Inlandsumsatz in etwa gleichem Maße stark rückläufig. Gleichwohl ist der Umsatz in Bayern weniger stark zurückgegangen als im bundesdeutschen Durchschnitt. Mit einem Wert von 273,7 Mrd. EUR fiel der Umsatz des bayerischen Verarbeitenden Gewerbes auf das Niveau von 2003/2004 zurück. Es wird voraussichtlich mehrere Jahre dauern, bis das Umsatzniveau der Boomjahre 2007/2008 wieder erreicht wird. Auch der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte, der im Jahresverlauf deutlich unter das Niveau von 2008 fiel, belegt die aktuelle Situation und geringere Wirtschaftsdynamik. 2009 gaben insbesondere die Preise der Vorleistungsgüterproduzenten und der Energieproduzenten nach, was die im Jahresverlauf gesunkene industrielle Produktionstätigkeit und Kapazitätsauslastung des Jahres 2009 widerspiegelt. Einzelne Investitionsgüterzweige, wie der Maschinenbau und die elektrischen Ausrüstungen, konnten ihre Preise 2009 im Monatsdurchschnitt gegenüber dem Vorjahr sogar bereits wieder leicht steigern. Durch den Rückgang von Umsatz und Beschäftigung verringerte sich im Jahr 2009 in der bayerischen Industrie der Umsatz je Beschäftigten auf rund 240.700 EUR. Dennoch lag auch im Jahr 2009 der Umsatz je Beschäftigten in Bayern knapp über dem gesamtdeutschen Durchschnitt von rund 240.200 EUR. Bei regionaler Betrachtung der Umsatzentwicklung im Jahr 2009 zeigt sich, dass der Regierungsbezirk Unterfranken mit -23,4 % vom Rückgang am stärksten betroffen war. Am geringsten sanken die Umsätze in Oberbayern (-10,3 %), gefolgt von Mittelfranken (-11,4 %) und von Oberfranken (-13,7 %).

Umsatzdaten im Überblick

Tabelle 7

Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe Bayerns 2000-2009 – Veränderung in % –

Gesamt

00/01 01/021) 2,7 1,1

02/03 0,7

03/04 7,6

04/05 3,4

05/06 7,6

06/07 5,8

07/08 08/092) 0,9 -14,5

Inland

0,6

-3,0

-0,5

6,3

2,4

4,6

3,5

1,3

-14,3

Ausland

5,7

6,7

2,3

9,1

4,5

11,1

8,5

0,4

-14,7

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) 01/02 unter Berücksichtigung einer Nachkorrektur. 2) Veränderungsrate 08/09 bereinigt.

20

Entwicklung des Verarbeitenden Gewerbes

Abbildung 10 Umsatz des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern – in Mrd. EUR 350

330,6

333,4

2)

312,3 300

250

280,8 246,6

253,2

255,81)

261,1

2001

2002

2003

290,3

273,7

200 2000

2004

2005

2006

2007

2008

2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) unter Berücksichtigung einer Nachkorrektur. 2) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 11 Umsatz des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern je Beschäftigten – in 1.000 EUR – 2)

300 270,3 250

200

241,2 204,2

207,7

2000

2001

215,61)

221,1

2002

2003

274,4

271,6

252,1

240,7

150 2004

2005

2006

2007

2008

2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) unter Berücksichtigung einer Nachkorrektur. 2) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 12 Exportquote des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern – Auslandsumsatz in % des Gesamtumsatzes – 50 45 40

40,3

43,91)

44,3

44,9

45,4

2002

2003

2004

2005

46,9

48,1

47,9

2007

2008

2)

48,8

41,5

35 30 2000

2001

2006

2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) unter Berücksichtigung einer Nachkorrektur. 2) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

21

Die bayerische Industrie

Exportquote

Die bayerische Industrie exportierte im Jahr 2009 Waren im Gesamtwert von 133,5 Mrd. EUR. Ihre Exportquote betrug 48,8 % und lag damit 5,5 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Während im vergangenen Jahr in Deutschland die Auslandsumsätze stärker zurückgingen als die Inlandsumsätze, vollzog sich in Bayern der Rückgang der beiden Umsatzarten im vergleichbaren Maße. Trotz Wirtschaftskrise ist die Exportquote im Verarbeitenden Gewerbe in Bayern im Jahr 2009 um 0,9 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gestiegen, während die Exportquote der deutschen Industrie um einen Prozentpunkt sank. Dies unterstreicht die hohe und beständige Exportorientierung der bayerischen Industrie. Die Europäische Union blieb auch 2009 weiterhin Bayerns größter Exportmarkt und vereint 60,8 % der Exporte auf sich. Asien baute 2009 seinen Platz als zweitgrößte Exportregion für Bayern aus. Auch die sonstigen Regionen gewannen leicht an Bedeutung. Der nordamerikanische Markt verlor hingegen leicht. Als stärkste bayerische Exportbranche zeigte sich der Kraftfahrzeugbau, sowohl hinsichtlich seiner Exportquote (65,5 %) als auch hinsichtlich seines Exportvolumens (50,6 Mrd. EUR). Eine Exportquote von über 50 % weisen außerdem die Chemische Industrie, der Maschinenbau, die Elektrotechnik und der Sonstige Fahrzeugbau auf.

Exportregionen im Überblick

Tabelle 8

Warenausfuhr Bayerns nach Regionen 20091) – Anteil in % –

Europäische Union2)

Asien3)

USA/Kanada

Sonstige Regionen

60,8

15,2

9,8

14,2

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Ergebnisse der Außenhandelsstatistik. 2) EU 27 3) nach geografischer Abgrenzung.

Beschäftigung

Der Aufwärtstrend bei den Beschäftigtenzahlen der letzten konjunkturstarken Jahre wurde 2009 durch die Wirtschaftskrise gebrochen. Die bayerische Industriebeschäftigung ging um -4,2 % zurück. Angesichts des zweistelligen Produktionsrückgangs ist dies dennoch eine relativ moderate Veränderung. Da viele Branchen im Aufschwung einen Fachkräftemangel fürchten und bemüht sind, das Know-how ihrer Mitarbeiter zu halten, versuchten sie 2009 ihre Personalkapazitäten zunächst vor allem durch den Abbau von Überstunden sowie Kurzarbeit anzupassen.

Beschäftigungsdaten im Überblick

Tabelle 9

Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe 2000-20091) – Veränderung in % – 00/01

01/02

02/03

03/04

04/05

05/06

06/07

07/08

08/09

Bayern

0,9

-2,7

-1,9

-1,4

-1,1

0,3

3,1

1,9

-4,2

Deutschland

0,3

-2,9

-2,6

-1,9

-1,5

-0,6

2,0

1,9

-4,5

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsrate 08/09 bereinigt.

Bruttoentgelt und Lohnquote

22

Nach einer längeren Phase des Anstiegs gingen die Entgelte der bayerischen Industriebeschäftigten 2009 erstmals zurück. Der Rückgang von -5,8 % entspricht ungefähr der durchschnittlichen Lohnentwicklung in der deutschen Industrie (-6,0 %). Da der Umsatz der bayerischen Industrie stärker sank als die Bruttoentgelte der Beschäftigten, erhöhte sich die Lohnquote (Anteil der Bruttoentgelte am Umsatz) 2009 in Bayern um 1,6 Prozentpunkte auf 17,1 %. Damit liegt die bayerische Lohnquote für das Verarbeitende Gewerbe leicht über der durchschnittlichen Lohnquote der deutschen Industrie, ihr Anstieg war jedoch aufgrund des geringeren Umsatzrückgangs in Bayern weniger ausgeprägt.

Entwicklung des Verarbeitenden Gewerbes

Abbildung 13 Beschäftigte des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern – Anzahl in 1.000 – 1)

1.300

1.200

1.207

1.219

1.186

1.181

1.205 1.164

1.151

1.155

2004

2005

2006

1.228

1.137

1.100

1.000 2000

2001

2002

2003

2007

2008

2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 14 Bruttoentgelt je Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe in Bayern – in 1.000 EUR – 50

1)

45 40 35

35,6

36,5

2000

2001

37,6

38,1

39,0

2002

2003

2004

39,9

40,6

41,2

2005

2006

2007

42,1

41,1

30 25 2008

2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 15 Lohnquote des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern – Anteil der Bruttoentgelte am Umsatz in % – 25 20

1)

17,5

17,6

17,5

17,2

16,2

15,8

15,0

15,0

15,5

2004

2005

2006

2007

2008

15

17,1

10 5 0 2000

2001

2002

2003

2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

23

Die bayerische Industrie

24

II. Branchenreport Bayern

25

Branchenreport Bayern

1. Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln Branchenprofil

Die Nahrungs- und Futtermittelherstellung ist mit einem Beschäftigtenanteil von 8,3 % und einem Umsatzanteil von 7,1 % die viertgrößte Industriebranche im Freistaat. Aufgrund der regionalen Versorgungsfunktion werden die Produkte hauptsächlich auf dem Inlandsmarkt abgesetzt. National entfallen 19,9 % der Branchenbeschäftigten und 15,2 % der Branchenumsätze auf die 839 bayerischen Nahrungs- und Futtermittelhersteller, die überwiegend in Form von kleinen und mittleren Betrieben organisiert sind und sich recht gleichmäßig über die Regierungsbezirke verteilen. Im Vergleich zu Deutschland weist einzig der Regierungsbezirk Schwaben einen überdurchschnittlich starken Branchenbesatz auf. Das Branchenportfolio wird von der Herstellung von Backund Teigwaren, dem Bereich Schlachten und Fleischverarbeitung und der Milchverarbeitung dominiert. Während das Backgewerbe (Beschäftigtenanteil 41,6 %) über das größte Beschäftigungsvolumen verfügt, werden die höchsten Umsätze in der Milchverarbeitung (Umsatzanteil über 40 %) erzielt. Zum Vergleich: Während in der Milchverarbeitung der Umsatz je Beschäftigten bei 518.979 EUR liegt, werden im Backgewerbe nur 57.864 EUR je Beschäftigten erwirtschaftet. Mit einem Beschäftigtenanteil von knapp 44 % ist Bayern zudem ein zentraler Standort der Milchverarbeitung in Deutschland.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Die ehemals als Ernährungsgewerbe bezeichnete Branche wird mit der Umstellung auf die WZ 2008 in die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln einerseits und die Getränkeherstellung andererseits aufgeteilt. Dadurch entsteht eine klarere Strukturierung der Erzeugnisse. Neben der Getränkeherstellung wird nach der neuen WZ 2008 auch die Herstellung von Brennstoffpellets aus Mahlrückständen (jetzt Holzgewerbe) nicht mehr unter der Nahrungs- und Futtermittelherstellung erfasst. Dagegen wurden folgende Bereiche aus anderen Branchen in die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln integriert: die Aufbereitung von verderblichen Früchten, Gemüse und Salat sowie die Herstellung von Olivenöl (ehemals Landwirtschaft), die Herstellung von geschältem/geschnittenem Obst, Gemüse und Salat (ehemals Handel) sowie die Herstellung von Tafelsalz (ehemals Gewinnung von Steinen/Erden).

Branchenkonjunktur

Die deutsche Nahrungsmittelherstellung verzeichnete im Jahr 2009 eine stabile Branchenentwicklung mit einem leichten Beschäftigungsplus von 1,3 %. Im Vergleich zum Verarbeitenden Gewerbe fiel der Umsatzrückgang im Jahr 2009 in der Nahrungsmittelherstellung mit einem Wert von -5,7 % deutlich geringer aus. Der Rückgang ist dabei vorrangig auf die gesunkenen Absatzpreise zurückzuführen. In Bayern – dem nach wie vor wichtigsten Agrarland und größten Nahrungsmittelproduzenten Deutschlands – erwartet man für das Jahr 2010 eine weitere Belebung des stabilen Inlandmarktes. Vor allem die Unternehmen der Fleischwirtschaft und der Milchverarbeitung sowie die Süßwarenhersteller rechnen mit positiven Geschäftsentwicklungen. Auch die Absatzchancen auf den ausländischen Märkten werden generell als günstig eingestuft. Aber auch in der Futtermittelherstellung blickt man positiv in die Zukunft.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 10

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln in Bayern 2000-20091) – Veränderung in % –

Gesamtumsatz Inlandsumsatz Auslandsumsatz Beschäftigte

00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 2) 3,3 -0,9 3,1 6,1 -1,0 3,1 6,0 3,8 2) 3,1 -0,6 3,1 6,1 -2,9 2,1 5,5 4,4 2) 4,2 -2,2 3,1 6,1 7,7 7,0 8,1 1,7 2) 0,0 1,4 3,5 2,2 -0,1 1,5 6,8 1,9

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsraten 00/01 bis 07/08 nach WZ 1997/2003. Ernährungsgewerbe ohne Herstellung von Getränken. 2) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

26

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln

Abbildung 16 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung in der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln in Bayern 2000-2009

19,4

20,1

19,4

18,3

17,7

17,9

16,9

16,3

16,0

16,5

94,4

90,5

1)

20 15

50

10

25 0

Umsatz in Mrd. EUR

1) 88,8

83,2

81,9

82,0

77,5

76,4

76,4

75

80,2

Beschäftigte in 1.000

100

5

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 17 Strukturmerkmale der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

839

100

94.420

80

Beschäftigte je Betrieb

113

60

Umsatz in Mio. EUR

19.441

40

205.895

20

Beschäftigte

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in %

19,9

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

23.917

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Oberfranken 6.979 (7,4 %) Unterfranken 9.211 (9,8 %)

Oberbayern 24.362 (25,8 %)

Niederbayern 9.900 (10,5 %) Schwaben 20.478 (21,7 %)

Oberpfalz 9.920 (10,5 %) Mittelfranken 13.570 (14,4 %)

96,7 79,1

76,7

23,3

20,9

3,3

0 in % Betriebe:

Betriebe

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Sonstige 15.586 (16,5%) Mahl-/Schälmühlen Futtermittel 3.081 (3,3 %) Obst, Gemüse 3.905 (4,1 %)

Back-/ Teigwaren 39.302 (41,6 %)

Milchverarbeitung (ohne Speiseeis) 14.224 (15,1 %) Schlachten und Fleischverarbeitung 18.322 (19,4 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

27

Branchenreport Bayern

2. Getränkeherstellung Branchenprofil

In den 181 gemeldeten Betrieben der bayerischen Getränkeherstellung arbeiten rund 14.400 Personen, so dass mehr als jeder fünfte deutsche Branchenarbeitsplatz (23,6 %) im Freistaat angesiedelt ist. Gleichzeitig werden von den bayerischen Unternehmen 16,9 % der deutschen Branchenumsätze erwirtschaftet. Analog zur Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln werden die Produkte hauptsächlich auf dem Inlandsmarkt abgesetzt. Mit einem Beschäftigungsanteil von 1,3 % und einem Umsatzanteil von 1,2 % gehört die Getränkeherstellung zu den kleineren Branchen der bayerischen Industrie. Die vorrangig kleinen und mittleren Betriebe sind räumlich recht breit gestreut. So ist die Getränkeherstellung in den bayerischen Regierungsbezirken – außer in der Oberpfalz und in Mittelfranken – im Vergleich zu Deutschland überdurchschnittlich stark aufgestellt. Die Getränkeherstellung wird von der Bierproduktion dominiert. In den 121 Brauereibetrieben arbeiten 63,8 % der Branchenbeschäftigten, die mehr als die Hälfte (57,2 %) der Branchenumsätze erwirtschaften. Auch national positioniert sich Bayern als führende Bierregion. Neben der Bierproduktion ist die Herstellung von Erfrischungsgetränken und Mineralwassern ein weiterer bedeutsamer Branchenzweig.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Mit der Umstellung auf die WZ 2008 wurde das Ernährungsgewerbe durch die beiden Branchen Getränkeherstellung und Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln ersetzt. Neben den aus dem ehemaligen Ernährungsgewerbe stammenden Branchensegmenten (Herstellung von Spirituosen, Trauben-, Apfel- und sonstigen Fruchtweinen, Wermutwein und sonstigen aromatisierten Weinen, Bier, Malz, Erfrischungsgetränke, Mineralwässer) umfasst die Getränkeherstellung nun auch die Herstellung von Wein aus selbst erzeugten Trauben (ehemals Land- und Forstwirtschaft) sowie das Verschneiden von Wein und Spirituosen (ehemals Großhandel). Die Herstellung von Alkohol wird nach der WZ 2008 hingegen in der Herstellung chemischer Erzeugnisse erfasst.

Branchenkonjunktur

Die Getränkeherstellung ist momentan vom Schrumpfungsprozess des dominierenden Teilsektors – der Bierproduktion – betroffen. Als Gründe werden vor allem geänderte Konsumgewohnheiten, die Nichtraucherschutzgesetze für die Gastronomie sowie der wachsende Importdruck auf dem inländischen Biermarkt angeführt. Deutschlandweit wurde im ersten Halbjahr 2009 der niedrigste Bierabsatz seit Beginn der Aufzeichnungen 1991 registriert. Kurzfristig wird zumindest durch die Fußballweltmeisterschaft 2010 ein leicht verbesserter Bierkonsum erwartet. In Bayern spiegelt sich dieses gesamtdeutsche Konsumverhalten wider, das auch durch eine verstärkte Nachfrage nach alkoholfreiem Bier und anderen Getränkesorten geprägt ist. Umsatzeinbrüche verzeichnen vor allem die Premiumbiere. Sehr erfolgreich ist dagegen das Niedrigpreissegment. Auch in der Herstellung von Mineralwassern und Erfrischungsgetränken gewinnen die Discounter stark zu Lasten der Marken im mittleren Preissegment.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 11

Getränkeherstellung in Bayern 2000-20091) – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

2,3

3,8

2,8

-4,6

-0,8

-1,8

1,4

7,0

2)

Inlandsumsatz

2,2

3,6

1,8

-5,2

-0,8

-1,2

0,4

5,7

2)

Auslandsumsatz

2,9

9,4

21,2

4,7

-1,1

-9,7

17,8

25,3

2)

-1,8

-2,0

-0,8

-1,2

-2,3

-2,6

0,1

-0,4

2)

Beschäftigte

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsraten 00/01 bis 07/08 nach WZ 1997/2003. Herstellung von Getränken (Teilbereich Ernährungsgewerbe). 2) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

28

Getränkeherstellung

Abbildung 18 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung im Bereich der Getränkeherstellung in Bayern 2000-2009 Beschäftigte in 1.000

1)

Umsatz in Mrd. EUR

5

1)

3,3

3,5

3,2

3,2

3,2

3,3

3,4

3,3

10

3,2

3

3,1

14,4

14,8

14,9

14,9

15,3

15,6

15,8

15,9

4 16,3

15

16,6

20

2

5 0

1

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 19 Strukturmerkmale der Getränkeherstellung in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

181

100

14.408

80

Beschäftigte je Betrieb

80

60

Umsatz in Mio. EUR

3.334

40

231.393

20

8,4

0

Beschäftigte

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in % Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

34.549

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Oberpfalz Mittelfranken 816 (5,7 %) 1.350 (9,4 %) Oberfranken 1.502 (10,4 %)

Oberbayern 4.753 (33,0 %)

Niederbayern 1.641 (11,4 %) Unterfranken 1.697 (11,8 %)

Schwaben 2.649 (18,4 %)

97,8 84,4

80,3

15,6

19,7

2,2

in % Betriebe:

Betriebe

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Sonstige 404 (2,8 %) Malzherstellung 266 (1,8 %) Spirituosen 277 (1,9 %)

Erfrischungsgetränke, Mineralwasser 4.262 (29,6 %)

Bierherstellung 9.199 (63,8 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

29

Branchenreport Bayern

3. Herstellung von Textilien Branchenprofil

Das Textilgewerbe in Bayern weist heute einen hohen technologischen Entwicklungsstand und eine starke Spezialisierung auf ein hochwertiges Produktsortiment auf. Dies ist Ergebnis des strukturellen Anpassungsprozesses der letzten Jahre, der durch die rückläufige Inlandsfertigung der traditionellen Hauptabnehmerbranche – des Bekleidungsgewerbes – notwendig geworden war. Unter den bayerischen Industriebranchen ist das Textilgewerbe eine kleine Branche, die 1,1 % der Beschäftigung stellt und mit 0,8 % zu den bayerischen Industrieumsätzen beiträgt. Die Bedeutung der Branche spiegelt sich in der nationalen Betrachtung wider. So stellt die bayerische Textilindustrie in Deutschland fast ein Fünftel (19,9 %) der Branchenbeschäftigten und erzielt fast ein Viertel (23,3 %) der Branchenumsätze. In Bayern ist die Branche vor allem in Oberfranken konzentriert, in dem die Hälfte der bayerischen Branchenarbeitsplätze angesiedelt ist. Neben der Weberei gehören technische Textilien und die Herstellung von Vliesstoffen zu den Wirtschaftsgruppen, die die größten Beschäftigungs- und Umsatzanteile auf sich vereinen. Im globalen Markt kommt den technischen Textilien – eine Sparte mit hohen Wachstumschancen – eine bedeutende Rolle zu. Hier sind bayerische Unternehmen mit ihren Produkten am Weltmarkt erfolgreich und haben innovative textile Anwendungen beispielsweise im Automobilbau, im Luft- und Raumfahrzeugbau, in der Bau-, Energie- und Umweltwirtschaft sowie im Gesundheitswesen etabliert.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Nach der WZ 2008 gehören zur Herstellung von Textilien nunmehr auch die Herstellung von künstlichem Pelzwerk und -imitationen (ehemals Bekleidungsgewerbe) sowie das Beflocken und Bedrucken von Textilien im Sofortservice (ehemals Handel). Am stärksten wirkt sich in Bayern die Ausgliederung der Strumpfwarenherstellung, die jetzt mit 2.294 Beschäftigten dem Bekleidungsgewerbe zugeordnet ist, auf die Branchenstruktur aus. Ebenfalls nicht mehr in der Branche erfasst werden die Herstellung von textilen Schuhen ohne Sohle und von sonstiger Bekleidung aus gewirktem und gestricktem Stoff (jetzt Bekleidungsgewerbe), die Herstellung von OP-Abdecktüchern (jetzt Herstellung sonstiger Waren), die Herstellung von Textilwatte und Watteerzeugnissen (jetzt Papiergewerbe), der nicht im Sofortservice erfolgende Textildruck (jetzt Druckgewerbe) sowie die Reparatur von Planen, Zelten u. ä. (jetzt Reparatur und Installation).

Branchenkonjunktur

Nach Angaben der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw) musste die bayerische Textilindustrie im Jahr 2009 ihre Produktion gegenüber dem Jahr 2008 um -15,7 % senken. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die im Zuge der Rezession stark sinkende Nachfrage der Industrie nach technischen Textilien. Die Produktionsrückgänge wurden von Umsatzeinbußen begleitet, die sich auch in einem Beschäftigungsabbau niederschlugen. Von einem Anstieg der Auftragseingänge begleitet, verbesserten sich in der zweiten Jahreshälfte 2009 die Geschäftserwartungen der Textilhersteller. Dies ist ein Trend, der sich 2010 fortsetzt. Wachstumsperspektiven werden in der Erschließung neuer Anwendungsbereiche mit neuartigen Textilien gesehen.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 12

Herstellung von Textilien in Bayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

2,1

-6,9

-2,2

3,8

-0,4

2,3

4,1

-0,2

1)

Inlandsumsatz

1,5

-9,2

-4,8

0,6

-0,5

-1,3

1,9

0,3

1)

Auslandsumsatz

3,1

-2,6

2,3

9,0

6,5

7,1

6,9

-0,8

1)

-1,6

-6,9

-7,1

-5,7

-7,0

-7,2

0,6

-0,8

1)

Beschäftigte

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

30

Herstellung von Textilien

Abbildung 20 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung in der Herstellung von Textilien in Bayern 2000-2009

3,1

1)

3,1

3,0

2,9

2,9

2,8

2,8

3,0

3,0 2

2,2

12,9

10

1

5 0

Umsatz in Mrd. EUR

4

16,1

16,3

16,2

17,5

15

1)

3

18,8

21,0

22,6

23,0

20

19,9

Beschäftigte in 1.000

25

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 21 Strukturmerkmale der Herstellung von Textilien in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

135

Beschäftigte

12.925

80

Beschäftigte je Betrieb

96

60

Umsatz in Mio. EUR

2.156

40

166.791

20

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in %

48,9

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

30.388

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Niederbayern Mittelfranken 509 (3,9 %) 545 (4,2 %) Oberpfalz 605 (4,7 %) Unterfranken 1.234 (9,5 %)

Oberfranken 6.431 (49,8 %)

98,5

100

88,9 78,8

1,5

0

Betriebe

in % Betriebe:

Schwaben 2.120 (16,4 %)

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Gewirkte Sonstige Strickwaren 835 (6,5 %) 333 (2,6 %) Weberei Teppiche 2.860 (22,1 %) 641 (5,0 %) Spinnerei 1.263 (9,8 %) Textilveredelung 1.565 (12,1 %)

Oberbayern 1.481 (11,5 %)

21,2

11,1

Konfektionierte Textilwaren 1.605 (12,4 %)

Technische Textilien 2.208 (17,1 %) Vliesstoffe 1.615 (12,5 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

31

Branchenreport Bayern

4. Herstellung von Bekleidung Branchenprofil

Bayern und speziell die Region Franken gehören zu den traditionell starken Standorten des deutschen Bekleidungsgewerbes. In dieser Branche stellt der Freistaat knapp je ein Drittel der Beschäftigten (32,4 %) und des Umsatzes (30,4 %). In Bayern gehört die Herstellung von Bekleidung mit einem Beschäftigtenanteil von 1,0 % und einem Umsatzanteil von 0,8 % am Verarbeitenden Gewerbe zu den kleineren Branchen. Bei den Herstellern von Bekleidung handelt es sich vorwiegend um kleine und mittlere Betriebe, von denen viele noch familiengeführt sind. Mehr als die Hälfte der Branchenbeschäftigten sind in der Herstellung von Oberbekleidung beschäftigt. Zudem werden vorrangig Produkte für das gehobene Marktsegment sowie für Spezialbedarfe hergestellt. Zum Sortiment gehören Outdoorbekleidung, exklusive Designerstücke sowie Sondermoden (Trachten). Einen weiteren Beschäftigungsschwerpunkt bildet die Herstellung von Strumpfwaren. Im Zuge des Strukturwandels sind in den vergangenen Jahrzehnten die arbeitsintensiven Fertigungsstufen (Zuschneiden, Nähen) sukzessive in Niedriglohnländer verlegt worden. Die meisten deutschen Betriebe verfügen im Inland lediglich noch über kleine Nähereien für die Entwicklung der Kollektionen, die Herstellung von Mustern und eventuell für Kleinserien. Vor dem Hintergrund der Produktionsverlagerungen hat sich die Branche im Laufe der Jahre in einen dienstleistungsorientierten Wirtschaftszweig verwandelt und nimmt im Inland hauptsächlich Funktionen wie Entwicklung, Design, Einkauf, Marketing, Vertrieb, Logistik und Verwaltung wahr.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Mit der WZ 2008 erfolgte eine stärkere Fokussierung auf die Herstellung von Bekleidung. Vorstufen der Bekleidungsindustrie wurden also herausgelöst. So wurden die Herstellung von künstlichem Pelzwerk und Pelzimitationen an das Textilgewerbe oder das Zurichten und Färben von Fellen an das Ledergewerbe ausgegliedert. Zudem befindet sich nun die Herstellung feuerbeständiger Schutzbekleidungen in der Branche Herstellung sonstiger Waren. In das Bekleidungsgewerbe wurden hingegen die Herstellung von Strumpfwaren, die Herstellung von Schuhen aus Textilfasern ohne Sohle sowie die Herstellung von sonstiger Bekleidung aus gewirktem oder gestricktem Stoff, die ehemals dem Textilgewerbe zugeordnet waren, integriert. In der Summe führen die Veränderungen zu einer Erhöhung der Anzahl der Beschäftigten in der Bekleidungsindustrie.

Branchenkonjunktur

Der bereits länger anhaltende Trend negativer Produktions-, Umsatz- und Beschäftigungszahlen im bayerischen Bekleidungsgewerbe dürfte sich auch im Jahr 2009 fortgesetzt haben. Nach wie vor hat die Branche Strukturprobleme und verlagert Produktionsstandorte aus Kostengründen ins Ausland. Um sich von den Herstellern aus Niedriglohnländern erfolgreich absetzen zu können, wird sich die heimische Industrie in den nächsten Jahren noch stärker auf Markenprodukte im gehobenen Segment, auf Nischenprodukte (z. B. kundenindividuelle Massenfertigung und „Green Fashion“ aus Öko-Textilien) oder auf die Generierung von Produktinnovationen (z. B. mit Sensoren ausgestattete Smart Clothes) fokussieren.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 13

Herstellung von Bekleidung in Bayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

-0,7

-6,8

-8,4

-1,9

-4,4

-0,3

-1,3

-3,6

1)

Inlandsumsatz

-3,8

-8,2

-7,7

-2,4

-8,8

-1,8

-3,4

-4,3

1)

6,2

-4,0

-9,7

-0,9

4,2

2,2

2,2

-2,6

1)

-7,9

-12,0

-14,8

-10,3

-7,8

-4,2

-4,6

-7,2

1)

Auslandsumsatz Beschäftigte

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

32

Herstellung von Bekleidung

Abbildung 22 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung der Herstellung von Bekleidung in Bayern 2000-2009 Beschäftigte in 1.000

1)

1)

2,2

2,3

2,4

2,4

2,4

2,5

2,6

2,7

2,9

2,9 11,4

10,5

11,3

11,8

2

12,3

13,3

14,8

10

1

5 0

Umsatz in Mrd. EUR

4 3

16,9

15

19,2

20

20,9

25

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 23 Strukturmerkmale der Herstellung von Bekleidung in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

111

100

11.422

80

Beschäftigte je Betrieb

103

60

Umsatz in Mio. EUR

2.165

40

189.529

20

Beschäftigte

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in % Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

36,8 29.215

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Mittelfranken*) Niederbayern 709 (6,2 %) Oberpfalz 714 (6,3 %)

Oberfranken 3.211 (28,1 %)

Schwaben*)

Oberbayern 2.029 (17,8 %)

Unterfranken 2.845(24,9 %)

97,3 81,3

81,7

18,7

18,3

2,7

0

Betriebe

in % Betriebe:

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Sonstige Bekleidung, Bekleidungszubehör 1.623 (14,2 %)

Oberbekleidung 6.547 (57,3 %)

Wäsche 958 (8,4 %)

Strumpfwaren 2.294 (20,1 %)

*) Datenschutz

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

33

Branchenreport Bayern

5. Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen Branchenprofil

Obwohl die Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen mit einem Beschäftigtenanteil von 0,6 % und einem Umsatzanteil von 0,4 % zu den kleinsten bayerischen Industriebranchen gehört, ist der Freistaat einer der führenden Branchenstandorte Deutschlands. So entfallen 41,0 % der deutschen Branchenbeschäftigten und 38,2 % des Branchenumsatzes auf bayerische Betriebe. Innerhalb Bayerns konzentriert sich die Branche insbesondere in Mittelfranken. Hier ist die Schuhherstellung aufgrund des Firmensitzes einzelner Großbetriebe stark vertreten. Auch insgesamt wird die Branche in Bayern stark von der Schuhherstellung geprägt, die vier von fünf Branchenarbeitsplätzen stellt. Neben den Schuhherstellern besetzen einzelne Betriebe Nischen der Ledererzeugung und Herstellung von weiteren Lederartikeln wie Taschen oder Etuis. Insgesamt reagierte das Ledergewerbe auf die veränderte Situation globalisierter Märkte mit der Verlagerung von Fertigungsprozessen ins Ausland und konzentrierte an den bayerischen Standorten Funktionen wie die Entwicklung, das Marketing und den Vertrieb.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Nach der WZ 2008 ist die Branche stärker auf den Werkstoff Leder ausgerichtet, weshalb nun auch das Zurichten und Färben von Fellen (ehemals Bekleidungsgewerbe) sowie die Herstellung von Reitpeitschen u. ä. (ehemals Herstellung Sonstiger Waren) dem Ledergewerbe zugeordnet sind. Aus der Branche herausgenommen wurden hingegen die Herstellung von Ledergurten zur Berufsausübung und von Skistiefeln (jetzt Herstellung Sonstiger Waren) sowie die Schuhteilherstellung aus Gummi, Kunststoff oder Holz (jetzt Gummi-/Kunststoffverarbeitung bzw. Holzgewerbe). Nach der WZ 2008 werden Unternehmen nicht mehr nach dem gefertigten Endprodukt, sondern nach dem Bereich der Hauptwertschöpfung eingeordnet. Zudem werden Unternehmen, die ihre Produktion komplett ins Ausland verlagert haben, nicht mehr in der Industrie, sondern im Dienstleistungsbereich erfasst. Aufgrund der veränderten Klassifizierungsregeln wird ein bayerisches Großunternehmen seit der WZ 2008 nicht mehr im Ledergewerbe geführt.

Branchenkonjunktur

Die Branche ist überwiegend vom Konsumverhalten der Privathaushalte abhängig und demzufolge weniger stark von der Wirtschaftskrise betroffen als die Produzenten langlebiger Wirtschaftsgüter und ihre Zulieferer. Dennoch ist die Branche einem erheblichen Konkurrenzdruck durch die Produkte aus Niedriglohnländern, insbesondere aus dem asiatischen Raum, ausgesetzt. Beispielsweise wurden 2009 pro Bundesbürger nur 0,3 Schuhpaare in Deutschland hergestellt, aber 5,8 Schuhpaare importiert. Über die letzten Jahre zeigte sich eine unstete Umsatzentwicklung; 2009 verzeichneten die Hersteller von Schuhen erneut Umsatzeinbußen. In den nächsten Jahren wird die Entwicklung der Branche davon abhängig sein, inwieweit es den heimischen Unternehmen gelingt, sich mit Produkten im gehobenen Qualitätsbereich sowie Spezialanfertigungen am Markt zu behaupten.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 14

Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen in Bayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

4,1

-1,61)

7,6

-7,6

5,2

1,8

-2,9

1,9

3)

Inlandsumsatz

0,2

-1,6

1,6

-1,7

4,5

-0,9

-3,5

2,9

3)

15,9

-1,61)

27,1

-22,7

7,3

10,3

-1,3

-0,9

3)

-5,32)

-1,0

-0,3

0,1

2,7

6,0

7,1

8,8

3)

Auslandsumsatz Beschäftigte

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Unter Berücksichtigung einer Nachkorrektur. 2) Die Abnahme resultiert im Wesentlichen aus einer geänderten Meldeweise. 3) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

34

Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen

Abbildung 24 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung der Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen in Bayern 2000-2009 Beschäftigte in 1.000

1)

1,5

1,5

1,5

1,5

1,4

1,5

1,5

1,5

1,5

6,9

8,0

1

1,0

7,3

6,9

6,7

6,7

6,6

6,7

6

7,1

8

Umsatz in Mrd. EUR

2

1)

8,7

10

4 2 0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 25 Strukturmerkmale der Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe Beschäftigte

33

100

6.865

80

208

60

Beschäftigte je Betrieb

999

40

145.534

20

Umsatz in Mio. EUR Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in %

20,4

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

33.106

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Oberpfalz 123 (1,8 %) Niederbayern 342 (5,0 %) Schwaben 466 (6,8 %)

Mittelfranken*)

Oberbayern 637(9,3 %) Oberfranken 643 (9,4 %) Unterfranken*)

93,9

58,2

56,4 43,6

41,8

6,1

0 in % Betriebe:

Betriebe

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen

Ledererzeugung 503 (7,3 %) Lederverarbeitung 647 (9,5 %) Herstellung von Schuhen 5.715 (83,2 %)

*) Datenschutz

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

35

Branchenreport Bayern

6. Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren ohne Möbel (Holzgewerbe) Branchenprofil

Als waldreiches Bundesland verfügt Bayern über ein traditionell starkes Holzgewerbe. Obwohl dieses im Vergleich zu anderen Industriebranchen mit einem Beschäftigungsanteil von 1,3 % und einem Umsatzanteil von 1,0 % zu den kleineren Branchen des Freistaats zählt, hat das bayerische Holzgewerbe im nationalen Vergleich Gewicht: Bayern stellt 18,9 % der Beschäftigten und 17,8 % des Umsatzes der deutschen Holzindustrie. Beispielsweise wurde in den vergangenen Jahren ein Drittel des deutschen Schnittholzes von der bayerischen Sägeindustrie produziert. In Bayern sind rund 44 % der Branchenbeschäftigten in der Herstellung von Fertigbauteilen und Ausbauelementen sowie fast ein Drittel in Säge-, Hobel- und Holzimprägnierwerken tätig. Generell haben rund zwei Drittel der Betriebe des Holzgewerbes weniger als 50 Beschäftigte. Durch ihre ausgeglichene Verteilung auf die bayerischen Regierungsbezirke und viele Betriebsstandorte nahe den Waldgebieten stützen sie die Beschäftigung im ländlichen Raum. Im Cluster „Forst und Holz“ mit Unternehmen der vor- und nachgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette erfüllt die Branche eine wichtige Zulieferfunktion z. B. für das Baugewerbe und die regionale Möbelindustrie.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Im Zuge der Umstellung auf die WZ 2008 erfolgte eine verstärkte Fokussierung der Branche auf den Werkstoff Holz in seinen primären Bearbeitungsphasen. So wurden der Einbau von Ausbauelementen und die Errichtung vorgefertigter Dachstühle und Fertigteilbauten aus Holz an den Bausektor sowie die Reparatur von Paletten, Transportfässern und Holzwaren an die Branche Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen abgegeben. Neu in die Branche aufgenommen wurden hingegen die Herstellung von Brennstoffpellets aus Mahlrückständen (ehemals Ernährungsgewerbe), von Holzpfählen und Pflöcken (ehemals Landwirtschaft), von Schuhteilen aus Holz (ehemals Ledergewerbe), von Handgriffen z. B. für Regenschirme, Stöcke u. ä. sowie von Blöcken für die Fertigung von Tabakpfeifen (ehemals Sonstige Waren).

Branchenkonjunktur

Das bayerische Holzgewerbe ist – mit seinem Schwerpunkt Herstellung von Fertigbauteilen und Ausbauelementen – stark von der Baukonjunktur abhängig. So konnten die bayerischen Unternehmen im Jahresverlauf 2009 auch von den öffentlich gestützten Bauinvestitionen (Konjunkturprogramme) profitieren. Während das baunahe Holzgewerbe in Bayern insgesamt nur einen schwachen Umsatzrückgang vermeldete, verzeichnete dieses Segment bundesweit eine Abnahme von -3,7 %. Stark vom Einbruch der deutschen Exporte waren hingegen die Hersteller von Holzverpackungen und Holzpackmitteln betroffen, die jedoch in Bayern nicht so stark vertreten sind. Weiterhin steigt im Rahmen alternativer Energieversorgung auch die Nachfrage nach Holzpellets und eröffnet der Branche neue Absatzmöglichkeiten.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 15

Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren ohne Möbel (Holzgewerbe) in Bayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

-8,9

-9,0

-3,1

3,6

3,2

17,1

3,3

-3,4

1)

Inlandsumsatz

-9,0

-11,4

-4,1

0,8

0,7

16,8

-0,4

-3,1

1)

Auslandsumsatz

-8,2

6,3

2,5

17,1

13,8

18,8

16,9

-4,5

1)

Beschäftigte

-8,7

-12,0

-9,4

-4,8

-2,9

3,9

0,5

-0,5

1)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

36

Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren ohne Möbel (Holzgewerbe)

Abbildung 26 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung in der Herstellung von Holz-, Flecht-, Korbund Korkwaren ohne Möbel (Holzgewerbe) in Bayern 2000-2009 Beschäftigte in 1.000

1)

2,8

2,9

3,0

2,9 2,5

2,4

2,3

2,4

2

2,6

2,9 15,2

15,4

15,5

15,1

14,5

14,9

15,7

10

1

5 0

Umsatz in Mrd. EUR

4

1)

3

17,1

15

19,4

20

21,3

25

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 27 Strukturmerkmale der Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb-, Korkwaren ohne Möbel (Holzgewerbe) in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

248

Beschäftigte

15.162

80

Beschäftigte je Betrieb

61

60

Umsatz in Mio. EUR

2.764

40

182.310

20

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in %

23,5

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

28.685

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Oberfranken 703 (4,6 %) Mittelfranken 1.669 (11,0 %)

Oberbayern 3.462 (22,8 %)

99,2

100

90,1

9,9

Niederbayern 2.180 (14,4 %)

Schwaben 3.065 (20,2 %) Unterfranken 2.361 (15,6 %)

9,9

0,8

0 in % Betriebe:

Betriebe

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Sonstige 2.470 (16,3 %) Funier-, Sperrholz, Holzfaserplattenwerke 1.474 (9,7 %)

Oberpfalz 1.722 (11,4 %)

90,1

Fertigbauteile, Ausbauelemente 6733 (44,4 %)

Säge-, Hobel-, Holzimprägnierwerke 4.485 (29,6 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

37

Branchenreport Bayern

7. Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus (Papiergewerbe) Branchenprofil

In Europa positioniert sich Deutschland als führender Papierproduzent. Weltweit rangiert Deutschland hinter den USA, China und Japan auf Rang 4. Der bayerische Umsatz- und Beschäftigtenanteil an Deutschland liegt bei jeweils rund 15 %. Die rund 20.000 Beschäftigten erwirtschaften einen Umsatz von 4,9 Mrd. EUR. Damit entfallen jeweils 1,8 % der bayerischen Industriebeschäftigten und -umsätze auf das Papiergewerbe. Regional ist die Branche breit aufgestellt. Beschäftigungsstärkster Standort ist mit rund einem Viertel der Beschäftigten der Regierungsbezirk Oberbayern, gefolgt von Schwaben und Unterfranken. Rund 64 % der Branchenbeschäftigten arbeiten in der Papierverarbeitung, 36 % im Segment der Papiererzeugung. Kennzeichnend sind die strukturellen Unterschiede zwischen der Papiererzeugung und der Papierverarbeitung. Während in der Papierverarbeitung mehr als die Hälfte (57,4 %) der Unternehmen weniger als 100 Mitarbeiter beschäftigt, verfügt in der Papiererzeugung nur jeder 10. Betrieb über weniger als 100 Mitarbeiter. Zudem werden im Segment der Papiererzeugung mit einer Exportquote von 48,3 % deutlich mehr Waren als im Bereich der Papierverarbeitung (19,8 %) auf den Auslandsmärkten abgesetzt.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Mit der Einführung der WZ 2008 ergibt sich eine leicht veränderte Branchenstruktur des Papiergewerbes, dem die folgenden drei Produktgruppen neu zugeordnet wurden: die Herstellung von Textilwatte und Hygieneartikel aus Watte (ehemals Textilgewerbe), die Herstellung von Schreibwaren aus Papier/Pappe für Ausbildung/Beruf (ehemals Druckgewerbe) sowie die Herstellung von Fest-, Karnevals- und ähnlichen Unterhaltungsartikeln aus Papier oder Pappe (ehemals Herstellung sonstiger Erzeugnisse). Zudem wurden das Bedrucken von Haushalts-, Hygiene- und Toilettenartikeln aus Zellstoff, Papier und Pappe sowie das Bedrucken von Etiketten und Anhängern aus dem Papiergewerbe herausgelöst und der Herstellung von Druckerzeugnissen zugeordnet.

Branchenkonjunktur

Im Jahr 2009 musste die bayerische Papiererzeugung gegenüber 2008 einen Produktionsrückgang von -6,6 % hinnehmen (Deutschland -8,2 %). Mit -9,0 % war der Bereich der grafischen Papiere besonders stark vom Produktionsrückgang betroffen. Nach Angaben der Bayerischen Papierverbände ist die Beschäftigung in der bayerischen Papiererzeugung im Jahr 2009 um -3,4 % gesunken. (Deutschland -3,5 %). In der Papierverarbeitung belief sich der Rückgang auf -2,9 %. Damit fiel der Arbeitsplatzabbau im bayerischen Papiergewerbe im Vergleich zu anderen Branchen gering aus. Inzwischen betrachtet der Verband Deutscher Papierfabriken e. V. die konjunkturelle Talsohle aufgrund einer deutlich verbesserten Auftragslage als durchschritten. Gleichwohl erwartet der Verband für das Jahr 2010 keine tiefgreifenden Veränderungen. Mit Sorge wird der Altpapiermarkt gesehen. Nach einem starken Preiseinbruch Ende 2008/Anfang 2009 sind die Preise des für die Branche wichtigsten Rohstoffes seit Mitte 2009 aufgrund der starken Auslandsnachfrage wieder gestiegen und liegen nun über dem Vorkrisenniveau.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 16

Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus in Bayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

4,4

-5,4

-3,1

5,7

2,6

8,2

4,9

1,4

1)

Inlandsumsatz

2,9

-8,9

-3,9

5,6

1,2

8,8

6,8

3,8

1)

Auslandsumsatz

7,1

1,0

-1,7

5,9

4,9

7,2

1,9

-2,7

1)

-1,0

-2,3

0,6

-1,3

-1,2

-1,5

0,9

-0,1

1)

Beschäftigte

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

38

Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus (Papiergewerbe)

Abbildung 28 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung in der Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus in Bayern 2000-2009

10

5,6

1)

4,9

5,5

5,3

4,9

4,8

4,5

4,9

4

4,6

15

Umsatz in Mrd. EUR

6

4,7

20,1

20,7

1)

20,8

20,6

20,9

21,1

21,2

21,7

21,9

20

21,4

Beschäftigte in 1.000

25

2

5 0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 29 Strukturmerkmale der Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

138

100

20.066

80

Beschäftigte je Betrieb

145

60

Umsatz in Mio. EUR

4.928

40

245.607

20

Beschäftigte

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in %

35,0

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

36.975

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Oberpfalz*) Niederbayern*)

Oberbayern 5.243 (26,1 %)

80,6

Schwaben 3.785 (18,9 %)

Mittelfranken 2.777 (13,8 %) Unterfranken 3.208 (16,0 %)

75,0

19,4

25,0

4,3

0 in % Betriebe:

Betriebe

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Sonstige Haushalts-/ 2.569 (12,8 %) Hygieneartikel*) Schreibwaren, Bürobedarf 1.082 (5,4 %)

Oberfranken 2.552 (12,7 %)

*) Datenschutz

95,7

Verpackungsmittel, Wellpapier/-pappe 8.333 (41,5 %)

Herstellung von Papier, Karton, Pappe 7.201 (35,9 %) *) Datenschutz

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

39

Branchenreport Bayern

8. Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern Branchenprofil

Das Druckgewerbe fungiert als wichtige der Medienwirtschaft vorgelagerte Branche. In den bayernweit 287 erfassten Betrieben sind insgesamt rund 22.100 Personen tätig. Dies entspricht 1,9 % der bayerischen Industriebeschäftigten, die 1,2 % des Industrieumsatzes (3,3 Mrd. EUR) erwirtschaften. National entfallen knapp ein Fünftel der Branchenbeschäftigten (19,4 %) und des Branchenumsatzes (19,7 %) auf Bayern. Hier wird die Branche vor allem von den Druckereien getragen, die 74 % der Branchenbeschäftigten angestellt haben. Auf das Binden von Druckerzeugnissen und damit verbundene Dienstleistungen sowie die Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern entfallen rund 15 % der Arbeitsplätze. Nur 6 % der Branchenbeschäftigten arbeiten im Bereich Druck- und Medienvorstufe. Wie die Beschäftigten- und Umsatzzahlen zeigen, liegen die Zentren des Druckgewerbes in den Regierungsbezirken Oberbayern, Schwaben und Mittelfranken. Hier finden sich Unternehmen mit internationaler Bedeutung. Beispielsweise ist im Raum Nürnberg das europäische Tiefdruckzentrum angesiedelt.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

In der aktuell gültigen WZ 2008 wurde das Verlags- und Druckgewerbe aufgespalten. Während das Druckgewerbe und die Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern nach wie vor zum Verarbeitenden Gewerbe gehören, ist das Verlagsgewerbe nun dem Dienstleistungssektor zugeordnet. Zudem wird die Herstellung von Schreibwaren aus Papier/Pappe für Ausbildung/Beruf als Bereich des Papiergewerbes erfasst. Dagegen wurden dem Druckgewerbe mit der Umstellung der WZ nun das Bedrucken von Textilien (ehemals Textilgewerbe) sowie das Bedrucken von Etiketten, Anhängern und von Haushalts- und Hygieneartikeln aus Zellstoff, Papier und Pappe (ehemals Papiergewerbe) zugeordnet.

Branchenkonjunktur

Das Druckgewerbe befindet sich seit Jahren in einer Struktur- und Absatzkrise. Der zunehmende E-Commerce und die Digitalisierung von Medien (E-Kataloge, E-Books, Tablet-Computer etc.) führen zu sinkenden Aufträgen bei den Druckereien. Aufgrund der hohen Vergleichbarkeit der Produkte dominiert der Preis den Wettbewerb, zu Ungunsten von Umsätzen bzw. Neuinvestitionen. Die ohnehin schwierige Situation im Druckgewerbe wurde 2009 durch die Wirtschaftskrise noch verschärft, da beispielsweise verstärkt Aufträge im Bereich der gewerblichen Werbung ausblieben. Deutschlandweit ging die Beschäftigung im Druckgewerbe 2009 gegenüber 2008 um -5,0 % zurück. Die Umsatzverluste beliefen sich auf -6,9 %. Auch für das Jahr 2010 wird mit einer weiter schwierigen wirtschaftlichen Situation gerechnet. Um dem verschärften Wettbewerb sowie den wirtschaftlichen und strukturellen Umbrüchen zu begegnen, wird die Zukunft der Branche vornehmlich in der Investition in neue Technologien (z. B. großformatiger Digitaldruck und Veredlung) gesehen.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 17

Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von Ton-, Bildund Datenträgern in Bayern 2000-2008 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

-14,11)

-2,6

16,2

1,2

4,6

-2,0

-13,91)

-0,4

2)

Inlandsumsatz

-8,71)

-2,4

2,4

-0,4

6,0

-1,1

-3,71)

0,0

2)

-39,01)

-3,5

112,3

6,7

0,4

-4,9

-49,01)

-2,8

2)

-5,61)

-2,5

-3,0

-5,9

-2,5

-2,2

-7,01)

0,2

2)

Auslandsumsatz Beschäftigte

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1)Die Abnahmen resultieren teilweise aus einer geänderten Meldeweise. 2) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

40

Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern

Abbildung 30 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung in der Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern in Bayern 2000-2009

15

3,3

3,6

4,2

1)

3,6

3

4,3

4,0

4,1 3,5

22,1

23,0

22,9

24,7

25,2

25,9

27,5

26,7

20

4 27,4

29,0

30 25

Umsatz in Mrd. EUR

5

4,1

1)

3,5

Beschäftigte in 1.000

35

2

10 1

5 0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 31 Strukturmerkmale der Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

287

100

22.102

80

Beschäftigte je Betrieb

77

60

Umsatz in Mio. EUR

3.338

40

151.042

20

Beschäftigte

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in %

12,9

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

35.419

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Niederbayern 1.347 (6,1 %) Oberpfalz 2.082 (9,4 %)

Oberbayern 4.836 (21,9 %)

Oberfranken 2.237 (10,1%) Schwaben 4.689 (21,2 %)

Unterfranken 3.056 (13,8 %) Mittelfranken 3.855 (17,4 %)

98,6

87,9

84,0

12,1

16,0

1,4

0

Betriebe

in % Betriebe:

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen

Sonstige 4.466 (20,2 %) Druck-/ Medienvorstufe 1.323 (6,0 %) Druckereien (ohne Zeitungsdruck) 17.313 (73,8 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

41

Branchenreport Bayern

9. Herstellung von chemischen Erzeugnissen Branchenprofil

Auf die traditionell am Standort Bayern verwurzelte Chemische Industrie entfallen jeweils rund 4 % der bayerischen Industriebeschäftigten und -umsätze. In den 219 Betrieben sind 48.051 Personen und damit 15,6 % der deutschen Branchenbeschäftigten tätig. Mit einem Umsatzvolumen von 11,2 Mrd. EUR werden 10,4 % der deutschen Branchenumsätze in Bayern erzielt. Neben zahlreichen klein- und mittelständischen Unternehmen prägen international führende Großunternehmen den bayerischen Chemiestandort. Kennzeichnend für die Branche sind zudem die hohe Forschungs- und Innovationsintensität sowie die Dominanz der Grundstoffchemie. In der Grundstoffchemie arbeiten knapp 40 % der bayerischen Chemiebeschäftigten. National fungiert Bayern als Zentrum der Chemiefaserindustrie. Hersteller von Farben und Kitten sowie von Reinigungs- und Körperpflegemitteln ergänzen das Produktportfolio der bayerischen Chemie. Mit dem Bayerischen Chemiedreieck und dem Großraum München ist die Branche vorrangig im Regierungsbezirk Oberbayern konzentriert. Daneben finden sich weitere größere Standorte in ländlichen Gebieten (Untermain, Donau) sowie in Nürnberg (Mittelfranken) und Augsburg (Schwaben).

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Mit der Einführung der WZ 2008 sind folgende Bereiche zur Chemischen Industrie hinzugekommen: die Anreicherung von Uran-/Thoriumerzen (ehemals Kokerei, Mineralölverarbeitung etc.), die Herstellung von Alkohol (ehemals Ernährungsgewerbe) sowie die Herstellung von Streichhölzern (ehemals Herstellung sonstiger Waren). Markant ist die Ausgliederung der Pharmazeutischen Industrie, die nun als eigenständige Branche in der WZ 2008 erfasst wird. Des Weiteren wurden die Herstellung von Wafern, Chips u.a. (jetzt Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronische und optische Erzeugnisse), die Herstellung medizinischer Stoffe (jetzt Herstellung sonstiger Waren), die Herstellung von Pech und Pechkoks (jetzt Kokerei, Mineralölverarbeitung) sowie die Kompostierung organischer Abfälle (jetzt Abfallbehandlung/-entsorgung) aus der Chemischen Industrie herausgenommen.

Branchenkonjunktur

Von den negativen Auswirkungen der Wirtschaftskrise blieben 2009 auch die bayerischen Chemiebetriebe nicht verschont. Insbesondere im ersten Halbjahr 2009 verzeichnete die Branche hohe Umsatzrückgänge und eine sinkende Beschäftigungszahl. Eine erste Erholung, die vor allem durch die Auslandsnachfrage getragen wurde, zeigte sich im 2. Halbjahr 2009. Der Aufwärtstrend setzt sich 2010 weiter fort. Im Inlandsgeschäft zieht besonders der Absatz von Grundchemikalien an. Die positive Entwicklung trägt zudem zu einer Stabilisierung der Beschäftigungssituation bei. Für das Jahr 2010 erwartet der Verband der Chemischen Industrie einen Anstieg der Chemieproduktion um 8,5 % sowie ein Umsatzwachstum bei leicht steigenden Preisen von rund 10 %. Die positiven Erwartungen werden auch von den bayerischen Betrieben getragen.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 18

Herstellung von chemischen Erzeugnissen in Bayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

-1,5

3,4

-0,1

8,51)

5,7

6,4

10,02)

3,2

4)

Inlandsumsatz

-1,0

0,7

0,0

10,01)

3,2

1,0

13,32)

0,8

4)

8,4

12,0

7,0

5,5

4)

2,1

0,6

1,1

0,3

4)

Auslandsumsatz Beschäftigte

-2,0

6,3

-0,1

6,91)

2,8

-1,9

-1,5

-1,9

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Eine Änderung der statistischen Basis 2004 führte zu überhöht ausgewiesenen Umsätzen. Die bayerischen Chemieverbände errechneten für 2004 eine Umsatzsteigerung von ca. 5,6 %. 2) Die Umsatzsteigerungen 2007 beruhen u.a. auf hohen Umsatzrückgängen in der Grundstoffchemie 2006. 3) Veränderungsraten 00/01 bis 07/08 nach WZ 2003. Chemische Industrie inklusive der pharmazeutischen Industrie. 4) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

42

Herstellung von chemischen Erzeugnissen

Abbildung 32 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung in der Herstellung von chemischen Erzeugnissen in Bayern 2000-2009 Umsatz in Mrd. EUR

14,8

13,9

11,2

13,2

12,2

12,1

10

11,7

11,9

48,1

61,3

15

1) 16,8

20

16,3

1)

61,1

60,6

60,2

59,0

60,7

61,9

60,2

50

60,1

Beschäftigte in 1.000

75

25 5 0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003 (Chemische Industrie inklusive Pharmazie). Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur (Chemische Industrie ohne Pharmazie).

Abbildung 33 Strukturmerkmale der Herstellung von chemischen Erzeugnissen in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

219

100

48.051

80

Beschäftigte je Betrieb

219

60

Umsatz in Mio. EUR

11.223

40

233.556

20

Beschäftigte

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in % Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

59,2 46.562

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Oberfranken Oberpfalz 1.428 (3,0 %) 1.782 (3,7 %) Niederbayern 2.253 (4,7 %) Unterfranken 2.508 (5,2 %)

Oberbayern 29.889 (62,2 %)

Mittelfranken 4.552 (9,5 %) Schwaben 5.639 (11,7 %)

93,0 76,2

66,7

33,3 23,8 7,0

0 Betriebe

in % Betriebe:

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen

Sonstige 12.392 (25,8 %)

Primärkunststoffe, chem. Grundstoffe, Düngemittel 18.927 (39,4 %)

Chemiefasern 3.576 (7,4 %) Farben und Kitte 6055 (12,6 %)

Reinigungs-/ Körperpflegemittel 7.101 (14,8 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

43

Branchenreport Bayern

10. Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen Branchenprofil

Die Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen zählt mit einem Beschäftigtenund Umsatzanteil von 0,6 % bzw. 0,5 % zu den kleineren, aber hoch spezialisierten Branchen der bayerischen Wirtschaft. In den 41 gemeldeten bayerischen Betrieben sind 6.645 Beschäftigte tätig, die zusammen einen Umsatz von 1,5 Mrd. EUR erwirtschaften. Die Unternehmenslandschaft wird von kleinen und mittleren Unternehmen dominiert, die sich durch eine hohe Forschungsintensität und Innovationsleistung auszeichnen. Zu den zentralen Forschungsthemen gehören die Bereiche Therapeutika und Diagnostika sowie Geräte und Reagenzien. Die bayerischen Unternehmen stellen 6,1 % der Arbeitsplätze in der deutschen Pharmabranche. Gemeinsam erwirtschaften die bayerischen Betriebe 4,0 % der nationalen Branchenumsätze. Die meisten bayerischen Unternehmen sind im Bereich der pharmazeutischen Spezialitäten tätig. Das Zentrum der pharmazeutischen Industrie befindet sich im Regierungsbezirk Oberbayern mit dem Bayerischen Biotech-Cluster. Dessen herausragende Bedeutung kommt auch in der erfolgreichen Teilnahme am Spitzenclusterwettbewerb 2010 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum Ausdruck. Mit dem Strategiekonzept „m4 – Personalisierte Medizin und zielgerichtete Therapien – eine neue Dimension in der Medikamentenentwicklung“ setzte sich der Bayerische Biotech-Cluster als einer von fünf Gewinnern durch.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Mit der Umstellung auf die WZ 2008 wurde die Herstellung von pharmazeutischen Spezialitäten und die Produktion pharmazeutischer Grundstoffe aus der ehemaligen Branche Chemische Industrie ausgegliedert. Diese bilden nun eine eigenständige Wirtschaftsabteilung in der neuen, hier beschriebenen Branche Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Zudem wurde der Branche die Herstellung radioaktiver Elemente zur medizinischen Verwendung (ehemals Kokerei, Mineralölverarbeitung) zugeordnet.

Branchenkonjunktur

Die Pharmazeutische Industrie verzeichnete 2009 eine stabile Branchenkonjunktur mit nur leichten Rückgängen im Bereich Produktion und Umsatz. Positiv wirkt hier ein vielseitiges Faktorenbündel, das die hohe Innovationskraft der Unternehmen ebenso einschließt wie den medizinischen Bedarf der Gesellschaft. Auch die sozialen Sicherungssysteme in Westeuropa und die hohe Zahl an chronisch Kranken tragen als Absatzgaranten dazu bei. Aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung und der zunehmenden Überalterung in den Industrieländern wird der Bedarf an Pharmazeutika mittel- bis langfristig sogar noch weiter steigen. Außerdem nimmt der Absatz im Ausland, besonders auf den „Emerging Markets“ in Ländern wie China, Brasilien oder der Türkei, weiter zu. Diese Trends spiegeln sich auch in der erwarteten Geschäftsentwicklung der bayerischen Unternehmen für das Jahr 2010 wider. Die optimistischen Prognosen gründen sich auf einer guten Geschäftslage mit Aussicht auf eine weitere positive Entwicklung des Exportgeschäfts, von dem die Branche in wachsendem Maße abhängig ist.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 19

Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen in Bayern 2000-20091) – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

-3,2

3,6

-1,0

35,3

12,7

0,7

1,1

1,7

2)

Inlandsumsatz

-5,4

1,2

-0,9

41,8

9,0

-3,6

0,0

0,8

2)

Auslandsumsatz

8,5

14,8

-1,3

8,4

33,2

20,1

4,9

4,8

2)

Beschäftigte

1,6

0,1

4,1

3,2

9,4

0,2

-2,8

-3,6

2)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Die Veränderungsraten 00/01 bis 08/09 beziehen sich aufgrund von Datenschutzgründen auf die Herstellung von pharmazeutischen Spezialitäten. Die Herstellung von pharmazeutischen Grundstoffen ist in dieser Darstellung nicht enthalten. 2) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

44

Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen

Abbildung 34 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung in der Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen in Bayern 2000-2009

3,2

3,1

3,1

3,1

1)

1,5

2,0

2,0

2,0

2 2,0

6,6

2,7

10,2

3

5

1

3 0

Umsatz in Mrd. EUR

4

1) 10,5

11,3

11,3

10,0

9,6

9,4

8

9,6

10

10,3

Beschäftigte in 1.000

13

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Für 2000-2008 ist der Bereich „Herstellung von pharmazeutischen Spezialitäten“ nach der WZ 1997/2003 abgebildet. Angaben 2009 nach WZ 2008 „Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen“ mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 35 Strukturmerkmale der Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

41

100

6.645

80

Beschäftigte je Betrieb

162

60

Umsatz in Mio. EUR

1.505

40

226.451

20

Beschäftigte

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in %

44,3

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

41.852

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Oberpfalz*)

97,6

8,4

2,4

0 in % Betriebe:

94,9

91,6

Betriebe

5,1

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Pharmazeutische Grundstoffe 338 (5,1%)

Oberfranken 537 (8,1 %) Mittelfranken 577 (8,7 %) Schwaben*) Oberbayern 4.355 (65,5 %) *) Datenschutz

Pharmazeutische Spezialitäten 6.307 (94,9 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

45

Branchenreport Bayern

11. Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren Branchenprofil

In den 552 erfassten bayerischen Betrieben der Gummi- und Kunststoffverarbeitung sind 69.161 Beschäftigte tätig. Im Jahr 2009 erwirtschafteten diese einen Umsatz von 10,2 Mrd. EUR. Der Beschäftigungsanteil an der bayerischen Industrie liegt bei 6,1 %, der Umsatzanteil bei 3,7 %. Die verhältnismäßig niedrige Exportquote von 37 % verweist auf die Funktion als wichtiger Zulieferer für die landes- und bundesweit strukturbestimmenden Branchen Fahrzeugbau, Maschinenbau und Elektrotechnik. Im nationalen Vergleich entfallen 20,0 % der Branchenbeschäftigten und 17,6 % der Branchenumsätze auf Bayern. Kennzeichnend ist die hohe Dominanz der Kunststoffverarbeitung, auf die rund 87 % der Arbeitsplätze und 86 % der Umsätze entfallen. Seit einigen Jahrzehnten haben die Kunststoffe den Werkstoffmarkt revolutioniert und in vielen Bereichen klassische Werkstoffe ersetzt. Dementsprechend vielfältig ist das Produktportfolio. Der Schwerpunkt der bayerischen Kunststoffverarbeitung liegt im Bereich der Herstellung von Fertigerzeugnissen für den Endverbrauch und von technischen Kunststoffen für zahlreiche Anwenderbranchen (Beschäftigtenanteil 45,6 %). Mehr als ein Fünftel der Beschäftigten ist in der Herstellung von Platten und Folien tätig. Regional ist die Gummi- und Kunststoffverarbeitung in allen Regierungsbezirken präsent.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Mit der Einführung der WZ 2008 hat sich die Branchenzusammensetzung leicht verändert. Neu in die Branche aufgenommen wurde die Herstellung von Schuhteilen aus Gummi oder Kunststoff (ehemals Ledergewerbe, Schuhherstellung) sowie die Herstellung von Kleinteilen wie Gummibürsten, Kunststoffkämmen (ehemals Herstellung sonstige Waren). Die Bereiche Reparatur und Installation zählen seit der Umstellung zu einer eigens neu geschaffenen Branche mit gleichem Namen. Des Weiteren wurden die Errichtung von selbst hergestellten Gebäuden und der Einbau selbst hergestellter Ausbauelemente aus Kunststoff (jetzt Baugewerbe), die Herstellung von nicht stromführendem Installationsmaterial, Bauelemente aus Kunststoff für Überlandleitungen und Schalterabdeckungen (jetzt elektrische Ausrüstungen) sowie die Herstellung von medizinischen Latex-Handschuhen und Rettungswesten (jetzt Sonstige Waren) ausgegliedert.

Branchenkonjunktur

Als High-Tech-Branche zählt die Gummi- und Kunststoffindustrie zu den Wachstumsbranchen. Als Vorleistungsgüterproduzent litt die Branche im Jahr 2009 jedoch bundeswie landesweit stark unter den rückläufigen Umsätzen der Abnehmerindustrien. Deutschlandweit verzeichneten die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang von -14,2 %. Der Arbeitsplatzabbau belief sich 2009 auf -5,5 %. Steigende Auftragseingänge und eine zunehmende Produktion lassen für das Jahr 2010 auf eine Erholung der bayerischen Gummiund Kunststoffverarbeitung hoffen, die sich auch in einer Stabilisierung der Arbeitsplatzzahlen ausdrückt.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 20

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren in Bayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

1,8

-3,41)

2,4

7,9

4,1

10,0

4,5

-0,6

2)

Inlandsumsatz

-0,1

-7,91)

-0,2

4,8

2,2

8,1

3,9

-0,8

2)

Auslandsumsatz

6,6

7,9

-0,2

4,8

2,2

13,3

5,6

-0,4

2)

Beschäftigte

0,0

-5,41)

k. A.

1,1

-0,9

-0,1

3,0

1,8

2)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Die Abnahme resultiert teilweise aus einer geänderten Meldeweise 2) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

46

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

Abbildung 36 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren in Bayern 2000-2009 Umsatz in Mrd. EUR

15

1)

10,2

11,7

11,3

10,3

9,1

8,7

9,1

8,9

9 40

11,8

12

9,9

69,2

72,1

1)

70,9

67,6

67,7

68,3

66,5

70,3

70,3

60

67,6

Beschäftigte in 1.000

80

6 20 0

3

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 37 Strukturmerkmale der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

552

100

69.161

80

Beschäftigte je Betrieb

125

60

Umsatz in Mio. EUR

10.185

40

147.261

20

Beschäftigte

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in %

37,4

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

32.577

Beschäftigte nach Regierungsbezirken

0 in % Betriebe:

97,1 77,6

76,8

22,4

23,2

2,9 Betriebe

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsstrukturen

Oberpfalz 5.180 (7,5 %) Oberfranken 15.777 (22,8 %)

Unterfranken 5.499 (8,0 %) Niederbayern 8.720 (12,6 %)

Platten, Folien 15.968 (23,1 %)

Sonstige Kunststoffwaren 31.560 (45,6 %)

Verpackungen 7.203 (10,4 %)

Schwaben 13.071 (18,9 %)

Oberbayern 9.821 (14,2 %) Mittelfranken 11.093 (16,0 %)

Baubedarfsartikel 5.754 (8,0 %)

Gummiwaren 8.898 (12,9 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

47

Branchenreport Bayern

12. Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden Branchenprofil

Auf die Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik und die Verarbeitung von Steinen und Erden entfallen rund 45.000 Arbeitsplätze (Anteil an der bayerischen Industrie: 4,0 %), die vorrangig in kleinen und mittleren Unternehmen geführt sind. Das Umsatzvolumen beläuft sich auf 6,8 Mrd. EUR (Anteil an der bayerischen Industrie: 2,5 %). Die Bedeutung der Branche zeigt sich im nationalen Vergleich. So entfallen ein Viertel der deutschen Branchenarbeitsplätze (26,5 %) und ein Fünftel der Branchenumsätze (21,9 %) auf die bayerischen Unternehmen. Damit ist die Branche in Bayern überdurchschnittlich stark vertreten. Kennzeichnend ist die recht gleichmäßige Verteilung der Branche über die Regierungsbezirke. Bedeutende Kompetenzen finden sich in der Herstellung von Erzeugnissen aus Zement, Beton und Gips sowie in der Herstellung von Glas und Glaswaren. Die Produktpalette der Glashersteller reicht von Flachglasprodukten für den Fahrzeugbau und die Bauwirtschaft über Hohlglasprodukte für die Pharma-, Kosmetik- und Getränkeindustrie bis hin zur Produktion technischer Glaswaren, beispielsweise für die Informations- und Kommunikationswirtschaft oder die Umwelttechnik. Einen weiteren Produktschwerpunkt bildet die Herstellung von Porzellan- und Keramikerzeugnissen.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Im Rahmen der Umstellung der WZ-Systematik wurde einzig die Herstellung von Dauermagneten aus agglomeriertem Ferrit und ähnlichem (ehemals Elektrizitätstechnik) neu in die Branche aufgenommen. Von zentraler Bedeutung ist hingegen die Herausnahme der Bereiche Reparatur und Installation, die nun in der eigens geschaffenen Branche Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen aufgehen. Auch die Herstellung von Destilliergeräten aus Quarzglas für Laboratorien (jetzt Herstellung Sonstiger Waren) wird nicht mehr in der Branche erfasst.

Branchenkonjunktur

Die konjunkturelle Lage der Branche zeigte sich im Jahr 2009 differenziert. Als Zulieferindustrie sind die Hersteller von Glas- und Keramikwaren sowie die Verarbeiter von Steinen und Erden eng mit den Abnehmerbranchen verknüpft und dementsprechend auch von abnehmenden Auftragseingängen aufgrund der Wirtschaftskrise betroffen. Nach Angaben der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw) sank die Produktion im Jahr 2009 um -12,6 %. Besonders bemerkbar macht sich die nach wie vor schwache Auftragslage in der Bauindustrie. Im Keramikbereich können allein die Hersteller Technischer Keramik (z. B. Biokeramik und Keramik für die Medizintechnik) eine stabile Lage und Entwicklung aufweisen. Zudem sorgt das Zukunftsfeld Hightech-Glas dafür, dass Umsätze und Beschäftigungszahlen der Gesamtbranche nicht so stark einbrechen. Besonders die Herstellung von Oberflächenbeschichtungen, Glasbehälter für die Pharma- und Kosmetikindustrie sowie photovoltaische Elemente zählen zu den Wachstumssegmenten.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 21

Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden in Bayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

-5,7

-3,4

-2,7

0,4

3,4

13,6

8,4

-9,9

1)

Inlandsumsatz

-6,1

-7,0

-4,7

-0,4

1,9

13,3

3,9

-2,6

1)

Auslandsumsatz

-4,4

8,2

2,6

2,6

7,0

14,6

18,9

-24,7

1)

Beschäftigte

-5,4

-6,7

-5,7

-4,5

-2,6

-1,2

4,3

-4,7

1)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

48

Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden

Abbildung 38 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung in der Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden in Bayern 2000-2009

6,8

7,7

7,9

1)

6,9

6,7

6,9

6,7

45,0

25

7,1

7,5

6

47,8

50,1

48,1

48,6

50,0

52,3

59,5

55,5

8

62,8

50

Umsatz in Mrd. EUR

10

1)

8,6

Beschäftigte in 1.000

75

4 2

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 39 Strukturmerkmale in der Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

670

100

45.044

80

Beschäftigte je Betrieb

67

60

Umsatz in Mio. EUR

6.768

40

150.258

20

Beschäftigte

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in %

23,6

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

32.349

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Schwaben 4.186 (9,3 %) Mittelfranken 5.039 (11,2 %)

Oberfranken 9.905 (22,0 %)

Oberbayern 5.165 (11,5 %) Unterfranken 5.915 (13,1 %)

Oberpfalz 8.839 (19,6 %) Niederbayern 5.995 (13,3 %)

98,2 82,8

84,0

17,2

16,0

1,8

0 in % Betriebe:

Betriebe

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Sonstige Be-/Verarbeitung von Natursteinen 5.248 (11,7 %) Erzeugnisse aus 1.815 (4,0 %) Zement, Beton, Gips 13.023 ( 28,9 %) Herstellung von Zement, Kalk, Gips 2.012 (4,5 %) keramische Baumaterialien1) 3.157 (7,0 %) sonstige Porzellan-/ Keramikerzeugnisse 7.369 (16,4 %)

Glas/Glaswaren (ohne Glasfaser) 12.420 (27,6 %)

1) ohne Wand-/Bodenfliesen

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

49

Branchenreport Bayern

13. Metallerzeugung und -bearbeitung Branchenprofil

Die Metallerzeugung und -bearbeitung gehört zu den kleineren Branchen der bayerischen Wirtschaft. Der Anteil an den bayerischen Industriebeschäftigten beträgt 2,1 %, und der Umsatz von 4,3 Mrd. EUR macht 1,6 % der bayerischen Industrieumsätze aus. Auch im Vergleich zu Deutschland ist die Branche im Freistaat weniger stark vertreten. Während auf Bayern knapp ein Fünftel der deutschen Industriebeschäftigten und -umsätze entfallen, stellt die bayerische Metallerzeugung und -bearbeitung lediglich 9,6 % der nationalen Branchenbeschäftigten und 6,0 % des nationalen Branchenumsatzes. Als Vorleistungsgüterproduzent fungiert die Metallerzeugung und -bearbeitung als bedeutender Zulieferer für zahlreiche Industriebranchen (u. a. Maschinen- und Fahrzeugbau, Medizin, Informations- und Kommunikationstechnik). Branchenschwerpunkte bilden die Kupfererzeugung und -bearbeitung, die Eisengießerei, die Aluminiumerzeugung und -bearbeitung sowie die Leichtmetallgießerei. Die Branche wird von kleinen und mittelständischen Betrieben bestimmt und ist regional ungleich auf die Regierungsbezirke verteilt. Die höchsten Beschäftigungsanteile weisen Mittelfranken und Schwaben auf.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Die Umstellung der WZ-Klassifikation beeinflusst die statistische Erfassung der Metallerzeugung und -bearbeitung vergleichsweise marginal. Neu in die Branche aufgenommen wurde lediglich die Herstellung von kalt hergestellten, profilierten Blechen und Sandwich-Platten (ehemals Herstellung von Metallerzeugnissen) sowie die Aufbereitung und Herstellung von Kernbrennstoffen (ehemals Kokerei, Mineralölverarbeitung). Die Herstellung von Stangen, Stäben, Profilen, Draht aus Blei, Blechen, Folien, Bändern, Pulver, Flitter aus Zinn, Rohren, Rohrfittings aus Blei, Zinn und Zink wurde ausgegliedert und der Herstellung von Metallerzeugnissen zugeordnet.

Branchenkonjunktur

Als Zulieferbranche ist die Entwicklung der Metallerzeugung und -bearbeitung generell stark von der wirtschaftlichen Entwicklung der Abnehmerbranchen abhängig. Demzufolge war – vor dem Hintergrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise – auch die Metallerzeugung und -bearbeitung im Jahr 2009 von starken Umsatzeinbrüchen betroffen (Deutschland -34,6 %). Dies schlägt sich auch in einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen (Deutschland -6,9 %) nieder. Inzwischen betrachten die bayerischen Metallverbände den konjunkturellen Tiefpunkt der Metallindustrie als überwunden, denn Auftragseingänge und die Produktion nehmen wieder leicht zu. Positive Impulse stammen dabei hauptsächlich aus dem Exportgeschäft. Dennoch wird der Erholungsprozess insgesamt noch als zu schleppend eingestuft. Zudem können steigende Rohstoffkosten die Entwicklung dämpfen, und auch die europäischen Energiekosten liegen noch immer über dem internationalen Niveau.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 22

Metallerzeugung und -bearbeitung in Bayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

-0,8

-5,1

-2,7

17,1

5,4

27,5

11,7

-3,5

1)

Inlandsumsatz

2,2

-7,4

-2,9

17,0

2,8

19,6

12,1

-1,1

1)

-6,4

-0,4

-2,5

17,4

10,2

41,1

11,1

-7,1

1)

1,7

-4,7

-2,1

k.A.

1,6

0,0

2,0

1,0

1)

Auslandsumsatz Beschäftigte

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

50

Metallerzeugung und -bearbeitung

Abbildung 40 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung in der Metallerzeugung und -bearbeitung in Bayern 2000-2009 Beschäftigte in 1.000

30

1)

Umsatz in Mrd. EUR

8

1)

10

6,4 4,3

3,8

3,9

4,1

4,1

4

15

4,7

6,0

6,7

6

4,5

23,9

25,0

24,7

24,2

24,2

23,8

23,8

24,2

25,4

20

24,9

25

2 5 0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 41 Strukturmerkmale der Metallerzeugung und -bearbeitung in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe Beschäftigte

118

100

23.891

80

202

60

Beschäftigte je Betrieb Umsatz in Mio. EUR Umsatz je Beschäftigten in EUR

4.339

40

181.602

20

Exportquote in %

41,5

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

36.760

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Oberfranken*) Niederbayern*) Oberbayern 2.257(9,4 %)

Mittelfranken 7.008 (29,3 %)

Unterfranken 3.376 (14,1 %)

Oberpfalz 3.406 (14,3 %)

92,4

58,6

53,8 41,4

7,6

0 in % Betriebe:

Betriebe

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

*) Datenschutz

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Rohrproduktion Sonstige 796 (3,3 %) NE-Metalle 1.104 (4,6 %) Erzeugung/Bearbeitung Kupfererzeugung von Eisen/Stahl /-bearbeitung 1.591 (6,7 %) 5.097 (21, 3%) Buntmetallgießerei 1.988 (8,3 %) Leichtmetallgießerei 3.989 (16,7 %)

Schwaben 5.470 (22,9 %)

46,2

Eisengießerei 4.971 (20,8 %) Aluminiumerzeugung /-bearbeitung 4.355 (18,2 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

51

Branchenreport Bayern

14. Herstellung von Metallerzeugnissen Branchenprofil

Die Herstellung von Metallerzeugnissen ist gemessen an den Beschäftigten (Anteil 7,6 %) die fünftgrößte Industriebranche in Bayern. Die 974 Unternehmen erzielten 2009 einen Umsatz von knapp 11,2 Mrd. EUR und damit 4,1 % der bayerischen Industrieumsätze. Als traditionell wichtige Zulieferbranche ist die Herstellung von Metallerzeugnissen eng mit den strukturbestimmenden Branchen in Bayern, beispielsweise der Elektroindustrie und dem Fahrzeug- und Maschinenbau, verflochten. Dies spiegelt sich auch in der unterdurchschnittlichen Exportquote (27,3 %) wider. National stellt Bayern 14,6 % der Branchenbeschäftigten und trägt zum Industrieumsatz mit einem Anteil von 13,6 % bei. Im breiten Produktportfolio der Herstellung von Metallerzeugnissen sind die Bereiche Stahl- und Leichtmetallbau sowie die Oberflächenveredelung und Mechanik am stärksten vertreten. Die Bereiche stellen zusammen 47,4 % der Branchenbeschäftigten. Weitere Kompetenzen finden sich in der Erzeugung von Schmiede-, Pressund Stanzteilen sowie in der Werkzeugherstellung. Die Unternehmen verteilen sich recht gleichmäßig über die Regierungsbezirke. Dies ist zum einen historisch bedingt und zum anderen mit der querschnittsorientierten Produktpalette sowie der klein- und mittelständisch geprägten Branchenstruktur zu begründen.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Mit der WZ 2008 wurde der Branche die Herstellung von Waffen und Munition (ehemals Maschinenbau) zugeordnet. Weitere Eingliederungen erfolgten im Bereich der Herstellung sonstiger Metallwaren, u. a. die Herstellung von Stangen, Profilen, Drähten, Blechen u. ä. (ehemals Metallerzeugung/-bearbeitung), die Herstellung von Dauermagneten aus Metall (ehemals Elektrizitätstechnik) oder die Herstellung von montiertem Gleismaterial (ehemals Sonstiger Fahrzeugbau). Der Großteil der nicht mehr der Herstellung von Metallerzeugnissen zugeordneten Bereiche entfällt auf die neu geschaffene Branche Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen. Weitere Unternehmensgruppen sind nun in den Branchen Metallerzeugung/-bearbeitung, Maschinenbau und Baugewerbe erfasst.

Branchenkonjunktur

Als Zulieferbranche – beispielsweise für den Maschinen- und Fahrzeugbau – wirkte sich die reduzierte Produktion in den Abnehmerbranchen in Folge der weltweiten Wirtschaftskrise direkt auf die Auftragseingänge bei den Herstellern von Metallerzeugnissen aus. Deutschlandweit sind die Branchenumsätze 2009 gegenüber dem Vorjahr um -22,1 % gesunken. Gleichzeitig hat sich die Anzahl der Arbeitsplätze um -6,3 % reduziert. Nun aber sind Branchenexperten verhalten optimistisch, da sich die Geschäftslage verbessert und kaum noch negativ ausfällt. So spiegelt sich die zu Beginn des Jahres 2010 kräftig angezogene Nachfrage an Metallerzeugnissen bereits in zuversichtlicheren Produktionsplänen der Unternehmen wider. Allerdings wird die Exportentwicklung noch mit verhaltener Zuversicht gesehen.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 23

Herstellung von Metallerzeugnissen in Bayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

1,3

2,11)

3,4

7,0

7,3

10,3

12,2

2,8

2)

Inlandsumsatz

-0,7

-1,11)

0,1

7,1

5,5

8,4

10,2

2,2

2)

Auslandsumsatz

9,8

14,21)

14,5

6,6

12,5

15,6

17,4

4,1

2)

Beschäftigte

0,3

2,11)

-0,9

2,0

0,1

1,5

6,8

1,1

2)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Die Zunahme resultiert vollständig bzw. teilweise (Auslandsumsatz) aus einer geänderten Meldeweise. 2) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

52

Herstellung von Metallerzeugnissen

Abbildung 42 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung in der Herstellung von Metallerzeugnissen in Bayern 2000-2009

8,8

8,7

9,0

13,8

13,5

1)

11,2

10,9

9

50

12,0

12

10,1

86,3

84,8

Umsatz in Mrd. EUR

15

9,5

1)

83,9

75,6

75,6

74,1

73,0

71,5

71,3

75

76,7

Beschäftigte in 1.000

100

6 25 0

3

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 43 Strukturmerkmale der Herstellung von Metallerzeugnissen in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

974

100

86.268

80

Beschäftigte je Betrieb

89

60

Umsatz in Mio. EUR

11.165

40

129.427

20

Beschäftigte

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in %

27,3

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

31.803

Unterfranken 8.963 (10,4 %) Oberpfalz 10.879 (12,6 %) Mittelfranken 13.076 (15,2 %)

Schwaben 17.618 (20,4 %)

Niederbayern 13.650 (15,8 %)

79,1

74,2

20,9

25,8

1,8

0 in % Betriebe:

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Oberfranken 8.670 (10,1 %)

98,2

Betriebe

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Sonstige 9.924 (11,7 %) Schlösser u.ä. 1.759 (2,0 %) Kessel-/ Behälterbau* 3.903 (4,5 %) Werkzeuge 10.697 (12,4 %)

Oberbayern 13.412 (15,5 %) * inkl.

Dampfkessel

Schmiede-, Press-, Stanzteile 11.425 (13,2 %)

Oberflächenveredelung, Mechanik 19.230 (22,3%)

Stahl-/ Leichtmetallbau 21.647 (25,1 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

53

Branchenreport Bayern

15. Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen Branchenprofil

Die Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen ist mit 73.200 Arbeitsplätzen (Anteil an der bayerischen Industrie: 6,4 %) und einem Umsatzvolumen von 22,6 Mrd. EUR (Anteil an der bayerischen Industrie: 8,3 %) für den Wirtschaftsstandort Bayern von zentraler Bedeutung. Auch im nationalen Kontext gehört Bayern mit einem Umsatzanteil von 38,2 % und einem Beschäftigtenanteil von 27,8 % zu den dominierenden Zentren der Branche. Knapp die Hälfte der Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Mess-, Kontroll- und Navigationsinstrumenten spezialisiert. Weitere Schwerpunkte finden sich in der Produktion elektronischer Bauelemente und Leiterplatten sowie in der Herstellung von Bestrahlungs- und Elektrotherapiegeräten und elektromedizinischen Geräten. Hersteller von Telekommunikationstechnik, Datenverarbeitungsgeräten und von Unterhaltungselektronik ergänzen das Produktportfolio. Neben zahlreichen kleinen und mittelständischen Betrieben prägen Großbetriebe die Unternehmenslandschaft und tragen mit hohen Umsatzvolumina wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg der Branche bei, der sich zudem in der hohen Präsenz der Unternehmen auf den Auslandsmärkten widerspiegelt.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Die WZ 2008 beinhaltet eine neue Systematisierung der Elektrotechnik. Die ehemals vier Abteilungen wurden aufgelöst. In neuer Zusammensetzung bilden nun die zwei Abteilungen „Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen“ und „Herstellung von elektrischen Ausrüstungen“ die Elektrotechnik ab. Die „Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen“ vereint einen Großteil der einstigen drei Abteilungen „Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten/-einrichtungen“, „Rundfunk-/ Nachrichtentechnik“ sowie „Medizin-, Mess-, Steuer-, Regelungstechnik, Optik“. Zu den zentralen Bereichen, die aus diesen drei Abteilungen ausgegliedert wurden, zählen die Reparatur und Installation sowie Herstellung verschiedener medizintechnischer Geräte (jetzt Herstellung Sonstiger Waren). Zusätzlich aufgenommen wurden die Herstellung elektronischer Induktoren, Schalter, Schaltungen, Anschlüsse u. ä. (ehemals Elektrizitätstechnik), die Herstellung von magnetischen/optischen Datenträgern, Wafern, Mikroplättchen (ehemals Chemie) sowie die Herstellung von Videospielkonsolen (ehemals Handel).

Branchenkonjunktur

Die Branche ist als Zulieferer von Vorleistungen und Querschnittstechnologien stark mit den übrigen Industriebranchen verflochten. Von dramatischen Auftragsrückgängen waren 2009 vor allem der Bereich der elektronischen Bauelemente sowie die Kommunikationstechnik betroffen. Die Elektromedizin zeigte sich mit einer stabilen Entwicklung hingegen relativ konjunkturunabhängig, da ihre Nachfrage eher von längerfristigen Trends wie z. B. dem steigenden Bedarf an Gesundheitsleistungen beeinflusst wird. Für 2010 wird hinsichtlich Umsatz und Produktion ein leichter Aufwärtstrend erwartet.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 24

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen 2000-20091) – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

-2,3

0,5

-5,7

6,2

5,8

11,9

-1,8

-6,5

2)

Inlandsumsatz

-2,8

-4,6

-6,6

-1,2

5,4

5,3

3,1

1,5

2)

Auslandsumsatz

-1,9

5,1

-4,9

12,0

6,1

16,5

-4,8

-12,0

2)

6,1

-6,5

-3,4

-2,7

-1,8

0,9

8,7

0,4

2)

Beschäftigte

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 2003 (Aggregation der WZ 30, WZ 32 und WZ33). 2) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

54

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen

Abbildung 44 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen in Bayern 2000-2009

36,8

39,4

35,8

33,9

31,9

33,8

33,7

23

1)

22,6

73,2

30

15

25 0

34,5

38

111,2

50

Umsatz in Mrd. EUR

45

40,1

1) 110,8

101,9

101,0

75

102,9

109,5

117,1

110,3

100

105,7

Beschäftigte in 1.000

125

8 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 2003 (Aggregation WZ30, WZ 32 und WZ 33). Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 45 Strukturmerkmale der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

344

100

73.200

80

Beschäftigte je Betrieb

213

60

Umsatz in Mio. EUR

22.627

40

309.112

20

Beschäftigte

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in %

54,9

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

50.984

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Niederbayern Oberfranken 4.424 (6,0 %) 4.503 (6,2 %) Unterfranken 5.410 (7,4 %)

Oberbayern 28.923 (39,5 %)

Oberpfalz 6.831 (9,3 %)

90,4 71,7

67,5

32,5

28,3

9,6

0 in % Betriebe:

Betriebe

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Sonstiges Unterhaltungs- 2.322 (3,2 %) elektronik Mess-, Kontroll-, 3.636 (5,0 %) Navigationsinstrumente 21.627 (29,5 %) EDV- Geräte, periphere Geräte 6.667 (9,1 %) Telekommunikationstechnik 8.015 (10,9 %)

Schwaben 9.067 (12,4 %) Mittelfranken 14.042 (19,2 %)

Bestrahlungs-, Elektrotherapiegeräte, elektromedizinische Geräte 11.264 (15,4 %)

Elektronische Bauelemente und Leiterplatten 19.669 (26,9 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

55

Branchenreport Bayern

16. Herstellung von elektrischen Ausrüstungen Branchenprofil

Die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen ist gemessen an der Beschäftigung (Anteil 8,4 %) die drittgrößte Industriebranche im Freistaat. Mit einem Umsatzvolumen von 16,9 Mrd. EUR werden 6,2 % der bayerischen Industrieumsätze von den Herstellern elektrischer Ausrüstungen erzielt. National dominiert Bayern neben BadenWürttemberg und Nordrhein-Westfalen das Branchengeschehen. So stellt der Freistaat ein Viertel der nationalen Branchenbeschäftigten und -umsätze. Das Produktportfolio wird von der Herstellung von Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren sowie Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen dominiert. Weitere Kompetenzen finden sich in der Herstellung von Kabeln und Installationsmaterial sowie Haushaltsgeräten. Sowohl kleine und mittlere Unternehmen als auch Großunternehmen haben sich erfolgreich mit ihren Produkten auf den Inlands- und Auslandsmärkten etabliert. Mit einer hohen Forschungs- und Innovationsintensität werden stetig neue Anwendungsbereiche erschlossen und Zukunftsthemen besetzt (z. B. Elektromobilität). Räumlich ist die Branche vor allem in den Regierungsbezirken Oberpfalz (Regensburg und Bamberg), Mittelfranken (Erlangen und Nürnberg) und Oberbayern (Raum München) vertreten.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Die WZ-Umstellung hat die Struktur der Elektrotechnik wesentlich verändert. Nach der neuen Systematik vereint die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen einen Großteil der ehemaligen Abteilung „Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung/verteilung“. Aus diesem Bereich wurde im Wesentlichen die Herstellung elektronischer Induktoren, Schalter, Schaltungen, Anschlüsse u. ä. (jetzt Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen), die Herstellung von elektrischen Ausrüstungsgegenständen für Kraftwagen/-motoren (jetzt Herstellung Kraftwagen/-teile) sowie Reparatur- und Installationstätigkeiten (jetzt Reparatur und Installation) herausgenommen. Von zentraler Bedeutung ist zudem die Eingliederung der Herstellung von Haushaltsgeräten (ehemals Maschinenbau) in die Branche. Auch wurden kleinere Bereiche u. a. der Metall-, Kunststoffverarbeitung und Optik integriert.

Branchenkonjunktur

Die Mehrheit der Branchenprodukte sind Investitionsgüter mit einer hohen Konjunkturabhängigkeit. Aufgrund der geringen Investitionsneigung der Wirtschaft und der fehlenden Liquidität verzeichneten die deutschen Hersteller von elektrischen Ausrüstungen 2009 im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang von -18,2 %. Gleichzeitig konnte durch die Infrastrukturinvestitionen im Zuge der weltweiten Konjunkturprogramme und durch den steigenden Energiebedarf Asiens (Kraftwerksbau) ein Teil der Nachfrage gesichert werden. Durch die Inanspruchnahme von Kurzarbeit fiel der Beschäftigungsrückgang 2009 relativ moderat aus. Für das Jahr 2010 gehen die Unternehmen von einer sich verbessernden Auftragslage aus, wobei das starke Niveau von 2008 erst mittelfristig wieder erreicht werden wird.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 25

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen in Bayern 2000-20091) – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

0,1

-4,72)

k. A.

6,4

-1,3

10,8

3,2

6,1

3)

Inlandsumsatz

-2,2

9,02)

0,0

3,0

-2,7

10,5

1,9

1,3

3)

Auslandsumsatz

3,1

0,92)

-0,1

10,5

2,0

11,2

4,5

11,0

3)

Beschäftigte

1,8

-4,62)

-2,4

-1,1

-2,0

2,1

2,9

3,5

3)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsraten 00/01 bis 07/08 entsprechend der WZ 31 „Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung und -verteilung“ der WZ 2003. 2) Die Abnahme resultiert teilweise aus einer geänderten Meldeweise 3) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

56

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

Abbildung 46 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung in der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen in Bayern 2000-2009 1)

16,9

24,6

23,9

21,5

21,8

20,5

15

20,2

21,2

95,6

20

21,2

25

112,4

75

Umsatz in Mrd. EUR

30

26,1

1)

108,6

104,6

102,4

104,5

106,8

112,0

110,0

100

105,6

Beschäftigte in 1.000

125

10 50 5 25

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 beziehen nach WZ 2003 (Abteilung 31 „ Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung und -verteilung). Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 47 Strukturmerkmale der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

381

100

95.603

80

Beschäftigte je Betrieb

251

60

Umsatz in Mio. EUR

16.899

40

176.761

20

57,0

0

Beschäftigte

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in % Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

45.781

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Niederbayern Oberfranken 5.173 (5,4 %) 6.461 (6,8 %) Schwaben 9.086 (9,5 %)

Oberpfalz 24.711 (25,8 %)

88,7

36,2

Mittelfranken 20.312 (21,2 %) Oberbayern 19.803 (20,7 %)

33,5

11,3 Betriebe

in % Betriebe:

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen

Sonstige 10.406 (10,9 %) Lampen, Leuchten 6.972 (7,3 %)

Unterfranken 10.057 (10,5 %)

66,5

63,8

Elektrizitätsverteilungs-/ -schalteinrichtungen, Elektromotoren, Transformatoren, Generatoren 57.031 (59,7 %)

Haushaltsgeräte 9.956 (10,4 %) Kabel, elektrisches Installationsmaterial 11.238 (11,8 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

57

Branchenreport Bayern

17. Maschinenbau Branchenprofil

Der Maschinenbau in Bayern ist eines der zentralen Standbeine der bayerischen und deutschen Wirtschaft. Mit einem Beschäftigtenanteil von 17,2 % an der bayerischen Industrie stellt der Maschinenbau die beschäftigungsstärkste Branche dar. Zudem werden von den Maschinenbauern rund 12,5 % der bayerischen Industrieumsätze generiert. Dies entspricht – nach dem Volumen der Herstellung von Kraftwagen/-teilen – dem zweithöchsten Umsatz im Freistaat. National entfallen rund ein Fünftel der Branchenbeschäftigten (20,9 %) und Branchenumsätze (20,1 %) auf Bayern. Hier zeichnet sich der Maschinenbau aufgrund seiner vielfältigen Einsatzbereiche durch ein sehr heterogenes Produktportfolio aus. Zu den beschäftigungsstärksten Wirtschaftsgruppen zählen die Herstellung von branchenspezifischen Maschinen, die Erzeugung von Lagern, Getrieben, Zahnrädern und Antriebselementen, die Herstellung von Turbinen und Verbrennungsmotoren sowie der Werkzeugmaschinenbau. Regional betrachtet sind knapp 60 % der Beschäftigten in den drei Regierungsbezirken Schwaben, Unterfranken und Oberbayern konzentriert. Die Maschinenbaubranche ist überwiegend mittelständisch geprägt und zeichnet sich durch eine hohe Exportquote von 58,5 % aus.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Die Umstellung der WZ-Klassifikation wirkt sich erheblich auf die Zusammensetzung der Branche aus. Zu den wesentlichen Bereichen, die nun im Maschinenbau erfasst werden, zählen die Herstellung von Kolben/-ringen, Vergasern und Ventilen für Kolbenverbrennungsmotoren (ehemals Kraftwagen/-teile), die Herstellung von Büromaschinen (ehemals Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten/-einrichtungen) und die Herstellung von Werkzeugen für Bergwerks-/Baumaschinen (ehemals Herstellung von Metallerzeugnissen). Nicht mehr dem Maschinenbau zugeordnet sind Unternehmen der Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen, die in der neu geschaffenen, gleichnamigen Branche erfasst werden. Zudem werden die Hersteller von Haushaltsgeräten (jetzt elektrische Ausrüstungen), die Hersteller von militärischen Kampffahrzeugen (jetzt Sonstiger Fahrzeugbau) und die Hersteller von Waffen/ Munition (jetzt Herstellung von Metallerzeugnissen) nun in anderen Branchen geführt.

Branchenkonjunktur

Im Kontext der globalen Wirtschaftskrise war auch in Bayern der Maschinenbau 2009 von erheblichen Umsatzeinbrüchen betroffen. In diesem Jahr ging die Bruttowertschöpfung der Branche gegenüber 2008 um -30 % zurück. Zu Beginn des Jahres 2010 konnte die Produktion im Maschinenbau erstmals nach eineinhalb Jahren wieder gesteigert werden. Daher wird die Entwicklung des bayerischen Maschinenbaus im Jahresverlauf auch verhalten optimistisch eingeschätzt, obwohl die Geschäftslage aufgrund der anhaltend hohen Unterauslastung im Maschinenbau noch immer weit vom befriedigenden Niveau entfernt ist. Ein Nachfrageanstieg wird vor allem auf den Auslandsmärkten erwartet.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 26

Maschinenbau in Bayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

-0,4

-4,01)

1,4

9,8

5,0

7,4

10,2

9,0

2)

Inlandsumsatz

-0,7

-5,81)

0,1

3,5

0,3

5,0

8,7

9,1

2)

Auslandsumsatz

0,0

-2,31)

2,7

15,5

8,8

9,2

11,2

9,0

2)

Beschäftigte

0,9

-1,21)

-1,4

-1,5

-0,1

2,0

5,2

5,4

2)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Die Abnahme resultiert teilweise aus einer geänderten Meldeweise. 2) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

58

Maschinenbau

Abbildung 48 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung im Maschinenbau in Bayern 2000-2009

1)

150

20

125

10 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

43,1

34,3

40,2

38,2

34,8

35,2

33,7

30

35,3

195,8

40

47,5

220,0

208,8

195,8

192,0

192,2

195,2

195,1

197,4

195,6

200

100

1)

50

225

175

Umsatz in Mrd. EUR

60

51,8

Beschäftigte in 1.000

250

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 49 Strukturmerkmale des Maschinenbaus in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

872

100

195.765

80

Beschäftigte je Betrieb

225

60

Umsatz in Mio. EUR

34.301

40

175.214

20

Beschäftigte

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in %

58,5

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

42.532

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Niederbayern 16.442 (8,4 %) Oberpfalz 16.743 (8,6 %) Oberfranken 23.016 (11,8 %) Unterfranken 37.387 (19,4 %) Oberbayern 35.005 (17,9 %)

63,1

56,2 43,8

36,9

8,4

0 in %

Betriebe

Betriebe:

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Sonstige Maschinen 35.527 (18,1 %)

Schwaben 43.172 (22,1 %)

Mittelfranken 24.000 (12,3 %)

91,6

Pumpen u.a. 7.849 (4,0 %) Hebezeuge 11.877 (6,1 %) Pneumatische Systeme 12.772 (6,5 %)

branchenspezifische Maschinen 43.714 (22,3 %)

Lager, Getriebe 30.899 (15,8 %)

Klimatechnik Turbinen, 14.355 (7,3 %) Werkzeug- Verbrennungsmotoren maschinen 20.554 (10,5 %) 18.218 (9,3 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

59

Branchenreport Bayern

18. Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen Branchenprofil

Die Industriebranche der Herstellung von Kraftwagen/-teilen ist mit dem höchsten Umsatz und dem zweitstärksten Beschäftigungsvolumen – neben dem Maschinenbau – das Rückgrat des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern. Die Hersteller von Kraftwagen/ -teilen erwirtschaften 28,3 % des bayerischen Industrieumsatzes und beschäftigen 14,8 % der landesweit im Verarbeitenden Gewerbe tätigen Personen. Damit stellt Bayern über ein Fünftel (23,1 %) der Beschäftigten und über ein Viertel (29,1 %) des Umsatzes der deutschen Kfz-Industrie. Darüber hinaus liegt der bayerische Automobilbau mit einer Exportquote von 65,5 % und einem Anteil von 37,9 % an den bayerischen Auslandsumsätzen an der Spitze der bayerischen Industrie. Die Struktur der bayerischen Kfz-Branche wird von den Herstellern von Kraftwagen/-motoren dominiert. Diese sind räumlich stark konzentriert. Dabei finden sich die beschäftigungsstärksten Produktionsstandorte der Premium-Automobilhersteller in Oberbayern (München, Ingolstadt), Niederbayern (Dingolfing) und der Oberpfalz (Regensburg). Diese OEM´s werden von einem dichten Netz von innovativen Automobil-Zulieferern ergänzt: 16,3 % der deutschen Automobil-Zulieferbetriebe sind in Bayern, vor allem in Unter- und Oberfranken, angesiedelt. Sie stellen ca. ein Drittel der Beschäftigten der Automobilbranche.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Mit der Aktualisierung der WZ-Klassifikation wurden die Herstellung von elektrischen Komponenten für Kraftwagen/-motoren (ehemals Elektrizitätstechnik) sowie die Herstellung von Kraftfahrzeugsitzen (ehemals Herstellung von Möbeln) in die Branche Herstellung von Kraftwagen/-teilen eingegliedert. Dagegen wurden die Bereiche Herstellung von Motoren für Krafträder (jetzt Sonstiger Fahrzeugbau), die Herstellung von Kolben/-ringen, Vergasern und Ventilen für Kolbenverbrennungsmotoren (jetzt Maschinenbau) sowie die Reparatur- und Instandhaltungstätigkeiten (jetzt Reparatur und Instandhaltung von Maschinen und Ausrüstungen) aus der hier beschriebenen Branche herausgelöst.

Branchenkonjunktur

Die durch die Wirtschaftskrise gesunkene Nachfrage nach langlebigen Wirtschaftsgütern traf auch die bayerische Automobilindustrie stark. Ihre Produktion sank im Jahresdurchschnitt 2009 um 17,5 %. Generell war der Rückgang für Nutzfahrzeuge ausgeprägter als für Personenkraftwagen, deren Nachfrage durch die sog. Abwrackprämie in Deutschland und im Ausland gefördert wurde. Daher ist auch die Zulassung von Pkw 2009 trotz Wirtschaftskrise im gesamten Bundesgebiet im Vergleich zum Vorjahr um 23,2 % gestiegen. Diese Nachfrage entfiel jedoch zu einem geringeren Teil auf die deutschen Pkw-Marken des Premium-Segments. Da diese Hersteller (mit einem umfassenden Zulieferer-Netz) in Bayern stark vertreten sind, konnten die Folgen der Wirtschaftskrise für die Automobilbranche im Freistaat weniger abgefedert werden. Vor dem Hintergrund der geringen Nachfrage und der anhaltenden Unterauslastung ist auch 2010 mit Kürzungen bei Investition und Beschäftigung insbesondere bei den Zulieferern zu rechnen.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 27

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen in Bayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

15,7

13,4

3,1

9,7

1,2

4,0

12,5

-3,0

1)

Inlandsumsatz

11,2

6,1

0,8

15,3

2,2

-3,2

6,8

-2,6

1)

Auslandsumsatz

18,8

18,2

4,5

6,5

0,6

8,5

15,7

-3,2

1)

5,7

0,1

2,0

1,4

-0,5

-0,8

0,5

1,4

1)

Beschäftigte

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

60

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen in Bayern 2000-2009 Umsatz in Mrd. EUR

90

30

75,0

72,1

71,3

65,0

62,6

45

55,2

60 47,7

168,6

184,9

182,3

180,3

181,7

182,6

175,6

175,4

166,0

150

180,1

75 175

1) 77,4

1)

81,9

Beschäftigte in 1.000

200

84,4

Abbildung 50

125

15 100

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 51 Strukturmerkmale im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

228

Beschäftigte

100

168.593

80

Beschäftigte je Betrieb

739

60

Umsatz in Mio. EUR

77.354

40

458.820

20

65,5

0

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in % Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

52.590

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Mittelfranken Oberfranken 9.266 (5,5 %) 3.080 (1,8 %) Schwaben 14.050 (8,3 %) Oberpfalz 16.193 (9,6 %)

19,7

Betriebe

in % Betriebe:

92,4

86,6

80,3

13,4

7,6

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Karosserien, Aufbauten, Anhänger 7.410 (4,4 %)

Oberbayern 76.966 (45,7 %)

Unterfranken 17.278 (10,2 %) Niederbayern 31.760 (18,8 %)

Teile, Zubehör für Kraftwagen 53.641 (31,8 %) Kraftwagen, Kraftwagenmotoren 107.542 (63,8 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

61

Branchenreport Bayern

19. Sonstiger Fahrzeugbau Branchenprofil

Im Sonstigen Fahrzeugbau sind mit rund 25.400 Arbeitsplätzen 2,2 % der bayerischen Industriebeschäftigten tätig, die 3,0 % der bayerischen Industrieumsätze erwirtschaften. Im nationalen Vergleich entfällt gut ein Fünftel der Branchenbeschäftigten (23,0 %) und über ein Viertel des Branchenumsatzes (27,2 %) auf Bayern. 85,0 % der Industriebeschäftigten sind in global agierenden Großunternehmen tätig. Auch die regionale Aufstellung der Branche ist einzigartig. 52 % der Arbeitsplätze sind in Oberbayern und immerhin noch 39,8 % in Schwaben konzentriert. Die Struktur der Branche wird deutlich von den hochinnovativen Unternehmen des Luft- und Raumfahrzeugbaus dominiert, die 84,2 % der bayerischen Branchenbeschäftigten stellen. Ebenso wie Hamburg zählt auch die bayerische Luft- und Raumfahrzeugindustrie zu den international führenden Zentren. Die Produktpalette reicht vom Militärflugzeugbau über die Produktion von Flugantrieben und Hubschraubern bis hin zur Herstellung von Strukturen, Antrieben und Solargeneratoren für Raumfahrzeuge und Satelliten. Auch bilden die Unternehmen am Standort Bayern die Wertschöpfungskette von der Forschung und Planung über die Produktion bis hin zur Wartung und weiteren Servicedienstleistungen nahezu vollständig ab. Darüber hinaus besetzt Bayern im Schienenfahrzeugbau ein weiteres Nischensegment.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Durch die Umstellung auf die WZ 2008 wird im Sonstigen Fahrzeugbau die Produktpalette klarer geordnet. Folgende Branchen sind hinzugekommen: die Herstellung von Sitzen für Schiffe, Schienen- und Luftfahrzeuge (ehemals Herstellung von Möbeln), die Kinderwagenproduktion (ehemals Sonstige Waren), die Herstellung von Motoren für Krafträder (ehemals Kraftwagen/-teile), die Herstellung von militärischen Kampffahrzeugen und Interkontinentalraketen (ehemals Maschinenbau) sowie die Herstellung von elektrischen Signal-, Sicherungs- Überwachungseinrichtungen (ehemals Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung/-verteilung). Die Reparatur- und Installationstätigkeiten sowie vereinzelte kleinere Teilsegmente werden hingegen nicht mehr im Sonstigen Fahrzeugbau erfasst.

Branchenkonjunktur

Der Luft- und Raumfahrzeugbau ist für den Standort Bayern von besonderer Bedeutung, gilt er doch als innovativer Wachstumsmotor der Wirtschaft. Auch 2009 konnte der bayerische Luft- und Raumfahrzeugbau den positiven Wachstumstrend der Vorjahre fortsetzen. Eine ähnliche Tendenz zeigen die gesamtdeutschen Zahlen. So sind bundesweit die Umsätze im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um 16,2 % gestiegen. Auch hat sich die Zahl der Beschäftigten im Jahr 2009 um 2,6 % erhöht. Neben dem Luft- und Raumfahrzeugbau blickt auch der deutsche Schienenfahrzeugbau auf eine stabile Branchenentwicklung im Jahr 2009 zurück.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 28

Sonstiger Fahrzeugbau in Bayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

7,3

-11,5

10,8

-4,8

4,7

13,3

3,7

10,2

1)

Inlandsumsatz

-0,3

-5,0

15,7

-6,1

2,8

8,3

-0,5

-1,2

1)

Auslandsumsatz

16,0

-17,9

5,4

-3,2

6,9

19,0

8,0

21,4

1)

Beschäftigte

-0,4

-0,8

2,3

-9,9

-3,2

-0,5

3,0

3,1

1)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

62

Sonstiger Fahrzeugbau

Abbildung 52 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung im Sonstigen Fahrzeugbau in Bayern 2000-2009

7,6

6,9

6,6

5,9

5,6

5,9

5,3

4 10

6,0

6 5,6

25,4

29,7

28,8

27,9

28,1

29,0

32,2

31,5

31,7

20

0

1)

8 31,9

30

Umsatz in Mrd. EUR

10

1)

8,2

Beschäftigte in 1.000

40

2

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 53 Strukturmerkmale des Sonstigen Fahrzeugbaus in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

39

Beschäftigte

100

25.418

80

Beschäftigte je Betrieb

652

60

Umsatz in Mio. EUR

8.181

40

321.852

20

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in % Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

55,8 59.973

Beschäftigte nach Regierungsbezirken

94,4

85,0 69,2

30,8 15,0 5,6

0 in % Betriebe:

Betriebe

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen

übrige Regierungsbezirke 2.014 (7,9 %)

Sonstiges 1.251 (4,9 %) Schiff-/Bootsbau*) Schienenfahrzeugbau*)

Schwaben 10.112 (39,8 %) Oberbayern 13.292 (52, 3 %)

Luft- und Raumfahrzeugbau 21.397 (84,2 %) *) Datenschutz

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

63

Branchenreport Bayern

20. Herstellung von Möbeln Branchenprofil

Im Kontext der Holzwirtschaft hat sich in Bayern eine traditionsreiche und national bedeutsame Möbelindustrie etabliert, die rund ein Fünftel der deutschen Branchenbeschäftigten und -umsätze stellt. Zur bayerischen Industrie trägt die Möbelindustrie mit einem Beschäftigten- und Umsatzanteil von 2,2 % bzw. 1,4 % bei. Die Unternehmenslandschaft wird vorwiegend von kleinen und mittelgroßen Betrieben geprägt. Dennoch stellen die sieben Großbetriebe fast 40 % der Branchenbeschäftigten und erwirtschaften rund 44 % der Branchenumsätze. Regional ist die Möbelindustrie am stärksten im Regierungsbezirk Oberfranken vertreten, der Sitz zahlreicher Polstermöbelhersteller ist. Weitere Kompetenzen finden sich in der Herstellung von Büro- und Ladenmöbeln sowie in der Küchenmöbelproduktion. Die in Bayern hergestellten qualitäts- und designorientierten Produkte und Systemprogramme, die dem Kunden größere Gestaltungsmöglichkeiten bieten, sind im gehobenen Marktsegment – auch international – gut positioniert. Zu den wichtigsten Exportmärkten der deutschen Möbelindustrie gehören Frankreich, die Niederlande, Österreich und die Schweiz. Die Exportquote von 22,9 % verdeutlicht jedoch, dass überwiegend für den heimischen Markt produziert wird.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Nach alter WZ 2003 wurden Möbel zusammen mit diversen anderen Erzeugnissen, wie Schmuck, Musikinstrumenten und Sportgeräten, erfasst. Im Zuge der Umstellung der WZ 2003 auf die WZ 2008 wurde die Herstellung von Möbeln als eigenständige Branche definiert. Gleichzeitig wird die Herstellung von Sitzmöbeln für Fahrzeuge nach der WZ 2008 nicht mehr unter der Möbelproduktion erfasst, sondern der Herstellung des jeweiligen Fahrzeugtyps zugeordnet (jetzt Kraftwagen/-teile bzw. Sonstiger Fahrzeugbau). Ebenfalls ausgegliedert wurden die Reparatur von Möbeln und das Bespannen von Polstern/Polstermöbeln (jetzt Reparatur von Gebrauchsgütern) sowie die Herstellung von Wandtafeln (jetzt Maschinenbau). In die Möbelindustrie integriert wurde hingegen die Herstellung von Friseurstühlen und von Servierwagen für den Restaurantbedarf.

Branchenkonjunktur

Aufgrund der im Jahr 2009 zurückhaltenden Investitionsneigung der Wirtschaft kam es deutschlandweit (-15,9 %) und auch in Bayern bei den Herstellern von Büro- und Ladenmöbeln zu einem Umsatzrückgang. Auch die deutschen Küchenmöbelhersteller (-10,6 %) und die Matratzenindustrie (-9,7 %) setzten weniger Waren um als 2008. Die bayerischen Unternehmen konnten durch ihren starken Fokus auf einheimische Märkte ihre Umsatzverluste 2009 etwas aufhalten. So verzeichnete die oberfränkische Polstermöbelindustrie laut der Verbände der Holz- und Möbelindustrie (HDH/VDM) sogar ein leichtes Umsatzwachstum von 0,4 %. Insgesamt sank bundesweit die Kapazitätsauslastung im Möbelgewerbe im Jahr 2009 auf unter 80 % und verbuchte eine Umsatzentwicklung von -10 %. Gemäß HDH/VDM ist der Tiefstand nun überwunden. 2010 dürften die Umsätze in einem Entwicklungskorridor von plus 3 bis minus 3 Prozent bleiben, vorausgesetzt der Inlandskonsum bleibt konstant, das Exportgeschäft zieht wieder an und die Branche setzt weiter auf Technologie, Design und Qualität.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 29

Herstellung von Möbeln in Bayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

-1,6

-2,81)

-4,1

2,1

2,9

6,2

5,8

9,5

2)

Inlandsumsatz

-2,6

-3,01)

-3,7

1,2

3,0

5,6

3,4

5,4

2)

3,8

-1,71)

-6,5

7,2

2,5

9,5

19,0

28,1

2)

-3,3

-1,51)

-6,6

-4,5

-3,0

-1,9

1,8

8,0

2)

Auslandsumsatz Beschäftigte

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Geringere Abnahme durch geänderte statistische Meldeweise. 2) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

64

Herstellung von Möbeln

Abbildung 54 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung in der Herstellung von Möbeln in Bayern 2000-2009

5,7

5,2

4,9

4,6

4,5

4,4

1)

3,8

24,6

4,2

4,3

4

30,3

Umsatz in Mrd. EUR

6

4,4

1)

27,9

27,2

27,7

20

28,5

31,2

31,7

32,8

30

29,9

Beschäftigte in 1.000

40

2 10 0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 55 Strukturmerkmale der Herstellung von Möbeln in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

191

100

24.631

80

Beschäftigte je Betrieb

129

60

Umsatz in Mio. EUR

3.790

40

153.877

20

Beschäftigte

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in %

22,9

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

28.503

Beschäftigte nach Regierungsbezirken

96,3

61,2

3,7

0 in % Betriebe:

Betriebe

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Büro-/Ladenmöbel 4.380 (17,8 %)

Oberfranken 8.330 (33,8 %)

Küchenmöbel 2.318 (9,4 %) Matratzen 517 (2,1 %)

Unterfranken 2.665 (10,8 %) Mittelfranken 3.027 (12,3 %)

44,4

38,8

Niederbayern Oberpfalz 1.609(6,5 %) 1.657 (6,7 %) Oberbayern 2.322 (9,4 %)

55,6

Schwaben 5.021 (20,4 %)

Sonstige Möbel 17.416 (70,7 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

65

Branchenreport Bayern

21. Herstellung von sonstigen Waren Branchenprofil

Die Branche weist ein sehr heterogenes Produktportfolio auf, welches von der Herstellung medizinischer Apparate und Materialien über die Spielwarenproduktion bis hin zur Herstellung von Sportgeräten, Musikinstrumenten und Schmuck reicht. Hohe Kompetenzen weist der Standort Bayern zum einen in der Herstellung von medizinischen Apparaten und Materialien und zum anderen in der Spielwarenproduktion auf. In der Herstellung von medizinischen Apparaten und Materialien sind in Bayern rund 13.200 Personen und damit 14,5 % der in Deutschland in diesem Segment tätigen Personen beschäftigt. Die Hersteller von medizinischen Apparaten und Materialien erwirtschaften einen Umsatz von 2,4 Mrd. EUR, was einem Branchenanteil an Deutschland von 17,7 % entspricht. Die Umsätze werden jeweils zur Hälfte auf den Inlands- und Auslandmärkten erzielt. Die 21 Spielzeughersteller beschäftigten in Bayern 4.561 Mitarbeiter. In Deutschland ist Bayern mit einem Beschäftigungsanteil von 48,4 % und einem Umsatzanteil von 42,2 % der führende Spielzeugproduzent. System-Spielzeug und Modellbausätze prägen ebenso wie Funktionspuppen, Plüschtiere, Gesellschaftsspiele und Lernspielzeuge aus Holz die Produktpalette der bayerischen Spielwarenhersteller. Mit einer Exportquote von 51,0 % haben sich bayerische Spielwaren auch im Ausland etabliert. Zentrum der Spielwarenherstellung ist die Region Franken.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Nach der WZ 2008 sind in der neu geschaffenen Abteilung „Herstellung von Sonstigen Waren“ verschiedenste Produktgruppen zusammengefasst. Daher ist ein Ausweis der Konjunkturdaten sowie der Umsatz- und Beschäftigtenentwicklung nicht möglich. Die Mehrheit der Produktgruppen stammt aus der ehemaligen Branche „Herstellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten, Sportgeräten, Spielwaren und sonstigen Erzeugnissen“, aus der nur die Möbelproduktion als nun eigenständige Abteilung ausgelagert wurde. Von zentraler Bedeutung für die Zusammensetzung der Branche ist zudem die Eingliederung der Herstellung von medizinischen und zahnmedizinischen Apparaten und Materialien, die ehemals in der Medizin-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Optik erfasst wurden. Darüber hinaus entstammen weitere kleine Branchensegmente beispielsweise dem Leder-, Textil- und Bekleidungsgewerbe, der Herstellung chemischer Erzeugnisse, der Herstellung von Metallerzeugnissen und dem Maschinenbau.

Branchenkonjunktur

Die Herstellung medizinischer Apparate und Materialien gilt als eine der wichtigsten Innovationsmotoren für die Wirtschaft im Freistaat Bayern. So nimmt die bayerische Medizintechnik eine führende Rolle in Deutschland und Europa ein. Aufgrund der hohen Innovationskraft der Unternehmen, der guten Eigenkapitalausstattung und der vergleichsweise konstanten Nachfrage im Gesundheitswesen blieb die Geschäftslage der Hersteller medizinischer Apparate und Materialien auch im Jahr 2009 stabil. Für das Jahr 2010 rechnet die Branche mit einem deutlichen Aufwärtstrend, der sich vorrangig auf einen Anstieg des Auslandsgeschäftes stützt. Basierend auf makroökonomischen Trends wird auch mittel- bis langfristig ein starkes Wachstum in der Herstellung medizinischer Apparate und Materialien erwartet. Ein differenzierteres Bild zeigt sich dagegen in der Wirtschaftslage der Unternehmen im Bereich der Spielwarenherstellung (Spielwaren bezeichnen hier die „klassischen Spielwaren“; der Bereich der Video- und Computerspiele etc. ist hier nicht erfasst). Positive Entwicklungen verzeichneten vor allem die Hersteller von klassischen Spielwaren. Neben Babyartikeln wurden insbesondere Lernspielzeuge sowie ökologisch einwandfreie Spielwaren verstärkt nachgefragt. Andere Bereiche, wie beispielsweise der Modelleisenbahnbau, verzeichneten vergleichsweise geringe Absätze. Eine leichte Verbesserung der wirtschaftlichen Lage erhofft sich die Spielwarenindustrie durch einen allgemein steigenden Konsum, unter anderem angeregt durch die FußballWeltmeisterschaft 2010 sowie Lizenzthemen wie „Avatar“ oder „Toy Story“.

66

Herstellung von sonstigen Waren

Abbildung 56 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung in der Herstellung von sonstigen Waren in Bayern 2000-2009 1) 26,1

25 20

Umsatz in Mrd. EUR

5,0

1)

4,0 4,0

Beschäftigte in 1.000

30

3,0

15

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,0

0,00

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,00

0

1,0 0,0

5

0,00

2,0

10

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Die Abteilung wurde in der WZ 2008 neu aufgenommen. Angaben für die Jahre 2000-2000 sind nach der WZ 2003 nicht abbildbar.

Abbildung 57 Strukturmerkmale in der Herstellung von sonstigen Waren in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

251

Beschäftigte

26.136

80

Beschäftigte je Betrieb

104

60

Umsatz in Mio. EUR

4.034

40

154.331

20

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in %

50,5

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

34.534

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Oberpfalz Schwaben 1.322 (5,1 %) 1.653 (6,3 %) Niederbayern 1.789(6,8 %)

Mittelfranken 8.668 (33,2 %)

Oberbayern 6.176 (23,6 %)

70,6

69,7

30,3

29,4

3,6

0

Betriebe

in % Betriebe:

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen

Sonstige 6.539 (25 %)

Musikinstrumente 534 (2,0 %) Sportgeräte 1.264 (4,8 %)

Unterfranken 3.126 (12,0 %) Oberfranken 3.402 (13,0%)

96,4

100

medizinische Apparate und Materialien 13.238 (50,7 %)

Spielwaren 4.561 (17,5 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

67

Branchenreport Bayern

22. Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen Branchenprofil

In den 223 erfassten Betrieben im Bereich der Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen sind 41.871 Beschäftigte und damit 3,7 % der bayerischen Industriebeschäftigten tätig. Mit einem Umsatzvolumen von 9,3 Mrd. EUR entfallen 3,4 % der bayerischen Industrieumsätze auf diese Branche. National stellt Bayern ein Fünftel der Branchenbeschäftigten (20,8 %) und ein Viertel der Branchenumsätze (25,3 %). Zwar dominieren kleine Betriebe die Unternehmenslandschaft (56 % der Unternehmen beschäftigen weniger als 50 Mitarbeiter), mit einem Umsatzanteil von 81,7 % tragen die wenigen Großunternehmen jedoch am stärksten zum Branchenumsatz bei. Die meisten Personen sind im Bereich Reparatur und Instandhaltung von Maschinen und Ausrüstungen beschäftigt (64,8 %). Auf die Installation von Maschinen und Ausrüstungen entfallen demzufolge 35,2 % der Arbeitsplätze. Innerhalb des ersten Teilsegmentes bilden die Reparatur und Instandhaltung von elektrischen Ausrüstungen und von elektronischen und optischen Geräten zentrale Branchenschwerpunkte. Mit Anteilen von weniger als 10 % sind die Fahrzeugreparatur und Maschinenreparatur deutlich geringer vertreten. Mit einer Exportquote von 62,6 % weist die Branche eine stark überdurchschnittliche Präsenz auf den Auslandsmärkten auf. Darüber hinaus zeichnet sich die Branche durch ein überdurchschnittlich hohes Bruttoentgelt je Beschäftigten (57.000 EUR) aus. Kennzeichnend ist die starke räumliche Konzentration der Branche. So sind 4 von 5 Arbeitsplätzen in den Regierungsbezirken Mittelfranken und Oberbayern angesiedelt. Die übrigen Regierungsbezirke stellen hingegen jeweils weniger als 5 % der bayerischen Branchenbeschäftigten.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Eine der stärkeren Veränderungen der WZ 2008 betrifft die neu geschaffene Branche Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen, für die ein Ausweis der Konjunkturdaten sowie der Umsatz- und Beschäftigtenentwicklung nicht möglich ist. Nach der alten WZ 2003 waren die Reparatur- und Installationstätigkeiten dem jeweiligen Produktionsbereich zugeordnet. So wurde beispielsweise die Reparatur und Instandhaltung von Luft- und Raumfahrzeugen im Wirtschaftszweig Luft- und Raumfahrzeugbau erfasst. Mit der Umstellung der WZ wurden sämtliche Reparatur- und Installationstätigkeiten langlebiger Produkte ausgegliedert. Diese werden nun tätigkeitsbezogen in der neuen Branche Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen erfasst. Die Umstellung führt in der Mehrzahl der Branchen zu einer veränderten Zusammensetzung.

Branchenkonjunktur

Die Konjunktur im Bereich Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen erwies sich im vergangenen Jahr als stabil. So verzeichnete die Branche deutschlandweit 2009 im Vergleich zum Vorjahr einen Beschäftigungszuwachs von 1,2 % und eine nahezu konstante Umsatzentwicklung (-0,5 %). Während das Inlandsgeschäft abnahm (-9,6 %), stiegen die Auslandsumsätze deutlich an (21,0 %). Innerhalb der Branche ergibt sich ein differenziertes Bild der wirtschaftlichen Lage. Von hohen Umsatzeinbrüchen waren die Bereiche der Reparatur von Maschinen, von Metallerzeugnissen sowie von elektronischen und optischen Geräten betroffen. Demgegenüber verzeichneten die Bereiche Reparatur und Instandhaltung von elektrischen Ausrüstungen sowie von Luft- und Raumfahrzeugen eine deutlich positive Umsatzentwicklung. Im Bereich der Fahrzeugreparatur werden vor allem im Jahr 2010 die Auswirkungen der Abwrackprämie hinsichtlich der Reparaturauftragszahlen zu spüren sein.

68

Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

Abbildung 58 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung in der Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen in Bayern 2000-2009

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

9,3

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

2,0 0,0

10 0,0

4,0

0,0

20

0,0

6,0

0,0

30

0

1)

8,0

0,0

41,9

40

Umsatz in Mrd. EUR

10,0

0,0

1)

0,0

Beschäftigte in 1.000

50

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Die Abteilung wurde in der WZ 2008 neu aufgenommen. Angaben für die Jahre 2000-2000 sind nach der WZ 2003 nicht abbildbar.

Abbildung 59 Strukturmerkmale in der Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

223

Beschäftigte

100

41.871

80

Beschäftigte je Betrieb

188

60

Umsatz in Mio. EUR

9.337

40

222.987

20

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in % Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

62,6 57.221

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Niederbayern Oberfranken 930 (2,2 %) 818 (2,0 %) Schwaben 1.411 (3,4 %) Unterfranken 1.755 (4,2 %) Oberpfalz 1.976 (4,7 %)

Mittelfranken 20.777 (49,6 %)

93,3 81,7 69,0

31,0 18,3 6,7

0 in %

Betriebe

Betriebe:

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Sonstige 1.626 (3,9 %) Reparatur Maschinen 2.927 (7,0 %) Reparatur Luft-/ Raumfahrzeuge 2.802 (6,7 %)

Installation Maschinen und Ausrüstungen 14.753 (35,2%)

Reparatur elektronische und optische Geräte 6.687 (16,0 %) Reparatur elektrische Ausrüstungen *)

Oberbayern 14.204 (33,9 %) *) Datenschutz

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

69

Branchenreport Bayern

23. Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Branchenprofil

Mit einem Beschäftigtenanteil von 0,5 % und einem Umsatzanteil von 0,3 % ist in Bayern der Bergbau und die Gewinnung von Steinen und Erden die kleinste Branche des Verarbeitenden Gewerbes. Der bayerische Anteil an der Branche in Deutschland beträgt 7,7 % bei den Beschäftigten und 6,4 % bei den Umsätzen. Der Schwerpunkt liegt in Bayern auf der Gewinnung von Kies, Sand, Ton und Kaolin, die im Freistaat über die Hälfte der Branchenbeschäftigten (58,8 %) auf sich vereint. Der zweitstärkste Bereich ist mit einem Beschäftigtenanteil von 29,1 % die Gewinnung von Natursteinen und Naturwerksteinen, die vorwiegend in den bayerischen Mittelgebirgsräumen angesiedelt ist. Kohlen- und Erzbergbau wird in Bayern nicht betrieben. Im Bereich der Rohstoffgewinnung sind in rund 90 % der Betriebe weniger als 50 Mitarbeiter beschäftigt. Zu den Hauptabnehmern der Branche gehört der Bausektor, der die Rohstoffe als Basis einer Reihe verschiedenster Bauprodukte von Zement über Betonbauteile bis hin zu Granitoder Marmorplatten nutzt. Auch die Glas- und Keramikindustrie sowie die chemische und die pharmazeutische Industrie sind auf die Rohstoffe als Basismaterial oder Zuschlagstoff angewiesen.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Die WZ 2008 fokussiert in der Branche Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden stärker auf den Kernbereich der Rohstoffgewinnung. Daher wurden die Wirtschaftsbereiche ausgegliedert, die bereits eine Weiterverarbeitung der Rohstoffe beinhalten: die Herstellung von Briketts (jetzt Kokerei, Mineralölverarbeitung) und die Herstellung von Tafelsalz (jetzt Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln). Außerdem wird nach der WZ 2008 die Verflüssigung und Rückumwandlung von Erdgas, wenn sie nicht am Gewinnungsort erfolgt, der Erbringung sonstiger Dienstleistungen für den Verkehr zugeordnet. Das Zerkleinern, Reinigen und Sortieren von Abbruchmaterialien sowie die Behandlung und Beseitigung von Schlacken und Aschen sind jetzt in der Branche Abfallsammlung, -behandlung und -beseitigung verortet.

Branchenkonjunktur

In der Branche setzte sich der kontinuierliche Beschäftigungsrückgang der letzten Jahre auch im Jahr 2009 weiter fort. Dabei fiel der Beschäftigungsabbau in der Rohstoffbranche deutlich geringer als der Rückgang im Verarbeitenden Gewerbe aus. Die in den letzten Jahren positive Umsatzentwicklung erlebte im Jahr 2009 eine Trendumkehr. Dennoch waren – analog zur Beschäftigungssituation – die Umsatzverluste in der Rohstoffbranche im Vergleich zum gesamten industriellen Sektor weniger stark ausgeprägt. Rohstoffbezogen zeigte sich deutschlandweit eine differenzierte Entwicklung: Während in der Naturwerksteingewinnung der Umsatz in Deutschland um ca. -2 % zurückging, kam es bei der in Bayern beschäftigungsstarken Gewinnung von Kies, Sand, Ton und Kaolin zu Umsatzverlusten von ca. -10 %. Im Verlauf des Jahres 2009 konnte die Branche dennoch von den durch die Konjunkturprogramme angestoßenen Investitionen, die zumindest den Bereich des öffentlichen Baus wiederbelebten und somit einen Hauptabnehmer der Rohstoffgewinnung stützten, zum Teil profitieren.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 31

Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden in Bayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

4,5

-4,9

-4,1

-0,2

-11,9

3,5

3,2

3,8

1)

Inlandsumsatz

4,0

-5,8

-5,0

-1,4

-14,4

3,6

2,8

5,9

1)

Auslandsumsatz

9,4

3,7

4,4

10,1

6,4

2,9

5,6

-8,7

1)

Beschäftigte

2,4

-3,2

-4,1

-1,5

-10,7

-6,3

0,3

-2,1

1)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

70

Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

Abbildung 60 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, in Bayern 2000-2009

2

0,3

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0,0

0,87

0,95

0,91

1)

0,88

0,85

0,6

0,97

1,00

1,05

1,01

5,8

5,9

6,0

5,7

6,1

0,9

4

0

Umsatz in Mrd. EUR

1,2

0,97

1)

6,8

6,9

7,2

7,0

6

6,7

Beschäftigte in 1.000

8

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 61 Strukturmerkmale im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale

Betriebsgrößenstruktur

Betriebe

212

Beschäftigte

5.827

80

Beschäftigte je Betrieb

27

60

Umsatz in Mio. EUR

868

40

148.993

20

13,2

0

Umsatz je Beschäftigten in EUR Exportquote in % Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

32.981

Beschäftigte nach Regierungsbezirken Unterfranken Schwaben 346 (5,9 %) 465 (8,0 %) Mittelfranken 520 (8,9%)

0,0

0,0

in % Betriebe:

Betriebe

0,0

Beschäftigte

< 500 Beschäftigte

Umsatz

ab 500 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen

Oberbayern 1.705 (29,3 %)

Oberpfalz 1.301 (22,3 %)

100,0

100,0

Sonstige 703 (12,1 %)

Oberfranken 548 (9,4 %) Niederbayern 942 (16,2 %)

100,0

100

Kies-/Sand-/ Ton-/Kaolingewinnung 3.429 (58,8 %)

Gewinnung von Natursteinen und Naturwerksteinen 1.694 (29,1 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

71

Branchenreport Bayern

24. Bauhauptgewerbe Branchenprofil

Die im Jahresdurchschnitt rund 126.100 Beschäftigten im bayerischen Bauhauptgewerbe erwirtschafteten im Jahr 2009 ein Umsatzvolumen von insgesamt 15,6 Mrd. EUR. Strukturprägend für das Bauhauptgewerbe sind kleine Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten. So liegt die durchschnittliche Mitarbeiterzahl bei neun Beschäftigten je Betrieb. Allerdings erwirtschaften die Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern – das sind 2,7 % aller Betriebe der Branchen – rund 51,1 % der Umsätze. Der Wohnungsbau mit 34,3 % und der Wirtschaftshochbau mit 24,7 % sind die beschäftigungsstärksten Segmente der Branche im Freistaat Bayern. Auf den Straßenbau, den Sonstigen öffentlichen Tiefbau und den Wirtschaftstiefbau entfallen jeweils rund 10 % der Branchenbeschäftigten. Den geringsten Beschäftigtenanteil macht der öffentliche Hochbau mit 8,4 % aus. Auf die bayerischen Regierungsbezirke verteilen sich die Betriebe relativ gleichmäßig. Den höchsten Beschäftigungsanteil im Baugewerbe weist Oberbayern mit 28,7 % auf.

WZ 2008: Veränderungen in der Branchenstruktur

Mit der WZ 2008 werden in das Bauhauptgewerbe die Erschließung von unbebauten Grundstücken und die Bauträger für Nichtwohn- und Wohngebäude (ehemals Grundund Wohnungswesen), der Einbau, die Reparatur und die Installation von Aufzügen und Rolltreppen (ehemals Maschinenbau) und die Errichtung serienmäßig vorgefertigter Dachstühle (ehemals Holzgewerbe) neu aufgenommen. Hinzu kommen noch ehemalige Segmente aus den Branchen Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren, Metallerzeugnisse und Holzgewerbe, wenn es sich um selbst hergestellte Ausbauelemente, Fertigbauteile und Gebäude aus Holz, Kunststoff oder Metall handelt. Dagegen wurden die Vermietung von Gerüsten und ähnlichem mit nachrangigem Auf- und Abbau (jetzt in Vermietung von beweglichen Sachen) und die Sanierung von Bauwerken mit Asbest und ähnlichem (jetzt in der Branche Beseitigung von Umweltverschmutzungen und sonstige Entsorgung) aus dem Bauhauptgewerbe herausgelöst. Schließlich zählt der Bereich Installation, Reparatur, Umbau und Anpassung von Sicherheitssystemen und Verriegelungseinrichtungen in Verbindung mit Überwachung nun zur Branche Wach- und Sicherheitsdienste sowie Detekteien.

Branchenkonjunktur

Auch die Bauwirtschaft verzeichnete im Jahr 2009 Umsatzeinbußen. Diese fielen jedoch geringer aus als auf vielen anderen europäischen Baumärkten, da in Deutschland die Immobilienmärkte insgesamt recht konstant agierten. Zwar litten – trotz gesunkener Finanzierungszinsen – die gewerblichen Bauprojekte unter den geringen Wirtschaftsinvestitionen, dagegen profitierten der Öffentliche Bau und der Wohnungsbau von den staatlichen Konjunkturprogrammen. Die bayerischen Bauunternehmen bewerten ihre konjunkturelle Situation für das Jahr 2010 als verhalten positiv. Ungünstige Witterungsverhältnisse im Frühjahr schlagen sich bereits in der Auftragslage nieder und die Preise mussten herabgesetzt werden. Leichtes Wachstum erhofft man sich vor allem durch Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten und durch energiesparendes Bauen. Diese Treiber könnten jedoch durch die leeren Kassen der Kommunen, dem größten öffentlichen Auftraggeber, abgeschwächt werden.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 32

Bauhauptgewerbe in Bayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

Gesamtumsatz

-3,9

-5,9

-1,9

-5,8

-6,4

11,7

-1,1

6,7

1)

Beschäftigte

-6,1

-7,4

-6,6

-5,2

-6,0

0,9

1,9

-0,8

1)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsraten können aufgrund der Umstellung in der WZ-Systematik nicht angegeben werden.

72

Bauhauptgewerbe

Abbildung 62 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung im Bauhauptgewerbe in Bayern 2000-20092)

10,0

15,6

16,5

1)

15,4

15,6

14,0

15,8

16,1

17,2

14,9

126,1

127,5

128,7

127,2

126,1

134,1

141,5

100

5,0

50 0

Umsatz in Mrd. EUR

20,0 15,0

151,5

163,6

174,2

150

1)

17,8

Beschäftigte in 1.000

200

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0,0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 63 Strukturmerkmale im Bauhauptgewerbe in Bayern 2009 Allgemeine Strukturmerkmale Betriebe2)

Betriebsgrößenstruktur2) 13.721

Beschäftigte2)

128.670

80

9,4

60

15.602

40

126.123

20

Beschäftigte je Betrieb2) Umsatz in Mio. EUR Beschäftigte im Jahresdurchschnitt Umsatz je Beschäftigten in EUR Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

144.145 27.045

Beschäftigte nach Regierungsbezirken2)

63,9 48,9 51,1 36,1

2,7

0 in % Betriebe:

Betriebe

Beschäftigte

< 50 Beschäftigte

Umsatz ab 50 Beschäftigte

Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Öffentlicher Hochbau 1.312 (8,4 %)

Oberfranken 10.570 (8,2 %) Unterfranken 11.896 (9,2 %)

97,3

100

Oberbayern 36.877 (28,7 %)

Mittelfranken 12.659 (9,8 %)

Sonstiger öffentlicher Tiefbau 1.621 (10,4 %)

Wohnungsbau 5.356 (34,3 %)

Wirtschaftstiefbau 1.598 (10,2 %)

Oberpfalz 16.385 (12,7 %) Niederbayern 18.038 (14,0 %)

Schwaben 22.245 (17,3 %)

Straßenbau 1.867 (12,0 %) Wirtschaftshochbau 3.849 (24,7 %)

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 2) Beschäftigte zum Stichtag 30.06.2009

73

Branchenreport Bayern

74

III. Regierungsbezirksprofile

75

Regierungsbezirksprofile

1. Oberbayern Oberbayern ist der flächenmäßig größte und zugleich bevölkerungsreichste bayerische Regierungsbezirk. Mit dem international bedeutsamen Industrie- und Dienstleistungsstandort München sowie den Industrieräumen der Oberzentren Ingolstadt und Rosenheim bildet Oberbayern das wirtschaftliche Kraftzentrum im Freistaat. Industrieprofil

Oberbayern stellt 27,4 % der bayerischen Industriebeschäftigten und trägt mit einem Umsatzanteil von 40,1 % überdurchschnittlich stark zur industriellen Wirtschaftsleistung im Freistaat bei. Mehr als die Hälfte des Umsatzes (57 %) wird auf den Auslandsmärkten erzielt. Prägend ist der hohe Besatz mit Hightech-Industrien. Dabei wird die Industriestruktur vom Automobilbau dominiert, auf den knapp die Hälfte (48 %) der Umsätze und ein Viertel der Beschäftigten von Oberbayern entfallen. Mit einem hohen Beschäftigungs- und Umsatzvolumen bildet die Elektrotechnik ein weiteres zentrales Standbein. Auch die Chemische Industrie und der Luft- und Raumfahrzeugbau (Teilbereich Sonstiger Fahrzeugbau) sind in Oberbayern im Vergleich zu Deutschland überdurchschnittlich vertreten. Weitere Kompetenzen finden sich im Maschinenbau und in der Ernährungswirtschaft. Vor allem das Umfeld der Metropole München bietet mit seiner hohen Dichte an Einrichtungen der Spitzenforschung und renommierten Universitäten gute Verflechtungsmöglichkeiten zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sowie das Potenzial, frühzeitig neue Technologiefelder erfolgreich zu besetzen. So hat sich Oberbayern zum Beispiel als eine der führenden Biotech-Regionen etabliert (Spitzencluster 2010: „Personalisierte Medikamentenentwicklung“) und gehört zudem zu den führenden Standorten im wachstumsstarken Technologiefeld der Satellitennavigation.

Industriestruktur nach Hauptgruppen

Tabelle 33a Verarbeitendes Gewerbe in Oberbayern nach Hauptgruppen 2009 – Beschäftigtenanteil in % – Vorleistungsgüter inkl. Energie 29,2

Investitionsgüter 53,5

Verbrauchsgüter

Gebrauchsgüter

14,8

2,5

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

Industriekonjunktur

Der im zweiten Halbjahr 2008 einsetzende konjunkturelle Einbruch führte 2009 zu einer deutlich angespannteren Arbeitsmarktsituation. Aufgrund des hohen Besatzes mit stark von der Wirtschaftskrise betroffenen Industrien stieg die Zahl der Kurzarbeiter 2009 in Oberbayern deutlich an. So bestätigte mehr als die Hälfte der von der IHK befragten Industriebetriebe, vom Instrument der Kurzarbeit Gebrauch zu machen. Für das Jahr 2009 verzeichnete die oberbayerische Industrie einen im Vergleich zu Bayern überdurchschnittlichen Beschäftigungsrückgang von -5,0 %. Bei den Umsätzen wies Oberbayern hingegen mit einem Rückgang von -10,3 % die geringsten Verluste unter den Regierungsbezirken auf. Gleichzeitig konnten die oberbayerischen Industriebetriebe gegen Ende des Jahres 2009 aufgrund ihrer ausgeprägten Exportorientierung stärker von den aus dem Ausland kommenden Wachstumsimpulsen profitieren.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 33b Verarbeitendes Gewerbe in Oberbayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 Gesamtumsatz

1,3

4,8

1,3

9,4

3,0

9,5

3,1

-0,3

-10,3

Inlandsumsatz

-0,1

1,0

0,7

5,3

2,4

4,2

-0,1

0,2

-11,2

Auslandsumsatz

3,0

9,1

1,9

13,7

3,5

14,6

6,0

-0,7

-9,6

Beschäftigte

2,0

-2,0

-1,7

-2,4

-1,2

0,5

2,3

1,1

-5,0

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsrate 08/09 bereinigt.

76

Oberbayern

Abbildung 64 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung des Verarbeitenden Gewerbes in Oberbayern 2000-2009 Umsatz in Mrd. EUR

126,7

115,7

112,3

100,7

96,2

75

94,9

311,3

100

102,7

348,9

345,2

335,0

333,4

337,3

345,7

347,2

347,3

300

354,2

125

350

1)

109,8

150

130,2

1)

Beschäftigte in 1.000

130,7

400

50

250

25

200

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 65 Branchenportfolio1) des Verarbeitenden Gewerbes in Oberbayern 2009 2,5

2,0

WZ 30 Sonstiger Fahrzeugbau WZ 26 13.292 Datenverarbeitungsgeräte, elektronische, optische Erzeugnisse 28.923

WZ 33 WZ 20 Reparatur & Installation v. Chemische Erzeugnisse Maschinen & Ausrüstungen 29.889 14.204 WZ 27 1,5 Elektrische Ausrüstungen WZ 10 19.803 WZ 11 Nahrungs-/Futtermittel Getränke 24.362 4.753 1,0 0 WZ 22 15.000 30.000 45.000 Gummi-/ Kunststoffwaren 9.821 WZ 25 0,5 WZ 28 Metallerzeugnisse Maschinenbau 13.412 35.005 Lokalisationsgrad Oberbayern (DE = 1,0)

WZ 29 Kraftwagen/-teile 76.966

60.000

75.000

90.000

Beschäftigungsvolumen

0,0

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Erläuterung siehe Anhang.

Abbildung 66 Strukturmerkmale des Verarbeitenden Gewerbes in Oberbayern 2009 Betriebe Beschäftigte Beschäftigte je Betrieb Beschäftigte je 1.000 Einwohner Beschäftigtenanteil an Industrie BY in %

1.809 311.253 172 72 27,4

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR Umsatz in Mio. EUR Exportquote in % Umsatz je Beschäftigten in EUR Umsatzanteil an Industrie BY in %

50.451 109.847 57,0 352.919 40,1

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

77

Regierungsbezirksprofile

2. Niederbayern Der Regierungsbezirk ist in vielen Teilen ländlich geprägt. Dennoch sind nicht nur die Oberzentren der Region – Landshut, Straubing, Passau und in funktionaler Verflechtung Deggendorf und Plattling – Standorte bedeutender Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, sondern diese sind auch im ländlichen Raum zu finden. Industrieprofil

Gemessen an der Bevölkerung und an den Industriebeschäftigten gehört Niederbayern zu den kleineren Regierungsbezirken. Der Anteil von Niederbayern an den Beschäftigten und den Umsätzen der bayerischen Industrie liegt bei 10,0 % bzw. 10,7 %. Der Automobilbau ist mit der höchsten Beschäftigungs- und Umsatzlokalisation die strukturbestimmende Industriebranche im Regierungsbezirk. So werden rund 51 % der Umsätze von den Automobilherstellern erwirtschaftet. Gleichzeitig sind in diesen Unternehmen knapp 28 % der niederbayerischen Industriearbeitsplätze angesiedelt. Räumlich ist der Automobilbau stark am Standort Dingolfing konzentriert. Mit ca. 16.400 Arbeitsplätzen und einem Umsatz von 2,9 Mrd. EUR stellt der Maschinenbau die zweitstärkste Branche im Regierungsbezirk dar. Hohe Kompetenzen weist Niederbayern darüber hinaus in klassischen Zulieferindustrien, beispielsweise der Herstellung von Metallerzeugnissen sowie der Gummi- und Kunststoffverarbeitung auf. Die Zulieferer sind dabei eng mit den Unternehmen der strukturbestimmenden Branchen des Freistaats verbunden. Im Vergleich zu Deutschland weist Niederbayern zudem einen überdurchschnittlichen Branchenbesatz in der Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik und Verarbeitung von Steinen und Erden auf. Die zahlreichen kleinen Unternehmen dieser Branche sind insbesondere in den ländlichen Regionen vertreten.

Industriestruktur nach Hauptgruppen

Tabelle 34a Verarbeitendes Gewerbe in Niederbayern nach Hauptgruppen 2009 – Beschäftigtenanteil in % – Vorleistungsgüter inkl. Energie 33,3

Investitionsgüter 50,6

Verbrauchsgüter

Gebrauchsgüter

13,2

2,9

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

Industriekonjunktur

Mit einem Rückgang von -4,2 % entsprach die Beschäftigungsentwicklung in Niederbayern dem Landesdurchschnitt. Bei der Umsatzentwicklung wies der Regierungsbezirk jedoch leicht überdurchschnittliche Verluste auf. Während der Umsatzrückgang in Niederbayern im Jahr 2008 auf den Einbruch der Auslandsumsätze zurückzuführen war, verzeichneten die niederbayerischen Unternehmen im Jahr 2009 im Inlands- und Auslandsgeschäft ähnlich hohe Umsatzeinbußen. Vor allem die Automobilhersteller und deren Zulieferer meldeten aufgrund der Wirtschaftskrise in hohem Maße Kurzarbeit an. Die in Niederbayern Mitte des Jahres 2009 einsetzende leichte konjunkturelle Belebung war zum größten Teil der zunehmenden Exportdynamik zu verdanken, auf die die niederbayerische Industrie auch 2010 ihre Hoffnungen setzt.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 34b Verarbeitendes Gewerbe in Niederbayern 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 Gesamtumsatz

9,2

7,1

6,2

13,2

2,5

6,0

3,2

-3,4

-16,6

Inlandsumsatz

5,8

-2,4

7,4

21,9

2,9

3,9

2,4

3,0

-17,0

13,9

18,8

5,0

3,9

2,1

8,5

4,2

-10,9

-16,0

2,2

-4,0

-0,7

0,1

-1,8

0,3

2,8

0,1

-4,2

Auslandsumsatz Beschäftigte

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsrate 08/09 bereinigt.

78

Niederbayern

Abbildung 67 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung des Verarbeitenden Gewerbes in Niederbayern 2000-2009

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

29,3

35,5

1)

36,8

35,6

33,6

32,8

29,0

27,1

25,3

23,2

30

15

50

0

Umsatz in Mrd. EUR

45

114,2

121,2

1)

121,1

115,4

115,1

117,2

116,7

121,5

118,9

100

117,2

Beschäftigte in 1.000

150

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 68 Branchenportfolio1) des Verarbeitenden Gewerbes in Niederbayern 2009 Lokalisationsgrad Niederbayern (DE = 1,0)

2,5

2,0

WZ 16 Holz-, Flecht-, Korb-, Korkwaren 2.180

1,5

WZ 23 Glas/-waren, Keramik, Verarbeitung Steine/Erden 5.995 WZ 22 Gummi-/ Kunststoffwaren 8.720

WZ 11 Getränke 1.641

1,0 0

0,5

0,0

10.000

WZ 27 Elektrische Ausrüstungen WZ 26 5.173 Elektronische, optische Erzeugnisse, Datenverarbeitungsgeräte 4.424

WZ 25 Metallerzeugnisse 13.650 WZ 28 Maschinenbau 16.442

WZ 29 Kraftwagen/-teile 31.760

20.000

30.000

Beschäftigungsvolumen

WZ 10 Nahrungs-/ Futtermittel 9.900

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Erläuterung siehe Anhang.

Abbildung 69 Strukturmerkmale des Verarbeitenden Gewerbes in Niederbayern 2009 Betriebe Beschäftigte Beschäftigte je Betrieb Beschäftigte je 1.000 Einwohner Beschäftigtenanteil an Industrie BY in %

798 114.248 143 96 10,0

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

35.710

Umsatz in Mio. EUR

29.263

Exportquote in % Umsatz je Beschäftigten in EUR Umsatzanteil an Industrie BY in %

43,0 256.138 10,7

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

79

Regierungsbezirksprofile

3. Oberpfalz In der Oberpfalz ist das Verarbeitende Gewerbe stark im Verdichtungsraum Regensburg konzentriert. Demgegenüber zeichnet sich die dünn besiedelte Landschaft der nördlichen Oberpfalz mit verschiedenen Mittelgebirgen und Seen durch Schwerpunkte im Tourismus und der Landwirtschaft aus. Industrieprofil

Mit 109 Industriebeschäftigten je 1.000 Einwohner ist die Oberpfalz der am stärksten industriell geprägte bayerische Regierungsbezirk. In der Oberpfalz sind 10,4 % der bayerischen Industriearbeitsplätze konzentriert. Die 719 Unternehmen erwirtschaften einen Umsatz von rund 25,9 Mrd. EUR und tragen mit einem Anteil von 9,4 % zum bayerischen Industrieumsatz bei. Die Branchenstruktur wird von der Elektrotechnik dominiert, wobei der Schwerpunkt im Bereich der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen und von elektronischen Bauelementen liegt. Mit einem Umsatz von 7,7 Mrd. EUR (Anteil Industrieumsatz Oberpfalz: 30 %) trägt auch der Automobilbau entscheidend zur Wirtschaftskraft der Oberpfalz bei. Beide Branchen werden von Großunternehmen dominiert, deren Hauptabsatzmärkte im Ausland liegen. Zudem bestimmen mehrere mittelgroße Branchen, wie der Maschinenbau, die Metallindustrie sowie die Nahrungsund Futtermittelproduktion, mit einem dem Bundesdurchschnitt entsprechenden Branchenbesatz die Industriestruktur. Eine überdurchschnittliche Spezialisierung weist die Region in der Herstellung von Glas/-waren, Keramik und der Verarbeitung von Steinen und Erden auf. Die Betriebe der Branche haben sich vorrangig auf die Herstellung innovativer, hochwertiger Erzeugnisse spezialisiert. Zu den Abnehmerbranchen gehören die Elektro- und Umwelttechnik, die Bauwirtschaft und die Pharmazie.

Industriestruktur nach Hauptgruppen

Tabelle 35a Verarbeitendes Gewerbe in der Oberpfalz nach Hauptgruppen 2009 – Beschäftigtenanteil in % – Vorleistungsgüter inkl. Energie 51,3

Investitionsgüter

Verbrauchsgüter

33,6

Gebrauchsgüter

12,9

2,2

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

Industriekonjunktur

Gegen den Trend der Vorjahre ist die Beschäftigung 2009 in der Oberpfalz um -3,2 % zurückgegangen. Unter den bayerischen Regierungsbezirken weist die Oberpfalz dennoch den geringsten Arbeitsplatzabbau auf. Zur Beschäftigungssicherung wurden von zahlreichen Unternehmen die mit den Konjunkturprogrammen geschaffenen Möglichkeiten der Kurzarbeit genutzt. Deutlich negativer verlief im Jahr 2009 die Umsatzentwicklung. Mit einem Rückgang von -17,6 % brach der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe in der Oberpfalz deutlich stärker als im Landesdurchschnitt ein. Dabei waren die Unternehmen von einer stark sinkenden Nachfrage auf den Auslandsmärkten betroffen. Die überdurchschnittlich hohen Umsatzverluste in der Oberpfalz sind dabei das Resultat der hohen Abhängigkeit vom Automobilbau und von der Elektrotechnik.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 35b Verarbeitendes Gewerbe in der Oberpfalz 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 Gesamtumsatz

6,2

7,0

-0,1

-1,0

10,4

3,4

13,4

0,9

-17,6

Inlandsumsatz

0,9

-0,6

-5,0

-0,7

12,3

1,8

10,1

-0,9

-13,0

14,7

17,8

6,0

-1,3

8,4

5,2

17,1

2,8

-22,3

2,2

-3,7

-1,4

0,9

-0,2

1,1

4,2

2,1

-3,2

Auslandsumsatz Beschäftigte

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsrate 08/09 bereinigt.

80

Oberpfalz

Abbildung 70 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung des Verarbeitenden Gewerbes in der Oberpfalz 2000-2009 Umsatz in Mrd. EUR

50

25,9

31,5

27,5

26,6

24,1

24,3

23,7

20

22,1

30

1)

31,2

40

20,8

118,4

122,9

1)

120,4

113,6

112,4

112,5

111,1

115,3

112,8

100

111,6

Beschäftigte in 1.000

150

10

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 71 Branchenportfolio1) des Verarbeitenden Gewerbes in der Oberpfalz 2009 Lokalisationsgrad Oberpfalz (DE = 1,0)

3,5

WZ 23 Glas/-waren, Keramik, Verarbeitung Steine/Erden 8.839

3,0

WZ 26 Elektronische, optische Erzeugnisse, Datenverarbeitungsgeräte 6.831

2,5 2,0

WZ 10 Nahrungs-/ Futtermittel 9.920

WZ 16 Holz-, Flecht-, Korb-, Korkwaren 1.722

1,5

WZ 29 Kraftwagen/-teile 16.193 WZ 28 Maschinenbau 16.743

1,0 0 0,5 0,0

5.000

WZ 24 Metallerzeugung/ -bearbeitung 3.406

10.000

WZ 22 Gummi-/ Kunststoffwaren 5.180

WZ 27 Elektrische Ausrüstungen 24.711

15.000

20.000

WZ 25 Metallerzeugnisse 10.879

25.000

30.000

Beschäftigungsvolumen

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Erläuterung siehe Anhang.

Abbildung 72 Strukturmerkmale des Verarbeitenden Gewerbes in der Oberpfalz 2009 Betriebe Beschäftigte

719 118.431

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

37.955

Umsatz in Mio. EUR

25.858

Beschäftigte je Betrieb

165

Exportquote in %

Beschäftigte je 1.000 Einwohner

109

Umsatz je Beschäftigten in EUR

Beschäftigtenanteil an Industrie BY in %

10,4

Umsatzanteil an Industrie BY in %

46,8 218.341 9,4

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

81

Regierungsbezirksprofile

4. Oberfranken Traditionelle Industriestandorte (u.a. Bereich Lichtenfels-Coburg, Hof-Bayreuth-Kulmbach und Wunsiedel) verteilen sich gleichmäßig über den Regierungsbezirk. Gleichwohl bestimmen auch ländlich geprägte Räume (u. a. Naturparks Frankenwald, Fichtelgebirge und Fränkische Schweiz) mit ihren hohen landschaftlichen und touristischen Werten das Bild Oberfrankens. Industrieprofil

In Oberfranken sind 10,0 % der bayerischen Industriebeschäftigten tätig. Die starke industrielle Prägung der Region ist bis heute existent. So weist der Regierungsbezirk mit 105 Industriebeschäftigten je 1.000 Einwohner nach der Oberpfalz die zweithöchste Industriedichte im Freistaat auf. Kennzeichnend für die Region ist die stark diversifizierte Industriestruktur, die im Vergleich zum Landesdurchschnitt auch stärker die Herstellung von Ver- und Gebrauchsgütern integriert. Die höchsten Beschäftigungsanteile entfallen auf den Maschinenbau (20,3 %) und die Gummi- und Kunststoffverarbeitung (13,9 %). Eine hohe Spezialisierung sowie Beschäftigungsanteile zwischen 5 % und 10 % weist der Regierungsbezirk in der Möbelherstellung, dem Textil- und Bekleidungsgewerbe sowie im Bereich Glas/-waren, Keramik und Verarbeitung von Steinen und Erden auf. Darüber hinaus besetzt Oberfranken mit der Herstellung von Spielwaren (Teilbereich Herstellung von sonstigen Waren) ein weiteres Nischensegment. So sind über 15 % der Arbeitsplätze der deutschen Spielwarenproduktion in Oberfranken konzentriert.

Industriestruktur nach Hauptgruppen

Tabelle 36a Verarbeitendes Gewerbe in Oberfranken nach Hauptgruppen 2009 – Beschäftigtenanteil in % – Vorleistungsgüter inkl. Energie 44,3

Investitionsgüter

Verbrauchsgüter

28,8

Gebrauchsgüter

18,2

8,7

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

Industriekonjunktur

Die konjunkturelle Abschwächung, die sich bereits 2008 andeutete, setzte sich 2009 in gesteigerter Form fort. Der Gesamtumsatz des Verarbeitenden Gewerbes in Oberfranken ging 2009 im Vergleich zum Vorjahr um -13,7 % zurück. Damit waren die Umsatzverluste nicht so hoch wie im bayerischen Durchschnitt (-14,5 %). Stärker als der Inlandsmarkt war dabei der Export mit einem Rückgang von -16,7 % betroffen. Diese negative Umsatzentwicklung der oberfränkischen Industrie wirkte sich direkt auf den Arbeitsmarkt aus. Mit einem Rückgang der Beschäftigung um -5,1 % fiel der Arbeitsplatzabbau in Oberfranken stärker als im Freistaat (-4,2 %) aus. Wie auch in den anderen bayerischen Regionen wurde ein höherer Stellenabbau vor allem durch die Möglichkeiten zur Kurzarbeit vermieden. Die Ende 2009/Anfang 2010 einsetzende Erholung der Wirtschaft setzt sich in Oberfranken weiter fort. Wachstumsimpulse werden dabei vor allem vom Auslandsgeschäft erwartet.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 36b Verarbeitendes Gewerbe in Oberfranken 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 Gesamtumsatz

5,7

-8,1

-2,0

-0,2

2,8

8,1

6,6

-0,4

-13,7

Inlandsumsatz

2,0

-10,4

-3,8

-0,5

-0,4

7,5

6,2

-0,5

-11,8

Auslandsumsatz

14,3

-3,2

1,4

0,4

8,6

9,2

7,4

-0,3

-16,7

Beschäftigte

-1,4

-4,6

-4,6

-2,9

-2,2

-1,9

2,2

1,6

-5,1

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsrate 08/09 bereinigt.

82

Oberfranken

Abbildung 73 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung des Verarbeitenden Gewerbes in Oberfranken 2000-2009 1)

19,6

23,2

23,3

21,9

20,2

19,7

19,5

20,0

113,2

121,2

119,3

115,7

118,0

15

19,7

Umsatz in Mrd. EUR

25 21,2

1)

20 120,7

127,8

134,0

135,8

100

124,3

Beschäftigte in 1.000

150

10

50

5 0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 74 Branchenportfolio1) des Verarbeitenden Gewerbes in Oberfranken 2009 6,0

Lokalisationsgrad Oberfranken (DE = 1,0)

WZ 23 Glas/-waren, Keramik, Verarbeitung Steine/Erden 9.905

WZ 32 Sonstige Waren 3.402 WZ 27 18 Elektrische WZ 11 WZ 2.237 Ausrüstungen WZ 10 Getränke 6.461 Nahrungs-/Futtermittel 1.502 6.979

2,0

0 0,0

WZ 31 Möbel 8.330

WZ 14 Bekleidung 3.211

4,0

WZ 18: Druckerzeugnisse, Vervielfältigung Datenträger WZ 26: Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse WZ 29: Kraftwagen/-teile

WZ 13 Textilien 6.431

WZ 29 3.080

5.000

WZ 26 4.503

10.000

WZ 22 Gummi-/Kunststoffwaren 15.777 WZ 28 Maschinenbau 23.016

15.000

WZ 25 Metallerzeugnisse 8.670

20.000

25.000

Beschäftigungsvolumen

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Erläuterung siehe Anhang.

Abbildung 75 Strukturmerkmale des Verarbeitenden Gewerbes in Oberfranken 2009 Betriebe Beschäftigte

859 113.242

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

32.491

Umsatz in Mio. EUR

19.634

Beschäftigte je Betrieb

132

Exportquote in %

Beschäftigte je 1.000 Einwohner

105

Umsatz je Beschäftigten in EUR

Beschäftigtenanteil an Industrie BY in %

10,0

Umsatzanteil an Industrie BY in %

37,2 173.378 7,2

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

83

Regierungsbezirksprofile

5. Mittelfranken Während der westliche Bereich des Regierungsbezirkes eher ländlich geprägt ist, konzentriert sich die Industrie im Osten von Mittelfranken, insbesondere im Verdichtungsraum Nürnberg, Fürth, Erlangen, Schwabach - dem siedlungsstrukturellen und wirtschaftlichen Zentrum der Region. Industrieprofil

In den rund 1.050 mittelfränkischen Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes sind 15,0 % der bayerischen Industriearbeitsplätze konzentriert. Die Industriestruktur zeichnet sich durch einen hohen Branchenmix aus. Mit einem Beschäftigungsanteil von rund 20 % ist die Elektrotechnik eine der strukturbestimmenden Branchen. Die Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind insbesondere im Bereich der Leistungselektronik, Sensorik, Antriebstechnik und Automation aktiv. Mit dem Medizintechnik-Cluster „Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg“ hat sich Mittelfranken als international führender Medizintechnikstandort etabliert. National ist das Medical Valley einer der fünf Gewinner des BMBF-Spitzenclusterwettbewerbs 2010. Zu den Schwerpunktthemen des Clusters gehören neben der Augenheilkunde beispielsweise bildgebende Verfahren und miniaturisierte Systeme. Weitere Kompetenzen weist die Region sowohl im Maschinenbau, im Automobilbau, der metall- und kunststoffverarbeitenden Industrie, der Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen als auch in der Nahrungs- und Futtermittelproduktion auf. Darüber hinaus besetzt Mittelfranken mit der Herstellung von Lederwaren und Schuhen sowie mit der Spielwarenproduktion (Teilbereich Herstellung von sonstigen Waren) zwei weitere Nischensegmente. Rund die Hälfte des Umsatzes im Verarbeitenden Gewerbe wird auf den Auslandsmärkten erzielt. Damit weist Mittelfranken nach Oberbayern die zweithöchste Exportquote auf.

Industriestruktur nach Hauptgruppen

Tabelle 37a Verarbeitendes Gewerbe in Mittelfranken nach Hauptgruppen 2009 – Beschäftigtenanteil in % – Vorleistungsgüter inkl. Energie 37,2

Investitionsgüter

Verbrauchsgüter

40,9

Gebrauchsgüter

18,8

3,1

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

Industriekonjunktur

Im Jahr 2009 fiel die Beschäftigungsentwicklung der mittelfränkischen Industrie negativ aus. Im Vergleich zum Landesdurchschnitt war der Beschäftigungsabbau von -3,6 % in Mittelfranken jedoch weniger stark ausgeprägt. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei der Umsatzentwicklung. Mit -11,4 % fiel der Rückgang der Umsätze im Vergleich zum Landesdurchschnitt deutlich niedriger aus. Während das Inlandsgeschäft vergleichsweise geringe Einbußen von -5,1 % verzeichnete, brach das Auslandsgeschäft mit einem Rückgang von -17,0 wesentlich stärker ein.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 37b Verarbeitendes Gewerbe in Mittelfranken 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 Gesamtumsatz

-0,3

-8,6

-2,0

8,7

-1,0

4,5

4,8

3,1

-11,4

Inlandsumsatz

-0,8

-10,0

-2,0

10,1

-3,0

3,4

1,0

2,9

-5,1

0,4

-6,6

-2,0

7,1

1,8

5,9

9,9

3,4

-17,0

-0,5

-2,4

-1,4

-1,8

-1,0

-0,5

2,7

3,7

-3,6

Auslandsumsatz Beschäftigte

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsrate 08/09 bereinigt.

84

Mittelfranken

Abbildung 76 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung des Verarbeitenden Gewerbes in Mittelfranken 2000-2009

30,4

37,3

1)

36,2

34,5

33,1

33,4

30,9

33,9

30

30,7

Umsatz in Mrd. EUR

45

34,0

170,8

186,1

1)

179,4

173,3

125

174,3

176,0

178,9

183,3

184,3

175

179,0

Beschäftigte in 1.000

225

15 75 25

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 77 Branchenportfolio1) des Verarbeitenden Gewerbes in Mittelfranken 2009 WZ 15 Leder/-waren, Schuhe2)

WZ 22: Gummi-/Kunststoffwaren WZ 23: Glas/-waren, Keramik, WZ 32 Verarbeitung Steine/Erden Sonstige Waren WZ 29: Kraftwagen/-teile 8.668 WZ 18 Druckerzeugnisse, Vervielfätligung WZ 22 Datenträger WZ 24 11.093 3.855 Metallerzeugung/ -bearbeitung WZ 31 7.008 Möbel 3.027

3,0

2,0

1,0 0

0,0

WZ 33 Reparatur & Installation von Maschinen und Ausrüstungen 20.777

Lokalisationsgrad Mittelfranken(DE = 1,0)

4,0

WZ 20 Chemische Erzeugnisse 4.552

5.000

10.000

WZ 23 5.039

WZ 26 Elektronische, optische Erzeugnisse, Datenverarbeitungsgeräte 14.042

WZ 28 Maschinenbau 24.000

WZ 10 Nahrungs-/ Futtermittel 13.570 15.000

WZ 29 9.266

WZ 27 Elektrische Ausrüstungen 20.312

20.000

WZ 25 Metallerzeugnisse 13.076

25.000

Beschäftigungsvolumen

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Erläuterung siehe Anhang. 2) Datenschutz; Lokalisationsgrad 8,0.

Abbildung 78 Strukturmerkmale des Verarbeitenden Gewerbes in Mittelfranken 2009 Betriebe Beschäftigte

1.054 170.774

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

41.321

Umsatz in Mio. EUR

30.412

Beschäftigte je Betrieb

162

Exportquote in %

Beschäftigte je 1.000 Einwohner

100

Umsatz je Beschäftigten in EUR

Beschäftigtenanteil an Industrie BY in %

15,0

Umsatzanteil an Industrie BY in %

50,5 178.083 11,1

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

85

Regierungsbezirksprofile

6. Unterfranken Die industriellen Schwerpunkte des Regierungsbezirkes liegen um und in den Verdichtungsräumen Aschaffenburg, Würzburg, Schweinfurt, aber teils auch in den größeren Mittelzentren entlang des Mains. Gleichwohl wird die Region Unterfranken insbesondere im Norden von ländlichen Landschaften bestimmt. Industrieprofil

In den 836 unterfränkischen Betrieben im Verarbeitenden Gewerbe sind 11,4 % der bayerischen Industriebeschäftigten tätig. Der Maschinenbau ist die strukturbestimmende Industriebranche in Unterfranken. In den 122 Maschinenbauunternehmen arbeiten 28,9 % der im Verarbeitenden Gewerbe der Region Unterfranken tätigen Personen. Auch der Umsatzanteil der Branche liegt bei rund 30 %. Zu den Schwerpunkten des vielschichtigen Produktportfolios gehören die Herstellung von Lagern, Getrieben und Antriebselementen, die Produktion von hydraulischen und pneumatischen Komponenten und Systemen sowie die Herstellung von Hebezeugen und Fördermitteln. Mit Beschäftigungs- und Umsatzanteilen zwischen 12 % und 15 % verfügt der Regierungsbezirk mit dem Automobilbau und der Elektrotechnik über zwei weitere Kompetenzbereiche. Mit der Herstellung von Brems- und Kupplungssystemen, Antriebs- und Steuerungstechnik, Elektromotoren sowie Kfz-Bediensystemen liegt der Schwerpunkt der Branchen im Zulieferbereich. Eine Vielzahl von kleineren Branchen mit einem Beschäftigungsanteil von weniger als 10 % ergänzt das unterfränkische Branchenportfolio. Eine überdurchschnittlich hohe Spezialisierung weist Unterfranken dabei im traditionsreichen Bekleidungsgewerbe sowie in der Herstellung von Glas/-waren, Keramik und der Verarbeitung von Steinen und Erden auf.

Industriestruktur nach Hauptgruppen

Tabelle 38a Verarbeitendes Gewerbe in Unterfranken nach Hauptgruppen 2009 – Beschäftigtenanteil in % – Vorleistungsgüter inkl. Energie 28,3

Investitionsgüter 53,0

Verbrauchsgüter

Gebrauchsgüter

14,6

4,1

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

Industriekonjunktur

Der Wachstumstrend im Verarbeitenden Gewerbe der vergangenen Jahre kam im Regierungsbezirk Unterfranken mit dem Jahr 2009 zu einem abrupten Ende. Mit einem Umsatzrückgang von -23,4 % war Unterfranken unter den bayerischen Regierungsbezirken im Jahr 2009 am stärksten von der Wirtschaftskrise betroffen. Dabei brach die Nachfrage sowohl auf den Inlands- als auch auf den Auslandsmärkten deutlich ein. Auch auf dem unterfränkischen Arbeitsmarkt kam der Wachstumstrend der Vorjahre 2009 zum Erliegen. So ging die Beschäftigung im Regierungsbezirk um -4,4 % zurück. Insbesondere im Maschinen- und Automobilbau sowie in der Elektrotechnik und damit in den strukturbestimmenden Industrien wurden verstärkt Arbeitsplätze abgebaut.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 38b Verarbeitendes Gewerbe in Unterfranken 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 Gesamtumsatz

0,2

0,3

-0,2

8,7

3,8

7,0

10,0

5,2

-23,4

Inlandsumsatz

-1,2

-2,7

-1,8

3,6

2,2

7,5

8,3

4,4

-20,6

Auslandsumsatz

2,9

5,8

2,5

16,9

6,0

6,5

12,3

6,2

-27,0

Beschäftigte

0,2

-1,1

-2,6

-1,0

-1,6

1,7

3,8

2,5

-4,4

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsrate 08/09 bereinigt.

86

Unterfranken

Abbildung 79 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung des Verarbeitenden Gewerbes in Unterfranken 2000-2009

21,3

28,6

1) 27,1

24,7

23,0

22,2

20,0

19,9

15

100

19,9

20

20,4

25 129,6

138,1

Umsatz in Mrd. EUR

30

1) 134,8

127,8

125,6

127,7

130,6

132,0

131,7

125

129,0

Beschäftigte in 1.000

150

10 75

5 50

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 80 Branchenportfolio1) des Verarbeitenden Gewerbes in Unterfranken 2009

2,4

2,0

1,6

1,2

0,8

0,4

0,0

Lokalisationsgrad Unterfranken (DE = 1,0) WZ 14 Bekleidung2) 2.845

WZ 23 Glas/-waren, Keramik, WZ 11 WZ 18 Verarbeitung Steine/Erden 3.056 5.915 1.697 WZ 27 WZ 16 Elektrische 2.361 Ausrüstungen 10.057 WZ 17 3.208 0 WZ 31

WZ 11: Getränke WZ 16: Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren WZ 17: Papier, Pappe und Waren daraus WZ 18: Druckerzeugnisse, Vervielfältigung Datenträger WZ 26: Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse WZ 31: Möbel (2.665 Beschäftigte) WZ 32: Sonstige Waren (3.126 Beschäftigte)

WZ 28 Maschinenbau 37.387

WZ 29 Kraftwagen/-teile 17.278

10.000

20.000

30.000

WZ 10 Nahrungs-/Futtermittel 9.211 WZ 25 WZ 26 Metallerzeugnisse WZ 24 5.410 Metallerzeugung/ WZ 22 8.963 -bearbeitung Gummi-/Kunststoffwaren 3.376 5.499

40.000

WZ 32

Beschäftigungsvolumen

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Erläuterung siehe Anhang. 2) Lokalisation 3,6.

Abbildung 81 Strukturmerkmale des Verarbeitenden Gewerbes in Unterfranken 2009 Betriebe Beschäftigte Beschäftigte je Betrieb Beschäftigte je 1.000 Einwohner Beschäftigtenanteil an Industrie BY in %

836 129.584 155 98 11,4

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

37.332

Umsatz in Mio. EUR

21.344

Exportquote in % Umsatz je Beschäftigten in EUR Umsatzanteil an Industrie BY in %

41,9 164.713 7,8

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

87

Regierungsbezirksprofile

7. Schwaben Der Regierungsbezirk wird raumstrukturell zum einen vom Verdichtungsraum Augsburg und zum anderen von Ländlichen Räumen geprägt. Industrielle Zentren finden sich sowohl in den kreisfreien Städten als auch in den ländlichen Regionen und sind damit über den gesamten Regierungsbezirk verteilt. Industrieprofil

In den rund 1.200 schwäbischen Unternehmen sind 15,8 % der bayerischen Industriebeschäftigten tätig, die 13,6 % der bayerischen Industrieumsätze erwirtschaften. Nach der Oberpfalz und Oberfranken weist Schwaben mit 101 Beschäftigten je 1.000 Einwohner den dritthöchsten Industriebesatz unter den bayerischen Regierungsbezirken auf. Die schwäbische Branchenstruktur wird stark vom Maschinenbau dominiert, auf den rund 24 % der Arbeitsplätze und 23 % der Umsätze des Verarbeitenden Gewerbes in Schwaben entfallen. Produktionsschwerpunkte finden sich im Werkzeugmaschinenbau, der Herstellung von land- und forstwirtschaftlichen Maschinen, in der Herstellung von Verbrennungsmotoren, Turbinen sowie von hydraulischen und pneumatischen Systemen. Mit hohen Umsatz- und Beschäftigungsvolumina ist die Nahrungs- und Futtermittelindustrie nach dem Maschinenbau der zweitstärkste Industriebereich. Insbesondere in der Milchverarbeitung weist Schwaben eine hohe Spezialisierung auf. Neben Oberbayern ist der Luft- und Raumfahrzeugbau (Teilbereich Sonstiger Fahrzeugbau) auch in Schwaben konzentriert und im Vergleich zu Deutschland überdurchschnittlich stark vertreten. Der Automobilbau sowie die metall- und kunststoffverarbeitende Industrie stellen mit Beschäftigungsanteilen zwischen 7 % und 10 % und Umsatzanteilen von jeweils rund 5 % weitere bedeutsame Schwerpunkte der schwäbischen Industrielandschaft dar.

Industriestruktur nach Hauptgruppen

Tabelle 39a Verarbeitendes Gewerbe in Schwaben nach Hauptgruppen 2009 – Beschäftigtenanteil in % – Investitionsgüter 46,2

Vorleistungsgüter inkl. Energie 31,0

Verbrauchsgüter

Gebrauchsgüter

18,2

4,6

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

Industriekonjunktur

Im Kontext der Wirtschaftskrise wurde auch im Regierungsbezirk Schwaben im Jahr 2009 der konjunkturelle Aufschwung der Vorjahre gestoppt. Erstmals seit 2003 verzeichnete das Verarbeitende Gewerbe in Schwaben eine negative Umsatzentwicklung. Mit einem Rückgang von -19,4 % fiel der Umsatzrückgang in Schwaben im Vergleich zu Bayern deutlich stärker aus. Besonders stark war die schwäbische Industrie von der sinkenden Nachfrage auf den Auslandsmärkten betroffen. Die Auftragseinbrüche und die daraus resultierenden Produktionsrückgänge wirkten sich zudem ungünstig auf den Arbeitsmarkt aus. So ist die Beschäftigung in der schwäbischen Industrie im Jahr 2009 um 3,4 % zurückgegangen. Im Vergleich zu den anderen Regierungsbezirken fiel der Beschäftigungsabbau in der schwäbischen Industrie jedoch moderat aus.

Konjunkturdaten im Überblick

Tabelle 39b Verarbeitendes Gewerbe in Schwaben 2000-2009 – Veränderung in % – 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 Gesamtumsatz

2,5

-2,0

-0,4

6,1

4,6

8,9

9,3

4,0

-19,4

Inlandsumsatz

0,5

-3,0

-1,4

4,8

3,0

5,8

6,7

2,1

-15,3

Auslandsumsatz

6,4

0,0

1,6

8,5

7,5

14,2

13,5

6,8

-25,1

Beschäftigte

1,1

-2,5

-1,6

-0,7

-0,2

1,1

4,4

2,6

-3,4

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Veränderungsrate 08/09 bereinigt.

88

Schwaben

Abbildung 82 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung des Verarbeitenden Gewerbes in Schwaben 2000-2009

37,4

47,1

1) 45,3

41,4

38,0

36,3

34,2

34,0

34,6

30

33,8

40 179,5

189,3

Umsatz in Mrd. EUR

50

1) 184,4

174,4

172,5

172,9

150

174,0

178,5

176,5

175

174,0

Beschäftigte in 1.000

200

20 125 100

10

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Angaben 2000-2008 nach WZ 1997/2003. Angaben 2009 nach WZ 2008 mit geänderter Branchenstruktur.

Abbildung 83 Branchenportfolio1) des Verarbeitenden Gewerbes in Schwaben 2009

2,2

1,8

WZ 31 Möbel 5.021

WZ 11 Getränke 2.649

WZ 18 4.689

1,4

0 WZ 13 5.000

0,2

WZ 22 Gummi-/ Kunststoffwaren WZ 26 13.071 9.067

WZ 28 Maschinenbau 43.172 WZ 10 Nahrungs-/Futtermittel 20.478

WZ 16 3.065

1,0

0,6

WZ 13: Textilien WZ 16: Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren WZ 18: Druckerzeugnisse, Vervielfältigung Datenträger WZ 24: Metallerzeugung/-bearbeitung WZ 26: Datenverarbeitungsgeräte, elektronische, optische Erzeugnisse

WZ 30 Sonstiger Fahrzeugbau2) 10.112

Lokalisationsgrad Schwaben (DE = 1,0)

2.120 WZ 24 5.470 WZ 20 Chemische Erzeugnisse 5.639

10.000

15.000

20.000

25.000

30.000

WZ 25 Metallerzeugnisse 17.618 WZ 27 Elektrische Ausrüstungen 9.086

35.000

40.000

45.000

Beschäftigungsvolumen

WZ 29 Kraftwagen/-teile 14.050

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Erläuterung siehe Anhang. 2) Lokalisationsgrad 2,9.

Abbildung 84 Strukturmerkmale des Verarbeitenden Gewerbes in Schwaben 2009 Betriebe Beschäftigte

1.223 179.493

Bruttoentgelt je Beschäftigten in EUR

38.378

Umsatz in Mio. EUR

37.353

Beschäftigte je Betrieb

147

Exportquote in %

Beschäftigte je 1.000 Einwohner

101

Umsatz je Beschäftigten in EUR

Beschäftigtenanteil an Industrie BY in %

15,8

Umsatzanteil an Industrie BY in %

39,0 208.103 13,6

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

89

Regierungsbezirksprofile

90

IV. Sonderteil: Umweltwirtschaft in Bayern Zusammenfassung der Studie des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung

91

Umweltwirtschaft

1. Einleitung Die Umweltwirtschaft ist eine Querschnittsbranche, von der in der amtlichen Statistik lediglich ausgewählte Bereiche erfasst werden. Gleichzeitig werden für diese Querschnittsbranche trotz Finanz- und Wirtschaftskrise auch in Zukunft überproportionale Wachstumsraten erwartet, nicht zuletzt deshalb, weil viele Konjunkturpakete, vor allem in den USA, eine nicht unerhebliche umwelttechnologische Ausrichtung haben. Der Umweltschutzmarkt wurde sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene bereits eingehend untersucht. Daneben gibt es eine ganze Reihe von Regionalstudien für einzelne Bundesländer und Stadtregionen. Für den Freistaat Bayern existiert bisher allerdings noch keine einschlägige Untersuchung. Nachdem es das Ziel der Bayerischen Staatsregierung und insbesondere des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie ist, die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Umweltwirtschaft zu stärken und zu fördern, ist es von großer Bedeutung, die Struktur und ökonomischen Potenziale der bayerischen Umweltwirtschaft an Hand geeigneter Indikatoren zu ermitteln, ihre wirtschaftlichen Auswirkungen zu analysieren und wirtschaftspolitische Handlungsempfehlungen abzuleiten, wie die Umweltwirtschaft in Bayern weiter gestärkt werden kann. Daher hat das ifo Institut in einer Primärerhebung bei den Anbietern von Umweltschutzgütern in Bayern die erforderlichen Strukturdaten erhoben, wobei neben quantitativen Indikatoren auch qualitative Einschätzungen zu Standortfaktoren, Wettbewerbsbedingungen bzw. Entwicklungspotenzialen erfasst wurden. Die Umweltwirtschaft im Sinne dieser Untersuchung umfasst Unternehmen aus allen Wirtschaftszweigen, soweit sich die folgenden Ausführungen auf Industriebetriebe beziehen, ist von der Umweltindustrie die Rede.

2. Definitionen und Methoden zur Erfassung der Umweltwirtschaft Definitionen und Klassifikationen

Vor allem umfragegestützte angebotsseitige Untersuchungen, zunehmend auch nachfrageorientierte Analysen über die Beschäftigungseffekte im Umweltschutz, orientieren sich an der OECD/Eurostat-Klassifikation1), die dazu dient, eine Methodologie für die Sammlung von Daten über die Umweltwirtschaft zu entwickeln. In Übereinstimmung mit dieser Klassifikation kann die Umweltwirtschaft in drei Hauptkategorien unterteilt werden: „Verschmutzungskontrolle” (“pollution management”), „Saubere Technologien und Produkte” (“cleaner technologies and products”) und „Ressourcenmanagement“ (“resources management”). Dabei muss es sich bei den Anbietern der entsprechenden Güter keineswegs nur um Privatunternehmen handeln, vielmehr können auch staatliche Organisationen Umweltschutzgüter anbieten. Die Gruppe “Verschmutzungskontrolle” umfasst Waren und Dienstleistungen, die eindeutig einem Umweltschutzzweck dienen, leicht identifizierbar sind und auch als „additive“ oder „nachgeschaltete“ Umweltschutzmaßnahmen bezeichnet werden, da sie den Produktions- und Konsumptionsprozessen nachgelagert sind. Die Gruppe der „Sauberen Technologien und Produkte“ umfasst Waren und Dienstleistungen, die kontinuierlich Umwelteinwirkungen reduzieren oder eliminieren, die aber in den meisten Fällen für einen anderen Zweck als den Umweltschutz angeboten werden. Die Gruppe „Ressourcenmanagement“ besteht aus Waren und Dienstleistungen, die dem Erhalt der natürlichen Ressourcen dienen. Die Umweltwirtschaft kann demnach so charakterisiert werden, dass sie sich zusammensetzt aus einem Kern von Technologien und Dienstleistungen, die eindeutig einem Umweltschutzzweck dienen, einem zweiten Ring der sauberen Technologien und Produkte sowie einem dritten Ring des Ressourcenmanagements (vgl. Abb. 85). 1) Vgl. OECD: The Environmental Goods and Services Industry – Manual for Data Collection and Analysis, Paris 1999.

92

Umweltwirtschaft

Abbildung 85 Schematische Darstellung der Umweltwirtschaft

Darstellung des ifo Instituts.

Methodische Ansätze zur Erfassung der Umweltwirtschaft

Für die Untersuchung des Umweltsektors einer Volkswirtschaft existieren zwei grundsätzlich unterschiedliche methodische Ansätze, der angebotsseitige und der nachfrageseitige. Die Ergebnisse rein angebotsorientierter Analysen der Umweltwirtschaft weichen deutlich von den Resultaten nachfrageorientierter Untersuchungen über die Beschäftigungswirkungen des Umweltschutzes ab. Während bei den erstgenannten Analysen Umsatz- und Beschäftigungszahlen derjenigen Anbieter, die direkt Umweltschutzgüter erstellen, erfasst werden, wird bei den letztgenannten berechnet, welche Beschäftigungswirkungen die gesamtwirtschaftlichen Umweltschutzausgaben (Investitionen und laufende Ausgaben) in der Gesamtwirtschaft haben. Das bedeutet, dass bei den nachfrageseitigen Untersuchungen auch im innerbetrieblichen Umweltschutz tätige Personen sowie die Beschäftigungswirkungen bei den Zulieferern der Umweltwirtschaft erfasst werden, auch wenn diese sich gar nicht diesem Sektor zuordnen. Dementsprechend fallen die Beschäftigungseffekte bei den Nachfrageanalysen deutlich höher aus als bei den Angebotsanalysen. In den meisten angebotsorientierten Analysen wird der Umweltschutzsektor anhand von Befragungsdaten auf der Basis des Selbstdeklarationsprinzips analysiert. Das bedeutet, dass nur Firmen, die explizit angeben auf dem Umweltschutzmarkt tätig zu sein, berücksichtigt werden. Die Anbieter von Vorleistungen werden dabei nur erfasst, wenn es sich eindeutig um Güter handelt, die dem Umweltschutz dienen, wie Solarzellen oder Katalysatoren. Soweit die Vorleistungen aus multifunktionalen Gütern bestehen, die Zwecken des Umweltschutzes dienen können, aber auch anderen Zwecken (z. B. Pumpen), so werden diese i. d. R. nicht erfasst. Im Sinne der OECD/Eurostat-Klassifikation werden auch spezialisierte nicht-marktliche Umweltdienstleistungen von Einrichtungen des öffentlichen Sektors erfasst, wie Umweltplanung, Umweltinformation und Umweltanalytik. Der nachfrageorientierte Ansatz basiert dagegen auf der Erfassung der Umweltschutzausgaben, d.h. der Umweltschutzinvestitionen und der laufenden Ausgaben für den Umweltschutz sowie der Umweltschutzdienstleistungen. Anhand einer Input-OutputAnalyse wird dann die Beschäftigung im Umweltschutz berechnet, wobei sich bei dieser Methode auch die indirekten Effekte bestimmen lassen. Als Datengrundlage dienen die amtlichen Statistiken über die Ausgaben (Investitionen, laufende Sachaufwendungen, laufende Personalaufwendungen sowie Fremdleistungen) des Produzierenden Gewerbes und des Staates für den Umweltschutz. Die Investitionen und laufenden Ausgaben der privaten Haushalte lassen sich nur an Hand von Schätzungen (z. B. KatalysatorAusstattung der Kfz-Neuzulassungen, Abfall- und Abwassergebühren u. dgl.) abschätzen. Wie bereits erwähnt, geht die Erfassung der Beschäftigtenwirkungen hierbei weit über die eigentliche Umweltwirtschaft hinaus, da bei den nachfrageseitigen Untersuchungen auch im innerbetrieblichen Umweltschutz tätige Personen sowie die Beschäftigungswirkungen bei den Zulieferern der Umweltwirtschaft erfasst werden, auch wenn diese sich gar nicht dem Umweltsektor zuordnen. 93

Umweltwirtschaft

Dieser nachfrageseitige Ansatz wird hier nicht weiter verfolgt. Daher können die Ergebnisse auch nicht mit den bundesweiten, nachfrageseitig ermittelten Zahlen über die Beschäftigungseffekte des Umweltschutzes, wie sie vor allem das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) berechnet, verglichen werden. Die im Folgenden dargestellten Ergebnisse der schriftlichen Umfrage beruhen auf dem enger abgegrenzten angebotsseitigen Ansatz, der auf der OECD/Eurostat-Klassifikation basiert.

3. Struktur der Umweltwirtschaft in Bayern Methodik der Erhebung

Zur Erfassung der Umweltwirtschaft in Bayern wurde eine schriftliche Befragung der Anbieter von Gütern und Dienstleistungen für den Umweltschutz durchgeführt. Als Adressenmaterial wurde verwendet: Das Umweltfirmeninformationssystem UMFIS der Industrie- und Handelskammern und das Mitgliederverzeichnis des Umweltcluster Bayern, die mit der Firmendatenbank Key Technologies in Bavaria der Bayern International/ Bayerische Gesellschaft für Internationale Wirtschaftsbeziehungen mbH abgeglichen wurden. Auf diese Weise wurden nach Abzug erloschener Adressen und in den verschiedenen Verzeichnissen mehrfach aufgeführter Betriebe insgesamt 3.858 Adressen identifiziert, die potenziell der Umweltwirtschaft zugerechnet werden konnten. Diese wurden in zwei Befragungswellen im Oktober/November 2009 und Januar/Februar 2010 schriftlich befragt. Insgesamt liefen in den beiden Befragungswellen 1.194 Fragebogen zurück, woraus sich eine Rücklaufquote von 31 % ergibt. Von den 1.194 antwortenden Betrieben bezeichneten sich 683 (57,2 %) als der Umweltwirtschaft zugehörig, 475 Betriebe (39,8 %) gaben an, noch nie auf dem Umweltschutzmarkt tätig gewesen zu sein und 36 Betriebe (3,0 %) gaben an, dass sie sich wieder aus dem Umweltschutzmarkt zurückgezogen haben (vgl. Tab. 40). Tabelle 40

Befragungsdesign der Umfrage zur Umweltwirtschaft in Bayern

Grundgesamtheit der Adressen

3.858

Rücklaufende Fragebögen

1.194

Rücklaufquote

31 %

Von den rücklaufenden Fragebögen ordnen sich der Umweltwirtschaft zu:

683 (57,2 %)

Noch nie auf dem Umweltschutzmarkt tätig gewesen:

475 (39,8 %)

Wieder aus dem Umweltschutzmarkt zurückgezogen:

36 (3,0 %)

Erhebungen des ifo Instituts 2009/10.

Überblick Berichtskreis

Die 683 sich der Umweltwirtschaft zugehörig bezeichnenden Betriebe stellen den Berichtskreis2) der folgenden Auswertungen dar. In Tabelle 41 sind die Strukturdaten über Beschäftigte, Umsatz und FuE-Aufwendungen, die aus der Umfrage gewonnen wurden, zusammengefasst. Bei den meisten Firmen handelt es sich um diversifizierte Unternehmen, die nicht nur Güter für den Umweltschutzmarkt anbieten, sondern auch für andere Märkte. Daher wurden jeweils einerseits die Gesamtgrößen erhoben und andererseits der Anteil, der für den Umweltschutzmarkt relevant ist.

2) Der Berichtskreis setzt sich aus denjenigen Betrieben der bayerischen Umweltwirtschaft zusammen, die den Fragebogen beantwortet und sich selbst als der Umweltwirtschaft zugehörig ausgewiesen haben. Betriebe aus der bayerischen Umweltwirtschaft, die nicht geantwortet haben, gehören nicht zum Berichtskreis, ebenso wenig Betriebe, die geantwortet haben, aber sich nicht der Umweltwirtschaft zurechnen.

94

Umweltwirtschaft

Beschäftigte, Umsatz der Berichtskreisbetriebe

Die 683 Berichtskreisbetriebe hatten im Jahr 2008 zusammen insgesamt 49.731 Beschäftigte im Gesamtbetrieb und 21.103 Beschäftigte in der Umweltschutzgüterproduktion. Der gesamte erzielte Umsatz belief sich im Berichtskreis für 2008 auf 12,5 Mrd. EUR, der mit Umweltschutzgütern erzielte Umsatz auf 4,4 Mrd. EUR. Tabelle 41

Strukturdaten der Umweltwirtschaft in Bayern – Umfrageergebnisse –

Beschäftigte im Gesamtbetrieb

49.731

Beschäftigte in der Umweltschutzgüterproduktion

21.103

Umsatz insgesamt

12.472 Mio. EUR

Umsatz mit Umweltschutzgütern

4.447 Mio. EUR

Auslandsumsatz insgesamt

2.668 Mio. EUR

=> Exportquote insgesamt

21,4 %

Auslandsumsatz mit Umweltschutzgütern

809 Mio. EUR

=> Exportquote bei Umweltschutzgütern

18,2 %

Darunter: Exportquote der Umweltindustrie

39,6 %

FuE-Aufwendungen insgesamt => FuE-Quote insgesamt FuE-Aufwendungen im Bereich Umweltschutzgüter

175 Mio. EUR 1,4 % 104 Mio. EUR

=> FuE-Quote im Bereich Umweltschutzgüter

2,4 %

Darunter: Umwelt-FuE-Quote der Umweltindustrie

3,1 %

Erhebungen des ifo Instituts 2009/10.

Exporte der Berichtskreisbetriebe

Insgesamt erzielten die Berichtskreisbetriebe 2008 einen Auslandsumsatz in Höhe von 2,7 Mrd. EUR, mit Umweltschutzgütern wurde ein Auslandsumsatz in Höhe von 809 Mio. EUR erzielt. Damit lag die Exportquote der Berichtskreisbetriebe im Bereich der Umweltschutzgüter bei 18,2 %. In Bezug auf den Gesamtumsatz (d. h. der mit Umweltschutzgütern und sonstigen Gütern erzielte Umsatz) liegt die Exportquote mit 21,4 % etwas höher. Dies ist ein erster Hinweis auf eine relativ starke Ausrichtung des Umweltsektors am Binnenmarkt. Die Exportquote hängt mit dem hohen Anteil von Dienstleistungsunternehmen in der bayerischen Umweltwirtschaft zusammen, die generell weniger exportorientiert sind als Industrieunternehmen, und nur eine Exportquote von 8,0 % aufweisen. Die Betriebe aus der Umweltindustrie erreichten dagegen eine Exportquote von fast 40 %. Damit ist die bayerische Umweltindustrie noch immer etwas weniger exportorientiert als das Verarbeitende Gewerbe in Bayern. Dessen Exportquote lag 2008 bei 47,9 %.3)

FuE-Aufwendungen der Berichtskreisbetriebe

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung lagen im Berichtskreis insgesamt bei 175 Mio. EUR und die FuE-Aufwendungen im Bereich der Umwelttechnik bei 104 Mio. EUR. Die FuE-Quote im Umweltbereich beträgt damit 2,4 % gegenüber nur 1,4 % in Bezug auf den Gesamtumsatz. Hier zeigt sich, dass der Umweltsektor relativ innovativer und damit auch forschungsintensiver ist als das gesamte Angebotsspektrum der Unternehmen. Die Umweltindustrie weist sogar eine Umwelt-FuE-Quote von 3,1 % auf, die Umweltdienstleister dagegen nur eine Umwelt-FuE-Quote von 0,9 %.

3) Vgl. Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie (2009), Industriebericht Bayern 2009, München, S. 21.

95

Umweltwirtschaft

Verteilung der Beschäftigten

Obwohl die 110 Industriebetriebe im Sample nur 17 % der Berichtskreisbetriebe ausmachen, vereinen sie 36,3 % der Beschäftigten in der Umweltschutzgüterproduktion, da sie im Durchschnitt größer sind als die Dienstleistungsunternehmen. Im gesamten Dienstleistungssektor sind 61,3 % der Umwelt-Beschäftigten tätig, der Beschäftigtenanteil von Universitäten und Fachhochschulen liegt bei 2 % (vgl. Abb. 86). Ähnlich sehen die Anteile der einzelnen Wirtschaftszweige an dem mit Umweltschutzgütern erzielten Umsatz aus: Hiervon entfallen 35,9 % auf die Umweltindustrie und 63,7 % auf die Umweltdienstleister. Die Hochschulen und Forschungsinstitute haben mit 0,4 % einen deutlich niedrigeren Anteil am Umsatz mit Umweltschutzgütern als an den UmweltBeschäftigten. Dies liegt auch daran, dass eine Reihe ihrer Leistungen unentgeltlich bereitgestellt werden. Abbildung 86 Verteilung der Beschäftigten in der Umweltschutzgüterproduktion nach Wirtschaftsbereichen (Umfrageergebnisse)

Sonstiges 0,2 %

Dienstleistungen 61,3 %

Landwirtschaft 0,1 % Hochschulen, Forschungsinstitute 2,0 % Industrie 36,3 %

Erhebungen des ifo Instituts 2009/10.

Verteilung nach Regierungsbezirken

In der Differenzierung nach Regierungsbezirken ergibt sich bei den aus der Umfrage gewonnenen Strukturdaten Folgendes: Von den in der Umweltschutzgüterproduktion tätigen Beschäftigten entfällt der größte Teil von 41,6 % auf Oberbayern, 13,8 % entfallen auf Schwaben, jeweils knapp 12 % auf Niederbayern und Mittelfranken, 10,5 % auf die Oberpfalz, 5,7 % auf Oberfranken und 4,6 % auf Unterfranken (vgl. Abb. 87). Abbildung 87 Anteile der Regierungsbezirke an den in der Umweltschutzgüterproduktion Beschäftigten der bayerischen Umweltwirtschaft (Umfrageergebnisse)

Schwaben 13,8 %

Unterfranken Mittelfranken 4,6 % 11,9 %

Niederbayern 11,8 % Oberpfalz 10,5 %

Oberfranken 5,7 %

Erhebungen des ifo Instituts 2009/10.

96

Oberbayern 41,6 %

Umweltwirtschaft

Ein etwas anderes Bild ergibt sich bei der Verteilung der mit Umweltschutzgütern erzielten Umsätze nach Regierungsbezirken: Oberbayern hat mit 29,2 % einen niedrigeren Anteil, der Anteil Oberfrankens ist mit 20,8 % am Umsatz deutlich höher als an den Beschäftigten, auch für Niederbayern liegt der Umsatzanteil mit 15,5 % über dem Beschäftigtenanteil, für die Oberpfalz mit 10,5 % exakt beim gleichen Wert. In Mittelfranken (10,9 %), Unterfranken (4,2 %) und Schwaben (9,0 %) liegt der Anteil an den mit Umweltschutzgütern erzielten Umsätzen unter den Beschäftigtenanteilen. Die Unterschiede erklären sich in erster Linie aus der unterschiedlichen Vorleistungstiefe der Branchen. Während unter den Betrieben in Oberbayern, die sich an der Umfrage beteiligt haben, viele Ingenieurbüros und Umweltdienstleister waren, die wegen eines geringen Vorleistungsanteils relativ geringe Pro-Kopf-Umsätze erzielen, waren unter den Berichtskreisbetrieben aus Oberfranken und Niederbayern viele Industriebetriebe, die aufgrund einer hohen Vorleistungsverflechtung höhere Pro-Kopf-Umsätze ausweisen. Wenn man die Auslandsumsätze mit Umweltschutzgütern nach Regierungsbezirken auswertet und in Relation zu den Gesamtumsätzen im Umwelttechnikbereich stellt, erhält man folgendes Ergebnis: Exportstärkster Regierungsbezirk ist demnach Mittelfranken mit einer Exportquote von 38,0 %, gefolgt von der Oberpfalz mit 30,7 %. Die Unternehmen aus Unterfranken exportieren 22,2 % ihres mit Umweltschutzgütern erzielten Umsatzes, in Niederbayern liegt die entsprechende Exportquote bei 18,4 %, im Regierungsbezirk Schwaben bei 17,6 %, in Oberbayern bei 16,3 % und in Oberfranken bei 4,9 %. Unterscheidet man zwischen Dienstleistungen und Industriebetrieben, so erkennt man, dass die hohe Exportquote in Mittelfranken vor allem den Industriebetrieben zu verdanken ist (vgl. Abb. 88). Diese exportieren fast drei Viertel ihrer Umweltschutzgüter. In der Oberpfalz liegt der entsprechende Wert bei knapp 69 %. Auch in Oberfranken ist die industrielle Exportquote von knapp 42 % beachtlich, jedoch drücken die Dienstleistungsunternehmen, die nur 1,1 % ihres Umsatzes im Ausland erzielen, den Durchschnitt für den Regierungsbezirk. In Oberfranken sind einige umsatzstarke Umweltdienstleister angesiedelt, die aber kaum exportieren und – was sich in der nächsten Auswertung niederschlägt – auch keine Forschung und Entwicklung betreiben. Niederbayern ist dagegen der einzige Regierungsbezirk, in dem die Umweltdienstleister mit 25,4 % eine höhere Exportquote aufweisen als die Umweltindustrie (14,4 %). Abbildung 88 Exportquote bei Umweltschutzgütern nach Regierungsbezirken getrennt nach Dienstleistungsunternehmen und Industriebetrieben (Umfrageergebnisse) 80

74,3

68,9

70 60 50

41,9

40

39,8

30 18,0 21,3

20 10

1,1

4,4

25,4 14,4

8,5 2,2

7,0 0,5

0 in % Oberfranken MittelfrankenUnterfranken Oberpfalz Exportquote der Dienstleister

Oberbayern Niederbayern Schwaben

Exportquote der Industriebetriebe

Erhebungen des ifo Instituts 2009/10.

97

Umweltwirtschaft

Die weitaus höchste Umwelt-FuE-Quote hat die Umweltwirtschaft im Regierungsbezirk Schwaben mit 5,9 %. Offensichtlich trägt hier die Entwicklung der Region Augsburg/ Bayerisch Schwaben zum Umweltkompetenzzentrum mit der Ansiedlung einschlägiger Forschungsinstitute Früchte.4) Den zweithöchsten FuE-Anteil verzeichnet Oberbayern mit 3,1 %, unterproportionale FuE-Anteile haben Unterfranken (1,7 %), Mittelfranken und Niederbayern mit jeweils 1,4 %, die Oberpfalz mit 1,1 % und Oberfranken mit 0,5 %. Damit sind die Regierungsbezirke Schwaben und Oberbayern gemeinsam das Forschungs- und Entwicklungszentrum der bayerischen Umweltwirtschaft, während Mittelfranken und die Oberpfalz ihre Exportbasis darstellen. Unterscheidet man hier wieder zwischen Dienstleitungen und Industrie, so wird deutlich, dass die hohen FuEQuoten in den meisten Regierungsbezirken von der Umweltindustrie verursacht werden (vgl. Abb. 89). Im Regierungsbezirk Schwaben haben die FuE-Ausgaben der Umweltindustrie im Umweltbereich sogar einen Anteil von 7,9 % an dem mit Umweltschutzgütern erzielten Umsatz. Auch in den anderen Regierungsbezirken ist die industrielle Umwelt-FuE-Quote höher als die der Umweltdienstleister. Innerhalb der Industrie weist Oberfranken die vierthöchste FuE-Quote aus, der schlechte Wert für den Dienstleistungsbereich (0,1 %) zieht den Durchschnittswert für den Regierungsbezirk nach unten. Abbildung 89 FuE-Quote bei Umwelttechnik nach Regierungsbezirken getrennt nach Dienstleistungsunternehmen und Industriebetrieben (Umfrageergebnisse) 9 7,9

8 7 6 5 4

4,6

4,1

3,7

3 1,6

2 1

2,0

2,4

2,1

1,4 0,4

0,1

0,5

0,3

0 in % Oberfranken MittelfrankenUnterfranken Oberpfalz FuE-Ouote der Dienstleister

0,8

Oberbayern Niederbayern Schwaben

FuE-Ouote der Industriebetriebe

Erhebungen des ifo Instituts 2009/10.

Abschätzung der Beschäftigten- und Umsatzzahlen für die Grundgesamtheit

Durch die Umfrage sind nicht alle Beschäftigungseffekte im Umweltschutzsektor Bayerns abgedeckt. Dies liegt daran, dass die Zahl der Umweltbeschäftigten bei den Betrieben, die nicht geantwortet haben, unbekannt ist. So ist es von hohem Interesse, nicht nur die Berichtskreisergebnisse für die Beschäftigtenzahlen in der Umweltwirtschaft zu kennen, sondern auch eine Hochrechnung für die Grundgesamtheit vorzunehmen. Ob dies möglich ist, hängt davon ab, welche Informationen man über die Grundgesamtheit hat. Allein eine Hochrechnung unter Verwendung des Kehrwerts der Rücklaufquote verbietet sich, da in der Grundgesamtheit erfahrungsgemäß die kleineren Unternehmen einen höheren Anteil haben als in der Stichprobe. Die Multiplikation der Berichtskreisergebnisse aus der Stichprobe mit dem Kehrwert der Rücklaufquote (z. B. bei einer Rücklaufquote von 25 % die Umfrageergebnisse mit dem Faktor vier zu multiplizieren) würde daher zu einer Überschätzung der Werte für die Grundgesamtheit führen. 4) Vgl. Wackerbauer, Johann, Machbarkeitsstudie: Entwicklung des Kompetenzzentrums Umwelt Augsburg-Schwaben, Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, 1997.

98

Umweltwirtschaft

Soweit die Beschäftigtenzahlen der Betriebe in der verwendeten Adressendatei bekannt sind, kann über die Bildung von Beschäftigtengrößenklassen eine geschichtete Hochrechnung vorgenommen werden. In der aktuellen UMFIS-Datei, die als Adressmaterial verwendet wurde, finden sich jedoch nur für einige wenige größere Unternehmen die Beschäftigten- und teilweise auch die Umsatzzahlen. Auch das Adressenverzeichnis des Umweltclusters bietet diese Informationen nicht. Eine derartige geschichtete Hochrechnung ist daher für Bayern nicht möglich. Allerdings lassen sich aus den in vergleichbaren ifo Studien über die Umweltwirtschaft vorgenommenen Hochrechnungen Erfahrungswerte dafür herleiten, welche Hochrechnungsfaktoren realistisch sind. Danach kann ein Korrekturfaktor verwendet werden, der in einem Bereich zwischen 0,6 und 0,8 liegt.5) Verwendet man den niedrigeren Wert, so ist man auf der sicheren Seite. D. h. der Kehrwert der Rücklaufquote ist mit dem Faktor 0,6 zu multiplizieren. Für die aktuelle Studie bedeutet dies folgendes: In der Stichprobe wurden 21.100 Beschäftigte in der Produktion von Umweltschutzgütern erfasst. Wenn man noch die identifizierbaren Umweltschutzbeschäftigten von Unternehmen, die sich nicht an der schriftlichen Umfrage beteiligt hatten, dazuzählt, kommt man auf insgesamt 29.000 Umweltschutzbeschäftigte. Bei einer Rücklaufquote von 31 % beträgt deren Kehrwert 3,2. Multipliziert mit einem Korrekturfaktor von 0,6 führt dies zu einem Hochrechnungsfaktor von 1,9. Daraus leitet sich ein Hochrechnungsergebnis von 55.000 Umweltschutzbeschäftigten ab. Multipliziert mit dem Pro-Kopf-Umsatz von 211.000 EUR, der aus den Umfrageergebnissen folgt, kann der Umsatz mit Umweltschutzgütern in Bayern auf 11,6 Mrd. EUR geschätzt werden. Für den Vergleich mit den bundesweiten Werten wird die Erhebung der Waren, Bauund Dienstleistungen für den Umweltschutz für das Berichtsjahr 2007 herangezogen. Danach waren im Jahr 2007 bundesweit 101.865 Beschäftigte in diesem Sektor (einschließlich Klimaschutz) tätig.6) Dazu sind noch die in dieser Statistik nicht erfassten Beschäftigten in der Entsorgungswirtschaft und in der Recyclingindustrie zu zählen, für die man aus der Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Bundesagentur für Arbeit die Werte 138.485 bzw. 39.311 erhält. In der Summe ergibt das 279.660 Beschäftigte in der deutschen Umweltwirtschaft. Der Anteil Bayerns an den bundesweit in der Umweltschutzgüterproduktion Beschäftigten liegt danach bei 19,7 %. Der Anteil an allen 4,6 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Bayern7) beträgt 1,2 %. Der bundesweit erzielte Umsatz mit Waren und Dienstleistungen für den Umweltschutz lag im Jahr 2007 bei 28,3 Mrd. EUR, der Umsatz der Entsorgungswirtschaft nach Umsatzsteuerstatistik bei 20,2 Mrd. EUR und der Umsatz der Recyclingindustrie bei 10,6 Mrd. EUR.8) Das macht in der Summe einen Umsatz von 59,1 Mrd. EUR in der bundesweiten Umweltschutzgüterproduktion. Der Anteil Bayerns liegt bei 19,1 %. Überträgt man noch den Industrie-Anteil von 36% aus den Umfrageergebnissen auf die Grundgesamtheit, so entfallen auf die bayerische Umweltindustrie rund 20.000 Beschäftigte in der Umweltschutzgüterproduktion und 4,2 Mrd. EUR mit Umweltschutzgütern erzielter Umsatz. 5) Vgl. Triebswetter, Ursula, Wackerbauer, Johann, Die Umweltwirtschaft in der Region München, Veröffentlichung des Referats für Arbeit und Wirtschaft 183, Landeshauptstadt München, Referat für Arbeit und Wirtschaft, München, 2005; Wackerbauer, Johann, Peter Glasow, M. Schulz-Kleinfeldt, Umweltwirtschaft Schleswig-Holstein 2004 - Bestandsaufnahme und Entwicklungsperspektiven, Studie im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt u. ländliche Räume, Schleswig-Holstein, 2006; Sprenger, Rolf-Ulrich, Wackerbauer, Johann, Nikola Heller, Ulrich Petschow, Karin Robinet, Umweltschutz Berlin/Brandenburg: Standortbedingungen der Region für umwelttechnische Produktionen und Dienstleistungen, ifo Studien zur Umweltökonomie 20, ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1994. 6) Vgl. Statistisches Bundesamt, Umweltstatistische Erhebungen, Waren und Dienstleistungen für den Umweltschutz 2007, Wiesbaden. 7) Gemäß Bundesagentur für Arbeit, Sonderbericht über die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in wirtschaftsfachlicher Gliederung, Nürnberg, Oktober 2008. 8) Statistisches Bundesamt, Umsatzsteuerstatistik 2007, Wiesbaden 2009.

99

Umweltwirtschaft

Umsatzverteilung nach Umweltbereichen und Kundengruppen

In der schriftlichen Erhebung wurden die Betriebe auch danach gefragt, wie sich ihr Umsatz mit Umweltschutzgütern und -dienstleistungen auf die einzelnen Umweltbereiche aufteilt. In der bayerischen Umweltindustrie werden demnach 26,2 % des Umsatzes mit „erneuerbaren Energien und nachwachsenden Rohstoffe“ erzielt, 20,5 % mit „Abfallwirtschaft/Recycling/Sekundärrohstoffe“, 17,2 % mit „Rationeller Energieverwendung/Energieeinsparung“ und 10,8 % mit Abwasserbeseitigung. Auf umweltfreundliche Produkte entfallen in der Umweltindustrie 10,2 % Umsatzanteil und auf die Luftreinhaltung 5,2 % (vgl. Abb. 90). Damit ist die Geschäftstätigkeit der bayerischen Umweltindustrie ganz klar vom Thema Energie geprägt, denn Energieeinsparung und erneuerbare Energien stehen für 43,4 % des Branchenumsatzes. Fasst man die Umweltbereiche nach den in Abbildung 85 schematisch dargestellten drei Hauptkategorien zusammen, so zeigt sich, dass 43,0 % des Umsatzes auf den inneren Kern der Verschmutzungskontrolle entfallen (d.h. Abwasserbeseitigung, Abfallwirtschaft/Recycling/Sekundärrohstoffe, Luftreinhaltung, Altlastensanierung, Lärmbekämpfung sowie Mess-, Analyse- und Regeltechnik). Dem zweiten Ring der sauberen Technologien und Produkte (Prozessintegrierte Technologien und Umweltfreundliche Produkte) sind 11,5 % des Umsatzes zuzurechnen. Auf den dritten Ring des Ressourcenmanagements (Trinkwasserversorgung und -aufbereitung, erneuerbare Energien/ nachwachsende Rohstoffe und Rationelle Energieverwendung/Energieeinsparung) entfallen 45,5 % des Umsatzes. Die Geschäftstätigkeit der bayerischen Umweltindustrie ist demnach zu einem Großteil durch zukunftsträchtige vorsorgeorientierte Angebote geprägt. Abbildung 90 Umsatzverteilung in der Umweltindustrie Bayerns (Umfrageergebnisse) Umweltfreundliche Produkte Prozessintegrierte 10,2 % Trinkwasserversorgung / -aufbereitung Meß-, Analyse- Technologien 2,1 % 1,3 % und Regeltechnik 1,7 % Erneuerbare Energien / Lärmbekämpfung nachwachsende Rohstoffe 2,7 % 26,2 % Altlastensanierung 0,2 % Luftreinigung 5,2 % Rationelle Energieverwendung / Energieeinsparung 17,2 %

Abfallwirtschaft, Recycling, Sekundärrohstoffe 20,5 % Abwasserbeseitigung 10,8 %

Sonstiges 1,9 %

Erhebungen des ifo Instituts 2009/10.

Von Interesse ist auch, mit welchen Kundengruppen die Umweltwirtschaft ihre Umsätze erwirtschaftet. Hier stehen kleine und mittlere Unternehmen mit 29,8 % Anteil am Umsatz mit Umweltschutzgütern an erster Stelle, gefolgt von den privaten Haushalten mit 23,5 %. Industrielle Großbetriebe stehen für 20,5 % des Umsatzes, die öffentliche Hand und kommunale Unternehmen für 13,3 %, Versorgungsunternehmen für 5,1 % und Entsorgungsunternehmen für 5,0 % (vgl. Abb. 91). Das im Vergleich zu früheren Umfragen in anderen Bundesländern deutlich geringere Gewicht der öffentlichen Hand hängt zum einen mit der Privatisierung kommunaler Betriebe zusammen.

100

Umweltwirtschaft

Die Aufträge kommen zunehmend von privaten Ver- und Entsorgungsunternehmen statt wie früher von kommunalen Betrieben. Zum anderen spielt die hohe Bedeutung der erneuerbaren Energien und der rationellen Energieverwendung eine Rolle. Die entsprechenden Ausgaben werden vor allem von Privatunternehmen und Privathaushalten und weniger vom Staat getätigt, wie dies z.B. bei der Installation von PhotovoltaikAnlagen oder industrieller Kraft-Wärme-Kopplung der Fall ist. Die Bedeutung des Staates als Auftraggeber für Umwelttechnik hat sich gegenüber den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrtausends deutlich vermindert, was den Vorteil mit sich bringt, dass die Umweltwirtschaft weniger von der Situation der Staatsfinanzen und den kommunalen Haushalten abhängig ist. Abbildung 91 Umsatzverteilung der bayerischen Umweltwirtschaft nach Kundengruppen (Umfrageergebnisse) Sonstige VersorgungsAbnehmer unternehmen 2,8 % 5,1 % Private Haushalte 23,5 %

Öffentliche Hand / kommunale Unternehmen 13,3 % Entsorgungsbetriebe 5,0 %

Industrielle Großbetriebe 20,5 %

Kleine und mittlere Unternehmen 29,8 %

Erhebungen des ifo Instituts 2009/10.

Markteintrittszeitpunkt und -strategie in der bayerischen Umweltwirtschaft

Hinsichtlich des Zeitpunkts des Markteintritts zeigt sich, dass fast ein Viertel der Berichtskreisbetriebe (23,5 %) seit Beginn dieses Jahrzehnts auf dem Umweltschutzmarkt tätig ist und weitere 35,8 % in den 90er Jahren tätig wurden. Zwischen 1981 und 1990 traten weitere 20,2 % der Berichtkreisbetriebe in den Umweltschutzmarkt ein, im Zeitraum 1971 bis 1980 dagegen nur 8,1 %. Immerhin sind 12,4 % der Betriebe schon länger der Umweltwirtschaft zugehörig (vgl. Abb. 92). Damit ist die Umweltwirtschaft Bayerns durch relativ junge Marktteilnehmer geprägt. Gleichzeitig ist aber jeder achte Marktteilnehmer ein alteingesessenes Unternehmen der Umweltwirtschaft, das schon vor den siebziger Jahren auf diesem Markt tätig war (3,3 % machten keine Angabe zum Markteintrittszeitpunkt). Für die Umweltwirtschaft in Bayern ist demnach eine gesunde Mischung aus etablierten Marktteilnehmern und Marktneulingen festzustellen. Von Interesse ist auch die Eintrittsstrategie der Unternehmen in den Umweltschutzmarkt (vgl. Abb. 93). 69 % der Befragten wurden bereits bei Betriebsgründung auf dem Umweltschutzmarkt aktiv, 2 % durch Gründung oder Erwerb einer Tochtergesellschaft, 21 % durch eine gezielte Angebotsausweitung, 6 % indem sie das vorhandene Angebot für Umweltschutzzwecke nutzbar machten und nur 1 % durch die Vermarktung von Umweltschutzlösungen für den innerbetrieblichen Bedarf. Die Gründungsstrategie war demnach in der Vergangenheit klar dominierend gegenüber der Diversifikationsstrategie. Dies deutet darauf hin, dass ein gründerfreundliches Umfeld für die Entwicklung der Umweltwirtschaft von hoher Bedeutung ist.

101

Umweltwirtschaft

Abbildung 92 Markteintrittszeitpunkt der Anbieter in der Umweltwirtschaft Bayerns (Umfrageergebnisse) 40 % 35,8 % 35 % 30 % 23,5 %

25 % 20,2 %

20 % 15 %

12,4

10 %

8,1 %

5% 0%

bis 1970

1971 - 1980

1981 - 1990

1991 - 2000

ab 2001

Erhebungen des ifo Instituts 2009/10.

Abbildung 93 Markteintrittszeitpunkt in der bayerischen Umweltwirtschaft (Umfrageergebnisse) Der Eintritt in den Markt erfolgte: durch die Möglichkeit, die für die Sonstige Gründe 1,0 % eigenen Umweltanforderungen gefundenen Lösungen auch extern zu vermarkten 1,8 %

mit der Betriebsgründung 69,0 %

durch Verwendbarkeit unseres bisherigen Angebotes auch für Umweltzwecke 6,0 % durch gezielte Ausweitung des Angebotes 21,0 % durch Gründung / Erwerb einer Tochtergesellschaft 2,0 % Erhebungen des ifo Instituts 2009/10.

Lieferverflechtung der Umweltindustrie Bayerns

102

Die Lieferverflechtung der Umweltindustrie stellt von der Beschaffungsseite her dar, inwieweit von diesem Sektor Impulse auf Zulieferer aus der heimischen Wirtschaft ausgelöst werden. Die in Abbildung 94 dargestellten Ergebnisse zeigen, dass die Zulieferer der Umweltindustrie Bayerns überwiegend aus dem Freistaat oder aus dem übrigen Bundesgebiet kommen. So gaben 81 Industriebetriebe an, dass ihre wichtigsten Zulieferer aus Bayern kommen, für etwa ebenso viele (84) sind Zulieferer aus dem sonstigen Bundesgebiet aber ebenso bedeutsam. Westeuropa und osteuropäische EU-Länder sind mit 34 bzw. 24 Nennungen als Standorte der Zulieferer von Bedeutung. China wurde elfmal angegeben, die USA sechsmal und Japan viermal.

Umweltwirtschaft

Abbildung 94 Regionale Herkunft der wichtigsten Zulieferer der Umweltindustrie Bayerns (Umfrageergebnisse, Mehrfachnennungen) Bayern

81

Sonstiges Bundesgebiet

84

Andere westeuropäische Länder

34

Osteuropäische EU-Länder

24

Sonstige osteuropäische Länder

2

Japan

4

China

11

USA

6

Sonstiges Ausland

5

Anzahl der Unternehmen

0

20

40

60

80

100

Erhebungen des ifo Instituts 2009/10.

4. Wettbewerbssituation der Umweltindustrie Bayerns Ein wichtiger Maßstab zur Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit ist die Erschließung überregionaler und internationaler Märkte. Die regionale Absatzverteilung der Umweltindustrie Bayerns zeigt Abbildung 95. Danach wurde im Jahr 2008 knapp 19 % des umweltbezogenen Umsatzes der Umweltindustrie im Freistaat Bayern selbst getätigt, weitere 23,3 % wurden im sonstigen Bundesgebiet erwirtschaftet. 30,7 % Umsatzanteil entfiel auf Kunden aus Westeuropa, 4,9 % auf die osteuropäischen EU-Länder und 3,2 % auf sonstige osteuropäische Länder. Die USA und das sonstige Ausland erbringen jeweils knapp 8 % des Umsatzes für die bayerische Umweltindustrie, China 2,1 % und Japan 1,2 %. Damit ist die Umweltindustrie Bayerns weniger vom bayerischen und deutschen Binnenmarkt abhängig, als dies für die bayerischen Umweltdienstleister der Fall ist.9) Abbildung 95 Umsatzverteilung der bayerischen Umweltindustrie nach Absatzregionen (Umfrageergebnisse) 40 30,7 30

7,8

USA

Sonstiges Ausland

1,2

7,9 2,1

China

3,2

Japan

Andere westeuropäische Länder

Sonstiges Bundesgebiet

0 in %

4,9

Sonstige osteuropäische Länder

10

Osteuropäische EU-Länder

20

23,3 18,9

Bayern

Überregionale und internationale Wettbewerbsfähigkeit der Umweltindustrie

Anzahl der Unternehmen

Erhebungen des ifo Instituts 2009/10. 9) Die Summe der Prozentzahlen für den Auslandsumsatz ergibt einen Wert, der von der in Tabelle 2 ausgewiesenen Exportquote (39,6 %) abweicht. Das liegt daran, dass nicht alle Berichtskreisbetriebe, die die Summe des Auslandsumsatzes angegeben haben, auch die Frage nach der Umsatzverteilung nach Absatzregionen beantwortet haben. Daher haben die Berichtskreisbetriebe mit Auslandsumsätzen hier ein höheres Gewicht.

103

Umweltwirtschaft

Konkurrenzbeziehungen der Umweltindustrie Bayerns

Die stärksten Konkurrenten der bayerischen Umweltindustrie kommen nach deren eigenen Angaben überwiegend aus anderen Bundesländern (79 Nennungen), zu etwa gleichen Teilen aus dem eigenen Bundesland (34 Nennungen) oder aus anderen westeuropäischen Ländern (35 Nennungen). Danach folgt die Konkurrenz aus China (14 Nennungen), den USA (11 Nennungen), aus osteuropäischen EU-Ländern (8 Nennungen), aus Japan und aus sonstigen osteuropäischen Ländern (je 5 Nennungen, vgl. Abb. 96). Abbildung 96 Regionale Herkunft der stärksten Konkurrenten der bayerischen Umweltindustrie (Umfrageergebnisse, Mehrfachnennungen) Sonstiges Ausland

2

USA

11

China

14

Japan

5

Sonstige osteuropäische Länder

5

Osteuropäische EU-Länder

8

Andere westeuropäische Länder

35

Sonstiges Bundesgebiet

79

Bayern Anzahl der Unternehmen

34 0

20

40

60

80

100

Erhebungen des ifo Instituts 2009/10.

Es stellt sich die Frage, worin die größten Wettbewerbsvorteile der Konkurrenten bestehen. Wie in Abbildung 97 zu erkennen ist, beruhen die Wettbewerbsvorteile der Konkurrenz in erster Linie auf preislich günstigeren Produkten und Dienstleistungen (61 Nennungen), auf besseren Kontakten zu potenziellen Kunden im Zielland (28 Nennungen), auf einfacheren Produkten, die der Nachfrage im Zielland eher entsprechen (22 Nennungen) sowie auf größerer Erfahrung auf den Zielmärkten (20 Nennungen). Qualitativ hochwertigere Produkte und Dienstleistungen wurden als Wettbewerbsvorteile nur 13-mal genannt, bessere Förderung von FuE durch Landesprogramme 16-mal und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit FuE-Einrichtungen am Ort siebenmal. Abbildung 97

Wettbewerbsvorteile der Konkurrenten der bayerischen Umweltindustrie (Umfrageergebnisse, Mehrfachnennungen)

Preislich günstigere Produkte und Dienstleistungen Bessere Kontakte zu potenziellen Kunden im Zielland Einfachere Produkte, die der Nachfrage im Zielland eher entgegenkommen

61 28 22 20

Größere Erfahrung auf Zielmärkten Bessere Förderung von FuE durch Landesprogramme Qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen Bessere Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit FuE-Einrichtungen am Ort

16 13 7 9

Sonstiges Zahl der Nennungen Erhebungen des ifo Instituts 2009/10.

104

0

10

20

30

40

50

60

70

Umweltwirtschaft

5. Entwicklungen auf dem Umweltschutzmarkt Der Umweltschutzmarkt in der Europäischen Union

Die Entwicklung der Umweltwirtschaft hängt von der Entwicklung der Nachfrage nach Umweltschutzgütern ab, also nach Anlagen, Waren, Bau- und Dienstleistungen, die dem Umweltschutz dienen. Der Umweltschutzmarkt ist der Markt, auf dem das Angebot an Umweltschutzgütern auf die Nachfrage nach Umwelttechnik und Umweltdienstleistungen trifft. Die aktuellste Analyse des Umweltschutzmarktes in der Europäischen Union wurde im Auftrag der Europäischen Kommission im Jahr 2009 von ECORYS Research and Consulting, Rotterdam, durchgeführt.10) Sie basiert auf der OECD/EurostatDefinition der Umweltwirtschaft, wie sie bereits in den Vorgängerstudien von ECOTEC Research and Consulting Limited, Birmingham, in Zusammenarbeit mit dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung sowie von Ernst & Young verwendet wurde.11) Es gibt kaum andere vergleichbare Studien für die Europäische Union, die in derart umfassender Weise die öffentlichen und die privaten Umweltschutzausgaben in den einzelnen EUMitgliedsländern erfassen. Diese Studien auf europäischer Ebene beruhen auf einer Schätzung des Volumens der Umweltwirtschaft an Hand der Umweltschutzausgaben. Nach der aktuellsten Studie lagen die Umweltschutzausgaben im Jahr 2008 in der EU bei 319 Mrd. EUR.12) Dabei war die Abfallwirtschaft mit 92,2 Mrd. EUR bzw. 30 % Anteil das größte Teilsegment im EU-Umweltschutzmarkt, gefolgt von der Wasserversorgung mit 63,2 Mrd. EUR oder 20 % Anteil. Es folgen die Segmente Sekundärrohstoffe mit 54,8 Mrd. EUR (17 %) und Abwasserbeseitigung mit 34,3 Mrd. EUR (11 %). Der Bereich der erneuerbaren Energien beläuft sich auf 26,3 Mrd. EUR bzw. 8 %. Die Bereiche Luftreinhaltung, Biodiversität sowie Boden- und Grundwasserschutz haben Anteile von jeweils rund 2 %, Lärm- und Erschütterungsschutz nur 0,3 % (vgl. Abb. 98). Abbildung 98

Umsatzverteilung im Umweltschutzmarkt in der Europäischen Union nach Umweltbereichen (2008) Abfallwirtschaft Lärmschutz 1,1 Mrd. EUR (0,3 %) 92,2 Mrd. EUR (28,9 %) Biodiversität 6,8 Mrd. EUR (2,1 %)

Erneuerbare Energien 26,3 Mrd. EUR (8,2 %) Sonstiges 26,7 Mrd. EUR (8,4 %)

Sekundärrohstoffe 54,8 Mrd. EUR (17,2 %)

Luftreinhaltung 7,2 Mrd. EUR (2,3 %)

Wasserversorgung 63,2 Mrd. EUR (19,8 %) Boden- und Grundwasser 6,4 Mrd. EUR (2,0 %) Abwasserbeseitigung 34,3 Mrd. EUR (10,8%)

ECORYS Research and Consulting 2009. 10) Vgl. ECORYS Research and Consulting, Study on the competitiveness of the EU eco-industry, Final Report – Part 1, Brussels, October 2009. 11) Vgl. Ecotec Research and Consulting Ltd., BIPE Conseil and Ifo (1997) An Estimate of Eco-industries in the European Union 1994, Summary Report prepared for the European Commission, DG XI Environment and Eurostat, Brussels, March 1997, Eurostat Working Paper No. 2/1997/B1, Ecotec Research and Consulting Ltd. in Co-Operation with Ifo (2002) Analysis of the EU Eco-Industries, their Employment and Export Potential, A Final Report to DG Environment, Birmingham, sowie European Commission, DG Environment, Study on Eco-Industry, its size, employment, perspectives and barriers to growth in an enlarged EU, Final report by Ernst & Young September 2006. 12) Vgl. ECORYS, a.a.O., Executive Summary.

105

Umweltwirtschaft

Der größte nationale Umweltschutzmarkt innerhalb der Europäischen Union war im Jahr 2008 Italien mit einem Volumen von 52,2 Mrd. EUR (entsprechend 16,4 % Anteil), gefolgt von Frankreich mit 51 Mrd. EUR (16,0 %), Deutschland mit 48,8 Mrd. EUR (15,3 %) und Großbritannien mit 34,2 Mrd. EUR (10,7 %). Die restlichen elf „alten“ Mitgliedsländer der EU-15 hatten gemeinsam ein Marktvolumen von 96,8 Mrd. EUR oder 30,3 % des gesamten EU-Marktes. Die zwölf „neuen“ EU-Mitglieder vereinigten dagegen nur 36 Mrd. EUR bzw. 11,3 % des Marktvolumens auf sich (vgl. Abb. 99). Abbildung 99

Der Umweltschutzmarkt in der Europäischen Union nach Mitgliedsländern (2008) EU (27 - 15) 36,0 Mrd. EUR (11,3 %)

EU (15 - 4) 96,8 Mrd. EUR (30,3 %)

Italien 52,2 Mrd. EUR (16,4 %)

Frankreich 51,1 Mrd. EUR (16,0 %)

Großbritannien 34,2 Mrd. EUR (10,7 %)

Deutschland 48,8 Mrd. EUR (15,3 %)

ECORYS Research and Consulting 2009.

Der Umweltschutzmarkt in der Bundesrepublik Deutschland

Die Umweltschutzausgaben in Deutschland bestimmen das Volumen des nationalen Umweltschutzmarktes. Bei Betrachtung der Umweltschutzausgaben in der Bundesrepublik Deutschland ist zwischen Produzierendem Gewerbe, Staat und privatisierten öffentlichen Unternehmen zu unterscheiden.13) Dabei ist festzustellen, dass sich in den vergangenen Jahren der Schwerpunkt aufgrund fortschreitender Privatisierungen in der Abfall- und Abwasserbeseitigung auf den privaten Sektor verlagert hat (vgl. Abb. 100). Während in 1995 von den gesamten Umweltschutzausgaben in Höhe von 35,5 Mrd. EUR auf das Produzierende Gewerbe knapp 9 Mrd. EUR, auf den Staat 14 Mrd. EUR und auf die privatisierten öffentlichen Unternehmen 12,5 Mrd. EUR entfielen, lag das Verhältnis 2006 bei 6,3 Mrd. EUR : 7,9 Mrd. EUR : 20,1 Mrd. EUR. Die privatisierten öffentlichen Unternehmen haben also mittlerweile den größten Anteil an den Umweltschutzausgaben.

13) Bei den in der amtlichen Statistik ausgewiesenen Umweltschutzausgaben in Deutschland handelt es sich um Ausgaben in den Bereichen Abfallbeseitigung und Straßenreinigung, Gewässerschutz und Abwasserbeseitigung, Lärmbekämpfung und Luftreinhaltung sowie Naturschutz; Ausgaben für die Nutzung regenerierbarer Energien bzw. zur Energieeinsparung sind jedoch in den Zeitreihen nicht enthalten, lediglich bei der Erhebung der Umweltschutzinvestitionen bei Unternehmen und Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes werden sie seit dem Jahr 2006 erfasst. Damit bleiben aber die entsprechenden Investitionen in der Energieversorgung weiterhin außen vor.

106

Umweltwirtschaft

Abbildung 100 Umweltschutzinvestitionen des Produzierenden Gewerbes, des Staates und der Privatisierten öffentlichen Unternehmen in Deutschland 1995–2006

in Mio. EUR

40.000

30.000

20.000

10.000

0

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Privatisierte öffentliche Unternehmen 12460 14070 14740 15080 16420 16080 16470 17250 17940 19240 19550 20050 Staat

14110 12700 11680 10460 10100 9550 9070 8530 8360 8020 7760 7860

Produzierendes Gewerbe

8960 9000 7900 7780 7410 7070 7320 7220 7250 6780 6500 6310

Statistisches Bundesamt, Umweltnutzung und Wirtschaft, Tabellen zu den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen, Teil 4: Wassereinsatz, Abwasser, Abfall, Flächennutzung, Umweltschutzmaßnahmen, Wiesbaden 09. November 2009.

Die Investitionen in Umweltschutzanlagen machen den kleineren Teil der Umweltschutzausgaben aus; sie sanken von 14 Mrd. EUR im Jahr 1995 auf 8,1 Mrd. EUR im Jahr 2006 (vgl. Abb. 101). Nach den relativ hohen Umweltschutzinvestitionen des Produzierenden Gewerbes 1995 und 1996 mit jeweils rund 2,6 Mrd. EUR gingen die Zahlen fast kontinuierlich zurück. 2006 lagen die Investitionen nur noch bei 1,5 Mrd. EUR. Noch dramatischer ist der Rückgang staatlicher Umweltschutzinvestitionen, die von 6,1 Mrd. EUR im Jahr 1995 auf 1,9 Mrd. EUR im Jahr 2006 absanken. In der Summe sanken die Umweltschutzinvestitionen des Staates und des Produzierenden Gewerbes von 8,7 Mrd. EUR im Jahr 1995 auf 3,4 Mrd. EUR im Jahr 2006. Diese Entwicklung ist zum einen dem Outsourcing von staatlichen Umweltschutzleistungen auf privatisierte öffentliche Unternehmen geschuldet, zum anderen auch Ergebnis einer Umschichtung von den Umweltschutzinvestitionen zu den laufenden Umweltschutzausgaben sowie der wachsenden Bedeutung integrierter Lösungen, die nicht vollständig den Umweltschutzinvestitionen zugerechnet werden.

107

Umweltwirtschaft

Abbildung 101 Umweltschutzausgaben des Produzierenden Gewerbes, des Staates und der Privatisierten öffentlichen Unternehmen in Deutschland 1995–2006 16.000

in Mio. EUR

14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Privatisierte öffentliche Unternehmen 5330 5260 5100 4360 5080 4790 4470 4470 4340 5300 4760 4790 Staat

6130 4970 4270 3740 3360 3010 2630 2390 2290 2140 1910 1890

Produzierendes Gewerbe

2580 2550 1810 1630 1760 1560 1580 1640 1430 1600 1410 1540

Statistisches Bundesamt, Umweltnutzung und Wirtschaft, Tabellen zu den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen, Teil 4: Wassereinsatz, Abwasser, Abfall, Flächennutzung, Umweltschutzmaßnahmen, Wiesbaden 09. November 2009.

Die laufenden Umweltschutzausgaben sind dagegen von 21,5 Mrd. EUR im Jahr 1995 auf 26,0 Mrd. EUR im Jahr 2006 angestiegen. Während die Ausgaben des Produzierenden Gewerbes und des Staates kontinuierlich abnahmen, stiegen die laufenden Ausgaben der privatisierten öffentlichen Unternehmen von 7,1 Mrd. EUR im Jahr 1995 auf 15,3 Mrd. EUR im Jahr 2006 stark an (vgl. Abb. 102). Abbildung 102 Laufende Ausgaben des Produzierenden Gewerbes, des Staates und der Privatisierten öffentlichen Unternehmen für den Umweltschutz 1995–2006 30.000

in Mio. EUR

25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Privatisierte öffentliche Unternehmen 7130 8810 9640 10720 11340 11300 12000 12780 13610 13930 14790 15260 Staat

7990 7720 7410 6730 6740 6540 6440 6140 6070 5880 5860 5970

Produzierendes Gewerbe

6370 6460 6080 6140 5650 5510 5750 5580 5820 5180 5090 4770

Statistisches Bundesamt, Umweltnutzung und Wirtschaft, Tabellen zu den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen, Teil 4: Wassereinsatz, Abwasser, Abfall, Flächennutzung, Umweltschutzmaßnahmen, Wiesbaden 09. November 2009.

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Umweltwirtschaft

Da die Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien in den für die Abbildungen 100–102 verwendeten Tabellen zu den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen des Statistischen Bundesamtes nicht ausgewiesen werden14), es sich dabei aber um eine relevante Nachfragekomponente auf dem Umweltschutzmarkt handelt, werden ergänzend die Ergebnisse entsprechender Untersuchungen von Forschungsinstituten herangezogen. Danach haben sich die Investitionen in Anlagen zur Erzeugung von grünem Strom bis 2009 mit 17,7 Mrd. EUR gegenüber dem Jahr 2000 (4,5 Mrd. EUR) fast vervierfacht (vgl. Abb. 103). Während in den ersten Jahren dieses Jahrzehnts noch die Investitionen in die Windenergie überwogen, lag der Investitionsschwerpunkt in den letzten beiden Jahren mit 9,4 bzw. knapp 11 Mrd. EUR bei den Photovoltaikanlagen. Darüber hinaus sind Technologien zur rationellen Energieverwendung sowie Maßnahmen zur Energieeinsparung zu berücksichtigen, deren Marktvolumen gleichfalls nicht in der amtlichen Statistik erfasst wird. Da es sich hier in vielen Fällen um in Energieerzeugungs-, -umwandlungs- und -nutzungsprozesse integrierte Verfahren handelt, die schwer identifizierbar oder (wie z.B. im Fall der Wärmedämmung) weniger spektakulär sind als Windturbinen oder Solarzellen, sind nur wenige einschlägige Marktstudien zu finden. Abbildung 103 Investitionen in Erneuerbare-Energien-Anlagen in Deutschland (Mrd. EUR)

in Mrd.. EUR

20

17,7 14,8

15

10,3

10

5

0

Wasserkraft Geothermie Bioenergie Windenergie Solarenergie

11,6

11,0

6,5

6,0

6,1

2001 0,1

2002 0,07

2003 0,02

2004 0,05

2005 0,07

2006 0,07

2007 0,07

2008 0,07

2009 0,07

0,125 1,51 1,84

0,15 1,42 2,43

0,15 1,27 3,53

0,12 1,57 3,1

0,2 1,75 2,4

0,28 2,8 2,1

0,59 2,87 2,9

0,68 2,49 2,28

1,1 1,95 2,3

1 3 2,65

0,81

1,1

0,95

1,25

2,1

5,05

5,19

5,43

9,4

10,95

4,5

5,2

2000 0,1

Bundesregierung, BMU/AGEE-Stat, DLR/DIW/ZSW/GWS Stand: 3/2010.

Das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) und das FraunhoferInstitut für System- und Innovationsforschung (ISI) ermittelten für das Jahr 2004 eine inländische Produktion von Gütern zur rationellen Energieverwendung in Höhe von 6,3 Mrd. EUR sowie von Gütern zur rationellen Energieumwandlung in Höhe von 2,6 Mrd. EUR.15) 14) Seit dem Jahr 2006 erfasst die Erhebung der Investitionen für den Umweltschutz bei Unternehmen und Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes auch Investitionen für den Klimaschutz. Darin enthalten sind Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung der Emission von Kyoto-Treibhausgasen, Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien sowie Energieeffizienz steigernde Maßnahmen und Energiesparmaßnahmen, vgl. Internetfundstelle http://www.destatis.de/jetspeed/ portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistien/Umwelt/UmweltstatistischeErhebungen/Umweltoekonomie/ Tabellen/Content100/Investitionen Umweltbereiche,templateId=renderPrint.psml. Damit bleiben vor allem die entsprechenden Investitionen in der Energieversorgung unberücksichtigt und die dort für das Verarbeitende Gewerbe ausgewiesenen Werte liegen mit 0,4 Mrd. EUR für 2006 und 1,15 Mrd. EUR für 2007 nur bei einem Bruchteil des von BMU/AGEEStat/ DLR/DIW/ZSW/GWS insgesamt ermittelten Investitionsvolumens für Klimaschutz und Energieeinsparung. 15) Vgl. H. Legler, O. Krawczyk (NIW), R. Walz, W. Eichhammer, R. Frietsch (ISI) Wirtschaftsfaktor Umweltschutz: Leistungsfähigkeit der deutschen Umwelt- und Klimaschutzwirtschaft im internationalen Vergleich, Umweltbundesamt Texte 16/06, Dessau, Mai 2006, S. 36.

109

Umweltwirtschaft

Zusammen mit Investitionen und laufenden Ausgaben für den Umweltschutz in Höhe von rund 35 Mrd. EUR, denen schätzungsweise noch eine Auslandsnachfrage von etwa 20 % zuzuschlagen ist, kommt man unter Einbeziehung erneuerbarer Energien und rationeller Energieverwendung und -umwandlung insgesamt auf ein im Inland wirksames Nachfragevolumen auf dem Umweltschutzmarkt von rund 70 Mrd. EUR. Entwicklung von Umsätzen und Nachfrage aus Sicht der Anbieter

Nach den Ergebnissen der schriftlichen Umfrage stellt sich die Entwicklung der Umsätze und der Nachfrage aus Sicht der bayerischen Umweltindustrie positiv dar. Seit 2006 ist die Umsatzentwicklung bei 71,6 % der Antwortenden aufwärts gerichtet und bei 19,3 % gleich geblieben, Umsatzrückgänge gab es nur bei 9,2 % der Umfrageteilnehmer (vgl. Abb. 104). Abbildung 104 Umsatzentwicklung in der bayerischen Umweltindustrie seit 2006 (Umfrageergebnisse) abgenommen 9,2 %

stagniert 19,3 %

zugenommen 71,6 %

Erhebungen des ifo Instituts 2009/10.

Auch für die kommenden Jahre sind die Erwartungen zuversichtlich: Auf den internationalen Umweltschutzmärkten erwarten rund 75 % der Befragten aus der bayerischen Umweltwirtschaft eine steigende Nachfrage, rund 20 % eine Stagnation und nur etwa 5 % Nachfragerückgänge (vgl. Abb. 105). Im Gegensatz dazu erwarten nur 54 % der Befragten eine Zunahme der Nachfrage auf dem deutschen Markt, weitere 35 % erwarten eine Stagnation und 11 % sogar einen Rückgang. Dies zeigt, dass die Zukunftsmärkte der bayerischen Umweltwirtschaft voraussichtlich im Ausland liegen werden und Internationalisierungsstrategien deshalb angebracht sind. Abbildung 105 Einschätzung der Nachfrageentwicklung im Umweltschutz 2009–2012

international

national

0%

20 % zunehmen

Erhebungen des ifo Instituts 2009/10.

110

40 % stagnieren

60 % abnehmen

80 %

100 %

Umweltwirtschaft

6. Handlungsempfehlungen des ifo Instituts zur Förderung der bayerischen Umweltwirtschaft Stärkung und Internationalisierung der Forschung

Grundlagenforschung ist wie in vielen Bereichen auch im Umweltschutz Vorbedingung für innovative, marktfähige Lösungen. Die Umweltwirtschaft kann sich in Bayern vor allem in den Bereichen Abwasser, Abfall, erneuerbare Energien/Energieeffizienz und nachwachsende Rohstoffe auf eine ausgeprägte Forschungslandschaft stützen. Vielfach arbeiten bayerische Universitäten, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen eng mit Unternehmen der Umweltwirtschaft bei der Entwicklung neuer Verfahren und Produkte zusammen. Das Engagement in der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung sollte in Zukunft fortgeführt und intensiviert werden. Die in dieser Studie identifizierten Forschungsprojekte finden Großteils auf regionaler und nationaler Ebene statt. Insbesondere im Abwasserbereich sind die bayerischen Forscher jedoch auch an internationalen Projekten beteiligt, so z. B. im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung oder im Rahmen der Vernetzung von universitären Projekten. In anderen Bereichen, in denen erst in jüngerer Zeit Forschungskapazitäten aufgebaut wurden, wie den Bereichen erneuerbare Energien/Energieeffizienz und nachwachsende Rohstoffe, sollte die Internationalisierung der Forschung weiter ausgebaut werden, z.B. durch Teilnahme an Forschungsprojekten des siebten Rahmenprogramms der Europäischen Union. Eine weitere Möglichkeit die Internationalisierung der Forschung zu stärken sind Hochschulkooperationen, die Studierenden im Umweltbereich die Möglichkeit bieten, ein Praxissemester im Ausland zu verbringen oder ihre Abschlussarbeit im Ausland anzufertigen. Gleichzeitig entstehen dabei häufig Kontakte zwischen in- und ausländischen Unternehmen, die langfristig nützlich sind. Fazit: Bayerns Umweltwirtschaft kann auf eine starke, regionale Forschungslandschaft zurückgreifen. Das bestehende Engagement in der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung sollte auch in Zukunft gepflegt und intensiviert werden. Zudem wäre eine weitere Internationalisierung der Forschung wünschenswert.

Internationalisierungsstrategien der Unternehmen

Nach den Ergebnissen der ifo Umfrage erwartet die bayerische Umweltwirtschaft in Zukunft eine abnehmende Binnennachfrage und einen leicht steigenden Auslandsumsatz vor allem in China, in den osteuropäischen EU-Ländern, den USA und im sonstigen Ausland. Da die Wachstumsmärkte einiger Umweltbereiche in Zukunft außerhalb Europas liegen werden, ist diese Erwartung der Umfrageteilnehmer begrüßenswert. So wird für die Energiegewinnung aus Biomasse ein großes Marktpotenzial in Asien und Südamerika erwartet. Im Bereich der Solarenergie wird eine hohe Nachfrage insbesondere in Indien und China erwartet. Zur weiteren Erschließung ausländischer Märkte ist es für die bayerische Umweltwirtschaft empfehlenswert, umfassende Strategien für die Internationalisierung zu entwickeln. Hierzu sind gute Kontakte zu Kunden und Partnern im Ausland erforderlich. Deshalb sollten die über den Umweltcluster Bayern regional und international aufgebauten Beziehungen gestärkt und insbesondere die Beziehungen zu internationalen Umweltclustern verstärkt ausgebaut werden. Die bereits 2009 begonnene Teilnahme des Umweltclusters am EU-Projekt „Eco-Innovation Cluster Partnership for Internationalisation and Growth (EcoCluP)“ ist daher zukunftsweisend. Hierbei haben sich 13 Cluster aus zehn verschiedenen Ländern (darunter mit dem Umweltcluster Bayern und dem bayerischen Cluster Energietechnik zwei aus Deutschland) mit insgesamt mehr als 3.900 Partnern zusammengeschlossen, um Unternehmen im Bereich der Umweltwirtschaft bei Innovationen und Internationalisierungsstrategien zu unterstützen.16) 16) Siehe Internetfundstellen http://www.umweltcluster.net/ sowie http://www.europe-innova.eu/web/guest/ clustercooperation/cluster-innovation-platform/ecoclup/about

111

Umweltwirtschaft

Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie fördert die Internationalisierung bayerischer Unternehmen der Umweltwirtschaft bereits durch verschiedene Maßnahmen. Der Freistaat Bayern leistet vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen aktive Unterstützung, insbesondere zur Erlangung gründlicher Marktkenntnisse sowie zum Knüpfen von Kontakten und zum Aufbau von Netzwerken. Da der Zukunftssektor Umweltwirtschaft exzellente Exportchancen bietet, hat die bayerische Außenwirtschaft ihn zu einem Schwerpunkt bei der Ausgestaltung ihrer Maßnahmen und Programme gemacht. Konkrete Unterstützung erfolgt mittels Delegationsreisen, durch das bayerische Messebeteiligungsprogramm im Bereich Umweltund Energietechnik, das Programm „Fit für Auslandsmärkte – Go International“, die bayerischen Auslandsrepräsentanten, das Programm „Bayern – Fit for Partnership“, die Entwicklungszusammenarbeit sowie durch die Kontaktdatenbank Key Technologies von Bayern International.17) Die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft und mit den Clustern Energietechnik und Umwelttechnologie ergänzt die Internationalisierungsförderung. All diese Markteinstiegshilfen sollten auch in Zukunft fortgeführt und weiter ausgebaut werden, um bayerische Unternehmen bei der Erschließung internationaler Märkte noch stärker zu unterstützen. Da laut den Umfrageergebnissen die internationale Konkurrenz der bayerischen Umweltwirtschaft preislich günstiger ist, wird es allerdings erforderlich sein, auf bestimmten Exportmärkten angepasste Technologien anzubieten. Fazit: Hinsichtlich der Internationalisierung der bayerischen Umweltwirtschaft sind umfassende Strategien zu empfehlen, um ausländische Wachstumsmärkte zu erschließen. Sowohl die internationalen Aktivitäten des Umweltclusters Bayern als auch die Markteinstiegshilfen des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie sollten daher unbedingt fortgeführt werden. Stärkung der regionalen Verankerung der bayerischen Umweltwirtschaft

Die starke regionale Verankerung der bayerischen Umweltwirtschaft bezüglich ihrer Beschäftigten und Zulieferer ist bemerkenswert. Dadurch übt die Branche wichtige Impulse auf die regionale Wirtschaft aus. Dies ist umso bedeutender, weil die bayerische Umweltwirtschaft flächendeckend in Bayern tätig ist und sich nicht nur auf die Ballungsräume München, Nürnberg und Augsburg konzentriert. Eine verstärkte Verankerung der bayerischen Umweltwirtschaft in umsatz- und forschungsschwächeren Regionen könnte auch über die Branche hinaus gehende regionale wirtschaftliche Impulse setzen. So könnte beispielsweise ein wichtiger Beitrag zur Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze in ländlichen Regionen geleistet werden. Deshalb sollte neben der Berücksichtigung des Energieaspekts auch der breitere Umweltaspekt in zukünftige Regionalmanagementstrategien einbezogen werden.18) Fazit: Die starke regionale Verankerung der bayerischen Umweltwirtschaft kann einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum leisten, der genutzt werden sollte.

Schaffung eines gründerfreundlichen Umfeldes und Vernetzung des vorhandenen Wissens

69 % der Berichtskreisbetriebe sind seit Betriebsgründung auf dem Umweltschutzmarkt aktiv. Dies zeigt, dass die Gründungsstrategie in der Umweltwirtschaft einen klaren Vorrang vor der Diversifikationsstrategie hat. Daraus folgt, dass ein gründerfreundliches Umfeld hohe Bedeutung für die weitere Entwicklung der bayerischen Umweltwirtschaft hat und dementsprechend gepflegt werden sollte. Mit seinen Maßnahmen im Existenzgründerpakt Bayern ist der Freistaat hier bereits sehr gut positioniert.19) Laut den Umfrageergebnissen sind ausreichend günstige Gewerbeflächen vorhanden. Mit Ausnahme von Unternehmenserweiterungen in städtischen Lagen scheint kein weiterer Handlungsbedarf zu bestehen. 17) http://www.stmwivt.bayern.de/aussenwirtschaft/bayerisches aussenwirtschaftsangebot/messebeteiligungen/ 18) http://www.stmwivt.bayern.de/presseinfo/pressearchiv/2010/05/pm214.html 19) http://www.startup-in-bayern.de/

112

Umweltwirtschaft

Die bayerische Umweltwirtschaft zeichnet sich zudem durch eine gute Mischung aus Marktneulingen und alteingesessenen Betrieben aus. Die Altersstruktur der Betriebe deutet auf ein umfassendes Know-how der Branche sowohl auf neueren Gebieten des Umweltschutzes, die erst im Gefolge neuer Umweltgesetze entstanden sind, als auch auf angestammten Gebieten des Umweltschutzes hin. Die gute Mischung des vorhandenen Wissens kann für zukünftige Forschungs- und Entwicklungsvorhaben noch besser genutzt werden. Fazit: Ein gründerfreundliches Umfeld ist von hoher Bedeutung für die weitere Entwicklung der bayerischen Umweltwirtschaft und sollte auch in Zukunft dementsprechend gepflegt werden. Des Weiteren sollte die gute Mischung des vorhandenen Wissens sowohl auf traditionellen als auch auf neueren Gebieten des Umweltschutzes für zukünftige Forschungs- und Entwicklungsvorhaben noch besser genutzt werden. Ausbau des umsatzstarken Energiebereichs

Bayerns Umweltindustrie erwirtschaftet über 43 % ihres Umsatzes im Energiebereich, also mit erneuerbaren Energien und nachwachsenden Rohstoffen sowie auf dem Gebiet der rationellen Energieverwendung und Energieeinsparung. Diese Stärke gilt es zu bewahren und auszubauen, indem sich alle staatlichen Ebenen eindeutig zu nachhaltigen Energiekonzepten bekennen. Die in den Expertengesprächen bemängelte Inkonsequenz bei der Förderung der Solarenergie sollte vermieden werden. Über die Degression nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz hinaus gehende Kürzungen der Einspeisevergütungen sollten mit längeren Fristen angekündigt werden als dies Mitte 2010 erfolgte. Fazit: Bayerns Umweltindustrie kann durch ein klares Bekenntnis aller staatlichen Ebenen zu nachhaltigen Energiekonzepten ihre Stärke im Energiebereich weiter festigen und ausbauen.

Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen

Nach den Umfrageergebnissen ist die bayerische Umweltwirtschaft deutlich durch die Präsenz kleiner und mittelständischer Unternehmen geprägt, was die hierfür typischen Probleme des Mittelstandes mit sich bringt. So ergaben die im Rahmen der Studie durchgeführten Interviews, dass Ingenieurdienstleistungen im Bereich Abwasser sehr kleinteilig angelegt sind und die bayerische Umweltwirtschaft deshalb nicht die für internationale Vorhaben unabdingbaren Komplettlösungen anbieten kann. Deshalb ist hier u.a. Unterstützung bei Konsortienbildungen erforderlich. Nach den Ergebnissen der Interviews gaben mittelständische Unternehmen der bayerischen Umweltwirtschaft häufig Finanzierungsprobleme als Hemmnis an. Bereits bestehende Finanzierungsmöglichkeiten, wie z. B. New Energy Finance20) der BayernLB oder die Finanzierungsangebote der LfA Förderbank Bayern im Bereich erneuerbare Energien sollten deshalb fortgesetzt und ausgebaut werden. Fazit: Finanzierungsprobleme mittelständischer Unternehmen der bayerischen Umweltwirtschaft, die vor allem bei der Akquisition und Durchführung großer, internationaler Projekte hinderlich sind, sollten durch die Fortführung bestehender Finanzierungsprogramme abgemildert werden.

Aufrechterhaltung eines hohen Umweltschutzniveaus

Die hohen Anforderungen an den Umweltschutz haben in Bayern nach Aussage der Experten erheblich zur weltweiten Vorreiterrolle bayerischer Umwelttechnik beigetragen. Neben den hohen Anforderungen im Gewässerschutz und der Weiterentwicklung einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft dürften zukünftig insbesondere anspruchsvolle Zielsetzungen beim Ausbau erneuerbarer Energien wichtige Impulse für die bayerische Umweltwirtschaft setzen. Fazit: Ein hohes Umweltschutzniveau wird auch in Zukunft als Motor der bayerischen Umweltwirtschaft dienen. 20) http://www.bayernlb.de/internet/de/kunden/Unternehmen/Erneuerbare_Energien/Erneuerbare_Energien.html

113

Umweltwirtschaft

7. Literatur Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie (2009), Industriebericht Bayern 2009, München. ECORYS Research and Consulting, Study on the competitiveness of the EU ecoindustry, Final Report – Part 1, Brussels, 09 October 2009. Ecotec Research and Consulting Ltd., BIPE Conseil and Ifo (1997), An Estimate of Eco-industries in the European Union 1994, Summary Report prepared for the European Commission, DG XI Environment and Eurostat, Brussels, 25 March 1997, Eurostat Working Paper No. 2/1997/B1. Ecotec Research and Consulting Ltd. in Co-Operation with Ifo (2002), Analysis of the EU Eco-Industries, their Employment and Export Potential, A Final Report to DG Environment, Birmingham 2002 European Commission, DG Environment, Study on Eco-Industry, its size, employment, perspectives and barriers to growth in an enlarged EU, Final report by Ernst & Young, September 2006. Legler, H., O. Krawczyk (NIW), R. Walz, W. Eichhammer, R. Frietsch (ISI) Wirtschaftsfaktor Umweltschutz: Leistungsfähigkeit der deutschen Umwelt- und Klimaschutzwirtschaft im internationalen Vergleich, Umweltbundesamt Texte 16/06, Dessau, Mai 2006. OECD, The Environmental Goods and Services Industry – Manual for Data Collection and Analysis, Paris 1999. Statistisches Bundesamt, Umweltnutzung und Wirtschaft, Tabellen zu den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen, Teil 4: Wassereinsatz, Abwasser, Abfall, Flächennutzung, Umweltschutzmaßnahmen, Wiesbaden 09. November 2009. Sprenger, R.-U., Wackerbauer, J., Heller, N., Petschow, U., Robinet, K., Umweltschutz Berlin/Brandenburg: Standortbedingungen der Region für umwelttechnische Produktionen und Dienstleistungen, ifo Studien zur Umweltökonomie 20, ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1994. Triebswetter, U., Wackerbauer, J., Die Umweltwirtschaft in der Region München, Veröffentlichung des Referats für Arbeit und Wirtschaft 183, Landeshauptstadt München, Referat für Arbeit und Wirtschaft, München, 2005. Wackerbauer, J., Glasow P., Schulz-Kleinfeldt M., Umweltwirtschaft Schleswig-Holstein 2004 – Bestandsaufnahme und Entwicklungsperspektiven, Studie im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt u. ländliche Räume, Schleswig-Holstein, 2006. Wackerbauer, J., Machbarkeitsstudie: Entwicklung des Kompetenzzentrums Umwelt Augsburg-Schwaben, Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, 1997.

114

V. Anhang

115

Anhang

1. Methodische Erläuterungen Monats- und Jahresstatistik des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden

Hauptgrundlage für die Beschreibung der Kennzahlen zur bayerischen Industrie und der Branchen- und Regierungsbezirksprofile bildet die Monats- und Jahresstatistik des Verarbeitenden Gewerbes. Diese Statistik erfasst Betriebe von Unternehmen mit 20 oder mehr Beschäftigten. Im Jahr 2009 waren in den Betrieben mit 20 oder mehr Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe und im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden rund 1,14 Mio. Beschäftigte tätig. Die Zahl der Erwerbstätigen lag über diesem Wert, da diese zudem die Beschäftigten in den Betrieben mit weniger als 20 Mitarbeitern erfasst. Die Zahl der Erwerbstätigen in Bayern im Verarbeitenden Gewerbe belief sich 2009 auf 1,47 Mio. Personen. Auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten war zum gleichen Zeitpunkt mit rund 1,28 Mio. Personen höher als die Zahl der Beschäftigten der Monats- und Jahresstatistik des Verarbeitenden Gewerbes. Da die Monats- und Jahresstatistik des Verarbeitenden Gewerbes – entgegen den Statistiken zur Erwerbstätigkeit und zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – auch weiterführende Kennzahlen wie Umsatz und Bruttoentgelte enthält und dies eine detaillierte Branchenbeschreibung ermöglicht, wird die Monats- und Jahresstatistik als wesentliche Grundlage für den Industriebericht Bayern verwendet. Die Bezugsgröße in der verwendeten Monats- und Jahresstatistik des Verarbeitenden Gewerbes ist der Betrieb als örtliche Einheit. Die Begriffe „Betrieb“ und „Unternehmen“ werden im Bericht synonym gebraucht. Seit 2007 werden nur noch die Betriebe mit 50 oder mehr Beschäftigten monatlich befragt. Die Befragung der Betriebe mit 20 oder mehr Beschäftigten erfolgt nur noch einmal im Jahr. Die Werte der Merkmale „Betriebe“ und „Beschäftigte“ für den Zeitraum 2000-2006 geben den jeweiligen Jahresdurchschnitt an. Die Werte für die Jahre 2007 bis 2009 beziehen sich auf den Stichtag 30. September. Die Merkmale „Entgelte“ und „Umsatz“ umfassen die Jahressummen aller Betriebe. Die Angaben für 2003 enthalten die Auffindungen aus administrativen Dateien.

Erläuterung der Branchenportfolios

2,2

Lokalisationsgrad Bayern (DE = 1,0)

2,0

WZ 15 Leder, Lederwaren, Schuhe WZ 14 Bekleidung

1,8

WZ 23 Glas/-waren, Keramik, Verarbeitung Steine/Erden WZ 31 WZ 11 WZ 30 Getränke

1,6 1,4

WZ 26 Datenverarbeitungsgeräte, elektronische, optische Erzeugnisse

WZ 33

1,2 1,0 0

0,6

50.000

WZ 16 WZ 17

WZ 18 WZ 32

WZ B 0,4 0,2 0,0

WZ 24 Metallerzeugung/ -bearbeitung WZ 21 Pharmazeutische Erzeugnisse

100.000

150.000

WZ 22 Gummi-/Kunststoffwaren WZ 20 Chemische Erzeugnisse

WZ 25 Metallerzeugnisse

200.000

Beschäftigungsvolumen

WZ B: Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden WZ 13: Textilien WZ 16: Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren WZ 17: Pappe, Papier, Waren daraus WZ 18: Druckerzeugnisse, Vervielfältig. Datenträger WZ 30: Sonstiger Fahrzeugbau WZ 31: Möbel WZ 32: Sonstige Waren WZ 33: Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

116

WZ 28 Maschinenbau

WZ 10 Nahrungs-/ Futtermittel

WZ 13

0,8

WZ 29 Kraftwagen/-teile

WZ 27 Elektrische Ausrüstungen

Anhang

Mit dem Branchenportfolio werden die relevanten Branchen der Region über zwei Merkmale charakterisiert. Auf der vertikalen Achse wird der Lokalisationsgrad der Branche abgetragen. Der Lokalisationsgrad gibt die Konzentration der Branche in der Region im Vergleich zu Deutschland an. Besitzt der Lokalisationsquotient den Wert 1, ist die Branche in der Region genauso stark vertreten wie in Deutschland. Werte größer 1 verweisen auf einen überproportionalen Besatz, Werte kleiner 1 auf einen unterdurchschnittlichen Besatz der Branche. Auf der horizontalen Achse wird die absolute Beschäftigungszahl der Branche abgebildet. Die absolute Beschäftigtenzahl wird zusätzlich über die Größe der Bubble visualisiert. In die Branchenportfolios der Regierungsbezirke wurden jeweils jene Branchen aufgenommen, die folgende Kriterien erfüllen: a) Branchen mit einer Lokalisation von mindestens 1,0 und einem Beschäftigungsanteil von 1,0 % an den Gesamtbeschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe der Region oder b) Branchen mit einem Anteil von mindestens 2,5 % an den Gesamtbeschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe der Region. Erläuterung spezieller Branchenbezeichnungen

Der im Bericht verwendete Begriff „Elektrotechnik“ umfasst sowohl die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen“ als auch die „Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen“. Der im Bericht verwendete Begriff „Ernährungswirtschaft“ umfasst die „Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln“ und die „Getränkeherstellung“.

2. Ergänzende Abbildungen und Tabellen Abbildung I

Systematik des Produzierenden Gewerbes

117

Anhang

Tabelle I

Verarbeitendes Gewerbe in Deutschland nach Ländern 2009 Betriebe

Anzahl

Beschäftigte

Veränderung zum Vorjahresmonat1) in %

Anzahl

Umsatz

Veränderung zum Beschäftigte Vorjahresje Betrieb monat1) in %

Tsd. EUR

Veränderung zum Vorjahr in %

Baden-Württemberg

8.107

-0,4

1.159.070

-5,4

143

233.791.284

-20,4

Bayern

7.298

0,8

1.137.025

-4,2

156

273.711.467

-14,5

737

2,6

87.836

-1,6

119

22.757.426

-7,9

1.099

3,4

90.271

-0,7

82

20.198.119

-9,0

Bremen

296

-2,3

50.643

-4,8

171

17.304.888

-16,1

Hamburg

462

-1,7

82.782

-2,7

179

53.462.495

-30,4

2.810

-1,1

384.584

-5,3

137

88.088.088

-13,2

721

1,4

55.707

-4,1

77

11.383.207

-15,3

Niedersachsen

3.711

-0,8

491.024

-3,7

132

153.321.992

-18,4

Nordrhein-Westfalen

9.840

-1,2

1.193.056

-5,3

121

280.183.525

-21,1

Rheinland-Pfalz

2.186

0,7

275.119

-3,1

126

66.582.183

-19,2

Saarland

504

-1,2

91.620

-6,5

182

20.494.986

-24,5

Sachsen

2.916

0,3

234.986

-5,2

81

48.432.598

-15,2

Sachsen-Anhalt

1.445

6,1

124.188

-0,6

86

32.367.779

-16,4

Schleswig-Holstein

1.261

-1,1

121.954

-4,2

97

29.783.049

-12,4

Thüringen

1.838

3,2

154.243

-3,2

84

25.215.500

-16,3

36.475

-0,5

4.986.877

-4,7

137

1.216.723.956

-18,9

8.756

2,5

747.231

-3,0

85

160.354.629

-13,9

45.231

0,1

5.734.108

-4,5

127

1.377.078.585

-18,3

Berlin Brandenburg

Hessen Mecklenburg-Vorpommern

Westdeutschland Ostdeutschland (inkl. Berlin) Deutschland insgesamt

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Stichtag 30. September.

118

Anhang

Tabelle II

Verarbeitendes Gewerbe in Bayern 1980-2009

Jahr

Betriebe

Beschäftigte

Bruttolohnund Gehaltssumme bzw. Bruttoentgelte

Anzahl

darunter Umsatz

Auslandsumsatz

Mrd. EUR

1980

10.135

1.385.593

21,6

93,7

24,1

1981

10.004

1.359.130

22,5

98,0

27,5

1982

9.832

1.315.396

22,8

101,9

30,6

1983

9.570

1.270.203

23,1

106,3

32,3

1984

9.556

1.275.752

24,0

113,6

35,7

1985

9.463

1.304.259

25,5

124,0

40,1

1986

9.420

1.344.942

27,7

123,4

40,6

1987

9.396

1.355.323

29,0

127,3

42,3

1988

9.290

1.355.802

30,3

132,3

45,5

1989

9.251

1.377.709

31,9

144,0

49,8

19891)

9.901

1.401.181

32,3

146,0

50,1

1990

9.892

1.443.365

35,2

157,8

50,8

1991

9.886

1.469.972

38,1

170,1

51,0

1992

9.901

1.436.524

39,6

175,0

52,4

19932)

9.167

1.337.883

38,5

166,0

50,8

1994

8.802

1.260.512

37,7

173,5

55,3

19953)

8.442

1.237.592

38,7

128,0

59,9

1996

8.306

1.198.378

38,9

189,4

65,5

1997

8.013

1.168.301

38,6

200,3

72,9

19974)

8.423

1.182.670

38,9

201,3

73,0

1998

8.294

1.189.038

40,1

211,2

78,7

1999

8.223

1.190.403

41,1

222,3

84,1

2000

8.057

1.207.466

43,0

246,6

99,5

2001

8.013

1.218.867

44,6

253,2

105,1

20025)

7.915

1.186.283

44,4

255,8

112,1

20036)

7.934

1.180.751

45,0

261,1

115,6

2004

7.786

1.164.433

45,4

280,8

126,1

2005

7.658

1.151.264

45,9

290,3

131,8

20067)

7.488

1.155.240

46,9

312,3

146,5

20078)

7.598

1.204.603

49,6

330,6

159,0

2008

7.547

1.227.753

51,7

333,4

159,6

20099)

7.298

1.137.025

46,7

273,7

133,5

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. 1) Einschließlich der Auffindungen im Rahmen der Arbeitsstättenzählung 1987. 2) Berichtskreisänderung in der Holzbearbeitung. 3) Ab 1995 neue Klassifikation der Wirtschaftszweige; Ergebnisse mit den Vorjahren nur eingeschränkt vergleichbar. 4) Einschließlich Auffindungen im Rahmen der Handwerkszählung 1995. 5) Ohne Auffindungen aus administrativen Dateien; unter Berücksichtigung einer Nachkorrektur beim Umsatz. 6) Mit Auffindungen aus administrativen Dateien. 7) Ab 2006 Bruttoentgelte. 8) Ab 2007 Anzahl der Betriebe und Beschäftigten zum 30.09. des Jahres; Berichtskreisänderung im Ernährungs- und Holzgewerbe. 9) Unter Verwendung der WZ 2008.

119

Anhang

Tabelle III

Beschäftigte des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern nach Branchen 2009 Anteil Anzahl

  

an der gesamten Industrie

Bayerns an Deutschland in %

Maschinenbau

195.765

17,2

20,9

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

168.593

14,8

23,1

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

95.603

8,4

24,9

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln

94.420

8,3

19,9

Herstellung von Metallerzeugnissen

86.268

7,6

14,6

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen

73.200

6,4

27,8

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

69.161

6,1

20,0

Herstellung von chemischen Erzeugnissen

48.051

4,2

15,6

Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

45.044

4,0

26,5

41.871

3,7

20,8

Herstellung von sonstigen Waren

26.136

2,3

19,6

Sonstiger Fahrzeugbau

25.418

2,2

23,0

Herstellung von Möbeln

24.631

2,2

23,2

Metallerzeugung und -bearbeitung

23.891

2,1

9,6

Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern

22.102

1,9

19,4

Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus

20.066

1,8

15,1

Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren

15.162

1,3

18,9

Getränkeherstellung

14.408

1,3

23,6

Herstellung von Textilien

12.925

1,1

19,9

Herstellung von Bekleidung

11.422

1,0

32,4

Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen

6.865

0,6

41,0

Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen

6.645

0,6

6,1

Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

5.827

0,5

7,7

Sonstiges

3.551

0,3

11,9

1.137.025

100,0

19,8

Investitionsgüterproduzenten

518.138

45,6

21,8

Vorleistungsgüterproduzenten

393.793

34,6

18,1

Verbrauchsgüterproduzenten

180.658

15,9

19,8

Gebrauchsgüterproduzenten

42.522

3,7

21,2

1.914

0,2

2,9

Insgesamt

Energie Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

120

Anhang

Tabelle IV

Umsätze des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern nach Branchen 2009 Anteil Mio. EUR

an der gesamten Industrie

Bayerns an Deutschland in %

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

77.354

28,3

29,1

Maschinenbau

34.301

12,5

20,1

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen

22.627

8,3

38,2

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln

19.441

7,1

15,2

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

16.899

6,2

24,9

Herstellung von chemischen Erzeugnissen

11.223

4,1

10,4

Herstellung von Metallerzeugnissen

11.165

4,1

13,6

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

10.185

3,7

17,6

Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

9.337

3,4

25,3

Sonstiger Fahrzeugbau

8.181

3,0

27,2

Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden

6.768

2,5

21,9

Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus

4.928

1,8

14,6

Metallerzeugung und -bearbeitung

4.339

1,6

6,0

Herstellung von sonstigen Waren

4.034

1,5

21,0

Herstellung von Möbeln

3.790

1,4

22,4

Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern

3.338

1,2

19,7

Getränkeherstellung

3.334

1,2

16,9

Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren

2.764

1,0

17,8

Herstellung von Bekleidung

2.165

0,8

30,4

Herstellung von Textilien

2.156

0,8

23,3

Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen

1.505

0,5

4,0

Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen

999

0,4

38,2

Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

868

0,3

6,4

12.012

4,4

16,2

Insgesamt

273.711

100,0

19,9

Investitionsgüterproduzenten

149.013

100,0

26,0

Vorleistungsgüterproduzenten

70.207

47,1

15,2

Verbrauchsgüterproduzenten

37.423

25,1

15,9

Gebrauchsgüterproduzenten

*)

*)

*)

Energie

*)

*)

*)

Sonstiges

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. *) Datenschutz

121

Anhang

Tabelle V

Inlandsumsätze des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern nach Branchen 2009

Mio. EUR

Anteil an der gesamten Industrie

Inlandsquote 

  in %

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

26.681

19,0

34,5

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln

15.569

11,1

80,1

Maschinenbau

14.239

10,2

41,5

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen

10.195

7,3

45,1

Herstellung von Metallerzeugnissen

8.122

5,8

72,7

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

7.263

5,2

43,0

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

6.379

4,6

62,6

Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden

5.174

3,7

76,4

Herstellung von chemischen Erzeugnissen

4.574

3,3

40,8

Sonstiger Fahrzeugbau

3.612

2,6

44,2

Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

3.488

2,5

37,4

Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus

3.202

2,3

65,0

Getränkeherstellung

3.055

2,2

91,6

Herstellung von Möbeln

2.922

2,1

77,1

Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern

2.907

2,1

87,1

Metallerzeugung und -bearbeitung

2.537

1,8

58,5

Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren

2.114

1,5

76,5

Herstellung von sonstigen Waren

1.995

1,4

49,5

Herstellung von Bekleidung

1.368

1,0

63,2

Herstellung von Textilien

1.101

0,8

51,1

Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen

838

0,6

55,7

Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen

795

0,6

79,6

Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

754

0,5

86,8

11.298

8,1

94,1

140.182

100,0

51,2

Investitionsgüterproduzenten

59.359

42,3

39,8

Vorleistungsgüterproduzenten

38.448

27,4

54,8

Verbrauchsgüterproduzenten

28.567

48,1

76,3

Energie

*)

*)

*)

Gebrauchsgüterproduzenten

*)

*)

*)

Sonstiges Insgesamt

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. *) Datenschutz

122

Anhang

Tabelle VI

Auslandsumsätze des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern nach Branchen 2009

Mio. EUR

Anteil an der gesamten Industrie

Exportquote in %

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

50.672

37,9

65,5

Maschinenbau

20.061

15,0

58,5

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen

12.432

9,3

54,9

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

9.636

7,2

57,0

Herstellung von chemischen Erzeugnissen

6.649

5,0

59,2

Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

5.849

4,4

62,6

Sonstiger Fahrzeugbau

4.569

3,4

55,8

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln

3.872

2,9

19,9

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

3.806

2,9

37,4

Herstellung von Metallerzeugnissen

3.043

2,3

27,3

Herstellung von sonstigen Waren

2.039

1,5

50,5

Metallerzeugung und -bearbeitung

1.802

1,3

41,5

Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus

1.726

1,3

35,0

Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden

1.595

1,2

23,6

Herstellung von Textilien

1.055

0,8

48,9

Herstellung von Möbeln

868

0,7

22,9

Herstellung von Bekleidung

797

0,6

36,8

Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen

667

0,5

44,3

Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren

651

0,5

23,5

Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern

431

0,3

12,9

Getränkeherstellung

279

0,2

8,4

Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen

204

0,2

20,4

Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

114

0,1

13,2

Sonstiges

714

0,5

5,9

133.529

100,0

48,8

Investitionsgüterproduzenten

89.654

67,1

60,2

Vorleistungsgüterproduzenten

31.759

35,4

45,2

Verbrauchsgüterproduzenten

8.856

27,9

23,7

Gebrauchsgüterproduzenten

*)

*)

*)

Energie

*)

*)

*)

Insgesamt

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. *) Datenschutz

123

Anhang

Tabelle VII

Betriebe und Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe in Bayern nach Größenklassen 2009 Betriebe

Beschäftigtengrößenklassen Anzahl

Beschäftigte Anteil in %

Anzahl

Beschäftigte

Anteil in %

je Betrieb

unter 50

3.485

47,8

97.274

8,6

28

50 - 99

1.661

22,8

115.869

10,2

70

100 - 249

1.310

18,0

202.637

17,8

155

250 - 499

475

6,5

168.371

14,8

354

500 - 999

225

3,1

151.844

13,4

675

1.000 und mehr

142

1,9

401.030

35,3

2824

7.298

100,0

1.137.025

100,0

156

Insgesamt

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

Tabelle VIII

Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe in Bayern nach Größenklassen 2009

Beschäftigtengrößenklassen

Gesamtumsatz Mio. EUR

Inlandsumsatz

Anteil in %

Mio. EUR

Auslandsumsatz

Anteil in %

Mio. EUR

Anteil in %

unter 50

12.537

4,6

10.416

7,4

2.121

1,6

50 - 99

19.706

7,2

15.433

11,0

4.273

3,2

100 - 249

40.489

14,8

28.838

20,6

11.651

8,7

250 - 499

33.777

12,3

20.300

14,5

13.477

10,1

500 - 999

34.120

12,5

19.664

14,0

14.456

10,8

1.000 und mehr

133.082

48,6

45.530

32,5

87.552

65,6

Insgesamt

273.711

100,0

140.182

100,0

133.529

100,0

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

124

Anhang

Tabelle IX

Beschäftigte des Verarbeitenden Gewerbes nach Regierungsbezirken und Branchen 2009 Oberbayern

Niederbayern

Oberpfalz

Oberfranken

Mittelfranken

Unter- Schwaben franken

absolut Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden

1.705

942

1.301

548

520

346

465

24.362

9.900

9.920

6.979

13.570

9.211

20.478

Getränkeherstellung

4.753

1.641

816

1.502

1.350

1.697

2.649

Herstellung von Textilien

1.481

509

605

6.431

545

1.234

2.120

Herstellung von Bekleidung

2.029

709

714

3.211

*)

2.845

*)

637

342

123

643

*)

*)

466

3.462

2.180

1.722

703

1.669

2.361

3.065

5.243

*)

*)

2.552

2.777

3.208

3.785

4.836

1.347

2.082

2.237

3.855

3.056

4.689

29.889

2.253

1.782

1.428

4.552

2.508

5.639

Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen

4.355

*)

*)

537

577

0

*)

Herstellung von Gummi-/Kunststoffwaren

9.821

8.720

5.180

15.777

11.093

5.499

13.071

Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden

5.165

5.995

8.839

9.905

5.039

5.915

4.186

Metallerzeugung und -bearbeitung

2.257

*)

3.406

*)

7.008

3.376

5.470

Herstellung von Metallerzeugnissen

13.412

13.650

10.879

8.670

13.076

8.963

17.618

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen

28.923

4.424

6.831

4.503

14.042

5.410

9.067

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

19.803

5.173

24.711

6.461

20.312

10.057

9.086

Maschinenbau

35.005

16.442

16.743

23.016

24.000

37.387

43.172

Herstellung von Kraftwagen/-teilen

76.966

31.760

16.193

3.080

9.266

17.278

14.050

Sonstiger Fahrzeugbau

13.292

*)

*)

236

*)

*)

10.112

Herstellung von Möbeln

2.322

1.609

1.657

8.330

3.027

2.665

5.021

Herstellung von sonstigen Waren

6.176

1.789

1.322

3.402

8.668

3.126

1.653

Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

14.204

930

1.976

818

20.777

1.755

1.411

Insgesamt

311.253

114.248

118.431

113.242

170.774

129.584

179.493

Herstellung von Nahrungs-/Futtermitteln

Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern Herstellung von chemischen Erzeugnissen

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. *) Datenschutz

125

Anhang

Tabelle X

Umsätze des Verarbeitenden Gewerbes nach Regierungsbezirken und Branchen 2009 Oberbayern

Niederbayern

Oberpfalz

Oberfranken

Mittelfranken

UnterSchwaben franken

in Mio. EUR Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden

309

99

204

68

60

46

81

Herstellung von Nahrungs-/Futtermitteln

5.159

1.701

1.943

1.480

1.840

1.248

6.069

Getränkeherstellung

1.318

420

141

311

253

300

591

Herstellung von Textilien

480

69

87

892

47

200

380

Herstellung von Bekleidung

488

125

212

498

*)

552

*)

*)

62

9

48

*)

*)

25

599

465

405

99

345

289

562

1.340

*)

*)

432

522

1.063

1.049

764

117

319

254

675

493

715

Herstellung von chemischen Erzeugnissen

7.254

420

193

371

1.131

554

1.300

Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen

1.156

*)

*)

85

117

0

*)

Herstellung von Gummi-/Kunststoffwaren

1.544

1.257

741

2.108

1.512

796

2.226

Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden

1.045

888

1.192

1.220

700

1.003

720

424

*)

427

*)

1.219

439

1.686

Herstellung von Metallerzeugnissen

1.968

2.038

1.361

961

1.423

1.077

2.337

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen

9.388

938

2.699

2.103

3.321

1.295

2.884

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

4.291

815

4.502

924

3.053

1.810

1.503

Maschinenbau

7.199

2.908

2.944

2.793

3.416

6.313

8.728

49.276

13.650

7.731

536

1.303

2.579

2.279

5.274

*)

*)

25

*)

*)

2.662

441

214

197

1.194

535

344

865

Herstellung von sonstigen Waren

1.121

144

53

365

1.651

486

213

Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

1.852

87

275

*)

*)

265

168

109.847

29.263

25.858

19.634

30.412

21.344

37.353

Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern

Metallerzeugung und -bearbeitung

Herstellung von Kraftwagen/-teilen Sonstiger Fahrzeugbau Herstellung von Möbeln

Insgesamt

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. *) Datenschutz

126

Anhang

Tabelle XI

Verarbeitendes Gewerbe in Bayern nach Kreisen und kreisfreien Städten 2009 Betriebe 2009

Oberbayern Stadt Ingolstadt Stadt München Stadt Rosenheim Altötting Berchtesgadener Land Bad Tölz-Wolfratshausen Dachau Ebersberg Eichstätt Erding Freising Fürstenfeldbruck Garmisch-Partenkirchen Landsberg am Lech Miesbach Mühldorf a. Inn München Neuburg-Schrobenhausen Pfaffenhofen a. d. Ilm Rosenheim Starnberg Traunstein Weilheim-Schongau Niederbayern Stadt Landshut Stadt Passau Stadt Straubing Deggendorf Freyung-Grafenau Kelheim Landshut Passau Regen Rottal-Inn Straubing-Bogen Dingolfing-Landau Schwaben Stadt Augsburg Stadt Kaufbeuren Stadt Kempten Stadt Memmingen Aichach-Friedberg Augsburg Dillingen a. d .Donau Günzburg Neu-Ulm Lindau(Bodensee) Ostallgäu Unterallgäu Donau-Ries Oberallgäu

1.809 54 243 30 53 51 80 56 55 83 42 83 78 19 57 49 82 199 72 64 130 56 95 78 798 27 28 35 80 56 70 100 160 42 86 60 54 1.223 110 35 43 43 71 165 85 104 123 56 82 117 118 71

Beschäftigte 2009 311.253 38.931 86.215 3.735 15.744 4.653 6.966 5.124 5.173 8.500 2.723 9.691 5.743 1.223 6.113 4.233 10.121 30.293 6.772 6.864 14.783 7.056 16.184 14.413 114.248 5.552 6.075 4.823 10.228 5.081 9.980 10.163 14.982 5.743 8.684 6.386 26.551 179.493 26.631 2.408 5.029 7.999 10.990 16.604 9.273 13.209 21.109 9.071 12.141 13.950 19.943 11.136

Betriebe 2009 Oberpfalz Stadt Amberg Stadt Regensburg Stadt Weiden i. d. Oberpfalz. Amberg-Sulzbach Cham Neumarkt i.d. Oberpfalz Neustadt a. d. Waldnaab Regensburg Schwandorf Tirschenreuth Oberfranken Stadt Bamberg Stadt Bayreuth Stadt Coburg Stadt Hof Bamberg Bayreuth Coburg Forchheim Hof Kronach Kulmbach Lichtenfels Wunsiedel (Fichtelgebirge) Mittelfranken Stadt Ansbach Stadt Erlangen Stadt Fürth Stadt Nürnberg Stadt Schwabach Ansbach Erlangen-Höchstadt Fürth Nürnberger Land Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim Roth Weißenburg-Gunzenhausen Unterfranken Stadt Aschaffenburg Stadt Schweinfurt Stadt Würzburg Aschaffenburg Bad Kissingen Rhön-Grabfeld Haßberge Kitzingen Miltenberg Main-Spessart Schweinfurt Würzburg   

  

719 35 73 37 53 96 104 70 67 124 60 859 43 43 34 37 73 58 100 40 103 106 70 67 85 1.054 21 53 51 246 42 151 55 57 116 81 102 79 836 43 39 47 115 54 63 67 74 107 110 49 68

Beschäftigte 2009 118.431 7.817 28.083 5.072 7.997 14.302 11.483 9.165 10.587 15.998 7.927 113.242 14.167 5.711 7.635 3.620 8.792 6.197 12.273 6.319 12.987 11.101 7.696 7.257 9.487 170.774 5.426 30.023 8.022 43.001 3.584 18.567 18.297 5.411 15.310 6.769 7.911 8.453 129.584 9.036 22.312 7.799 13.909 4.984 9.193 10.661 8.165 13.924 19.168 3.020 7.413

  

Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.

127

128

Bildnachweis:

■ EUROCOPTER DEUTSCHLAND GmbH (EC135 HERMÈS) ■ ATZ Entwicklungszentrum (Heißgasverdüsung) ■ KOINOR Polstermöbel GmbH & Co. KG (Modell Raoul) ■ Basell Polyolefine GmbH (HDPE-Anlage Münchsmünster) ■ Lukas Meindl GmbH & Co. KG (Modell Air Revolution) ■ Siemens AG (Windkraftanlage Fröttmaning/München)

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