Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen

Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen Perspektiven für eine lebendige Stadt - Handelsimmobilien 14. Dezember 2016 Sebastian Ru...
26 downloads 5 Views 1MB Size
Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen Perspektiven für eine lebendige Stadt - Handelsimmobilien

14. Dezember 2016 Sebastian Russ

Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen

Ein Ausblick: Volt Berlin - erst einkaufen, dann Skydiving... •

60 Shops auf 10.000 m² Verkaufsfläche



Hotel mit 160 Zimmern



Indoor-Skydiving-Zone



Indoor Surfbecken

2

Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen

Status Quo – recently in the news…

3

Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen

Daraus abgeleitet: Trends und Herausforderungen für den Einzelhandel



Online vs. Offline



Demographie



Brand Building and Brand Maintenance



Flagship Stores, Brand Stores, Statement Stores



Vertikale vs. Horizontale Einzelhändler (Zara & Co. vs. Boutique von nebenan)



Beschränkungen aus Bau-und Planungsrecht

4

Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen

Handelsumsatzwachstum und online-Handel (Quelle: GfK)

5

Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen

E-Commerce-Markt in Deutschland wächst seit Jahren ungebremst – alles nur noch online?



Das Handelsgeschäft unterliegt nicht nur dem direkten Vergleich mit anderen Händlern vor Ort, sondern steht in einem globalen Wettbewerb => Waren und Produkte sind heute jederzeit und an jedem Ort verfügbar, bei einer großen Produkt- und Preistransparenz



Trotz jährlich (zweistelligen) Zuwächse beim Umsatz: online-Handel erbringt erst einen Anteil von rund 12 Prozent am gesamten Einzelhandelsumsatz



Deshalb sucht die Handelsbranche nicht nur nach Onlinekonzepten, sondern entwickelt gleichzeitig verstärkt neue Formate für den lokalen Handel



Wichtige Treiber: demografische Veränderungen und Urbanisierung



Trotz enormer Wachstumsraten im online-Handel wird der weitaus überwiegende Teil des Einzelhandels auch in Zukunft noch in stationären Geschäften stattfinden

6

Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen

Wir werden immer weniger… und müssen daher mehr kaufen…



Abnahme der Gesamtbevölkerung in den nächsten Jahrzehnten trifft auch den Handel - weniger Menschen = weniger potenzielle Kunden



Einzelhandel kann nur wachsen, wenn der Warenkorb jedes einzelnen Kunden vergrößert wird



Im Gegensatz zur Bevölkerung nimmt die Anzahl der Privathaushalte weiter zu und der Trend zu kleinen Haushaltsgrößen ist ungebrochen - diese Haushalte müssen sämtlich mit Möbeln und Elektrogeräten ausgestattet werden



Die Aussicht auf insgesamt abnehmende Bevölkerungszahlen wird in den kommenden Jahren dazu führen, dass Unternehmen ihre Expansionsstrategien immer kritischer überprüfen und Anforderungen an geeignete Standorte eher verschärfen



Bei der Verkaufsfläche pro Einwohner liegt Deutschland europaweit bereits jetzt in der Spitzengruppe



Wir erwarten daher generell zurückhaltende Expansionsbestrebungen in einem Markt, der insgesamt nicht mehr wachsen und vor allem durch Verdrängungswettbewerb geprägt sein wird

7

Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen

Shoppingerfahrungen und Emotionen – bitte „einmal alles zum mitnehmen“ direkt am Point of Sale…



Stationärer Handel wird für Spontanität, Inspiration und das haptische Produkterleben geschätzt



Store Design und Ladeneinrichtung werden zentrale Instrumente innerhalb des Marketingmix => Begehrlichkeiten wecken, Kaufanreize setzen



Trend zu mehr Individualität in der Ladengestaltung - auch bei Filialunternehmen - mit Spagat zwischen Standards und individueller Note



„Nischenschaffung“, um Kundengruppen gezielter anzusprechen:  Integration nationaler oder lokaler Besonderheiten in bestehende Store-Konzepte  Spezialformate für bestimmte Sortimentsbereiche  Visual Merchandising an ausgewählten Standorten  Spezialisierung als wirksame Strategie im Wettbewerb mit Discountkonzepten



Folge: sich stetig verkürzende Renovierungszyklen der Verkaufsflächen



Das Ladenlokal eines stationären Händlers ist und bleibt sein wichtigstes Marketing Tool

8

Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen

…auch hinsichtlich neuer Supermarkt- und Discount-Konzepte…

9

Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen

Flachbildschirme, Videowände, Kiosksysteme…



„Visual Merchandising“ als Optimierung der Warenpräsentation und ihrer Verkaufsumgebung (Layout, Wegesystem, Raumstrukturen, Farb-, Material-, Beleuchtungskonzept, Warenträger)



Visual Merchandising kommuniziert Informationen über Bilder, die das Angebot verkaufsfördernd inszenieren: Laden- und Warenbilder gelangen schneller ins Gedächtnis der Kunden und verbleiben dort langfristiger



Insbesondere in den lifestyleorientierten Branchen



Mode und Sport



Beauty



Dekoration und Einrichten



Ermöglicht häufige Wechsel der Warenpräsentation in kurzen Abständen für neue Eindrücke und Kaufimpulse ohne dabei die Verkaufsflächen grundlegend zu ändern



Einrichtung und Visual Merchandising werden sich künftig noch stärker miteinander verzahnen - schon bei der Planung eines neuen Store-Konzepts

10

Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen

…und innovative Produktpräsentationen zum „Brand Building“ in „Concept Stores“…

11

Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen

…sowie in „Flagship Stores“ über „Brand Stores“ hin zu „Statement Stores“…

12

Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen

Vertikal gewinnt!



Ein wesentlicher Trend der letzten Jahre: Entwicklung eigener Einzelhandelsaktivitäten der Markenartikelhersteller – insbesondere dort, wo Hersteller aus den eigenen Produktionsstätten ein kompetentes Sortiment anbieten können und gleichzeitig eine starke Marke haben



Beginn mit Nike in den USA zu Beginn der 1990er-Jahre



Adidas, Hugo Boss oder WMF haben massiv eigene Geschäfte eröffnet und dadurch eine Strategie entwickelt, ständige Konflikte mit dem Einzelhandel zu umgehen



Diese Labels sind vollständig vertikal integriert - vom Design über die Produktion zur Logistik bis hin zum Verkauf an den Endkonsumenten



Ergebnis: die volle Marge als Mono-Brand-Kette – und somit ein überdurchschnittlicher Vorteil gegenüber kleinen Einzelhändlern



Nachdem Unternehmen wie Hennes & Mauritz und Zara mit einer Vertikalisierungsstrategie so erfolgreich sind, ist die Integration eines eigenen Einzelhandels in den Fokus zahlreicher Hersteller gerückt – nicht nur im Textileinzelhandel



Folge 1: Im Multi-Brand-Anbieterbereich wird es immer schwieriger, ein attraktives Markenangebot zusammen zu tragen



Folge 2: Reduzierung der Händler-Margen bei gleichzeitig steigenden Anforderungen (Präsenz der starken Brands am POS) =>Zusammenarbeit mit den Marken-Eignern wird immer weniger interessant



Mittelfristig werden sich die selbständigen Händler verstärkt in Nischenmärkten mit kleineren Marken zurückziehen und ggfs. Standortsuche für einen eigenen Mono-Brand-Store betreiben

13

Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen

Baurechtliche Rahmenbedingungen als Restriktion bei der Entwicklung neuer Einzelhandelsimmobilien



In den vergangenen Jahren haben viele Gemeinden neue Bebauungspläne aufgestellt oder bestehende Pläne geändert, um die Möglichkeiten zur Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben einzuschränken oder ganz auszuschließen



Gilt auch bei der Erweiterung bestehender Ladenlokale oder bei einer geplanten Sortimentsänderung in Folge einer Neuvermietung



Damit sollen Innenstädte und gewachsene Versorgungsbereiche vor unerwünschter Konkurrenz auf der grünen Wiese geschützt werden



Keine Auswirkungen haben diese Änderungen auf bereits erteilte Genehmigungen für Einzelhandelsbetriebe, bestehende Einzelhandelsnutzungen dürfen in dem Rahmen fortgeführt werden, den die Baugenehmigung zulässt



Wie dieser Rahmen genau abgesteckt ist, wird zur entscheidenden Frage, wenn Änderungen an der ausgeübten Nutzung vorgenommen werden sollen



Veränderungen des genehmigten Sortiments sind regelmäßig planungsrechtlich relevant und damit grundsätzlich (neu) genehmigungsbedürftig



Prüfung von Bebauungsplänen, BauNVO, Regelungen nach § 34 BauGB, negative oder schädliche Auswirkungen auf zentrale Versorgungsbereiche sowie die Prüfung von Zentren- und Einzelhandelskonzepten werden bei fast allen Einzelhandelsprojekten im Vordergrund stehen

14

Handelsimmobilien: Status quo und aktuelle Herausforderungen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Sebastian Russ JLL Retail Asset Management GmbH Senior Consultant

Tel: +49 (30) 889 27 89 0 Mail: [email protected]

15

Suggest Documents